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yaadein ya bhawishya...?

von

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In dieser Nacht schliefen beide nicht besonders gut. Sie waren aufgewühlt, doch aus verschiedenen Gründen. Radha wusste noch immer nicht, wie sie Sunders Verhalten von vorhin einschätzen sollte, zumal sie sich nicht einmal sicher war, ob sie sich seinen Blick nicht nur eingebildet hatte. Seine Nähe brachte sie völlig durcheinander und gerade vorhin als er sie an seinen Körper gedrückt hatte, war es ihr kaum noch möglich gewesen noch klar zu denken.

Sunder hingegen hatte schwer mit seiner Beherrschung zu kämpfen. Es ärgerte ihn, dass er der Versuchung beinahe nachgegeben hatte. Er wollte sich nicht ausmalen, was Radha wohl nun von ihm dachte, da es ihm wichtig war, dass sie sich bei ihm wohl fühlte und ihm vertraute. Plumpe Annäherungsversuche waren da jedoch eindeutig der falsche Weg. Er hoffte nur, dass sie seine Ambitionen nicht als solche aufgefasst hatte.

Während sie grübelnd nebeneinander lagen, in der Annahme, dass der jeweils andere schlafen würde, schwächte das Gewitter draußen ab und wandelte sich in ganz normalen Regen, der am nächsten Morgen ebenfalls verschwunden war.

Sunder wurde geweckt, als die Vorhänge plötzlich aufgezogen und die Fenster aufgerissen wurden, durch die sofort angenehm frische Luft ins Zimmer zog. Radha humpelte auf ihn zu und lächelte ihn an. „Wir sollten unsere Taschen packen. Wir müssen in gut einer Stunde aus unserem Zimmer raus sein.”, meinte sie und Sunder bemerkte, dass sie bereits vollkommen angezogen war. „Wie lange bist du denn schon wach?”, fragte er erstaunt und rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Noch nicht sehr lange, aber ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Ich habe deine Sachen schonmal so weit mit zusammengepackt.” Sunder bedankte sich und schlurfte dann erst einmal ins Bad, um sich frisch zu machen. Er bedauerte, dass ihre Reise schon zu Ende war. Die Zeit war viel zu schnell vergangen und er verfluchte seinen Arbeitgeber, dass er nicht zwei Wochen frei bekommen hatte.

Nachdem sie schließlich alles zusammengepackt hatten, frühstückten sie noch und machten sich dann auf den Weg zum Flughafen. Kurz vor dem Abflug reichte Sunder Radha ein Kissen und grinste sie an. „Damit mein Arm nicht wieder leiden muss.”, meinte er augenzwinkernd. Sie lächelte entschuldigend und krallte sich auch schon hinein, da das Flugzeug anfuhr. Als sie schließlich in der Luft waren und Sunder etwas gedankenverloren aus dem Fenster schaute, spürte er plötzlich einen Kopf auf seiner Schulter. Radha war eingeschlafen. Er musste lächeln, nahm dann ihre Hand in seine und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Er fühlte sich wohl, wenn sie in seiner Nähe war und er bedauerte es wirklich sehr, dass nun wieder der Alltagstrott einkehren würde. Ihre Beziehung hatte sich durch den Urlaub vertieft und gefestigt und er hatte Bedenken, dass das durch die wieder einkehrende Routine zunichte gemacht werden würde. Das wollte er auf alle Fälle verhindern. Er musste sich etwas einfallen lassen, um Radha ihr Leben interessant zu gestalten und um sich selbst für sie interessant zu machen.
 

