Zum Inhalt der Seite

Welcome to my life

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Von Schlaflosigkeit, einem neuen Mitschüler und einem unerwarteten Wiedersehen

So, und hier wäre dann auch das zweite Kapitel von Welcome to my life.

^_____^
 

Danke übrigens für die bisher acht Kommentare an Aschra, LeaGreywolf, zintia, Tianani, abgemeldet, Inan, Schwarzfeder, und nitro2811. Freut mich, dass ihr Janni und seinen unheimlichen Retter mögt. Ich muss gestehen, es macht eine Menge Spaß, das hier zu schreiben.

*___*
 

So, und jetzt nerve ich euch nicht länger, sondern wünsche viel Spaß beim Lesen!
 

Karma
 

~*~
 

Der nächste Morgen – und damit der erste Schultag nach den Herbstferien – kommt für meinen Geschmack viel zu früh. Ich habe nur gefühlte zwei Minuten geschlafen und verstecke mich deshalb brummelnd und nuschelnd unter meiner Bettdecke, als mein Wecker zu klingeln anfängt. Heute kann mich die Welt definitiv mal ganz gepflegt am Arsch lecken. Und die Schule auch. Da gehe ich heute garantiert nicht hin. Nicht nach der Aktion von Kevin und seinen dämlichen Kumpels gestern.
 

Ich habe nämlich die ganze beschissene letzte Nacht kein Auge zugemacht, weil meine Gedanken sich erst um die Sache mit der Brücke und dadurch dann zwangsläufig um unseren neuen Nachbarn gedreht haben. Wann immer ich versucht habe zu schlafen – wofür ich meine Augen ja nun mal leider schließen musste –, hatte ich gleich wieder diese durchdringenden gelben Augen vor mir, von seiner tiefen Stimme ganz zu schweigen. Ich habe mich also nur rumgewälzt und mich so fest wie möglich in meine Bettdecke eingewickelt, weil ich eine Gänsehaut nach der anderen gekriegt habe, wenn ich an seine Blicke oder seine Stimme denken musste.
 

"Was über uns erzählt wird", hat er mir gestern Abend im Flur gesagt und genau diese Worte sind schuld daran, dass ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Ich mein, das kann man ja wohl kaum falsch verstehen, oder? Wenn er schon darüber spricht, was die Nachrichten "über uns" berichten, dann heißt das ja wohl, dass er Satanist ist. Und obwohl ich es nicht wollte, habe ich die ganze Nacht darüber gegrübelt, was er wohl damit gemeint hat, dass Satanisten nicht so sind, wie sie im Fernsehen und in der Zeitung immer dargestellt werden. Wenn sie nicht so sind, wie sind sie denn dann? Darauf habe ich bei aller Grübelei einfach keine Antwort gefunden.
 

Irgendwann, nachdem ich mehrere endlose Stunden lang darüber nachgegrübelt habe, kam mir die überaus glorreiche Idee, dass ich ihn ja mal fragen könnte, was er damit gemeint hat, wenn ich ihn das nächste Mal sehe. Aber den schwachsinnigen Einfall habe ich gleich wieder verworfen. Ich meine, hallo? Ich kann doch nicht einfach so zu diesem Gruseltypen hingehen und ihn fragen, ob er mir diesen ganzen Satanismuskram mal erklären kann. Der hält mich doch für bescheuert und lacht mich aus. Oder er macht doch wer weiß was mit mir, weil er meine Neugier einkalkuliert hat, um mich in seine Wohnung zu locken.
 

"Jan, aufstehen! Du musst zur Schule!", höre ich die Stimme meiner Mutter aus dem Flur, aber ich ignoriere ihr Rufen und vergrabe mich nur noch tiefer unter der Bettdecke. Wenn ich weit genug runterrutsche und mich still genug verhalte, übersieht sie mich vielleicht und lässt mich in Ruhe. Oder vielleicht glaubt sie auch, ich wär schon aufgestanden und gegangen, um nicht auf Franzis Fahrdienst angewiesen zu sein. Nach dem Zoff, den meine Schwester und ich nämlich gestern Abend noch hatten, wäre das sicher gar nicht so abwegig. Vielleicht glaubt meine Mutter das ja wirklich.
 

Wie sehr ich mich irre, merke ich, als meine Zimmertür aufgerissen wird. "Janni, aufstehen!", krakeelt meine kleine Schwester Vicky fröhlich, hüpft auf mein Bett zu und reißt mir voller Elan meine Tarnung – auch bekannt als Bettdecke – weg. Dadurch bin ich unweigerlich der eisigen Kälte meines Zimmers ausgesetzt, aber als ich mich darüber beschwere, lacht Vicky nur. Super, echt. Schon wieder nimmt mich niemand ernst. Die tragische Geschichte meines Lebens.
 

"Du musst doch sowieso jetzt aufstehen", schmettert sie mein Gemotze gut gelaunt ab und bringt sich mit einer schnellen, geschickten Drehung – Pirouette heißt das wohl, wenn ich mich nicht ganz schwer irre; der jahrelange Ballettunterricht meiner kleinen Schwester hat leider seine Spuren bei mir hinterlassen – vor meinem zugreifenden Arm in Sicherheit. Verdammt seien meine lahmen Reflexe am Morgen! Obwohl ... Wenn ich ehrlich bin, erwische ich sie sonst eigentlich auch nie. Sie ist einfach zu schnell für mich.
 

Schon ganz schön frustrierend irgendwie. Meine große Schwester schikaniert mich und benutzt mich als Punchingball für ihre Launen und für meine kleine Schwester bin ich auch nicht mehr als eine Witzfigur, solange sie nicht bei irgendwas meine Hilfe braucht. Dann ist sie die Liebenswürdigkeit in Person – jedenfalls so lange, bis sie hat, was sie wollte. Danach werde ich gleich wieder zur Lachnummer degradiert. Hätte ich nicht lieber Brüder statt Schwestern kriegen können?
 

Allerdings, wenn ich so genau darüber nachdenke, wage ich ernsthaft zu bezweifeln, dass ich bei zwei Brüdern nicht auch derjenige wäre, auf dem jeder rumhackt. Ich bin und bleibe nun mal der Arsch für alle. So langsam sollte mich das doch echt nicht mehr wundern. Das Universum hasst mich eben. Schon seit meiner Geburt. Warum sollte ich sonst immer derjenige sein, der eins auf den Deckel kriegt? Das muss doch irgendwie genetisch vorprogrammiert sein.
 

Mit diesen nicht gerade erbaulichen Gedanken im Hinterkopf quäle ich mich schließlich doch noch aus meinem warmen Bett und schlurfe erst mal ins Bad. Nachdem ich zumindest halbwegs menschlich aussehe und auch angezogen bin, mache ich mich wenig enthusiastisch auf den Weg in die Küche und lasse mich dort auf meinen Platz fallen, um zu frühstücken. Eigentlich bin ich dafür noch viel zu müde, aber jetzt bin ich schon mal hier, da kann ich auch eben was essen, bevor ich mich zur Schule schleppe.
 

Nicht wirklich zu meiner Überraschung ignoriert Franzi mich total, was allerdings durch Vickys ununterbrochenes Geplapper kaum auffällt. Während ich mit der einen Hand meine übliche Morgenration Cornflakes in mich hineinschaufele und mit der anderen Hand Slim von meiner Schüssel fernzuhalten versuche – warum will diese Dreckskatze eigentlich immer nur mein Frühstück klauen, kann mir das mal jemand verraten? –, bekomme ich nur am Rande mit, dass Vicky zu ihrer Ballettaufführung am Freitagabend auch einen gewissen Simon eingeladen hat, von dem sie ja sooooo sehr hofft, dass er auch wirklich kommt.
 

