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ANBU

Ai-Nedan-Budo-Umme
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Der Titel bedeutet übersetzt "Wiedersehen und Verluste"
Viel Spaß^^ Komplett anzeigen

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Matamimas soshite ishitsu

Ihre Körper werden komplett von unförmigen, schwarzen Reiseumhängen verborgen und die tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen machen es unmöglich die beiden Gestalten zu identifizieren, die mit unmenschlicher Geschwindigkeit durch den Wald preschen. Nur ihre Statur lässt die vorsichtige Vermutung zu, dass es sich um zwei Männer handelt.

„Hörst du das?”

„Natürlich.”

Das gewalttätige Aufeinandertreffen von Klingen hebt sich klar von den anderen Kampfgeräuschen ab und es liegt unverkennbar der eisenschwere Geruch von Blut in der Luft. „Sehen wir nach?” Die erste Stimme klingt unruhig, beinahe aufgedreht und steht in hartem Kontrast zu der Gleichgültigkeit seines Partners. „Hn.”

Scheinbar wertet die erste Kapuzengestalt diese einsilbige Antwort von seinem Kameraden jedoch als Zustimmung, denn er setzt sich lautlos wieder in Bewegung, dieses Mal jedoch zielstrebig in Richtung des Kampfgeschehens.

Die Beiden nähern sich unbemerkt einer großflächigen Lichtung, die mit zahlreichen Leichen übersät, nur noch ein einziges Schlachtfeld darstellt. Aber das ist nicht der Anblick, der die beiden Fremden verblüfft inne halten lässt.
 

Zwei ANBU, eindeutig Frauen, verteidigen ihre zu Boden gegangenen Teamkollegen, bis aufs sprichwörtliche Messer. Doch obwohl sie schon einen beeindruckenden Teil ihrer Gegner gnadenlos hingerichtet haben, sind diese noch immer erschreckend deutlich in ihrer Überzahl. Zu zweit haben sie keine Chance. Und mit einem einzigen Blick beschließen die beiden Kapuzenträger, sich einzumischen, um das Leben der beiden Frauen zu retten.
 

Ihre Gegner sind ehemalige Oto-nin, die die Vernichtung ihres Dorfes mit dem Überlebensinstinkt einer Ratte überstanden zu haben scheinen. Die zweite der beiden Gestalten schätzt ihre verbleibende Anzahl auf sechzig, aber mindestens genauso viele sind den ANBU bereits zum Opfer gefallen, was vollkommen entgegen seiner Natur einen leisen Anflug von Anerkennung in ihm weckt. Gleichgültig einen Feind mit seinem Katana niederstreckend, beobachtet er die beiden Kunoichi aus den Augenwinkeln.
 

Sie können es sich nicht leisten inne zu halten, aber die Kleinere der beiden zuckt kaum sichtbar zusammen und zögert doch einen Moment, bevor sie ihrer Kameradin in einer stummen Genehmigung zunickt ihr Eingreifen zu dulden. Ihre Teamkollegin zweifelt keinen Moment an dem Urteil ihrer Kameradin und zieht gefühllos ein Kunai über die entblößte Kehle eines ihrer Gegner.
 

Doch das schwache Röcheln eines ihrer verwundeten Teamkameraden ruft ihnen grausam in Erinnerung, dass sie keine Zeit zu verlieren haben und es sich nicht leisten können, einen Feind nach dem anderen abzuarbeiten. In einer stummen Absprache stellen sie sich blitzschnell Rücken an Rücken, beißen sich hart in den Daumen und formen synchron vertraute Fingerzeichen. Und mit ihrem einstimmigen Ruf „Kuchiyose-no-Jutsu!” erscheinen ein weißer Wolf und ein Panther auf dem Kampfplatz.

Der gezischte Befehl ihrer Verbündeten „Zerreißt sie!”, ist alles, was die beiden Tiere brauchen. Mit einem angeborenen Jagdinstinkt fletschen sie die Zähne und preschen los.
 

Die beiden ANBU knien sich, in blindem Vertrauen zu ihren gerufenen Geistern, sofort neben ihre Teamkameraden, von denen sich seit einer beunruhigend langen Weile schon keiner mehr bewegt hat.

