Zum Inhalt der Seite

Inner conflicts

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Malevolence

Montag, Dezember 25, 1944
 

7:56 A.M.
 

Hermine erwachte am Weihnachtsmorgen aus einem ihrer Alpträume. Das brennende Hogwarts schien allgegenwärtig zu sein und sie fragte sich verzweifelt, ob sie diese Vision irgendwie abwenden konnte. Nichts schien zu funktionieren und es schien ihr langsam völlig unmöglich zu sein etwas dagegen ausrichten zu können. Der dunkle Lord würde leben und Hogwarts würde brennen.

Sie arbeitete sich in eine sitzende Position hoch und entdeckte erst jetzt den kleinen Haufen an Geschenken vor ihrem Bett.

Hermine war überhaupt nicht in weihnachtlicher Stimmung und lustlos griff sie nach dem ersten Päckchen. Langsam öffnete sie es. Es war das Buch „Geschichte Hogwarts“. Zuhause in ihrer Zeit besaß Hermine dieses Buch bereits, aber natürlich eine viel neuere Ausgabe, die schon etliche Male überarbeitet worden war. Das Geschenk stammte von Lestrange. Sie war überrascht etwas von ihm zu erhalten. Sie selbst hatte nichts für Lestrange gekauft und hoffte, dass Lestrange nichts von ihr erwartet hatte.

Hermine hatte sowieso beinahe die Weihnachtsgeschenke vergessen, da sie sich in die Arbeit gestürzt hatte. Außerdem hatte sie gar nicht darüber nachgedacht, dass ihr jemand etwas schenken konnte. Also hatte sie nur für Sophie, Eileen und Blaise noch schnell etwas besorgt. Von diesen drei hatte sie auch etwas geschenkt bekommen.

Sophie hatte ihr eine große Tüte mit allen möglichen Süßigkeiten aus dem Honigtopf geschenkt.

Von Eileen bekam sie ein Buch über das Theater und dem Schauspielern.

Blaise schenkte ihr eine neue Halskette, an der dieses Mal ein Rabe hing, der einen blauen Saphir im Schnabel trug. Es passte perfekt zu ihrem Ballkleid für den Weihnachtsball.

Aber es waren noch zwei weitere Geschenke übrig von denen Hermine nicht wusste, wer hinter diesen Geschenken stecken könnte.

Das erste Geschenk stammte von Zephir, dem sie sie selbst mit Absicht nichts geschenkt hatte, weil sie ihn seit dem Halloweenball nicht mehr besonders mochte.

Es war eine kleine Spieluhr, die Hermine aufzog, damit eine schöne Melodie von einem Schlaflied erklang. Zephir hatte auch ein Zettel beigelegt, auf dem stand: „Gegen die bösen Träume.“

Eileen musste ihm von Hermines Alpträume erzählt haben. Jetzt fühlte sie sich ein wenig schuldig nichts für Zephir gekauft zu haben.

Am letzten Geschenk baumelte ein Brief, auf dem stand: „Zuerst lesen.“

Hermine öffnete den Brief in der Hoffnung etwas über den Absender zu erfahren.

Doch im Brief stand nur ein einziger Satz und unterschrieben worden war auch nicht.

Es stand dort drin nur: „Heute Abend öffnen.“

Hermine sah verärgert auf das Geschenk. Natürlich war sie neugierig auf den Inhalt des Geschenkes, aber es passte ihr gar nicht, dass sie es nicht öffnen sollte. Sie würde sicher nicht bis heute Abend brav warten. Vor allem hatte sie bereits eine gewisse Vorahnung von wem das Geschenk stammte und was das Geschenk war. Entschlossen griff sie nach Päckchen und riss es auf. Darin war eine kleine Schmuckschatulle.

Hermine atmete tief durch und klappte den Deckel der Schatulle hoch. Darin lag die vermisste Halskette mit dem Schlangenanhänger. Sie funkelte ihr entgegen, während in Hermine die Wut hoch kochte.

Riddle besaß die Frechheit die Kette erst zu stehlen und sie ihr jetzt ganz unverfroren wiederzugeben. Was hatte er vor? Sie am Ende des Abends wieder zu küssen, um die Kette wieder zurückzubekommen? Das konnte er vergessen!

