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Transformers

von

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Sieben

2. Oktober

Leise schloss Bee die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen.

„Wie geht es ihm?“

Lena zuckte zusammen und sah von Optimus hoch.

„Ich weiß nicht.“, murmelte sie, „Immerhin lebt er noch…“

Bee nahm neben ihr Platz.

„Was machst du überhaupt hier, hm…?“, fragte sie und lächelte, „Ich dachte, du bist überhaupt nicht gut auf ihn zu sprechen?“

Lena lächelte verlegen.

„Aber er ist hier, weil er mich beschützen wollte, oder? Da muss ich mich doch irgendwie erkenntlich zeigen…“

„Hm.“

Bee musterte sie einen Augenblick lang nachdenklich.

„Hat dich Henderson eigentlich nochmal angesprochen…?“

Lena schüttelte leicht den Kopf.

„Nein. Aber er machte nicht den Eindruck, als würde er sich leicht abschütteln lassen…“

„Das lassen die sich alle nicht.“

Bee zog die Nase kraus und warf einen Blick auf Optimus hinunter.

„Hoffentlich kann er sich transformieren, sobald er aufwacht… das erspart uns eine Menge Zeit.“

Überrascht sah Lena sie an.

„So?“

„Wenn er sich transformiert, dann kann Ratchet ihn wieder zusammenbauen.“, erklärte Bee, „Nur leider hat er recht wenig Erfahrung mit menschlicher Anatomie.“

„Verstehe…“

Lena lehnte sich zurück.

„Warum legst du deine menschliche Gestalt eigentlich fast nie ab?“

Bee verzog das Gesicht.

„Macht der Gewohnheit, schätze ich… na ja, und es macht einiges leichter… auf jeden Fall rennen die neuen Rekruten nicht gleich weg, wenn sie mich sehen.“

Sie grinste.

„Aber keine Sorge, du kriegst mich schon früh genug als Autobot zu sehen… wie ich die Decepticons einschätze, grübeln sie gerade in irgendeiner düsteren Ecke darüber nach, wie sie uns am besten aufspüren können…“

Lena biss sich auf die Unterlippe.

„Und wie lange wird das dauern, bis sie uns finden?“

„Das hier ist einer der am meisten gesichertsten Orte dieses Planeten.“, antwortete Bee, „Nicht, weil eure Regierung so gut darauf aufpasst, sondern weil wir das tun. Ich glaube nicht, dass sie uns hier finden werden.“

Lena nickte leicht.

„Immerhin.“, murmelte sie.

Bee seufzte leise und erhob sich.

„Du entschuldigst mich, ja…? Gerade eben kam eine Meldung rein, dass Lennox irgendwas mit mir besprechen will…“

„Kein Problem.“

Lena lächelte; Bumblebee rutschte an ihr vorbei und verschwand.

Nachdenklich warf Lena einen Blick auf die Monitore, die leise vor sich hin piepten.

„Und schon sind wir wieder unter uns, was?“, murmelte sie.

Sie grinste müde.

„Immerhin scheine ich ganz begabt darin zu sein, mich unter diesen Freaks hier beliebt zu machen, oder? Ich schätze, dieser Regierungskasper würde mich inzwischen am liebsten auf den Mond schießen, und nicht nur nach Guantanamo stecken.“

Behutsam fuhr sie mit zwei Fingern über den Handrücken des reglosen Mannes.

„Diese Decepticons…“, murmelte sie, „Bee meinte ja, die würden mich hier nicht finden, aber… ich denke mal, ihr habt mich auch ziemlich versteckt gehalten, oder? Und gefunden haben sie mich trotzdem.“

Sie presste die Lippen zusammen.

„Und ich weiß ja auch gar nicht, ob ich überhaupt hier bleiben will.“, fuhr sie leise fort, „Das kann ich Bee natürlich nicht sagen, aber… das Ziel meines Lebens war eigentlich nicht, dass ich versteckt auf einem Militärstützpunkt lebe und von Robotern bewacht werde, also…“
 

Was er sehen konnte, war weiß.