Kurzzeitig wundere ich mich darüber, dass mir der Name so gar nichts sagt, aber die Nachfrage, ob sie wirklich glaubt, dass irgendein Kerl, egal, wie alt er ist, sich freiwillig eine Ballettaufführung antut, verkneife ich mir klugerweise. Ich mag weder richtig wach noch wirklich munter oder gar gut gelaunt sein – wer ist das auch am ersten Schultag nach den Ferien? –, aber ich bin nicht dumm genug, jetzt etwas Falsches zu sagen und mir damit auch noch Vickys Zorn zuzuziehen. Stress mit einer Schwester reicht mir vollauf. Die doppelte Dosis Zickenkrieg muss ich echt nicht haben. Immerhin hänge ich an meinem Leben – egal, wie erbärmlich es auch sein mag.
 

"Ich muss dann los. Bis später, Mama. Komm, Vicky, ich fahr Dich eben zur Schule." Während meine kleine Schwester bei Franzis Aufforderung gleich aufspringt und in ihr Zimmer rennt, um ihre Sachen zu holen, stopfe ich mir den letzten Löffel Cornflakes in den Mund, kaue extra langsam und kratze meine Schüssel danach noch besonders sorgfältig aus, um auch ja jeden Tropfen Milch zu erwischen. Dabei vermeide ich es absichtlich, zur Küchentür zu sehen, weil ich genau weiß, dass Franzi da steht und mich beobachtet. Aber wenn sie glaubt, sie kann mich damit ärgern, dass sie nur Vicky zur Schule mitnimmt und mich nicht, dann hat sie sich geschnitten.
 

Ich würde lieber zur Schule laufen – egal, wie kalt es heute morgen auch ist –, als bei ihr mitzufahren. Immerhin ist das, was mir gestern Abend passiert ist, einzig und allein ihre Schuld. Aber hat sie sich entschuldigt oder auch nur gefragt, ob es mir gut geht? Nein, das hat sie natürlich nicht. Sie hat mich nur dafür angepflaumt, dass ich so lange gebraucht habe, um ihre Scheißkatze wieder ins Warme zu bringen. Dass ich fast erfroren und beinahe von der Brücke geworfen worden wäre, hat die blöde Kuh kein Stück interessiert. Warum auch? Wäre ja immerhin nur ich gewesen. Ein Ärgernis weniger in ihrem Leben.
 

Inzwischen wieder genauso auf hundertachtzig wie gestern Abend schiebe ich meinen Stuhl zurück, stehe auf und quetsche mich ohne ein Wort an Franzi vorbei, um meine Schulsachen aus meinem Zimmer zu holen. Danach ziehe ich mir im Flur noch eben meine Schuhe und meine Jacke an, schnappe mir meinen Rucksack und bin nach einer knappen Verabschiedung aus der Tür, bevor meine Schwestern startbereit sind oder meine Mutter mich aufhalten kann. Den Triumph, dass sie sich einmischt, gönne ich Franzi einfach nicht.
 

Ich haste die Treppen runter und mache mich dann mit schnellen Schritten auf den Weg zur Bushaltestelle. Der Bus, den ich eigentlich nehmen müsste, ist zwar schon weg, aber wenn ich den nächsten erwische und mich ein bisschen beeile, hab ich zumindest eine kleine Chance, es trotzdem noch pünktlich zum Unterrichtsbeginn zu schaffen. Und die Tatsache, dass ich meinen eigentlichen Bus verpasst habe, hat noch einen weiteren Vorteil: Dadurch, dass ich nicht ganz so früh an der Schule bin wie sonst, kann ich Kevin und seinen beiden Idiotenfreunden noch etwas länger aus dem Weg gehen. Nach gestern Abend lege ich nun wirklich keinen gesteigerten Wert auf deren Gesellschaft.
 

Gerade als die Haltestelle in Sicht kommt, sehe ich auch schon den Bus um die Ecke biegen. Ich lege also einen Zahn zu und lasse mich kaum eine Minute später japsend auf einen der wenigen freien Plätze fallen. Dass der eigentlich für Behinderte gedacht ist, ist mir dabei vollkommen schnuppe. Ich hoffe nur, ich werde heute nicht kontrolliert. Ich hab nämlich weder eine Fahrkarte noch genügend Geld dabei, um eine zu kaufen. Nach dem Zoff mit Franzi gestern Abend hab ich es dummerweise total verschwitzt, meine Mutter um Geld anzuhauen. Super, echt. Warum passiert so was eigentlich immer nur mir?
 

Gedanklich über die Ungerechtigkeit dieser Welt philosophierend bringe ich die Busfahrt hinter mich und mache mich nach dem Aussteigen in der Masse der Schüler, die sich auf die Schule zu bewegt, so unsichtbar wie möglich. Auf eine Begegnung mit Kevin, Carsten und Malte kann ich wirklich verzichten. So früh morgens brauche ich die echt noch nicht.
 

Pünktlich mit dem Gong betrete ich das Schulgebäude und schlendere dann so langsam, dass man es schon als schleichen bezeichnen könnte – merkt man, dass ich keine Lust habe? –, zu meinem Klassenraum, dass ich erst dort ankomme, als meine lieben Mitschüler alle schon darin verschwunden sind. Da ich allerdings ganz genau weiß, dass meine Klassenlehrerin noch nicht da ist – Frau Römer kommt Montags grundsätzlich fünf Minuten zu spät, danach kann man echt die Uhr stellen –, treibe ich mich so lange auf dem Flur herum, bis ich ihre etwas hektischen Schritte näherkommen höre. Erst dann verschwinde ich auch im Klassenraum, lasse mich auf meinen Platz fallen und mache mich so klein wie möglich, damit das Idiotentrio mich nicht doch noch blöd ansaugt.
 

Keine Minute nach meinem Eintreffen reißt auch Frau Römer die Tür auf, hetzt nach vorne zum Pult und ich atme erleichtert auf. Wenigstens zwei Stunden lang Ruhe und Sicherheit – bis zur kommenden Pause, für die ich mir am besten jetzt schon mal ein verdammt gutes Versteck überlegen sollte, wo Kevin und seine Dumpfbacken mich nicht finden können.
 

"So, Klasse", Frau Römer räuspert sich und in meinen Ohren klingt sie irgendwie so, als hätte sie "Kinder" sagen wollen statt "Klasse", "ihr bekommt heute einen neuen Mitschüler", läutet meine herzallerliebste – kein Scherz, ich mag sie wirklich –, etwas verpeilte Klassenlehrerin den ersten Schultag nach den Herbstferien ein und ihre Worte lenken meinen Blick zu ihr nach vorne, wo er gleich auf den Jungen fällt, der neben dem Pult steht.
 

Der Neue, der ungefähr fünfzehn oder sechzehn sein muss, trägt eine schwarze Röhrenjeans und dazu einen ebenfalls schwarzen Pulli, der ihm mindestens zwei Nummern zu groß ist. Seine Haare sind ebenso schwarz wie seine Kleidung und fallen ihm halb ins Gesicht, so dass sie sein rechtes Auge verdecken. Die Farbe des anderen Auges kann ich von meinem Platz aus – ich sitze ganz hinten – nicht erkennen, wohl aber das Piercing in seiner Unterlippe. Das Auffälligste an ihm ist allerdings eindeutig sein eingegipster linker Arm.
 

"Stell Dich doch bitte kurz vor, ja?", wendet Frau Römer sich an den Neuen und dieser nickt, während er gleichzeitig seinen Blick durch die Klasse schweifen lässt und schließlich an mir hängen bleibt. "Hi. Ich bin Ruben Schwarz, bin fünfzehn und ...", fängt er an, kommt aber nicht dazu, seinen Satz zu beenden, weil Kevin ihm – welch Wunder – natürlich ins Wort fallen muss.
 

