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Auf deiner Fährte

und der Suche nach dem Schatz
von

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Schatzkammer

»Puh, endlich oben.« Usopp wischte sich den Schweiß von der Stirn und legte eine Atempause ein.

Schließlich hatte der Turm doch noch ein Ende gehabt. Obwohl er während seines ewig erscheinenden Laufs nach oben nicht nur einmal daran gezweifelt hatte. Der Scharfschütze atmete tief ein und sah sich um. Als er erkannte wo er nun war, wich er abrupt zurück und klammerte sich Zähne klappernd an die Tür des Turmes. Er befand sich mindestens hundert Meter über den Boden und nur ein einziger dünner Steg verband die Spitze des Turmes mit dem flachen Dach des Tempels, auf dem der letzte Anbau stand. Der Wind wehte ihm stürmisch um die lange Nase und ließ seine Beine erzittern. Musste er wirklich über diese dünne, geländerlose Brücke? Er schluckte hart und blicke sich um. Das Dach des Tempels war mit drei weiteren Türmen verbunden, die alle nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet zu sein schienen. Der letzte Anbau auf dem Dach war eine massive Kuppel, die einem Bienenstock ähnelte. Obwohl der Tempel von unten gar nicht so groß ausgesehen hatte, wirkte es jetzt riesig. Usopp hielt die Luft an und schaute sich noch einmal um. An seiner Seite der Kuppel war eine Tür angebracht, vielleicht zwanzig oder dreißig Meter von ihm entfernt. Aber der Steg dorthin war so dünn, dass der glaubte bei dem starken Wind vollkommen den Halt zu verlieren. Andererseits war das hier das Ende des Tempels und wenn man es sich genau überlegte auch der beste Platz um einen Schatz zu verstecken.
 

Der Strohhut seufzte kurz und nahm all seinen Mut zusammen. Vorsichtig testete er aus ob die Brücke auch stabil genug war und prüfte die Stärke des Windes. Wenn er schnell war, dann konnte er es sicher unbeschadet auf die andere Seite schaffen. Noch immer zweifelte er, aber dann rief er sich in Erinnerung wie wenig Zeit sie hatten. Er musste schnell handeln, wenn er den Schatz nicht an diesen Widerling Crocodile abgeben wollte. Plötzlich flammte neuer Mut in seinen Augen auf und er ballte die Fäuste.

»Yosh! Captain Usopp hat doch wohl keine Angst vor Wind und Wetter, oder?« er nickte heftig und begann loszurennen »Nichts und niemand kann Captain Usopp Angst machen!«

Die ersten zehn Meter lief er unvermindert weiter, aber dann erfasste ihn eine heftige Windböe und brachte ihn aus dem Gleichgewicht, sodass er stürzte. Panisch wedelte er mit seinen Armen umher und konnte sich erst in letzter Sekunde noch an der Steinkante der Brücke festhalten um nicht in die Tiefe zu fallen. So schnell er konnte krabbelte er wieder auf den Steg und klammerte sich daran fest. Seine Zähne klapperten vor Angst und seine Augen traten ein wenig hervor. Das Herz trommelte in seiner Brust so wild, dass er Angst hatte, es würde ihm jede Sekunde herausspringen wollen.

»Da... das war knapp...«

Noch einmal wagte er einen Blick in die Tiefe, nur um sich danach noch fester an den Stein zu pressen und in Panik auszubrechen. Wenn er hier herunter fiel, war das sein sicherer Tod. Noch ein falscher Schritt und seine Heldentaten hätten ein grausames Ende genommen. Zitternd schluckte er, atmete einmal tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Vorsichtig robbte er nach vorne und kam so dem Ende der Brücke allmählich näher. Wieder frischte der Wind auf, konnte ihm aber nun nichts mehr anhaben. Das Zittern seiner Muskeln wurde schwächer und als er endlich das Ende erreicht hatte, sprang er auf und lief so schnell er konnte zum Portal der Kuppel. Erst als er dessen Griff fest in den Händen hielt und er nur noch das wilde Heulen des Windes und das nervöse Schlagen seines Herzens hören konnte, wagte er wieder zu atmen. Er hatte es doch geschafft...

