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Transformers

von

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Acht

„Bee ist verschwunden.“

Ironhide ließ sich neben Lena auf einen Stuhl sinken und warf Optimus einen besorgten Blick zu.

„Sie ist auf dem ganzen Stützpunkt nicht aufzutreiben, und niemand weiß, wo sie hin ist.“

Lena zog die Augenbrauen zusammen.

„Was heißt niemand weiß, wo sie hin ist?“

„Ratchet weiß es nicht, Wheelie nicht, keiner von den Soldaten, die ich gefragt habe, und sie hat sich nirgendwo abgemeldet oder gesagt, wo sie hin will.“, antwortete Ironhide, „Du weißt auch nichts?“

„Nein…“

Lena schüttelte leicht den Kopf und sah zu Optimus.

„Habt ihr keine Funkgeräte oder sowas…?“

„Nicht in dieser Gestalt.“, antwortete Optimus mit einem müden Lächeln, „Wenn ich mich transformiere…“

„Du bist verletzt.“

Ironhide schnitt ihm das Wort ab; sowohl Lena als auch Optimus sahen verdutzt zu ihm.

„Du bist verletzt, du wirst überhaupt nichts machen, klar? Du wirst hier liegen bleiben und warten, bis du wieder gesund bist.“

Optimus‘ Mundwinkel zuckten; Lena bemerkte einen Anflug von Belustigung in seinen Augen.

„Und wer hat dir auf einmal das Kommando übertragen?“

Ironhide zuckte zusammen, als habe Optimus ihn geohrfeigt.

„Ich spreche nicht als Offizier, sondern als Freund.“, antwortete er nach einem kurzen Augenblick des Schweigens leise, „Das ist das zweite Mal, dass Megatron dich so schwer verletzt hat, und beim letzten Mal hat es Sam und die Matrix der Führerschaft gebraucht, um dich zu retten…“

Lena öffnete mit fragendem Gesichtsausdruck den Mund, schloss ihn jedoch wieder, als ein kurzer Blick von Optimus sie traf.

„Lena, lässt du uns kurz allein?“

„Klar.“, antwortete sie verwirrt, erhob sich und trat nach draußen auf den Gang.

Optimus wandte sich Ironhide zu.

„Es geht mir gut genug, um nach einem verirrten Autobot zu suchen.“, sagte er leise.

„Das tut es nicht!“, zischte Ironhide, „Du hast drei Tage lang im Koma gelegen, weißt du eigentlich, was für ein Glück du gehabt hast, dass du noch lebst?!“

„Glaub mir, das weiß ich.“

Optimus‘ Stimme war kaum merklich schärfer geworden.

„Und ich weiß deine Sorge durchaus zu schätzen, aber ich habe nicht vor, Lena dem gleichen Schicksal wie ihren Eltern zu überlassen, und ich beabsichtige auch nicht, Bumblebee den Decepticons zu überlassen, sollten die für ihr Verschwinden verantwortlich sein.“

Einen Augenblick lang musterte Ironhide ihn stumm, dann senkte er den Blick.

„Es tut mir leid.“, sagte er leise, „Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.“

Optimus lächelte schwach und die Spannung in der Luft war gebrochen.

„Schon gut. Aber ich kann deine Hilfe tatsächlich gebrauchen… ich muss hier raus und in den Hangar oder zumindest ins Freie, damit ich mich transformieren kann. Ratchet wird nicht allzu lange brauchen, um mich wieder hinzukriegen…“

Ironhide warf ihm einen skeptischen Blick zu.

„Und wie soll ich dich nach draußen kriegen, ohne dass du umkippst oder irgendein Arzt über mich herfällt, hm…?“

Optimus verzog das Gesicht.

„Da fällt mir schon irgendwas ein…“

Er biss die Zähne zusammen und zog sich die Infusionsnadel aus dem Arm.