"Och nee, nicht noch so ne Emo-Tunte!", grölt er, blickt sich beifallheischend um und kriegt natürlich auch gleich lauten Applaus von seinem versammelten Fußvolk – Idioten, allesamt, aber echt –, den auch Frau Römers empörtes "Also wirklich, Kevin!" nicht unterbinden kann.
 

Der Neue blinzelt kurz, doch dann legt sich ein Grinsen auf seine Lippen. "Mann, bis gerade dachte ich noch, der Schulwechsel wäre eine echt blöde Idee gewesen, aber das nehm ich zurück. Ich bin ja so ein Glückspilz! So viele schnuckelige Jungs auf einem Haufen!", quietscht er und Kevins Augen werden groß, als dieser Ruben zu ihm rüberschlendert, sich halb über seinen Tisch beugt und ihm genau ins Gesicht blickt.
 

"Sag mal, Süßer, krieg ich Deine Nummer?", fragt er und wirft Kevin einen Schmachtblick allererster Güte zu, woraufhin dieser blass wird. "Ich würd Dich nämlich echt gerne näher kennen lernen, wenn Du verstehst, was ich meine. Du bist ganz genau mein Typ", schiebt er noch hinterher und ich glaube, es ist einzig und allein Frau Römers Anwesenheit zu verdanken, dass er für diese Worte nicht auf der Stelle gekillt wird. Allerdings verspricht Kevins Gesichtsausdruck ihm einen langsamen, verdammt schmerzhaften Tod, sobald er ihn in der Pause in die Finger kriegt. Also entweder ist der Neue wahnsinnig mutig, wahnsinnig lebensmüde oder einfach nur wahnsinnig.
 

"Verpiss Dich bloß, Du Schwuchtel!", blafft Kevin seinen neuen "Verehrer" an, aber der lacht nur, hebt seine Tasche auf, die er vorhin neben das Lehrerpult gestellt hat, und kommt dann schnurstracks auf mich zu. "Ich mach's mir einfach mal hier neben Dir bequem, okay? Oder stör ich Dich?", erkundigt er sich mit schiefgelegtem Kopf und als ich verneine, setzt er sich auf den Platz neben meinem, der von Anfang an immer leer war.
 

"Sind die hier alle so hohl wie der da vorne?", will er dann leise von mir wissen und ich nicke einfach nur. Warum sollte ich auch lügen? "Na, das kann ja heiter werden. Und bisher musstest Du Dich ganz alleine mit diesen Intelligenzallergikern rumschlagen? Mein Beileid, ehrlich. Und meinen Glückwunsch, dass Du nicht auch verdummt bist. Ey, gegen diese Spacken ist ja sogar Rotze noch intelligent", plappert er drauflos und ich beiße mir auf die Unterlippe, um bloß nicht laut zu kichern. Lebensmüde oder wahnsinnig hin oder her, ich glaub, ich mag den Neuen jetzt schon.
 

"Na ja, ich bin jedenfalls Ruben. Aber das weißt Du ja schon, oder? Klar, Du bist ja nicht taub. Wie heißt Du denn?", erkundigt er sich, sieht mich neugierig an und mir fällt auf, dass seine Augen, von denen ich immer noch nur eins wirklich erkennen kann, braun sind. "Jan", stelle ich mich leise vor – ich will schließlich keinen Ärger mit Frau Römer – und Ruben grinst mich an. "Freut mich, Jan", versichert er mir und streicht sich seinen Pony aus dem Gesicht, was allerdings keinen wirklichen Sinn macht, denn seine Haare fallen gleich wieder in ihre vorherige Position zurück.
 

"Jan, würdest Du Ruben in der Pause rumführen, ihm alles zeigen und auch mit ihm zusammen seine Bücher holen?", mischt sich Frau Römer von vorne ein. Ich nicke nur als Antwort, was sie zum Anlass nimmt, mit einem zufriedenen Lächeln mit dem Unterricht zu beginnen. Ruben rutscht etwas näher zu mir, um mit in mein Buch sehen zu können, und ich fühle mich irgendwie komisch.
 

Seit ich in diese Klasse gekommen bin, hatte ich immer einen Einzelplatz, weil niemand von meinen ach so coolen Mitschülern neben mir sitzen wollte. Jetzt plötzlich einen Sitznachbarn zu haben, der sich noch dazu in keinster Weise von Kevin und seinen Kumpeln einschüchtern lässt, ist schon ein bisschen seltsam. Aber ich kann nicht behaupten, dass es mir nicht gefallen würde. Es ist ein gutes Gefühl, nicht mehr ganz alleine zu sein.
 

Bis zum Beginn des Sportunterrichts in den letzten beiden Stunden – sowohl in der ersten als auch in der zweiten Pause haben wir es geschafft, Kevin und den Anderen so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen – hat Ruben mir fast seine halbe Lebensgeschichte erzählt. Die Sticheleien und blöden Sprüche unserer "tollen" Klassenkameraden, die jetzt zwei Opfer haben statt nur einem, haben ihn nicht davon abgehalten, sich auf dem Weg zum Bücherraum sogar bei mir einzuhaken und mir mit seinem Gelaber fast ein Ohr abzukauen.
 

Aber so nervig, wie das jetzt gerade klingt, fand ich das gar nicht. Im Gegenteil. Es ist eigentlich sogar echt toll, endlich mal wieder mit jemandem reden zu können und nicht immer nur beleidigt zu werden. Und auch wenn das in der ersten Pause noch mehr als ungewohnt war, mittlerweile genieße ich es regelrecht. Ich bezweifle zwar, dass ich mir wirklich alles, was Ruben mir erzählt hat, hundertprozentig richtig gemerkt hab – die Namen seines großen Bruders und seines besten Freundes hab ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, beispielsweise schon wieder vergessen –, aber ich hoffe, er nimmt mir das nicht allzu übel. Allerdings macht er nicht den Eindruck, als ob er überhaupt richtig böse werden könnte.
 

"Und Du hast also zwei Schwestern, ja?", versichert er sich gerade dessen, was ich ihm über mich erzählt habe – wir sitzen hier im Sportunterricht beide auf der Bank; er kann wegen seinem Gips nicht mitmachen und ich habe eine generelle Sportbefreiung –, und als ich nicke, klopft er mir mitfühlend auf die Schulter. "Beileid. Ich sag Dir, Brüder sind auf jeden Fall besser. Nichts gegen Mädchen im Allgemeinen, aber einige der Leute, die ich kenne, haben Schwestern und die sind allesamt wandelnde Katastrophen. Echt, da ist mir mein Bruder tausendmal lieber. Klar, wir hatten auch mal Zoff und so, bevor er ausgezogen ist, aber wir hatten nie so nen Zickenterror. Ich glaub, bei so was würd ich auf jeden Fall durchdrehen."
 

Ruben grinst schief und ich grinse ebenfalls ein wenig. Das Gefühl, durchdrehen zu müssen wegen meinen Schwestern, kenne ich verdammt gut. "Mein Bruder hat zwar jetzt lange bei der Tante unserer Mutter gelebt – er ist mit sechzehn ausgezogen, weil Paps und er dauernd Stress hatten –, aber vor kurzem ist er wegen seinem Job in eine eigene Wohnung gezogen, die gar nicht so weit weg ist", erzählt er dann weiter und fängt ganz plötzlich an zu strahlen wie ein Kaufhaus kurz vor Weihnachten.
 

