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Interessanter Valentinstag

Yami, Marik, Bakura und die 'Romantic'
von

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3. Von Hexen und Hikaris

Warnung: Wie der Titel schon sagt 'Die Hexe'.

Das bedeutet Anzu kommt vor, und Fans von ihr werden das gar nicht mögen. Ihre Gegner dagegen schon. ^__^

Ich hab versucht etwas Angst hineinzubringen, mit Yugi und Yami und die ganzen Mädchen...

Aber ich bring das irgendwie kein Stück zusammen, verdammt.

Also bin ich eher bei Romantik und Humor geblieben, darin bin ich wohl besser...

Was soll's, ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
 

Kommentare: Vielen Dank für eure lieben Worte und an jeden der die Geschichte gelesen hat! Ich hoffe, es hat euch allen gefallen!
 

Elora_: Ritter der Kokusnuss hab ich nie gesehen, hab aber davon gehört, das soll recht witzig sein,(wenn du die Komödie meinst) ich hatte dabei mehr Mamas Zwergkaninchen im Kopf. Der rennt oft hinterm Kater her, und wenn der dann nachrennt versteckt er sich unterm Tisch. Sieht harmlos aus, aber das täuscht manchmal.
 

Yuki_Schnee: Ja, Ryou kann halt kein Tier leiden sehen... Deshalb verbannt er Bakura wohl auch nicht für lange aufs Sofa, auch wenn er was anstellt ^___^ Ja, die Kapitel können zwar einzeln gelesen werden, hängen aber lose zusammen, das ist Absicht, und wird mit diesem Kapitel noch stärker.

Ich mochte die Vorstellung irgendwie, das Bakura sich den ganzen Vormittag herumplagt mit so einem harmlosen Tier, das sonst keiner Fliege was kann, und Ryou bezwingt das 'Ungeheuer' mit einer einzigen Berührung...
 

Und jetzt, ohne weiter Verzögerung: Das letzte Kapitel!
 

^o^o^o^o^o^o^o^o^o^o^o^o^
 

3. Von Hexen und Hikaris
 

Yugi wachte auf an diesem netten und friedlichen Morgen, weil draußen vor seinem Zimmer das Telefon unaufhörlich läutete und unschuldige Hikaris aus ihren Träumen von Schokolade, Yamis und ... anderen Sachen riss.

Während er noch dachte, wer zum Teufel so zeitig anrufen könnte, hörte er auch schon schwere Schritte und Yami wütendes Gemurre: "Ich bitte euch, ihr Götter, macht das es nicht wieder die Hexe ist. Ich würde lieber wieder mit Pegasus zu tun haben als mit ihr."
 

Yugi konnte Yamis Missmut spüren, als dieser auf die Anruferkennung schaute, woraufhin weiteres knurren und Grummeln folgte.

Plötzlich stoppte das penetrante Klingeln, und Yugis Großvater kam, anscheinend auch neugierig wegen dem Läuten:
 

"Yami?"

"Ähm... Ja?"

'Interessant' dachte Yugi, während er weiter zuhörte, 'Yami klingt ein bisschen nervös und ertappt, ich wunder mich, was er jetzt wieder angestellt hat.'

"Was hab ich dir gesagt?"

"Keine Sachen ins Reich der Schatten schicken?"

"Und was hast du gerade gemacht?"

"Das Telefon ins Reich der Schatten geschickt?"

"Richtig!"

"Aber Anzu war schon wieder dran! Ich will nicht mit ihr reden, schon gar nicht so früh am Morgen! Ich fühl mich sonst den ganzen Tag über krank und schmutzig wenn ich auch nur an sie denke! Diese Stimme, das ist Folter, und ekelhaft! Das kannst du mir doch nicht antun! Das ist gemein! Und grausam! Und ich will nicht! Ich will nicht!"

Yami klang mehr als nur ein bisschen verzweifelt, bis der Ältere (zumindest dem Aussehen nach Ältere) anfing zu lachen.

Anscheinend sah der schmollende Pharao ziemlich komisch aus.

"Schon gut, Junge. Aber denk daran, das du es morgen wieder zurück bringst, wir brauchen das Ding nämlich!"
 

Yami atmete erleichtert auf, und Yugi konnte ihn weggehen hören, etwas besser gelaunt als zuvor.

Anscheinend war 'Dinge ins Reich der Schatten schicken' eine Art von Stress und Aggressionsbewältigung für jeden Yami.

Zumindest für jeden Yami denn er kannte.
 

Mit diesen Gedanken setzte sich Yugi auf, da er sowieso bald aufstehen müsste. Und schlafen konnte er jetzt so und so auch nicht mehr, also konnte er sich genauso gut auch gleich umziehen und fertigmachen.

Er konnte Yami im Nebenzimmer schimpfen und fluchen hören, über bösartige Hexen, die einfach keine 'Andeutungen' kapierten, und wie er sie in kochendes Öl getaucht hätte, zu seiner Zeit als er noch Pharao war.

Als er noch jeden umbringen durfte, der ihm auf die Nerven ging. Und jede die ihn mit ihrer bloßen Gegenwart beleidigte auch.

Yugi kicherte leise über die ganzen Sachen, die Yami gerne machen würde mit dem kreischenden Alptraum.

Keine dieser Sachen klang sonderlich angenehm, und für einen Moment dachte Yugi noch, das Yami anscheinend ziemlich viel Zeit mit Bakura und Marik verbracht haben musste, bei der Wortwahl...
 

In der Zwischenzeit saß Anzu alleine in ihrem Zimmer mit den rosa Wänden und dem hässlichen rosa Teppich und summte falsch, laut und mit Begeisterung den Hochzeitsmarsch.

Überall waren Poster und Fotos von Yami, sogar an der Decke hing das Zeugs durcheinander. Alles waren Schnappschüsse, gemacht ohne Erlaubnis, wenn Yami mit den anderen irgendwo unterwegs war, oder durch das Fenster wenn er zuhause war.
 

Das 'Mädchen' war schon lange wach, schließlich ist heute ein sehr wichtiger Tag für sie.
 

Valentinstag.
 

Und sie hatte auch schon sichergestellt, das Yami wirklich verstand, um was es dabei ging.

Schließlich hatte keiner der drei Geister eine Ahnung davon gehabt, bevor sie ihnen Länge mal Breite davon erzählt hatte.

Sie hatte Yami und den anderen erklärt was sie tun, wie sie es tun und was sie sagen sollten...

Jetzt musste sie nur noch in die Schule gehen, so großartig und wunderschön Aussehen wie sie nur konnte, und warten das Yami kam und sie abholte und in eine neue, glänzende Zukunft führte. Natürlich musste sie auch sicherstellen, dass keine der anderen Gören in der Schule versuchte, ihn zu belästigen oder abzulenken, aber das musste sich auch irgendwie machen lassen.

Sie konnte ja beim Schultor schon warten, um ihn ja gleich abzufangen und von dem Klammeraffen Yugi losreißen. Danach konnte Yami sie in Ruhe um eine Verabredung bitten, wenn sie die erste war, die mit ihm redete.
 

Natürlich brauchte sie einen Platz, wo keiner in der Nähe, weil Yami war ja immer so süß und schüchtern, er würde niemals etwas in dieser Richtung sagen, wenn die anderen Spinner in der Nähe sind. Schlimmer noch, wenn sein Hikari in der Nähe war, ignorierte er sie sogar komplett!

Als währe sie unsichtbar!

Egal, das wird sich ab morgen sowieso ändern!
 

Sie grinste ihr Spiegelbild an und versuchte wieder, den früheren Pharao anzurufen. Sie konnte einfach nicht verstehen, warum er sie immer beleidigte und dann auflegte. Zumindest hatte er das die ersten fünf Mal so gemacht. Jetzt ging er nicht mal mehr ran, und dabei hatte sie es schon mindestens zwanzig Mal versucht! Er weigerte sich einfach, mit ihr zu reden, weiß der Teufel warum!
 

Dann kicherte sie dümmlich.

Yami war wohl zu schüchtern, um mit ihr zu reden!

Anzu blinzelte das Telefon als, als sie nicht einmal eine Verbindung bekam.

(Yami hat das Telefon inzwischen ins Reich der Schatten geschickt.)

Sie warf das Telefon aus dem Fenster und schrie wütend nach: "DU VERDAMMTES DING, DU WILLST MICH NUR VON MEINEM FREUND FERNHALTEN! ABER ER WIRD TROTZDEM KOMMEN UND MICH HOLEN! UND DANN WIRD ER DICH SCHWER BESTRAFEN FÜR DEINE VERBRECHEN!"
 

"ANZU, HÖR AUF MIT DEM GESCHREI SO ZEITIG AM MORGEN, MANCHE LEUTE WOLLEN NOCH SCHLAFEN!" schrie ihre Mutter, und sie konnte ihren Vater sagen hören: "Ich weiß wirklich nicht, von welchem Teil der Familie dieser Wahnsinn kommt. Hast du irgendwelche Verwandte, die im Irrenhaus sind, von denen ich nichts weiß? Du hast doch nicht getrunken, oder irgendwelche Drogen eingeworfen, während du schwanger warst, oder?"

