Zum Inhalt der Seite

Transformers

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zwei

Bee war sichtlich froh, aus Oliver Parish‘ Gegenwart verschwinden zu können, doch Ian wartete an der Tür.

„Wie lange soll das denn noch so weitergehen?“, fragte er leise, „Ich verlier‘ bei dieser verdammten Warterei bald den Verstand, und ich glaube, Bee geht’s da ganz ähnlich. Warum schleppen wir die Kleine nicht einfach nach Diego Garcia, damit sich Lennox und der Rest um sie kümmern, und die Sache hat sich?“

„Sie hat das Recht auf ein normales Leben.“

Oliver stützte sich auf das Pult und musterte den jungen Mann.

„Wir überwachen, wir beschützen, aber wir kontrollieren sie nicht. Sie entscheidet selbst, was sie tun will; das ist ihr gutes Recht… und sie erfährt es, wenn die Zeit reif ist.“

„Schon gut, schon gut.“

Ian verzog das Gesicht.

„Aber die zwei gehen mir ganz schön auf die Nerven, weißt du. Ganz zu schweigen von den restlichen Weibern, ich hab‘ ja kaum noch meine Ruhe…“

Oliver verkniff sich ein Grinsen.

„Hm, ja… aber meinen Informationen nach ist es ja nicht so, als würdest du die Situation nicht genießen, oder?“

„Ich weiß nicht, wovon du redest.“, knurrte Ian und setzte nun doch dazu an, den Raum zu verlassen.

„Ich habe gehört, du machst das beste aus der Situation…“, fuhr Oliver nun doch mit einem Lächeln fort, „Zumindest glaubt das diese Kleine, Beverly, und ich habe gehört, Charlotte denkt ähnlich…“

Ians Mundwinkel zuckten.

„Irgendwer hat mir damals auf der Akademie geraten, kein Material zu verschwenden… wenn ich mich nur dran erinnern könnte, wer das war?“

„Ich bestimmt nicht.“

Oliver räumte seine Mappe zusammen und folgte ihm Richtung Tür.

„Und selbst wenn; du solltest nicht so viel auf mich hören…“

Ian lachte, streckte jedoch gerade die Hand nach dem Türknauf aus, als ein gellender Pfeifton durch das Gebäude schrillte.

Die Fensterscheiben explodierten; ein Regen aus Glasscherben ergoss sich über Oliver, der Ian reflexartig am Kragen gepackt und nach unten gezogen hatte, um ihn abzuschirmen.

„Du blutest!“

Ian streckte eine Hand aus, doch Oliver schob ihn beiseite.

„Such Lena, und schaff sie hier raus!“

Er warf einen raschen Blick aus dem Fenster, und erkannte Lenas Auto draußen auf dem Parkplatz – ein silberner Sportwagen.

Zwar war sich Oliver nicht ganz sicher, welcher Typ es nun war, doch Sideswipe hatte auf jeden Fall einen recht erlesenen Geschmack bewiesen.

„Na los!“

Ian warf ihm einen besorgten Blick zu, verschwand jedoch hastig aus der Tür.

Oliver selbst kam nicht mehr dazu, ihm zu folgen – im selben Augenblick gab die Decke des Raumes nach.
 

Lena schrie auf, als ihr fast das Trommelfell platzte; die Hände auf die Ohren gepresst, sackte sie auf die Knie, und spürte etwas Feuchtes durch ihre Finger rinnen.

Erdbeben!,war ihr erster Gedanke; mit Mühe stemmte sie sich wieder auf die Beine, stolperte zwischen schreienden Studenten hindurch ins Freie, wo sie sich zusammenkauerte.

Offenbar wusste niemand so genau, was der Ursprung dieses Geräusches gewesen war – die Alarmsirene bestimmt nicht, und außerdem schienen sämtliche Fenster des Gebäudes zersplittert – , doch bevor irgendjemand zu längerem Nachdenken ansetzen konnte, begann eine junge Frau in ihrer Nähe, hysterisch zu kreischen.

