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Welcome to my life

von

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Von Brüdern, schlechten Nachrichten und Trost

Ich wollte das nächste Kapitel ja erst am Mittwoch oder Freitag hochladen, aber ich bin gerade in Stimmung, also gibt's doch heute schon was Neues zu lesen.

^_____^
 

@chaos-kao: Du wolltest mehr, also sollst Du auch mehr kriegen.

^.~

Danke für den Kommentar.
 

@Rayligh: Was es genau mit Ruben und Christie auf sich hat, wird irgendwann bei passender Gelegenheit in einer Sidestory geklärt. Ist schon fest eingeplant.

^____^

Und zu Morgaine schweige ich mich jetzt einfach mal aus. Alles, was sie betrifft, wird auch noch geklärt.

Et voilà, das neue Kapitel.

*verbeug*
 

@Inan: Christie und Janni?

o.O

Wie bist Du denn darauf gekommen? Das würde mich echt interessieren.

O.o

Aber nyan, was Christie und verliebt sein betrifft ...

*nach oben deut*

... das kommt noch. Irgendwann, wenn ich die Zeit hab und es sich storytechnisch anbietet.

^___^
 

@Schwarzfeder: Schon wieder ein Monsterkommi.

*ihn knuddel*

*Dir noch ein paar Kekse geb*

Uh, wo soll ich anfangen? Janni tut mir selbst auch leid, aber da ich ja weiss, wie's weitergehen soll und was noch für Höhen und Tiefen auf ihn warten, geht's auch einigermaßen. In diesem Kapitel wird er jedenfalls noch mehr Gefühlschaos zu verdauen haben. Und ich fürchte, das wird auch noch eine Weile so bleiben - oder vielleicht sogar schlimmer werden.

^^°

Christie und die Bärchen ... Tja, dieser Fimmel hat einen ganz einfachen Ursprung, auf den ich in dem geplanten OS auch noch näher eingehen werde. Aber ich muss zugeben, ich mag mein Gummibärchen auch unheimlich. Er ist so ein Schatz.

*____*

Slim, der Verräter ... na ja, das arme Tierchen kann ja nichts dafür, dass Janni unglücklich verliebt ist. Und er mag Simon nun mal. Sonst würde er ja wohl kaum immer wieder zu ihm raufsausen wollen.

Und was Simons Ignorieren betrifft: Der arme Kerl ist etwas überrumpelt davon, dass er nicht nur seinen Bruder, sondern auch Christie so unerwartet wiedersieht. Er ignoriert Janni ja nicht mit Absicht. Und ich denke, spätestens in diesem Kapitel wirst Du ihn auch wieder mögen - oder sogar ein wenig bemitleiden, je nachdem. Ich fürchte, jetzt, wo ich einmal auf die Dramaschiene eingebogen bin, komm ich da so schnell nicht mehr runter.

^^°

Und last, but not least Flo ... ja, der ist auch einfach nur klasse. Und er wird auch in späteren Kapiteln noch mal auftauchen.

*kicher*

Hach, ich mag ihn. In meinem Hirn gibt's zu ihm auch schon eine eigene Story. Mal sehen, ob ich irgendwann dazu komme, die zu schreiben.

*es hoff*

Aber eine Frage: Wer, glaubst Du, ist Sabine?

o.O

Wenn Du sie für Flos Freundin hältst, dann muss ich Dich leider enttäuschen. Das ist sie nämlich nicht. Sie ist ...

*mir den Mund zukleb, um nicht schon wieder alles vorab zu verraten*
 

Übrigens kommt in diesem Kapitel, wie im letzten angekündigt, auch endlich Jannis Krankheit zur Sprache. Wurde ja auch mal langsam Zeit.

^___^
 

So, und jetzt hab ich mal wieder genug gelabert. Viel Spaß beim Lesen!
 

Karma
 

~*~
 

"So, und was wolltet ihr jetzt genau von mir?", wendet Simon sich nach ein paar Sekunden des Schweigens an uns und als er Ruben und mich abwechselnd anblickt, wird mir gleichzeitig heiß und kalt. Heute sind seine Linsen wieder mal weiß, aber ich sehe die grauen Augen, die darunter verborgen sind, trotzdem so deutlich vor mir, als würde er gar keine Kontaktlinsen tragen. Meine Kehle ist wie zugeschnürt und ich bin mir ziemlich sicher, ich würde nicht mal dann ein Wort rausbringen können, wenn mein Leben davon abhinge.
 

