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Welcome to my life

von

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Von Referaten, Halloweenplänen und neuen Freunden

Obwohl jetzt gerade sowieso schon endlos viele FFs auf Freischaltung warten, dachte ich, ich trage auch noch ein bisschen zu dem Stau bei.

*grins*
 

Übrigens gehen dieses Mal Kekse für das Aufdecken einer ziemlich offensichtlichen Verwechslung an Schwarzfeder, Yumika, Inan und abgemeldet.

*Kekse verteil für die Sache mit Morgaine*

In der Tat hat Simon niemals von "seiner Freundin" gesprochen. Das hat Jannis Mutter einfach nur angenommen, als sie das Mädel gesehen hat. Nur dumm, dass Janni das nicht weiß. Aber er wird's erfahren ... irgendwann.

XD
 

@Rayligh: Danke für den Kommentar - und dafür, dass Du mich nicht meucheln willst.

^.~
 

@Schwarzfeder: Den Großteil hab ich Dir ja schon beantwortet, also nur noch mal ein Danke für Deinen Riesenkommi.

*_____*
 

@abgemeldet: Yay, noch jemand, der mich leben lässt!

^.~

Und zu Deiner Streitvermutung: Nicht wirklich, aber Morgaine hat Simon gerade schon etwas geärgert und ihn mit etwas aufgezogen, was der ihr mal erzählt hat. Was das allerdings war, verrate ich nicht.

*mir den Mund zukleb*
 

@Yumika: Und noch ein Monsterkommi!

*im Kreis tanz*

Ich freu mir immer nen Keks, wenn ich solche langen Kommis kriege, in denen so viel spekuliert wird.

*____*

Freut mich, dass Du Jassi magst. Und ja, er hatte spätestens bei der Sache mit dem Sonnenuntergang den Durchblick. Er kennt Janni eben von klein auf.

Dazu, dass Janni Dir nicht wie sechzehn vorkommt, kann ich Dir nur zustimmen. Er ist, bedingt durch seine Krankheit (auf die ich im nächsten Kapitel eingehen werde), ein bisschen reifeverzögert, gerade was Gefühle betrifft. Da ist er ein echter Spätzünder. Aber bedenke: Simon ist erst neunzehn, also ist er sooooo wahnsinnig erwachsen auch noch nicht. Er mag reifer sein als Janni, aber längst nicht fehlerlos.
 

@Inan: Jaja, dramatische Missverständnisse müssen sein. Ich freu mich schon darauf, wenn Janni DAS auch endlich mitkriegt.

*kicher*

*schon ganz genau weiß, wann und wo das passieren wird*
 

@abgemeldet: Inwieweit es Janni bald besser geht ... Nyan, sagen wir, seine Stimmung schwankt im Moment ziemlich. Aber ich glaube, jede(r), der/die sich noch an seine/ihre allererste Verliebtheit erinnert, kann Jannis Gefühlschaos zumindest ein bisschen nachvollziehen. Ich weiß jedenfalls, dass ich damals fast genauso war wie er. Gut, ich war jünger als er es jetzt ist, aber die Gefühlslage war die gleiche.
 

@Aschra: So, Liebes, hier ist auch eins der zwei Kapitel, die ich Dir für Dein Seelenheil schon vorab geschickt hab. Du weißt, was passiert, also ist nichts von dem hier eine große Überaschung für Dich. Trotzdem hoffe ich, Du magst es - auch wenn Janni mal wieder ein bisschen leiden muss.

^^°
 

Übrigens hat in diesem Kapitel auch endlich Christie seinen Auftritt.

*ihn puschel*

Und ich muss sagen, ich hab ihn lieb. Genau wie Jassi. Und Ruben. Und Janni. Und Simon. Und Flo (der hier auch seinen ersten Auftritt hat). Und Morgaine (die bisher ja noch gar nicht vorgekommen ist). Und überhaupt fast alle.

*gerade ein bisschen auf Zucker ist*
 

Enjoy!
 

Karma
 

~*~
 

Am Montagmorgen komme ich noch wesentlich schlechter in die Gänge als am Sonntag. Meine Augen sind total verklebt, mein Schädel dröhnt, als würde er bei der nächsten unvorsichtigen Bewegung meinerseits platzen und allgemein fühle ich mich einfach nur total beschissen. Noch dazu habe ich in meinen Klamotten geschlafen, weil ich gestern Abend vor lauter Heulen irgendwann einfach weggepennt bin, also sehe ich aller Wahrscheinlichkeit nach sicher wenigstens halb so schlimm aus, wie ich mich tatsächlich fühle.
 

Slim, an dem ich mich die halbe Nacht lang festgehalten hab – irgendwann hat er sich durch Kratzen aus meiner Umklammerung befreit, aber ich nehme ihm das nicht übel –, sitzt neben meinem Bett und sieht mich an, als würde er etwas Bestimmtes von mir erwarten, aber ich habe keine Ahnung, was das sein könnte. "Morgen, Mistvieh", grüße ich ihn matt und stelle dabei gleich mal fest, dass meine Stimme schlimmer krächzt als sämtliche Krähen, die unsere Gegend zu bieten hat. Aber nach dem gestrigen Tag ist das wohl auch kein Wunder.
 

"Komm, ich lass Dich raus. Muss ja eh jetzt gleich zur Schule. Hilft ja alles nix." Mit diesen Worten schwinge ich mich aus dem Bett, schlurfe zur Tür und schließe sie so leise wie möglich auf, um nur ja niemanden darauf aufmerksam zu machen, dass ich wach bin. Gestern habe ich es geschafft, meiner Mutter und meinen Schwestern aus dem Weg zu gehen und heute möchte ich das nach Möglichkeit auch so halten. Ich will nicht, dass sie mich so zu Gesicht kriegen. Mama macht sich sonst nur wieder Sorgen, Vicky auch und Franzi lacht mich wahrscheinlich aus. Keine besonders berauschenden Aussichten.
 

Kaum dass ich meine Zimmertür einen Spalt geöffnet hab, flitzt Slim auch schon wie ein geölter Kugelblitz an mir vorbei in Richtung Bad, wo sein Katzenklo steht. Irgendwie rechne ich es ihm ja schon hoch an, dass er mein Zimmer nicht versaut hat. War sicher scheiße für ihn, die ganze Nacht hier mit mir eingesperrt zu sein. Aber er hätte ja auch nicht reinkommen müssen, also war er's so gesehen ja eigentlich selbst schuld. Er hätte sich immerhin auch bemerkbar machen können, wenn er raus gewollt hätte. Ich hätte davon zwar wahrscheinlich eh nichts mitgekriegt, aber ... ach, ist ja eigentlich auch egal. Warum denke ich eigentlich über so einen Scheiß nach?
 

Auf diese Frage gibt's eine ganze einfache Antwort: Weil die Alternative zu nachdenken über so einen Schwachsinn nachdenken über Simon und das, was Jassi mir gestern klargemacht hat, heißen würde. Und das will ich nicht. Ich will nicht darüber nachdenken, was das alles zu bedeuten hat. Ich will weder darüber nachdenken, dass ich überhaupt solche komischen Gefühle hab, noch will ich darüber nachdenken, dass das alles wegen Simons Freundin eh keinen Sinn hat.
 

Am allerwenigsten will ich aber darüber nachdenken, ob diese Gefühle jetzt eigentlich bedeuten, dass ich irgendwie ... ich weiß auch nicht ... schwul ... bin. Dass das ja wohl zumindest nicht allzu abwegig ist, ist mir nämlich irgendwann im Laufe der Nacht – jaja, ich weiß, ziemlich spät, aber besser spät als nie – klargeworden. Ich bin mir nur nicht so ganz sicher, ob ich jetzt wirklich generell auf ... auf Jungs stehe oder einfach nur auf Simon. Keine Ahnung, welche Option besser wäre. Im Augenblick finde ich sie beide gleichermaßen scheiße. Wofür braucht man überhaupt solche Gefühle?
 

Kopfschüttelnd, um diese Gedanken zu vertreiben, husche ich Slim hinterher ins Bad und schließe mich da für eine kurze Morgentoilette ein. Sobald ich damit fertig bin, verschwinde ich schnellstens wieder in meinem Zimmer, ziehe mich um und stopfe lustlos die Sachen, die ich für heute brauche, in meinen Rucksack. Mit diesem bewaffnet schleiche ich in den Flur, schlüpfe in meine Jacke und meine Schuhe und bin aus der Wohnung raus, bevor meine Mutter oder eine meiner Schwestern etwas sagen kann. Aufs Frühstück verzichte ich lieber. Mir ist viel zu schlecht, um jetzt irgendwas zu essen.
 

Den Weg zur Bushaltestelle bringe ich mit zügigen Schritten hinter mich. Dabei halte ich den Kopf die ganze Zeit gesenkt und weigere mich standhaft, nach rechts, links oder auch nur nach oben zu sehen. Dass ich in niemanden reinlatsche, grenzt schon halb an ein Wunder, aber das ist mir ziemlich egal. Genau genommen ist mir im Moment so gut wie alles egal. Ich will einfach nur diesen Tag irgendwie überstehen, damit ich mich danach wieder zu Hause in meinem Bett verkriechen und mich selbst für den Scheiß, der sich mein Leben nennt, bemitleiden kann. Nicht sehr produktiv, das ist mir durchaus klar, aber mir steht auch nicht der Sinn danach, produktiv zu sein. Ich will einfach nur diese beschissenen Gefühle wieder loswerden. Die bringen mir doch eh nichts als Ärger.
 

Noch lustloser als ohnehin schon an einem Montagmorgen schlurfe ich nach der Fahrt aus dem Bus, in die Schule hinein und schleiche da gleich bis zu meinem Klassenzimmer durch, ohne auf die blöden Hänseleien von Kevin und den Anderen, die schon vor mir da waren, einzugehen. Sollen sie mich doch Tunte, Schwuchtel und was weiß ich noch alles nennen. Ganz so abwegig, wie ich bisher immer geglaubt habe, ist das ja wohl doch nicht. Ob Kevin vielleicht irgendwie Hellseher ist oder so?
 

