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Engel des Schicksals II

Die Macht des alten Reiches
von

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Okay, da haben wir Teil. Langsam geht es zur Sache!
 

Noch mal zur Erinnerung! Engel des SchicksalsII ist ein Drama, wenn ich keinen finde, der mir die sehr sehr unterschiedlichen Ansätze Beta liest bliebt es ein Drama und ich denke das weird nicht allen gefallen!
 

Wenn jemand Interesse hat KimRay@gmx.de ist die Adresse unter der ihr euch melden müsst.
 

Teil 10
 

Yousuke saß über seinen Büchern und versuchte sich den Stoff der letzten Vorlesung noch einmal einzuprägen, doch er konnte sich nicht konzentrieren. Er schloß die Augen und rieb sich die Schläfen, als er aus seinem tiefsten Inneren eisige Kälte aufsteigen fühlte und in seinem Kopf Momokos Flehen hörte. Er sprang auf und warf dabei den Stuhl um, während er mit geschlossenen Augen in sich lauschte und versuchte zu begreifen, was geschah, doch es gelang ihm nicht. Blind rannte er aus der Wohnung, einzig in der Lage einem wagen Gefühl zu folgen. All seine Instinkte sagten ihm, daß Momoko ihn rief. Am Spielplatz fand er eine völlig fassungslose Scarlett. Er rüttelte sie grob an den Schultern,

"Wo ist Momoko?" Scarlett starrte ihn aus entsetzten Augen an,

"Sie...sie war gerade noch vor mir.....und....und im nächsten Moment verschwand sie vor meinen Augen....genau hier! Genau an diesem Fleck....vor meinen Augen, Yousuke.....vor meinen Augen!" Yousuke ließ sie los und sah sich um. Es war dunkel, doch im Licht der Straßenbeleuchtung verschwand niemand einfach so. Verzweifelt lief er auf und ab, bevor er wieder stehen blieb und sich die Hände gegen die Schläfen preßte, weil sein Kopf zu dröhnen begann und da fiel es ihm auf. Es war eisig kalt, viel zu kalt für Mitte Oktober. Erneut sah er sich um. Die Bäume in einigen Metern Entfernung bewegten sich im Wind und trockenes Laub wurde über den Boden gefegt, doch er spürte kein Lüftchen und auch Scarletts langes Haar bewegte sich nicht. Sie wurde durch einen Bannkreis verborgen und ihm war klar, daß sie sterben würde, wenn er es nicht schaffte, diesen Bannkreis zu sprengen.

Yousuke senkte den Kopf und schloß die Augen, während er seine Umwelt ausschloß und in seinem Inneren nach der Kraft suchte, die ihm helfen würde Momoko zu retten. Er mußte ganz einfach die Kraft dazu haben, denn immerhin konnte er auch ihre Träume beschützen und die völlig aufgelöste Scarlett konnte beobachten, wie er ebenfalls vor ihren Augen verschwand.

Als Yousuke die Augen wieder öffnete, sah er sich Ariel gegenüber, doch das interessierte ihn überhaupt nicht. Sein Blick fiel auf Momoko und er ging in die Knie, um sie in seine Arme zu zerren und sie mit seiner Körperwärme zu wärmen ihre Hände und Lippen schimmerten bläulich und ihre Haut wirkte weiß. Verzweifelt umschlang er sie noch fester und warf ihrem Peiniger einen haßerfüllten Blick zu.

Ariel starrte ernstlich geschockt in die haßerfüllten Augen des Menschen, dem es gelungen war, in seinen Bannkreis einzudringen und der es vermutlich auch schaffte die Träume von PeachGoddess zu schützen. Augenblicklich wurde ihm klar, daß dieser Mann kein gewöhnlicher Mensch sein konnte und er verschwand, um einen Augenblick später in einem dunklen, kalten Zimmer zu erscheinen, dessen einzige Zierde ein großer Spiegel darstellte, in dem die Szene am Spielplatz zu sehen war. Aus der Dunkelheit erschien eine zierliche Frau mit silbernem Haar und eben solchen Augen, deren Haut bläulich schimmerte, ebenso, wie ihr fließendes Gewand.