Die beiden Mantelträger verringern die Anzahl der verbliebenen Feinde nur noch um ein paar, bevor sie erkennen müssen, dass die beiden Tiere mit den übrigen Gegnern auf ziemlich grausame Weise leichtes Spiel zu haben scheinen. Der Zweite von ihnen knurrt leise, als er sich eingestehen muss, dass er sich dieses Mal geirrt hat: Sie waren nicht auf ihre Hilfe angewiesen.
 

Sie treten zu den beiden ANBU, die gerade geübt nach einem Puls am Nacken ihrer Teamkameraden suchen.

Doch die eine, deren rosa Haare beiden Fremden zuerst aufgefallen ist, schüttelt schon nach wenigen Sekunden traurig den Kopf, bevor sie schnell zu ihrer Teamkameradin herumfährt, die noch versucht ihr viertes Teammitglied zu heilen. Aber ein geschulter Blick auf seinen blutüberströmten Oberkörper, verleiht ihr die grausame Gewissheit, dass es auch für ihn zu spät ist.
 

In diesem Moment erhebt der Verletzte mit letzter Anstrengung seine Stimme. „Gebt euch keine Mühe, ihr zwei, dieses Mal haben sie mich.”

Aber seine dunkelhaarige Teamkollegin schüttelt unwirsch den Kopf und verstärkt verzweifelt ihr heilendes Chakra. „Hör auf so einen Unsinn zu reden, Goki!”

Ihre Teamkameradin legt ihr tröstend eine Hand auf die Schulter und versucht zu verbergen, dass ihre eigene Stimme, unter ihrem Versuch ihre Freundin in ihrem Kummer zu beschwichtigen, zittert. „Sie haben ihn vergiftet, Natsu. Es ist zu spät.”

Aber auch ihre ruhigen Worte scheinen nicht zu der verzweifelten Kunoichi durchzudringen, denn sie hält in ihren vergeblichen Bemühungen nicht inne, bis ihr Teamkollege mit letzter Kraft eine Hand auf ihre legt und durch seine Maske ihren Blick sucht. „Haru hat Recht, Natsu und das... weißt du auch. Es ist vorbei. Sagt den anderen Zuhause, dass Shin und ich keine Tränen auf unserer Beerdigung wollen. Wir sterben so wie wir es immer wollten, für Konoha, unsere Heimat. Ihr... und Kiba werdet mir fehlen. Pass auf dich auf Natsu... und du auch Ha-”

Die letzte Silbe des Decknamens seiner anderen Teamkollegin wird ihm nie mehr über die Lippen kommen. Er schließt die Augen und als sein Kopf mit dem Verlust der Muskelkontrolle zur Seite fällt, braucht es keinen Medic-nin mehr, um seinen Tod festzustellen.
 

Die geflüsterten Worte der ANBU mit dem Decknamen Natsu reißen die beiden Fremden mit einer schrecklichen Gewissheit aus ihrer Starre. „Nein, nein! Shino!”

Der erste von beiden zuckt sichtbar zusammen. „Was?! Das ist Shino? Shino Aburame?” Keine Sekunde später hat er ein Messer an der Kehle und die Drohung in der Stimme der Rosahaarigen ist tödlich. „Wer zum Teufel seid ihr? Und woher kennt ihr Shino?”

Doch bevor einer der beiden Fremden dazu kommt sich zu erklären, legt die andere ANBU ihrer Teamkameradin beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. „Lass es gut sein, Haru! Ich weiß, dass du nicht gut auf deine beiden ehemaligen Teamkameraden zu sprechen bist, aber ich will nicht noch zwei Leichen nach Konoha bringen müssen.”

Die rosahaarige ANBU fährt panisch zu ihrer Freundin herum und sieht entgeistert von ihr zu den beiden Männern. „Das ist nicht dein Ernst oder?”

„Es tut mir leid, aber meine Augen irren sich nicht.”

Natürlich tun sie das nicht. Mit einem resignierenden Seufzen steckt Haru ihre Schwert zurück in ihren Gürtel und beschließt das Pflaster mit einem Ruck abzureißen. Auch wenn sie sich ziemlich sicher ist, dass die verdammte Wunde darunter noch lange nicht verheilt ist. „Naruto? Sasuke?”
 