Lena folgte ihrem ausgestreckten Zeigefinger Richtung Himmel – und wurde blass.

Ein pechschwarzer Militärjet raste auf das Gebäude zu, offensichtlich ohne jede Kontrolle, und mit einer Geschwindigkeit, die es dem Piloten – wenn der nicht bewusstlos oder schlimmeres war – unmöglich machen würde, noch rechtzeitig abzudrehen.

In Panik begann sie, zu laufen, doch ihre Beine schienen sich wie in Zeitlupe zu bewegen; nur noch wenige Meter trennten das schwarze Flugzeug von der Mauer des Gebäudes – als es sich zu verwandeln begann.

Lena konnte erkennen, wie sich Metallplatten, Glas und Kabel verschoben, eine Gestalt formten…

Der Boden schien zu beben, als das Ding, in das sich der Jäger verwandelt hatte, im Innenhof aufschlug.

Lena konnte mehrere weitere Einschläge hören; was immer es war, es war offensichtlich nicht allein gekommen.

Das ist ein Anschlag., dachte sie merkwürdig klar, Irgendwo in Arabien hat so ein durchgeknallter Scheich sich ein paar Terminator-Abklatsche von zehn Metern Höhe gebaut, und die lässt er jetzt auf die Vereinigten Staaten los…

Wie gelähmt stand sie dort; ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr, während um sie herum verängstigte Menschen flüchteten, stand sie stumm an derselben Stelle und starrte das Ding an, das seine kalten roten Augen auf die Flüchtenden gerichtet hatte, während etwas anderes von der Sorte auf dem Dach gelandet war, und sich augenscheinlich gerade zu den Hörsälen durchzugraben gedachte.

Für einen Augenblick hielt es inne und warf einen Blick in den Hof hinab.

„Starscream!“, schnarrte es mit einer tiefen, metallverzerrten Stimme, die jeden Knochen in Lenas Körper erbeben ließ, „Mach dich nützlich, such das Mädchen!“

Das Mädchen?!

Noch immer gelang es Lena nicht, sich zu rühren, während das Ding im Hof, dessen Name, Bezeichnung oder was auch immer offenbar Starscream war, die wenigen Flüchtlinge in Augenschein nahm, die sich noch im Hof befanden, weil sie entweder wie Lena vor Angst erstarrt waren oder noch keinen Ausweg gefunden hatten und sich daher panisch in den Ecken zusammenkauerten.

Die roten Augen erfassten Lena, und auf dem Gesicht von Starscream schien sich so etwas wie ein Lächeln abzuzeichnen.

„Hallo, Lena Whitwicky.“
 

Plötzlich wirbelten überall Trümmer und Staub herum; geistesgegenwärtig hechtete Oliver unter das Pult, wo er die Knie an die Brust zog und die Arme über den Kopf hielt, um diesen zu schützen.

Der Staub drang ihm in Mund und Nase; er hustete und hielt rasch die Luft an.

Verärgert saugte er an dem Schnitt in seiner Hand, den Ian bereits bemerkt hatte, und stellte überrascht fest, wie metallisch das menschliche Blut schmeckte.

Interessant…

„Starscream! Mach dich nützlich, such das Mädchen!“

Wie erstarrt blieb er in seinem Versteck liegen, rührte keinen Muskel.

Na wunderbar.

Megatron war hier, um sich Lena zu holen, und alles, was er zur Verfügung hatte, war ein knapp einen Meter achtzig großer menschlicher Körper, der, wie er wusste, verflucht zerbrechlich war… und er hatte nicht einmal eine Waffe.

Mit einem Dröhnen landete Megatron auf dem Boden dessen, was bis vorhin noch ein Hörsaal gewesen war.