Wütend schleuderte sie die Schatulle von sich. Sie würde diese Kette heute Abend ganz sicher nicht tragen. Sie war nicht Riddles Spielzeug, das tat, was von ihm verlangt wurde.

Da verstand Riddle ihre Gefühle völlig falsch.
 

Nach ihrem Wutanfall zog Hermine sich an und stürmte an Riddle vorbei ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Er konnte vergessen, dass sie heute Abend mit ihm den Ball eröffnete. Sie würde einfach nicht auftauchen und ihn dort ganz verlassen stehen lassen. Sollte er doch mit einem Mädchen aus seinem Fanclub tanzen.

Sie ließ sich in der großen Halle neben Eileen fallen, die schon ganz blass war, da am späten Nachmittag das Theaterstück aufgeführt wurde. Zephir redete leise auf sie ein und warf Hermine kurz einen Blick zu.

Hermine wand sich an Sophie und bedankte sich für ihr Geschenk. Sophie lächelte.

„Dir auch Dankeschön. Woher wusstest du nur, dass ich neue Haarspangen für meine Frisur heute Abend brauche? Du hast doch nicht meine alten gestohlen, um dich jetzt glänzend als Hellseherin zu präsentieren oder?“

„Sophie du hast einfach einen hohen Verschleiß an Haarspangen“, warf Eileen ein, die jetzt wieder etwas mehr Farbe im Gesicht hatte.

„War doch nur ein Scherz. Hermine würde nie etwas stehlen!“

Als Sophie lachend abwinkte, musste Hermine plötzlich an Riddles Tagebuch denken, dass sie gestohlen hatte. Aber davon ahnte Sophie ja nichts.

„Wer eröffnet jetzt eigentlich heute den Ball? Wird das noch bekannt gegeben oder wird das eine Überraschung?“

Hermine musste bei dem Gedanken dran laut seufzen.

„Was ist Hermine? Ist es so ein schlimmes Paar?“

Sophie konnte immer so schrecklich neugierig sein. Hermine war hin und her gerissen. Wenn sie ihr es sagte, würden alle heute Abend wissen, dass sie nicht auftauchte, um Riddle eins auszuwischen, aber wenn sie es nicht sagte, hatte Riddle die Chance es einfach zu überspielen, da keiner wusste, wer das Paar für heute Abend war.

„Dippet hat ausgerechnet Riddle und mich gezogen“, stöhnte Hermine.

Sophie sah sie mitfühlend an.

„Du hast wirklich Pech, wenn du schon wieder mit Riddle tanzen musst. Ihr zwei versteht euch auch nicht besonders gut, nicht wahr?“

„Wir verstehen uns gar nicht. Er ist der launenhafteste Typ, den ich kenne.“

Und trotzdem war sie in ihn verliebt, aber das sagte sie nicht laut.

Heimlich warf Hermine einen Blick Zephir zu, der aber völlig beschäftigt damit zu sein schien ein weiteres Brötchen mit Butter zu beschmieren. Sie hatte Angst, dass er wusste, was sie für Riddle empfand. Was würde er tun?

Wenn er wirklich der verhasste Rivale von Riddle war, würde er dann auf die Idee kommen sie gegen Riddle zu benutzen?

Im nächsten Augenblick schalte sich Hermine einen Dummkopf. Er könnte sie nur gegen Riddle einsetzen, wenn Riddle ihre Gefühle erwidern würde, was er aber nicht tat.

„Dich bestraft das Schicksal wohl wirklich“, meinte Eileen. „Wenn ich mir vorstellen müsste überhaupt Zeit mit diesem Idioten verbringen zu müssen! Schrecklich!“

„Ach Hermine schafft das schon“, entgegnete Sophie munter.

„Na hoffentlich. Riddle raubt einem wirklich den letzten Nerv.“

Hermine musste lachen. Eigentlich hat Riddle sie schon so viele Nerven gekostet, dass sie gar keine mehr haben konnte. Sie musste wirklich auf dem besten Weg sein wahnsinnig zu werden.