Weder die Kälte noch das klinische Weiß des Todes, an das er sich erinnerte; nur Leere, eine unendliche Weite, die sich vor seinen Augen hin zog.

Stimmen und wirre Bilder flirrten vor ihm vorbei, doch weder seine Augen noch seine Ohren konnten sie zuordnen.

Lena…

Er versuchte, sich zu bewegen, doch es gelang ihm nicht; seine Arme fühlten sich zu schwer an; bei jedem Atemzug glaubte er, Megatrons Klinge zwischen den Rippen zu spüren, doch ihm fehlte die Kraft, zu schreien.

Ein stetiges, elektronisches Piepen zog sich durch seinen Kopf.

Haben die mich erwischt?

Für einen Augenblick durchzuckte dieser Gedanke seinen Kopf, und er war sich so gut wie sicher, dass er sich in Megatrons Gefangenschaft befand.

Dunkel erinnerte er sich daran, auf der Akademie auf Cybertron irgendwann vor langer Zeit gelernt zu haben, wie man einem Verhör widerstand.

Seitdem hatte er des öfteren bereits auf beiden Seiten agiert, hatte vor der Zerstörung ihres Planeten Verhöre vorgenommen und war anschließend des öfteren in Gefangenschaft der Decepticons geraten.

Aber noch nie in menschlicher Gestalt…

Es überraschte ihn, wie klar sein Verstand noch arbeitete.

Das Weiß vor seinen Augen war der Dunkelheit gewichen, doch der Schmerz und das Piepen waren immer noch da.

Etwas streifte seine Hand und er konnte eine leise weibliche Stimme hören, die er zu kennen glaubte, konnte jedoch nicht verstehen, was sie sagte.

An weibliche Decepticons auf diesem Planeten konnte er sich nicht erinnern, aber andererseits hätte von ihnen wahrscheinlich auch keiner vermutet, dass Megatron sich eines schönen Tages in einen Menschen verwandeln konnte…

Mit Mühe mobilisierte er die wenigen ihm verbliebenen Kräfte, öffnete die Augen einen Spaltbreit und schlug das, was auch immer ihn berührt hatte, beiseite, um das Handgelenk der jungen Frau zu erwischen, die neben ihm saß.
 

Lena fuhr erschrocken zusammen, als urplötzlich Leben in den Mann auf dem Bett kam.

Seine Reflexe schienen offenbar nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen zu sein, denn er umklammerte blitzartig ihr Handgelenk mit einer Kraft, die Lena überraschte.

„H-Hey!“

Behutsam versuchte sie, seine Finger zu lösen.

„Ich bin’s, Lena.“

Sie war sich nicht ganz sicher, ob er sie überhaupt hörte und verstand – sein Blick irrte durch den Raum, und er wusste offenbar kaum, wo er sich befand.

„Das hier ist der Militärstützpunkt Diego Garcia.“, sagte sie vorsichtig, „Ihre Freunde haben mich hergebracht.“

Offenbar unter größten Anstrengungen fixierte er sie, doch ihm fielen die Augen wieder zu und er sackte auf das Bett zurück.

Sein Griff um ihre Hand lockerte sich.

„L-Lena…“

Seine Stimme war so leise, dass sie ihn kaum verstehen konnte; behutsam nahm sie seine gesunde Hand zwischen ihre Hände.

„Machen Sie sich keine Sorgen, Bee und Ian kümmern sich hier um alles… zusammen mit Colonel Lennox…“

„Geht es dir gut?“, flüsterte er

Seine Finger in ihrer Hand zuckten, doch er befreite sich nicht.

Lena biss sich auf die Unterlippe.

„Ich bin okay.“, sagte sie leise, „Dank Ihnen und Ihren Leuten, schätze ich.“

Vorsichtig fuhr sie ihm mit dem Daumen über den Handrücken.

Sein Herzschlag auf dem Monitor war schneller geworden; Lena konnte erkennen, wie sich die Muskeln an seinem Kiefer anspannten, als er die Zähne zusammenbiss.