"Echt, ich freu mich riesig auf den Schulschluss heute. Er wollte mich nämlich nach der Schule abholen und mich nach Hause bringen. Eigentlich würde ich mir ja lieber seine neue Wohnung ansehen, aber mein Vater dreht durch, wenn ich schon an meinem ersten Schultag zu spät nach Hause komme – vor allem, wenn er mitkriegt, dass ich mich mit meinem Bruder getroffen hab. Paps und er haben ein ziemlich mieses Verhältnis. Genau betrachtet haben sie sich seit dem Auszug meines Bruders gar nicht mehr gesehen und auch nicht mehr miteinander gesprochen."
 

Bei diesen Worten verschwindet Rubens Grinsen und er seufzt kurz. Allerdings lächelt er gleich darauf auch schon wieder und ich kann mich irgendwie des Eindrucks nicht erwehren, dass er ein ziemliches Sonnenscheinchen ist, wie meine Mutter es jetzt nennen würde. Sein Lächeln und seine gute Laune sind jedenfalls echt ansteckend. So lassen sich auch die sonst so öden und von dummen Sprüchen geprägten Sportstunden – an denen ich ja glücklicherweise sonst eigentlich gar nicht teilnehmen muss – ertragen. Immerhin sitze ich hier jetzt nicht alleine rum und bin Kevin und den Anderen deshalb auch nicht so ausgeliefert wie sonst.
 

Herr Mertens, unser Sportlehrer, mischt sich nämlich grundsätzlich nie ein, wenn ich gemobbt oder bedroht werde – auch dann nicht, wenn er eigentlich Pausenaufsicht auf dem Schulhof hat. In seinen Augen habe ich das wohl alleine durch die Tatsache, dass ich eine Sportbefreiung habe, irgendwie verdient. Er hat einfach nichts übrig für "Weicheier" wie mich, die ja eh nur simulieren. Der Kerl ist genau wie mein Vater, echt. Die beiden sind problemlos gegeneinander austauschbar. Für beide bin ich nur ein Ärgernis, aber kein vollwertiger Mensch, der vielleicht auch Gefühle hat. Arschlöcher, alle beide!
 

Normalerweise bleibe ich Montags auch gar nicht bis zum Ende der sechsten Stunde, aber heute bin ich wegen Ruben doch geblieben. Er hätte zwar wegen seines Arms auch eigentlich schon gehen können, aber vor dem Ende der sechsten Stunde kann sein Bruder nicht hier sein und ihn abholen, also hab ich beschlossen, auch so lange zu bleiben. Meine Mutter ist so früh sowieso noch nicht zu Hause – Montags kommt sie immer erst nach mir –, also vermisst mich auch niemand. Außerdem kann ich Ruben schließlich nicht mit Kevin und den anderen Deppen alleine lassen. Nicht nach dem, was er in der ersten Stunde zu Kevin gesagt hat. Wenn der Ruben nämlich alleine in die Finger kriegt, macht er Hackfleisch aus ihm. Und das hat Ruben wirklich nicht verdient.
 

"Hey, was meinst Du, sollen wir schon mal abhauen? Sind ja nur noch zehn Minuten. Die können wir doch auch draußen auf meinen Bruder warten, oder?" Zeitgleich mit dieser Frage kriege ich einen Ellbogen in die Rippen gerammt, der mir garantiert einen blauen Fleck bescheren wird. Diesbezüglich ist mein Körper schon immer verdammt empfindlich gewesen – gleich noch ein Grund, aus dem ich immer geärgert und aufgezogen wurde und werde.
 

"Von mir aus gerne", stimme ich gleich zu. Je eher ich hier rauskomme, desto besser. Vielleicht hab ich ja sogar Glück und Rubens Bruder setzt mich eben kurz bei mir zu Hause ab. Aber selbst wenn nicht, habe ich, wenn wir uns jetzt verdünnisieren, trotzdem noch die Chance, einen früheren Bus zu erwischen als mein persönlicher Alptraum und sein Gefolge, was auch schon hilfreich wäre. Für mich wäre es nämlich sicher auch nicht sonderlich gesund, wenn ich den Dreien in die Hände fallen würde, nachdem ich mich ja heute so augenscheinlich mit dem Neuen "verbrüdert" habe.
 

Ich werfe einen kurzen Blick zu Herrn Mertens, der glücklicherweise gerade schwer beschäftigt ist – manchmal ist es schon praktisch, wenn der Sportlehrer notgeil ist und eher auf die Titten und Ärsche der Mädels als auf den Rest der Schüler achtet –, dann blicke ich zu Kevin und seinen Kumpels, die sich gemütlich unterhalten, und nicke Ruben schließlich zu.
 

"Okay, dann nichts wie weg von hier!", grinst er mich an, hält mir seine rechte Hand hin und zieht mich von der Bank hoch. Gemeinsam drücken wir uns an der Wand entlang in Richtung der Tür zu den Umkleiden, öffnen diese, quetschen uns heimlich durch, sehen uns an und kichern dann leise, nachdem uns unbemerkt die Flucht gelungen ist. Ehrlich, so viel Spaß wie heute hatte ich in der Schule schon lange nicht mehr!
 

"Ich glaub, wir haben echt Talent als Ausbrecher." Ruben zwinkert mir zu und schnappt sich seine Tasche. Ich werfe mir meinen Rucksack über die Schulter und folge ihm dann nach draußen in Richtung Parkplatz. Und obwohl es schon ziemlich eisig ist und ich Kälte eigentlich hasse, habe ich gerade verdammt gute Laune. Mit Ruben ist es fast so wie mit Jassi, nur ein bisschen anders.
 

"Ich glaub, mein Bruder ist schon da. Das da vorne ist jedenfalls sein Auto", informiert Ruben mich, packt mein Handgelenk und zerrt mich so eilig hinter sich her, dass ich beinahe stolpere. Darüber muss ich unwillkürlich grinsen, aber sobald der Fahrer des schwarzen Wagens, auf den Ruben gerade gezeigt hat, aussteigt und sich zu uns umdreht, vergeht mir das Grinsen gleich wieder und meine Augen werden groß. Das ist doch wohl jetzt nicht wahr, oder? Das kann doch wohl – bitte, bitte, bitte! – nur ein ganz, ganz mieser Scherz sein! So sehr kann das Universum mich doch gar nicht hassen, verdammt! Warum passiert so was denn immer ausgerechnet mir?
 

"Hey, großer Bruder!", grüßt Ruben meinen zweiten persönlichen Alptraum neben Kevin fröhlich und macht damit auch noch meine letzte Hoffnung auf Halluzinationen meinerseits zunichte. Der Psychopath, den ich gestern Abend bei der Suche nach Slim getroffen habe – unser neuer Nachbar, Mr. Oberzombie –, ist tatsächlich Rubens großer Bruder. Wunderbar, echt. Was habe ich eigentlich verbrochen, dass ich immer so gestraft werde?
 

Kurz schießt mir durch den Kopf, dass ich dem wandelnden Horrorfilmrequisit da vorne eigentlich ja noch einen Dank schulde wegen der Sache mit Kevin, Malte und Carsten gestern Abend, aber ein Blick in seine – heute tiefroten – Augen und mir bleibt dieser Dank wortwörtlich im Hals stecken. Ich bringe kein Wort heraus, sondern starre ihn erst nur an wie eine Erscheinung und werde dann schlagartig rot, als er mich tatsächlich kurz angrinst.
 

"Was für eine Überraschung", murmelt er und ich wünsche mir hier auf der Stelle ein Loch, in dem ich mich verkriechen kann, bis er weg ist. Verdammt, bei Tageslicht ist der ja genauso gruselig wie im Dunkeln! Hilfe! Aber heißt es nicht eigentlich, dass Vampire tagsüber nicht rauskommen können wegen der – zugegebenermaßen jetzt im Oktober eh kaum vorhandenen – Sonne? Was für eine Spezies ist dieser Kerl? Und will ich das wirklich wissen?
 