„Wärst du so gut…?“, fragte er mit einem bittenden Blick Richtung Ironhide.

Dieser verdrehte die Augen, legte Optimus jedoch einen Arm um die Schultern und half ihm, so gut er konnte, aus dem Bett.

„Danke.“, antwortete Optimus mit noch immer zusammengebissenen Zähnen.

Behutsam tastete er mit der gesunden Hand über seine Rippen.

„Verdammt…“

„Du solltest besser liegen bleiben, weißt du.“, warf Ironhide ein, „Ist nur ein gut gemeinter Rat…“

„Keine Sorge.“, murmelte Optimus und griff dankbar nach Ironhides Hand, um sich hochzuziehen.
 

„Was soll denn das werden?“

Besorgt beobachtete Lena, wie Ironhide Optimus den Flur hinunter half, und folgte den beiden rasch.

Optimus‘ Gesichtsfarbe hatte sich nicht gerade zum Besseren gewendet; er war immer noch kreidebleich, und Lena zweifelte nicht daran, dass er gestürzt wäre, hätte Ironhide ihn nicht festgehalten.

„Er besteht darauf, sich von Ratchet zusammenflicken zu lassen.“, antwortete Ironhide mit einem Seufzen, „Wer bin ich, dass ich ihm widerspreche…“

„Ich widerspreche!“

Lena presste die Lippen zusammen.

„Das ist doch irrsinnig – Mr Parish, ich meine, Optimus, oder wie auch immer ich Sie jetzt nennen soll, in Ihrem Zustand schaffen Sie’s doch nicht einmal aus dem Gebäude…“

„Optimus.“, erwiderte der Angesprochene, der ihren Versuch, ihn aufzuhalten, sichtlich amüsiert beobachtete, „Und du könntest mir dabei helfen, es aus dem Gebäude zu schaffen, indem du zum Beispiel die Tür da aufmachst.“

Lena tauschte einen Blick mit Ironhide, verdrehte die Augen und gehorchte.

„Spinner.“, murmelte sie und beeilte sich, den beiden weiter zu folgen.

In sicherer Entfernung vom Gebäude befreite sich Optimus von Ironhide, stand einen Augenblick lang recht wackelig auf eigenen Füßen und ließ sich dann mit einem leisen Stöhnen zu Boden sinken.

„Verdammt.“, murmelte er und lehnte die Stirn auf die Knie.

Besorgt hockte sich Lena neben ihn und legte ihm eine Hand auf die unverletzte Schulter.

„Hören Sie.“, sagte sie leise, „Sie müssen hier nicht den Helden markieren; wir kommen zurecht-“

Optimus schüttelte schwach den Kopf.

„Hol Ratchet.“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen in Ironhides Richtung, der mit einem weiteren besorgten Blick verschwand.

Optimus‘ Blicke folgten ihm kurz.

„Erstens.“, sagte er leise, „Unsere neue Situation erfordert eine Lagebesprechung, und ich glaube nicht, dass die bisher möglich war… und zweitens halte ich es ohnehin nicht aus, den ganzen Tag untätig herumzusitzen…“

Er blinzelte zu Lena hoch.

„Bist du so gut und hilfst mir wieder auf die Füße, ja? Ich würde den anderen gerne gegenüberstehen…“

Für einen Augenblick lang war Lena versucht, einen Schritt zurück zu machen – ihrer Meinung nach war es das Beste für Optimus, wenn er sitzen blieb, wenn sie ihn zum Hinlegen schon nicht bewegen konnte – , doch schließlich half sie ihm etwas widerwillig, sich aufrecht hinzustellen.

„Hey, Vorsicht…“

Wie sie vorausgesehen hatte, gaben seine Knie fast augenblicklich wieder nach; sie musste den anderen Arm um ihn legen, um ihn festzuhalten.

Optimus lehnte die Stirn gegen ihre Schulter.