Über diesen vollkommen schwachsinnigen Einfall meinerseits muss ich tatsächlich kurz grinsen, aber das hält nicht allzu lange an. In dem Moment, in dem Ruben mir strahlend wie ein Flutlichtscheinwerfer entgegengerannt kommt und völlig außer Atem vor mir stehen bleibt, verschwindet das Grinsen gleich wieder, weil das Erste, was mir bei seinem Anblick durch den Kopf geht, der Gedanke ist, dass ich mich dummerweise ausgerechnet in seinen großen Bruder verliebt habe. Was würde Ruben wohl denken, wenn er das wüsste? Ob er dann immer noch mit mir befreundet sein wollen würde? Oder würde er sich dann von mir distanzieren und sich in die Lästerriege einreihen?
 

Da ich von diesen ganzen "Was wäre wenn?"-Gedanken nur noch mehr Kopfschmerzen kriege, versuche ich, sie in den hintersten Winkel meines Hirns zu verbannen, aber das ist nicht so einfach, wie ich das gerne hätte. Außerdem muss ich mich jetzt, wo Ruben munter auf mich einquasselt, mir von seinem Wochenende erzählt und mich fast im gleichen Atemzug nach meinem fragt, stark zusammenreißen, um mich nicht zu verraten oder gleich wieder einen Heulkrampf zu kriegen. Käme mitten auf dem Gang in der Schule sicher nicht so toll.
 

"War nicht so berauschend", nuschele ich schließlich nach minutenlangem Schweigen doch noch als Antwort, weil Ruben einfach nicht aufhört, mich abwartend anzusehen. "Hab schlecht geschlafen", schiebe ich noch hinterher und gleich darauf unterzieht er mein Gesicht aus der Nähe einer überaus kritischen Musterung. "So siehst Du auch aus", stellt er fest und verdreht die Augen, als von irgendwo schräg hinter uns "Knutscht euch woanders, ihr Schwuchteln!" kommt.
 

"Neidisch oder was?", blafft Ruben in Richtung Malte zurück und ehe ich mich versehe, hat er sich schon meine Hand geschnappt und macht auch nicht den Eindruck, als würde er sie so bald wieder loslassen wollen. Eigentlich würde ich jetzt protestieren – für solche Spielchen bin ich normalerweise nicht zu haben; mir sind die Konsequenzen zu schmerzhaft, wenn einer meiner herzallerliebsten Klassenkameraden mich alleine in die Finger kriegt –, aber dafür habe ich jetzt einfach nicht die Kraft. Wenn es Ruben Spaß macht, mit mir Händchen zu halten, bitteschön. Ich bin ja kein Spielverderber.
 

"Bah, so was will doch keiner sehen! Das ist ja ekelhaft!", kommt es bei unserem Anblick von Kevin, aber bevor dieser zu uns rüberkommen und uns auf seine unnachahmlich charmante Art und Weise klarmachen kann, was er von händchenhaltenden Jungs hält, kommt eine äußerst konfus und gestresst wirkende Frau Römer um die Ecke geschossen, schließt die Tür des Klassenraums auf und scheucht uns alle hinein.
 

Da Ruben und ich die Letzten sind, die den Raum betreten, fällt Frau Römers Blick zwangsläufig auf unsere noch immer verschränkten Hände – Ruben lässt mich nämlich auch jetzt nicht los, sondern schleift mich so zu unseren Plätzen und drückt mich da auf meinen Stuhl –, aber sie sagt nichts dazu, sondern sieht uns nur mit fragend hochgezogener Braue nach. Nicht, dass es mich überhaupt stören würde, wenn sie jetzt eine Frage stellen würde. Ich würde ihr nur nicht antworten. Mir ist im Augenblick einfach nicht nach Reden. Mit niemandem. Am liebsten wäre ich jetzt zu Hause in meinem Bett, aber wenn ich versucht hätte zu schwänzen, dann würde meine Mutter sich nur wieder Sorgen ohne Ende machen und das will ich nicht. Ich will einfach nur meine Ruhe haben, bis diese beschissenen Gefühle endlich wieder weg sind.
 

Wie üblich wird allerdings auch heute natürlich mal wieder ganz gepflegt darauf geschissen, was ich will und was ich nicht will. Kaum dass Frau Römer nämlich ihren ganzen Krempel wie sonst auch über das gesamte Pult verteilt hat, hockt sie sich auch schon halb darauf und strahlt dann so dermaßen gut gelaunt in die Runde, dass sich mir der Magen umdreht. So gute Laune bei ihr an einem Montagmorgen kann einfach nichts Gutes zu bedeuten haben.
 

"Wie ihr ja sicher noch wisst, hat unsere Klasse für diese Woche einen zweieinhalbtägigen Ausflug mit Übernachtung in einer Jugendherberge geplant", erinnert sie uns und ich kann mir ein genervtes Aufstöhnen nicht verkneifen. Diesen schwachsinnigen Ausflug hatte ich schon wieder vollkommen vergessen. Oder nein, vergessen stimmt nicht ganz. Verdrängt trifft es wohl eher. Ich wollte einfach nicht daran denken, dass ich mich volle zweieinhalb Tage mit meiner tollen neuen Klasse amüsieren "darf" – und zwar, wenn ich mich recht erinnere, diese Woche Mittwoch, Donnerstag und Freitag –, weil meine herzallerliebste Klassenlehrerin der Meinung ist, damit den Klassenzusammenhalt zu fördern. Ich weiß echt gar nicht, was sie hat. Die Klasse hält doch toll zusammen – gegen mich zwar, aber immerhin. Von mir aus können wir also mit Freuden auf diesen mistigen Ausflug verzichten und einfach zu Hause bleiben.
 

Ausnahmsweise scheine ich sogar mal mit dem Großteil meiner Klasse einer Meinung zu sein – es geschehen noch Zeichen und Wunder –, wenn ich nach dem genervten Gemurmel gehen darf. Daran stört sich Frau Römer allerdings überhaupt nicht. Sie zupft sich einfach nur ihren dicken roten Wollpulli zurecht, ohne dass das atomverseuchte Strahlen aus ihrem Gesicht verschwindet, und redet dann einfach weiter über diesen dummen Ausflug, auf den keiner wirklich Lust hat.
 

"Ich hoffe, ihr denkt alle daran, auch wirklich alles einzupacken, was ich euch auf den Zettel geschrieben habe, den ihr vor den Ferien bekommen habt." Bei der Erwähnung dieses Zettels runzele ich kurz die Stirn, bis ich mich daran erinnere, dass ich dieses nutzlose Stück Papier irgendwo zu Hause in meinem Zimmer auf den Schreibtisch geworfen habe. Muss ich also nachher mal danach kramen. Um diesen Ausflug – der, wie ich Frau Römer kenne, wahrscheinlich eigens zu dem Zweck geplant worden ist, mich endlich richtig in die wahnsinnig tolle Klassengemeinschaft zu integrieren – komme ich ja so oder so nicht drumrum. Immerhin hat Mama den Erlaubniswisch schon unterschrieben und auch die Kohle dafür überwiesen, soweit ich weiß. Ganz toll. Ich glaube, ich stelle mich krank. Ich will nicht wegfahren.
 

Andererseits, wenn ich so genau darüber nachdenke, ist das vielleicht doch gar keine so schlechte Idee. Klar, ich kann mir auf jeden Fall Besseres vorstellen als zweieinhalb Tage mit diesen Vollhonks und den Hohlbratzen von Weibern aus dieser Klasse verbringen zu müssen – Ruben mal ausgenommen, der ist schließlich weder das Eine noch das Andere –, aber zwei Tage und zwei Nächte weg von zu Hause bedeutet auch zwei Tage und zwei Nächte weit weg von Simon und irgendwo ganz tief in mir ist da die wahrscheinlich total unsinnige Hoffnung, dass meine blöden Gefühle sich einfach in Luft auflösen, wenn ich ihn nur mal eine Weile lang nicht sehe oder nicht in seiner unmittelbaren Nähe bin.
 

"Ein zweitägiger Klassenausflug mit diesen Honks?" Ruben neben mir schnaubt leise und ich nicke seufzend. "Integration des armen Emos in die Klassengemeinschaft. Sie meint's eigentlich nur gut, aber sie schießt dauernd übers Ziel hinaus", erkläre ich ihm und ernte dafür ein schiefes Grinsen. "Mein Beileid. Aber hey, jetzt bist Du ja nicht mehr alleine", macht er mir Mut und klopft mir mit seinem Gipsarm vorsichtig auf die Schulter. "Hoffentlich gibt's wenigstens ein Zweierzimmer für uns. Ich kann nämlich super darauf verzichten, einen von diesen Spacken um mich haben zu müssen."
 

Da er mir damit aus der Seele spricht, erlaube ich mir ein winziges Lächeln, das es allerdings auch nicht schafft, lange auf meinen Lippen zu bleiben. Dafür bin ich heute einfach nicht in der Stimmung. Und ich bin auch nicht in der Stimmung zum Zuhören oder Mitarbeiten im Unterricht, deshalb schalte ich ganz schnell ab, als Frau Römer vom Thema Ausflug zurück auf ihre eigentliche Aufgabe schwenkt und uns mit ihrem Unterrichtszeug vollzulabern beginnt.
 

Die ersten zwei Stunden vergehen, ohne dass ich wirklich viel davon mitkriege. Ich starre die ganze Zeit aus dem Fenster oder döse vor mich hin und bin froh darüber, dass weder Frau Römer noch Ruben versuchen, mich irgendwie anzusprechen. Scheinbar haben sie beide bemerkt, dass ich im Moment einfach nicht in der richtigen Verfassung für Unterricht oder irgendwelche Gespräche bin. Es gibt eben doch noch nette Pädagogen und Mitschüler.
 

Auch die erste große Pause rauscht größtenteils einfach nur an mir vorbei. Dadurch, dass das Wetter trotz der Kälte ganz annehmbar ist, hocken Ruben und ich wieder draußen auf "unserer" Bank und während er krümelnd ein paar Kekse verdrückt – von denen er mir zwischendurch immer wieder mal welche anbietet, die ich jedes Mal dankend ablehne; mir ist immer noch schlecht –, starre ich einfach nur vor mich hin und wünsche mich weit, weit weg von hier.
 

"Sag mal, weißt Du eigentlich, wohin dieser komische Ausflug geht?", reißt Ruben mich irgendwann aus meinen Gedanken und ich schrecke auf, schüttele dann jedoch den Kopf. "Keine Ahnung. Den Wisch hab ich irgendwo zu Hause, aber ich hab nicht draufgekuckt", nuschele ich, ohne zu ihm aufzublicken. Aus dem Augenwinkel erkenne ich, dass er mich stirnrunzelnd ansieht. Er fragt aber nicht, was mit mir los ist, und ich bin ihm dankbar dafür. Er wirkt zwar nicht so, weil er immer so viel quasselt, aber er hat offenbar echt einen sechsten Sinn dafür, wann ich einfach nur meine Ruhe haben will.
 