"Also, das ist mein Bruder Simon", platzt Ruben, den ich – peinlich, aber wahr – bis zu dieser Sekunde schon wieder total vergessen hatte, in meine Gedanken und wedelt mit seinem Gipsarm in meine Richtung. "Und das ist ..." "Jan. Ich weiß. So sieht man sich wieder." Das Grinsen von Mr. Vampirkiller – Simon ist einfach ein viel zu normaler und vor allem harmloser Name für diesen Typen – vertieft sich noch etwas und ich schlucke hart. Diese Stimme ist einfach Gänsehautfeeling pur!
 

Und diese ganze Situation hier ist einfach nur ein weiterer Beweis dafür, dass das Universum, Gott oder wer auch immer mich abgrundtief hassen muss. Da hatte ich gehofft, endlich in der Schule jemanden zu haben, mit dem ich mal reden kann, und dann passiert so was. Ganz toll, echt. Warum kann in meinem Leben eigentlich nicht wenigstens ein einziges, verdammtes, beschissenes Mal irgendwas so laufen, wie ich das gerne hätte? Warum immer ich?
 

"Ihr kennt euch schon?" Mit großen Augen blickt Ruben zwischen seinem Bruder und mir hin und her. Ich kann nur stumm nicken und Simon – es ist echt seltsam, jetzt den richtigen Namen von diesem Vampirfreak zu kennen – tut es mir gleich. "Wir haben uns gestern Abend schon getroffen. Jan und seine Familie wohnen direkt unter mir", erklärt er und Ruben fängt an zu strahlen, was ich mal so überhaupt nicht nachvollziehen kann.
 

"Das ist ja genial!", freut er sich und ich bin gelinde gesagt total irritiert. Man könnte auch behaupten, ich kucke ihn an wie eine Kuh wenn's donnert, aber wer will denn so kleinlich sein? Ich kann jedenfalls absolut nicht nachvollziehen, was Ruben daran genial findet, dass in der Wohnung über uns dieser Irre wohnt. Das ist alles, aber genial ist das ganz bestimmt nicht. Beängstigend, erschreckend, vielleicht sogar gruselig, aber genial finde ich das nicht.
 

"Dann kann ich, wenn ich einen von euch beiden besuche, auch immer gleich bei dem Anderen vorbeischauen und so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen." Ist der wahnsinnig? Nachher schleppt der diesen Verrückten noch in unsere Wohnung und der killt uns alle oder so. Verdammt, ich will hier weg! Ehrlich, so sehr hab ich mich noch nie nach Hause in mein sicheres, warmes Bett gewünscht. Warum bin ich heute Morgen eigentlich überhaupt aufgestanden?
 

Bevor allerdings mein Fluchtreflex einsetzt und ich mich in Sicherheit bringen kann, werde ich auch schon wieder gepackt, mitgezerrt und finde mich nach dem nächsten Blinzeln auf dem Rücksitz des schwarzen Wagens von Mr. Psycho wieder, meinen Rucksack auf meinem Schoß und Ruben neben mir. Und während er munter auf seinen Bruder einquasselt, mache ich mich so klein wie möglich, kneife meine Augen ganz fest zu und nehme mir vor, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit die Beine in die Hand zu nehmen und abzuhauen. Der Kerl ist mir einfach nicht geheuer. Und daran ändert auch sein kleiner Bruder nichts. Immerhin kenne ich Ruben ja gerade mal knapp sechs Stunden. Was weiß ich denn, wie der wirklich ist?
 

Klar, ich habe mich die ganze Zeit über echt gut mit ihm verstanden, aber das kann ja alles gestellt gewesen sein. Außerdem wusste ich da ja auch noch nichts von seiner Verwandtschaft mit diesem Gruseltypen. Obwohl die Zwei sich, wenn ich es so genau betrachte, nicht besonders ähnlich sehen. Sind die wirklich Brüder? Oder ist das vielleicht nur ein Trick gewesen, um mich ins Auto zu kriegen und ... was weiß ich was mit mir anzustellen? Zutrauen würd ich's diesem Zombiefan auf jeden Fall.
 

Ein Rippenstoß reißt mich aus meinen immer paranoider werdenden Gedanken und als ich meine Augen vorsichtig wieder öffne, blicke ich genau in Rubens Gesicht. "Ich muss jetzt hier raus. Da vorne wohne ich", informiert er mich und als ich einen Blick durch die Windschutzscheibe werfe, kracht meine Kinnlade buchstäblich auf den Boden.
 

"In ... in einer ... Kirche?", stammele ich krächzend und meine Augen huschen ungewollt zu Rubens großem Bruder, der schon ausgestiegen ist und sich an die Motorhaube seines Wagens gelehnt hat. Sein Gesicht kann ich nicht sehen, weil er mir den Rücken zudreht, aber auf mich wirkt er irgendwie angespannt. Aber vielleicht bilde ich mir das auch bloß ein. Was weiß denn ich, was in ihm vorgeht? Und warum zerbreche ich mir eigentlich den Kopf darüber? Das geht mich doch gar nichts an. Außerdem interessiert es mich auch nicht die Bohne. Ist mir doch egal, was er jetzt denkt.
 

"Nein, natürlich nicht." Ruben kichert, löst meinen Anschnallgurt und zieht mich aus dem Auto. Sobald ich draußen bin, schlägt er die Tür zu und ich stelle mit Entsetzen fest, dass mein Rucksack noch auf der Rückbank liegt. Scheiße!
 

"Ich wohn direkt daneben, im Pfarrhaus. Mein Vater ist Priester. Hatte ich das nicht erwähnt?" Auf diese Frage kann ich nur mit den Schultern zucken, denn ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, ob Ruben mir davon erzählt hat oder nicht. Kann schon sein, dass ich's einfach nur nicht mitgekriegt oder schon wieder vergessen hab, aber da bin ich mir nicht so ganz sicher.
 

"Na, ich muss dann, sonst drehen meine Eltern durch. Bis morgen in der Schule, Jan." Damit drückt Ruben mich kurz und grinst mich noch mal an, bevor er seine Tasche nimmt und zu seinem Bruder geht. Den umarmt er ebenso wie mich und zu meiner grenzenlosen Überraschung erwidert der Psychopath die Umarmung sogar. Danach wuschelt er Ruben durch die Haare und der beschwert sich zwar, grinst aber dabei, also meint er seine Beschwerde offenbar nicht wirklich ernst.
 

"Pass auf Dich auf, Kleiner. Und grüß Chris von mir", murmelt Mr. Psycho leise, aber trotzdem laut genug, dass ich seine Worte gerade so eben noch hören kann. Seine Stimme klingt seltsam – irgendwie besorgt und fast schon ... zärtlich? – und ich kriege wie schon gestern Abend eine Gänsehaut. Dabei bin ich froh, dass das keiner von den beiden bemerkt. Verdammt, das ist doch peinlich!
 

"Klar, mach ich. Der freut sich bestimmt." Ruben grinst zu seinem Bruder hoch, winkt mir noch einmal mit seinem Gipsarm zu und sprintet dann zur Tür des Pfarrhauses, die gerade geöffnet wird. Im Türrahmen erscheint eine dunkelhaarige Frau, die höchstwahrscheinlich die Mutter der beiden ist. Jedenfalls vermute ich das jetzt einfach mal. Sie lässt Ruben ins Haus und will dann die Tür schließen, hält aber inne und starrt stattdessen zu Mr. Vampirkillers Wagen herüber, als hätte sie einen Geist gesehen – was vielleicht gar nicht so abwegig ist, wenn man das Outfit ihres älteren Sohnes bedenkt. Wenn ich seine Mutter wäre, würde ich mich auch vor ihm gruseln, Sohn hin oder her.
 