"Nicht soweit ich es weiß. Und ich würde niemals Drogen nehmen, das weißt du genau!

Aber es gibt ja immer noch die Chance, dass sie nach der Geburt vertauscht wurde. Kommt manchmal vor."

(Sogar ihre Eltern halten sie für durchgeknallt ^___^ )
 

Yugi war ein bisschen nervös als er die weiße Schachtel mit selbstgemachter Schokolade anschaute, die in seinem Rucksack versteckt war.

Jetzt musste er sich noch entscheiden, wann er sie Yami geben wollte, nachdem er fast die ganze Küche abgefackelt hätte, nur um sie zu machen. Er konnte immer noch nicht verstehen, wie die Vorhänge Feuer fangen konnten, wenn er schließlich nicht annähernd in der Nähe gewesen war!

Und normalerweise passierte so was nicht, zumindest war das bisher noch nie vorgekommen! War wohl einfach ein schlechter Tag zum kochen gewesen...
 

Yugi zuckte nur die Schultern, es war ohnehin nicht mehr wichtig. Am Ende hatte er es doch noch hingekriegt, das sein Werk gut schmeckte und gut aussah, also wen kümmerte da noch die Verwüstung, die er in der Küche angerichtet hatte...
 

'Vielleicht sollte ich es ihm gleich geben, dann hab ich das hinter mir und muss mir nicht mehr so viele Sorgen und Gedanken darum machen...'

Aber bevor er sich zu einer Entscheidung durchringen konnte, flog seine Zimmertüre plötzlich auf und Yami stürmte herein. Er schnappte den Kleineren bei der Hand und zog ihn die Treppe hinunter zum Frühstücken:

"Wenn du so weiter machst wirst du noch zu spät kommen, Aibou. Was machst da eigentlich, du sitzt auf dem Bett und starrst in die Luft?"

Yugi blinzelte ihn nur mit großen Augen an und wurde leicht rot, als er sich in den glänzenden roten Augen des anderen verlor.
 

"Yugi? Bist du noch da? Komm schon, heute ist ein wichtiger Tag, oder nicht?"

'Zumindest hoff ich, das es das ist.' dachte Yami bei sich, während er zusah, wie Yugi sich einen Toast schnappte, nur um einen Blick auf die Küchenuhr zu werfen. Yami konnte nur leicht grinsen über das erschrockene Quietschen, das darauf folgte. Anscheinend hatte Yugi gerade erst gemerkt, wie spät es schon ist.

'Anzu redet schon seit Wochen nur von dem heutigen Tag und was er bedeutet und alles...' Yami schauderte bei dem Gedanken an den wandelnden Alptraum. Sie redete immer, wenn Yami irgendwie auch nur in der Nähe war, von nichts anderem als das man am Valentinstag ausgeht, und sich seine Liebe gesteht...

'Na ja, vielleicht hat sie ja wenigstens einmal im Leben was richtig gemacht, selbst wenn sie immer übertreibt. Zumindest hoff ich, dass alles glatt geht und ich das richtige mache. Andererseits, wie schlimm kann es schon werden...'
 

Yami war so in seine Träumereien und Pläne für später versunken, er bemerkte nicht mal, wie Yugi mit einem schnellen 'Bis Nachher' aus der Türe stürmte. Er hatte noch einiges vorzubereiten, und hoffentlich kam ihn nichts, oder besser niemand, dazwischen.

Bakura und Marik hatten nämlich die blöde Angewohnheit, immer dann aufzutauen, wenn es Yami gerade überhaupt nicht passte.

'Aber andererseits, so wie die ihre eigenen Hikaris in letzter Zeit immer beobachten... Ich denk, die werden heute genug mit ihren eigenen Plänen zu tun haben. Umso besser für mich, kann ich sie später wenigstens damit verarschen...'

"Die armen Hikaris..." Yami merkte gar nicht, das er das laut gesagt hatte, bis Salomon ihn besorgt musterte.

"Was ist mit den Hikaris? Irgendwas, das ich wissen sollte? Ist schon wieder jemand hinter ihnen her, oder will jemand die Weltherrschaft unternehmen?"

"Was? Auch so, nein, keine Panik, nichts in der Richtung. Aber Malik und Ryou würden das vielleicht sogar vorziehen. Bakura und Marik sind nämlich höchstwahrscheinlich unterwegs und wollen ihnen was schenken. Und was die unter Geschenken verstehen..."

Beide lachten bei dem Gedanken, besonders wenn man Marik und seine Blutrünstigkeit bedachte.
 

"Aibou, könntest du..." Er drehte sich um, nur um zu merken, das Yugi nicht mehr da war.

"Er ist vorher schon gegangen, aber du warst derartig in deine Gedanken versunken, du hast es gar nicht bemerkt. Keine Sorge, du weißt ja, wo seine Schule ist, und wenn er in Schwierigkeiten ist, bist du der erste, der es erfährt. Oder nicht? Na also..."

Und damit stand der Ältere auf, um das Geschäft aufzumachen, und ließ Yami alleine am Tisch sitzen und träumen.
 

In der Zwischenzeit traf sich Yugi mit einem besorgten Ryou und einem genervten Malik auf dem Schulweg.

"Ist alles in Ordnung, Ryou? Du wirkst so beunruhigt, ist Bakura verhaftet worden?"

"Ja, nein, alles klar, es ist nichts. Ich hab nur so ein komisches Gefühl das irgendwas passieren wird. Bakura ist ganz alleine daheim, und er will mir nicht sagen warum. Normalerweise ist er immer stolz auf seine Pläne, und kann es nicht erwarten, sie mir zu erzählen, ob ich will oder nicht. Aber heute...

Du hast wirklich Glück Marik, zumindest passt deine Schwester auf deinen Verrückten auf! Da kann er nicht wirklich viel Ärger machen..."

"Wirklich? Dann versuch mal neben einem abgetrennten Kopf aufzuwachen, dann reden wir weiter über Ärger..."
 

Die beiden anderen Jugendlichen wurden augenblicklich blass bei dem Gedanken, aber Malik schüttelte nur den Kopf:

"Im Grunde genommen ist es ja nicht sooo schlimm. Aber ich fürchte, Ishizu wird noch mal auszucken, wenn es so weiter geht. Stellt euch vor, gestern musste ich Marik mit einem Besen unter meinem Bett hervorkehren, weil er sich wie ein Bescheuerter an der Unterseite festgeklammert hat. Und ich muss immer den Kasten und alles überprüfen, bevor ich mich umziehen kann, oder duschen!"
 

"Na ja, wahrscheinlich hat er dich gern. Und das ist seine.. etwas eigene Art, das zu zeigen..." meinte Yugi zögernd, während Malik nur den Kopf schüttelte.

"Ach, ich weiß nicht. Wahrscheinlich hat er nur seinen Spaß, und will mir das auch zeigen. Du weißt schon, wie ein Kind, das ein neues Spielzeug hat, und es dann stolz herumzeigt."

"Du klingst enttäuscht!" rief Ryou, bevor er die Hand über seinen Mund hielt, aber es war zu spät, die Worte waren raus.

Malik drehte sich zu ihm um mit einem breiten Grinsen: "Und was ist mit dir, mein lieber Ryou? Warum ist Bakura alleine daheim?"

"Hat er nicht gesagt! Das hab ich doch vorher erzählt! Aber ich wette, er plant nur irgendeinen Raubzug, oder wie er Yami unauffällig beseitigen kann, oder etwas in der Richtung... Und was ist mit dir, Yugi?! Jetzt sag mir nicht, das Yami nicht seine Augen auf dir hat!..." lenkte Ryou schnell ab.

Yugi wurde wieder etwas rot, aber er antwortete trotzdem.

"Ja, aber er macht sich immer Sorgen um mich, da kann man das nicht so sicher sagen. Aber ich werde ihm trotzdem heute sagen... Ich weiß nur noch nicht genau wann..." murmelte er, aber die anderen Beiden hörten ihn trotzdem und kicherten.

"Och... Keine Sorgen, es wird schon alles gut gehen."

"Ja, ich weiß, ich mach mir keine Sorgen... Nicht wirklich."
 

Beim Schultor hatten sie einen kurzen, lästigen Zusammenstoß mit Anzu, auf den sie gut und gerne verzichtet hätten. Sie war in eine dicke Wolke von billigem Parfum eingehüllt, und ein Mädchen fiel sogar in Ohnmacht, als Anzu kurz bei ihr stehen blieb.

Sie 'verlangte' zu wissen, wo 'ihr' Yami war, und mit einem schelmischen grinsen schickte Yugi ein Bild von ihr an seine dunklere Hälfte.

Yami lachte und schickte ein anderes Bild zurück; von ihm selbst, unter dem Bett versteckt mit den Händen über dem Kopf mit fest zusammengekniffenen Augen.

Anzu wurde sauer als sie merkte das Yugi kicherte anstatt ihr zuzuhören.