„Wo ist Ironhide?“, flüsterte er, „Ian, meine ich… Bee und er… müssen dir erklären, was…“

„Haben sie schon.“, antwortete Lena leise, „Sie waren ziemlich lange bewusstlos, okay? Fast vier Tage, aber ich glaube, das können Ihnen die Ärzte besser erklären…“

Es fühlte sich seltsam gut an, seine Hand festzuhalten.

„Hören Sie, Bee und Ian haben mir alles erzählt… mit meinen Eltern und Sektor 7 und Ihren… Feinden, also…“

„Gut.“, murmelte Optimus.

Noch immer machte er keine Anstalten, ihr seine Hand zu entziehen.

„Ich… nehme an, du hast… eine Menge Fragen dazu…“

Unwillkürlich musste Lena lächeln.

„Schon, aber die kann ich auch Bee und Ian stellen.“, sagte sie leise, „Sie sind verletzt.“

Optimus‘ Mundwinkel zuckten schwach.

„Du… scheinst eine Menge von deinen Eltern zu haben…“

Er hustete, verzog jedoch vor Schmerz das Gesicht.

Mit Mühe öffnete er die Augen wieder mit einen Spalt breit und sah sie an; erneut dauerte es offenbar etwas, bis er sie klar erkennen konnte.

„Vielleicht… könntest du mir erzählen, was ich verpasst habe, hm…?“, murmelte er, „Zeit genug… scheine ich zu haben…“
 

Zwar gefiel es Bee überhaupt nicht, Optimus allein zu lassen, doch der Gedanke, dass zumindest Lena bei ihm war, beruhigte sie ein wenig.

Langsam machte sie sich über den Flur auf den Weg zu Lennox‘ Büro, doch als sie die Tür aufstieß, hielt sie schlagartig inne.

Nicht Lennox stand vor ihr, sondern Henderson.

Mit einem Lächeln ob ihrer offenbar nicht zu verbergenden Überraschung wies Henderson auf den Stuhl vor Lennox‘ Schreibtisch.

„Setzen Sie sich, Miss… wie war Ihr Name? Bumblebee, wenn ich mich da recht entsinne… wobei natürlich die Frage zu klären bliebe, ob ‚Miss‘ hier die passende Anrede ist.“, fügte er hinzu, während Bee Platz nahm und ihn argwöhnisch musterte.

„Wo ist Lennox?“, fragte sie scharf.

„Der ist heute früh zu einer äußerst wichtigen Besprechung nach Washington aufgebrochen, und wird wohl vor morgen Mittag nicht zurück sein, so leid mir das auch tut.“, antwortete Henderson, „Schön, dass Sie trotzdem hergekommen sind, denn…“

„Lennox hatte mich herbestellt.“

Ruckartig erhob sich Bee.

„Dieses Gespräch ist beendet.“

Sie drehte sich um und wollte den Raum verlassen, musste jedoch feststellen, dass ein Agent, dessen Namen sie nicht kannte, bereits vor der Tür Aufstellung bezogen hatte.

Ein ungutes Gefühl keimte in ihr auf, gefolgt von einigen Erinnerungen, die sie erfolgreich verdrängt zu haben gehofft hatte.

Dummerweise besaß der Speicher, den sie normalerweise statt eines Erinnerungsvermögens im Kopf hatte, keinen Papierkorb und keine Verdrängungsmechanismen – ein weiterer Grund, weshalb sie die menschliche Gestalt bevorzugte.

„Was soll das, Agent Henderson?“, fragte sie lauernd, während sie sich langsam wieder zu ihm umdrehte.

Das stoische Lächeln wich nicht von Hendersons Gesicht.

„Ich muss Sie erneut bitten, sich zu setzen, Bumblebee.“

So langsam wie möglich nahm Bee wieder Platz.

„Wir haben einige Dinge zu besprechen.“

„In der Tat.“, knurrte Bumblebee, „Was bilden Sie sich eigentlich ein-“

„Ich bin mir sehr wohl darüber im Klaren, dass die Vorgehensweise unserer Abteilung nicht immer auf großen Anklang bei Ihnen und Ihrer… Spezies gestoßen ist – seien Sie sicher, niemand bedauert das mehr als ich…“

Das freundschaftliche Grinsen auf Hendersons Gesicht war genauso falsch wie seine geheuchelte Freundlichkeit.