Ariel starrte immer noch auf das Bild im Spiegel, daß jetzt Yousukes Gesicht zeigte,

"Wer ist dieser Mann, Nova?"

"Yousuke Fuuma! PeachGoddess' Freund!", antwortete Nova pflichtschuldig.

"Der, den du von ihr trennen solltest?!", schweigend senkte Nova, die niemand anderes, als Shiori war, den Kopf.

"Das kann nicht alles sein! Er ist doch der Dämon, mit dessen Hilfe sie die Welten vernichtet hat, oder?"

"Gewiß! Er ist Viento aus der Sippe Raphaels einer mächtigen Familie aus dem Reich des Hasses!...Verzeiht...ich glaubte, ihr wüßtet das!", Nova sah nicht, wie Ariels Züge erstarrt waren, denn sie hatte noch immer den Kopf gesenkt, doch Ariel starrte jetzt voller Haß in den Spiegel,

"Nein.....das wußte ich leider nicht!.....Sonst wäre ich anders an die Sache herangegangen!....Das macht es ungleich komplizierter....ungleich komplizierter!...Zieh dich zurück Nova! Ich erteile dir erneut den Befehl, PeachGoddess von diesem Mann zu trennen!....Ich werde dich ein wenig unterstützen...und...ein versagen dulde ich nicht! Hast du verstanden!....Bleib immer an seiner Seite.....der Eindruck allein ist schon wichtig! Wir müssen jetzt größte Vorsicht walten lassen, denn dieser Gegner ist nicht zu unterschätzen!" Nova verbeugte sich ergeben. Sie wagte nicht zu fragen, wer der Gegner war.

Mit Ariel war auch der Bannkreis verschwunden und Scarlett konnte Yousuke und Momoko wieder sehen. Er kniete mit ihr am Boden und hielt sie in den Armen. Scarlett stürzte auf sie zu,

"Yousuke, was ist geschehen?"

"Zieh deinen Mantel aus, schnell, Scarlett!" Irritiert tat Scarlett, was er verlangte. Dabei fiel ihr Blick auf Momokos Gesicht,

"Oh mein Gott, was ist mit ihr geschehen?" Yousuke hüllte Momoko in den Mantel,

"Das weiß ich nicht! Sie ist kalt wie Eis! Wir müssen sie nach Hause bringen!" Er stand mit ihr auf den Armen auf und wandte sich in Richtung von Momokos Eltern Haus. Scarlett konnte ihm kaum folgen, so schnell lief er. Sie hatte das Gefühl, als stünde er unter Schock.

Auf halbem Weg kam ihnen Sakura entgegen gelaufen. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben und sie war völlig aufgelöst,

"Yousuke, was ist geschehen? Was ist mit Momoko?... Was ist mit ihr?"

"Später, Sakura!", Yousuke blieb nicht stehen und Sakura und Scarlett folgten ihm mühsam. Er hatte den Gedanken, wie es Momoko ging verdrängt, denn das einzige, was er noch spüren konnte war die Kälte, die von ihrem Körper ausging.

Da Sakura die Tür offenstehen lassen hatte, lief Yousuke direkt ins Wohnzimmer, wo ihm Suichiro entgegenkam,

"Yousuke, was machst du denn hier?....Oh mein Gott, Momoko!....Was ist passiert?"

"Laß kaltes Wasser in die Badewanne, schnell!...Beeil dich, Suichiro!" Suichiro stellte keine Fragen mehr und rannte vor Yousuke die Treppe hinauf ins Bad, wo er das kalte Wasser an der Badewanne aufdrehte. Yousuke ließ Scarletts Mantel fallen und legte Momoko ohne sie auszuziehen in das Wasser. Ihr Körper war völlig verkrampft und die Haut beängstigend weiß. In Suichiros Gesicht stand das Entsetzen und auch Sakura und Scarlett, die in diesem Moment in der Badtür erschienen, waren totenblaß geworden, als sie Momoko in der Badewanne sahen.