„Entschuldige.“, murmelte er, „Ich hab‘ langsam das Gefühl, es war vielleicht doch keine so gute Idee…“

„Kein Problem.“, stieß Lena hervor, die sich bemühte, sein Gewicht zusätzlich festzuhalten.

Sie selbst war recht schlank, obwohl sie fest davon überzeugt war, hier und da noch ein paar Gramm zu viel zu haben, und Optimus war so sicherlich gut zwanzig Kilo schwerer als sie.

An ihrer Schulter konnte sie eine schwache Bewegung spüren, als Optimus lächelte.

„Trotzdem danke.“

Lena seufzte – zustimmend, wie sie hoffte – , doch im selben Augenblick quittierten ihre Arme ihr den Dienst; Optimus riss sie in dem Reflex, sich an ihr festzuhalten, mit zu Boden, und sie landete unsanft auf dem Asphalt.

Optimus stöhnte leise, als er sich mit dem gesunden Arm abfing, um nicht auf ihr zu landen; für Sekundenbruchteile kam er dennoch auf ihr zu liegen, sodass sich Lena plötzlich nur wenige Millimeter vor seinem Gesicht wiederfand.

Fast schlagartig spürte sie, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, als sei sie ein Teenager, und die Tatsache, dass in ihrer Nähe ein leises Räuspern erklang, machte das Ganze nicht gerade besser.

„Stören wir?“, erkundigte sich Ironhide aufs höflichste.

Er streckte Optimus eine Hand hin, um ihm aufzuhelfen, und puterrot im Gesicht rappelte Lena sich ebenfalls auf.

Er ist dein Lehrer, verdammt! Und ein Alien!

Sie schüttelte schwach den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben, während sich Wheelie wieder zu ihr gesellte und damit begann, auf sie einzuplappern.

Diesmal gelang es ihr erfolgreich, ihn auszublenden; stattdessen wandte sie sich Ironhide und Optimus zu, während letzterer von Ratchet aufmerksam begutachtet wurde.

„Und was jetzt…?“

„Gib mir eine Sekunde.“, antwortete Optimus.

Ironhide ließ ihn los, und Lena befürchtete für einen Augenblick, dass Optimus erneut stürzte, doch dann begann er, sich zu transformieren.

Diesmal war Lena zwar darauf vorbereitet, doch ähnlich wie bei Ironhide war es nach wie vor ein Schock für sie, zu beobachten, wie die Haut in Metall überging, die Muskeln in Stahl und Gummi…

Dennoch gelang es ihr nicht, die Kratzer und Schrammen zu übersehen, die auch in Optimus‘ Autobotgestalt noch zu sehen waren.

Hier und da konnte sie feine Nahtstellen erkennen, als sei das Metall hier zerfetzt und anschließend säuberlich wieder verschweißt worden – Narben aus früheren Kämpfen, schätzte sie.

Wie sie bereits erwartet hatte, führte die Verwandlung nicht gerade zu einer magischen Genesung.

Optimus atmete schwer; auf seiner linken Seite konnte Lena die Spuren erkennen, die sein Angreifer dort hinterlassen hatte – mehr als Kratzer und Schrammen: Die Stahlstreben schienen stellenweise wie zerfetzt, und Lena wagte gar nicht, sich vorzustellen, wie sich derartige Verletzungen an einem menschlichen Körper anfühlen mussten.

Ironhide beobachtete seinen Freund einen Augenblick lang, bevor er ebenfalls mit seiner Transformierung begann.

„Wir kümmern uns um ihn.“, sagte er leise, sobald er damit fertig war, „Du gehst am besten wieder nach drinnen. Frag Lennox, ob er irgendwas von Bumblebee gehört hat, ja? Vielleicht steckt dieser Sektor-7-Agent dahinter…“
 

Es gelang ihr nicht, die Augen zu öffnen.