„Komm raus, komm raus!“, schnarrte er, „Komm und beschütz deine teure Insektenfreundin! Du versteckst dich doch bestimmt hier irgendwo, oder? Ich könnte schwören, mindestens einen deiner Leute im Hof gesehen zu haben…“

Vorsichtig spähte Oliver durch einen Spalt zwischen Holz und Fußboden.

Die Tür war aus den Angeln gerissen und zersplittert – vielleicht gelang es ihm, hindurch zu hechten, wenn er schnell genug war…

Vielleicht auch nicht.

Langsam und vorsichtig holte er Luft.

Wie er bereits festgestellt hatte, neigten Menschen dazu, lauter zu atmen, je nervöser sie waren.

Okay., dachte er, Menschliche Gestalt anzunehmen gehört eindeutig nicht zu meinen besseren Ideen.

„Feigling.“, knurrte Megatron, „Was denn, ich dachte, du legst so viel Wert auf die Menschen?“

Oliver sammelte seine Kräfte, schnellte aus seinem Versteck und Richtung Tür.

Er kam nicht einmal halb so weit.
 

„Pass auf!“

Jemand riss Lena von den Füßen; unsanft schlug sie mit dem Kopf gegen ein herumliegendes Trümmerstück.

Mit viel Mühe erkannte sie - Evelyn?!

„Gib mir die Tasche!“

Ihre Freundin riss ihr kurzerhand Ians Tasche herunter und warf sie ihrem ursprünglichen Besitzer zu, der sich mit einem Hechtsprung neben sie gerettet hatte.

„Wo ist Optimus?“

Halb betäubt von dem Schlag auf ihren Hinterkopf, starrte Lena nur zu ihren beiden Freunden hoch.

Wer?

„Noch da drin.“

Ian kramte die Pistole aus der Tasche und warf seinerseits Evelyn etwas zu, das Lena als ein kleines Funkgerät erkannte.

„Ruf die anderen, wir werden Ratchet brauchen, schaff Lena hier raus und sag Lennox, er soll ‘n Zimmer für sie fertig machen!“

„W-Wer ist Ratchet?“

Benommen richtete Lena sich auf, nur um gleich wieder zurück auf den Boden befördert zu bleiben.

„Wenn du leben willst, bleib liegen!“, sagte Ian scharf, „Die sind hinter dir her, mach dir um uns keine Gedanken!“

Eine Explosion ganz in der Nähe ließ Lena zusammenzucken; aus dem Augenwinkel erkannte sie, dass es Evelyn offenbar ähnlich ging, doch ihre Freundin hatte das Funkgerät aktiviert und gab kurze, knappe Anweisungen an jemanden namens Colonel Lennox, wenn Lena sie da richtig verstand.

Sie griff nach Ians Arm.

„Wer ist Colonel Lennox?“, zischte sie, „Was wird hier gespielt? Was soll das heißen, die sind hinter mir her? Was sind das für Dinger?!“

„Ich hab‘ gesagt, bleib liegen!“

Eine weitere Explosion ganz in ihrer Nähe folgte; Ian schien Recht zu haben – Starscream zielte nicht besonders gut, offenbar wollte er sie tatsächlich nicht töten.

Oder zumindest nicht sofort…
 

Die geballte Wucht von zwölf Tonnen Stahl riss Oliver von den Füßen, noch bevor er auch nur in die Nähe der Tür kam.

Er konnte seine eigenen Knochen splittern hören, als Megatron mit ihm die angrenzende Wand einriss; sein Mund schien voller Blut, als er hart auf dem Boden aufschlug.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du dich in dieser jämmerlichen Gestalt versteckst.“, konnte er Megatron höhnen hören, während er sich mit Mühe auf die Beine zog.

Der linke Arm pendelte nutzlos neben seinem Körper; bei jedem Atemzug durchzuckte ein bestialischer Schmerz seinen Brustkorb und er konnte sich kaum gerade halten, doch wenn er sich schon von Megatron umbringen ließ, dann wollte er auf den Beinen stehen, wenn er starb.

