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ANBU

Ai-Nedan-Budo-Umme
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Der Titel bedeutet übersetzt "Wer? Wann? Was? Warum?"
Viel Spaß^^ Komplett anzeigen

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Dare? Itsu? Nani? Naze?

Sie werden am Tor sofort von den Wachen aufgehalten, obwohl Hinatas und Sakuras ANBU-Identitäten wohl bekannt sind, geben sie im schwachen Dämmerlicht unter Garantie einen merkwürdigen Anblick ab. Und es ist Hinata eigentlich nur Recht, dass offensichtlich kein Mitglied ihrer Familie eine Schicht auf diesem Wachturm hat. Es hätte ihrem Tag die Krone aufgesetzt, wenn ihr Vater in fünf Minuten davon wüsste.
 

„Gebt euch zu erkennen!“

Es ist Sakura die mit einem versteckten Augenrollen antwortet. „Die 12. ANBU-Einheit, Natsu und Haru mit den Verstorbenen Goki und Hairo und zwei Personen, die zur Hokage begleitet werden müssen.“

„Sakura? Hinata?”, Naruto erkennt die junge Frau schon an ihrer Stimme, bevor Tenten elegant von einem der hinteren Türme springt und ihre beiden Freundinnen besorgt mustert. „Oh Gott, was ist passiert?“

„Tenten.” Hinata lässt stumm zu, dass ihre älteste Freundin besorgt die Arme um sie schlingt, bevor sie ihren kummervollen Blick wieder auf die beiden Toten richtet.

„Shino und Shin-“

Sakura seufzt schwer und beschließt, dass es jetzt auch schon nicht mehr darauf ankommt, ob sie einen Teil ihrer Mission verrät. „Wir sollten eine Gruppe Oto-nins ausfindig machen und sie erledigen. Aber Konohas Informationen waren unvollständig oder man hat uns absichtlich in eine Falle gelockt. Tsunade sprach von vierzig Oto-nin, aber in Wirklichkeit waren es mindestens dreimal so viele.”

„Scheiße!”, flucht Tenten und scheint gerade noch den Impuls zu unterdrücken ein Loch in die Dorfwand zu schlagen und richtet ihren Blick stattdessen misstrauisch auf die beiden Kapuzengestalten, die sie zwar wahrgenommen, aber noch nicht für wichtig befunden hat. „Und wer seid ihr?“

Sakura und Hinata wechseln einen Blick, bevor letztere sich vorbeugt und ihrer Freundin leise die Namen der Männer ins Ohr zu flüstern scheint, denn Tentens geweitete Augen sprechen Bände.

Im Hintergrund beginnen bereits die Glocken zu läuten, die den Tod eines Ninjas bekunden und Sakura und Hinata lassen steif zu, dass man ihnen die Leichen ihrer Teamkameraden abnimmt.

Sakura schiebt ihre ANBU-Maske grob zurück in ihr Gesicht. „Wir müssen zu Tsunade.“

Tenten nickt nur bekümmert und tritt zur Seite, um die Vier vorbei zu lassen.
 

~
 

Tsunade steht umgeben von einer Gruppe Ninjas vor dem Hokage-Turm, deren komplette Aufmerksamkeit zu den beiden Frauen schwenkt, als diese in ihr Sichtfeld treten.

Der Erste, der sich aus der Gruppe löst und in einem Wimpernschlag vor ihnen steht, ist Neji. „Hinata! Geht es dir gut? Was ist passiert?“

Wie bei Tenten, lässt sich Hinata stumm von ihrem Cousin umarmen und versichert ihm emotionslos, dass sie und Sakura nicht verletzt sind.

Tsunade hat ihre ehemalige Schülerin ebenfalls unzeremoniell in die Arme geschlossen, aber als sie ihren ungewohnt ernsten Blick auf die beiden verhüllten Männer richtet, wird Naruto klar, dass die Hokage längst weiß, wer sie sind.

Sie richtet leise Worte an einen grauhaarigen Mann, von dem Naruto sich zu erinnern glaubt, dass er dem Rat angehört, bevor die Godaime ihre Stimme erhebt. „Ich will euch Vier augenblicklich in meinem Büro sprechen!“
 

Sich ihrem Befehl fügend, lassen sie die anderen zurück und folgen Tsunades energischen Schritten in ihr Büro. Die Hokage lässt sich mit einem schweren Seufzen auf ihren Stuhl fallen und zieht wortlos eine halbvolle Flasche Sake unter ihrem Schreibtisch hervor.

