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Achromatopsie

Color blind
von

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Rosarot

Rosarot.
 

Sie ging einen Schritt vor, der Hüftschwung perfekt.

Er ging einen Schritt zurück, hob seine Hand welche ihre hielt hoch.

Eine Drehung und sie lag in seinen Armen.

Nur kurz ertönte helles Lachen durch den Raum, dann drückte er sie schon von sich und sie wirbelte weg von ihm. Sie legte einen filmreifen Augenaufschlag hin welchem nicht einmal ein Charmeur hätte widerstehen können und wurde wieder an ihn gezogen.

Eng umschlungen, seine Hand besitzergreifend auf ihrem Steißbein führte er sie weiter durch den Raum und ließ keinen Zweifel daran, wer der Mann war.

Pure Elektrizität floss zwischen ihnen hin und her.

Es war klar, was heute Nacht serviert wurde.

„Wir machen Angst.“ Ihre Stimme war ein selbstgefälliges Flüstern nah an seinem Ohr und mit ihrer linken Hand fuhr sie flirtend über seine starke Schulter.

Ein Blick auf die Tanzfläche um sie herum genügte und er grinste die Venus in seinen Armen an.

„Sie wissen, dass sie gegen Dich keine Chance haben.“

Emmett musste es nicht unbedingt sagen. Seine Tanzpartnerin wusste es – natürlich. Wie auch nicht, wenn man die personifizierte Schönheit war?

Das Lied würde gleich zu Ende sein und er drehte sie noch einmal ehe er seine Arme beugte und sie in seinen lag. Einstudiert wie es war legte Rosalie ihren Kopf in den Nacken, das blonde Haar fiel in Wellen über ihren Rücken hinab und schien noch länger zu sein. Sie hatte ihre Augen geschlossen und ihre roten Lippen waren leicht geöffnet. Sie wusste nur zu genau, was für eine Wirkung es erzielte.

Für einen Moment bewunderte er ihre Schönheit, dann hob er sie mit Leichtigkeit an und küsste sie leidenschaftlich auf die sorgsam geschminkten Lippen.

Schade, dass Jasper nicht da war. Er hätte den Neid welchen alle Männer in diesem Raum gerade fühlten abbekommen und hätte schließlich ihn angestresst, warum sie immer so eine Show abziehen mussten.

Wieso sie es taten?

Es war Rosalie, ganz einfach.

Sie liebte die große Show, den großen Auftritt und wenn er ihr mit so etwas banalem Freude bereitete, warum nicht? Er wollte es nicht zugeben, aber einen gewissen Reiz hatte es auch für ihn.

Seine Hand glitt weg von ihrem Steißbein, die andere hielt er aber immer noch.

„Zufrieden?“ Das spielerische Grinsen welches auf seinen Lippen lag hörte man auch in seiner Stimme.

„Sofort.“ Hand in Hand gingen sie von der Tanzfläche und Rosalie achtete darauf, dass ihr Hüftschwung zwar provokativ aber nicht zu einladend war. Genau solche Bewegungen machten andere Frauen nämlich rasend vor Eifersucht und Wut.

„Du bist ein kleines Miststück.“

Sie grinste auch.

„Klar!“

Es machte Spaß und sie hatte keinen Grund damit aufzuhören. Vielleicht wenn sie irgendwann reifer wurde aber daran zweifelte sie. Mit Emmett war es so leicht. Es fühlte sich so gut an, unreif zu sein. Es fühlte sich gut an, ihn in der Umgebung zu haben. Er hob sie in den Stand einer Prinzessin, eventuell auch in den Stand seiner Königin.

Und wenn es doch hart auf hart kam war er da.

Sie wussten beide, dass es sie gewesen war, die ihn gerettet hatte. Damals, als sie allein jagen gewesen war hatte sie ihn gesehen. Selbst mit schmerzverzerrtem Gesicht und blutüberströmt hatte er noch wunderschön ausgesehen. Das dunkle, gelockte Haar welches in sein Gesicht fiel und die Grübchen. Diese atemberaubenden Grübchen die sie ihm wenn er lachte entlockte. Sie hatte ihn gerettet, hatte ihm die Chance gegeben ein zweites Leben zu beginnen, mit ihr. Und er hatte die Chance genommen.