Es ist für beide Männer ein ungewohntes Gefühl nicht zu wissen, womit sie konfrontiert werden. Und bis jetzt haben sie die rosa Haare für einen makaberen Zufall gehalten.

Sasuke fängt sich als erster und zieht sich mürrisch wie jeher die Kapuze vom Kopf. Schwarze Haare und mindestens so dunkle Augen bestätigen unverkennbar die Identität des letzten Uchiha. Sein Kamerad macht es ihm wortlos nach und ebenso unverwechselbar sind die nicht zu bändigenden blonden Haare und strahlend blauen Augen des Uzumaki.
 

Der eine, ist seit acht Jahren einer der meistgesuchten Nuke-nin auf Konohas roter Liste und nach der Zerschlagung von Akatsuki könnte man ihm vermutlich auch gleich den ersten Platz auf eben dieser einräumen.

Und der andere ist vor vier Jahren ebenfalls ohne ein Wort des Abschieds zu einer Mission aufgebrochen, über deren Inhalt und Verlauf sich die fünfte Hokage seither eisern ausschweigt. Seitdem hat niemand mehr von Konohas Chaos-Ninja gehört und die Gerüchte über seinen Tod halten sich seit Jahren hartnäckig.
 

Aber jetzt steht er unverkennbar lebendig vor den beiden Frauen, die wohl als einzige nie daran gezweifelt haben, dass die Beiden irgendwo noch am Leben waren. Und der blonde Chaot sieht selten konzentriert zwischen den beiden Anbu hin und her. „Sakura?” Bei ihr ist er sich jetzt sicher, aber bei ihrer Teamkollegin muss er sich auf sein Bauchgefühl verlassen. „Hinata? Seid ihr das wirklich?”

Natsu alias Hinata nickt und schiebt beinahe gleichgültig ihre Maske von ihrem Gesicht hinauf in ihr Haar. „Lange nicht gesehen, Naruto.”

Und mit dem Blick in ihre einzigartigen Augen, fällt diesem auch endlich auf, was ihn bisher gestört hat: Da liegt keine Emotion in ihrem Blick. Keine Trauer, keine Unsicherheit und keine sanfte Röte auf ihren Wangen. Das einzige, was ihren Schmerz über den Verlust ihrer Teamkameraden verraten hat, waren drei leise geflüsterte Worte. Und im Moment sieht sie ihn an, als würde es sie nicht im Geringsten kümmern, dass er nach vier Jahren zurückgekehrt ist.
 

Die gereizte Stimme seiner ehemaligen Teamkollegin reißt ihn aus seinen Gedanken. „Kennst du sonst noch jemanden, der rosa Haare hat?”, murrt sie unwirsch und schiebt wie Hinata ihre Maske hoch.

Naruto grinst, als ihn die unverkennbar grünen Augen seiner besten Freundin mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen mustern. „Ich freue mich auch dich wieder zu sehen, Saku.”

Aber die Haruno übergeht seinen Kommentar regungslos. „Was macht ihr beide hier? Du vor allem.”

Es ist ebenfalls Jahre her, dass sie ihrem anderen Teamkameraden gegenübergestanden hat und sie verengt misstrauisch die Augen, als der Uchiha sie weiterhin ausdruckslos mustert und die Antwort wieder Naruto überlässt. „Wir sind auf dem Weg zurück nach Konoha.”

Aber unter der kalten, berechnenden Musterung seiner ehemaligen Teamkameraden, die dem Wiedersehen, das er erwartet hat, klar widerspricht, hebt sogar die personifizierte Gleichgültigkeit fragend eine Augenbraue.

„Und was will Sasuke in Konoha?”
 

Aber bevor Naruto ihre Anwesenheit weiter erklären kann, unterbricht Hinata ruhig die Diskussion des ehemaligen Team 7. „Saku, lass uns das mit Tsunade besprechen, okay? Wir müssen die Zwei sowieso zu ihr bringen und ich will die beiden da nicht länger liegen lassen.” Ihr Blick richtet sich auf ihre beiden toten Teamkameraden und die anderen folgen ihrem Fokus bedrückt.

Sakura beißt sich hart auf die Unterlippe, bevor sie zustimmend nickt. „Natürlich, tut mir leid. Lass uns gehen.”