Die anderen werden Lena in Sicherheit bringen., hämmerte er sich zwischen schweren Atemzügen in den Kopf, Sie kommen zurecht, sie kommen zurecht…

„Starscream wird die Kleine längst gefunden haben.“, knurrte Megatron, „Ich freue mich schon darauf, ihr die Gliedmaßen auszureißen, wenn wir mit ihr fertig sind…“

Vor Olivers Augen zuckten dunkle Blitze, doch er klammerte sich mit seiner gesunden Hand in die Mauer, um auf den Füßen zu bleiben.

Solange Megatron beschäftigt ist, kann er Lena nicht verfolgen…

Dumpf konnte er von draußen Explosionen hören.

„Ich fürchte… du irrst dich.“, brachte er mit einem schwachen Grinsen heraus, „Die Autobots kümmern sich um sie. Und Starscream… war ja noch nie der Hellste…“

Megatron gab ein wütendes Geräusch von sich.

Gnädigerweise raubte Oliver der zweite Schlag bereits das Bewusstsein, bevor Megatron ihn durch die zweite Mauer schleuderte und er hinab in den Innenhof stürzte.
 

Draußen entglitt das Funkgerät Evelyns Fingern, als im oberen Stockwerk eine Mauer einstürzte.

Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen richtete sie sich auf, ließ alle Vorsicht fahren und stürzte quer über den Hof.

„Optimus!“

Ihre Stimme überschlug sich schrill und panikerfüllt.

„Bee, nein!“

Ebenso schnell wie sie war auch Ian auf den Beinen, packte kurzerhand Lenas Arm und zerrte sie hinter sich her, hin zu dem reglosen Körper ihres Professors.

Auf Bees Gesicht stand noch immer das blanke Entsetzen, als sie dessen Hemd aufriss und ohne zu Zögern damit begann, die Wiederbelebungsmaßnahmen anzuwenden, die ihnen erst vor kurzem im Rahmen ihres Führerscheins beigebracht worden waren – daran erinnerte sich Lena, als sei es erst gestern gewesen.

Ian war ebenfalls merklich blass geworden, doch er sagte nichts, warf seinem Professor nur einen kurzen Blick zu.

„Bleib bei Lena!“, zischte er schließlich Bee zu, zog die Pistole und lief ohne zu zögern direkt auf Starscream zu.

Entsetzt und beinahe apathisch blieb Lena neben Bee sitzen, spürte nur, wie ihr Tränen über die Wangen liefen, als ihr gesamtes bisheriges Leben um sie herum in Trümmern und Explosionen aufging.

Wie eine Maschine half sie Evelyn dabei, Oliver Parishs noch immer reglose Gestalt in den Armeekrankenwagen zu verfrachten, der mit quietschenden Reifen in ihrer Nähe zum Stehen kam, hörte nur dumpf am Rande, wie Bee etwas von Diego Garcia sagte – zu wem auch immer; einen Fahrer hatte sie nicht entdecken können – und blieb dann, als sich die Türen des Krankenwagens schlossen, stumm sitzen, während der Wagen Vollgas gab.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vanilla_Coffee
2010-09-20T07:35:30+00:00 20.09.2010 09:35
Man na das war ja mal ein action geladenes Kappi^^
O.o oh man na hoffentlich können die Optimus noch retten ._.
Wäre schlimm wenn nicht ._.
*schnell weiterlesen geh*

LG Amalia
Von:  Barricade
2009-08-04T06:35:23+00:00 04.08.2009 08:35
Soll ich nochmal hüpfen? *grins*
Genial. Wirklich. Du beschreibst alles so schön und spannend - echt klasse.

Und die Cons sind einfach nur cool, das waren sie schon im Prolog. Kommen wirklich gut rüber.

Weiter so, ich bin gespannt =)
Von:  Taiya
2009-08-03T18:39:20+00:00 03.08.2009 20:39
supi neues pitel^^

das nenn ich mal nen großen auftritt der decepticons XD
armer opti *snif*


Zurück