Was Emmett aber nicht wusste, und was sie ihm nie sagen würde war, dass er eigentlich sie gerettet hatte. Rosalie hatte das Dasein als Vampir gehasst, hatte es sie doch immer an ihre verpasste Lebenschance erinnert. Sie wäre wohl nie über die Art, wie sie ihr kurzes sinnloses Leben geführt hatte hinweg gekommen, wäre da nicht Emmett gewesen. Er hatte sie selbst in ihren dunkelsten, in ihren hässlichsten Stunden wo er nichts anderes an ihr hätte sehen konnte, schön gefunden.

Nicht diese Art von Schönheit, derer sie sich so sicher war.

Er hatte ihren hässlichen Charakter, ihre geschundene Persönlichkeit schön gefunden und damit eine kleine Tür in ihrem Inneren geöffnet, welche sie gedacht hatte immer verschlossen halten zu müssen.

Die kleine Tür namens Hoffnung.

„Woran denkst du?“ Seine männliche Stimme riss sie aus ihren Gedanken und für eine Sekunde wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Dann lächelte sie blasiert.

„Dass wir jetzt gehen“

Rosalie war dominant und Emmett war stur.

Eine explosive Mischung, aber es war allein Emmetts Verdienst, dass sie sich so gut wie nie stritten. Er witzelte dann meistens herum und machte sich über alles lustig, sodass sie nur selten lange wütend auf ihn sein konnte. Und meistens überließ er ihr ja die Führung auch wenn sie nie zugeben würde, dass sie es anders hin und wieder mochte.

Wenn er sich einfach nahm was er wollte.

Es war kurz vor Mitternacht und die Tanzfläche füllte sich nun wieder etwas nachdem sie fast ganz leer gewesen war als Emmett und Rosalie getanzt hatten. Verständlich, niemand konnte weder mit ihrem Aussehen noch mit ihren Bewegungen mithalten und niemand wollte sich dem direkten Vergleich unterziehen und kläglich scheitern.

Das körperlich perfekte Paar schritt auf den Ausgang zu, Emmett half ihr in den teuren schwarzen Mantel und beide verschwanden in die Nacht.

Sie würden noch lange das Gesprächsthema dieser Party sein.

Mit einem klingenden Geräusch holte Emmett die Schlüssel raus und öffnete mit einem Klicken das Auto. Er war Gentleman genug, um ihr die Beifahrertür ihres Kabrios aufzuhalten aber bevor sie einstieg warf sie ihm einen durchdringenden Blick zu. Er wusste, dass sie nicht ganz damit einverstanden war aber er saß schon neben ihr.

„Du lebst gefährlich, Emmett Cullen!“ Ihre Stimme war Eis.

„Immer, Schatz.“ Seine war Sex.

Eis und Sex, ein wenig explosiv bei ihnen.

Beide spürten wie er beflügelt wurde vom Geschwindigkeitsrausch.

Die Nadel zeigte bald 120 Meilen an als Rosalie demonstrativ gähnte.

„Hast du es so eilig?“

„Du hast einen neuen Duft aufgelegt.“

Okay, er wollte also auch in der Liga der Coolen mitspielen. Wenn er sich da mal nicht unterkühlte…

Sie ärgerte sich jetzt, dass sie es ihm so leicht gemacht hatte. Beim Tanzen hätte sie sich seiner Führung entziehen sollen, nur um ihn etwas zu ärgern aber sie hatte es nicht über sich gebracht als sie die vielen eifersüchtigen Blicke gespürt hatte. Und beim Einsteigen hätte sie ruhig noch ein wenig am Selbstbewusstsein kratzen können mit ihren frisch manikürten Nägeln, er hätte es sicherlich verstanden. Und der Duft – sie hatte falsch entschieden. Aber heute Nacht war sie absolut nicht in Stimmung gewesen auf etwas zu Vertrautes. Sie wollte ihn damit betören und es war ihr geschafft, das wusste sie.

Als die Nadel 125 Meilen anzeigte fing sie quälend langsam und verführerisch an ihren Mantel aufzuziehen. Er landete auf den hinteren Sitzen und süffisant lächelnd lehnte sie sich in den schwarzen Ledersitz.

„Es ist gefährlich, Liebling.“

Er lachte auf und drehte seinen Kopf zu ihr. Einige Sekunden schauten sie sich an, dann zog er misstrauisch die Augenbrauen zusammen. Auch wenn er sie immer noch durch die rosarote Brille sah konnte er es ihr nicht immer erlauben so sarkastisch zu sein.