„Hoffentlich klappt heute auch alles wie am Schnürchen!“, seufzte Eileen.

„Mach dir keine Sorgen. Was soll schon groß schief gehen?“, sagte Hermine lachend. „Es ist doch alles gestern schon schief gelaufen. Jetzt kann es nur klappen!“

Aber damit irrte sie sich gewaltig.
 

Hermine saß in ihrem Zimmer und ging ein letztes Mal den Text für das Theaterstück durch.

Inzwischen hatte sie ein mulmiges Gefühl im Bauch und ihr war richtig schlecht.

Sie hatte schreckliches Lampenfieber und zeitgleich war sie immer noch schrecklich wütend auf Riddle. Eigentlich hatte sie das mit der Kette gewusst. Er konnte es nicht sein lassen sie zu reizen und ihr deutlich zu machen, dass er alle Fäden in den Händen hielt und sie nach seiner Pfeife tanzen musste.

Aber Hermine konnte es auch nie lassen ihn herauszufordern. Am Ende war sie selbst Schuld daran. Als sie noch schreckliche Angst vor Riddle gehabt hatte, wäre es ihr nie im Traum einfallen sich gegen ihn zu stellen und ihm die Meinung zu geigen.

Doch sie hatte ihre Angst inzwischen nahezu verloren. Noch war er nicht dieses schreckliche Monster, auch wenn er auf dem besten Weg dorthin war. Aber gerade deswegen würde sie heute Abend nicht mit ihm tanzen, denn er sollte nicht glauben, dass er sie irgendwie in die Knie zwingen konnte. Sie war keine willenlose Anhängerin seiner Sache.

Hermine war das genaue Gegenteil und das würde sich nicht ändern. Sie würde ihn töten. Sie ließ den Text sinken, da sie sich überhaupt nicht darauf konzentrieren konnte. Immer tanzte Riddle in ihren Gedanken umher und ließ alles verschwimmen.

Es wäre wirklich einfacher gewesen, wenn sie ihm gleich bei ihrer ersten Begegnung einen Todesfluch auf den Hals gehetzt hätte. Dann müsste sie jetzt nicht so viele Gedanken daran verschwenden. Er wäre dann fort gewesen und wäre nur noch an seine Horkruxe gebunden gewesen. Ohne sein Gefolge wäre er vielleicht immer nur ein Seelenbruchstück ohne Körper gewesen.

Hermine legte den Text endgültig beiseite und stand auf. Ihre Gedanken drehten sich nur im Kreis und sie kaute den gleichen Gedanken immer wieder durch.Lieber sollte sie sich jetzt auf den Weg machen, damit sie rechtzeitig da war, um ihr Kostüm anzuziehen und geschminkt zu werden. Das Theaterstück war ihr so was von egal, aber da musste sie jetzt durch.

Unten im Gemeinschaftsraum saß Riddle. In Hermine tobte es kurz, aber äußerlich blieb sie ruhig.

Er sprach sie direkt an.

„Calice, wir treffen uns hier um acht und gehen dann gemeinsam hin.“

Hermine verdrehte die Augen. Riddle glaubte wirklich, dass sie einfach seinen Worten Folge leisten würde. Er hatte immer diesen typischen Befehlston. Aber sie machte da nicht mit.

„Ich werde alleine hingehen. Fehlt mir noch, dass ich mit dir gesehen werde“, antwortete sie schnippisch.

„Und ich dachte, du würdest dich darum gerade zu reißen.“

Riddle grinste.

„Das bildest du dir doch nur ein“, entgegnete Hermine wütend. „Mit jedem anderen würde ich zum Ball hingehen, aber ganz sicher nicht mit jemand wie dir, der Gefühle nicht achtet. Es geht dir immer nur um dich und um niemanden anderen. Mit so jemand will man keine einzige Sekunde in seinem Leben verbringen müssen!“

Riddle sah sie irritiert an. Hermine machte sich nichts vor. Er würde nie verstehen, was sie eigentlich meinte und trotzdem würde sie weiter versuchen es ihm näher zu bringen.

