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OS-Sammlung Allerlei

von

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ohne Titel

Es ist merkwürdig, dass man Dinge aus dem eigenen Leben erst wertschätzt, wenn man sie verloren hat. Vorher erschienen sie so banal und alltäglich, dass der Gedanke, man könne sie verlieren, gar nicht existierte. Doch wenn sie dann verschwunden waren, fühlte man deutlich die Lücke. Den leeren Platz, als fehle etwas. Etwas wichtiges, unentbehrliches. Etwas, das niemals hätte verloren gehen sollen.

Wenn man dieses Gefühl erst einmal hat, dann ist es zu spät. Viel zu spät um noch etwas zu kitten, zu reparieren oder auszutauschen. In jenen Momenten stirbt eine Welt, eine Existenz, eine Seele. Nicht fähig, sich weiter vom Licht zu nähren, die Sonne zu atmen und das Sein zu begreifen- es ist einfach... vorbei.
 

In Worte fassen, formulieren, wie man sich fühlt, wenn diese Trance des Erlebten einsetzt, sich entwickelt, seine Wurzeln in dich verankert und sich festsetzt- nur ein klarer Nebel scheint dich zu trennen.
 

Ein Vorhang des Vergänglichen, des UnAlltäglichen, den einfachen Ichs des Inneren.
 

Wie kompliziert, wie vergänglich, wie einzigartig- doch es fühlt sich falsch an, verkehrt, verquer und sinnlos.
 

Das Ende scheint so nah, so leicht, greifbar, wie ein Windhauch in der tiefsten Nacht der Stunde.
 


 

Sorgen.

Zweifel.

Angst.
 


 

Es hält mich, dich, uns, wir, alle ab den FalschRichtigen Weg zu gehen, einzusehen, zu verstehen.
 

Nur... Leicht scheint niemals korrekt, schlüssig. Es fehlt die Eleganz, das Aufregende, das Glitzern im Spiegel.
 

Schwer, Schultern Lastgebeugt, Rücken KrummGesorgt, Augen LeerGesehen.
 

Wie lange noch?
 

Wie lange ertragen ohne zu zerbrechen?

Wie lange vegetieren, ohne zu sehen, zu fühlen?

Ist es so falsch, den leichten Weg gehen zu wollen?
 

ZurückVerlassene geblieben ohne Wissen, Erkenntnis des Tuns des Ichs.
 

Ist es so schwer, eine Entscheidung zu erkennen?

Symptome zu sehen, Lügen zu durchschauen?
 

Ohne Augen wandern ich, du, ihr, sie, alle in den Gassen der verschlungenen Tage, Wochen, Monate, Jahre.

Scheuklappen schützenVerstecken die Züge, klamme Angst mischt sich mit Gelassenheit. Schmerz wird übersehen, Panik, Schutz verwehrt.
 

Lohnt es sich dann noch, die Augen zu öffnen und durch die Fesseln der GesetzVerbrechen zu blicken?
 


 

Ist es so falsch, den leichten Weg zu wählen?
 


 

Trauer, ohne Erleben desselben.

Vorwürfe, ohne sie zu erklären.

Wissen, ohne die Erkenntnis des Grundes.
 


 

Nichts anderes, als die Erkenntnis des Schmerzes, der hinterlassen würde, halten mich, dich, uns, wir, alle davon ab den leichten Weg zu wählen...
 

Für den Anfang... muss das reichen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Schreiberliene
2010-07-31T14:42:13+00:00 31.07.2010 16:42
Weil der erste Oneshot so kurz war, habe ich mir das hier gleich auch zu Gemüte geführt, erwarte aber für diesen Kommentar keine Re-Irgendwas.
Deswegen wird er auch etwas weniger strukturiert... :D

Sprachlich hat mir das wieder sehr gut gefallen, ich mag deine Neologismen und die experimentelle Gangart, die du einschlägst. Allerdings wird mir das System nicht ganz klar, bsp deine Zusammengesetzten Worte: es wirkte teilweise so, als habest du ein Wort geteilt und die eine Hälfte mit dem folgenden Verb/Adjektiv vertauscht, dann wieder, als wolltest du nur ein Gefühl verdeutlichen; das war leider nicht ganz konsequent, wenn ich mich nicht irre.

Auch beim Thema war ich irritiert; du beginnst mit dem sprichwörtlichen Wert, den man erst im Verlust erkennt, wechselst dann aber zu leichten und schweren Wegen; das macht nur Sinn, wenn man davon ausgeht, dass du eine konkrete Situation vor Augen hattest. Dann aber ist die Textart nicht hundertprozentig geeignet, dazu wirkt es zu sehr wie eine halbabhandlung. Ich konnte dem Gedankengang nicht folgen, sondern bin von einer Hälfte zur anderen gesprungen.

Gelesen habe ich es sehr gerne; ein bisschen gefehlt hat mir ein neuer Gedanke, eine Überraschung, etwas, dass ganz klar nur deine eigene Denkleistung ist, oder eine unerwartete Formulierung.

Es ist aber eine schöne Idee, handwerklich gut umgesetzt.

Alles Gute,

Anna


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