Glücklicherweise muss ich aber auch gar nichts sagen, denn das übernimmt Ruben für mich. "Jan und ich müssen für Reli ein Referat vorbereiten", erklärt er seinem Bruder, schiebt diesen zur Couch und lässt sich neben ihn plumpsen, nur um sich gleich darauf so an ihn zu kuscheln, wie er es auf der Herfahrt im Bus bei seinem besten Freund getan hat. Christie macht es sich in einen der beiden freien Sessel bequem und nach kurzem Zögern setze ich mich in den zweiten. Dabei bin ich unglaublich nervös, spiele die ganze Zeit mit den Fingern am Saum meines Pullovers herum und schaffe es einfach nicht, Simon offen anzusehen. Ich schiele nur immer wieder unter meinen Ponyfransen hindurch zu ihm rüber und muss ein wenig neidisch beobachten, wie Ruben zufrieden seufzt, als sein Bruder ihm einen Arm um die Schultern legt und ihm sanft über den Rücken streichelt.
 

"Und zwar zum Thema Satanismus", fügt er murmelnd hinzu und verrenkt sich fast den Hals in dem Versuch, Simon anzublicken, der einfach nur fragend eine Braue hochzieht und weiter zuhört. "Und weil ich ja weiß, dass Du Dich da auskennst, dachte ich, wir fragen Dich, ob Du uns vielleicht ein bisschen dabei helfen kannst – und ob Du nicht Lust hast, mal bei uns in der Schule vorbeizukommen, wenn Du Zeit hast, und so ein bisschen zu erzählen. Ich hab unseren Relilehrer schon gefragt und er war einverstanden. Ich glaub sogar, der war total begeistert von der Aussicht, einen echten Satanisten kennen zu lernen. Jedenfalls wär's echt toll, wenn Du das machen würdest. Der Schierling – so heißt unser Relilehrer – würde sich sicher nen Keks freuen, wenn Du das irgendwie einrichten könntest."
 

Diese Worte paart Ruben mit einem Blick, den ich von Vicky nur zu gut kenne und der eindeutig in die Kategorie "Du bist mein großer Bruder und Du musst bittebittebitte tun, was ich möchte, weil ich sonst ganz sicher für den Rest meines Lebens traurig sein werde" fällt. Simon scheint diesen Blick ebenfalls zu kennen, denn er seufzt abgrundtief und fährt sich dann mit seiner freien Hand durch die Haare.
 

"Du weißt, dass ich nicht gerne mit meinem Glauben hausieren gehe", sagt er, aber sein Tonfall verrät mir, dass er schon so gut wie überredet ist. Irgendwie kenne ich das von mir selbst nur zu gut und die Tatsache, dass Simon und ich zumindest eine Sache, und sei sie auch noch so gering, gemeinsam haben – ganz offenbar können wir beide nicht oder nur sehr schwer Nein zu unseren kleinen Geschwistern sagen –, verschafft mir ein Glücksgefühl, das ich sofort wieder zu unterdrücken versuche. Nur weil wir beide ältere Brüder sind und uns deshalb zumindest ein bisschen verstehen, heißt das noch lange nicht, dass er mich auch gleich so sehr mag wie ich ihn. Das ist total lächerlich.
 

"Ich lasse mir nicht gerne vorwerfen, ich würde missionieren." Bei diesen Worten seines großen Bruders verzieht Ruben das Gesicht und obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, glaube ich zumindest zu wissen, dass sie jetzt gerade über etwas sprechen, das ihr Vater mal gesagt hat. Darauf lässt jedenfalls der bittere Zug um Simons Mund schließen. Ich verspüre kurzzeitig den Impuls, ihn trösten zu wollen, verdränge diesen jedoch schnell wieder. Wie würde das auch aussehen? Simon braucht sicher keinen Trost – vor allem nicht von mir. Dafür hat er ja schließlich seine Freundin.
 

"Das wird ganz bestimmt niemand behaupten", versucht Ruben, seinen Bruder zu überzeugen. "Immerhin geht's ja nur um ein Referat. Und es ist doch viel spannender, wenn da jemand ist, der aus erster Hand darüber sprechen kann, als wenn Jan und ich einfach nur einen Text darüber schreiben und den dann vor der Klasse vorlesen", argumentiert er weiter und ich kann förmlich dabei zusehen, wie Simons Widerstand immer weiter bröckelt, bis nichts mehr davon da ist.
 

