Blassblau
Author_: Adhara
Disclaimer_: Charaktere by Stephenie Meyer
Category_: Episodes
Couple_: The whole couples I adore.
Content_: Unzusammenhängende (oder zusammenhängende? Ich weiß noch nicht…) Episoden aus dem (Liebes-)leben der Vampire.
Prov's_: Unbekannter Erzähler.
Comments_: Life is colorful
Important notice_: Ich mag es, hab am Anfang gar nicht gedacht, dass daraus so ein großes Projekt wird… es sollte mich eigentlich nur unterhalten
Inspirations_: My Womanizer <3
Feelings_: Strong, Impulsive, Vampire
Blassblau.
Oh Gott. Oh Gott. Oh Gott.
Oh. Gott. Oh Gott. Oh Gott.
Ohgottohgottohgott!
“Jaspeeer!!”
Ihre Stimme war heiser und aufgekratzt.
Völlige Alarmbereitschaft machte sich in seinem Körper breit als er ihre wunderschöne Stimme hörte welche ein wenig zu hoch war. Er wusste, dass es passiert war. Mit einem gespielten ächzen stand er von dem bequemen Ledersessel auf und ging in die Richtung aus der die Stimme seiner großen, einzigen Liebe kam.
Er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken als er seine süße Alice mit einem völlig verzweifelten Gesichtsausdruck sah, in ihren Händen vier verschiedene Hosen.
„Was ist denn?“
Eine Beruhigungswelle schwappte über sie hinweg und nicht mehr ganz so verzweifelt schaute sie ihren Mann an.
„Ich habe ein Problem!“, rief sie todernst um das Gesagte zu unterstreichen.
Natürlich wusste sie, dass er wusste, dass beide wussten, dass sie des öfteren ein Problem hatte, wenn sie einkaufen gingen. (Sie bevorzugte das Wort Shoppen).
„Diese vier Hosen sehen alle super aus!“
Er wollte jetzt nicht grinsen, aber es war wirklich schwer, etwas zu finden, was nicht gut an ihr aussah. Alice hatte – abgesehen von der Größe – einen Supermodelkörper und das wusste sie, selbst wenn sie sich gerade so kritisch in dem Ganzkörperspiegel musterte.
Ihre Beine waren schlank und wohlgeformt, ihre Hüften perfekt um so Minislips mit Bändeln zu tragen und ihre Taille war extrem schmal. Er ließ seine Augen weiter gleiten, ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Ihre kleinen formvollendeten Brüste ließen jedes Oberteil mit Ausschnitt zur Sensation werden und ihr schmales Schlüsselbein lud dazu ein, sanfte Küsse darauf zu hauchen. Ihre Arme waren schmal wie ihr ganzer Körper und ihre Finger waren langgliedrig und sanft. Alice’ Gesicht war zu einem verzweifelten Ausdruck verzogen und war dennoch schön. So schmal wie ihr Körper war auch ihr Gesicht. Fein, mit interessanten, meist vor Freude sprühenden Augen und mit perfekten Lippen.
Er ging zu ihr und wuschelte ihr durch die Haare.
„Ach Jazz!“ Sie hasste es, wenn er das machte aber jetzt hatte sie ein anderes Problem. „Ich weiß, die vier Hosen sind alle weiß aber es gibt bedeutende Unterschiede! Schau mal, die hat leichten Glitzer, es würde total super aussehen wenn da Licht darauf fallen würde. Und die andere hier hat aufwendige Stickereien auf den Taschen. Die hier-…“ Sie hob die dritte hoch. „hat ein Lederband zum Schnüren an den Seiten! Und die letzte ist einfach nur weiß. So schön!“
Sie seufzte herzzerreißend auf.
Und dann tat Jasper etwas, was er für immer bereuen würde.
„Nimm doch alle vier!“
Sofort legte sich ein Strahlen auf ihre Lippen und mit einem Jauchzen lag sie in seinen Armen.
„Wirklich? Oh Jazz!“ Schnell wurden die Hosen zu einem schon beachtlich großen Klamottenberg geworfen und Alice legte zärtlich ihre Arme um seinen Nacken.
