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What is love?

Wie Alice und Jasper damals zusammen kamen...
von

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Alles ist so neu...

Kapitel 1: Alles ist so neu…
 


 


 

Gedankenverloren sah sich Jasper in seinem neuen Heim um. Es war seltsam von einem ‚Heim’ zu sprechen. Alles passierte so schnell, dass er das Gefühl hatte er habe nur geträumt und alles könnte jeden Moment wie eine Seifenblase zerplatzen. Er wartete schon seit Stunden auf den lauten Knall, doch es passierte nichts.

Im Kopf ließ er alles noch einmal Revue passieren.
 

Da war dieses Mädchen, Alice, die auf ihn zugestürmt kam, als er das Café betreten hatte. Ihre Schönheit, Eleganz, die bernsteingelben Augen und die blasse Haut verrieten ihm sofort, dass sie eine von seiner Art war, ein Vampir. Doch ein Vampir, wie sie es war, war ihm noch nie begegnet. Sie war lebhaft, mutig und voller Energie. Aber nicht so, wie es die Vampire waren, die Jasper bis dato kennen gelernt hatte. Es war positive Energie, keine kämpferische Energie. Bisher hatte Jasper nur mit Kriegern zu tun gehabt, Vampire, die unter seinem Kommando standen oder so welche, die seine Feinde waren.

Noch nie hatte er einen Vampir herzlich Lächeln sehen. Dieses Lächeln, ihr Lächeln, hatte ihn sprachlos gemacht, im wahrsten Sinne des Wortes. Er sah es immer noch vor sich, als wäre es gerade erst her gewesen. Wie ein Idiot stand er vor ihr und verstand die Welt nicht mehr, als sie anfing davon reden, dass sie schon auf ihn gewartet hatte und glaubte, er würde nie mehr auftauchen.

Auf sein verdutztes Gesicht hin hatte sie sich ihm vorgestellt. Alice. Dieser Name klang wie ein Glockenspiel in seinen Ohren. Sie erzählte ihm von ihrer Gabe in die Zukunft sehen zu können, dass die Zukunft sich aber auch verändern könne. Sie erzählte, dass sie tagelang ins Café kam, wo sie ihre Begegnung vorausgesehen hatte, doch nie ist er erschienen und sie machte sich Sorgen, dass er es sich anders überlegt haben könnte, einen anderen Weg eingeschlagen haben könnte, und ihre Vorhersehung somit nicht eintreffen würde. Jasper hatte die Erleichterung in ihren Augen gesehen und fühlte sich seltsam. Er fand Alice… interessant.

Und dann erzählte sie ihm von den Cullens, einer Familie aus Vampiren, die ohne Menschenblut lebten. Sie fragte ihn, ob er sich ihr anschließen und die Cullens aufsuchen würde. Und Jasper sagte ja.

Er wusste selbst nicht warum er das tat, er kannte weder Alice noch diese Cullens. Aber er war neugierig. Er selbst litt unter seinem Schicksal, besonders unter seiner Gabe, die Gefühle der Menschen spüren zu können. Denn wenn er einen Menschen tötete, so spürte er stets dessen Angst und Schmerz, der dann automatisch zu seinem Schmerz wurde. Zu leben, ohne diese Schmerzen und die Angst fühlen zu müssen, war für ihn eine willkommene Alternative. Und so schloss er sich Alice an.

Es dauerte nicht lange, bis sie nach Forks kamen und die Cullens fanden, denn Alice wusste, wo sie sich aufhielten. Woher sie das wusste, verriet sie nicht, weshalb auch immer.

Bei ihrem ersten Besuch war Alice wenig taktlos gewesen. Als Esme ihnen die Tür aufmachte, stürmte sie direkt an ihr vorbei ins Haus und schaute sich neugierig um. Jasper dagegen, ganz die alte Schule, verbeugte sich erst vor Esme, dann entschuldigte er sich für das Verhalten seiner Begleiterin. Sie bat ihn herein und er folgte ihr ins Wohnzimmer. Das Haus war sehr hell und modern. Im Wohnzimmer saßen zwei weitere Vampire, Carlisle und Rosalie, die die beiden Neulinge interessiert anschauten. Sekunden später kamen zwei weitere Vampire hinzu, die sie erst für Feinde hielten und kampfbereit knurrten. Doch Carlisle schaffte es, Edward und Emmet zu beruhigen und klärte sie auf.