"Also gut", gibt er sich schließlich geschlagen und im nächsten Moment fällt Ruben ihm um den Hals. "Das ist so klasse von Dir, Simon!", jubelt er und als Simon zu lächeln beginnt, muss ich unwillkürlich auch lächeln. Ich mag es einfach, wenn er lächelt – auch, wenn allein der Gedanke daran, dass seine Freundin ihn bestimmt viel öfter so lächeln sieht als ich, wie ein Schlag in den Magen ist. Aber ich will jetzt nicht an Simons Freundin denken. Vielleicht ist es krank, aber ich will im Augenblick nichts mehr als einfach nur hier sitzen, ihn ansehen und in seiner Nähe sein.
 

"Du bist der beste Bruder der Welt!", schmeichelt Ruben weiter, kuschelt sich wieder an Simon und vergräbt sein Gesicht in dessen Hemd. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, dass Christie die beiden ebenso beobachtet ebenso wie ich. Dabei liegt ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen und ich beneide ihn ein bisschen darum, dass er Simon offen und direkt ansehen kann, ohne wie ich rot oder verlegen zu werden oder gar einen halben Herzinfarkt zu erleiden.
 

"Schön, dass Du endlich wieder da bist, Simon", sagt er ehrlich und als sich Simons Lächeln daraufhin noch etwas vertieft, setzt mein Herz einen Schlag aus, nur um gleich danach mit dreifacher Geschwindigkeit weiterzuhämmern. "Ich bin auch froh darüber", gibt er leise zurück, streicht Ruben mit einer zärtlichen Geste durch die Haare und ganz plötzlich ist da der Wunsch in mir, mit Ruben zu tauschen. Wie es sich wohl anfühlt, Simon so nah sein zu können und sich an ihn lehnen zu dürfen?
 

Ungewollt entfährt mir ein leises Seufzen, das jedoch vollkommen ausreicht, um mich zum Mittelpunkt des Interesses zu machen. Drei Augenpaare blicken mich fragend an und ich kann spüren, wie mir ein Gutteil meines Blutes ohne Umwege direkt wieder ins Gesicht schießt. "Ist alles in Ordnung, Jan?", richtet Simon zum ersten Mal das Wort an mich und ein Teil von mir möchte sich auf der Stelle aus dem Fenster stürzen, weil ich mich schon wieder so zum Affen gemacht habe, während ein anderer Teil von mir in höheren Sphären schwebt, weil Simon mich endlich ansieht. Verdammt, das ist doch krank! Kann man diese blöden, verwirrenden Gefühle nicht irgendwie abschalten?
 

"J-Ja, schon", stottere ich und senke meinen Blick schnell wieder auf meine Finger. "Ich dachte nur ... Na ja, vielleicht sollten wir ... schon mal anfangen ... oder so", schiebe ich noch nuschelnd hinterher und wünsche mich mit aller Kraft in irgendeine Paralleldimension, in der ich mich nicht immer so furchtbar blamiere. Und wenn ich mir was wünschen darf, dann soll das nach Möglichkeit bitte eine Dimension sein, in der meine Gefühle entweder erwidert werden oder in der ich diese blöden Gefühle gar nicht erst habe. Welche Option davon mir lieber wäre, weiß ich nicht so genau.
 

Da meine Wünsche allerdings wie üblich nicht wirklich wahrgenommen werden, löse ich mich nicht plötzlich in Luft auf, sondern bleibe auch weiterhin in Simons Wohnzimmer sitzen. Ich mache mich in meinem Sessel so klein wie möglich und wage nicht aufzusehen, als er sich von Ruben löst, aufsteht und zu einem seiner Bücherregale hinübergeht. Dort sucht er kurz etwas, kommt nur wenig später mit einem Buch zurück und ehe ich weiß, wie mir geschieht, drückt er es mir auch schon in die Hand.
 

Ich starre mindestens eine volle Minute lang wie ein Idiot auf den Einband, ehe es meinem Hirn gelingt, die Buchstaben, die darauf stehen, in eine logische Reihenfolge zu bringen, die mein Verstand auch erfassen kann. Satanische Bibel & Rituale, lese ich dann, schlucke hart und bringe es doch irgendwie fertig, aufzusehen – genau in Simons Augen, die abwartend auf mich gerichtet sind und mein ohnehin schon rasendes Herz gleich noch viel, viel mehr aus dem Takt bringen.
 