Als es klingelt, erhebe ich mich etwas mühsam von der Bank und schlurfe Ruben dann wenig begeistert hinterher zum Bioraum. Auch der Unterricht von Frau Detrichs hinterlässt bei mir keinen wirklichen Eindruck und dadurch, dass sie generell immer sehr leise spricht, nicke ich sogar mehrmals ein und habe es nur Ruben, der mich immer wieder unauffällig weckt, zu verdanken, dass ich dafür keinen Ärger bekomme.
 

Ziemlich müde und erledigt schleppe ich mich nach Bio zurück zu unserem Klassenraum, um auch noch die letzte Stunde für heute – Religion – hinter mich zu bringen. Dabei fragt ein Teil meines benebelten Hirns sich zum wiederholten Mal, warum ich mich selbst eigentlich immer noch mit diesem Fach quäle. Wenn ich nicht so dämlich gewesen wäre und es zu Beginn des neuen Schuljahres abgewählt hätte, dann hätte ich gerade nach Bio schon die Kurve kratzen und nach Hause verschwinden können, aber so muss ich noch eine ganze, qualvolle Stunde lang hier rumsitzen und mir das nicht unbedingt erbauliche Gelaber von Herrn Schierling antun. Was bin ich begeistert.
 

Der einzige Lichtblick am Reliunterricht bei Herrn Schierling ist die Tatsache, dass Ruben auch hier neben mir sitzt. Leider sind Kevin und seine beiden Hohlbirnen auch mit von der Partie – keine Ahnung, was die hier überhaupt wollen, die haben doch eh keinen Peil von gar nichts –, aber heute geht mir das ganz gepflegt sonst wo vorbei. Kevin, Carsten und Malte können mich mal, aber kreuzweise. Und nein, das war nicht pervers gemeint, sondern sollte nur ausdrücken, dass sie mich einfach nicht interessieren. Jedenfalls nicht im Moment. Im Moment hab ich wirklich andere Sorgen als diese Bekloppten.
 

Wie üblich ist Herr Schierling auch heute wieder überpünktlich. Als Ruben und ich gerade um die Ecke in den Gang einbiegen, steht er schon wartend am Klassenraum und klimpert mit seinem Schlüsselbund. "Da seid ihr ja!", begrüßt er uns ungeduldig und ich grummele leise vor mich hin. Normalerweise stört Herrn Schierlings Art mich nicht, aber heute, wo es mir sowieso schon total scheiße geht, kann ich auf solche dummen Sprüche wirklich verzichten.
 

"Rein mit euch!", kommandiert er, aber bevor ich deswegen anfangen kann zu motzen, hat Ruben mich schon wieder an der Hand gepackt – langsam komm ich mir vor wie ein Kleinkind, echt – und zieht mich hinter sich her in Richtung unserer Plätze. Aus dem Augenwinkel kann ich sehen, dass Herr Schierling noch wesentlich irritierter auf unsere Hände kuckt als Frau Römer heute Morgen, aber obwohl das Gesicht wirklich witzig ist, hab ich nicht mal ein müdes Grinsen dafür übrig. Grinsen ist gerade auch viel zu anstrengend.
 

Nicht besonders begeistert von der Aussicht auf fünfundvierzig Minuten Reliunterricht lasse ich mich auf meinen Stuhl fallen, rutsche halb unter den Tisch und hoffe, dass Herr Schierling ebenso viel Taktgefühl besitzt wie Ruben und Frau Römer und mich heute einfach zufrieden lässt. Mein Kopf schwirrt sowieso schon die ganze Zeit vor lauter Fragen über Simon und meine Gefühle für ihn und ich weiß einfach nicht, wie ich das abstellen kann. Warum kann man nicht einfach beschließen, dass man nicht mehr verliebt sein will, und die Gefühle verschwinden? Ich hab sie schließlich nicht gebeten, mich heimzusuchen, also können sie sich doch eigentlich auch direkt wieder verpissen. Hat ja eh keinen Sinn.
 

Ich bin so verstrickt in meine Gedanken darüber, dass ich mir eigentlich keine Gedanken mehr über die ganze Simon-Sache machen will, dass ich erst aufschrecke, als Ruben neben mir irgendwann plötzlich vollkommen enthusiastisch meinen Arm packt und ihn nach oben reißt. "Jan und ich machen das!", verkündet er gut gelaunt und ich blinzele ihn nur verwirrt an. Ich habe absolut nicht zugehört, also habe ich auch keinen Plan, was wir bitteschön zusammen machen sollen, wollen oder was auch immer.
 

"Gut, dann übernehmt ihr Zwei das Referat zum Thema Satanismus." Herr Schierling hakt auf einer Liste, die er in der Hand hält, irgendeinen Punkt ab und kritzelt etwas hin, ehe er seinen Blick durch die Klasse schweifen lässt auf der Suche nach den nächsten Opfern für die Referate, die er offenbar sonst noch geplant hat. Ich hingegen starre Ruben an wie eine Erscheinung, als er sich mit einem breiten, zufriedenen Grinsen zu mir umdreht. Das ist doch wohl bitte nicht sein Ernst, oder? Das kann er mir doch nicht antun!
 

"Was dagegen, wenn ich nachher gleich mit zu Dir komme? Dann kannst Du mir nicht nur diesen komischen Wisch für den Ausflug zeigen, sondern wir können auch schon mal mit dem Referat für Reli anfangen", teilt er mir begeistert seinen Plan mit. Ich antworte allerdings nicht, sondern kann ihn nur weiterhin stumm und aus großen Augen ankucken. Hat er gerade wirklich einfach so über meinen Kopf hinweg beschlossen, dass wir beide zusammen ein Referat über das Thema Satanismus halten wollen? Wahrscheinlich ist er nur wegen seinem Bruder auf diese unglaublich bescheuerte Idee gekommen. Oh Scheiße, hoffentlich will er Simon nicht irgendwie darüber ausfragen oder so! Das überlebe ich nicht!
 

"Äh ...", stammele ich, aber das scheint Ruben als Antwort zu genügen, denn sein Grinsen wird nur noch etwas breiter. "Okay, dann ist es beschlossene Sache!", freut er sich und ich verspüre den starken Drang, einfach aufzustehen, an ihm vorbeizugehen, das Fenster aufzumachen und mich hinauszustürzen – am besten kopfüber, damit ich's auch wirklich hinter mir hab und nicht noch durch einen blöden Zufall gerettet werden kann. Verdammt, warum hasst mein Leben mich eigentlich so?
 

Den Rest der Stunde, die glücklicherweise nur noch knapp zehn Minuten dauert, verbringe ich damit, mir verschiedene Szenarien zu überlegen, wie ich aus diesem Referat-Dilemma wieder rauskomme, ohne auch noch die letzte halbwegs gute Note auf meinem Zeugnis zu gefährden. Allerdings fällt mir absolut nichts ein und so packe ich missmutig meine Sachen zusammen, als es klingelt, und schlurfe hinter Ruben her, der sich nach vorne zum Pult durchkämpft und Herrn Schierling fragend ansieht.
 

"Wär's auch okay, wenn Jan und ich vielleicht jemanden mitbringen würden, der was über das Thema sagen kann? Ich weiß zwar noch nicht, ob das klappt – ich muss meinen Bruder nachher erst fragen, ob er das machen würde und wann er Zeit hätte –, aber ich denke, morgen könnten wir Ihnen Bescheid sagen und vielleicht auch einen Termin vereinbaren, wann wir das Referat halten sollen."
 

Rubens Worte entlocken mir ein unhörbares Seufzen und wecken den unbändigen Wunsch, tatsächlich mal einen Kopfsprung aus dem ersten Stock des Schulgebäudes auszuprobieren. Als hätte ich nicht schon längst geahnt, dass er Simon tatsächlich fragen will. Verdammt, wie soll ich ihm denn aus dem Weg gehen, wenn Ruben der Meinung ist, dass wir ihn für dieses bescheuerte Referat praktisch interviewen sollen?
 

"Dein Bruder könnte etwas zu dem Thema beitragen?", erkundigt Herr Schierling sich erstaunt und Ruben nickt hektisch. "Klar. Simon ist bekennender Satanist, müssen Sie wissen. Schon seit ... Moment ... Ja, ich glaub, das sind jetzt fast sechs Jahre", erzählt er dann und obwohl ich es nicht will, sauge ich diese kleine, vollkommen unbedeutende Information über Simon auf wie ein Schwamm und speichere sie auch noch irgendwo in meinem Hirn ab – in einem Ordner, auf dem mit dicken, fetten, leuchtend roten Buchstaben der Name Simon steht. Mann, ich bin doch echt krank.
 

"Das wäre natürlich sehr interessant." Herr Schierling kratzt sich die Nase, wie er es immer macht, wenn er über etwas nachdenkt. "Wenn Dein Bruder wirklich bereit wäre, vor der Klasse zu sprechen, wäre das in der Tat sogar mehr als interessant", wiederholt er noch mal und jetzt verspüre ich den Drang, ihn aus dem Fenster zu werfen. Blöd, dass ich einfach zu schwächlich bin, um ihn auch nur ansatzweise hochzukriegen. Ich sag ja immer wieder, das Universum hasst mich. "Gut, sagt mir morgen Bescheid, ob und wann Dein Bruder Zeit hat. Wenn ich das weiß, lege ich die Reihenfolge der Referate fest."
 

"Klasse!", freut Ruben sich, schnappt sich meinen Arm und schleift mich hinter sich her nach draußen. Der Rest unserer Klasse ist schon zur Sporthalle gelatscht, aber heute verzichten wir beide auf das zweifelhafte Vergnügen, uns Herrn Mertens anzutun – ist ja auch nicht nötig –, und stapfen stattdessen in Richtung Schulhofausgang, um zu mir zu fahren. Davor graut es mir ungemein, aber so enthusiastisch, wie Ruben drauf ist, hat es wohl keinen Sinn, großartig zu protestieren. Bleibt mir nur zu hoffen, dass ich den Nachmittag irgendwie überlebe, wenn ich Simon mit dem neuentdeckten Wissen über meine Gefühle für ihn gegenübertreten muss.
 