Die Wanne war voll und das kalte Wasser lief durch den Überlauf davon. Momokos Finger ließen sich wieder bewegen. Yousuke drehte das kalte Wasser ab und ließ jetzt heißes zulaufen, so daß sich die Wassertemperatur langsam erhöhte. Dann blieb er neben der Wanne knien, mit beiden Händen Momokos Linke umklammernd und die Stirn dagegen gestützt. Ihr Hand war eisig, doch jeder noch so schwache Pulsschlag sagte ihm, daß sie am Leben war. Etwas, woran er vor wenigen Minuten nicht mehr geglaubt hatte. Sakura schob Scarlett hinaus und die Treppe hinunter. Suichiro blieb an die Wand gelehnt stehend bei Yousuke und Momoko. Er war sicher, daß Yousuke unter Schock stand.

Unten in der Küche kochte Sakura einen starken Tee und versuchte etwas aus Scarlett heraus zu bekommen. Ihr Gefühl sagte ihr, daß Momoko es schaffen würde. Darum war sie in der Lage ruhig zu bleiben,

"Scarlett, was ist geschehen?", Sakura drückte Scarlett eine Tasse heißen Tee in die Hand, denn sie war ebenfalls völlig durchgefroren,

"Ich habe keine Ahnung, Sakura! Sie verschwand vor meinen Augen...und dann tauchte Yousuke plötzlich auf. Er war völlig von der Rolle und fragte mich, wo Momoko ist!....Ich wußte es doch nicht! Sie war doch verschwunden...und dann verschwand er plötzlich auch....so hab ich ihn noch nie gesehen Sakura, nicht als Viento und schon gar nicht als Yousuke. Solch eine Aura ist mir noch nie begegnet, nie in meinem ganzen Leben!"

"Was ist mit Yousuke geschehen?"

"Ich weiß es nicht! Er hat unglaubliche Macht ausgestrahlt, bevor er genauso verschwand, wie Momoko!"

"Vermutlich ein Bannkreis, doch wer kann noch in der Lage sein einen Bannkreis zu errichten und wie schafft es Yousuke da einzudringen?...Er dürfte doch gar keine Macht mehr haben!" Scarlett starrte nachdenklich ins Leere, während sie ihren Tee trank,

"Was, wenn Yousuke eine Kraft hat, von er wir alle gar nichts wissen?"

"Sakura, Momoko hat sich erwärmt, sie muß raus aus dem Wasser und ins Bett!" Suichiro stand an der Treppe. Sakura stand auf und lief die Treppe hinauf, während Scarlett nachdenklich auf dem Sofa sitzen blieb.

Yousuke hatte Momoko aus der Wanne gehoben und in Handtücher gewickelt, die natürlich wegen der nassen Kleidung sofort pitschnaß geworden waren. Suichiro brachte gerade einen Stapel neue.

"Bring sie in ihr Zimmer, ich lege Handtücher aufs Bett. Yousuke hatte Momoko zum zweiten Mal in trockene Handtücher gewickelt und Sakura ging voraus, als er sie hochhob und in ihr Zimmer trug. Dort nahm ihn Suichiro nach einem Blickwechsel mit Sakura bei den Schultern und schob ihn zum Zimmer hinaus und die Treppe hinunter,

"Scarlett, vielleicht könntest du Sakura helfen?" Scarlett verstand den Wink mit dem Zaunpfahl, stand auf und ging nach oben, während Suichiro Yousuke aufs Sofa schob und Tee, dem er einen kräftigen Schuß Sake zusetzte aus der Küche holte. Yousuke war völlig fertig und starrte ins Leere. Suichiro schob ihm die heiße Teetasse in die Hände,

"Jetzt komm erst mal zu dir, Junge, okay!" Yousuke nahm einen Schluck, verschluckte sich und begann zu husten,

"Was soll das werden?", endlich verschwand die Leere aus seinem Blick. Suichiro wies auf seine Hände, die fast ebenso bläulich schimmerten, wie Momokos, als sie gekommen waren. Die Kälte, die dieses Monster verbreitete schien ihn offensichtlich genauso anzugreifen, wie Momoko.