Sie schnappte den Kleineren beim Kragen und schüttelte ihn durch, bis Ryou ihr etwas vorschwindelte. Nachdem sie endlich davon stolperte konnten die Drei in die Schule, ohne sich ihr Geschrei anhörnen zu müssen, wie sehr Yami sie doch liebte.
 

"Ja, klar, und darum hat er das Telefon auch ins Reich der Schatten geschickt, nur damit sie ihn nicht mehr anrufen kann!" erzählte Yugi fröhlich, und Malik und Ryou kicherten auch über ihre Dummheit.

"Du solltest ihr das unbedingt erzählen. Ich wette es wird sie freuen zu hören, wie sehr Yami ihre Anrufe schätzt."

Sie warfen noch einen kurzen Blick zurück, um zuzusehen, wie Anzu voll auf die Schnauze fiel, weil sie mit ihren hohen Absätzen nicht laufen konnte. Ihr einziges Glück bisher war nur, das der Boden trocken war, sonst würde sie furchtbar aussehen. Noch furchtbarer als ohnehin schon.
 

"Komm schon, Malik, lass sie in Ruhe, es ist ein schlimmer Tag für sie. Sie weiß es nur noch nicht..." meinte Yugi, als er sah, dass Malik den herumliegenden Gartenschlauch mit leuchtenden Augen anstarrte. Es war nicht schwer zu erraten, was der blonde Hikari dachte, und Ryou und Yugi zerrten ihn eilig hinein. Anzu war es nicht wert, wegen ihr Ärger zu kriegen, nur wegen einem kleinen, harmlosen Streich.(1)
 

"Oder glaubst du, deine Schwester währe begeistert, wenn du heute nachsitzen musst. Dann hätte sie deinen Yami nämlich noch länger am Hals."

Und das hielt ihn dann doch davon ab, Anzu noch ein bisschen mehr zu quälen, und er folgte den anderen schmollend hinein.
 

Die ganze Schule war dekoriert, Mädchen verteilten Karten und Schokolade oder stopften die Spindfächer voll mit flauschigen oder süßen Zeugs. Eines der Mädchen drückte den Hikaris was in die Hand noch bevor sie richtig reinkommen waren, und sagte ihnen, das währe weil sie sie süß fand.
 

Bei ihren Fächern staunten die drei erstmal, als ihnen haufenweiße bunte Karten und Schokolade entgegen fiel.

Die Hikaris blinzelten während Anzu, deren Spind auch in der Nähe war, sie nur ganz böse anstarrte, weil sie sie auf die Suche nach einem nicht vorhandenen Yami geschickt hatten.

Ein bisschen zerrupft sah sie schon aus, mit den leicht zerknitterten Kleid und den trockenen Blättern von letztem Jahr in den Haaren...
 

"Ja, ja, keine Ahnung wieso, aber anscheinend denken einige Spinner hier, das ihr 'süß' und 'lieb' seid, besonders wenn ihr zusammen seid! Idioten. Nicht dass mich das interessiert, sollen die doch alle machen was sie wollen, wenn sie schon an Geschmacksverirrung leiden...

Aber hört zu, und zwar genau, weil ich das was jetzt kommt nur einmal sagen werde: Heute ist mein großer Tag, wo ich Yami endlich für mich gewinnen werde, also kommt mir bloß nicht in die Quere! Oder ich sorge dafür, dass ihr es bitter bereuen werdet! Geht das in euer Spatzenhirn rein? Gut!"
 

Ryou schaute sie nur verständnislos an 'Was zum Teufel macht die eigentlich da, die sollte doch draußen sein?! Seit wann gibt die denn so schnell auf?!'

Aber anscheinend hatte sie seinen Trick schnell durchschaut. Oder besser, jemand hatte ihr wohl die Wahrheit gesagt.
 

Malik zeigte ihr die Zunge, während Ryou ihn davon abhielt, mehr zu tun. Aber die Hexe merkte es gar nicht mehr, weil sie schon mit ihren Schuhen in der Hand davon stolzierte.

Wahrscheinlich um sich die Haare zu richten, und es würde keinen Überraschen, wenn sie sich auch noch umziehen würde...
 

Malik klopfte Yugi leicht den Kopf: "Keine Sorge, du weißt ja das Yami sie nicht mag."

Yugi lachte einfache nur und versuchte Maliks Hand aus seinen Haaren zu kriegen: "Klar weiß ich das, besser als sonst wer. Jedes mal, wenn er merkt, das sie in der Nähe ist spür ich eine große Welle von Mordlust aus seiner Richtung kommen. Früher oder später wird sie ihm mit ihrem dauernden Festklammern derartig auf den Wecker gehen, das sie einfach Mind-crushen wird."

"Da währ ich gern dabei." Die anderen beiden drehten sich ungläubig zu dem unschuldig lächelnden Ryou um.

"Was? Ist doch wahr, oder nicht? Da warten wir doch alle drauf, deshalb habe wir doch die Wette über das 'wann' gemacht!"

"Sicher, aber du verbringst viel zu viel Zeit mit deinem Grabräuber, wenn du schon genauso redest wie er!"

"Bakura ist nicht 'mein' Grabräuber!" 'Aber es würde mich nicht stören wenn er's währe..'
 

Die drei Hikaris gingen in ihre jeweiligen Klassen mit der Hoffnung dass dieser Tag schnell vorbeigehen würde, auch wenn jeder einen anderen Grund dafür hatte. Auf ihren Plätzen fanden sie verschiedene kleinere Stofftiere und, sehr zu Maliks Freude, noch mehr Schokolade. Aber auch die anderen Beiden freuten sich und naschten schon mal ein bisschen.
 

In der nächsten Pause machte sich Yugi gut gelaunt auf dem Weg zu seinem Spind, um Bücher ein- und Naschzeug wegzupacken. Die Karten, die er bekommen hatte um ihn zu sagen, er währe süß, ignorierte er einfach. Aber er war froh, dass sie nicht unterschrieben waren, so musste er wenigstens niemandem eine Abfuhr erteilen. Er hasste den Gedanken, so was tun zu müssen, selbst wenn er die Leute eh nicht wirklich kannte.

Er fühlte sich ja schon irgendwie geschmeichelt, aber eigentlich wollte er nicht als 'süß' gesehen werden.

Süß klang nach etwas, das eine alte Tante zu einem kleinen Mädchen im Blümchenkleid und mit Schleife im langen Haar sagen würde.
 

'Das will ich wirklich nicht. Und außerdem hab ich schon was anderes vor. Würde mich nicht stören wenn die die Karten jemand anderem geben würden, auch wenn die anonym sind und ohnehin nix ernsthaftes meinen, weil ich brauch und will sie nicht...'
 

Nach einigen hin und her in den letzten paar Wochen hatte Yugi sich entschieden, das er Yami jetzt endlich sagen müsse, was er für ihn empfindet.

Und heute war der richtige Tag um es dem früheren Pharao zu sagen. Oder besser, zu zeigen. Yugi hatte dafür extra die Schokolade gemacht und beinahe die Küche angezündet...

Und selbst wenn Yami seine Gefühle nicht erwiderte, Yugi vertraute ihm das er ihn wenigstens nicht dafür auslachen wird, richtig? (2)
 

'Richtig! Selbst wenn er nicht dasselbe fühlt werd ich es danach wenigstens wissen. Sonst wird er irgendwann im jemandem Heimkommen, und ich werd mich dann ewig fragen 'was währe wenn'. Ist einfacher so.'

Außerdem hatte er irgendwie das Gefühl, das er sich zu viele Sorgen darüber machte, so wie diese rubinroten Augen ihn zeitweise folgten.

Und dann die Gefühle, die manchmal von Yami kommen, wenn dieser dachte Yugi merkt es nicht...
 

Nein, Yugi hatte eigentlich ein recht gutes Gefühl was den ganzen Tag anging, egal wie es am Ende ausgeht...

In seine Gedanken versunken bemerkte er plötzlich eine vertraute, sternförmige Masse an schwarzen Haaren aus einer Gruppe von Schülern herausstechen.

Für einen Moment blieb sein Herz stehen, als er Yami nicht weit weg stehen sah, umringt von einer ganzen Gruppe kichernder Mädchen. Yami lächelte freundlich, während er sich suchend umsah, als würde er nach jemand bestimmten Ausschau halten.

In der Hand hatte er eine herzförmige rosa Schachtel mit einer großen roten Schleife, die er gerade einem Mädchen in die Hand drückte.

Sie strahlte ihn freudig an und warf ihre langen, blonden Haare elegant über die Schulter zurück, während sie etwas rot anlief.
 

Yugi wusste erst gar nicht, was er darüber denken sollte, und so konnte er nur unbewegt mit großen Augen zusehen, wie Yami ihr außerdem noch einen Umschlag und irgendein Stofftier überreichte. Und das Mädchen sah aus, als würde sie ihm jeden Augenblick um den Hals fallen und ihn vor Glück abknutschen.