Kopfschüttelnd versuche ich, diese Gedanken zu vertreiben, aber erst ein überraschter Ausruf Rubens holt mich wieder komplett in die Realität zurück. "Christie?", fragt er vollkommen verdutzt, lässt mich los und stürmt dann voller Begeisterung und mit einem Strahlen wie ein Uranbrennstab auf jemanden zu, der an der Wand neben dem Schultor lehnt und den ich im Moment nicht richtig erkennen kann, weil Ruben sich genau in meinem Blickfeld befindet.
 

"Hey, Ruben", grüßt der Typ, den Ruben mit "Christie" angesprochen hat, umarmt ihn und löst sich erst wieder von ihm, als ich näher zu den Beiden trete und etwas unschlüssig neben ihnen stehen bleibe. "Ähm ... hi", begrüße ich diesen Christie, von dem ich im Laufe der letzten Woche schon so viel gehört hab, reiße mich zusammen und versuche, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zwingen, das Rubens bester Freund nach einer kurzen Musterung meinerseits mit gleicher Münze erwidert.
 

"Du musst Jan sein", vermutet er und als ich nicke, streicht er sich erst eine störende Strähne seiner blauschwarz gefärbten Haare aus dem Gesicht, ehe er mir seine Hand reicht. "Freut mich", sagt er dabei. "Ich hab schon eine Menge von Dir gehört. Und ich wette, Ruben hat Dir im Laufe der letzten Woche auch schon mindestens einen Satz Ohren abgekaut."
 

Für diesen Spruch boxt Ruben seinem besten Freund, der sicher wenigstens zehn Zentimeter größer ist als er – damit ist er auch noch ein ganzes Stückchen größer als ich; ich bin sogar gegen Ruben fast schon ein Zwerg –, in die Seite und wirft ihm einen bösen Blick zu, dessen Wirkung aber durch das Grinsen, das förmlich auf seinen Lippen festklebt, seit er Christie entdeckt hat, vollkommen zunichte gemacht wird.
 

"So ungefähr", gebe ich zu und muss tatsächlich kurz grinsen, als Ruben mich daraufhin anschmollt. "Na, dann weißt Du ja, wer ich bin, und das Vorstellen ist überflüssig, oder?", erkundigt Christie sich und wuschelt dem schmollenden Ruben durch die Haare, woraufhin dieser sich gleich beschwert, einen Schritt zurücktritt und damit beginnt, seine zerwühlten Haare wieder in ihre ursprüngliche Form zu bringen. Urplötzlich scheint ihm jedoch etwas einzufallen, den er hält im Ordnen seiner Frisur inne und schaut seinen besten Freund von unten herauf fragend an.
 

"Was machst Du eigentlich so früh hier? Hatte der Wegmann ein Einsehen und hat euch Kältefrei gegeben oder was?", will er wissen und Christie schüttelt den Kopf. Das Grinsen, das dabei auf seinen Lippen liegt, sieht ein wenig verlegen aus und Ruben beginnt zu lachen, als er das bemerkt. "Du schwänzt!", triumphiert er und lässt seinen Gipsarm, mit dem er sich gerade noch durch die Haare gefahren ist, sinken. "Meinetwegen? Oder warst Du so neugierig auf Jan, dass Du einfach nicht länger warten konntest?", zieht er ihn auf und Christie wird tatsächlich rot.
 

"Ein bisschen von beidem", gibt er nuschelnd zu und im nächsten Moment hakt Ruben sich sowohl bei ihm als auch bei mir ein und schleift uns beide unter fröhlichem Geplapper in Richtung der Bushaltestelle. "Na, das trifft sich ja super. Du kannst gleich mitkommen. Wir wollten eben zu Jan wegen der Unterlagen für diesen blöden Klassenausflug, den wir diese Woche noch machen, und danach wollten wir zu Simon. Jan und ich müssen nämlich demnächst ein Reli-Referat halten. Über Satanismus."
 

Bei diesen Worten nimmt Rubens Grinsen beinahe überdimensionale Ausmaße an und ich kann aus dem Augenwinkel sehen, wie Christie ihn fassungslos anblickt. "Ihr müsst ein Referat über Satanismus halten? In Reli?", hakt er nach und schüttelt schmunzelnd den Kopf, als Ruben geradezu enthusiastisch nickt. "Ja, allerdings. Und ich hab den Schierling, unseren Pauker, auch schon gefragt, ob's okay wär, wenn wir Simon mitbringen und er uns was darüber erzählt. Jetzt müssen wir Simon nur noch überreden, dass er auch wirklich kommt und das macht. Und genau deshalb musst Du auch mitkommen, wenn wir zu ihm gehen. Du musst Jan und mir nämlich beim Überreden helfen", beschließt Ruben gut gelaunt und sieht mich dann fragend an.
 

"Wann kommt eigentlich der Bus, den wir nehmen müssen?", erkundigt er sich bei mir und ich nicke einfach nur in Richtung des Fahrplans. "Normalerweise ist Jan gesprächiger", wendet Ruben sich gleich darauf wieder an seinen besten Freund, während er mir gleichzeitig mitfühlend die Schulter tätschelt. "Er hat nur schlecht geschlafen am Wochenende", gibt er meine Erklärung von heute morgen weiter und mich trifft ein fragender Blick aus leicht schrägstehenden Augen, die von einem etwas dunkleren Braun sind als Rubens und die mit schwarzem Kajal betont wurden.
 

"Ist doch nicht so schlimm. Jeder hat mal einen miesen Tag", erteilt Christie mir praktisch die Absolution, nachdem er seine Musterung abgeschlossen hat. Dabei lächelt er mir aufmunternd zu und ich kann nicht anders als mich zumindest ein minimales bisschen besser zu fühlen. Unter normalen Umständen würde ich ihn sicher mehr als nur nett finden, aber im Augenblick bin ich einfach nicht in der richtigen Stimmung. Dafür sitzt mir der Schock darüber, dass Ruben mich tatsächlich heute noch zu seinem Bruder schleifen will und ich Simon so auf jeden Fall nachher noch sehen muss, einfach noch zu sehr in den Knochen.
 

Das wirklich Schlimme daran ist, dass ich absolut nicht weiß, was ich empfinden soll. Ein Teil von mir freut sich fast schon unbändig darauf, Simon wiederzutreffen und vielleicht ein bisschen mit ihm reden zu können, während ein anderer Teil mir vehement rät, mich nur ja so weit wie möglich von ihm fernzuhalten und ihm so lange aus dem Weg zu gehen, bis diese Gefühle für ihn endlich wieder verschwunden sind. Und ich stehe zwischen diesen beiden sich streitenden Teilen von mir und weiß nicht, welchem ich zustimmen soll. Soll ich mich auf das Wiedersehen mit Simon freuen oder soll ich doch lieber versuchen, mich davor zu drücken?
 

Noch immer über diese Frage nachgrübelnd steige ich gemeinsam mit Ruben und Christie in den Bus und zusammen belegen wir Drei einen Viererplatz mit Beschlag. Während Ruben sich auf den freien Platz neben mir quetscht, setzt Christie sich mir gegenüber ans Fenster und ich nutze die Gelegenheit, um ihn erst einmal ausgiebig zu mustern. Er trägt eine dunkelgraue Jeans und einen dunkelblauen Pulli, über den er wegen der Kälte noch eine dicke schwarze Daunenweste gezogen hat. Seine Fingernägel sind schwarz lackiert, an seinen Handgelenken kann ich ein paar Lederarmbänder ausmachen und ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch noch einen Nietengürtel trägt. Das Geräusch beim Hinsetzen war einfach unverkennbar.
 

Was ich aber am seltsamsten finde ist der nicht gerade kleine Button in Bärenform, der an seiner Weste hängt. Ich kann nicht anders als dieses Ding – das eins dieser komischen Gelini-Bärchen darstellen soll, wenn ich mich nicht irre – ungläubig anzustarren, was Ruben sehr zu belustigen scheint. "Christie hat nen Bärchenfimmel", klärt er mich kichernd auf, beugt sich halb über mich und zupft an der Weste seines besten Freundes, so dass ich den Button etwas besser erkennen kann.
 

"Er hat mindestens hundert verschiedene Bärchen zu Hause rumfliegen. Er sammelt die Dinger", fährt er fort und lacht, als Christie seine Hand wegschlägt. Dabei legt sich eine deutliche Röte auf seine Wangen und er weicht meinem Blick aus. "Blödmann!", zischt er seinem besten Freund zu, aber Ruben stört sich überhaupt nicht daran, sondern krabbelt stattdessen auf den Sitz neben Christie und piekt diesem grinsend in die Seite.
 

"Was denn? Ist doch wahr. Dein Zimmer quillt doch wirklich fast über vor lauter Bärchen", lässt er es sich nicht nehmen, Christie weiter zu necken, und obwohl der mir ein bisschen leid tut, muss ich trotzdem ungewollt schmunzeln. "Deshalb ist Christie auch mein Gummibärchen", verkündet Ruben, ohne auf Christies ziemlich verlegen wirkendes "Lass das!" einzugehen.
 

"Die Dinger kann er nämlich tonnenweise in sich reinstopfen, ohne jemals genug davon zu kriegen", fährt er stattdessen unbeirrt in der Denunzierung seines besten Freundes fort. Daraufhin zieht dieser Ruben die Kapuze seiner Jacke über den Kopf und verknotet dann die Bänder miteinander, so dass nur noch Rubens Nase und ein paar Haare herauskucken. Das genuschelte "Hey!", das wohl irgendwie protestierend klingen soll, verfehlt seine Wirkung völlig und ich muss zum ersten Mal heute wirklich lachen. Ruben sieht gerade aber auch einfach zum Schießen aus!
 

"Geht doch!" Ruben strahlt mich an, nachdem er sich wieder aus seiner Kapuze befreit hat, und macht es sich dann richtig auf dem Sitz neben Christie bequem. "Endlich lachst Du wieder, Jan. So als Trauerkloß hast Du mir gar nicht gefallen", adressiert er dann in meine Richtung und als Christie ihm schmunzelnd und kopfschüttelnd gleichermaßen durch die Haare wuschelt, blinzele ich die beiden irritiert an. War die ganze Neckerei gerade etwa nur Show, um mich aufzuheitern?
 