"Du mußt dich aufwärmen, Yousuke. Momoko geht es wieder besser! Du mußt jetzt erst mal selbst zu dir kommen!" Yousuke starrte wieder vor sich hin, doch er war nicht mehr so bleich, wie vor wenigen Minuten und wirkte nicht mehr so erstarrt. Suichiro holte sich ebenfalls eine Tasse Tee und schenkte Yousuke nach,

"Was ist geschehen? Wer hat Momoko das angetan?"

"Ich hab keine Ahnung, was passiert ist! Ich hab über meinen Büchern gesessen, als ich plötzlich diese Kälte spürte, die Momoko immer ausstrahlt, wenn sie träumt und war sicher, daß sie in Schwierigkeiten war! Wie ich sie gefunden habe weiß ich nicht! Fest steht, daß ich dieses Monster, da sie angegriffen hat, noch nie gesehen habe!"

"Ein Monster?"

"Einen solchen Menschen kann man nur als Monster bezeichnen!"

"Was ist geschehen?"

"Er ist abgehauen und hat den Bannkreis aufgelöst!"

Scarlett und Sakura kamen die Treppe herunter und Yousuke sah Sakura fragend an,

"Sie schläft ganz fest und so weit ich das sehen kann geht es ihr gut! Vermutlich braucht sie das, um wieder zu Kräften zu kommen! Sie ist jedenfalls warm wie ein Backofen! Dafür hat deine Gewaltkur gesorgt!....Yousuke....möchtest du bleiben?...Du kannst im Gästezimmer schlafen, wenn du willst!" Yousuke starrte in seine Teetasse und meinte dann,

"Danke, ich glaube das wäre mir ganz recht!"

Scarlett verabschiedete sich nur wenig später. Es war fast Mitternacht. Sie hatte Dean angerufen und sie sahen durchs Fenster, als sein Wagen draußen hielt. Sakura brachte sie zur Tür,

"Danke für deine Hilfe ,Scarlett!" Scarlett senkte traurig den Kopf,

"Was hab ich denn schon ausrichten können?" Sakura strich ihr trösten über die Wange,

"Du warst da, Scarlett! Das ist wichtig!" Sie lächelte traurig, bevor sie zu Dean in den Wagen stieg.

Dean sah Scarlett sofort an, daß etwas geschehen war. Am Telefon hatte sie ihn nur gebeten, sie abzuholen. Er sah ungewöhnlich ernst aus, als er fragte:

"Was ist passiert?" Scarlett starrte auf ihre Hände,

"Momoko wurde angegriffen!"

"Wasss?!!", er hörte sich ungewöhnlich fassungslos an und Scarlett sah zu ihm, doch er hatte sich schon wieder gefaßt, "Von wem?"

"Keine Ahnung. Sie verschwand vor meinen Augen. Sakura meinte es sei ein Bannkreis gewesen!"

"Ein Bannkreis?"

"Eine Art Schild wie eine Blase im Raum, die für Außenstehende nicht spürbar ist!"

"Aber ihr habt sie doch retten können, oder! Sicher habt ihr sie gerettet, nicht wahr?"

"Yousuke!....Yousuke hat sie da raus geholt! Ich habe es nicht mal bemerkt! Sie verschwand und ich geriet in Panik, als er auftauchte!....Es ist mir ein Rätsel, wie er es geschafft hat in den Bannkreis einzudringen! Ich habe ihn nicht mal bemerkt! So eine Aura habe ich nie zuvor gespürt! Niemals!"