"Ich könnte euch auch eine Abschrift der elf Gebote machen, wenn ihr wollt", bietet er Ruben und mir gleichermaßen an, nimmt seinen Blick aber nicht von mir und ich habe das Gefühl, noch einen ganzen Tacken röter zu werden. "Aber ich glaube, es wäre das Beste, wenn ich die entweder Jan mitgebe oder wenn ihr zum Arbeiten einfach gleich hierher zu mir kommt", fährt er fort und ich kann irgendwo ganz am Rande meines Blickfelds erkennen, dass Ruben nickt.
 

"Ist sicher besser. Paps kriegt sonst nämlich nen Anfall", stimmt er zu und seufzt abgrundtief. Dann steht er zu meiner Überraschung von der Couch auf, umrundet den Wohnzimmertisch und hockt sich wie schon vorhin in meinem Zimmer auf Christies Schoß. Dieser nimmt ihn sofort in den Arm und flüstert ihm leise irgendetwas ins Ohr. Ich kann nicht genau verstehen, was er sagt, aber sein Tonfall klingt tröstend und meine Augen huschen unwillkürlich zu Simon, der die ganze Szene stumm beobachtet. Auf den ersten Blick wirkt er völlig unbeteiligt, aber wenn man ganz genau hinsieht, dann erkennt man deutlich, dass ihm das Ganze auch verdammt nahe geht.
 

Wieder ist da dieser Impuls in mir, aufzustehen, seine Hand zu nehmen und ihn zu trösten, aber bevor ich etwas in dieser Richtung tun kann, wendet Simon sich ab und verlässt das Wohnzimmer. Christie sieht ihm kurz nach, richtet seine Aufmerksamkeit aber sofort wieder auf Ruben und drückt diesen noch etwas fester an sich. Ich glaube, Rubens Schultern beben zu sehen, aber da er ja ganz offenbar jemanden hat, der sich jetzt um ihn kümmert, stehe ich nach kurzem Hadern mit mir selbst auf und folge Simon.
 

Ich bin mir nicht sicher, warum ich das eigentlich tue und ob er das überhaupt will, aber er hat gerade einen so traurigen und fast schon verlassenen Eindruck auf mich gemacht, dass ich wenigstens versuchen will, ihn zu trösten. Ich bezweifle zwar, dass ich ihm wirklich helfen kann, aber ich kann auch nicht einfach nur tatenlos sitzen bleiben, wenn ich weiß, dass es ihm nicht gut geht. Das ertrage ich einfach nicht.
 

Ich finde Simon nach kurzem Suchen in der Küche, wo er mit geschlossenen Augen rücklings an der Arbeitsplatte lehnt. Er hält sich mit beiden Händen an dem dunklen Holz fest, hat seinen Kopf in den Nacken gelegt und sieht so einsam aus, dass mir der Anblick schon fast körperlich weh tut. Ich möchte ihn so gerne trösten, aber ich weiß nicht, was ich tun oder sagen soll, also trete ich einfach nur etwas näher zu ihm, bis ich direkt vor ihm stehe. Mein Herz klopft mir bis zum Hals und ich bin mir sicher, unter normalen Umständen würde er das auch hören. Im Augenblick scheint er allerdings nicht einmal wahrzunehmen, dass ich überhaupt da bin. Ich fühle mich unheimlich hilflos – so hilflos, dass ich die Hand, die ich gehoben habe, um über seine Finger zu streicheln, unverrichteter Dinge wieder sinken lasse und einfach nur stumm stehen bleibe.
 

"Ich wusste schon ziemlich früh, dass ich nicht so sein konnte, wie mein Vater mich immer haben wollte", durchbricht Simons leise Stimme die Stille und ich zucke erschrocken zusammen. Ganz offenbar hat er doch gemerkt, dass ich ihm gefolgt bin. "Das wollte ich nie und ich will es auch heute nicht. Ich konnte ihm nie der Sohn sein, den er sich gewünscht hat, und das hat mich auch nie gestört. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, anders zu sein, als ich es nun mal bin. Aber jedes Mal, wenn ich Ruben so sehe, dann wünscht sich ein Teil von mir, dass ich doch anders wäre. Jedes Mal, wenn Ruben meinetwegen weint, dann hasse ich mich selbst dafür, dass ich meinem kleinen Bruder weh tue – einfach nur dadurch, dass ich ich selbst bin."
 