Die junge Clanerbin antwortet ihr nicht, sondern kniet sich neben Shino und beginnt in rascher Folge den Männern gänzlich unbekannte Schriftzeichen zu formen. Alles, was sie erkennen können, ist, dass Sakura dasselbe bei dem anderen gefallenen ANBU zu tun scheint. Und auch ihre geflüsterten Worte tragen nicht dazu bei den Männern das Jutsu zu erklären. „Denkibando-no-Jutsu!”

Aber als nur Sekunden später zahlreiche, helle Schnüre erscheinen, die die beiden Toten in die Luft heben, wird der Zweck des Jutsus offensichtlich.
 

Hinata legt zwei Finger an die Lippen und auf ihren leisen Pfiff, kehren ihre beiden vertrauten Geister zu ihnen zurück. Im schwarzen Fell des Panthers kann man es kaum sehen, aber das weiße Fell des Wolfes hat sich überall mit dem Blut seiner Opfer verfärbt. Jetzt lassen sie sich jedoch von ihren Partnerinnen zärtlich durch das Fell streichen und Hinata lehnt ihre Stirn kurz gegen die der Wöfin. „Ich danke euch! Ohne euch wären wir mal wieder aufgeschmissen gewesen.”

Die Wölfin winselt nur leise und stupst ihren Kopf in einer tröstenden Geste erneut gegen Hinatas, während der Panther leise knurrt „Für euch doch immer!”, bevor die beiden in hellem Rauch verschwinden.

Hinata und Sakura setzen sich ohne ein weiteres Wort an die beiden Männer in Bewegung und mit ihnen bewegen sich auch die Lichtbänder.
 

Naruto tritt instinktiv neben Hinata und richtet seine leise Frage an sie. „Dann ist das also wirklich Shino?”

Die junge Hyuuga nickt nur schwach, aber sonst kann er immer noch nichts in ihrer Mimik lesen. Der Blondschopf holt tief Luft und sieht einen Moment auf die reglose Gestalt des Aburame. Sie hatten nie besonders viel miteinander zu tun, aber er hat den schweigsamen Shinobi dennoch als Freund angesehen.

„Wer ist der andere?” Er mustert sie kritisch, während sie ihren Blick stur nach vorne gerichtet hält. Ihre Haltung ist gerade, ihre Schritte sicher und wenn er nicht um den Schmerz wüsste, der sie innerlich beinahe zerreißen muss, könnte er es ihr nicht nachweisen.

„Shin. Ich glaube nicht, dass du ihn kanntest. Er ist- war der beste Freund von Sai, eurem ehemaligem Teamkamerad.”

Naruto schüttelt leicht den Kopf. „Ich glaube, ich habe ihn einmal getroffen.”
 

Aber als er immer noch keine Reaktion erhält, hat er genug und greift entschlossen nach dem Handgelenk der schweigsamen Clanerbin. Und statt sich von ihm loszumachen, bleibt Hinata beinahe erstarrt unter seiner Berührung stehen.

Sakura und Sasuke halten ebenfalls inne, aber Naruto bedeutet ihnen mit einer simplen Kopfbewegung weiter zu gehen. Während Sasuke der Geste wortlos folgt, zieht Sakura nur abschätzend eine Augenbraue in die Höhe und sucht den Blick ihrer Teamkameradin.

Hinata sieht von dem blonden Shinobi zu ihrer Freundin und gibt seufzend nach. „Ist schon gut, Saku, wir kommen gleich nach.”

Sakura macht keinen Hehl daraus aus, dass sie die beiden entweder nicht zurücklassen oder eher nicht mit Sasuke allein sein will, dreht sich aber wortlos um und folgt der schweigsamen Gestalt des Uchiha.
 

Hinata wartet bis die beiden aus ihrer direkten Hörweite verschwunden sind, bevor sie tief um ihre Beherrschung ringt und sich dem Mann zuwendet, der ihr vor vier Jahren das Herz gebrochen hat. „Was ist los?”