Dean starrte ernst auf die Straße,

"Hauptsache sie ist okay!" Scarlett mußte ihm recht geben.

Es war kurz vor dem Morgengrauen, als Suichiro die Treppe herunter kam um in der Küche ein Glas Wasser zu trinken. Er erschrak fürchterlich, als er einen Schatten vorm Wohnzimmerfenster sah, bevor er begriff, daß es Yousuke war, der da stand und zum Fenster hinaus starrte.

"Yousuke!...Himmel bin ich erschrocken!....Du solltest schlafen!...Es hat nicht nur Momoko erwischt!", Yousuke wandte sich zu ihm um,

"Sorry! Momoko braucht den Schlaf!"

"Ihr beide braucht Schlaf!", Suichiro trat hinter Yousuke, das Wasser hatte er vergessen, "Yousuke, was ist los mit euch beiden!....Du weißt doch mehr, als du uns sagst!...Warum schläfst du nicht?....Sehe ich das richtig, daß ihr beide euch abwechselt!....ich dachte sie geht nur sehr spät zu Bett, wenn ich mitten in der Nacht Licht unter der Tür sah...aber nein!....Eine Nacht schläfst du....eine Nacht Momoko! ...und heute schläft Momoko....Yousuke, sag mit dir Wahrheit. Momoko ist meine Kind!...sag mir was hier vor sich geht ......Was soll das alles?" Yousuke starrte zu Boden, während Suichiro ihn nicht aus den Augen ließ,

"Ich darf heut Nacht nicht schlafen! Wenn er sie mit diesem Alptraum in ihrem Zustand erwischt, wird sie sterben, Suichiro!"

"Sterben?...in einem Traum?"

"In diesem Traum schon! Ich weiß nicht wie, aber er scheint sie in diesem Traum in seine Welt zu versetzen, wie ein Bannkreis, der sich um Momoko legt und sie tötet! Er muß sehr viel Macht haben!"

"Wer ist er?"

"Ich kenn ihn nicht! Ich habe ihn noch nie gesehen!"

"Aber warum Momoko?" Yousuke schüttelte nur den Kopf, denn das war die Frage, die er sich schon die ganze Zeit stellte.

Sakura machte in der Küche gerade Frühstück, als Yousuke zu Momoko ins Zimmer hinauf ging, sich auf die Bettkante setzte und sie betrachtete. Sie sah wirklich gut aus, wenn man sich bewußt machte, daß sie vor einigen Stunden mehr Tod als lebendig gewesen war. Es dauerte nur einige Minuten, bis er zur Seite kippte und einschlief.

Momoko machte die Augen auf. Sie spürte rauhen Stoff unter der Wange und begriff, daß es Yousukes Jeans waren. Er lag quer am Kopfende ihres Bettes und sie hatte sich an seine Hüfte gekuschelt. Sie versuchte mühsam, ihn neben sich zu ziehen,

"Hilf mir, komm!...wie ich dich kenne hat du nicht geschlafen!" Yousuke knurrte im Schlaf, rückte sich jedoch einigermaßen zurecht. Momoko strich ihm das Haar aus der Stirn und küßte ihn auf die Schläfe,

"Verrückter Kerl!....Ich glaube, diesmal stecken wir wirklich in Schwierigkeiten!"

Sie blieb wach. Sakura öffnete einmal kurz die Tür einen Spalt breit, doch sie schloß sie sofort wieder, vermutlich, nachdem sie Yousuke in Momokos Bett gesehen hatte. Yousuke schlief, wie ein Toter, während Momoko ihn im Arm hielt. Die Szene vom Vorabend kreiste in ihrem Kopf, wie ein Endlosband.

Yousuke wurde durch das Klingeln an der Haustür am Spätnachmittag geweckt. Er begegnete ihrem Blick,

"Momoko, alles okay?", sie nickte,

"Alles okay!...Aber ich glaube, daß hab ich dir zu verdanken!"