Doch sie hatte jetzt keine Zeit sich weiter mit ihm zu beschäftigen, also drehte sie sich um und verschwand. Es war immer das gleiche und es schien sich nichts zu ändern.
 

„Hermine!“ Eileen kam ihr entgegen gerannt. „Wir haben uns schon gefragt, wo du bleibst!“

„Tut mir leid. Ich bin den Text noch mal durchgegangen und hab völlig die Zeit vergessen.“

Eileen nickte ungeduldig und zog sie mit sich.

Professor Beery lief schon nervös hinter der Bühne auf und ab. Er scheuchte die Statisten von einer Stelle zur anderen und murmelte etwas davon, dass keiner am Rand stehen durfte. Hermine erinnerte sich an die Generalprobe, als einer von der Bühne hinuntergefallen war. Sie warf einen kurzen Blick über die Schar Schüler und sah, dass immerhin alle da waren.

Beinahe hätte sie erleichtert aufgeatmet, doch das hob sie sich lieber für nach dem Ende des Stückes auf, falls alles gut gelaufen war.

Gerade wurde Amy in einem kleinen Nebenraum geschminkt und Eileen drückte Hermine ihr Kleid in die Hand, damit diese sich in der kleinen Umkleidekabine umziehen konnte. In der Umkleidekabine klangen die aufgeschreckten und nervösen Stimmen leiser und Hermine ließ sich Zeit damit sich umzuziehen.

Vor dem Vorhang sammelten sich die Schüler und tuschelten aufgeregt.

Ihr war inzwischen richtig schlecht und sie versuchte sich in der Umkleidekabine kurz zu sammeln bevor sie sich mit dem Chaos da draußen auseinander setzte.

Professor Beery hielt gerade eine kleine Ansprache, um alle noch einmal zu beruhigen und ihnen Mut zu machen. Gleich würde der Vorhang aufgehen und Hermine war noch nicht einmal geschminkt.

Der kleine Nebenraum war jetzt völlig ausgestorben und sie setzte sich vor den Spiegel, um sich selbst zu schminken. Zum Glück konnte sie das dank Sophie auch alleine sehr gut. Gerade als sie den Lippenstift auftragen wollte, sah sie im Spiegel hinter sich Zephir stehen.

Professor Beery hielt immer noch seinen Vortrag, also musste er sich weg gestohlen haben.

„Du siehst hübsch aus.“

Zephir näherte sich und stand direkt hinter ihr. Hermine lief plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken. Sie fühlte sich so unerwartet an Riddles dunkle Aura erinnert. Das hier bedeutete nichts Gutes. Zephir war ganz sicher nicht hier um ihr nette Komplimente zu machen, sondern hatte etwas anderes im Sinn.

„Was willst du Zephir?“, entgegnete Hermine eine Spur zu heftig.

Zephir hinter ihr grinste diabolisch. Er spürte ihre Angst, die sie sich selbst nicht erklären konnte. Bis jetzt hatte sie Zephir für völlig ungefährlich gehalten, aber sie hatte sich auch nie mit ihm wirklich beschäftigt. Er war einfach nur eine Schachfigur gewesen. Sie versuchte das Zittern zu unterdrücken und trug den Lippenstift auf. Dann stand sie auf und wollte an Zephir vorbei, doch dieser hielt sie fest.

„Wo willst du hin Hermine? Wir können uns doch endlich einmal ungestört unterhalten.“

Hermine sah ihm in die Augen und sah darin die gleiche Boshaftigkeit wie bei Riddle. Er drängte sie an die Wand und sie fühlte sich völlig hilflos. Irgendetwas lief hier gerade gewaltig schief. Warum hatte sie nie gesehen, dass Zephir auch ein Monster war? Ein Monster, das sie sich zum Feind gemacht hatte, ohne es wahrzunehmen.

„Du schuldest mir immer noch eine ehrliche Antwort. Was empfindest du für Riddle?“

Hermine sah ihn fest an. Sie würde ihm keine Antwort auf diese Frage geben, aber sie wusste schon längst, dass er die Antwort genauso gut kannte wie sie.

Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr.