Ihr monotoner Ton bringt ihn dazu unzufrieden die Augen zu verengen. „Muss ich dir das wirklich erklären?“

Aber nach nur einem Satz von ihm, reagiert auch die schüchterne Clanerbin plötzlich gereizt. Eine Premiere in seiner Gegenwart. „Nach vier Jahren? Ich würde sagen, ja!“

Er hört die kaum versteckte Anspielung in ihren Worten und er hat fest vor in aller Ruhe mit ihr darüber zu reden, aber im Moment geht es ihm um etwas anderes. Er hält sie noch immer am Handgelenk fest, aber sie hat auch noch keinerlei Anstalten gemacht sich von ihm loszureißen, obwohl sie sich seiner Berührung überdeutlich bewusst ist. „Warum weinst du nicht?”

Für einen Moment stockt ihr Herz in ihrer Brust und beinahe hätte sie sich verraten. Der Schmerz in ihrer Brust bringt sie fast um und wenn sie an Shinos leblose Augen denkt, möchte sie nichts mehr als ihren Kummer in den Wald hinein schreien. Aber Natsu würde sich nie zu einem solchen Gefühlsausbruch hinreißen lassen und solange sie ihre ANBU-Ausrüstung trägt, spielt es keine Rolle, dass Hinata Hyuuga gerade einen ihrer engsten Freunde verloren hat und zum ersten Mal nach vier Jahren wieder ihrer großen Liebe gegenübersteht. „Ich glaube nicht, dass ich dir erklären muss, welche Regeln diesbezüglich für einen Ninja gelten.“ Außerdem hat sie Angst, dass sie nicht mehr aufhören kann zu weinen, sobald sie dem Impuls nachgibt.
 

Aber ihre ungewohnte Gleichgültigkeit, treibt einen seltenen Zorn in ihm hervor. „Du willst mir jetzt nicht ernsthaft mit dieser beschissenen 25. Regel kommen, oder?! Du hast gerade mit angesehen, wie einer deiner besten Freunde gestorben ist. Scheiß auf die Regeln, du hast jedes Recht der Welt zu weinen, zu schreien oder was auch immer dir hilft den Schmerz zu ertragen! Shino ist es wert, dass man um ihn weint!“

Himmel, sie hat beinahe vergessen, wie einfühlsam er sein kann. Aber ihr dummes Herz erinnert sie gerne daran, was das mit ihr macht. Und in ihrer Panik sich zu verraten, macht sie sich gröber als nötig von ihm los. „Shino ist- war einer meiner besten Freunde, verdammt, er war wie ein Bruder für mich! Ich brauche dich nicht, um mir zu sagen, wie ich um ihn zu trauern habe!“

In der nächsten Sekunde stellt sich schon das gewohnte schlechte Gewissen ein, dass sie ihn so angefahren hat. Aber sie beißt sich hart auf die Zunge, um die Entschuldigung zurückzuhalten, die sich beinahe als Reflex formuliert.

Aber Naruto scheint ihren Ausbruch nicht persönlich zu nehmen. Er grinst schief und macht entschlossen einen Schritt auf die erstarrte Hyuuga zu. Und bevor Hinata begreift, was er vorhat oder auch nur versuchen kann ihm auszuweichen, legt er beide Arme um ihren zierlichen Körper und zieht sie ungefragt in eine feste Umarmung.
 

Es dauert einen Moment, bis ihr Körper aus der Schockstarre erwacht, in den seine Nähe sie auch nach vier Jahren immer noch unverändert versetzt, aber dann wehrt sie sich entschlossen gegen seinen Griff. „Lass mich los, Naruto!”

Aber alles was er tut, ist mit einem Grinsen ihre beachtliche Stärke zu registrieren, die sie in ihrer Gegenwehr unbewusst unter Beweis stellt und sie fester zu halten. „Ich denke nicht daran. Du kannst mich gern noch ein bisschen anschreien, wenn dir das hilft, aber ich werde dich nicht los lassen.“

Sie denkt kurz daran ihm zu beweisen, dass sie seine Kooperation nicht braucht, um sich von ihm loszumachen, aber sie fürchtet zu sehr, dass sie ihn dabei verletzen würde und auch, wenn sie im Moment ungewohnt wütend auf ihn ist, würde sie das doch nie fertig bringen. Also lehnt sie müde ihre Stirn gegen seine Brust, aber auch wenn sie aufhört sich gegen seinen Griff zu wehren, hält sie eisern an dem Rest ihrer Beherrschung fest. „Warum tust du mir das an?“

Ihr Flüstern bricht ihm fast das Herz, aber er gibt nicht nach. „Weil ich nicht mitansehen werde, wie dein Kummer dich von innen heraus zerfrisst.“

Sie kann das Zittern ihres Körpers nicht mehr verbergen und holt zischend Luft, aber es ist nicht aus Kummer, wie er meint. Ihr Körper verrät sie auf eine andere Art, als ein bekannter Schmerz ihren Brustkorb durchzuckt und sie dazu zwingt sich haltsuchend an ihn zu lehnen, während sie mit tiefen Atemzügen versucht ihren unregelmäßigen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen.
 