Sie schenkt sich einen großzügigen Schluck ein und leert das Glas in einem Zug, bevor sie den Vieren dasselbe anbietet, aber Hinata und Sakura schütteln nur den Kopf, während Sasuke und Naruto sich beinahe synchron die Kapuzen vom Kopf schieben.
 

Die Godaime nickt den beiden Männern grüßend zu, aber ihr Blick drückt tiefen Kummer aus, als sie sich zuerst an Hinata und Sakura wendet. „Was ist passiert?”

Es ist Hinata, die nur beinahe monoton ihren Missionsbericht abliefert. „Die Informationen, die du uns gegeben hast, waren fehlerhaft. Es waren weit mehr Oto-nin, als wir dachten, 128 um genau zu sein. Wir haben... Shino und Shin in dem Getümmel verloren und so nicht genau gesehen, was passiert ist, sondern”, sie ballt beide Hände zu Fäusten, um ihr Zittern zu verbergen, „nur ihre Schreie gehört, als sie tödlich verwundet wurden. Als wir sie erreicht haben, war Shin bereits tot. Sie... haben ihm von hinten ein Schwert durch den Rücken gerammt. Shino...“

Bei der Erinnerung an ihren Teamkameraden schließt sie schwer um ihre Beherrschung ringend die Augen und Sakura tritt an sie heran, umfasst ihre Hand fest mit ihrer eigenen und nimmt ihr die restliche Erklärung ab. „Er hat noch gelebt, aber... wir konnten ihm nicht mehr helfen. Sie haben ihn vergiftet und außerdem schwer verwundet.”
 

Tsunade stützt den Kopf auf beide Hände und für einen Moment ist es totenstill in dem großen Büro.

Als die tapfere Godaime den Kopf hebt, hat Naruto zum ersten Mal den Eindruck, dass sie müde aussieht.

„Es tut mir so leid!“

Sakura senkt den Kopf und Hinata zwingt sich zu einem Nicken.

„Ihr habt mein Wort, dass ich alles tun werde, um dem Ursprung dieser Fehlinformation auf den Grund zu gehen! Ich werde jeden Stein in diesem verdammten Dorf umdrehen, bis ich herausfinde, wie das passieren konnte!“
 

Erst dann wendet Tsunade sich wieder an die beiden Männer. „Und wo seid ihr in dieser Tragödie aufgetaucht?“

Naruto wendet seinen Blick nur langsam von den beiden Frauen ab und seiner Kage zu. „Zu spät, leider.“

Tsunade nickt, bevor sie sich in ihrem Stuhl zurücklehnt und sich ein schwaches Lächeln abringt. „Es ist dennoch schön, dass ihr endlich wieder da seid, wobei wir alle erfreulichere Umstände bevorzugt hätten. Wo habt ihr den alten Perversling gelassen?”

Die treffende Beschreibung seines ehemaligen Lehrmeisters entlockt Naruto dann doch ein ehrliches Grinsen. „Den haben wir in irgendeinem Dorf zurückgelassen, denn wenn es nach dem kauzigen Eremit gegangen wäre, hätten wir noch ein Jahr zurück nach Konoha gebraucht.”

Tsunade nickte gleichgültig. „Dann ist euer Auftrag also erledigt?”

„Ja, es hat zwar länger gedauert, als wir dachten, aber-“

„Okay, das reicht! Tsunade, was zum Teufel ist hier los?”

Die Hokage seufzt, als sie den klaren Zorn in der Stimme ihrer ehemaligen Schülerin registriert. „Beruhig dich, Sakura-“

„Wenn du mir noch einmal sagst, dass ich mich beruhigen soll, nach dem Tag den wir hatten, brauchst du morgen einen Innenarchitekten!“

Und dass das keine leere Drohung ist, ist der Hokage nur zu deutlich bewusst. Schließlich hat sie sie unterrichtet – zu gut, wie sie manchmal fürchtet. Aber da es keine Möglichkeit gibt diese Tragödie noch abzuwenden, lässt sie das Schiff ungehindert auf Grundeis fahren.