"Achte am besten gar nicht auf ihn. Ruben muss dauernd versuchen, jeden mit seiner guten Laune zu infizieren. Das ist schon fast zwanghaft", erklärt Christie mir und jetzt ist es an mir, rot zu werden, als Ruben sich an seinen besten Freund kuschelt und zufrieden seufzend die Augen schließt. "Ich mag eben einfach keine traurigen Menschen", nuschelt er und für einen kurzen Moment huscht ein Schatten über sein Gesicht, der aber gleich in der nächsten Sekunde wieder verschwindet, als Ruben seine Position etwas verändert und auch seine Augen wieder öffnet, um mich anzusehen.
 

"Außerdem ist Lachen doch auch viel gesünder als so ein langes Gesicht zu ziehen oder traurig zu sein", fügt er in meine Richtung hinzu, aber ich antworte ihm nicht, sondern drücke stattdessen den Halteknopf für den Bus. "Hier müssen wir raus", erkläre ich überflüssigerweise, hangele mich vor zum Ausstieg und kann hören, wie Ruben und Christie – darf ich diesen Spitznamen überhaupt denken oder sollte ich ihn lieber auch Chris nennen, so wie alle Anderen? – mir folgen.
 

Sobald wir aus dem Bus raus sind, hakt Ruben sich gleich wieder gut gelaunt bei Christie – irgendwie hab ich mich schon an den Namen gewöhnt – ein und schnappt sich auch meinen Arm, so dass er in unserer Mitte hängt und uns beide abwechselnd anstrahlen kann. "Ich bin schon total gespannt auf Dein Zuhause", teilt er mir mit und ich kann sehen, wie Christie wieder zu schmunzeln beginnt. "Ja, der ist immer so", sagt er zu mir, als er merkt, dass ich ihn ansehe, und lacht leise, als Ruben daraufhin einen Flunsch zieht.
 

"Und nein, es gibt keinen Knopf, um ihn abzustellen. Oder zumindest hab ich den bis jetzt noch nicht gefunden", fährt er unbeeindruckt fort und ich muss wieder ein bisschen grinsen. Irgendwie erinnern die beiden mich an Jassi und mich selbst und ich kann nicht umhin, Simon nachträglich zuzustimmen. Christie ist wirklich nett und Ruben kann echt froh sein, dass er so jemanden als Freund hat.
 

Als mir klar wird, dass meine Gedanken vollkommen ungewollt schon wieder zu Simon abgeschweift sind, bleibe ich um ein Haar wie angewurzelt mitten auf dem Bürgersteig stehen, kann das aber im letzten Moment noch verhindern. Ich bin regelrecht erleichtert, als unser Haus in Sicht kommt und ich mit einem raschen Blick feststelle, dass Simons Auto noch nicht auf dem Parkplatz steht. Offenbar muss er noch arbeiten. Gut, dann hab ich wenigstens noch ein bisschen Schonfrist. Hilfe, ich will ihn heute nicht sehen! Oder doch, ich will schon, aber irgendwie will ich auch nicht. Und dieses Hin und Her macht mich einfach nur wahnsinnig.
 

In dem Versuch, mir möglichst nichts von meinen seltsamen und verdammt peinlichen Gedanken anmerken zu lassen, krame ich den Schlüssel aus meiner Tasche, schließe die Haustür auf und lotse Ruben und Christie zu unserer Wohnung. Vorsichtig schließe ich auch dort die Tür auf und bücke mich sofort, was mir im ersten Moment zwei irritierte Blicke einbringt. Als ich jedoch wie erwartet gleich von Slim fast über den Haufen gerannt werde und das dumme Vieh gerade noch zu fassen kriege, ehe er schon wieder türmen kann, wandeln sich die Blicke von verwirrt zu verstehend.
 

"Der blöde Kater von meiner großen Schwester", erkläre ich, während ich Slim auf meinen Arm hieve und die Tür mit dem Fuß so weit aufschiebe, dass die Beiden eintreten können. "Der macht immer gleich den Flattermann, wenn man nicht aufpasst. Eigentlich sollte Franzi das Biest anleinen oder irgendwo festkleben, aber das tut sie nie. Und ich darf den Kater of Doom jedes Mal wieder einfangen", beschwere ich mich weiter und Ruben fängt an zu lachen, während Christie einfach nur schmunzelt.
 

"Kater of Doom?", hakt er nach und ich werde rot, als ich merke, dass ich tatsächlich einen der dummen Spitznamen, die ich für Franzis noch dümmeren Kater habe, laut ausgesprochen habe. Verdammt, viel peinlicher geht's ja wohl wirklich nicht mehr! Warum gibt's in unserer Wohnung eigentlich keine sich selbst auftuenden Löcher im Boden? Das ist doch scheiße!
 

"Slim ist einfach ein Mistvieh", versuche ich, das peinliche Thema zu umgehen, und quetsche mich, nachdem ich Slim wieder runtergelassen habe und wir uns alle unserer Jacken oder, wie in Christies Fall, Westen entledigt haben, an den beiden vorbei in Richtung meines Zimmers. Dort angekommen gebe ich ihnen mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie sich ausbreiten können, wo immer sie wollen, und krame dann auf meinem Schreibtisch nach diesem dämlichen Wisch für diesen noch viel dämlicheren Klassenausflug, den ich Ruben zeigen wollte.
 

Ich brauche ein paar Minuten, bis ich in meinem Chaos fündig werde, aber dann wedele ich mit dem reichlich zerknitterten Papier herum und drehe mich mit einem triumphierenden Grinsen zu meinen beiden Gästen – denen ich, wie mir bei dieser Gelegenheit einfällt, noch gar nichts angeboten habe; ich bin echt ein mieser Gastgeber – um. "Hab's gefunden!", teile ich Ruben mit, aber als mein Blick auf die beiden fällt, bleibt mir der Mund offen stehen und ich sehe sie einfach nur vollkommen verdattert an.
 

Christie hat es sich im Schneidersitz auf dem Boden vor meinem Bett bequem gemacht und sich an das Holzgestell gelehnt. Das ist es allerdings nicht, was meine Kinnlade mit dem Teppich in meinem Zimmer kollidieren lässt. Nein, der Grund dafür ist Ruben, der sich rücklings auf Christies Schoß gepflanzt hat. Christies Arme liegen locker um Rubens Bauch verschränkt, er hat sein Kinn auf Rubens Schulter gestützt und beide sehen mich an, als ob es absolut nichts Besonderes gäbe an der Art, wie sie da sitzen. Gut, für die beiden ist das vielleicht auch nichts Besonderes – obwohl Christie schon einen etwas verlegenen Eindruck auf mich macht –, aber für mich ist es das schon. Ich meine, hallo? Die Zwei kleben ja förmlich aneinander wie siamesische Zwillinge. Ist das wirklich normal?
 

"Zeig mal!", verlangt Ruben, streckt mir die Hand entgegen und ich reiche ihm den Zettel an, ehe ich mich ebenfalls auf den Boden setze. Dabei bemühe ich mich, die beiden nicht allzu offensichtlich anzustarren, aber Ruben macht das scheinbar nicht das Geringste aus. Er vertieft sich in die Lektüre dieses Ausflugswischs und runzelt nur hin und wieder die Stirn, sagt aber nichts und auch Christie bleibt stumm. Mir ist das Ganze ein bisschen peinlich, deshalb bin ich fast schon froh, als Slim irgendwann in mein Zimmer gewuselt kommt und sich nach einem misstrauischen Blick auf meine beiden Besucher dazu entschließt, meinen Schoß mal wieder als Sitzplatz zu missbrauchen.
 

"Kann ich mir den Wisch ausleihen? Dann schreib ich ihn mir zu Hause ab und geb ihn Dir morgen wieder." Ruben legt fragend den Kopf schief und als ich einfach nur nicke, strahlt er mich gleich wieder an, ehe sein Blick zu Slim, der mittlerweile mal wieder wie ein Weltmeister schnurrt, weil ich ihn aus lauter Langeweile hinter den Ohren kraule, weiterhuscht.
 

"Kater of Doom, ja? Dafür scheint der Dich aber sehr zu mögen. Und Du ihn auch", stellt er fest und grinst, als ich ertappt zusammenfahre. Christie lacht leise und ich erinnere mich wieder an meine Gastgeberpflichten. Ehe ich allerdings dazu komme, mein Versäumnis von vorhin nachzuholen und den beiden etwas anzubieten, schaut Ruben mich wieder mit diesem fragenden Gesichtsausdruck an, den ich bei ihm mittlerweile schon ziemlich gut kenne.
 

"Ist von Deiner Familie noch niemand da?", erkundigt er sich und ich schüttele den Kopf. "Nein. Meine Mutter ist arbeiten und meine Schwestern haben beide noch Schule. Franzi taucht meistens erst gegen Abend auf und Vicky hat Montags Ballettunterricht, also ist sie vor halb sieben auch nicht zu Hause. Ich bin Montags immer der Erste", informiere ich ihn und Ruben zieht ein bedauerndes Gesicht.
 

"Schade. Ich hätte Deine Familie echt gerne kennen gelernt. Aber egal, dann eben beim nächsten Mal." Damit ist er gleich wieder gut gelaunt und ich kann nur innerlich den Kopf schütteln. Diese abrupten Stimmungswechsel sind wirklich ganz schön gewöhnungsbedürftig, aber Christie scheinen sie nicht das Geringste auszumachen. Andererseits kennen die Zwei sich ja auch schon fast ihr ganzes Leben, soweit ich informiert bin. Kein Wunder, dass er Rubens Macken gewöhnt ist.
 

Da ich nicht so recht weiß, was ich jetzt machen soll – mir fällt gerade kein Thema ein, über das wir reden könnten –, beschäftige ich mich exzessiv mit Slim, was der mir mit lautem Schnurren und mindestens einem Kilo schwarzer Katzenhaare, die er überall auf meinen Klamotten verteilt, dankt. Seufzend und grummelnd versuche ich, zumindest einige davon von meinem Pulli zu klopfen, halte jedoch inne, als ich Christies Stimme höre.
 