Aber auch Naruto begreift, dass es nicht Trauer ist, die ihren Körper schüttelt und löst sich ein Stück weit von ihr, um ihr ins Gesicht sehen zu können. „Hina?“

Sie hat die Augen fest zusammengekniffen, die Zähne schmerzhaft in ihre Unterlippe gegraben und die feinen Schweißperlen auf ihrer Stirn bezeugen wortlos ihre Qualen.

„Was ist los? Hinata?!“

Aber die junge Clanerbin registriert erleichtert, wie sich ihr Puls langsam wieder halbwegs normalisiert, auch wenn der Schmerz nicht von ihr weicht und ihr die Gewissheit verleiht, dass sie sich noch vor dem Ende dieses verfluchten Tages im Krankenhaus wiederfinden wird. Sie nutzt Narutos Sorge aus, um sich erneut von ihm loszumachen. „Es geht mir gut, aber wir müssen zurück.“ Damit dreht sie sich um und flieht beinahe vor ihm.

Er sieht ihr einen Moment perplex nach und fragt sich, was zum Geier er in den letzten vier Jahren alles verpasst hat, dass die schüchterne Hinata Hyuuga gerade vor ihm davon läuft, als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her. Aber sie täuscht sich, wenn sie glaubt, dass er es dabei belassen wird. Er setzt sich in Bewegung und holt sie gerade noch ein, bevor sie zu Sakura und Sasuke aufschließt.
 

*
 

Sie spürt seinen musternden Blick schon seit geschlagenen 312 Sekunden auf sich, aber sie denkt nicht im Traum daran die Erste zu sein, die die Stille bricht. Sie hätte nur auch nie damit gerechnet, dass er es tun würde. Und wenn, dann hätte sie diese Frage wohl als letztes erwartet. „Warum weinst du nicht?”

Aber sie formuliert völlig gleichgültig ihre Antwort. „Ninja-Regel Nr.25: Ein Ninja zeigt in keiner Situation seine Gefühle.”

Nur als Sasuke Uchiha sich zu einem verächtlichen Schnauben herablässt, dreht sie doch noch den Kopf zu ihm und verflucht sich im nächsten Moment selbst, als sie seinem dunklen Blick begegnet.

„Und das kommt ausgerechnet von dir? Dem Mädchen, das nie einen Hehl daraus gemacht hat, was sie denkt und fühlt und ihr Herz konstant auf ihrer Zunge spazieren getragen hat?'“

Sakura reißt ruckartig den Kopf herum, um dem Versuch zu widerstehen, ihm zur Begrüßung eine zu verpassen, obwohl er genau das verdient hätte und knurrt leise. „Erstens muss ich mir das ausgerechnet von dir nicht sagen lassen und außerdem gibt es das dumme, naive Mädchen, das du einmal kanntest, schon lange nicht mehr!“
 

Bevor Sasuke darauf jedoch etwas erwidern kann, tauchen Naruto und Hinata lautlos neben ihnen auf. Hinata hat sich ihre ANBU-Maske zurück ins Gesicht geschoben, aber Sakura hört die sorgfältig verborgene Anspannung in der Stimme ihrer Freundin dennoch. „Wir erreichen gleich Konoha.”

Die talentierte Medic-nin nickt jedoch nur und setzt ihre Maske ebenfalls wieder auf.