"Wer war dieser Kerl?"

"Du hast ihn gesehen?"

"Ich war bei dir! Ich mußte dich doch da raus holen!" Momokos Linke liebkoste seine Wange, während sie ihn traurig ansah,

"Ach, Yousuke....warum finden wir keinen Frieden?" Yousuke hatte darauf keine Antwort.

Es klopfte leise an der Tür. Momoko stand auf,

"Schlaf weiter!...Wir reden später!", sie konnte sich denken, wer gekommen war und zog ihren Morgenmantel über, um nach unten zu gehen. Ihre Mutter wartete vor der Tür. Ihr Blick war voller Sorge und sie streichelte Momokos Wange,

"Tut mir leid, daß ich dich störe!....Yuri und Hinagiku sind gekommen!..Ich habe heute Morgen in der Schule angerufen und dich krank gemeldet!"

"Danke, Mama!..Hast du auch Midori Bescheid gesagt?" Sakura nickte,

"Schläft Yousuke? Papa sagte, daß er die ganze Nacht wach geblieben ist, obwohl es ihm auch nicht besonders gut ging!" Momoko nickte nur,

"Mama?...Weißt du, wofür ich euch wirklich dankbar bin?...Dafür, daß ihr soviel Verständnis habt!...Ich glaube ohne euer Vertrauen und eure Toleranz wäre ich schon lange verzweifelt!" Sakura lächelte traurig,

"Komm jetzt!"

"Mensch, Momoko? Was machst du für Sachen?" Hinagike sprang auf und führte Momoko zum Sofa. Momoko hatte völlig vergessen, ihr Mutter zu fragen, was für eine Ausrede sie erfunden hatte,

"Es geht schon wieder!"

"Du siehst aber wirklich nicht besonders gut aus!", Yuri wirkte ernsthaft besorgt und auch Hinagiku schien die Sache nicht ganz geheuer.

"Nein, nein! Es geht mir wirklich wieder gut. Heute morgen habe ich mich zwar furchtbar gefühlt, aber morgen komme ich schon wieder zur Schule! Was gab es heute? Hab ich was wichtiges verpaßt?" Sie hatte es geschafft die beiden vom Wesentlichen abzulenken und sie begannen ausführlich von der Schule zu berichten. Sie hatten von allem wichtigen Kopien mitgebracht, so daß Momoko den versäumten Stoff problemlos nachholen konnte. Sie hoffte, daß Kazuja genauso clever gewesen war, denn immerhin hatte Yousuke heute auch den Unterricht versäumt.

Yuri und Hinagiku blieben nicht allzu lange, um sie nicht unnötig zu strapazieren. Als sie gegangen waren, kam ihre Mutter mit zwei Tassen Tee aus der Küche und setzte sich zu ihr.

"Wo ist Papa?"

"Er hatte einen Termin, aber er wird wohl bald nach Hause kommen!...Momoko, wer hat die angegriffen?" Momoko starrte auf ihre Hände. Sie wußte nicht, was sie antworten sollte, doch ihre Mutter hatte ein Recht auf eine Antwort,

"Er nannte sich Ariel....Er ist wie aus dem nichts vor mir erschienen!" Sakura runzelte die Stirn,

"Ariel?"

"Ja, Ariel, der Erzengel von Seiten des Herrn!...Mama, was kann das bedeuten?"