Am Montagmorgen stand Radha zusammen mit Sunder auf. Während er sich im Bad für die Arbeit fertig machte, bereitete sie ihm in der Küche sein Lunchpaket vor. Es war das erste Mal, dass sie das für ihn tat und es machte ihr Spaß. Vor sich her summend packte sie alle Sachen in seine Tasche und bemerkte dabei nicht, wie Sunder in die Küche kam. Ihr fröhlicher und in ihre Tätigkeit vertiefter Anblick ließ ihn schmunzeln. Vorsichtig schlich er sich von hinten an sie heran und meinte mit seinem Gesicht nah an ihrem Ohr: „Was machst du denn da Schönes?“ Erschrocken fuhr Radha herum und starrte ihn irritiert an, wobei ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Einige Augenblicke standen sie so da, unfähig, ihre Blicke voneinander abzuwenden, bis sich Sunder schließlich räusperte und einen kleinen Schritt zurück machte. Radha strich sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr und meinte dann, während sie sich etwas fahrig wieder umdrehte, um seine Tasche zu Ende zu packen: „Ich habe dir ein Lunchpaket gemacht.“ Sie reichte ihm die Tasche. „Ich hoffe, du magst es.“, fügte sie lächelnd hinzu. Perplex nahm Sunder sie entgegen und brachte vor Überraschung nur ein lahmes „Danke.“ hervor. Etwas enttäuscht über seine eher mau ausgefallene Reaktion machte sie sich daran, ihre schmutzigen Kochutensilien in die Spülmaschine zu räumen. Sunder trank in der Zeit noch eine Tasse Kaffee. Als er fertig war und in den Flur ging, um sich anzuziehen, lief Radha ihm hinterher, um ihn zu verabschieden. Nachdem er sich seinen Mantel übergestreift, sich verabschiedet hatte und gerade dabei war, die Tür zu öffnen, drehte er sich plötzlich noch einmal um und gab Radha einen sanften Kuss auf die Wange. Dann suchte er ihren Blick und meinte grinsend, aber mit liebevoller Stimme: „Vielen Dank nochmal für das Lunchpaket.” Doch sie schaute ihn nur überrascht an und berührte mit den Fingerspitzen die Stelle, wo seine Lippen sie gerade berührt hatten. Sunder konnte es nicht vermeiden, ob ihres offensichtlich verwirrten Zustandes zu grinsen und meinte bevor er die Tür hinter sich schloss: „Und vergiss nicht, Vijay von mir zu grüßen.” Diese Worte und das Klappen der Tür brachten sie in die Realität zurück. Vijay hatte gestern Abend angerufen und gefragt, ob sie nicht Lust hätte, ihn heute besuchen zu kommen, da er frei hatte. Freudig hatte sie ihm sofort zugesagt und nun hatte sie noch zwei Stunden Zeit, um alles im Haushalt zu erledigen, bis er sie abholte. Als sie bemerkte, dass sie ihre Hand immer noch an ihrer Wange hatte, schüttelte sie den Kopf. Sunders Lippen waren so weich gewesen und hatten einen Schauer über ihren gesamten Körper geschickt, als sie sie berührten. Ihre Reise nach Griechenland hatte sie beide näher zusammen gebracht und das freute sie, das konnte sie nicht abstreiten, doch sie fragte sich, wie Sunders Gefühle für sie wohl aussehen mochten. Dass er sie nicht abstoßend fand, war eindeutig, doch waren seine Gefühle vielleicht noch tiefer als bloßes Mögen? Was, wenn er sich in sie... Radha schüttelte diesen Gedanken ab, da er ihr zu weit hergeholt schien. Sie war bis jetzt nicht immer nett zu ihm gewesen. Er hatte also keinen Grund tiefer greifende Gefühle für sie zu entwickeln. Zufrieden mit ihrer Feststellung machte sie sich auf den Weg zum Einkaufen und freute sich darauf, Vijay wiederzusehen. Dass sie den ganzen Tag mit ihm verbringen und dazu noch ihr altes zu Hause besuchen würde, erfüllte sie mit Vorfreude.

Nachdem sie den Einkauf erledigt hatte, räumte sie noch ein wenig die Wohnung auf und machte sich dann fertig für ihr Treffen.



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