„Ich habe Naruto und Jiraya vor vier Jahren auf eine Mission geschickt, von der niemand außer uns Dreien etwas wusste. Sie sollten Sasuke ausfindig machen und ihn dazu bringen wieder nach Konoha zurückzukehren. Vorher sollten sie uns aber noch die Akatsuki endgültig vom Hals schaffen. Sie sind zwar alle tot, aber Jiraya hat herausgefunden, dass jeder von den Sieben irgendwo eine Möglichkeit gefunden hat, wiederbelebt zu werden. Ihr Auftrag lautete dies zu verhindern.”
 

Einen Moment lang ist es so still in dem Büro der Hokage, dass man die berüchtigte Stecknadel hätte fallen hören können. Doch die pochende Ader an Sakuras Schläfe hat noch nie gutes verheißen. Und ihre betont ruhige Stimme ist eigentlich das letzte Warnzeichen, schnellstmöglich Deckung zu suchen.

„Lass mich das nochmal zusammenfassen, ja: Du hast Naruto und Jiraya auf diese Mission geschickt und du wusstest die ganze Zeit, dass Sasuke höchstwahrscheinlich bei ihnen war.”

„Ja.”

Ohne dass jemand sieht, dass sie sich bewegt, steht Sakura plötzlich vor Tsunades Schreibtisch und schlägt ihre flachen Handflächen so fest auf das Holz, das dieses unter der Gewalt splittert. „Und du hast es nicht für nötig gehalten mir das zu sagen?! Mir zumindest mitzuteilen, dass du mit ziemlicher Gewissheit wusstest, dass er überhaupt noch am Leben ist! Dass du ihn ausgerechnet auf die Suche nach Sasuke geschickt hast, obwohl wir alle wissen, wie das all die Male davor ausgegangen ist?! Du wusstest ganz genau, was für Sorgen ich mir gemacht habe! Was wir uns alle für Sorgen gemacht haben! Weißt du wie viele schlaflose Nächte ich deswegen hatte, wie oft ich schweißgebadet aus Albträumen aufgewacht bin, die voll waren von Narutos Blut?! Warum fragst du nicht Hinata, was die Ungewissheit mit uns beiden gemacht hat? Und Sasuke!“

Sie wirft fuchsteufelswild einen Blick über ihre Schulter und ihr Zorn zerreißt ihre ehemaligen Teamkameraden beinahe, bevor sie sich wieder ihrer Kage widmet. „Jede zweite Nacht bin ich wegen einem der beiden aus dem Schlaf gefahren! Nicht zu wissen was mit ihnen passiert ist, war schlimmer als die Nachricht von ihrem Tod es gewesen wäre! Weißt du, wie es ist, wenn die Zweifel dich Tag für Tag quälen, die Ungewissheit ununterbrochen an dir nagt?! Und jetzt, nach vier Jahren, nachdem die beiden aus heiterem Himmel putzmunter vor uns stehen, eröffnest du uns mal eben ganz nebenbei, dass du Sasukes Nuke-nin Status schon vor Jahren aufgehoben hast und du die ganze Zeit wusstest, dass er und Naruto zusammen mit Jiraya unterwegs waren?!”

Tsunade öffnet resignierend den Mund, aber Sakura kann beängstigend lange schreien, ohne Luft holen zu müssen.

„Nein, warte! Und wahrscheinlich wirst du uns als nächstes mitteilen, dass die beiden unsere neuen Teammitglieder werden - zufällig brauchen wir ja zwei neue! - und ebenso zufällig suchen wir ja noch zwei neue Mitbewohner für unsere WG, aber daran hast du doch bestimmt auch schon gedacht oder, Tsunade?”
 

Auf ihre Worte herrscht bleiernes Schweigen, aber als Sakura die Bedeutung in dem schlechten Gewissen, das Tsunade klar ins Gesicht geschrieben steht, erfasst, bleibt ihr fassungslos die Luft weg.

„Du hast tatsächlich schon darüber nachgedacht!” Und ihre Stimme ist heiser in ihrer Fassungslosigkeit.
 

Aber dieses Mal raubt Narutos panischer Schrei Tsunade die Möglichkeit sich zu verteidigen. „Hinata!”