Die anderen Mädchen dagegen waren nicht sehr begeistert und warfen ihr böse, eifersüchtige Blicke zu, während sie versuchten, Yamis Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
 

Aber kurz darauf lächelte der amethystäugige Hikari wieder, als er merkte, was Yami da wirklich machte: Schülerinnen drückten ihm Karten und Schokolade in die Hände und Yami gab die Sachen einfach weiter, an wer auch immer in Reichweite war. Er schaute das Zeug nicht mal an und dachte auch nicht weiter darüber nach.

Er sah sogar ein bisschen irritiert aus, wegen der ganzen unerwünschten Geschenke und Aufmerksamkeit, um die er nie gebeten hatte...

Alles was er wollte war seinen Hikari zu finden und mit ihm reden, bevor er seine Vorbereitungen für später begann.
 

Rubinrote Augen leuchten erleichtert auf, als sie Yugi unter den ganzen anderen Schülern entdeckten, und er rannte beinahe zu dem kleineren Hikari.

"Aibou! Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe." Yami blinzelte, als ein anderes kicherndes Mädchen ihm noch mehr Schokolade gab und ihn hoffnungsvoll anschaute. Schulterzuckend gab er sie weiter an irgendeinen Jungen, der zufällig vorbeikam und genauso rot wie das Mädchen wurde.

Yami ignorierte alle Beide und nahm Yugis Hand, um sie erleichtert zu drücken und auch um ihn in eine etwas ruhigere Ecke zu zeihen, damit sie reden konnten:

"Yugi, wenn du nach der Schule heimkommst, und du überlebst das ganze hier, kannst du im Wohnzimmer auf mich warten? Ich möchte gerne den Nachmittag mit dir verbringen, natürlich nur wenn du auch willst. Es gibt da etwas, worüber ich mit dir reden will, und ich hab eine Überraschung, die ich dir zeigen will."

"Natürlich Yami, ich wüsste nicht was ich lieber täte..." Stimmte Yugi sofort überglücklich zu, froh das Yami den Tag mit ihm, und nicht mit jemand anderem verbringen will. Jetzt war er sich wirklich sicher, dass das mit der Schokolade kein Fehler war.
 

Yami lächelte zurück und machte sich dann erleichtert davon. Er sprang gleich aus dem Fenster im ersten Stock, nur um schneller von den ganzen Wahnsinnigen wegzukommen. 'Und von einer ganz besonders, ich hoffe ich renn ihr nicht doch noch über den Weg. Bisher hatte ich noch Glück, dabei soll es auch bleiben.'
 

Aber da war schon eine andere Sache, die Yami Sorgen machte:

Er hatte Yugis Spind gesehen, schließlich hatte er dort als erstes auf seinen Hikari warten wollen, bevor diese Verrücken ihn gefunden hatten.

Er hoffte nur, Yugi würde nichts von den ganzen Süßigkeiten essen, die dort waren, oder ihm wird noch schlecht werden. Und weiß der Teufel welcher kranke Mensch die überhaupt gemacht hatte!
 

Yugi könnte auch Bauchweh kriegen, oder jemand könnte ein Schlafmittel hineingemischt haben um Yugi zu entführen. Er könnte in einen Käfig eingesperrt werden, womöglich geknebelt damit er nicht schreien kann!

Um ihn zu verletzen oder das ganze gleich irgendwie auszunutzen und unanständige Dinge mit ihm zu machen!

Die Schokolade könnte auch vergiftet oder verzaubert sein, um irgendwelche komischen Sachen mit dem armen, hilflosen Jungen anzustellen. Es könnten auch Drogen untergemischt sein, oder Alkohol, oder Medikamente.

Um ihm wehzutun, ihn zu verschleppen, ihn zu irgendwas zu zwingen, das er nicht will! Jemand könnte versuchen, ihn irgendwo einzusperren, oder ihn zu fesseln, oder ihn womöglich sogar anfassen!

Oder jemand könnte womöglich sogar versuchen, seinen Hikari an irgendeinen Perversen zu verkaufen, schließlich ist er ja süß und bezaubernd und hinreißend, und wer weiß wer alles hinter ihm her sein könnte, um das auszunutzen und ihn nur für sich allein zu haben!

(Jemand sollte ihm das Fernsehen verbieten!)
 

Je mehr Yami darüber nachdachte, desto mehr Möglichkeiten fielen ihm ein, eine schlimmer (und unwahrscheinlicher) als die vorherige. Schließlich hielt er es nicht mehr aus, und er schrie Yugi mit 'leichter' Panik zu
 

//AIBOU, ISS AUF GAR KEINEN FALL DIE SCHOKOLADE!!! Bitte, ich flehe dich an, du hast ja keine Ahnung, von wem die ist! Da könnte alles Mögliche mit dir passieren, und dein Großvater hat ja auch immer gesagt, nimm keine Süßigkeiten von Fremden an!!! Schmeiß sie weg, oder besser, greif sie nicht an und sorg dafür, das jemand anderer sie für dich wegschmeißt!//

Erst als er Yugi leises Lachen in seinen Gedanken hörte, genauso wie das Versprechen die Finger davon zu lassen, beruhigte sich Yami langsam wieder.
 

Aber leider schaffte er es wegen seinem kleinen Panikattacke nicht rechzeitig, sicher das Schulgelände zu verlassen.

Stattdessen hörte er etwas Furchtbares.

Etwas so entsetzliches, dass er es absolut NICHT hören wollte, weder jetzt noch irgendwann.

Es ließ das Blut in seinen Ader gefrieren und ihn vor Entsetzten auf der Stelle erstarren, auf eine Weise wie es nicht mal Pegasus, Marik und Bakura gekonnt hatten.

"YAMI !!! YAMI MEIN LIEBLING, WARTE AUF MICH!!!!!"
 

Yami wollte noch nie in seinem ganzen Leben so sehr wie jetzt davonlaufen und sich irgendwo verstecken. Aber Anzu erwischte ihn noch bevor er die ersten Schritte in die Freiheit machen konnte.

Sie klammerte sich an seinen Arm und grinste ihn irgendwie komisch an:

"Yami, ich wette du hast mich schon überall gesucht, nicht war? Hier, die Schokolade hab ich extra für dich gemacht, ganz alleine! Gehen wir heute zusammen aus?

Oder willst du dir lieber bei mir einen Film ansehen? Meine Eltern fahren weg für ein paar Tage, und wir können ganz ungestört alleine sein, und niemand wird uns dort stören. Ganz egal was wir auch machen, und wir müssen also noch nicht mal leise dabei sein..."

Sie unterbrach sich kurz, um Luft zu hohlen, und lächelte ihn 'verführerisch' an. Zumindest dachte sie dass es das währe...

Normale Leute würden dabei eher an die Figuren aus der Geisterbahn denken...
 

'Denk, Yami, denk. Du musst einen Weg hier raus finden. Du hast noch Dinge zu planen, Sachen zu besorgen, einen Hikari zu erobern...' Er schaute Anzu an, 'eine Hexe zu vernichten...'
 

"Oder wir können zusammen einkaufen gehen und danach den Sonnenuntergang anschauen. Hinterher kannst du mich ja heimbringen, wenn wir uns die Sterne vom Strand aus angesehen haben, und du verbringst die Nacht dann bei mir! Und jede andere Nacht danach auch wenn du willst!

Und morgen erzählen wir allen, dass wir endlich zusammen sind und dass du jetzt nur mir ganz allein gehörst, und ich gehör endlich dir!

Und du kannst mich immer nach der Schule abholen oder wir treffen uns in den Pausen und wir essen dann gemeinsam, nur du und ich!

Ich werde auch jeden Tag für dich kochen, und es wird besser sein als alles, was der Zwe- ich meine Yugi, zusammenbringt. Schließlich bin ich ein Mädchen, ich kann automatisch besser kochen, da brauch nicht mal Üben!(3)
 

Jeder wird eifersüchtig sein weil wir so glücklich sein werden wie im Märchen! Unsere Fotos werden in die Zeitung kommen und Reporter werden uns in die Nachrichten bringen weil wir so ein perfektes Paar sind, das wir ein Vorbild für alle sein werden, und die ganze Welt wird davon erfahren. Wir sind füreinander bestimmt und werden für immer und immer zusammen sein und uns lieben und viele tolle Kinder haben..."
 

Yami war inzwischen nicht mehr nur weiß, er war schon grün bei diesen Gedanken.

Und es war auch nicht mehr einfach zu denken, geschweige denn zu atmen, dank der schweren Wolke von billigem Parfum um sie herum.

Und wenn er nicht bald verschwinden konnte, würde dieser Gestank noch einige seiner grauen Zellen umbringen!

Yami versuchte zum Tor zu gelangen, aber sie klammerte sie so fest an ihn an, dass er sie mitschleifte.
 

"ANZU!"

"Ja, mein lieber, süßer, sexy Yami?"

"Verschwinde!"

"Du meinst, 'Komm mit mir mit', richtig? Schwänze Schule und geh mit mir aus!"