Während ihres Lebens hatte Bumblebee schon einige Verletzungen durchlitten, nicht zuletzt den Verlust ihres Sprachzentrums, der sie noch immer teilweise daran hinderte, zu sprechen, wenn sie ihre Autobotgestalt annahm, doch dabei war sie nie so vollkommen orientierungslos gewesen wie jetzt.

Hinzu kam, dass sie sich nicht bewegen konnte – ihre Muskeln gehorchten ihr nicht; sie konnte nicht einen Finger krümmen.

Panik stieg in ihr hoch, doch sie konnte nicht einmal die Lippen bewegen.

„Interessant.“, konnte sie Hendersons leise Stimme hören, „Anscheinend ist Ihre menschliche Form nicht nur eine weitere Hülle, nicht wahr?“

Jemand strich ihr sachte über den Oberarm; Bumblebee versuchte, ihn zu ignorieren, und sich stattdessen auf ihre Transformation zu konzentrieren.

Dieser Mistkerl…

Ihre Gedanken wirbelten noch immer wild umher; sie konnte sich kaum auf eine bestimmte Sache fokussieren…

Im selben Augenblick allerdings, in dem sie mit ihrer Transformation hatte beginnen wollen, traf sie eine elektrische Ladung mit solcher Wucht, dass ihr für ein paar Sekunden die Luft wegblieb.

Henderson lachte leise.

„Entschuldigen Sie, aber ich bin davon ausgegangen, dass Sie über kurz oder lang versuchen würden, uns mit Ihrer… Alltagsgestalt zu begegnen, und habe entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen.“

Leise Schritte verrieten Bumblebee, die noch immer nach Luft rang, dass er näher kam.

„Meine… Informationen besagen, dass sich kurz vor Ihrer Transformation das elektromagnetische Feld Ihres Körpers stark verändert, und mit derselben Energie Ihre Verwandlung vonstatten geht… die Elektroden, die ich mir erlaubt habe zu platzieren, messen die Veränderung und verhindern jegliches Transformieren mit einem Stromstoß, der Ihren Elektronenfluss neutralisiert und somit einer Verwandlung entgegenwirkt.“

Bumblebee unternahm den schwachen Versuch, in seine Richtung zu spucken, war sich jedoch nicht sicher, ob sie ihn getroffen hatte.

Offenbar schon, denn eine Ohrfeige traf sie so hart ins Gesicht, dass ihre Unterlippe aufplatzte; sie schmeckte Blut.

Arschloch.

Im nächsten Augenblick wurde ihr allerdings klar, dass Henderson von ‚seinen Informationen‘ gesprochen hatte.

Informationen woher?

Bevor sie diesen Gedanken allerdings weiter verfolgen konnte, wurde ihr die Antwort bereits klar.

Henderson hatte wohl kaum heimlich an irgendeinem Autobot herumexperimentieren können, und demzufolge gab es nur eine Möglichkeit, wie er darauf hatte kommen können – durch die Decepticons.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vanilla_Coffee
2010-09-20T08:35:19+00:00 20.09.2010 10:35
O.o oha............
Wie süß^^
Na mal schaun ob sich da nicht noch was anbahnt XD
Man dieser AR*** >_<
Ich würde ihn gleich am liebsten in die Luft jagen >_<

LG Amalia
Von:  Barricade
2009-08-12T09:56:44+00:00 12.08.2009 11:56
*grins*
Och Lenchen, wer hätte nicht mal gern ein Alien auf sich liegen?
*hust*

Ähm ja ...
So ein A****loch -.-''
Und das war ja klar, dass er entweder ein Con ist oder zumindest mit ihnen zu tun hat *brumm*
Und wie gut du das erklärt hast mit dem Verhindern der Transformation oO
Kennst du dich gut in Physik aus?

Nur eine Sache verstehe ich nicht, und zwar Hendersons Aussage von wegen, Bee's menschliche Gestalt sei nicht nur eine weitere Hülle ...
*konfuser Blick*


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