Mit Sakuras lautstarkem Ausbruch haben beide Medic-nin die Warnzeichen übersehen. Als Sakura zu Hinata herumfährt, spuckt diese in hohem Bogen Blut und kippt beinahe noch im selben Moment zur Seite. Es ist Naruto, der sie zuerst erreicht und sie mit sicheren Händen auffängt, aber Sakura kniet sofort neben ihm. „Leg sie hin!“

Sie stößt den Blondschopf grob zur Seite, hält ihre Hände über den Brustkorb der Hyuuga und aktiviert sofort ihr heilendes Chakra.

„Hinata! Sieh mich an! Sieh mich an! Ich werde dich nicht auch noch verlieren, hörst du mich! Du hast mir geschworen mich nie zu verlassen! Sieh mich an, Hinata, bleib bei mir! Du musst bei mir bleiben!“ Die Verzweiflung bricht ihre Stimme fast, aber ihr grünes Chakra leuchtet gleichzeitig hochkonzentriert.

Tsunade kniet längst neben ihrer ehemaligen Schülerin und mustert den Zustand der jungen Clanerbin kritisch. „Sakura, lass mich das machen, du bist seit Stunden auf den Beinen und hast viel Chakra verbraucht.”

Aber ihre ehemalige Schülerin schüttelte verbissen den Kopf und hält keine Sekunde lang inne. „Und im Gegensatz zu dir bin ich nüchtern! Ich kann nicht auch noch Hinata verlieren!“
 

Es folgt bleiernes Schweigen auf ihre Worte, das anhält, bis Sakura mit einem erleichterten Seufzen ihr Chakra deaktiviert und Hinata genau einen keuchenden Atemzug nimmt, bevor ihr die Rosahaarige schluchzend um den Hals fällt.

Hinata schlingt beide Arme um den Rücken ihrer besten Freundin und schließt erschöpft die Augen. „Es tut mir leid!“

Sie können nicht hören, was Sakura erwidert, aber sie löst sich gleich darauf von der Hyuuga und lehnt ihre Stirn erschöpft gegen Hinatas, bevor sie ihrer angeschlagenen Teamkameradin auf die Beine hilft und sicher stellt, dass die junge Clanerbin alleine stehen kann, bevor sie sich mit kaltem Blick noch einmal an ihre Kage wendet. „Ist es dein Ernst, dass Naruto und Sasuke unsere neuen Teammitglieder und Mitbewohner werden sollen?”

Die Godaime seufzt ergeben. „Sakura, lass uns morgen darüber reden.”

Aber nachzugeben hat ihrer ehemaligen Schülerin noch nie gelegen. „Wirst du mit dir reden lassen?”

Aber der Hokage auch nicht. „Nein, meine Entscheidung steht fest.”

„Dann wüsste ich nicht, was wir noch zu bereden hätten!” Und im nächsten Moment verschwindet sie in einem Wirbel aus hellen Kirschblütensturm.
 

Tsunade lässt sich mit einem schweren Seufzen wieder auf ihren Schreibtischstuhl fallen, als sie Hinatas Blick auffängt. „Nicht du auch noch, Hinata, bitte! Sieh mich nicht so an, ich habe nicht gewollt, dass das Ganze so aus dem Ruder läuft.”

Hinata wischt sich ungewohnt wütend mit dem Handrücken über den Mund und schmeckt immer noch ihr eigenes Blut. „Bei allem Respekt, Tsunade, ich sage schon nichts, obwohl mir da so einiges auf der Zunge liegen würde, aber ich kann wohl schauen wie ich will.”

Die Hokage seufzt ergeben, aber als Hinata aus dem Augenwinkel sieht, wie Naruto besorgt auf sie zutritt, wechselt sie das Thema. „Ist Kiba mit seinem Team schon von ihrer Mission zurück?“

Und Tsunades Blick färbt sich erneut dunkel. „Ich fürchte, nein.“

Hinata nickt, aber sie macht sich nicht mehr die Mühe den Schmerz aus ihrer Mimik zu verbergen. „Schick die beiden zu unserer Wohnung, wenn ihr hier fertig seid. Ich rede solange mit Sakura.”

Aber kurz bevor auch sie aus dem Büro flüchten kann, hält Tsunade sie zurück. „Hinata? Sag Sakura bitte, dass es mir leid tut.”