"Hast Du ihn denn schon wegen Halloween gefragt?", erkundigt er sich bei Ruben und der klatscht sich seine gesunde Hand gegen die Stirn. "Das hab ich ja total vergessen!", jammert er und wirft mir einen reumütigen Blick und ein entschuldigendes Lächeln zu, als ich ihn fragend ansehe. "Wir – also Christie, die Anderen und ich – wollten an Halloween feiern gehen. Ein bisschen zusammen abhängen, Party machen und so. Und ich wollte Dich eigentlich schon am Freitag gefragt haben, ob Du nicht Lust hast, mitzukommen, aber ich hab's total verschwitzt. Tut mir echt leid", entschuldigt er sich und ich kann nur mit Mühe meine Kinnlade davon abhalten, wieder nähere Bekanntschaft mit meinem Zimmerboden zu machen. Das würde doch zu dämlich aussehen und ich will mich nicht blamieren.
 

"Ähm ... klar", ringe ich mir nach einer Minute des fassungslosen Anstarrens der zwei Kuschelwütigen mir gegenüber ab und Christie lächelt leicht, während Ruben gleich wieder strahlt wie ein Flutlichtscheinwerfer. "Super!", freut er sich und hopst übermütig auf Christies Schoß herum, was dieser mit einem Ächzen quittiert. "Dann kann ich Dich auch gleich den Anderen vorstellen und Du kannst danach auch bei mir pennen, wenn Du willst. Oder vielmehr kannst Du zusammen mit mir bei Christie pennen. Kann er doch, oder?", wendet Ruben sich über seine Schulter hinweg an seinen besten Freund und dieser grinst kurz, bevor er schließlich nickt.
 

"Klar, kein Problem. Ich hab ja Platz genug in meinem Zimmer", erklärt er sich einverstanden und meine Augen werden groß. Er kennt mich gerade mal seit einer knappen Stunde und ist schon damit einverstanden, dass ich bei ihm übernachte? Irgendwie weiß ich nicht, was ich dazu sagen soll. Entweder ist Christie auch so kontaktfreudig wie sein bester Freund oder er hat einfach nur schon aufgegeben, Ruben etwas ausreden zu wollen. Allerdings wirkt er nicht so, als würde ihn das Ganze wirklich stören, und irgendwie gibt mir das ein gutes Gefühl. Ich hatte bisher immer leichte Schwierigkeiten, wenn ich neue Leute kennen gelernt hab, aber mit Ruben und Christie ist alles irgendwie ganz einfach.
 

"Das wär echt nett", höre ich mich selbst sagen und muss unwillkürlich ebenfalls lächeln, als die Zwei es tun. Doch, ich kann nicht leugnen, dass ich sie mag. Alle beide. Und auch wenn ich sonst eigentlich nicht so fürs Weggehen und Feiern zu haben bin, bin ich mir irgendwie jetzt schon sicher, dass Halloween trotz des ganzen Gruselkrams dieses Jahr vielleicht doch ganz lustig werden könnte.
 

"Dann steht Halloween also schon mal." Ruben strahlt mich an und ich will gerade nicken, doch dazu komme ich nicht mehr. Urplötzlich springt nämlich Slim, der gerade noch gemütlich auf meinem Schoß gelegen hat, auf und saust wie ein geölter Kugelblitz in Richtung Wohnungstür davon. Dabei gibt er ein Geräusch von sich, das wie eine Mischung aus Schnurren und Maunzen klingt und mir sackt mein Herz in die Hose. Dieses Geräusch kenne ich. Sehr, sehr gut sogar. Und ich weiß, was es bedeutet. Aus irgendeinem Grund ist Slim immer dann so überdreht, wenn er Simons Schritte im Flur hört. Das heißt, Simon hat Feierabend und ist jetzt zu Hause. Ach Du Scheiße!
 

"Was ist denn mit der Katze los?", erkundigt Ruben sich verwundert und ich schlucke erst mal den Kloß runter, der sich bei dem Gedanken an Simon und das, was mir jetzt gleich bevorsteht, in meinem Hals gebildet hat. "Das ... das macht er immer, wenn Simon nach Hause kommt", erkläre ich dann gepresst und im nächsten Moment springt Ruben auch schon jauchzend auf und rennt Slim hinterher in Richtung Tür. Ich weiß, ich sollte aufstehen und ihm folgen, aber meine Beine fühlen sich mit einem Mal so wacklig an, dass ich das einfach nicht schaffe.
 

"Typisch Ruben." Christie, der sich mittlerweile ebenfalls bereits wieder aufgerappelt hat, schmunzelt leicht und hält mir dann seine Hand hin. Ich ergreife sie mit einem etwas verunglückten Lächeln, lasse mich von ihm hochziehen und mache mich dann gemeinsam mit ihm an die Verfolgung von Ruben. Der hat, wie ich mit einem raschen Blick feststelle, die Wohnungstür schon aufgerissen und fällt Simon, der reichlich verdattert aussieht, förmlich um den Hals. "Überraschung!", krakeelt er dabei und nach dem ersten Schreck legt sich ein Lächeln auf Simons Lippen, das mein Herz vollkommen aus der Bahn wirft. Heilige Scheiße, wie hab ich's nur geschafft, bis gestern wirklich absolut nicht zu peilen, warum ich in seiner Nähe so reagiere, wie ich nun mal reagiere? Wie dumm muss man dafür sein?
 

Über mich selbst den Kopf schüttelnd atme ich tief durch und zwinge mich, ebenfalls bis zur Tür zu gehen. Dabei bin ich froh, dass Christie vorausgeht, denn so sieht wenigstens niemand, wie schwer es mir fällt, auch nur halbwegs normal zu laufen oder so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Ich hab das Gefühl, mein Herz hüpft mir gleich aus der Brust und ich kippe tot um.
 

"Was machst Du denn hier?", erkundigt Simon sich erstaunt bei seinem Bruder und der grinst ihn von unten herauf an, ohne ihn loszulassen. "Jan und ich müssen ein Referat halten – und zwar über ein Thema, bei dem Du Experte bist", erklärt er und Simon zieht fragend eine Braue hoch, hakt aber nicht weiter nach, weil sein Blick auf Christie fällt, der sich mittlerweile an den Türrahmen gelehnt hat und die beiden Brüder schmunzelnd beobachtet.
 

"Du auch hier, Chris?", wendet Simon sich an ihn und Christie nickt. "Ich hab Ruben von der Schule abgeholt und er hat mich gleich mitgeschleift", erklärt er, stößt sich vom Türrahmen ab und tritt zu Simon, um ihn ebenso zu umarmen, wie Ruben es getan hat. "Lange nicht mehr gesehen", murmelt er dabei und Simons Lächeln vertieft sich noch etwas, was mir das Gefühl von mindestens einer Trillion Schmetterlingen oder anderem Krabbelzeugs in meinem Magen beschert. Hilfe!
 

Ehe Simon allerdings etwas auf Christies Begrüßung erwidern kann, erklingt von oben aus dem ersten Stock eine männliche Stimme, die ich nicht kenne. "Simon? Zwei Fragen. Erstens: Hier ist gerade ne Katze reingesaust. Hast Du neuerdings Haustiere? Und zweitens: Hast Du zufällig irgendwo nen Hammer, damit ich eben das Bild aufhängen kann?", wird gefragt und im nächsten Moment lehnt sich der zu der unbekannten Stimme gehörende Sprecher halb über das Geländer. Fragend blickt er nach unten und fängt an zu grinsen, als er den Pulk um Simon sieht.
 

"Hey, Ruben. Lange nicht gesehen", grüßt er und Ruben löst sich ein bisschen von seinem Bruder – ganz lässt er ihn trotzdem nicht los –, um wie irre mit seinem Gipsarm zu winken. "Hi, Flo!", grüßt er überschwänglich zurück und der so Angesprochene grinst noch etwas breiter. "Wird das da unten ne Belagerung?", erkundigt er sich und Simon wuschelt seinem Bruder lachend durch die Haare.
 

Bei diesem Geräusch wird mir ganz anders und ich muss mich am Türrahmen festklammern, um nicht doch noch umzukippen. Verdammt, wenn so eine Kleinigkeit wie ein Lachen oder ein Lächeln, das noch nicht einmal mir gilt, schon solche Auswirkungen auf mich hat, was wird dann erst passieren, wenn Simon mich doch endlich bemerkt und mich begrüßt? Bestimmt falle ich dann direkt in Ohnmacht. Vielleicht sollte ich einfach die Tür zumachen und mich in der Wohnung einschließen.
 

Bevor ich diesen überaus genialen Plan meinerseits allerdings in die Tat umsetzen kann, lässt Ruben doch noch von seinem Bruder ab und grabscht nach meiner Hand, um mich hinter sich her nach oben zu schleifen. Ich lasse mich nicht besonders begeistert mitziehen, aber glücklicherweise fällt mein Widerwille niemandem auf. Ruben ist viel zu gut gelaunt, dieser Flo ist schon wieder in Simons Wohnung verschwunden – hat der nen Schlüssel oder was? – und Simon unterhält sich gerade mit Christie.
 

Ehe ich mich versehe, finde ich mich auch schon in Simons Wohnzimmer wieder, das jetzt noch ein wenig anders aussieht als am Samstag, als ich das letzte Mal hier war. Inzwischen stehen noch mehr Bücher in den Regalen, aber das ist nicht alles. Daneben finden sich auch noch einige Kerzenständer in Form von Schädeln, Drachen oder anderen seltsamen Kreaturen, die ich nicht so ganz zuordnen kann. Außerdem hängen mittlerweile schwarze Spitzenvorhänge an den Fenstern, die dem ganzen Raum einen etwas düsteren, gruseligen Touch geben. Trotzdem fühle ich mich hier seltsamerweise nicht wirklich unwohl – jedenfalls nicht so sehr, wie es normalerweise in so einer Umgebung der Fall wäre. Ich bin mir nicht so ganz sicher, aber ich vermute einfach mal, dass es daran liegt, dass Simon hier lebt.
 

Slim, dem Simons Wohnung scheinbar außerordentlich gut gefällt, hat es sich schon auf der Couch bequem gemacht und als Christie und Ruben sich nach einer kurzen Aufforderung von Simon ebenfalls dort hinsetzen, tue ich es ihnen gleich, um nicht weiter wie bestellt und nicht abgeholt mitten im Raum herumzustehen. Dabei beiße ich mir auf die Unterlippe und senke den Blick, denn ich kann Simon irgendwie nicht ansehen. Mehr als deutlich ist mir bewusst, dass er mich als Einzigen noch nicht wirklich begrüßt hat, und dieses Wissen nagt an mir. Und es tut tierisch weh. Verdammt, verliebt sein ist einfach nur scheiße!
 