Noch immer sieht Simon mich nicht an und das macht die Dinge, die er gerade gesagt hat, für mich nur umso schlimmer. Ich hätte nie erwartet, dass er so etwas denkt. Auf mich hat er bisher immer vollkommen selbstsicher und zufrieden gewirkt – ganz so, als wäre er wirklich genau der Mensch, der er auch sein will. Dass er noch eine andere Seite hat – eine Seite, die sich Vorwürfe macht, Ruben im Stich gelassen zu haben und ihm kein guter Bruder gewesen zu sein –, hätte ich nie erwartet. Aber andererseits kenne ich ihn ja eigentlich auch gar nicht richtig. Irgendwie tut der Gedanke weh.
 

"Ich glaub nicht, dass Ruben Dich irgendwie anders würde haben wollen, als Du bist. Er ... er liebt Dich genau so. Du bist sein großer Bruder und fertig", starte ich einen ungeschickten Trostversuch und bemühe mich zu lächeln und vor allem mein wie blöde rasendes Herz zu ignorieren, als Simon seine Augen doch wieder öffnet und mich ansieht.
 

"Er ist unheimlich stolz auf Dich, weißt Du? Und das mit dem Referat ... Er hat sich dafür freiwillig gemeldet, eben wegen dem Thema. Weil ... weil er so die Gelegenheit hatte, herzukommen und Zeit mit Dir zu verbringen. Er war total aufgeregt und hat unseren Relilehrer gleich nach der Stunde gefragt, ob er Dich vielleicht mitbringen könnte, damit Du der Klasse so ein bisschen von Dir erzählst. Herr Schierling war total baff, als Ruben ihm mit leuchtenden Augen und voller Stolz erzählt hat, dass sein großer Bruder Satanist ist. Du musst also keine Angst haben, dass er ein Problem damit hat, wie Du bist oder woran Du glaubst. Ich denke, was ihn so fertig macht ist einfach die Tatsache, dass er Dich so lange nicht gesehen hat und dass er Dich jetzt eigentlich offiziell auch nicht sehen darf, weil euer Vater das nicht will."
 

Ich will eigentlich noch mehr sagen – hauptsächlich, um meine Verlegenheit zu überspielen –, aber Christie, der seinen Kopf zur Tür hereinsteckt, hindert mich daran. "Ich bring Ruben jetzt nach Hause, okay?", fragt er leise und Simon nickt stumm. Noch immer hält er sich an der Arbeitsplatte fest und ein rascher Blick zeigt mir, dass seine Knöchel vor Anspannung fast weiß hervortreten, obwohl er äußerlich schon wieder vollkommen ruhig wirkt. Wie es allerdings wirklich in ihm aussieht, wage ich mir nicht einmal vorzustellen.
 

"Mach das. Und bitte ... Pass gut auf ihn auf, ja?", ringt er sich doch noch ab und Christie nickt sofort. "Selbstverständlich", verspricht er und verschwindet nach einem kurzen, irgendwie ernst und auch etwas bedrückt wirkenden Lächeln wieder ins Wohnzimmer. Keine zehn Sekunden später kommt Ruben in die Küche gestürmt, klebt im nächsten Moment an seinem Bruder und vergräbt sein Gesicht in dessen Hemd. Er spricht nicht, aber allein die Art, wie er sich fast schon verzweifelt an Simon festklammert, so als wollte er ihn am liebsten nie wieder loslassen, sagt in meinen Augen alles und noch viel mehr. Wie kann sein Vater ihm nur verbieten, seinen eigenen Bruder zu sehen? Egal, was Simon in seinen Augen auch getan haben mag, Ruben und ihn gleichermaßen zu bestrafen, indem er ihnen den Kontakt miteinander verbietet, ist meiner Meinung nach einfach nur grausam und unmenschlich.
 

"Keine Sorge, Ruben. Ich bleib hier. Noch mal geh ich nicht weg. Das verspreche ich Dir", flüstert Simon leise in die schwarzen Haare seines kleinen Bruders und als er ihn ebenfalls umarmt, verkrümele ich mich schleunigst aus der Küche, um die Zwei nicht länger zu stören. Das ist ein privater Moment, der nur die beiden etwas angeht und keinen zufällig anwesenden Dritten. Ich hab hier jetzt nichts verloren.
 

In der Tür zum Wohnzimmer stoße ich beinahe mit Christie zusammen, der sich mit vor der Brust verschränkten Armen an die Wand gelehnt hat und unverwandt in Richtung Küchentür blickt, so als wollte er für alle Fälle bereit sein, falls Ruben ihn brauchen sollte. Irgendwie erinnert er mich gerade ganz extrem an Jassi. Der ist auch immer da, wenn ich ihn brauche – das hat er mir ja gestern erst versprochen – und ich kann nicht umhin, Christie noch ein ganzes Stück mehr zu mögen als ohnehin schon.
 