Die Hyuuga senkt in einem leichten Nicken den Kopf, bevor sie in einem lavendelfarbenen Blütensturm verschwindet.
 

Das Schweigen in Tsunades Büro währt nur kurz, bevor Naruto sich angespannt die Haare rauft. „Tsunade-“

„Ich weiß, ich werde euch so weit wie möglich alles erklären. Wollt ihr euch vielleicht setzen?“

Während die beiden Männer ihrer Aufforderung Folge leisten, schenkt sich die Godaime erneut ein Glas ein. Und sie nimmt einen großzügigen Schluck, bevor sie sich müde durch die langen blonden Haare fährt. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll.“

Naruto verschränkt ungewöhnlich gestresst die Arme. „Wie wäre es, wenn du damit anfängst, was das gerade mit Hinata war, warum du und Sakura kaum mit der Wimper gezuckt habt und generell was in aller Welt hier in den letzten Jahren alles vorgefallen ist!“

Tsunade nimmt die präzise Auffassungsgabe, die dem blonden Chaoten vor ein paar Jahren noch niemand zugetraut hätte, innerlich schmunzelnd zur Kenntnis. „Das könnte ein wenig dauern.“

„Dann solltest du besser anfangen, Granny.“
 

Sie ignoriert die vertraute Spitze und kommt der Aufforderung seufzend nach. „Ich werde dazu kommen, was es mit Hinatas Herz auf sich hat, aber es ist einfacher, wenn ich von vorne anfange. Nachdem du Konoha verlassen hast, Sasuke, hat Sakura angefangen unter mir zu lernen. Zuerst nur Medizin, aber dann auch sämtliche Kampfkünste. Als ich Naruto vor vier Jahren mit Jiraya losgeschickt habe, waren Hinata und Sakura wie die anderen Chunin. Die Mädchen waren damals schon alle ziemlich eng miteinander befreundet, aber nach deinem Verschwinden, Naruto, ist zwischen Hinata und Sakura etwas vorgefallen und ich fürchte die Details entziehen sich meiner Kenntnis. Soweit ich weiß, hat keiner eurer Freunde eine genaue Kenntnis davon, was die beiden so plötzlich zusammengebracht hat.

Jedenfalls... ein knappes Jahr, nachdem du mit Jiraya Konoha verlassen hast, sind fremde Ninja in das Haus der Harunos eingebrochen. Sakuras Vater war Jonin, zwar schon seit mehreren Jahren im Ruhestand, aber im Gegensatz zu Sakuras Mutter konnte er sich gut selbst verteidigen. Sakuras Mutter hat niemals eine Ausbildung zum Ninja gemacht und konnte laut Sakuras Vater nicht einmal ein Küchenmesser richtig halten. Sakura und ihr Vater haben alles getan, um ihre Mutter zu beschützen, aber Sakruas Vater muss irgendwie von ihnen getrennt worden sein... Er hat die Nacht nicht überlebt.“
 

„Was?!“ Naruto springt mit einem Satz aus seinem Stuhl. Er kannte Sabato Haruno als gutmütigen, stets zu Scherzen aufgelegten Mann, der seine Frau und seine Tochter vergöttert hat. Und er kann sich nur vorstellen, was sein Verlust für Sakura bedeutet haben muss.

Die Hokage verschränkt müde die Finger. „Ich fürchte, das ist noch nicht alles. Sakuras Mutter ist über den Anblick ihres Mannes zusammengebrochen. Sakura hat ihre Mutter ins Krankenhaus gebracht, wo sie wohl auf Hinata getroffen ist. Und von da an, hat Hinata alles weitere in die Wege geleitet. Sie hat Sakura mit zu sich nach Hause genommen und dort behalten. Wie gesagt, die genauen Vorfälle erziehen sich meiner Kenntnis, weil weder Sakura noch Hinata je wirklich mit jemandem über diese Zeit gesprochen haben.

Aber gerade, als Sakura angefangen hat sich halbwegs zu erholen, wurde bei ihrer Mutter Krebs im fortgeschrittenem Stadium festgestellt. Es war nicht hoffnungslos, aber Sakuras Mutter hat einfach aufgehört zu kämpfen und nur vier Monate, nachdem sie ihren Vater verloren hat, ist auch ihre Mutter gestorben.“
 

„Das kann nicht dein Ernst sein!“ Narutos Stimme ist nur ein heiseres Krächzen, aber sogar in Sasukes Zügen spiegelt sich ganz fein Fassungslosigkeit.