„Aber wie Sie sicher wissen, haben wir alle unsere Gründe für unsere Vorgehensweise, nicht wahr? Sie hatten Ihre eigenen, ganz privaten Gründe, um Sam Whitwickys Leibwächter zu spielen… und wenn ich mir Sie so anschaue, dann glaube ich, dass er das ziemlich genossen hat…“

Unwillkürlich grub Bee sich die Fingernägel in den Handballen.

„Was wollen Sie damit andeuten?“, zischte sie.

Henderson wiegelte mit einer Handbewegung ab, doch das Lächeln wich nicht von seinem Gesicht.

Er kam um Lennox‘ Schreibtisch herum und lehnte sich dagegen; Bee wich unwillkürlich ein Stück vor ihm zurück.

„Was ich meine ist – als ich diese Position übernommen habe, musste ich feststellen, dass die Kommunikation zwischen unseren beiden Völkern bei weitem nicht so gut verläuft, wie es eigentlich wünschenswert wäre. Sie teilen zwar Ihre Kenntnisse über das Universum mit uns, und über ihre Feinde, diese… Decepticons, aber nicht…“

„…unsere Fortschritte in der Kommunikations- und Waffentechnik, dafür haben wir unsere Gründe, und ich habe nicht vor, gegen eine direkte Order meines Vorgesetzten zu verstoßen und Ihnen dabei zu helfen.“, entgegnete Bee.

Sie unternahm den Versuch, aufzustehen, wurde jedoch unsanft zurückbefördert.

Henderson schüttelte mit einem leisen Seufzen den Kopf.

„Ja, ich hatte mir schon gedacht, dass Sie so etwas sagen würden.“

Der flüchtige Blickaustausch mit dem Agenten hinter ihr entging Bumblebee nicht; sie machte eine blitzartige Bewegung nach vorne und wich so dem Elektroschocker aus, der auf ihren Hals gezielt hatte.

Mit einer weiteren Bewegung befand sie sich hinter Hendersons Agenten, riss dessen Kopf nach vorn auf die hölzerne Stuhllehne.

Es gab ein unschönes Knacken, als die Nase des Mannes nachgab, und er sackte reglos zu Boden, doch als Bee sich wütend aufrichtete, um sich Henderson vorzuknöpfen, blickte sie in die Mündung einer Pistole.

„Ihre menschliche Gestalt ist doch nicht kugelsicher, oder?“, fragte Henderson.

Das Lächeln auf seinem Gesicht wirkte eigenartig starr; Bee rührte sich nicht.

Für einen Augenblick schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, sich zu transformieren, doch damit war sie vermutlich nicht fertig, bevor Henderson nicht schon den Abzug gedrückt hatte, und sie legte wenig Wert darauf, im Krankenzimmer neben Optimus oder in der Leichenhalle zu landen.

„Fein…“

Der Mann zu Bees Füßen begann mit einem leisen Stöhnen, sich zu regen.

„Stehen Sie auf, Richards.“, sagte Henderson, ohne den Blick von Bees Gesicht zu nehmen, „Verpassen Sie unserer Freundin hier einen Stromstoß, damit sie nicht auf den Gedanken kommt, sich zu verwandeln, und nehmen Sie sie mit… wir haben einiges zu besprechen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vanilla_Coffee
2010-09-20T08:22:25+00:00 20.09.2010 10:22
*.* Optimus is augewacht *quitsch* *freu*
-.- Man Sektor 7 is echt immernoch das letzte >_<
Kidnaben die einfach Bee ._.

LG Amalia
Von:  Barricade
2009-08-12T09:24:49+00:00 12.08.2009 11:24
*herumhüpft*
*eigentlich Autobots nicht mag*
*aber jetzt am liebsten auch Primes Hand halten möchte*
Wahnsinn *__*
Wie schön du die Situation aus beider Sicht beschrieben hast ...
Ich kann mich nicht wehren, deine Autobots .... sie wollen förmlich, dass ich sie mag T__T

Und boah! Henderson *brummel* -.-''
Das scheint unschön zu werden ...

Weiter so ^__^


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