"Simon hatte Recht, als er gesagt hat, dass Ruben froh sein kann, so einen Freund wie Dich zu haben", erzähle ich ihm und finde mich im nächsten Moment mit dunkelbraunen Augen konfrontiert, die mich überrascht ansehen. "Das hat er gesagt?", hakt Christie ungläubig nach und als ich nicke, lächelt er verlegen und wird rot. "Er übertreibt. Ruben ist schon mein ganzes Leben lang mein bester Freund. Ist doch selbstverständlich, dass ich für ihn da bin, wenn er mich braucht", murmelt er und wirkt dabei tatsächlich ein bisschen beschämt. Offenbar ist es ihm peinlich, Komplimente zu bekommen.
 

"Trotzdem", widerspreche ich und wundere mich ein klein wenig darüber, dass mir das Lächeln plötzlich gar nicht mehr so schwer fällt wie noch heute Morgen in der Schule. Ich komme allerdings nicht dazu, mich darüber zu wundern oder noch mehr zu sagen, denn im nächsten Moment kommt Ruben aus der Küche, wischt sich noch mal über die Augen und lächelt dann etwas verunglückt.
 

"Wir können", wendet er sich leise an Christie und der stößt sich sofort von der Wand ab, tritt auf ihn zu und legt ihm einen Arm um die Schultern. Ruben klammert sich gleich an ihn und irgendwie erinnert mich das ganz stark daran, wie ich mich am Samstag auf dem Turm an Simons Mantel geklammert hab. Sofort schießt mir wieder Röte ins Gesicht und ich beiße mir auf die Unterlippe.
 

"Bis morgen in der Schule", nuschele ich leise, als Ruben und Christie sich von Simon und mir verabschieden, und schlucke dann hart, sobald die Tür hinter den Beiden ins Schloss fällt. Das Wissen, dass ich jetzt schon wieder mit Simon alleine bin, lässt meine Knie weich werden und ich bin froh, dass die Wand, an der Christie gerade noch gelehnt hat, nur einen Schritt hinter mir ist. Ich brauche jetzt einfach etwas, woran ich mich festhalten kann.
 

"Wenn Du willst, kann ich Dir schon mal eben die Gebote für euer Referat abschreiben", reißt Simons leise Stimme mich aus meinen Gedanken und ich starre ihn aus großen Augen an. Ich brauche ein paar Sekunden, um seine Worte zu verarbeiten, und noch ein paar Sekunden mehr, bis mein Hirn wieder so weit funktioniert, dass es tatsächlich eine Antwort ausspuckt.
 

"Muss jetzt ... nicht sein. Wir ... können auch morgen ... oder so ...", höre ich mich stammeln und möchte mich am liebsten dafür treten, dass ich es nicht mal mehr schaffe, in vernünftigen, vollständigen Sätzen zu sprechen. Das ist doch scheiße, verdammt! Was soll Simon denn von mir denken, wenn ich mich in seiner Nähe jedes Mal so unglaublich peinlich und dämlich aufführe?
 

"Ach was", schmettert er meinen Protest ab, geht an mir vorbei ins Wohnzimmer und ich starre ihm ein paar Sekunden lang nach, ehe ich es schaffe, mich von der Wand loszureißen und ihm zu folgen. Peinlich berührt lasse ich mich wieder in den Sessel sinken, in dem ich vorhin gesessen habe, und hebe Slim auf meinen Schoß, damit meine Hände eine Beschäftigung haben und ich auf Simon vielleicht ein winziges bisschen weniger nervös wirke, als ich gerade tatsächlich bin. Ich will einfach nicht, dass er merkt, dass er schuld an meiner Verwirrung ist. Und vor allem will ich nicht, dass er auch nur ahnt, warum er daran schuld ist. Wenn er das jemals erfährt, dann lasse ich mich einsargen, das schwöre ich.
 