„Glaub mir, Naruto, ich würde alles dafür geben, dass es nicht so wäre. Sakura ist nach dem Tod ihrer Mutter in ein tiefes Loch gestürzt und die Einzige, die zu der Zeit noch zu ihr durchzudringen schien, war Hinata. Hinata hat Sakura über den Kopf ihres Vaters hinweg im Hyuuga-Anwesen einquartiert, um Tag und Nacht bei ihr sein zu können.

Deswegen weiß auch niemand außer Hinata, was Sakura in dieser Zeit alles durchgemacht hat. Ich kann euch nur sagen, dass die beiden seitdem unzertrennlich sind. Sakura hat mich überzeugt auch Hinata zu trainieren und Sakura andersrum mit Hinata und ihrem Team auf Missionen zu schicken.“

„Du hast auch Hinata zur Medic-nin ausgebildet?“ Naruto versucht sich auf den einen Fakt zu konzentrieren, den er verstehen kann. Die Tragödie mit Sakuras Eltern und das quälende Wissen, dass er nicht für sie da war, sind ihm definitiv zu viel für einen Abend.
 

„Ja. Die beiden haben ihre Ablenkung im Training gesucht, vermutlich mehr, als gesund war. Sie haben mit 17 zusammen mit ein paar anderen aus eurem Jahrgang die Jonin-Prüfung bestanden. Und nur ein gutes Jahr später habe ich sie beide zur ANBU ernannt.

Ungefähr zur selben Zeit ist die Situation im Hyuuga-Clan eskaliert und auch hier kann ich euch nur erzählen, was ich weiß. Hiashi hat kurz nach ihrem 18. Geburtstag von Hinata verlangt, dass sie einen anderen Hyuuga heiratet-“

„Nein!“

Tsunade hat eine ähnliche Reaktion erwartet, aber als sie spürt, wie das Fuchschakra in Naruto zu pulsieren beginnt, fragt sie sich müde, ob sie noch mehr verpasst hat, als ihr eigentlich bewusst war. Oder sie wird langsam wirklich zu alt für all das Drama.

„Du solltest mit Hinata darüber reden, aber ich kann dir versichern, dass sie von der Forderung ihres Vaters ebenso erfreut war, wie du im Moment. Statt das Ninja-Dasein aufzugeben und zu heiraten, ist sie mit Sakura aus dem Hyuuga-Anwesen ausgezogen und seitdem wohnen die beiden zusammen.“
 

Naruto ringt eine stille Minute mit sich, bis er seinen Zorn halbwegs im Griff hat, aber Hinatas Anblick wie sie ohne Vorwarnung Blut gespuckt hat, hat sich wie Säure in sein Gedächtnis gebrannt. „Was ist mit ihrem Herz? Du und Sakura ihr habt kaum mit der Wimper gezuckt. Ist das... schon öfter passiert?“

Tsunade wirft einen bedauerlichen Blick auf ihre leere Sakeflasche und fährt sich müde mit dem Handrücken über die Augen. „Erinnerst du dich an den Kampf zwischen Neji und Hinata, während eurer ersten Chunin-Auswahlprüfung?“

„Deutlich“, knurrt Naruto, als er begreift, wohin das führt.

„Hinata hat an diesem Tag einen schweren Schaden an ihrem Herzen davon getragen, von dem sie sich nie ganz erholt hat. Sie konnte ganz gut damit leben, aber vor ungefähr drei Jahren ist sie nach einer Auseinandersetzung mit ihrem Vater erneut mit schweren Herzkrämpfen im Krankenhaus gelandet-“

„Sag mir, dass das ein Unfall war!“

Und als sie sich erneut mit seinem grenzenlosen Zorn konfrontiert sieht, wünscht sich Tsunade für einen Moment Narutos jüngeres, planloses Ich zurück. Andererseits wird dieser junge Mann einmal einen ausgezeichneten Nachfolger für sie abgeben. „Ich weiß es nicht-“

„Wie kannst du das nicht wissen, verdammt!“

Andererseits ist er immer noch ein unverschämter Bengel.