"Ich bin mir nicht sicher! Es gab unter den Engeln von Tenshi Kai viele Mythen und Legenden. Eine davon handelte vom Alten Reich, dem Reich Gottes und seiner untergebenen der hohen Engel und Erzengel. Ich weiß nicht, ob diese Geschichte wahr ist. Nach der Legende waren die Engel untereinander sehr intrigant und jeder verfolgte eigene Interessen, etwas, was ich mir nicht vorstellen kann. Sie stritten miteinander über die Gerechtigkeit des Herrn, ihre Stärke und ihre Macht, wischten einander eins aus, wo sie nur konnten und waren zu allem bereit, wenn es ihre Macht vergrößerte. Zu den mächtigsten, aber angeblich auch zornigsten und ehrgeizigsten Engeln gehörten die Erzengel, der Herr war zu nachlässig mit ihnen, bis sie kaum noch zu bändigen waren, es heiß einige hätten die Seiten gewechselt, wären zu gefallenen Engeln geworden, doch ich kann mir nicht vorstellen, daß einer der Erzengel in der Welt der Menschen leben soll! ...Ich kann mir nicht einmal vorstellen, daß es sie geben soll! Die Vorstellung, daß es ein anderes Reich geben soll, außer unseren Welten ist für mich völlig haltlos!"

"Aber dieser Mann hat noch Macht! Furchtbare Macht! Woher, Mama? Wir haben keine Macht mehr! Wir können gar nichts tun, weil ich die Welten vernichtet habe!....Wir....wir können gar nichts tun...und...und dieses ...Monster behauptet es hätte mehr Macht, als wir je besessen haben!" Sakura schwieg. Was sollte sie dazu sagen? Sie hatten keine Macht mehr, denn die Quelle ihrer Kraft existierte nicht mehr. Momoko hatte sie vernichtet. Was damals noch richtig erschienen war, verursachte nun tiefste Zweifel, aber wenn es stimmte, was sie sagte hätte es auch keine Bedeutung mehr, wenn sie noch Macht hätten.

Momoko weckte Yousuke am späten Abend. Sie hätte ihn gern schlafen lassen, doch sie fühlte sich trotz der wenigen Stunden, die sie auf den Beinen gewesen war schlapp. Yousuke sah sie besorgt an,

"Was ist los, Engelchen?"

"Ist wohl doch noch nicht ganz so, wie ich dachte!", Yousuke küßte sie auf die Stirn,

"Willst du noch reden oder soll ich morgen nach dem College vorbeikommen?"

"Ich....ich glaube...!", sie lehnte sich gegen ihn und hatte das Gefühl jeden Moment zusammen zu klappen. Yousuke schob sie aufs Bett,

"Schlaf, Momoko, wir reden morgen! Und bitte laß dich von deinem Vater zur Schule fahren, falls du gehst!" Sie nickte schwach. Yousuke strich ihr besorgt das Haar aus der Stirn. Sie war eingeschlafen, bevor er das Zimmer verließ. Offensichtlich hatte dieser Kerl sie sehr viel stärker erwischt, als es geschienen hatte.

"Yousuke, was hast du vor?" Suichiro sah ihn besorgt an und Sakura kam aus der Küche,

"Ich muß erst mal nach Hause und mich renovieren! Und ich glaube um meine Collegesachen sollte ich mich auch mal wieder kümmern!...Hat Momoko irgendwas gesagt?"

"Der Mann heißt Ariel und behauptet von sich ein Erzengel zu sein!"

"War das nicht eigentlich der mit der Erde?"

"Ich glaube schon!"

"Laß sie morgen nicht allein gehen, okay?"

"Ganz bestimmt nicht, Yousuke!...Paß auf dich auf!" Yousuke lächelte freudlos und Sakura und Suichiro sahen ihm besorgt nach, als er das Haus verließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2003-03-16T15:02:44+00:00 16.03.2003 16:02
Jep, ich stimm' Sanny voll und ganz zu!!! hi auch *gg*
ich finds toll, dass du weiter geschrieben hast!!! *froi* Supi!!!! aba sag mal, welche macht hat yosuke denn jetzt eigentlich *überfragt ist* *blöd guck* na, egal, mach schnell weiter, ja?????? HOPP, an die Tastatur!!! Los!!!
cu
Von:  Sanny
2003-03-15T13:02:28+00:00 15.03.2003 14:02
Supi, supi, supi.

Ganz schnell weiter schreiben.


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