Als Simon sich mit einem Block bewaffnet ganz ans Ende der Couch setzt – und damit auch ganz nah zu mir –, faucht Slim mich leise an, weil ich vor lauter Schreck darüber ziemlich heftig zusammenzucke. Das entgeht Simon zwar nicht, aber er sagt nichts dazu und ich bin ihm dankbar dafür. Stattdessen fängt er einfach nur an zu schreiben und ich beobachte fasziniert, wie sauber und ordentlich seine Schrift aussieht. Und das ganz ohne Vorlage. Offenbar kennt er die Gebote seines Glaubens auswendig. Ich könnte vielleicht mit Mühe und Not zwei oder drei der Zehn Gebote der Kirche aufzählen, wenn man mich fragen würde – und das sicher nicht mal in der richtigen Reihenfolge. Scheint ganz so, als würde Simon seinen Glauben im Gegensatz zu mir wirklich ernstnehmen. Aber genau betrachtet glaube ich diesen ganzen Kirchenquatsch ja auch nicht wirklich, also kann man uns wohl auch nicht miteinander vergleichen.
 

Sobald er fertig ist, reißt er das Blatt aus dem Block heraus und gibt es mir. Ich schlucke etwas mühsam den Kloß in meinem Hals herunter, nehme den Zettel entgegen und verfluche mich selbst dabei dafür, dass ich das Zittern meiner Finger nicht ganz unterdrücken kann. Allerdings scheint Simon davon nichts zu bemerken, denn er lehnt sich gemütlich zurück und ich kann aus dem Augenwinkel sehen, dass er mich beim Lesen beobachtet.
 

Meine Augen huschen über die sauber geschriebenen Zeilen und ich muss mich ganz stark zusammenreißen, um meinem ersten Impuls – die Schrift vorsichtig mit den Fingerspitzen nachzufahren – nicht nachzugeben. Simons Schrift ist wirklich ordentlich und gut lesbar – ganz im Gegensatz zu dem Gekrakel, das ich so fabriziere und das mir schon oft Ärger von meinen Lehrern eingebracht hat, weil sie meine Hieroglyphen nur mit allergrößter Mühe entziffern können.
 

Als ich beim fünften Gebot – ››Unternimm keinen sexuellen Vorstoß, solange Du nicht entsprechende Signale bekommen hast.‹‹ – ankomme, läuft mein Gesicht schlagartig knallrot an. Simon neben mir lacht leise und als ich ihn zaghaft anblicke, klopft mir mein Herz bis zum Hals. "Lass mich raten: Das fünfte Gebot, oder?", fragt er und als ich langsam nicke, schmunzelt er. "Dachte ich mir", teilt er mir mit und ich nicke wieder, bevor ich ganz schnell meinen Blick auf das Blatt senke und auch noch den Rest lese. Ich will mir solche komischen Gedanken nicht machen, verdammt!
 

"Was ... was bedeutet denn das siebte Gebot? Das über das Anerkennen von Magie?", erkundige ich mich so leise, dass ich mich selbst kaum verstehe, aber Simon hat damit scheinbar ebenso wenig Probleme wie Jassi. Irgendwie weiß ich nicht so genau, ob ich das jetzt gut oder schlecht finden soll. Einerseits ist es mir verdammt peinlich, aber andererseits kann ich seine Antwort kaum erwarten – allerdings nicht, weil ich wirklich so neugierig auf die Erklärung bin, sondern vielmehr, weil ich es einfach mag, seine Stimme zu hören – trotz der Gänsehaut, die ich immer noch jedes Mal davon bekomme. Das ist so krank, dass ich mich am liebsten dafür schlagen würde, ehrlich.
 

"Hast Du Dir schon mal irgendwas ganz fest gewünscht?", holt Simon mich wieder in die Realität zurück und schmunzelt ganz leicht, als ich wieder zusammenzucke. Peinlich berührt nicke ich und kann nur mit Mühe verhindern, dass ich zurückweiche, als er sich etwas näher zu mir lehnt. "Und wenn Du Dir etwas nur fest gewünscht hast, ist Dein Wunsch schon mal in Erfüllung gegangen, oder?", fragt er weiter und wieder kann ich nur nicken.
 

"Genau das ist mit dem siebten Gebot gemeint. Wünsche sind auch eine Form der Magie. Wenn Wünsche in Erfüllung gehen, soll man das nicht als Glück abtun, sondern es als das sehen, was es wirklich ist", klärt er mich dann auf und ich kann mir ein kurzes, freudloses Lächeln nicht verkneifen. "Wünsche gehen aber nicht immer in Erfüllung", nuschele ich leise und Simon nickt verstehend. "Ich weiß", erwidert er ebenso leise und ich frage mich unwillkürlich, welche seiner Wünsche wohl nicht in Erfüllung gegangen sind. Wahrscheinlich haben sie mit Ruben oder seinem Vater zu tun. Meinen im Augenblick sehnlichsten Wunsch, der sich ganz sicher auch nicht erfüllen wird, versuche ich zu verdrängen. Es macht einfach keinen Sinn, dauernd darüber nachzugrübeln, was nicht ist und auch nie sein wird.
 