Neuer Mut flammte in seinen Augen auf und er brach in schallendes Gelächter aus »Seht ihr? Ich habs euch doch gesagt! Captain Usopp macht nichts und niemand Angst!«

Ein neuer Windstoß heulte ihn um die Ohren und brachte ihn erneut ins Wanken. Schreiend riss er die Tür auf und stürmte in den Raum hinein. Das Holz fiel hinter ihm mit einem ohrenbetäubenden Krachen zurück ins Schloss und ließ den Saal erbeben. Verwirrt blickte Usopp sich um und blieb auf der Stelle stehen.

»Wo...wow!«
 

Er stand inmitten eines riesigen Raumes, dessen Decke monumental wirkte. Die Halle war halbmondförmig angelegt und in der Mitte thronte ein riesiges Portal mit vier Siegeln. Ansonsten war der Saal vollkommen leer, es gab keine Fenster, keine Erhöhungen, nur noch eine weiter Tür am anderen Ende. Usopp blickte sich staunend um, fand sich aber immer noch alleine wieder. Seine Augen richteten sich abermals auf das gigantische Portal mit den vier Schlössern. Das hier war also die Schatzkammer, sie musste es einfach sein. Was sollte hinter dieser Tür sonst verborgen sein? Ein Lächeln malte sich auf seine Lippen und er begann zu tanzen. Er hatte den Schatz zuerst gefunden!
 

»Usopp!« schallte es plötzlich durch den Saal.

»Ey?« er wandte sich der zweiten Tür zu und spähte durch die Weite des Raumes »Oh, Chopper?«

Das kleine Rentier kam lachend auf ihn zu gerast »Usopp! Bin ich froh, dass ich dich gefunden hab.«

»Wo ist denn Zoro?«

»...Er...« der Arzt schluckte »Wir haben auf dem Weg nach oben einen Samurai getroffen und Zoro war ganz wild darauf gegen ihn kämpfen... er sagte ich soll einfach weitergehen und mir keine Sorgen um ihn machen.«

»Tss...« Usopp verschränkte die Arme »Typisch, dieser Idiot. Aber so ähnlich war es bei Ruffy und mir auch. Er hat einfach eine Wand des Turmes zertrümmert und bestand dann darauf, dass ich weiter nach oben gehe. Scheinbar gibt es hier noch mehr Piraten, die auf den Schatz aus sind.« sein Mund formte sich zu einem Grinsen und er beugte sich zu seinem Teammitglied herunter »Aber das hat ihnen wohl nichts genützt. Immerhin sind wir zuerst in der Schatzkammer angekommen.«

»Du meinst...« Chopper drehte sich zu dem großen Portal um und seine Augen begannen zu funkeln »DAS hier ist die Schatzkammer!«

»Yo!« er lachte siegessicher »Ich bin mir sicher, hinter dieser Tür muss der Schatz einfach sein. Warum sonst sollte man sie so verriegeln?«

»Unglaublich!« das kleine Rentier begann zu tanzen »Wir sind die Ersten! Wir haben Crocodile geschlagen!«

»Hehehe, warts nur ab. Wenn wir die Tür geknackt haben, dann sind wir reich!«
 

In diesem Moment donnerte ein gefährliches Knacken durch den Raum und ließ die beiden Strohhüte erschrocken auffahren. Ihre Köpfe wandten sich synchron in die Richtung, aus der Usopp zuvor gekommen war. Die Tür stand offen und mit dem rauen Wind von draußen, wehte ein Mädchen hinein, dass das Holz mit einem harten Stoß wieder ins Schloss fallen ließ. Es war die kleine Piratin aus Crocodiles Team. Mit einem süßen Lächeln kam sie näher und sah die beiden Männer intensiv an. Ihre Haare waren ein dünnes brünett und gingen ihr bis kurz über die Schulter, auf ihren Wangen hatte sie sich zwei große rote runde Punkte gemalt und ihr Körper steckte in einem modischen, püppchenhaften Kleidchen. Sie kicherte kindlich, als sie einige Meter vor den beiden zum Stehen kam.