"Nein, ich meine: Geh weg, hau ab, verschwinde, verlier dich, lass ein Loch in der Gegend, verpiss dich, FALL TOT UM!"

"Also holst du mich nach der Schule ab?"

"Verstehst du mich nicht? Ich will dich nicht sehen, ich will dich nicht hören, und vor allen will ich dich nicht angreifen. Und ich will schon gar nicht, dass du mich angreifst!"

"Aber Yami..."

"Nix Aber Yami, du verdammte Hexe, lass mich verdammt noch mal ALLEIN!"
 

Anzu starrte den wütenden Pharao mit großen Augen dümmlich blinzelnd an.

Für einen Moment war es totenstill.

Dann quietschte Anzu lautstark.
 

Begeistert hüpfte sie auf und ab und umarmte den erschrockenen Yami beinahe, der sich fragte, ob er sie nicht aus Versehen mit einem Mind-Crush erwischt hatte, ohne es zu merken.

"Du hast eine Überraschung? Für MICH? Das ist sooo toll! Und Süß! Ich liebe dich so, so sehr!"

"Und ich will dich so, so sehr umbringen." murrte Yami, aber die Hexe merkte das leider einfach nicht. Sie schaute ihn nur wieder mit großen Augen an, schmollte und versuchte so was wie eine absolut bösartige und niederträchtige Erpressung:
 

"Wenn du nicht mit mir fort gehst werd ich dir eben den ganzen Tag nachrennen! Ich will unbedingt wissen, was das für eine Überraschung ist. Und vor allem will ich den ganzen Nachmittag mit dir verbringen, und du weißt du willst das auch. Du bist einfach nur zu schüchtern um mich zu fragen, selbst wenn du weißt dass ich niemals Nein zu dir sagen würde!"
 

'Oh bitte, Ra im Himmel, erspare mir diese Folter oder bring mich auf der Stelle um!!!'
 

Aber dann hatte er doch eine bessre Idee, und mit einem Lächeln drehte er sich zu ihr um. Anzu dachte natürlich sofort, dass sie gewonnen hätte, und wartete gespannt.

Es war verdammt schwer für Yami, das nächste auszusprechen, ohne gleich kotzen zu müssen, aber er war mal ein angesehener Pharao! Er konnte sich nicht einfach in aller Öffentlichkeit übergeben, wie würde das denn aussehen?!
 

"Weißt du, Anzu, so gesehen würde ich doch gerne mit dir weggehen."

Er musste sich die Ohren zuhalten, so laut war ihr begeistertes Quietschen, und er war heilfroh dass sonst niemand in der Nähe war, um das Grauen mit anzusehen, denn das würde einen Schaden fürs Leben geben.

Zeit um sie zum Schweigen zu bringen.
 

"ABER DU DARFST NIEMANDEM DAVON ERZÄHLEN!!!"

Anzu wollte schon protestieren, aber Yami schaute sie nur ernst an und verschränkte die Arme vor der Brust:

"Ich treffe dich nach der Schule. Nicht früher, und nicht später, gleich danach! Kapiert?

Aber wenn du auch nur einer einzigen Seele was davon erzählst wird das für mich ein Beweiß sein, das ich dir kein bisschen Vertrauen kann. Und wenn ich dir nicht Vertrauen kann, kann ich dich auch nicht in meiner Nähe haben.

Verstanden?

Erzähl auch nur ein Wort davon, und du wirst mich niemals wieder auch nur aus der Ferne sehen, und das gilt auch für dein ganzes Leben!"
 

'Ich kann's echt nicht brauchen, dass auch noch irgendwer Wind von der ganzen Sache kriegt!'

Anzu stimmte widerwillig zu. Es wird zwar schwer sein, nicht gleich der ganzen Welt davon zu erzählen, aber es ist ein Test, und sie hatte nicht vor durchzufallen.

Wenn Schweigen ihr eine Verabredung mit dem sexy Yami verschaffte würde sie schweigen wie ein Grab!

Schließlich konnte sie die ganzen Details auch noch Morgen herumerzählen!
 

Mit einem triumphierenden Grinsen ließ sie den angeekelten Puzzlegeist los und rannte in ihre Klasse zurück, während Yami auch endlich abhaute.

Er schauderte und hatte irgendwie das Gefühl, als hätte er gerade sein eigenes Todesurteil unterschrieben.

Die Schachtel Schokolade von ihr schmiss er einfach weg. Nicht in hunderttausend Jahren würde er dieses giftige Zeugs auch nur anrühren!

Da waren noch die ganzen Einkäufe zu erledigen, und jetzt sollte er sich auch noch was für dieses lästige Anhängsel ausdenken!

Nicht das ihn das irgendwie davon abhielt, Bakura zu verarschen, als sie sich zufällig über den Weg liefen. Aber es war wirklich nicht Yamis Schuld das Bakura unfähig ist, ein Haustier für seinen kleinen Hikari zu finden.

Aber wer hätte schon gedacht, das der Dieb ihm ein kleines Häschen schenken würde, und nicht irgendwelche gestohlenen Schmuck.

Sieht so aus als hätte selbst Bakura einen kleinen Funken Romantik in dem schwarzen Loch, das er sein Herz schimpfte.
 

Und er hätte auch schwören können, dass er Mariks verrückte Frisur gesehen hatte, als er aus dem fünften Blumengeschäft kam mit den Armen voller roter Rosen. Aber er konnte nicht wirklich gut über die großen Pakete drübersehen, und es war auch nicht so wichtig.

Solange ihm keiner in die Quere kam, konnten er und auch Bakura eigentlich rumschleichen soviel sie wollten.

Wichtig waren im Moment nur die Blumen, von denen er so viele wie möglich zusammentrug und für später am Abend lagerte.

Aber bis dahin stellte er sie erstmal in Kübel voller Wasser und versteckte sie, bis sie gebraucht werden.

Nach einigen Malen hin und hergehen hatte er alles zusammen und fertig, denn schließlich war schon seit einigen Tagen alles geplant und durchdacht, und er hatte nur noch die Blumen abzuholen. Schließlich konnte man nicht alles in letzter Minute machen, sondern man musste vorher schon planen!

Alles was er jetzt noch tun konnte war warten bis Yugi heimkam, damit sie den Nachmittag zusammen verbringen konnten, bis es Zeit für die Überraschung war.
 

Und er hatte sogar noch genügend Zeit übrig, sich etwas für Anzu einfallen zu lassen. Selbst wenn er sich nicht gerade darauf freute, sie treffen zu müssen.
 

Anzu grinste die ganze Zeit in der Schule vor sich hin, was sehr viele Leute sehr erschreckte. Aber überraschenderweise weigerte sie sich, den Grund dafür zu erzählen, auch wenn sie sonst so gerne tratschte.

Am Ende hielt Joey ihre komischen Blicke einfach nicht mehr aus und fragte sie einfach:
 

"Okay, spuck es endlich aus! Was ist mit dir los? Yami war den ganzen Tag nicht hier, und du tanzt durch die Gegend als hättest du ihm Lotto gewonnen. Du jagst den Leuten Angst ein, und wenn du nicht damit aufhörst werd ich die Krankenschwester rufen! Dieses Verhalten ist nicht normal, und das wissen wir beide!"

Anzu lächelte einfach ihr 'Ich-weiß-etwas-das-du-nicht-weißt' Lächeln und hopste summend davon, ohne ihn auch nur anzusehen.

Malik fröstelte.

"Was denkst du? Wahnvorstellungen oder einfach nur Wunschdenken? Es hat was mit Yami zu tun, das steht schon mal fest..."

Yugi zuckte nur mit den Schultern: "Yami war in der ersten Pause kurz hier, er will das ich nach der Schule gleich heimkomme. Wir wollen den Rest des Tages zusammen verbringen, also kann sie keinen wirklichen Grund zum Lachen haben."

"Ja, sie ist verrückt, was soll's! Ist ja nix neues!"

"Und du musst ja wissen, wovon du redest. Richtig, Malik?"
 

Plötzlich blieb ein Junge hinter Yugi stehen und tippte ihm auf die Schulter: "Alles erledigt." flüsterte er und verschwand wieder. Yugi nickte nur schnell und flüsterte ein schnelles "Danke" zurück.

Seine Freunde schauten ihn verwundert an, aber Yugi schüttelte nur den Kopf. Er griff sich die beiden anderen Hikaris und zog sie mit: "Ich wette das wird euch beiden gefallen, so blutrünstig und gemein wie ihr heute drauf seid."

"Ich bin NICHT blutrünstig und gemein!" protestierte Ryou, und Malik kicherte: "Ja klar, voll nicht. Deshalb hasst du auch gesagt, du willst zusehen wie Yami die liebe Anzu mind-crushed!"

"Das hat gar nichts zu tun mit Blutrünstig! Jeder der sie kennt würde das sehen wollen! Und das ist auch gar nicht wichtig im Augenblick. Yugi, was hast du mit ihr angestellt?" dank seiner weißen Haut war es nicht so einfach, die aufsteigende Röte in seinen Wangen zu verstecken, auch wenn er schnell das Thema wechselte.