Während Simon kurz in einem der anderen Zimmer verschwindet, hängt dieser Flo, der bei seinen Klamotten offenbar genauso einen Schwarzfimmel hat wie Simon, sich von hinten über die Couch und wuschelt Ruben durch die Haare. "Und, wie geht's Dir so, Kurzer?", erkundigt er sich und Ruben strahlt ihn an. Er scheint ihn ziemlich gut zu kennen. Obwohl ... eigentlich hat Ruben mich auch schon am ersten Tag so angestrahlt. Irgendwie scheint das bei ihm der Normalzustand zu sein. Ob ich das gut oder schlecht finden soll, weiß ich nicht so genau.
 

"Bestens. Ich bin seit letzter Woche bei Jan", bei der Erwähnung meines Namens nickt er in meine Richtung und mich trifft ein kurzer Blick aus grünbraunen Augen, ehe dieser Flo sich wieder voll und ganz auf Ruben konzentriert, "in der Klasse. Ich musste ja wegen der Sache mit meinem Arm die Schule wechseln." Ruben wedelt mit seinem Gipsarm und Flo nickt, als wüsste er mehr darüber als ich. Aber gut, wenn die Zwei sich wirklich kennen, dann ist das wohl auch kein Wunder. Ich hab Ruben ja schließlich noch nie gefragt, wie das mit seinem Arm überhaupt passiert ist. Irgendwie ist das Thema bisher einfach nie zur Sprache gekommen.
 

"Und ich find's total klasse, dass Simon und Jan im gleichen Haus wohnen. So kann ich immer beide besuchen und Paps muss nichts davon mitkriegen", freut Ruben sich weiter und Flo lacht leise. "Du bist ganz schön durchtrieben, Kurzer. Typisch kleine Geschwister", murmelt er und richtet sich wieder auf, als Simon zurückkommt und ihm den vorhin gewünschten Hammer anreicht.
 

"Okay, wohin willst Du's haben?" Bei dieser Frage bricht Ruben in Gelächter aus und auch Flo, Simon und Christie schmunzeln, während ich nur knallrot anlaufe, als mir klar wird, dass man diesen Satz auch ziemlich ... zweideutig verstehen kann. "Such's Dir aus", gibt Simon nach kurzem Überlegen zur Antwort und sein Grinsen treibt mir in Verbindung mit dem amüsierten Unterton in seiner Stimme nur noch mehr Blut ins Gesicht. Verdammt, warum kann ich nicht einfach so darüber lachen wie die Anderen auch? Warum bin ich mal wieder der Einzige hier, der vor Scham am liebsten im Erdboden versinken würde?
 

"Immer noch versaut, was, Flo?", fragt Ruben neckend und Flo, der sich mittlerweile den Hammer geschnappt hat, nickt grinsend, ehe er die Wände im Wohnzimmer näher in Augenschein nimmt. "Man tut halt, was man kann. Und das kann ich nun mal besonders gut", erwidert er gut gelaunt und beginnt, nachdem er sich offenbar eine passende Stelle ausgesucht hat, damit, den Haken, den er sich zwischen die Lippen geklemmt hatte, in die Wand zu schlagen. Sobald er damit fertig ist, nimmt er ein Bild, das an einem der Regale lehnt und das ich bis jetzt gar nicht wahrgenommen habe, und hängt dieses vorsichtig an den Haken. Nachdem er damit fertig ist, tritt er einen Schritt zurück, rückt das Bild gerade und nickt dann zufrieden.
 

"So, fertig. Ich hoffe, es gefällt Dir", adressiert er in Simons Richtung und dieser tritt neben ihn, um sich das Bild anzusehen. Ruben springt ebenfalls auf, Christie folgt ihm etwas langsamer und ich kämpfe einen Moment mit meiner Neugier, ehe ich aufgebe und auch aufstehe, um mir das Bild ebenfalls anzusehen. Dabei bin ich froh, dass Ruben und Christie zwischen Simon und mir stehen. Wenn ich jetzt neben ihm stünde, würde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einfach aus den Latschen kippen.
 

Mit einiger Mühe reiße ich mich zusammen und hebe meinen Blick von meinen Füßen, um das Bild, das ganz offensichtlich ein gerahmtes Foto ist, ebenfalls in Augenschein zu nehmen. Zu sehen ist eine nächtliche Landschaft mit nur einem einzigen Baum, der auf der linken Bildseite steht und hinter dem ganz schwach ein Sichelmond zu erkennen ist. Oberhalb dieses Baumes, ziemlich in der Mitte des Bildes, ist ein einzelner Stern sichtbar und über den Boden wabert weißlicher Nebel, der die dahinterliegende Landschaft seltsam verzerrt aussehen lässt. Alles in allem hat das Bild etwas Einsames, fast schon Trauriges, das noch verstärkt wird durch den Text, der offenbar handschriftlich mit einem weißen Edding auf die rechte Bildseite geschrieben wurde.
 

The hope of my redemption

Is such that I believe that I am free

To confess would bring me no salvation

I alone hold the power to forgive me

And of my acts, I will admit, I've no pretensions

I've no regrets for all the things that I have done

My faiths, to me, are as foundations

None has the right to judge my soul but me
 

Etwas mühsam frickele ich mir eine grobe, hoffentlich halbwegs stimmende Übersetzung des Textes zurecht und nachdem ich damit fertig bin, huscht mein Blick unwillkürlich zu Simon. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie finde ich, dass dieser Text ziemlich gut zu ihm passt. Immerhin geht er ja wohl schließlich trotz aller Widerstände seitens seiner Familie seinen eigenen Weg. Wenn dieser Flo das hier für Simon geschrieben hat, dann muss er ihn wirklich ziemlich gut kennen – ein Gedanke, der mich irgendwie neidisch macht.
 

"Danke", murmelt Simon leise und das Lächeln, das er Flo schenkt, versetzt mir einen Stich, den ich mit aller Kraft zu ignorieren versuche. Mental trete ich mich selbst mal wieder kräftigst in den Arsch. Jetzt bin ich nicht nur eifersüchtig auf Simons Freundin, sondern sogar auf einen seiner Freunde, nur weil der Simon ein Geschenk gemacht hat, über das dieser sich so offensichtlich freut. Ich bin doch echt nicht mehr zu retten! Kann mich mal bitte jemand erschießen?
 

"Das kommt mir irgendwie bekannt vor", mischt Christie sich in das Gespräch ein und als Simon nickt, werden meine Augen groß. Heißt das, dieser Flo hat das gar nicht selbst geschrieben? Ist das vielleicht ein nur Songtext oder so? Verdammt, ich komme mir so furchtbar unwissend vor, dass ich mich gleich noch mieser und auch ein Stückchen ausgeschlossener fühle als ohnehin schon. Ich gehöre hier einfach nicht hin. Ich habe in Simons Wohnung und in seinem Leben doch gar nichts zu suchen. Was mache ich überhaupt noch hier?
 

"Ist aus ››Precipice‹‹ von VNV Nation", erklärt Simon und Flo klopft ihm grinsend auf die Schulter. "Ich dachte, das würde zu Dir passen", sagt er, legt den Hammer beiseite und im nächsten Moment klappt mir die Kinnlade herunter, als er Simon kurz umarmt. "Freut mich, wenn ich Dir damit eine Freude machen konnte. Ich meld mich später noch mal bei Dir. Wenn ich mich nämlich jetzt nicht vom Acker mach, komm ich zu spät und Sabine macht mir die Hölle heiß", verabschiedet er sich, wuschelt Ruben noch einmal durch die Haare und ist dann nach einem letzten Winken in unsere Richtung auch schon aus der Wohnung verschwunden. Zurück bleiben Simon, Ruben, Christie und ich, was mir ein komisches Gefühl beschert, das ich nicht so recht einzuordnen weiß. Was soll ich denn jetzt machen?
 

~*~
 

*Janni puschel*

Ich weiß, was Du jetzt machst, Schatz.

*das nächste Kapitel ja schon fertig hat*

Eigentlich war das ganze hier ursprünglich mal ein Kapitel, zusammen mit dem neunten, aber da mir 17.559 Wörter reiner Kapiteltext doch etwas zu viel auf einmal waren, hab ich's aufgeteilt. Ich kann mich einfach nicht mehr kurz fassen, weil meine Charaktere das nicht zulassen. Die machen, was sie wollen.

>.<
 

Egal. Eigentlich mag ich's ja genauso, also ist das nicht so schlimm. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Freue mich wie immer darüber, wenn ihr mir euren Senf dazu dalasst. Aber das wisst ihr ja.
 

Bis zum nächsten Mal!

*wink*
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Midnight
2010-02-17T21:24:56+00:00 17.02.2010 22:24
Hmmmm *____*~
Chris is auch ein gaaaaanz lieber.
Und Jan, der konnte diesmal seine leiden ein wenig vergessen, aber jetzt fühlt er sich ausgeschlossen O____O
Aber das Blatt wird sich hoffentlich noch wenden ^____________^~
Von:  Yumika
2009-12-16T13:44:21+00:00 16.12.2009 14:44
Sodele, nun endlich auch mal mein Kommentar.

Das mit dem Missverständnis dachte ich mir schon am Anfang, weil sonst würde die Geschichte ja nicht auf ein Happy End zulaufen. Und ich bin nunmal so naiv, dass bei jeder Story voraus zu setzen.

Ich freu mich schon auf die Erklärungen zu Jan, das interessiert mich wirklich total.

Zu diesem Kapitel: Ich glaub ja Chris hat sich ein bisschen in Ruben verliebt. Sonst wär er doch nicht so verlegen, als Ruben sich an ihn klettet...
Ansonsten habe ich grad wenig Theorien, da das Kapitel mehr Beobachtung und Gespräch seitens Jan enthält, die nicht in erster Linie auf ihn zurückzuführen sind. Wenn du weißt was ich meine. Er erzählt weniger wie die anderen ihn angucken, sondern eigentlich fast nur wie sich untereinander sich verhalten.

Aber ich frage mich, warum Simon Jan nicht begrüßt hat. Spätestens als Ruben den Grund für den Besuch genannt hatte, hätte er doch wenigstens mal Hallo sagen können *grml* Als ob Jan es nicht schon schwer genug hätte, nun wird er von seinem Schwarm auch noch ignoriert!