"Wir sollten fahren. Steig ein." Die Stimme von Mr. Kinderschreck klingt so bestimmend, dass ich keinen Widerspruch wage, sondern einfach nur an der hinteren Autotür ziehe. Allerdings geht die nicht auf, aber bevor ich irgendetwas sagen kann, öffnet Mr. Gruselig, der schon eingestiegen ist, mir von innen die Beifahrertür und winkt mich zu sich heran. Der Blick aus seinen roten Augen ist durchdringend und beängstigend zugleich, also steige ich brav ein, schnalle mich an und versuche dabei möglichst unauffällig den Kloß runterzuschlucken, der in meinem Hals feststeckt. Scheiße, bis zu Hause bin ich in diesem Auto praktisch ein Gefangener. Und mein Aufseher könnte locker einem Horrorfilm entstiegen sein. Ganz toll. So was passiert wirklich niemandem außer mir. Womit habe ich das eigentlich verdient?
 

Und warum in aller Welt sagt dieser Gruseltyp nichts? Wenn der einfach nur schweigend auf die Straße starrt – ja, ich kucke aus dem Augenwinkel immer wieder zu ihm rüber, aber das ist ja wohl kein Verbrechen, oder? –, ist der mir gleich noch viel unheimlicher als ohnehin schon. Am liebsten würde ich jetzt irgendwas sagen – ganz egal was –, um dieses blöde Schweigen zu brechen, aber dummerweise fällt mir nichts ein. Ich meine, worüber sollte ich mit Mr. Gruselig auch reden? Smalltalk mit einem Möchtegernvampir gehört nun mal nicht unbedingt zu meinen Paradedisziplinen.
 

"Warum haben Sie Ihre Eltern denn nicht begrüßt, als Sie Ruben abgesetzt haben?", rutscht es mir irgendwann dennoch eher unabsichtlich heraus und ehe ich mich versehe, blicken mich zwei rote Augen an. Ich fühle mich ein bisschen wie ein Kaninchen, das von einer hungrigen Schlange in die Ecke gedrängt wurde. Ich glaube, dieses Thema anzusprechen war so ziemlich das Dümmste und Falscheste, was ich tun konnte. Ich bin doch so unglaublich blöd, dass es eigentlich schon weh tun müsste! Das geht mich doch eigentlich gar nichts an.
 

Allerdings frisst mein gruseliger Chauffeur mich nicht für meine Frage, sondern schüttelt einfach nur den Kopf. "Du musst mich nicht siezen", sagt er dann und ich schrumpfe unwillkürlich noch ein bisschen mehr zusammen. Seine Stimme ist ja im Freien schon unheimlich, aber auf so engem Raum wie hier ist die Wirkung mindestens zehnmal so stark. Und das Gleiche gilt auch für seinen Blick. Hilfe!
 

"Das war keine Antwort auf meine Frage", nuschele ich trotzdem leise – ja, bin ich denn lebensmüde? –, bevor ich es verhindern kann. Allerdings spreche ich offenbar nicht leise genug, denn mich trifft noch ein kurzer Seitenblick von Mr. Obervampir, ehe er sich wieder auf den Verkehr konzentriert. "Du würdest meinen Grund nicht verstehen", behauptet er und ich plustere empört die Wangen auf. Was soll das denn jetzt bitteschön heißen?
 

"Ich bin nicht dumm!", brause ich auf und kann sehen, wie er zu schmunzeln beginnt. "Das wollte ich damit auch gar nicht sagen", wiegelt er ab, aber das glaube ich ihm nicht. Der kann mir ja viel erzählen, wenn der Tag lang ist. "Aber um das zu verstehen, weißt Du zu wenig über meinen Vater, mein Verhältnis zu ihm und meinen Glauben. Und so, wie Du gestern Abend reagiert hast, kann ich mir nicht vorstellen, dass Du das ändern willst", fährt er fort und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass er mich jetzt neugierig gemacht hat.
 

Klar, ein Priester wird wohl kaum sehr begeistert sein, wenn sein Sohn Satanist wird, aber warum behauptet Simon dann, dass es an seinem Glauben liegt und nicht an dem seines Vaters? Für mich klingt es nämlich irgendwie so, als wäre es Simons Entscheidung, seinem Elternhaus fernzubleiben, und nicht die Entscheidung seines Vaters. Und da muss ich ihm Recht geben. Das verstehe ich nämlich wirklich nicht. Wieso verhindert sein Glaube, dass er mit seinen Eltern spricht?
 

"Das kapier ich nicht", gebe ich zu und wieder schmunzelt Simon kurz, wird aber gleich wieder ernst. "Ich kann meinen Vater nicht respektieren", beginnt er und ich beobachte ihn gespannt. Dabei bemerke ich nur am Rande, dass sich meine Angst vor ihm gerade ziemlich in Grenzen hält. Im Augenblick bin ich eigentlich eher neugierig, sonst nichts – auch wenn seine Stimme mir trotzdem wieder und wieder eine neue Gänsehaut verpasst. Aber irgendwie ist das jetzt gerade gar nicht so schlimm.
 

"Das geht sicher vielen so, aber eine der Regeln meines Glaubens besagt, dass man das Haus einer Person, der man keinen Respekt entgegenbringt, nicht betreten soll. Daran halte ich mich. So einfach ist das." Simons Worte klingen abschließend und so frage ich nicht weiter nach, sondern nicke einfach nur stumm und schaue dann aus dem Fenster, weil ich nicht so recht weiß, was ich sonst tun oder sagen soll.
 

Irgendwie klingt diese Regel in meinen Ohren ziemlich hart – besonders, weil es ja da um seine eigenen Eltern geht. Ich glaube, ich könnte das nicht. Mit meinem Vater komme ich zwar auch nicht besonders gut klar – kein Wunder, er will ja schließlich auch nichts von mir wissen –, aber er ist trotzdem immer noch mein Vater. So einen krassen Schlussstrich unter unsere kaum vorhandene Vater-Sohn-Beziehung ziehen könnte ich schon alleine wegen Vicky nicht. Immerhin hängt sie ja doch sehr an ihm, trotz seiner Trennung von Mama und der blöden Zicke, mit der er seitdem zusammen ist.
 

"Hey, Jan, wir sind da", werde ich aus meinen Überlegungen gerissen und schrecke regelrecht zusammen, als Simon mir eine Hand auf die Schulter legt. "Ähm ... ja, d-danke", stammele ich, während mein Herz einen regelrechten Stepptanz hinlegt. So schnell wie möglich öffne ich meinen Anschnallgurt und bin wie ein geölter Kugelblitz aus dem Auto und im Hausflur.
 

Erst als die Tür unserer Wohnung hinter mir ins Schloss fällt, ich mich an das Holz lehne und in das besorgte Gesicht meiner Mutter blicke, bemerke ich, dass ich meinen Rucksack unten in Simons Auto vergessen habe. Sofort trete ich mich mental selbst in den Arsch. Verdammt, wie blöd bin ich eigentlich? Und wie soll ich meine überstürzte Flucht erklären, wenn ich, was ja wohl leider unvermeidlich ist, zu ihm gehe, um meine Schulsachen zu holen? Oh Mann, mit der Aktion gerade habe ich mich doch so zum Horst gemacht, dass ich ihm nie, nie wieder unter die Augen treten kann! Ich habe mich doch blamiert bis in die Steinzeit und zurück! Und warum? Wegen einem total lächerlichen und harmlosen Gespräch. Super, Jan, echt. Dafür hab ich mir doch glatt einen Orden verdient, ich Vollidiot. Wie kann man nur ungestraft so dämlich sein? Vielleicht sind die ganzen dummen Sprüche, die ich immer zu hören kriege, ja doch irgendwie gerechtfertigt.
 