„Du bist so süß!“ Ihre Lippen fanden seine und verschmolzen zu einem innigen Kuss. Vielleicht würde er es doch nicht bereuen.
Sie löste sich sanft und strich mit ihren sanften Lippen über seine Wange, hin zu seinem Ohr und er hörte sie leise lachen.
„Du hast einen Gefallen bei mir frei!“ Viel zu verführerisch.
Er würde es auf jeden Fall nicht bereuen.
„Insgesamt wären es dann 3798 Dollar und 47 Cent.“
Für einen kurzen Moment war er wirklich geschockt.
Dann zückte er völlig ungerührt und mit einer Lässigkeit in der Bewegung welche kein Mensch schaffen konnte seine Kreditkarte und reichte sie über die Ladentheke. Als der Barcode jedoch durchrann und ein erkennendes Piepen ertönte schluckte er schnell.
Auf Wiedersehen, du gewünschtes Tuning für die Harley.
„Vielen Dank und beehren sie uns bald wieder!“
Er steckte seine nun erwärmte Kreditkarte ein und nahm die Taschen welche mit dem silbernen Karton und der Kordel so exklusiv aussehen. Alice hakte sich bei ihm ein und beide verließen den Laden; sie freudestrahlend, er ernüchtert.
„Das hat jetzt gut getan!“, quiekte Alice. Sie spürte die eifersüchtigen Todesblicke der Frauen und genoss sie, obwohl sie sich nicht sicher war, ob sie wegen der vielen Taschen oder wegen ihrer sexy Begleitung neidisch waren.
Verstohlen linste sie zu Jasper hoch und musterte ihn schweigend.
Na ja, mit großer Wahrscheinlichkeit schauten die Frauen so eifersüchtig weil sie mit ihm Hand in Hand rumlief. Er sah ja auch unverschämt gut aus.
Sein Gesicht war nachdenklich, wie so oft. Seine perfekt geformten Lippen waren zusammengepresst, kein Lächeln erhellte die blasse Haut. Das würde sie ändern!
“Da rein?“
Mit ausgestrecktem Finger deutete sie auf einen noch viel exklusiver und teurer aussehenden Laden. Einen kurzen Moment spürte sie, wie Jasper mit sich kämpfte. Alice wusste, dass er am liebsten eine Depressionswelle über sie hinweg geschwappt lassen hätte um zu zeigen, dass er keine Lust mehr hatte aber er riss sich zusammen. Und als er dann auch endlich sah, was es für ein Laden war glitt doch ein Lächeln auf seine Lippen und sie konnte die kleinen Grübchen sehen welche sie so liebte.
„Wenn du willst.“ Es klang schwer beherrscht, als würde er lieber etwas Begeistertes sagen. Wie süß er war! Sie konnte die Vorstellung eines kleinen Jungen der in ein Süßigkeitenparadies kam nur schwer unterdrücken als sie rein gingen.
Er wusste, dass er denken sollte, dass diese winzigen Kleidungsstücke so unpraktisch und viel zu sinnlos waren für diese Preise. Es wäre ein richtiger und auch pragmatischer Gedanke gewesen, aber sein Gehirn schien blockiert zu sein. Umringt von Pastellfarbenen, sündig schwarzen und unschuldig weißen Stückchen Stoff ließ es sich schlecht denken.
Alice hob einen rosefarbenen Seidenslip hoch, passend dazu einen Strumpfhaltegürtel und einen Bh.
„Das sieht sogar bequem aus…“, lächelte sie hinreißend und er wagte es nicht einzuatmen. Am liebsten hätte er diesen so seidig aussehenden Stoff berührt, nur um zu testen ob es sich so gut anfühlte wie es aussah aber er hatte Sorge, dass er dann durchdrehte. Und ja verdammt, diese Sorge war begründet!
„Wenn du meinst.“, brachte er unter den größten Anstrengungen hervor und veranlasste damit zwei etwas entfernt stehende Frauen zu kichern. Er ließ eine Welle Schuldgefühle über beide schwappen und schon schauten sie nicht mehr so amüsiert. Geschah ihnen ganz recht.