Ich find es interessant, das Chris sich scheinbar auch etwas mit der Szene auskennt zu der Simon und scheinbar auch Flo gehören. Wobei ich mir das auch schon bei seinem Profilbild gedacht habe. Nach dem ersten Kapitel dachte ich sogar mal kurz, ob er der gruselige Typ war, aber er wirkte mir zu zierlich. Echt schade, dass man für Simon kein passendes Bild findet.

Allgemein mag ich Chris total, sogar noch mehr als Ruben. Auch wenn mein Favorit Simon bleibt, der in diesem Kapitel leider einen Minuspunkt eingefahren hat... Armer Jan...

Freu mich nachher das nächste Kapitel lesen zu können, vielleicht gibt es dann auch einen 2. Kommentar, dieser hier ist ja etwas mager ...

Bis denn, Mika
Von:  Tianani
2009-12-16T10:12:08+00:00 16.12.2009 11:12
Hallöchen Karma,

hier nun mein Kommi.......... SSSSSSSSSSSSSSSSSSUUUUUUUUUUUUUUUUUUPPPPPPPPPPEEEEEEEEEEEERRRRRRRR!!!!!!!!!!
Die Story ist echt richtig spannend, freu mich schon wenn's hoffentlich bald weitergeht...
Jassi und Chris sind echt herzig, süß, kuffig, super Freunde und werden gleich mit ins Herz geschlossen :).
Am besten war Janni... Christy .. darf ich den Namen überhaupt denken... echt genial :))))
Bin erfreut, dass Jassy ja anscheinend auf Mädels steht... ist irgendwie eigenartig wenn alle Jungs in Story's ausnahmslos schwul sind ...

Nun hat es Janni auch endlich geschnallt, aber jetzt hat er noch mehr Probleme als vorher...
Ich glaube aber nicht das Simon ne Freundin hat, er scheint Jannilein ja zu mögen und ich denke er sieht ihn auch nicht als Bruderersatz.. Aber das wird sich schon noch klären... Nichts übereilen..Tianalein... Äh wirkt nicht, will wissen wie's weitergeht..bittteeee *ungeduld...
Find es auf jedenfall klasse von dir, dass du doch so schnell an der Story feilst und uns alle teilhaben lässt :)))
Wie gessagt, freu mich aus's nächste Kap... Liebe Grüße und einen großen Schmatzer an Janni, Simon... ähm einfach alle......:) Tiana

Von:  Schwarzfeder
2009-12-15T18:55:37+00:00 15.12.2009 19:55
*heul schnief schluchz*
Ich weiß net ob es eine gute Idee war das zu lesen und meine franz-Hausarbeit dafür in den Wind zu schlagen oder nicht...
*grottentief seufz*
Ich mein...Janni tut mir jetzt mal so unglaublich leid...und DU bist SCHULD!

Aber...ich sollte wohl lieber von vorn anfangen ^^"
Ich mein ist ja echt n mega-langes Chap!!

Also...
Am Anfang dachte ich nur...ähm mom muss noch mal nachgucken (es ist so lang o-o)

Achso genau am Anfang dachte ich *blush*
Danke für den Keks xD
*keks knabber*
Nja und gern geschehen für den Kommi! Kap hats verdient (außerdem wird es diesmal wohl wieder ein so langer Kommentar...ich kann mich bei Janni und Simon einfach nicht kurz fassen x.x")

Nja dann der Anfang des Kapitels selbst...Ich dachte nur Oh Gott ist das gemein!
Janni tut mir so unglaublich Leid, weil ich ihm in gewisser Weise so nachfühlen kann! Verliebt sein und keine Hoffnung zu haben ist einfach nur so scheiße schmerzhaft und dann erzählst du das auch noch so anschaulich...ich hab echt gekämpft! (du fiesenmöpp T^T)
Ich fand es aber echt schön, das Ruben so eine Rücksicht drauf genommen hat und dann auch Christie...so nebenbei ich liebe Christie ;D
Seine Macke mit den Bärchen find ich einfach nur knuffig (steht ja auch im Stecki ^^) und er ist mir so furchtbar sympathisch, das ich fast eifersüchtig auf Ruben und Janni bin, obwohl ich Ruben ja auch gern haben wollen würde...naja...eigentlich irgendwie alle drei...und Simon eigentlich- okay das führt zu weit!

*tief durchatme*
Ich musste genauso schwer wie Janni schlucken als das Referat kam...ich mein...ich kann Ruben sehr gut verstehen oder wohl eher nachvollziehen, aber trotzdem tat mir Janni auch da ganz schön Leid! Vor allem diese Zerissenheit dann, ob er sich jetzt nurn freuen soll oder nicht und auch dieses durchhängen! Ich mein das ist nun mal echt einfach...scheiße (ich wiederhole mich...glaub ich)

Nja, Christie selbst find ich also...wie gesagt einfach toll, dass er Janni einfach bei sich schlafen lassen will, obwohl sie sich erst eine Stunde kennen...vielleicht liegt das an dem jeweils ein paar abgequatschter Ohren -ich hab mich schlapp gelacht xD- und er glaubt Janni schon...ewig zu kennen xD

Aber natürlich hab ich da jetzt auch die frage was genau läuft da jetzt zwischen den beiden...ich mein...also diese Art von sitzen fand ich ja schon sehr toll...ich mein *grins* Zucker...aber irgendwie...ist das bei denen jetzt echt einfach absolut normaler Standard oder darf ich mir was dazu spinnen, was evtl. noch aufgedeckt wird??
*lach*
(Ich würde es aber überleben, wenn das einfach nur normal ist x3)

Nja...Kater of Doom...Slim find ich diesmal nicht ganz so toll, weil ich einfach so mit Janni sympathisiere, dass ich zu sehr nachvollziehen kann, wie er sich fühlt, weil Kater of Doom (irgendwas klingelt da in meinem Hinterkopf bei dem of Doom aber ich komm nicht drauf x.x") so wegen Simon ausflippt (auch wenn ich das echt knuffig finde, das so viele bzw. alle außer Franzi so auf Simon stehen!) ich mein...was ist das bitte für ein Verräter? Erst sich kraulen und verwöhnen lassen und dann das?

Nja, mit Simon bin ich diesmal auch ein kleines bisschen böse...ich mein klar... er ist überrumpelt und so, aber...irgendwie kommt mir Janni wirklich übergangen und auch ein bisschen ignoriert vor...ich mein...der reagiert ja irgendwie echt kein Stück und normalerweise ist er doch wirklich sehr höflich und so...und eigentlich ist er doch auch nicht blind, oder nicht?
*grummel*
Ich kann gut nachvollziehen, dass Janni sich hundsmiserabel fühlt!
(Aber das Bild mag ich auch und ich find es auch unglaublich passend!!)

Mich wundert das eigentlich sogar...ich mein...das ist schon seltsam...vielleicht interpretier ich da jetzt einfach voll zu viel rein und mal sogar den Teufel an die Wand, aber irgendwie...ist das doch wirklich seltsam...liegt das einfach nur an dem Break, oder macht Simon das mit Absicht?

*überlegend den Kopf schief leg*
Mhmmm...
*kekskrümel knabber*
Das macht mir irgendwie Kopfzerbrechen...

Naja...vielleicht legt sich das mit dem nächsten Kapitel auch schon wieder, aber trotzdem...das wird mich wohl noch etwas...verfolgen ^^"

Jedenfalls...war es wieder in gewisser Weise *Janni pat* ein wirklich tolles Kapitel! Jede Menge zu lesen und Jede Menge zum lachen, grinsen, mitleiden und sich auf das nächste Chap freuen!
Also es hat mir...iregendwie...gefallen und ich werd jetzt wohl doch noch franz-Hausarbeit machen müssen
*net will*
Franzosen sind doof
*flüster*

Okay...so viel dazu...ich hab jetzt wohl bestimmt nur die Hälfte erwähnt und kommentiert, allerdings muss ich leider den Comp räumen (ich will meinen Lappi zurück TT^TT) und deshalb fällt das hier wohl doch etwas magerer aus als von mir gewollt...*den Kopf schief leg*

nja...ich wünsch dir was und ich freu mich auf das nächste Chap!!

lg
Schwarzfeder

P.S.: Übrigens find ich das Thema für's Referat toll ^^
P.P.S.: Übrigens find ich Flo auch interessant xD Und Danke dafür, das er seine Sabine hat sonst wär mein Hirn auf noch wesentlich dümmere und konfusere Ideen gekommen als es jetzt eh schon ist ^^"
Von:  Inan
2009-12-14T18:16:21+00:00 14.12.2009 19:16
Immernoch armes armes Jannilein! xD
Die erste Liebe ist doch grausam, wennm man sie noch unerwidert glaubt XD
Und kuschelt Ruben einfach nur gerne oder ist da mehr mit Chris?
Vielleicht steht er ja auf ihn?
Oder die Beidne sind schon ein Paar...aber das glaub ich irgendwie nicht...
Hmmm...
Ich hatte aber auch irgendwie den Eindruck, als ob Chris irgendwie auf Janni-
nein, das ist doch...OMG ist denn diese ganze Welt schwul?!
Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber Chris ist viel zu süß und nett und überhaupt, um unglücklich verliebt zu sein!
Weil Janni steht ja auf Simon und...oh mann, wenn die echt alle schwul wärn...scheiße, wär das geil xD
Najaaaaa wie auch immer
*husthust*
Supermegatolles Chap, lad schnell das nächste hoch!
*wissen will, wies weitergeht*
Von:  Rayligh
2009-12-14T15:55:20+00:00 14.12.2009 16:55
Uiuiuiii
Gee, Mexx versaut mich noch schlimmer als vorher schon war...
Ich hab irgendwie das starke Bedürfnis zu glauben das Ruben und Chris zusammen sind o_O
Ich glaube irgendwie nicht das Morgaine und Simon wirklich zusammen sind... ich wills nicht glauben T:T
Obwohl... hmm.. naya xD

Du hast das neue Kapitel schon fertig?
Hoch laden *___*
Lesen will
Jetzt*___*
Von:  chaos-kao
2009-12-14T11:31:13+00:00 14.12.2009 12:31
Heya! ^^
Ich kann nur eines sagen: ICH WILL MEHR DAVON!!! *______* Janni ist einfach nur knuffig und Simon ist mir wirklich sehr sympathisch. Ich mag solche Typen irgendwie ^^ Und Ruben und Christie sind auch Zucker zusammen! Ich freu mich schon total auf das nächste Kapitel! ^.^

Liebe Grüße
KaNi


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