Wobei ich, wenn ich ehrlich bin, zugeben muss, dass eigentlich nicht das Gespräch das Problem war. Was meinen Fluchtreflex wirklich aktiviert hat, war Simons Hand auf meiner Schulter. Diese plötzliche Berührung hat mich – peinlich, aber wahr – einfach ganz furchtbar erschreckt.
 

"Jan, ist alles in Ordnung? Du bist ja ganz blass. Geht's Dir nicht gut? Und wo ist Dein Rucksack?" Wie als Antwort auf die besorgten Fragen meiner Mutter klopft es in der gleichen Sekunde an das Holz in meinem Rücken und ich zucke so heftig zusammen, dass ich noch fast das Gleichgewicht verliere und umkippe. Allerdings kann ich mich gerade noch so am Türknauf festhalten und schaffe es sogar, mich umzudrehen und, mit heftigst zitternden Fingern und einem Magen wie ein Eisklumpen, die Tür zu öffnen. Davor steht, wie nicht anders zu erwarten war, Simon und hält mir meinen Rucksack entgegen.
 

"Den hast Du gerade in meinem Wagen liegen lassen", sagt er, ohne auch nur mit einem Wort auf mein total blödes Benehmen und meinen ultrapeinlichen Abgang vorhin einzugehen. "D-Danke", stottere ich, nehme meinen Rucksack und laufe gegen meinen Willen knallrot an, als Simon mich für einen Sekundenbruchteil anlächelt. Dabei wirkt er irgendwie gruselig auf mich, aber auch wieder nicht. Ich weiß nicht, wie ich das, was bei dem Anblick in mir vorgeht, richtig beschreiben soll. Ich finde einfach keine passenden Worte dafür und bin regelrecht froh, als meine Mutter sich einmischt.
 

"Sie haben Jan nach Hause gefahren? Das ist aber nett von Ihnen", sagt sie, lächelt Simon freundlich an und legt mir dann einen Arm um die Schultern. Diese Geste ist mir aus einem Grund, den ich nicht so recht verstehe, ganz furchtbar peinlich, aber so gummiartig, wie meine Beine sich gerade anfühlen, kann ich nicht mal flüchten – jedenfalls nicht, ohne mich äußerst unelegant der Länge nach im Flur auf die Fresse zu legen. Und das muss ich wirklich nicht haben.
 

"Du siehst gar nicht fit aus, Schatz", wendet meine Mutter sich an mich und ich kriege gleich wieder ein schlechtes Gewissen, als ich die Sorge in ihrer Stimme höre. Eigentlich sollte ich ihr jetzt sagen, dass es mir gut geht und sie keine Angst haben muss – immerhin bin ich nicht krank, sondern einfach nur total nervös –, aber ich kriege irgendwie keinen einzigen Ton raus. Ganz toll, wirklich. Und schon wieder mache ich mich vor Simon zum Hampelmann. Super, Jan. Herzlichen Glückwunsch.
 

"Vielleicht solltest Du Dich ein bisschen hinlegen. Nicht, dass Du mir noch umkippst." So vorsichtig, als wäre ich aus Glas, streicht meine Mutter mir über die Stirn und ich nutze die Vorlage, nicke kurz und winde mich dann aus ihrem Arm, um schleunigst in meinem Zimmer zu verschwinden. Dabei halte ich meine Augen stur auf den hässlichen braunen Teppich in unserem Wohnungsflur gerichtet, um Simons Blicken zu entkommen.
 

Bevor meine Zimmertür hinter mir ins Schloss fällt, höre ich noch so halb, wie meine Mutter sich noch mal bei Simon für seine Freundlichkeit mir gegenüber bedankt. Seine Antwort darauf ist leise und das Einzige, was ich verstehe, ist der Name Ruben. Wahrscheinlich erzählt er meiner Mutter gerade, dass sein Bruder und ich seit heute Klassenkameraden sind oder so.
 

Abgrundtief seufzend und irgendwie verstört, ohne einen wirklichen Grund dafür zu kennen, lasse ich mich bäuchlings auf mein Bett fallen und vergrabe mein noch immer knallrot glühendes Gesicht in meinem Kopfkissen. Heilige Scheiße, was für ein Tag!
 

~*~
 

Hach ja, mit jedem Kapitel mag ich Janni mehr.

*ihm die Frisur zerflausch*

Und jetzt hat der bisher noch namenlose "Mr. Kinderschreck" auch endlich einen Namen - bzw. kennt ihr ihn jetzt.

^____^

Was den armen kleinen Janni wohl im nächsten Kapitel erwartet? Ich weiß es, aber ich verrat's euch nicht. Da müsst ihr euch schon gedulden, bis es fertig ist und ich es on stelle.

^.~
 

Man liest sich hoffentlich!
 

Karma



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Chino
2010-04-16T22:18:41+00:00 17.04.2010 00:18
Ich bin vorhin durch Zufall auf diese Geschichte gestoßen und werde sie wohl auch die Nacht über durchlesen. Eigentlich würde ich auch dann erst einen Kommentar schreiben, aber eine kleine Anmerkung bezüglich eines kleinen Fehlers wollte ich noch machen. Denn: Simon trägt Motivlinsen mit denen man nicht am Straßenverkehr teilnehmen darf, da sie in der Regel das Sichtfeld einschränken.
Bis auf diesen kleinen unwichtigen Umstand gefällt mir das ganze relativ gut, auch wenn Jan in Bezug auf Simon etwas kindisch rüberkommt. :)
Von: abgemeldet
2010-02-26T07:17:23+00:00 26.02.2010 08:17
So jetzt hab ich also endlich auch das zweite Kapitel geschafft *puhhh XD*
Also zuerst, dein Schreibstil gefällt mir wirklich gut, nur sind die Dialoge an manchen Stellen etwas gestellt und wirken daher ziemlich hölzern. Ein bisschen mehr Umgangssprache wäre toll und würde das ganze auflockern.
Dann Rubens Reaktion auf Kevins äußerst dumme Bemerkung fand ich super, hab ich so gelacht.