Jasper fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, er fühlte sich wie ein ungewünschter Eindringling. Doch Alice schien sich ganz wie zu Hause zu fühlen, sie umarmte alle Anwesenden herzlich und fragte direkt, wo ihr neues Zimmer denn wäre. Die Überraschung der anderen war nicht zu übersehen und so hielt es Jasper für angebracht, ihnen alles zu erklären.

Er erzählte ihnen von seiner Vergangenheit und Alice von ihrer. Esme war die erste, die eine Reaktion zeigte und beteuerte ihr Mitleid. Rosalie und Carlisle dagegen sahen immer noch irritiert aus, Edward und Emmet skeptisch.

Doch sie alle waren damit einverstanden, dass sie bei ihnen blieben.

Carlisle und Esme hießen sie als ihre neuen Kinder willkommen, Rosalie freute sich sichtlich über eine Schwester und einen weiteren Bruder, Emmet drückte die beiden neuen Familienmitglieder so heftig, dass ihnen die Luft wegblieb und auch Edward, der am Anfang am distanziertesten gewirkt hatte, war mit ihrem Einzug einverstanden.
 

Das war jetzt genau ein Tag her.
 

Jasper kehrte mit seinen Gedanken wieder in die Gegenwart zurück.

Er konnte immer noch nicht glauben, was für eine Kehrtwende sein Leben genommen hatte. Von einem blutrünstigen Vampir, der ganze Vampirscharen unter seinem Befehl hatte und täglich mehrere Morde verschuldet hatte, war er zu einem friedlichen Vampir mit Familie geworden. Er war jetzt ein, wie sie es nannten, Vegetarier.

Alles hier war so viel anders, als er es kannte. Alle waren freundlich und hilfsbereit, keiner dachte auch nur einen Moment daran, Alice und er könnten sie täuschen, um an ihr Revier zu kommen. Sie vertrauten ihnen blind.

So etwas hätte es in seiner alten Welt nicht gegeben. Da gab es kein Vertrauen. Jeder musste sich vor jedem in Acht nehmen.

Seufzend ließ sich Jasper auf die schwarze Ledercouch fallen, die er von Carlisle geschenkt bekommen hatte. So wie alles andere in diesem Zimmer auch. Innerhalb eines Tages hatten sie zwei Zimmer komplett um- und einräumen lassen. Für Alice und ihn hatten die Cullens einen Fitnessraum und ein Billiardzimmer einbüßen müssen, doch sie nahmen es mit Humor.

»Als wenn wir einen Fitnessraum brauchen würden!«, hatte Emmet lachend gesagt und sich wie ein Gorilla gegen die muskulöse Brust getrommelt.

Das einzige, was Alice und er einbüßen mussten, waren ihre Nachnamen. Alice war nun eine Cullen und er ein Hale. An den Gedanken musste er sich erst gewöhnen, genau wie an den Gedanken, jetzt eine Familie zu haben. Er war schon so lange ein Vampir, dass er sich an seine richtige Familie nicht mehr erinnerte. Sie waren mit Sicherheit schon alle tot. Nun hatte er wieder Eltern und Geschwister, auch wenn es nicht seine richtigen waren. Doch er mochte sie alle bereits jetzt schon.

Carlisle gehörte zu diesen Personen, die in Jaspers Augen absolute Autoritäten waren. Er war nicht der offizielle Anführer und streng war er auch nicht, aber alle hörten auf ihn. Als Jasper an seinem ersten Abend im Haus seine Geschichte erfuhr, wusste er auch sofort warum. Carlisle war der erste Vampir unter ihnen gewesen und ihm hatten sie ein sorgenfreies, zivilisiertes Leben zu verdanken, ohne von Menschenblut leben zu müssen. Das war keine Unterwürfigkeit, die sie ihm entgegenbrachten, sondern tiefste Dankbarkeit.

Esme war von der ersten Sekunde an wie eine wirkliche Mutter für Jasper und Alice gewesen. Sie war so unglaubliche sympathisch, lieb und zart, dass Jasper es kaum für möglich hielt, dass sie ein Vampir war. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie im Wald nach wilden Tieren jagen würde. Der Gedanke war einfach zu abwegig, das passte nicht zu ihr.

Rosalie und Emmet hatten ihn schnell als Bruder akzeptiert und behandelten ihn auch so. Er war offiziell Rosalies jüngerer Bruder und sie fand den Gedanken wohl gar nicht so schlecht. Gern wuschelte sie ihm durchs blonde Haar und nannte ihn ‚kleinen Bruder’. Emmet war da nicht viel anders, er ging allerdings gröber mit ihm um, wollte sich ständig mit ihm in Schnelligkeit und Stärke messen. Er schien zufrieden zu sein, als er Jasper in allen Disziplinen um Längen schlug.