Yugi zog sie zu den Spindfächern mit einem frechen, untypischen Grinsen

"Ach weißt du, ich hatte da ein kleines Problem in der ersten Stunde. Und da hab ich ein paar Leute gefragt, die wieder ein paar Leute gefragt haben..."
 

"Aber Yugi, wir sind deine Freunde, warum hast du uns nichts gesagt, wenn du ein Problem hast? Du weißt doch..."

"Ich weiß, Joey, aber es ist wirklich nichts Ernstes! Man könnte sagen, es soll eine Überraschung sein."
 

Er stoppte seine Freunde in der Nähe von Anzus Spind, und sie starrten schockiert um die Ecke.

Ihr Fach platzte beinahe aus allen Nähten, so viele Briefe und Zettel waren reingesteckt worden. Irgendwer hatte sogar einen Sack an die Tür genagelt, um noch mehr Briefchen hineinstecken zu können, und der war auch am überlaufen!

"Sie kann auf gar keinen Fall SO VIELE Bewunderer haben! Dafür gibt es einfach nicht genug Geisteskranke in dieser Schule!" murmelte Malik, und Yugi kicherte nur als Antwort.
 

"Na ja, das sind ja auch nicht direkt Liebesbriefe, wisst ihr. Sie ist schon zur ersten Stunde hereinspaziert und hat alle genervt mit ihrem Gefasel über Yami und wie viele Liebesbriefe er ihr doch schreiben würde und so. Und ich hab zu dem Jungen neben mir gesagt, das WIR ihr doch welche schreiben könnten, zum Thema was wir von ihr halten. Nicht-Liebesbriefe, sozusagen. Und er hat es seiner Freundin erzählt, und die hat es anderen Freunden weitererzählt, und das ist dann irgendwie dabei herausgekommen..."
 

Anzus stumpfsinniges Grinsen verschwand als sie sich ihre Post näher durchsah. Alle Zettel sagten ihr wie billig sie in dem Kleid aussah, wie die Farbe in den Augen wehtut, wie furchtbar ihre Schminke doch ist, und wie nervend ihre Ansprachen über Freundschaft und Yami doch sind...
 

Aber leider vergaß sie das ganze sehr bald wieder, und egal wie schwer es ihr auch fiel, sie erzählte niemanden von ihrem Geheimnis. Sie sperrte sich in den Pausen nur im WC ein, um ihre Haare zu richten und sich noch mehr zu schminken.

Jede Pause.
 

Nach der Schule stolperte sie fröhlich zum Treffpunkt in einem etwas entfernten Park. Sie schaute sogar links und rechts um sicher zu sein, das ihr niemand nachlief. Als ob es wirklich jemanden interessieren würde, was sie machte! Jeder hatte was anderes, wichtigeres zu tun.

Wie zum Beispiel Verabredungen, Treffen mit Freunden und Verwandten, oder eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt.
 

Der arme Geist schauderte, als sie auf Yami zulief und versuchte ihn zu umarmen. Aber zum Glück konnte er ausweichen und zusehen, wie sie wieder hinfiel. Und er fühlte sich nicht mal schlecht weil er ihr nicht half.

"Okay, Hex.. ich meine, Schlam.. Ähm, nein, ANZU, Anzu meine ich..."

(Ist manchmal gar nicht so einfach, den richtigen Namen zu finden ^___^)
 

"Hallo, mein lieber Yami, ich hoffe ich bin nicht zu spät für unsere Verabredung!"

'Das ist keine Verabredung, das ist eine ganz fiese Folter!' schrie Yamis Verstand verzweifelt auf, aber irgendwie schaffte er es, sich nichts anmerken zu lassen, als er sich umdrehte und ging.

Er schaute nicht zurück, ob sie ihm auch folgte.

Was sie leider auch tat.
 

Yami ignorierte sie eisern auf dem ganzen Weg zum Flughafen, während er sich selbst gut zuredete, um nicht aus Versehen einen Mord zu begehen:

'Nur noch ein bisschen länger. Keine Sorge, Atemu, bald ist dieser Albtraum vorbei, und du hast den Rest des Tages Ruhe von ihr. Wahrscheinlich sogar länger, mit ein bisschen Glück! Das ist es doch wert, oder nicht? Alles wird gut, nur noch kurz, und es ist geschafft. Und du kannst den ganzen Tag mit Yugi verbringen! Nicht vergessen, wenn du sie jetzt loswirst kann sie dir später nicht in die Quere kommen! Denk einfach nur an den süßen Hikari, nicht an die gruselige Hexe...'
 

"Oh Yami, du willst mit mir wegfliegen? Das ist absoluter Wahnsinn, ich wünschte, ich hätte das jemanden erzählen können!"

"Ja, klar doch."

"Und wo fliegen wir hin?"

"Hawaii!"

"HAWAII?! Das ist ja so romantisch! Sonnenuntergänge am Strand, Schwimmen in der Nacht, nur du und ich alleine... Aber ich hab keine Klamotten mit! Wir müssen einkaufen gehen, sobald wir ankommen; ich brauche zumindest einen Bikini. Oder denkst du, ich sollte gar keinen tragen? Danke Yami, danke, danke, danke..."
 

Yami versuchte krampfhaft nicht zuzuhören und stellte einen großen Koffer nieder, der bisher ignoriert worden war.

'Gleich ist es geschafft. Wenn du das hier erledigt hast kannst du draußen kotzen gehen.' versprach er sich und versuchte, das Bild von Anzu im Bikini wieder loszuwerden. Oder schlimmer, Anzu OHNE Bikini...

'Himmel, selbst Marik würde das als eine besonders grausame, herzlose und unzumutbare Folter bezeichnen!'
 

Er schaute sie ungeduldig an und tappte mit dem Fuß und zeigte auf den großen Koffer: "Ich will das du da reingehst und erst wieder rauskommst, wenn ich es dir sage!"

Yami wartete gespannt, ob sie wirklich so bescheuert ist.

Kein Mensch kann derartig bescheuert sein!

"Ich verstehe nicht, Yami, warum soll ich das tun?"

'Wow, sieht so aus als könnte es doch denken.'
 

"Ich will sehen ob du wirklich so biegsam und beweglich bist, wie du immer behauptest, mit deiner Tanzerei und allem. Aber ich schätze, da hast du wohl übertrieben, oder nicht. Oder vertraust du mir etwa nicht?"

'Wenn du auch nur einen Funken Verstand hast wirst du mir nicht vertrauen sondern einfach wegrennen.'

"Aber natürlich vertraue ich dir, mein geliebter Yami! Ich weiß dass du mir niemals wehtun würdest. Du liebst mich mehr als sonst was, auch wenn du nie was sagst! Deine Augen sagen alles, mein Süßer."

'Ja, fein, beweg deinen fetten Hintern, bevor mir so richtig schlecht wird.'
 

Und so unfassbar es war, Anzu ließ sich wirklich von Yami in den Koffer sperren! Er starrte das große Ding ungläubig an, schließlich hatte er selbst nicht wirklich damit gerechnet, dass es funktionieren würde.

Bevor sie es sich noch anders überlegen konnte, machte er schnell zu und hängte ein Schloss auf den Zippverschluss, damit der Koffer nicht geöffnet werden konnte. Dann schleppte sein lebendes Gepäck ungehindert durch die Flughafenkontrolle.

Es wurde nicht nachgesehen oder durchleuchtet, und keiner stellte irgendwelche neugierige Fragen. Zu Yamis Erleichterung lief alles nach Plan, als er Yugi Stimme hörte.
 

/Yami ist alles in Ordnung? Ich bin schon zuhause, aber ich kann dich nicht finden?.../

//Ah ja, sorry. Ich wurde leider etwas aufgehalten, bitte warte noch, ich komm gleich. Ich muss nur noch Anzu loswerden, die Hexe verschwindet ja nicht freiwillig!//

/Ach deshalb hat sie den ganzen Tag wie bescheuert gegrinst, wir haben uns schon gewundert. Was hast du den mit ihr gemacht?/

Yami lächelte erleichtert, als Yugi nicht sauer sondern vielmehr neugierig klang.
 

Er schleppte seinen Koffer zum Gepäcksfließband und verschwand dann, ohne sich beim hinausgehen auch nur einmal umzudrehen. Erst als er wieder draußen war, blieb er kurz stehen und atmete erstmal tief durch.

// Ich hab ihr eine Reise nach Hawaii spendiert.//

/Nach Hawaii? Aber warum.../

//Hawaii ist doch dieser kalte, weiße Fleck auf der Landkarte, richtig? Dort oben am Nordpol, wo kein Schwein lebt und immer nur Schnee ist.//

/Nein, nicht direkt. Hawaii ist warm und sonnig, und in den Tropen./ jetzt war Yugi auf jeden Fall neugierig, während Yami schon wieder auf dem Heimweg war.