„Wir haben ja Airbags.“, sagte er spöttisch und grinste wieder.

„Ich meinte damit dein Spielen.“

Jetzt war sie an der Reihe spöttisch zu grinsen. Ihre Hand fuhr durch ihre Haare, an ihrem Hals entlang. Ihre Finger glitten weiter, über den Ausschnitt ihres Dekolletés und hinab zu ihrem mit Seidenstoff besetztem Körper wo sie schließlich in ihrem Schoß ruhen blieben. Aus den Augenwinkeln sah sie wie dabei die Nadel auf 130 kletterte.

Keine Regung von Emmett.

Wie enttäuschend, sie musste also einen Schritt weiter gehen.

Kein Problem.

Als wäre ihr zu warm fing sie an, sich auf ihrem Ledersitz zu räkeln. Der Seidenstoff ihres Kleides welcher wie eine zweite Haut auf dieser lag rutschte nach oben, immer weiter. Es dauerte nicht lange und ihre perfekten weißen Oberschenkel wurden vom Mond beschienen. Sie merkte wie sich Emmett neben ihr anspannte.

Fies, aber effektiv.

Die Kilometernadel wurde nach oben getrieben, es zeigte fast 140 Meilen pro Stunde an als Emmett abrupt bremste.

Sie waren beide nicht angeschnallt, fielen aber nicht nach vorne.

Nach wenigen hundert Metern kam der Wagen zum Stillstand aber er schaute sie immer noch nicht an. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet in die Dunkelheit. Seine Hände umklammerten das Lenkrad und man konnte deutlich seine angespannten Muskeln durch das weiße Hemd sehen.

„Zu viel?“ Ihre Stimme war unerträglich süß, unschuldig.

Er lockerte seinen Griff und entspannte auch seine Gesichtszüge, ehe er sich mit einem lässigen Grinsen zu ihr drehte.

„Wohin denkst du?! Ich dachte mir nur, dass ich dein Stöhnen jetzt hören will wenn du dich schon so anbiedernd räkelst und nicht erst nachher.“

Ihr Gesichtsaudruck war total undurchdringend, kühl.

Wie immer.

„Herzlichen Glückwunsch, Kleiner.“ Sie hauchte die Worte und er ließ sich seine Überraschung nicht anmerken.

Dann lagen ihre Lippen auf seinen, fordernd.

Mit geübtem Griff ließ er seinen Sitz nach hinten gleiten und packte Rosalie dann an den Schultern. Er zog sie besitzergreifend auf sich und nahm den Kuss dann wieder auf.

Ihre Lippen schienen auf seinen zu verbrennen, so lang hatten sie darauf gewartet. Und jetzt, als das Gefühl ohne Vorwarnung wieder da war und an ihnen zerrte war es noch besser.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2009-05-17T16:06:12+00:00 17.05.2009 18:06
sehr gute Arbeit^^
die Spannung war richtig zu spüren^^
und den Rest kann man sich ja denken XD
;D
Von:  Bella_Cullen133
2009-02-20T17:20:32+00:00 20.02.2009 18:20
omg das is echt geil geschrieben
wie kann man nur so was??
das will ich auch können -.-
trotzdem echt toll^^

Von: abgemeldet
2009-02-19T18:00:09+00:00 19.02.2009 19:00
...
ich kann nicht beschreiben was du hier geschrieben hast
die charaktere soo echt hinbekommen
das verlangen
die anspannung
die erwartung
selbst nur als du am rande erwähntest wie emmet sich über jaspar lustig gemacht hätte
das fühlte sich so nach ihm an
rosalie kam aber soo echt rüber
perfekt will sie sein
ein jeder soll sich nach ihr verzehren oder sie wenigstens beneiden
herrlich
Von:  AdrienDuCranier
2009-02-19T11:27:37+00:00 19.02.2009 12:27
*lach*
Interessant..
Gut geschrieben, diese sexuelle Anspannung, die Erotik..
;D
Von:  SamanthaGallin
2009-02-08T22:14:26+00:00 08.02.2009 23:14
W-O-W
das ist echt genial geschrieben
ich find du hast die beiden super getroffen
bin ein wenig perplex und sprachlos ...
Auf jedenfall freu ich mich auf dein nächstes Kapi
lg Sam


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