„Wenn du es mir nicht sagen willst, können wir wenigstens herausfinden, was er für dich empfindet. Das interessiert dich doch sicher genauso sehr wie mich oder? Und praktischerweise steht er gerade hinter dem Vorhang und wird jeden Augenblick diesen Raum betreten, um dir viel Glück zu wünschen. Wollen wir wetten?“

Zephir grinste teuflisch und küsste sie.
 

Hermine schloss die Augen nicht und versuchte sich gegen den Kuss zu wehren. Doch Zephir hielt sie fest im Griff und zwang sie ihren Mund zu öffnen.

Riddle betrat wirklich den Raum, als Zephirs Zunge Hermines Mund erkundete. Hinter ihm stand Eileen, die wohl auf Riddle eingeredet hatte, dass er nichts hinter der Bühne zu suchen hatte und starrte entsetzt auf die Szene vor ihren Augen.

Auf Riddles Gesicht blieb es völlig starr und er drehte sich einfach um. Eileen folgte ihm entgeistert und den Tränen nah.

Endlich beendete Zephir diesen Kuss und ließ von Hermine ab. Sie fühlte sich schrecklich. Sie wusste nicht wie diese Szene gewirkt haben musste, aber Eileen würde sie hassen.

„Riddle scheint ja doch nichts für dich übrig zu haben. Dabei war ich mir so sicher!“

Hermine holte aus und verpasste Zephir eine, um sich endlich zu befreien.

Ihr Kopf wollte die Informationen noch gar nicht verarbeiten, so sehr stand sie unter Schock. Sie musste es Eileen augenblicklich erklären. Sie fühlte sich sogar dazu verpflichtet Riddle irgendetwas zu erklären, auch wenn sie tief in drinnen zutiefst enttäuscht über seine Reaktion war.

Jetzt war ihr wirklich richtig schlecht. Zephirs Kuss war grauenerregend gewesen und sie wollte sich am liebsten übergeben in der Hoffnung, dass dieser eklige Geschmack in ihrem Mund verschwand. Doch sie musste hinter Eileen hinterher, aber Professor Beery ergriff sie.

„Miss Calice, sie müssen auf die Bühne! Das Theaterstück fängt an!“

Im nächsten Augenblick wurde sie auf die Bühne geschubst und stand direkt einer wutentbrannten Eileen gegenüber, die ihren Zauberstab zog.

„Wie konntest du nur?!“, spie sie ihr entgegen. „Du hast gesagt du empfindest nichts für ihn!“

„Eileen“, setzte Hermine an, doch da flog ihr schon der erste Zauberspruch entgegen.

„Du verdammte, miese Lügnerin!“

Hermine wich einem zweiten Zauberspruch aus, der einen der Statisten traf und ihm einen Bart wachsen ließ.

Es roch plötzlich verbrannt und Hermine sah in einem kurzen Seitenblick, das irgendetwas am Rande der Bühne explodierte.

Rauch stieg auf und Hermine zog verzweifelt ihren Zauberstab, da sie nur noch Eileens wütende Schimpftirade hörte, sie aber nicht mehr sehen konnte und ihren Zaubersprüchen auch nicht mehr ausweichen konnte. Sie hörte Schüler schreien und überall hörte sie panische Schritte, da ein völliger Tumult ausbrach.

Hermine feuerte ziellos in die Richtung aus der die Zaubersprüche kamen und hoffte Eileen einen Körperklammerfluch aufzuhalsen zu können, damit sie ihr zuhören musste.

Professor Beery war inzwischen auf der Bühne aufgetaucht und versuchte verzweifelt Ordnung zu schaffen. Das Feuer griff auf die Bühne über, doch Hermine wollte nur mit Eileen reden. Einer der Zaubersprüche traf Professor Beery, dessen Kopf plötzlich gigantisch anschwoll. Von weiter fern glaubte sie Dumbledores Stimme zu hören, der die Schüler zur Ordnung rief, während Dippet laut durch die Halle brüllte, dass irgendwer das verdammte Feuer löschen sollte. Die Rauchschwaden lichteten sich und Hermine sah Eileen. Die Schwarzhaarige sah sie im gleichen Augenblick und stürmte auf sie zu.