„Willst du jetzt, dass ich zu Ende erzähle oder nicht?“

Naruto verschränkt mit einem mürrischen Grummeln die Arme, schluckt seinen weiteren Protest aber für den Moment hinunter.
 

„Darüber was genau an diesem Tag zwischen Hinata und ihrem Vater vorgefallen ist, hat sie sich mir gegenüber hartnäckig ausgeschwiegen, also wirst du sie selbst fragen müssen. Aber sie hat einen dauerhaften Herzfehler davongetragen und eigentlich dürfte sie damit gar nicht mehr als Kunoichi arbeiten und erst Recht nicht als ANBU. Und bevor du mich jetzt wieder anschreist, wie ich das zulassen konnte: Sakura ist nach mir die beste Medic-nin in diesem Land, sie ist 24 Stunden am Tag an Hinatas Seite und die beiden haben das normalerweise ausgezeichnet im Griff. Was ihr heute mitangesehen habt, ist eine Ausnahmesituation gewesen und nach all dem Stress, den die beiden heute hinter sich haben, nicht wirklich verwunderlich.“

Sie mustert die beiden Männer ernst. „Die beiden sind nach all den Jahren ein perfekt eingespieltes Team. Aber ich warne euch: Außer Sakura und mir weiß niemand etwas von Hinatas Herzfehler und ich werde euch persönlich in das hinterste Eck des Landes versetzen, wenn ihr es irgendjemandem erzählt. Das sind vertrauliche medizinische Informationen und ich habe euch das nur erzählt, weil ich tatsächlich vorhabe euch zu den beiden in die ANBU-Einheit einzuteilen. Und jetzt verschwindet aus meinem Büro, euren ausführlichen Bericht könnt ihr mir morgen abliefern, außerdem erwarte ich euch zu einer Teambesprechung! Hinata und Sakura wohnen im Ito-Weg, die vierte Ecke. Wir sehen uns morgen.”
 

*
 

Die beiden Männern legen den Weg zur Wohnung der beiden Frauen schweigend zurück, bis ausgerechnet Sasuke das Wort ergreift, bevor er durch das Gartentor tritt. „Dobe-“

„Ich weiß, Teme. Scheiße, wer hätte auch ahnen können, dass man dieses Dorf nicht verlassen kann, ohne dass sich eine Apokalypse an die andere reiht!“

„Dobe, es waren vier Jahre-“ Er unterbricht sich, als er den offensichtlichen Kummer in den hellen Augen seines besten Freundes sieht.

„Denkst du, das weiß ich nicht? Mein schlechtes Gewissen hat mich die letzten Jahre keinen Tag losgelassen und da habe ich mir noch nicht einmal im Traum vorgestellt, dass es so schlimm sein könnte.“

„Reue wird dir jetzt auch nicht weiterhelfen, Dobe.“

„Vielleicht solltest du es mal mit ein bisschen Reue versuchen, Teme. Sakura sieht nämlich nicht so aus, als würde sie dir bald eine Willkommensparty schmeißen!“

„Warum kannst du nicht einfach mal die Klappe halten?“

„Warum gehst du nicht wieder zurück zu deinen einsilbigen Primaten-Lauten?“

Es ist Hinatas ruhige, aber erschreckend gleichgültig Stimme, die ihre Kabbelei unterbricht. „Habt ihr vor heute noch einmal reinzukommen oder soll ich euch allein lassen, bis ihr wirklich die ganze Nachbarschaft aufgeweckt habt?“
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Von:  Black_Sabbath
2019-09-27T11:31:49+00:00 27.09.2019 13:31
okay, eigentlich hatte ich nicht vor, gleich nach jedem Kapitel einen Kommentar zu hinterlasssen, aber jetzt mal im ernst, Du lässt mir keine andere Wahl:
Der Ablauf, die bisherigen Entwicklungen, die Dialoge, die Charaktere... du hast wirklich an ALLES gedacht! Ich habe noch nicht viele naruto Fanfics gelesen, da diese meistes, ich möchte es mal so sagen, kindliche oder kitschige Kurzgeschichten junger Fans waren... aber DEIN Fanfic grenzt ja jetzt schon ans professionelle O.O Da ist ja mehr Tiefe drin als im Orginal!
Von:  LikeParadise
2019-08-31T21:22:02+00:00 31.08.2019 23:22
Hinatas herzfehler ist jetzt sehr überraschend gekommen. Aber ich finde gut, wie du das eingebaut hast. Nach dem Kampf mit neji, ist das irgendwie auch total nachvollziehbar und das war ein guter Punkt um da anzusetzen. Denn es wäre ziemlich verwunderlich, wenn sie plötzlich wie aus dem Nichts ein herzfehler entwickelt. Das mit der WG ist auch eine gute Idee, das habe ich so bisher noch nicht gelesen.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-07-30T17:57:39+00:00 30.07.2019 19:57
Das ist wirklich eine Katastrophe 😱. So viel sch....... in 4 Jahren O.M.G. 😡 .