Edward war erst nicht begeistert, dass die Familie noch größer wurde, doch er änderte seine Meinung schnell. Jasper vermutete, dass Carlisle ein kleines Gespräch mit ihm geführt hatte.

Alice benahm sich aufgeschlossen wie immer. Sie schien das Haus in und auswendig zu kennen, als würde sie schon seid Jahren darin wohnen, wogegen Jasper sich erst eine kleine Führung von Esme antun musste, von der er immer noch nicht alles behalten hatte.
 

Es klopfte an der Tür

»Herein«, sagte Jasper.

Eine kleine, zierliche Gestalt kam in den Raum getänzelt und ließ sich federleicht neben ihn auf die Couch plumpsen.

»Mir gefällt es hier echt gut!«, sagte Alice fröhlich und schaute sich in seinem Zimmer um. »Die scheinen wirklich Geld zu haben.«

Jasper nickte nur. Es war ihm unangenehm, dass sie so viel Geld für ihn ausgaben, wo sie sich doch noch fast fremd waren.

»Die Anlage die du noch bekommen wirst ist auch nicht schlecht.«, fuhr sie trällernd fort und hielt sich dann erschrocken den Mund zu. »Mist das sollte eine Überraschung werden. Du hast nichts gehört!«

Er lächelte sie an. »Ich verrate nichts.«

Alice lächelte zurück und lehnte ihren Kopf an Jaspers Schulter. »Ich bin dir so dankbar, dass du mitgekommen bist.«

»Und ich bin dir dankbar, dass du mich mitgenommen hast.«, sagte Jasper. »Aber du hättest sie auch alleine gefunden.«

Alice schüttelte den Kopf. »Ich hätte niemals den Mut zusammengebracht alleine hierher zu kommen.«

Jasper stutzte. Doch er kam nicht dazu Fragen zu stellen, denn mit einem Ruck sprang Alice auf und lief zur Tür.

Vor der Tür drehte sie sich noch einmal um. »Edward und Emmet wollen jagen gehen. Ich wurde als Bote ausgeschickt, um dich zu fragen ob du mit möchtest. Sie wollen dir glaube ich die vegetarische Lebensweise näher bringen.«

Jasper nickte. Na, darauf hatte er sich ja schon den ganzen Tag gefreut. »Alice?«

»Ja?«

»Ich werde… mich aber nicht vor ihnen blamieren, oder?«

Alice lachte ihr unglaubliches Lachen und schüttelte den Kopf. »Wenn es so wäre, dann würde ich dich nicht mit ihnen gehen lassen.«

Er schenkte ihr ein erleichtertes Lächeln. »Danke.«

Dann verschwand Alice und ließ Jasper allein. Er hörte sie noch unten im Wohnzimmer mit den anderen reden. Als Vampir konnte er Stimmen noch aus sehr weiter Entfernung hören. Wenn man in diesem Haus also redete, musste man stets daran denken, dass alle anderen Bewohner es ebenfalls hören konnten, auch wenn sie sich in anderen Zimmern befanden. Und selbst in Gedanken war er nicht allein, da Edward diese lesen konnte. Es nervte auf Dauer, wenn er ständig Antworten auf irgendwelche gedachten Fragen gab. Privatsphäre war hier wohl ein Fremdwort.

Aber auch daran würde sich Jasper gewöhnen, denn weg wollte er hier nicht mehr. Es war alles so ungewohnt und neu… und perfekt.

Und weil er wollte, dass alles noch besser wird, indem er keine Menschen mehr tötete, musste er lernen zum Vegetarier zu werden.

Seufzend stand Jasper auf und ging aus dem Zimmer. Unten warteten schon seine beiden Brüder – dieser Gedanke war immer noch ungewohnt – auf ihn und grinsten in sich hinein.

Jasper war gnadenloser Realist, er wusste ganz genau, dass das eine schreckliche Nacht werden würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-06-22T20:38:44+00:00 22.06.2009 22:38
Hast du toll beschrieben^^
wirklich x33
Von: abgemeldet
2009-06-21T18:01:27+00:00 21.06.2009 20:01
hey :)
also erstens finde ich die Story bis jetzt schon mal super und zweitens finde ich hast du einen ganz tollen Schreibstil : )

Ich hoffe du schreibst schnell weiter ; )

lg das kazuchen ^-^


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