„Schlampe!“, schrie sie und feuerte wild einen Zauberspruch nach dem anderen ab.

Hermine fühlte sich den Bruchteil einer Sekunde an Bellatrix Lestrange erinnert bevor sie geistesgegenwärtig ein Schutzschild um sich herum aufbaute, damit keiner der Zauber sie traf. Sie musste nur einen Körperklammerfluch gut gezielt hinbekommen. Dann konnte Eileen sie nicht mehr angreifen. Warum lief alles nur so verdammt schief? Doch in ihrer Überlegungen hinein, zersprang ihr Schutzschild und Eileen hatte freie Bahn. Hermine war zu langsam und konnte nicht mehr ausweichen.

„Sectumsempra!“, schrie Eileen völlig wild.

Hermine spürte wie ihr Körper aufgeschlitzt wurde und dann verlor sie das Bewusstsein.
 

Das Erste, was Hermine durch den Kopf geisterte war, dass Harry dieses verdammte Zaubertränkebuch hätte wegwerfen sollen. Sie hatte ihm ja immer gesagt, dass dahinter nichts Gutes steckte und sie hatte Recht behalten. Er hatte mit diesem Zauber Malfoy aufgeschlitzt und ihn beinahe umgebracht. Jetzt würde er nicht am Quidditchspiel teilnehmen können und sie würden den Pokal nicht gewinnen. Warum wusste Harry es immer nur alles besser? Sie hatte es ihm ja gesagt.

Dann wurden ihre Gedanken wieder klarer. Ihr fiel ein, dass sie sich mit Eileen duelliert hatte. Es wollte ihr nicht einleuchten, woher Eileen diesen Zauber kannte. Doch dann setzten sich die Bruchstücke wieder zusammen. Eileen war Snapes Mutter und der hatte dieses verdammte Zaubertränkebuch voll gekritzelt. Der selbsternannte Halbblutprinz. Vielleicht hatte er diesen gewalttätigen Zauberspruch von seiner Mutter. Eileen schien ja echt brutal zu sein. Warum hatte Eileen sie eigentlich noch mal angegriffen? Wegen Zephir. Dieser verdammte Schweinehund.

Hermine schoss hoch und stellte fest, dass sie im Krankenflügel war. Aufgrund der plötzlichen Bewegung tat ihr alles weh und sie ließ sich wieder zurücksinken. Eine deutlich jüngere Madam Pomfrey kam auf sie mit strengem Gesichtsausdruck zugeeilt.

„Sie müssen liegen bleiben. Ich habe ihre Wunden zwar geschlossen, aber sie sind noch viel zu schwach. Sie müssen heute Nacht hier im Krankenflügel bleiben. Morgen sind sie wieder hergestellt, aber bis dahin bleiben sie einfach liegen und schlafen, verstanden?“

Hermine nickte schwach und Madam Pomfrey eilte wieder davon. Die Braunhaarige konnte erkennen, dass jedes Bett im Krankenflügel belegt war. Sie erinnerte sich wieder an das gewaltige Chaos. Dippet würde sie umbringen. Ob der Ball wohl noch wie geplant stattfand? Eher unwahrscheinlich nach dem Brand in der großen Halle. Warum hatte es überhaupt gebrannt? Sie konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, ob das durch das Duell verursacht worden war.

Überall klagten Schüler Madam Pomfrey ihre Schmerzen. Was hatte Hermine nur angerichtet? Dabei trug sie überhaupt nicht die Schuld. Es war Zephir gewesen, der plötzlich völlig verrückt geworden war. Woher hatte er überhaupt gewusst, dass Riddle auftauchen würde? Er hatte doch mit dem Rücken zur Tür gestanden. Es war einfach alles schief gelaufen.

Nichts schien hier jemals zu funktionieren. Hermine kamen die Tränen und sie drückte ihr Gesicht in das Kissen, um einen Schluchzer zu unterdrücken.

Als Eileen und Sophie ihr erzählt hatten, dass Riddle und Zephir einmal Freunde gewesen waren, weil sie sich ähnlich waren, hätte Hermine nie vermutet, wie ähnlich die zwei sich wirklich waren.