//Ups, dann hab ich da wohl was verwechselt und ihr was falsches erzählt. Das wird dann wohl ein ziemlich kalter Trip für sie, mit diesen schrecklichen Klamotten...//

Alle beide lachten über Anzus Dummheit, während Yami die komischen Blicke ignorierte, die manche Leute ihm zuwarfen.

Wirklich, wer ist schon so bescheuert und lässt sich freiwillig in einen Koffer einsperren!
 

Yugi wartete schon auf ihn, und Yami musste lächeln, als er sich leise ins Wohnzimmer schlich und seinen Hikari dort sitzen sah. Er hatte einen Teller voller Kekse vor sich stehen und baumelte mit den Füssen, während er vor sich hinsummte.

Yugi war in seine eigenen Gedanken versunken, er merkte nicht, dass jemand hinter ihm stand. Seine Schachtel mit Schokolade hatte er schon vorher in Yamis Zimmer gelegt, auf seinem Kopfpolster, als er nach ihm gesucht hatte. Eine Karte, die er in seiner schönsten Schrift geschrieben hatte, lag auch dabei.

Und er hatte sie sogar extra in Yamis Sprache geschrieben, damit der frühere Pharao es auch ganzsicher lesen konnte. Zumindest hoffte Yugi, das es so lief, wenn er sich nicht unbemerkt verschrieben hatte...
 

Yugi wurde nur plötzlich aus seinen Träumen gerissen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte: "Hey, Aibou, tut mir leid das du warten musstest. Aber die verdammte Hexe hat mich erwischt, als ich mich von der Schule wieder wegschleichen wollte. Ich musste mich noch um sie kümmern, bevor sie uns den ganzen Nachmittag verdirbt!"
 

"Hallo Yami! Ist schon in Ordnung, wir haben uns in der Schule schon gewundert, was mit ihr los ist! Und sie war echt blöd genug und ist in den Koffer gestiegen? Ohne das du irgendwas mit ihr gemacht hast?"

"Ja, ich schwöre, ich hab sie nicht gezwungen! Sie hat das ganz freiwillig gemacht! Ich hab nur den Zipp zugemacht, mehr nicht!"
 

Beide setzten sich auf das Sofa und Yami klaute sich ein paar Kekse von Teller:

"Hikari, würdest du nachher mit mir weggehen, auch wenn ich dir nicht sage wohin? Ich will nämlich, dass es eine Überraschung ist."

"Du wirst mich doch aber nicht auch in einem Koffer stecken und verschicken, oder?" scherzte der Kleinere, und Yami wuschelte ihm durch die Haare.

"Niemals, Hikari. Das ist nur für bösartige Ungeheuer, die kein Nein verstehen."

"Dann geh ich überall mit dir hin."

"Danke. Du wirst es auch nicht bereuen."
 

Die nächsten paar Stunden verliefen ruhig und friedlich, nachdem Anzu auf dem Weg zum Nordpol und alle anderen anderweitig beschäftigt waren.

Beide kuschelten zusammen vor dem Fernseher und naschten Kekse, wobei sie sich auch gegenseitig fütterten, bis Yami auf die Uhr schaute.
 

"Aibou, es ist Zeit! Kannst du das hier mal..." Und er drückte Yugi etwas in die Hand. Es war eine seidene, amethystfarbene Augenbinde, die er aus seiner Tasche hervorgeholt hatte.

"Und versuch nicht zu schummeln und unter dem Rand vorzuschauen, oder ich werde dich leider bestrafen müssen, Aibou." scherzte Yami, und Yugi zögerte nicht und band sich das dunkel-violette Tuch fest um die Augen.

"Ich kann auch in das Puzzle gehen, wenn du willst, und dort warten. Du sagst mir einfach bescheid, wenn wir da sind und ich komm wieder raus."

"Nein, mir währe es lieber wenn du einfach nur nicht schaust, das reicht schon. Ich will vorher einen kurzen Spatziergang mit dir machen. Nicht lange, nur ein Stück, und ich pass auf das dir nix passiert."

"Okay!" stimmte der neugierige Hikari zu. Er war schon gespannt, was der Andere geplant hat, und tastete herum nach Yamis Hand. Der lächelte Yugi beruhigend an, als er die kleinere Hand fest in seine nahm, und Yugi konnte es vielleicht nicht sehen, aber er spürte es und hörte das Lächeln auch in seiner Stimme.
 

"Dann komm, lass uns gehen."

Langsam folgte er seinem Pharao nach draußen.

Ein leichter Abendwind wehte kühl und frisch über sein Gesicht und brachte den Geruch von Feuchtigkeit und Erde mit.

Yamis Hand fühlte sich warm und beruhigend an, und Yugi konnte die Körperwärme des Anderen neben ihm spüren, als sie langsam die Straße entlang gingen.

Die Kleidung der Beiden raschelte bei jedem Schritt, und Yugi konnte den vertrauten Geruch des Pharaos riechen, nach Wüste und Sand und Sonne auf der Haut.

Ein Arm schlang sich sicher um seine Hüfte, und er wurde noch etwas mehr gegen seinen Freund gedrückt, während er ihre Schritte gegen den Asphalt hallen hörte.

Autos fuhren vereinzelt vorbei, aber Yamis fester Griff stellte sicher, dass er nicht aus Versehen auf die Straße lief, mit Leuten zusammenstieß oder Laternen mitnahm.
 

Auch mit dem Tuch über den Augen genoss Yugi den Spaziergang und vor allem die Nähe zwischen ihnen beiden, als er sich gegen ihn lehnte.

Er geriet nicht ein einziges Mal ins stolpern, dafür sorgte Yami schon, und nach einer unbestimmten Zeit hörte er, wie die Geräusche rundherum sich veränderten.
 

Da waren blattlose Äste, die im leichten Abendwind raschelten, und der Geruch von Wasser und auch Erde wurde stärker.

Vereinzelte Vögel sangen, es waren auch alte Blätter am Boden zu hören, aber keine Leute. Yugi schien allein zu sein mit seinem Yami, nicht das ihn das im Geringsten störte, im Gegenteil.

Anstatt dem Asphalt knirschte ein Kiesweg unter ihren Stiefeln, und Yami stoppte ihn plötzlich und drückte noch mal seine Hand, bevor er leicht von seiner Hüfte über den Rücken raufstrich.

"Aibou? Warte hier kurz und rühr dich nicht von der Stelle. Ich muss ganz kurz etwas hohlen, ich bin gleich wieder da. Ich hab dich die ganze Zeit im Blick, und dir kann nichts passieren, also mach dir keine Sorgen."

"Okay."
 

Yugi rührte sich nicht von der Stelle, während er Yamis Schritte ein Stück davongehen hörte. Wasser musste ganz in der Nähe sein, denn er hörte die Wellen sanft gegen das Ufer schlagen. Etwas scherte über Kies, und Yami grummelte leise, aber es dauerte nur kurz, sodass Yugi nicht sagen konnte, was sein Pharao da genau machte.

Etwas bewegte sich im Wasser, und Yugi zuckte erschrocken zusammen, als sich eine Hand von hinten auf seine Schulter legte.
 

"Yugi? Komm mit, aber lass das Tuch noch oben. Nur noch ein bisschen, Aibou."

Er schauderte leicht, als diese Worte leise in sein Ohr geflüstert wurden, und nickte nur.

"Okay. Achtung." Aber bevor er noch fragen konnte, worauf er aufpassen sollte, hatte Yami ihn schon in die Arme genommen, und er spürte eine starke Brust heben und senken unter seiner Wange. Er atmete den vertrauten Geruch tief ein, bevor er auf etwas wie eine Holzbank oder so was gesetzt wurde.

"Yami?" flüsterte er, als sein Untergrund leicht schaukelte, und Wasser war überall rundherum. Er hörte gleichmäßiges Platschen, Yamis atmen und Bewegung unter ihm.

Etwas war um seine Füße herum, aber Yugi wusste nur das es irgendwie weich und nachgiebig war.

Er vermutete, das sie in einem Boot waren, das Yami irgendwohin ruderte, aber das erklärte nicht, was da zu seinen Füßen war. Die Verlockung war stark, einfach einen klitzekleinen Blick zu riskieren, aber er hatte es nun mal Versprochen.

Dann hörte das rudern auf, und Yami nahm Yugis Hände, um sie zu drücken.
 

"Ich bin sehr froh, dass du heute mit mir mitgekommen bist, ohne Fragen zu stellen. Auch wenn du dich vermutlich wunderst, warum ich dir schon zuhause die Augen verbunden ab und nicht erst hier. Aber ich bin stolz, das du mir so sehr vertraust, dass du einen Spatziergang mit verbundenen Augen mit mir machst, einfach so.

Ich habe etwas wichtiges, was ich dir unbedingt sagen muss, aber ich bin nicht so wirklich sicher, wie ich das- also was ich da sagen soll- kann- was auch immer.

Das ist schließlich nicht gerade etwas, was man in der Schule lernt, und bisher hab ich das auch nicht gebraucht, hab mir keine Gedanken darüber gemacht- bis ich dich gefunden habe. Oder du hast eher mich gefunden, in meinem Puzzle...

