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Transformers

von

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Vierzig

Ihre ganze Existenz über war sie von anderen abhängig gewesen.

Irgendwann war sie ohne Erinnerungen und Truppenzugehörigkeit auf dem Schlachtfeld von Cybertron aufgewacht, wo sie ein damals namenloser Sparkling gefunden hatte, und ihr gezeigt hatte, wie man überlebte.

Natürlich war sie recht bald auf eher unerfreuliche Zeitgenossen gestoßen, die ihr gezeigt hatten, dass man sich als weiblicher Transformer Energon auch verdienen konnte... zwar hatte sie sich bemüht, jene Möglichkeit nicht allzu oft anwenden zu müssen, aber je länger der Allspark verschwunden gewesen war, desto knapper waren auch die Energonvorräte geworden. Irgendwann hatte sie alles getan, um nicht mehr hungern zu müssen.

Die Fleischlinge hatten das Energon-Problem nicht, aber auch die brauchten Essen. Und sie hatte die Decepticons nicht gleich gefunden, als sie hier gelandet war...

Barricade weckte Thunderblast am frühen Morgen aus wirren Alpträumen.

Sie fühlte sich erschöpfter als am Abend zuvor; müde strich sie sich die dunklen Haare aus dem Gesicht.

„Wie spät?“, fragte sie leise.

„Tagesanbruch.“, antwortete Barricade ruhig, „Na los, hoch mit dir, du willst heute Nacht wieder in einem anständigen Bett schlafen, oder?“

Darauf antwortete sie vorsichtshalber nicht.

Stattdessen rappelte sie sich auf und kroch nach draußen, nachdem sie all ihre Habseligkeiten wieder in ihren Rucksack gestopft hatte.

„Komm her. Bitte.“

Sie winkte Barricade zu sich.

„Lass mich deine Verletzungen sehen. Zieh dein Hemd aus.“

Er hob die Augenbrauen, hatte jedoch bereits in einem offenbar antrainierten Reflex dazu angesetzt, ihr zu gehorchen, bevor sich Skepsis auf seinem Gesicht zeigte.

Sie griff nach seinem Unterarm und zog ihn zu sich herunter.

„Hast du Schmerzen, wenn du dich bewegst?“

Ein Grinsen huschte über Barricades Gesicht.

„Dass ich voll funktionstüchtig bin, hast du doch wohl gemerkt, oder?“

Sie lächelte unwillkürlich und gab ihm eine leichte Kopfnuss.

„Danach hab‘ ich nicht gefragt.“

Mit der freien Hand rieb er sich den Hinterkopf.

„Es geht mir spitze.“, murrte er, „Jetzt hör‘ auf, mich zu bemuttern.“

Sachte schlug sie ihm mit der flachen Hand gegen die Schulter.

„Halt die Klappe, Großer.“

Behutsam tastete sie seinen Rücken ab; er zuckte kaum merklich, als sie seine geprellten Rippen berührte.

„Bist du mal eine Medic gewesen oder so?“

Barricade schnalzte mit der Zunge; offenbar beinhaltete seine Fantasie im Moment eine Schwesternuniform.

Unwillkürlich schmunzelte sie, verkniff sich jedoch eine doppeldeutige Bemerkung.

Einiges vom Vorabend hätte sie da schon gerne wiederholt, aber... irgendetwas in ihr sperrte sich dagegen, es bei der bloßen körperlichen Ebene zu belassen.

Sie wollte ihn als Person kennen lernen, und das kam bei ihren Klienten verdammt selten vor.

Eigentlich nie.

„Nein.“, antwortete sie leise, „Zumindest nicht dass ich wüsste.“

Aber medizinische Dinge, ob bei Menschen oder Cybertroniern, schienen ihr zu liegen.

Vielleicht war sie eine Medic gewesen, bevor sie ihr Gedächtnis verloren hatte.

Vielleicht auch eine Medibot, sie wusste bis heute nicht, ob sie sich damals für die richtige Seite entschieden hatte, allerdings hatte sie wohl kaum eine wirkliche Wahl gehabt.

Nachdenklich ließ sie den Blick über Barricades Rücken wandern.

Er war muskulös und gut gebaut, sie hatte im Hauptquartier gesehen, dass er trainiert hatte.

Über seine Schultern zogen sich Narben aus früheren Schlachten; behutsam fuhr sie mit den Fingerspitzen sein Genick hinab.

Sein Kopf zuckte kaum merklich.

„Was machst du da?“, fragte er leise und ohne sich zu rühren.

Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und machte sich daran, ihm behutsam die verkrampfte Muskulatur zu massieren.

„Ich mach‘ was gegen deine Rückenschmerzen.“, antwortete sie ruhig.

Bei den Verspannungen, die sie unter ihren Fingerspitzen spürte, und in Anbetracht der Umstände, wie sie die Nacht verbracht hatten, konnte er nicht leugnen, dass er welche hatte.

Er murrte leise, sagte jedoch nichts; stattdessen stellte sie unwillkürlich amüsiert fest, wie er sich ein wenig nach hinten gegen ihre Hände lehnte.
 

Er bestand darauf, dass sie ihm den Kompass für den Rückweg überließ; vermutlich, damit er vorausgehen und sie nicht ansehen musste. Immerhin trug er auch den Rucksack, obwohl Thunderblast es ihm am liebsten verboten hätte; schließlich war er verletzt.

Allerdings wollte sie es nicht übertreiben – für heute hatten sie wohl genug Vertrautheiten ausgetauscht, und, wenn man es genau betrachtete, eigentlich schon viel zu viele.

Also beschränkte sie sich darauf, Barricade durchs Unterholz zu folgen und ihren Gedanken nachzuhängen.

Sie hatte eine Menge Dinge, über die sie nachdenken musste.
 

„Also.“

Mit hochrotem Kopf nahm Arcee auf der Liege Platz.

„Bei w-weiblichen Fleischlingen, äh, nichts für ungut... also, gewisse Dinge p-passieren... regelmäßig... u-und jetzt nicht mehr...“

Ratchet und Annabelle tauschten einen Blick.

„Arcee?“, fragte Ratchet sanft, „Erinnerst du dich an das, was ich euch über... menschliche Fortpflanzung erzählt habe?“

Damals hatten sie die kleine Lena als Vorführsparkling gehabt. Glücklicherweise erinnerte sie sich auch daran wohl nicht mehr.

Arcee rümpfte die Nase.

„Igitt, ja. Nach dieser Aktion mit den dämlichen Gummischläuchen hat Side nie wieder eine Banane angerührt.“

Der Vortrag war auch sonst ziemlich langweilig gewesen.

Sideswipe und sie hatten hinterher im Internet nachgeschaut und viel interessantere Dinge herausgefunden. Und von Gummischläuchen war nirgendwo die Rede gewesen.

Ratchet seufzte leise.

„Hast du wenigstens die Tabletten genommen, die ich dir gegeben habe?“

Arcee rümpfte die Nase.

„Jaah, ein paar Mal... aber die waren ziemlich widerlich, und ich hatte so viel zu tun...“

„Wie lange ist es denn her, seit das letzte Mal gewisse Dinge bei dir passiert sind?“, fragte Annabelle freundlich.

„Mach dich nich‘ lustig.“, murrte Arcee, „Drei Monate oder so.“

Annabelles Mundwinkel zuckten kaum merklich.

„Hm... okay. Ich geb‘ dir jetzt einen Test, und den machst du dann, ja=“

Sie kramte den besagten Teststreifen aus einer Schublade und reichte ihn Arcee, die sie fragend ansah.

„Äh, wie...?“

Ratchet und Annabelle tauschten einen weiteren vielsagenden Blick, bevor Annabelle sich vorbeugte und Arcee die Anwendung ins Ohr flüsterte.

Arcee musterte den Teststreifen in ihrer Hand sichtbar angewidert, rutschte jedoch von der Liege und huschte nach nebenan zur Toilette.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  xXDracoXx
2011-01-22T22:40:24+00:00 22.01.2011 23:40
Wieder ein tolles Kapitel. Barricade und Thunder passen wirklich gut zusammen. Freue mich schon darauf mehr von den beiden zu Lesen.

Was mir auch gefiel war der teil mit dem "Vorführsparkling" zu goldig. Auch das mit dem Gummischlauch, beinahe wäre ich vom Stuhl gefallen vor lachen bei der Vorstellung. *g*


Von:  SephirothWhite
2011-01-22T14:22:35+00:00 22.01.2011 15:22
Kihihihihihihihihi
Ich hab es mir gedacht *smile*
Ein tolles Kappi. ICh mag das Paaring Thunder und Barricade immer mehr und Arcee erst. *kicher*

SephirothWhite
Von:  Bernsteinseele
2011-01-22T05:58:41+00:00 22.01.2011 06:58
hmm ... der Teil um Arcee gefällt mir ehrlich gesagt nicht. Ganz zu schweigen von "Lena als Vorführsparkling" ._.

Aber der erste Teil der Story war wieder toll *_*


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