Wie hätte sie denn auch ahnen können, dass in Zephir solch ein Monster schlummerte?

Oh verdammt es war einfach grauenvoll. Ihr wurde schlecht, wenn sie wieder an den Kuss dachte.

Sie konnte einfach nicht mehr. Das war zuviel für sie.

Sie brach in Tränen aus und weinte sich verzweifelt in den Schlaf.
 

Es war dieselbe Szene wie immer. Das brennende Hogwarts und vor ihr stand Riddle. Er hatte den Zauberstab erhoben und ging auf sie zu. Sie hatte ihren Zauberstab in der Hand und wollte ihn töten, doch sie konnte nicht. Sie sah in seine Augen und glaubte darin Liebe für sie zu erkennen. Er ließ den Zauberstab sinken und sie ließ ihren fallen. Er nahm sie in den Arm und beugte sich zu ihr vor, um sie zu küssen. Gerade als sie die Augen schließen wollte, um sich diesem molligwarmen Gefühl hinzugeben, das sie durchströmte, sah sie im Spiegel hinter Riddle Zephir mit erhobenen Zauberstab und der grünen Lichtstrahl, der auf sie zuschoss. Riddle sah ihn nicht und sie schubste ihn beiseite um ihn zu retten. Dann traf der grüne Lichtstrahl sie und sie fiel wie eine Puppe, der man die Fäden durchgeschnitten hatte, zusammen.

Hermine riss die Augen auf und sah jemanden an ihrem Bett sitzen. Sie blinzelte noch mal um die grässlichen Traumbilder loszuwerden und erkannte Riddle, der auf dem Stuhl neben ihrem Bett eingeschlafen war. Überrascht richtete sie sich auf.

Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Aber warum war er hier?

Hermines Herz klopfte wie wild. War er etwa ihretwegen hier? Das wäre unglaublich.

Sie beugte sich vor, um ihn zu wecken. Sie musste ihn das einfach fragen. Sie musste einfach hören, dass er zu Gefühlen fähig war, dass er etwas für sie empfand, auch wenn er das sicher nicht zugab.

„Hermine“, murmelte Riddle in diesem Augenblick und Hermine erstarrte in ihrer Bewegung.

Er hatte sie bei ihrem Vornamen genannt. Er musste gerade von ihr träumen.

Konnte das denn möglich sein? Hatte sie vielleicht doch längst etwas erreicht ohne es zu ahnen?

Ihr Herz schlug noch heftiger und sanft berührte sie Riddle an der Schulter.

„Tom“, flüsterte Hermine leise.

Sie wagte es seinen Vornamen in den Mund zu nehmen. Ihn mit seinem verhassten Vornamen anzusprechen. Doch er hörte darauf und schlug die Augen auf.

Und da war endlich die Wärme in seinen Augen, die sie so lange verzweifelt versucht hatte heraus zu kitzeln. Da war der Riddle in den sie sich so rettungslos verliebt hatte.

In seinen Augen spiegelten sich echte Sorgen wieder und er beugte sich zu ihr vor, um sie in seine Arme zu ziehen. Er hielt sie fest, als wäre er ein Ertrinkender, der sich verzweifelt, an dem letzten Halt in seinem Leben klammerte.

Hermine war fassungslos. Konnte das hier überhaupt wahr sein oder träumte sie immer noch?

Sie fühlte sich in seinen Armen so wohl und erwiderte seine Umarmung genauso verzweifelt. Vielleicht war das ihre einzige Chance ihm jemals nah zu sein.

Nach einer gefühlten Ewigkeit löste Tom die Umarmung und sah sie an. Sie versank in seinen Augen und ließ es bereitwillig geschehen, dass er sie küsste.

Dieser Kuss war echt und alle Gefühle in ihr explodierten, als sie ihn voller Leidenschaft erwiderte.
 