»Sieht so aus, als hätte ich euch eingeholt. Das hier ist die Schatzkammer, nicht wahr? Tut mir leid für euch, Stohhüte. Aber ich kann euch den Schatz nicht überlassen.«

Usopp griff nach seiner Steinschleuder und knurrte »Das-das kannst du vergessen. Wir waren zuerst hier.«

»Genau!« Chopper sprang neben ihn und warf ihr einen bösen Blick zu.

Als sie ihn sah, brach sie sofort in wildes Kreischen aus und kam auf ihn zu, um ihn in den Arm zu nehmen »Oh, wie süüüüüß. Ein sprechendes Rangifer tarandus!«

»Wie bitte?« der Scharfschütze wich geschockt zurück.

Sie schenkte dem Mann einen zornigen Blick, schmuste dann aber weiter mit Chopper »Ein Rentier, du unterbelichteter Idiot. Oh, du bist ja so weich~«

»La-lass mich gefälligst los!« Chopper versuchte sich quängelnd aus ihrer Umarmung zu befreien.

Mona ignorierte sein Zetern, hob ihn nach oben und drückte ihm einen Kuss auf die Nase »Ab heute bist du mein Haustier.«

»Waas?« wütend griff Usopp nach Chopper und wollte ihn aus ihren Armen zerren »Er ist kein Haustier!«

Die Piratin allerdings dachte gar nicht daran ihn loszulassen und hielt eisern an ihm fest »Aber ich will ihn haben!«

»Ahhh! Hört auf an mir herumzuziehen!«

»Lass los!« brüllte der schwarzhaarige Pirat.

»Nein, lass du los!«
 

Plötzlich riss ein wilder Windstoß die drei auseinander und warf sie zu Boden. Die Böe war aus dem Nichts gekommen und klang nun wie ein Flüstern, wie ein Singen. Man hörte Schritte und auf einmal stand eine Frau vor ihnen. Sie trug ein langes, aschfahles Kleid, das von ihrer Hüfte an aus zerrissen war und auf ihrem Kopf thronte ein Diadem aus Geweihknochen. Eiserne Ketten säumten ihre Taille und ihre Handknöchel, der rechte Arm war bis zu den Fingern hin mit einem Knochenpanzer überdeckt. Sie lief barfuß und ihre Schritte schallten wie das Tropfen von Wasser durch den Raum. Singend kam sie auf die drei zugelaufen, die Stimme klirrend kalt wie Eis.
 

Silbern weiß, schimmernd gold

alles was ihr je gewollt.

Und doch...

Einsame Seele, leerer Raum

alles nur ein ewiger Traum?

Der Wind, er ruft nach mir

nach dir

und will uns bei sich haben

Sich an unsren Blute laben.
 

»Ah!«

»Wo kommt die denn her?« Mona raffte sich wieder auf und funkelte die Frau wütend an.

Die Wächterin lächelte trocken und schloss die Augen »Ihr seid hinter dem Schatz her, nicht wahr?«

Usopp stand ebenfalls wieder auf den Beinen und wirkte nun äußerst wütend »Allerdings. Wer bist du?«

Die Frau lachte kühl und schloss die Augen »Ich bin die Wächterin der Schatzkammer. Und ich werde euch nicht passieren lassen.«

»Was? Wächterin?« Chopper wirkte geschockt und wich zwei Schritte zurück »Willst du etwa mit uns kämpfen?«

Ihre Lider hoben sich ein Stück und sie kreuzte die Arme vor ihrer Brust »Wie ich sehe sind auch die anderen Wächter erwacht. Das hier ist das Ende eurer Reise... Was für eine Schande.«

Mona knirschte mit den Zähnen und warf ihr einen giftigen Blick zu »Erzähl nicht so einen Scheiß!«

Sie lächelte abermals, schloss die Augen »Hosh...«

Und eine weitere Schockwelle riss die Drei zu Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rukia-sama
2009-07-03T17:46:27+00:00 03.07.2009 19:46
Lol^^
Stürzt die sich erstmal auf Chopper, die hat ja mal nen vollschuß xD
Und Lysop wie er leibt und lebt
Schwingt große Reden und hat schiss wie sonst was
Aber allmählich könnte Robin mal wieder auftauchen
findest du nicht?^^
Tolles Kap :)


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