Und Yugi, ich kann es auch absolut verstehen, wenn du nicht dasselbe für mich empfindest, wenn du irgendwann ein süßes Mädchen an deiner Seite haben willst oder so. Aber ich hoffe trotzdem, das ich doch mehr für dich sein kann als ein Freund oder Bruder, aber ich kann auch dass sein, wenn du das möchtest...

Aber ich muss das zumindest versuchen und dich jetzt fragen, bevor ich mich immer 'Was währe wenn' fragen würde. Ich hoffe nur du nimmst mir das nicht übel..."
 

Yami sagte nichts mehr danach, und Yugi nahm das Tuch von den Augen, um Yami endlich ansehen zu können.

"Ich zeig es dir besser, mein geliebter Hikari, mein süßer Engel. Ich liebe dich, Aibou."

Gerade als das Stück Seide leicht auf seinen Schoß fiel sah er Yami hinunterlehnen, und weiche Lippen strichen über seine, bevor auch er die Augen schloss und einfach nur ihren ersten Kuss genoss.
 

Es fühlte sich an wie ein Moment und eine Ewigkeit, bevor sie sich voneinander lösten, und Yugi griff nach ihm, noch bevor Yami etwas sagen konnte.

"Yami, da ist nichts, was ich dir Übelnehmen könnte, weil ich nämlich das gleiche für dich empfinde. Genau genommen, wenn wir heimkommen wartet eine Karte und eine Schachtel mit selbst gemachter Schokolade auf deinem Kopfpolster auf dich."

"Ach, das war also die Verwüstung, die du Anfang der Woche in der Küche veranstaltet hast. Und ich dachte schon, du wolltest nur das Haus niederbrennen."

"Yami! Das kannst du doch gar nicht wissen! Du warst doch nicht mal in der Nähe des Hauses, ich hab extra Kaiba angerufen, das er dich beschäftigt!" schmollte Yugi ein bisschen, und Yami lehnte ihre Köpfe zusammen, eine Hand um die Schulter des Kleineren geschlungen, und lachte.

"Na ja, es hat ein bisschen verbrannt gerochen, und von dem braunen Zeug, das an den Wänden und der Decke geklebt hat red' ich gar nicht erst."

"Verdammt! Es sollte doch eine Überraschung sein, ich weiß noch immer nicht, was da eigentlich so schief gegangen ist."

"Ochhh. Wenn du willst, kann ich nachher ja so tun, als währ ich überrascht, Aibou."

Yugi lachte, bevor er Yamis Wangen streichelte und ihn für einen weiteren Kuss zu sich zog.
 

Yami lächelte gegen die sanfte Berührung des anderen, bevor er den Mund öffnete, um mit seiner Zunge über die weichen Lippen zu fahren und um Einlass zu bitten. Ein paar Herzschläge später wurde seine Bitte bereitwillig gewährt, und Yami fuhr mit einer Hand durch die schwarzen Haare, während er seinen Hikari das erste Mal richtig schmeckte.

Nach kurzen zappeln saß Yugi schließlich bequem auf Yamis Schoss mit den Beinen um Yamis Hüfte geschlungen, und mit einem zufriedenen Murmeln kuschelte er sich in die Arme des Größeren.

Ihre Lippen sprachen zueinander ohne Worte, und wenn es nicht zu kalt dazu währe, würden ihre Hände über warme Haut wandern, und nicht über kühlen Stoff.
 

Es fühlte sich an, als würde die Zeit stillstehen, jetzt da die Geheimnisse raus waren, sie hörten nichts außer ihren eigenen, lauten Herzschlägen und fühlten nichts außer dem warmen Körper gegen dem eigenen...

Und sie wollten auch nichts anderes hören und spüren, denn nichts anderes war wichtig.
 

Als sie sich wieder voneinander trennten, um nach Luft zu schnappen, blieben sie genauso sitzen wie sie waren. Yugi nahm sich jetzt auch endlich die Zeit um sich genauer umzusehen.

Bei dem Anblick lachte er leise gegen Yamis Schulter und rieb die Wange gegen den Hals des Größeren:

"Yami... Ich liebe dich, mein Pharao." mehr konnte er dazu nicht sagen, es sah einfach so perfekt aus unter dem klaren Nachthimmel.
 

Yami hatte ihn in den Park hinausgebracht, und jetzt gerade saßen sie in einem Holzboot in der Mitte des Sees. Und dieses Boot war bis zum Rand mit wunderschönen, dunkelroten Rosen gefüllt. Der kleine Hikari fühlte sich, als würde er in einem Meer aus Blumen sitzen, und für einen Moment wunderte Yugi sich, warum ihm der Duft nicht schon vorher aufgefallen war. Er hob eine davon auf und strich leicht über die samtigen Blütenblätter, bevor er seinen Blick weiterwandern ließ.

Der Vollmond spiegelte sich in dem ruhigen Wasser, und bis auf ein paar Enten waren sie allein im Park. Der Himmel steckte sich über ihnen wie ein samtschwarzes Meer, auf dem die Sterne wie kleine, verstreute Diamanten glitzerten.
 

"Danke, Yami. Es sieht so wunderschön aus..."

"Ja, ich weiß."

Yugi schaute seinen Pharao lächelnd an, nur um zu merken, das der nicht auf die romantische Umgebung, sondern auf den Engel auf seinem Schoß schaute.

Er lehnte sich hinauf für einen weiteren saften Kuss, und beide verloren in dem Gefühl der Nähe und vergaßen die Welt um sie herum einmal mehr.
 

ENDE
 


 

(1)Ich wette er kann den ersten April kaum erwarten...

(2)Ich mag es nicht wenn Yugi denkt Yami würde ihn auslachen... Freunde tun das nicht, und die sind nun mal mindestens Freunde...

(3)Ja klar, weil das irgendjemand glaubt!... Das ist ernshaft nicht MEINE MEInung! Wer sich bemüht und interresiert kann kochenlernen, egal ob Junge oder Mädchen! Das hat damit nix zu tun. Aber wer würder gerne etwas essen, das ANZU gekocht hat!?!
 

Ja, das war eher klassisch, mit der Liebeserklärung bei Vollmond, aber das war auch meine Absicht. Schließlich sollte Yami ja der vernünftigste von den dreien sein, als warum soll er nicht auch was Normales machen?

Ryou und Malik sind ohnehin gestraft genug mit ihren Verrückten...
 

So, und damit hab ich diese flauschigen Sachen auch von der Seele, jetzt kann ich in Ruhe mit dem Wahnsinn und dem Chaos in 'Schultheater' weitermachen...

Nein, ernsthaft, ich hab das mal gebraucht, aber ich bin nicht so gut in Nur Romantik, und was Angst-mässiges krieg ich eh nicht zusammen, da kommt immer irgendwie Humor und Chaos dazuwischen.

Deshalb ist es gut, dass es Anzu gibt. Irgendwer muss ja draufzahlen und eingestampft werden...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2012-11-29T05:44:22+00:00 29.11.2012 06:44
Hi^^

das letzte Kapitel mit Yami und Yugi war urgeil. Ich glaub ich erwähne es
in fast jedem Komi bei dir aber so wie du dein Yami-Hikari-Verhältnis dar-
stellst ist einfach nur total Endgenial.

Es waren auch wieder viele Lacher drin, vor allem das Thea endlich ihr Fett
weg bekommen hat. Yami´s Idee war nicht so „späktakulär“ wie die der anderen
Yamis aber auch süß, für Yugi genau das richtige.

Ich fand es auch witzig das Ryou und Malik etwas verrückter dargestellt wurden
als man sie immer so lieb darstellt, das steht den beiden!

Eine wirklich schöne FF!!!

LG Jyorie

Von:  MiyaKamiya
2009-04-16T20:55:49+00:00 16.04.2009 22:55
oh mein gott.... wie romantisch ist der denn??
*schwärm*
Yugi hatte ja irgendwann in einer anderen FF davon erzählt, aber so toll?
Der letzte (oder vorletzte?) Abschnitt, der mit dem
"Engel auf seinem Schoß" war am besten...>///<

"Was hab ich dir gesagt?"
"Keine Sachen ins Reich der Schatten schicken?"
"Und was hast du gerade gemacht?"
"Das Telefon ins Reich der Schatten geschickt?"

---> zu geil xD Ich mag Yugis Opi^^

Yami ist trotzdem am geilsten drauf, wenn Bakura und Marik dabei sind *g*

Das mit Anzu im Koffer war zu geil^^
Das sie so blöd ist...?
Aber das sie ihm auch nicht zuhört... tze tze... selber Schuld^^

Hoffe man liest sich
Yuki


Von:  Elora_
2009-03-11T21:42:09+00:00 11.03.2009 22:42
oh mein gott.
anzu im koffer... das war die krönung *G* das war so herrlich fies.
jaja der liebe yami und seine wahnvorstellungen. das war zu knuffig.
tolles kapitel. ich konnt mich vor lachen nicht mehr halten.

machst du evtl. noch ein seto/joey kapitel?? bitte!!!


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