~Kapitel 14 Ende~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-09-06T07:00:46+00:00 06.09.2011 09:00
so ich hab die ff gerade erst entdeckt und als ich angefangen habe zu lesen konnte ich gar nicht mehr aufhören, bis ich schlussendlich zum letzten kapitel gekommen bin
ich wollte mehr lesen xD
die story macht richtig süchtig und man will mehr ^^
ich finde es jetzt aber schon das eileen da ein wenig zu heftig reagiert, und ich frage mich warum sie da nicht auf zephir auch losgeht sondern nur auf hermine. Und das sie vielleicht sogar beabsichtigt hatte Hermine zu töten, ich mein ich weis jetzt nicht ob sie das wirklich tun wollte doch der Zauberspruch hatte schon so seine Wirkungen wie man bei Draco gesehen hat. Ich finde es auch schade das sie jetzt nicht mehr so oft an Ron denkt den sie ja eigentlich geliebt hat, oder immer noch tut? Ja ich weis schon das das paar hier Tom x Hermine ist und ich finds klasse ^^
Ich freu mich schon riesig aufs neue Kapi ^^

lg
kleinkyubi
Von:  Faelia
2011-08-27T23:28:41+00:00 28.08.2011 01:28
Man, du bist so ein Drecksack! Wieso enden die Kapitel bei dir bloß immer so spannend? ;)

Ich kann nur wiederholen, was hier bereits geschrieben wurde: Diese FF ist fantastisch und ich freue mich jedes Mal, wenn ein neues Kapitel oben ist.

Wobei ich etwas Bedenken kriege, ob Riddle nicht doch zu weich werden könnte.. Es scheint so, als würde er langsam zu ooc werden.
Aber ich bin mir eigentlich fast schon sicher, dass du mir im nächsten Kapitel noch das Gegenteil beweisen wirst! ;)
Von:  YuMorino
2011-08-27T08:37:02+00:00 27.08.2011 10:37
Hallo
danke für die Benachrichtigung
Und oh mein gott geiles Kapi :)
Wie zephir sie einfach küsst und alles zunichte macht und Eilieen dann Hermine angreifft
Aber die süßeste Szene ist die im Krankenflügel <3
Freu mich schon aufs nächste Kapi
LG
yu
Von:  Marron-Kaetzchen
2011-08-26T15:47:22+00:00 26.08.2011 17:47
Huhu ^^

Ich hab deine geschichte ja schon ewig in meiner favoliste und bekomme ja auch immer fleißig nachricht über die neuen kapis, allerdings war ich in letzter zeit so wenig on dass ich es nicht geschafft habe sie weiter zuverfolgen.
Nun hab ich sie quasi wieder entdeckt und nochmal von ganz vorne gelesen und ich liebe sie. Vor allem weil sie mal was ganz anderes ist und ich liebe außergewöhliche geschichten bzw. pairings.

Zu diesem kapitel bleibt zu sagen dass es ja endlich irgendwie voran geht mit hermione und tom, wobei ich nicht glaube dass wir nun auf ein endgültiges happy end zusteuern, das wäre doch zu abrupt.
Und irgendwie hab ich blaise in diesem chap vermisst.

Ich bin auf jeden fall gespannt wie es nun weiter geht und warte auf das nächste kapitel.

Liebe grüße
by Marron-Kaetzchen
Von:  Lionness
2011-08-20T20:22:26+00:00 20.08.2011 22:22
Heftig,
ich denke das ist das Problem mit Macht, wenn man sie hat kann jeglicher Zorn und Streit weit größere Folgen haben als bei normalen Menschen. Magie kann gefährlich sein. (Trifft aber auch in der Realität, mit jeglicher Art von Macht, vollkommen zu.)

Zum Kapitel, verdammt heftig wie Eileen reagiert hat, obwohl es oft so ist, verstehe ich ehrlich gesagt nicht warum immer auf die Gegenspieler und nicht den Beziehungsanteil losgegangen wird. Seltsam.

Zephir war mir nie geheuer, jetzt weiß ich wieso. Langsam glaube ich das Riddle nie der werden wollte der er geworden ist. Meinst du wir kriegen ein Happy End? Mich würde es freuen.

Ein sehr schönes und gelungenes Kap, ebenso wie die gesamte FF.

liebe Grüße Lionness


Zurück