Naruto und Sasuke wechseln einen stummen Blick, bevor sie sich ihre Kapuzen wieder über den Kopf ziehen. Zwei Minuten später erreichen sie die Grenze des Waldes und die direkt dahinter gelegenen Südtore Konohas.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (24)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Black_Sabbath
2019-09-27T10:44:19+00:00 27.09.2019 12:44
Okay, ich habe deine Fanfics erst heute Nacht per Zufall gefunden und damit angefangen, deine Ersten entwürfe zu lesen. Jetzt bin ich gerade mal beim zweiten Kapitel (hab den Prolog mitgezählt) und schon beginne ich ein richtiger Fan zu werden. Dein Stiel, einfach klasse :) Und auch sehr inspirierend! Überlege schon, ob ich es auch mal mit einem Fanfic versuche.
Freue mich auf auf noch viele weitere Kapitel^^
Von:  LikeParadise
2019-08-31T20:00:24+00:00 31.08.2019 22:00
Also das ist definitiv mal etwas anderes, was die Handlung angeht Punkt aber der Verlauf gefällt mir bisher ganz gut und ich bin gespannt wie es weitergeht.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-07-30T16:44:40+00:00 30.07.2019 18:44
O Mann da herrscht aber dicke Luft bin auf die Gründe gespannt.
Von:  Hokagebernd
2017-10-21T19:21:50+00:00 21.10.2017 21:21
Tolles kapitel da fragt man sich was mit Hinata u. Sakura passiert is u. Um was es in Narutos Mission ging das der Hokage drüber ausschwigt
Von: abgemeldet
2017-10-10T19:29:31+00:00 10.10.2017 21:29
ein klasse kapitel.
hina und saku sind durch und durch anbu, aber ich bin mal gespannt, wie die emotionale reaktion ausfällt, wenn sie die anbu kleidung abgelegt haben :)
ich freue mich auch zu erfahren, was narutos mission gewesen war, dass er vier jahre mal so eben weg war und auf den rückweg einen sasuke uchiha mitschleppt. es scheint sehr spannend zu werden ^^

LG, Nemesis
Von:  fahnm
2015-04-22T21:30:50+00:00 22.04.2015 23:30
Spitzen kapitel
Von:  XxGirlyxX
2015-04-22T18:04:56+00:00 22.04.2015 20:04
Tolles Kapitel :)
Die Reaktionen der beiden Frauen fand ich auch sehr gut beschrieben. Ob mit hinata was passiert? Weil sie schnell zurück nach Konoha muss? Weil sie so gezittert hat?
Freue mich schon wenn es weiter geht
LG XxGirlyxX
Von:  Kaninchensklave
2015-04-21T18:57:45+00:00 21.04.2015 20:57
ein heftiges Kap

Shino hat es echt nicht verdient zu sterben aber auch die restlich Oto nins werden wohl
dafür bezahlen müssen und Naruto wird Hinata dabei unterstützen aber auch sasuke und Sakura werden sie unterstützen
vprallem weil Sasuke wohl selber noch eine rechnung mit Ihnen offen hat und er diese begleichen möchte

Naruto´s Mission war einfach aber auch nicht weniger einfach
sie bestand daraus Sasuke nach Konoha zurück zu bringen
was er ja auch geschafft hat

es werden nur drei Personen nicht begeistert sein das Sasuke nicht nur zurück nach Konoha kommt
sondern auch wohl das Neue ANBU Team anführen wird aber es könnte auch Naruto werden erstmal abwarten
immerhin hätte es der Chaos Shinobi wohl eher verdient als der Uchia

Ich kann mir schon vorstellen das Tsunade Naruto Ssuke Hinata und Sakura ein Haus gibt um sich nicht nur näher zukommen sondern auch damit sie besser zusammen arbeiten

Naruto sollte abwarten bis sie alle in Konoha sind dann kann er sich Hinata Ihren wutausbrüchen und Ihrer trauer stelen und das mit einem grinsen, sie selber hat ja Ihre gefühle für Ihn nie abgelegt sondern einfach nur so hingenommen und unterdrückt

das selbe wird wohl auch Sasuke versuchen bei Sakura zu machen

GVLG
Von:  Kleines-Engelschen
2015-04-21T18:30:05+00:00 21.04.2015 20:30
ich mag das kapitel sehr, die veränderungen gefallen mir sehr gut :) weiter so!

greetz
Von:  sakura-best
2015-04-21T18:27:28+00:00 21.04.2015 20:27
Ich finde die Veränderung auch gut selbst wenn sie nicht groß ist freue mich auch das du zeit gefunden hast die Weiter zu schreiben mach so schnell du kannst bitte weiter
Glg
Sakura-best


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