Nun kommt aber wieder meine Kritik und die fällt wie beim letzten Kapitel leider wieder etwas länger aus.
Jan, ich mag ihn immer noch nicht. Ich kann seine Denkweise, sein Handeln und seine Ansichten nicht nachvollziehen und langsam fängt er an mich sogar zu nerven.
Am Anfang des Kapitels fand ich es etwas übertrieben, das Jan nicht schlafen konnte weil er an Simon denken musste, der ja ach so gruselig ist. Kennt er keine Goths? Es hat auf mich nämlich irgendwie so gewirkt als sei er gerade erst 10 geworden.
Und das er nicht wusste was er von Simons Aussage halten sollte fand ich auch recht seltsam, hat er etwa noch nie was von Satanisten gehört oder ist er einfach nicht in der Lage sich eine vernünftige, eigene Meinung zu bilden? Und warum fragt er Simon denn nicht? Ist doch nichts dabei. Der wird ihn ja wohl nicht gleich Satan opfern.
Außerdem kann ich gut verstehen das er sich nicht ernstgenommen fühlt, bei solchen Gedanken und so einem Verhalten sich unter der Decke verkriechen um nicht in die Schule zu müssen. Anstatt die Zähne zusammen zu beißen und sich dem in der Schule zu stellen.
Und warum lässt er sich das Verhalten seiner Schwestern gefallen? Wenn er sich nicht wehrt hat er ganz einfach Pech gehabt.
Warum oder was ihn zum Arsch für alle macht ist nicht ganz verständlich, diese Kleinigkeiten können es ja ganz klar nicht sein und ist er nicht selbst daran Schuld? Immerhin lässt er sich ja zum Arsch machen.
Es ist nich genetisch vorprogrammiert, er könnte sich doch dagegen wehren oder etwa nicht?
Weshalb versucht er den Kater von den Cornflakes fern zu halten? Katzen essen sowas nicht und wenn man etwas Milch an die Fingerspitze macht und ihnen ans Maul schmiert hauen die ganz schnell ab.
Ist Jan nicht selbst erbärmlich wenn er sein Leben auf Grund ganz alltäglicher Probleme für erbärmlich hält?
Das was im am Abend zuvor passiert ist also die Sache auf der Brücke, ist nicht wirklich die Schuld seiner Schwester, er hätte doch auch Zuhause bleiben können und einfach abwarten das sie entweder selbst geht oder das Slim wieder kommt. Doch da er nicht richtig nachgedacht hat trifft die Schuld ihn ganz alleine.
Dann Jans ganzes Verhalten Simon gegenüber, die Anspielunge wie z.B. Mr. Obervampir oder Mr. gruselig sind doch total schwachsinnig, man hat auch schon im Kapitel vorher verstanden das Simons Äußeres auf ihn gruselig wirkt. Muss er das dann immer und immer wieder mit lächerlichen und lahmen Anspielungen wiederholen?
Und was ist den Schlimmes passiert? Simon hat ihm geholfen und er wohnt über ihm Ende. Daran ist nichts peinlich oder schlimm geschweigedenn gruselig. Jans Reaktion als er mitbekommt das Simon der Bruder von Ruben ist, ist daher etwas unverständlich. Und dann immer dieses Irre, Psychopath usw. Im Grunde kennt Jan Simon doch gar nicht und ist es nicht etwas heuchlerrisch, von dem Äußeren einer Person auf ihre Persönlichkeit zu schließen? Gerade wenn man selbst für sein Aussehen gemobt wird? Und man eigentlich weiß das sowas ziemlich oberflächlich und dumm ist??
Und dann noch die Autofahrt, ziemlich paranoid der gute Jan. Oder er ist einfach etwas arrogant, wenn er glaubt das Simon und Ruben sonst was von ihm wollen. Warum sollten sie das fragt man sich da nur immer wieder.
Aber ansonst gut geschrieben, ich werd mir dann auch bald mal Kapitel 3 vornehemen.

Monkey

Von:  Midnight
2010-02-15T21:09:40+00:00 15.02.2010 22:09
Puuuuhh nun das 2 Kapitel gelesen. Ich muss schon sagen das es wirklich sehr spannend ist, aber die Kapitel sind einfach irre lang, ich habe über ne h gebraucht um dieses Kapitel zu lesen und ich habe noch etliche vor mir Ö__Ö~ bin mal gespannt was noch so passiert ;)
Von:  nitro2811
2009-11-12T16:25:47+00:00 12.11.2009 17:25
Das Kapitel ist echt gut geworden, Gratulation!!!

Zum Glück hat Janni jetzt einen Verbündeten in seiner Klasse der auch noch schlagfertig ist.

ich kann das nächste Kapitel nicht erwarten.

Gruß Reno
Von:  Inan
2009-11-09T17:24:01+00:00 09.11.2009 18:24
Ich finde Simon cool <3
Immernoch xD
Janni kommt sicher auch bald mit ihm klar,
das geht garnicht anders xD
Tolliges Kapi,
sorry dass ich erst jetz n kommi mach^^
Von:  Schwarzfeder
2009-11-09T09:15:08+00:00 09.11.2009 10:15
Okay...ganz ehrlich...ich weiß NICHT, was in diesem Kapitel das geilste ist xD

Erst einmal finde ich es endgenial wie Ruben auf den Vollhonk reagiert! Das nennt sich Maulstopfen mit Stil!
Ruben ist einfach nur der Hammer!
Dann (ich hab ehrlich gesagt geahnt/gehofft) dass Simon Rubens Bruder ist...ein so genialer Clue...Gott ich liebe diese Story!
Zumal ja offensichtlich seine kleine Schwester Simon total toll findet, weil sie ihn doch zur Ballettaufführung eingeladen hat...so endgenial xD
Und irgendwie trau ich ihm zu, dass Simon da auftaucht! Echt! Und vielleicht schleppt er ja Ruben mit x33
Nja...jedenfalls hat sich das mit Mr. Kinderschreck ja so dann erledigt, ne? *grins*
Und auch Jannis Beschreibung von Simon - kann es sein, dass er...leicht...paranoid ist? - war auch zum schießen lustig! Vor allem, dieser Satz so ein allerweltsnamen passt gar nicht zu so einem Vampir ^^" Also ich find den eigentlich toll, den Namen!
Ich kenn nämlich bis jetzt nur Personen mit diesem Namen, die außergewöhnlich toll sind xD

Das sind alles so Punkte, die ich einfach nur super fand!

Allerdings gab es auch einige Punkte wo ich schwer schlucken musste! Ruben scheint es offensichtlich sehr nahe zu gehen, dass seine Eltern bzw. sein Pa mit Simon nicht klar kommt, verständlich wenn man bedenkt, dass der Paps Pfarrer ist und Simon halt...andersgläubig (hab ich das richtig verstanden, er ist wirklich Satanist?) aber, krass ist es wirklich! Obwohl ich definitiv mit Simon sympathisiere, weil ich glaube, dass in dem Clinch auch jede Menge Vorurteile eine Rolle spielen, die vermutlich (ich weiß es ja [hoffentlich noch] nicht)von der Vater-Seite ausgehen!
Jedenfalls wirklich heftig! Wo ich schwer schlucken musst, war diese Regel, man soll das Haus der Person, die man nicht respektiert auch nicht betreten. Ich fänd es interessant zu erfahren weshalb es diese Regel gibt, jedenfalls glaube ich schon, dass die Hintergrund hat.

Dann noch, dass Janni eine generelle Sportbefreiung hat...da steckt doch was größeres hinter, oder nicht? Ich mein, wirklich nur wegen der blauen Flecken? (dann sollte ich vielleicht auch mal zum Arzt, nach den Sportstunden seh ich immer aus wie verprügelt) Und weshalb hat Ruben nen Gipsarm? (obwohl ich denke, dass das jetzt net so gravierend schlimm ist oder so)

Und noch die Frage...wie geht's weiter?
Echt mal noch nicht mal einen Tipp gibst du...Fiesling!!
xD
Nja jedenfalls bin ich echt extrem gespannt auf das nächste Chap und freu mich wenn es kommt ^^
Ich geh solange an meiner Story weiter tippen und hoffe du kannst mit meinen Gedankengängen da oben (ganz schön...konfus ^^") etwas anfangen oder wenigstens rausfiltern, dass mir das Chap gefallen hat ^^

lg und bis demnächst!
*winkz*
Schwarzfeder
Von:  Aschra
2009-11-08T21:54:26+00:00 08.11.2009 22:54
Gott Süße ich liebe Ruben, der ist einfach nur klasse, aber er hat nen Mundwerk wie ein Wasserfall, das stell ich mir ziemlich anstrengend vor^^ Aber es macht ihn auch sympatisch!
Was Janni angeht, ich mag den kleinen Angsthasen nach wie vor der ist toll und auch nur ein ganz kleines bischen Paranoid, das fällt so fast gar nicht auf^^
Last but not least, Simon, ich glaub ich hab das im Kommi zu Kapitel eins schon erwähnt, so einen will ich auch haben der ist einfach nur toll und ich freue mich schon richtig auf das nächste Kapitel und das was da dann passieren wird, egal was du da auch geplant hast!

Ps. Erstöööööö


Zurück