„Jazz!“ Er sah Alice’ entsetzen Gesichtsausdruck und wie sie ihren Kopf schüttelte. Dann ging sie weiter durch die Reihen und er folgte ihr mit einem Sicherheitsabstand. Es war so schwer, geradeaus zu schauen und die kleinen Spitzen- und Rüschchendinger zu ignorieren aber es war hier nicht angebracht, durchzudrehen. Nur, die Vorstellung allein… Jasper erschauderte und versuchte den sich ausbreitenden Gedanken zu verbannen. Es war alles andere als hilfreich, als seine Augen zu einem der Flatscreenbildschirme huschten wo gerade ein Werbespot lief.
Halb begleitet räkelte sich ein modelähnliches Abbild der Venus auf einer Ledercouch und schien eindeutig Spaß an ihren bedürften Klamotten zu haben.
Ein Räuspern von Alice riss ihn aus seiner Starre und schnell schaute er zu ihr. Es war ein lustiger Anblick, Jasper so hilflos und verloren in den Weiten von Frauenunterwäsche zu beobachten und als sie schließlich seiner Aufmerksamkeit gewahr war zeigte sie auf ein hübsches Negligé in nachtblau.
„Das würde sehr gut zu dem Set passen, was denkst du?“
Alice machte eine winzige Bewegung aber Jasper hatte es sofort im Blick. Auf der weißen Lacktheke hatte sich ein kleiner Haufen großer Sünden angesammelt und ihm war klar, dass es nur Alice’ Verdienst war.
Er nickte schnell als er sich bewusst wurde, dass dieses winzige Kleidchen nur aus Spitzenstoff bestand welches mehr zeigte als eigentlich versteckte. Seine Stimme hatte er irgendwann zwischen dem Gang voller Unterwäsche und dem Werbespot verloren und war jetzt einfach nur sprachlos.
„Also auch das.“ Kurz war es still, dann sah er ihr Lächeln. „Oh Gott, ich liebe es!“ Diese Stimmlage sollte verboten gehören, so verführerisch war sie.
Jasper war nie ein Mann der großen Dinge gewesen, wenn er etwas sagte war es meist wohl überlegt und wenn er etwas tat dann mit einer Gründlichkeit, welche früher selten Überlebende zurückgelassen hatte. Die Beziehung zwischen Alice und ihm war anders als jede in der Cullen Familie. Dadurch, dass sie nie ganz vollständig ohne den anderen gewesen waren mussten sie nicht unbedingt Worte wechseln, um sich zu verstehen. Sie hatten keine so physisch-fixierte Beziehung wie Emmett und Rosalie, keine sich so zärtlich zeigende Liebe wie Carlisle und Esme und erst Recht keine so obsessiv zeigende Liebe wie Edward und Bella.
„Oder…?“ Ihre zweifelnde Stimme ließ ihn aufschauen.
Es war anders zwischen ihnen.
Sie liebten sich, aber es war nicht wichtig sich körperlich nahe zu sein. Die Zärtlichkeit zwischen ihnen lag mehr im Verborgenen. Sie sagten sich, dass sie sich liebten aber meist war es überflüssig, den intimen Moment mit solchen Lappalien zu zerstören. Ohne einander würden sie nicht leben können, so obsessiv waren sie gegenüber dem jeweils anderen aber sie wussten es voneinander, und das reichte ihnen.
Meistens, zumindest.
Mit einer zärtlichen Bewegung hatte er ihre Hand in seine gelegt, zog sie zu sich und strich ihr eine verwirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Alles, Alice.“
Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und er lächelte zurück. Er würde ihr alles geben was sie wollte, und wenn es so unwichtige materielle Güter waren, dann auch diese einfachen.
„Was hältst du von der Idee wenn wir die kleinen Dinger heute Abend ausprobieren und am nächsten Morgen können wir dann duschen…? Da gäbe es noch zwei fluffige Bademäntel in blassblau…“