Ein erschreckendes Kapitel.

Gut geschrieben. 👍🏻
Antwort von:  Vigeta_Lord_d_T
30.07.2019 20:02
Ich hoffe nur das mit Hinatas Herzprobleme wird wieder gut.

Und Hinatas Vater soll schon mal eine Schaufel nehmen und anfangen zu graben SHER SEHR tief graben denn sobald Naruto in über denn weg leuft wars das für Hiashi Naruto bringt in um
Von:  Hokagebernd
2017-10-25T10:23:15+00:00 25.10.2017 12:23
Tolles Kapitel nun da is ja einiges passiert in denn letzten 4 Jahren man kann nur für Hiashi hoffen das es ein Unfall wahr mit der herz Muskel Verletzung wenn nich wahrs das mit dem Oberhaupt des Heyuuga clan
Von: abgemeldet
2017-10-11T17:58:39+00:00 11.10.2017 19:58
also schlimmer kann es nun ja wirklich nicht sein ...
erst haben die beiden so einen schlimmen tag und dann sollen auch noch die männer in die WG einziehen, dabei muss saku es doch sicherlich erst einmal verarbeiten, dass sasuke wieder da ist und das sogar freiwillig und bereits seit jahren wieder für konoha gearbeitet hat, oh man.
hinata hat einen herzfehler, sollte irgendeinen typen heiraten und saku hat ihre eltern verloren...
also dass kapitel hatte es wirklich in sich. respekt!

LG, Nemesis
Von:  XxGirlyxX
2015-06-13T21:34:37+00:00 13.06.2015 23:34
Tolles tolles tolles Kapitel :)
Sakuras Ausbruch, war ja mal ne Ansage !! Das kann sich sicher nicht jeder bei tsunade erlauben 😱
Das kann ja lustig werden, wenn sie jetzt alle in einem Team sind.
Freue mich schon, wenn's weiter geht
LG XxGirlyxX
Von:  fahnm
2015-06-11T23:31:32+00:00 12.06.2015 01:31
Ein Spitzen Kapitel.

Von:  Kaninchensklave
2015-06-10T18:23:33+00:00 10.06.2015 20:23
ein Tolles Kap

nach all den Jahren kann Hiashi froh sein wenn Naruto niemals davon erfährt was er Hinata angetan hat
sonst könnte er sich gleich einen Sarg sucheb
trotzallem sind Hinata´s ANBU Tage gezählt und der Grund wird einfach sein denn nicht nur Ihr Herz wird da nicht mehr mit Spielen sondern auch Naruto welcher Ihr nicht nur alles erzählt was auf der Mission vorgefallen ist
sonder es werden wohl unbewusst drei worte raus rutschen wenn auch spät aber doch

sasuke hat da ein größeres Problem denn er muss sich erstmal darum bemühen das Sakura anfängt zu vertrauen etwas das Naruto bei beiden Frauen besitzt und wer weiss vieleicht könnte genau das helfen womit keiner rechnet denn das chakra von Kurama könnte Ihr helfen Gesund zu werden da man ja nicht weiss das es auch eine Heilende wirkung hat

GVLG
Von:  Kleines-Engelschen
2015-06-10T15:28:29+00:00 10.06.2015 17:28
ich mag das kapitel wirklich sehr. freue mich das du die geschichte weiter überarbeitest. :)

greetz
Von: abgemeldet
2009-05-12T19:25:14+00:00 12.05.2009 21:25
In dem Kappi haste prima alles was -in der Story- vieleicht noch wichtig wird geschildert
Ich finds cool das jez alle Tsunade dutzen^^
Freu mich schon aufs weiterlesen*nächstes Kappi anklick*


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