Bevor ich dazu komme, noch eine weitere Frage zu stellen, unterbricht das Klingeln eines Telefons die gerade recht einseitige Unterhaltung zwischen Simon und mir. Verwundert zieht er eine Braue hoch, steht aber trotzdem auf und geht hinüber zu dem kleinen Tischchen neben der Wohnzimmertür, wo der klingelnde Störenfried steht. Ich blicke ihm kurz nach, höre, wie er sich mit "Schwarz" meldet und falte dann, als er mir halb den Rücken zudreht, schnell das Blatt mit den Geboten zusammen. Ich muss ganz dringend hier weg, und zwar so schnell wie möglich! Ich halte es einfach nicht mehr aus, mit ihm alleine zu sein. Das macht mich total nervös und kribbelig. Ich schwanke die ganze Zeit zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt und dieses Gefühlschaos wird mit jeder verstreichenden Sekunde schlimmer und schlimmer.
 

Ich bin gerade aufgestanden, habe den Zettel hastig in meine Hosentasche gestopft und will nach Slim greifen, um ihn wieder mit nach unten zu nehmen – es kann ja nicht angehen, dass er hier weiter die ganze Wohnung vollhaart –, aber als mein Blick auf Simon fällt, halte ich inne. Seine Haltung ist wieder so starr und angespannt wie gerade in der Küche und als er der Person am anderen Ende der Leitung antwortet, schwingt in seiner Stimme ein schwer zu definierender Unterton mit, der mich schwer schlucken lässt.
 

"Und der Arzt ist sich sicher?", fragt er. Scheinbar ist die Antwort, die er bekommt, nicht besonders gut, denn er schließt einen Moment lang die Augen und atmet betont langsam ein und aus, ehe er sie wieder öffnet. "Gut. Ich komm morgen Nachmittag bei Dir vorbei. Bis dann." Damit verabschiedet er sich und legt auf, lässt aber das Telefon nicht los und dreht sich auch nicht wieder ganz zu mir um. Trotzdem kann ich erkennen, dass er seine Lippen so fest zusammenpresst, dass sie nur noch ein schmaler Strich sind. Was auch immer er da gerade für eine Nachricht bekommen hat, sie scheint wirklich schlimm zu sein und ich ertappe mich beinahe augenblicklich dabei, Slim wieder loszulassen. Irgendwie kann ich jetzt nicht nach unten gehen. Nicht, wenn Simon so aussieht.
 

"Ist alles in Ordnung?", erkundige ich mich leise und diese Frage lässt ihn erschrocken zusammenzucken. "Kann man so nicht sagen", antwortet er dann, dreht sich wieder zu mir um und versucht zu lächeln, aber das misslingt ihm gründlich und dieser Anblick versetzt mir einen schmerzhaften Stich. Ich weiß zwar nicht, was eigentlich los ist, aber ich habe wie schon vorhin bei der Sache mit Ruben den heftigen Drang, Simon irgendwie zu trösten.
 

"Das war meine Tante. Na ja, eigentlich meine Großtante. Die Tante meiner Mutter, bei der ich die letzten drei Jahre gelebt habe. Neben Ruben meine einzige verbliebene Familie. Sie ... sie hat Krebs. Das hat sie gerade erfahren", fährt er fort, als ich ihn einfach nur ansehe, und streicht sich mit einer fahrigen Bewegung ein paar Haare aus dem Gesicht. Dabei kann ich überdeutlich erkennen, dass seine Finger zittern, und der Impuls, ihn einfach in den Arm zu nehmen, wird immer stärker. Gleichzeitig wird mir allerdings auch bewusst, dass ich wahrscheinlich nicht der Richtige bin, um ihm Trost zu spenden. Seine Freundin kann das sicher viel besser als ich.
 

Als ich diesen Gedanken zu Ende gedacht habe, stutze ich und blinzele verwirrt. Offenbar habe ich mich, während ich so übers Trösten gegrübelt hab, unbemerkt in seine Richtung in Bewegung gesetzt. Jedenfalls stehe ich jetzt fast genau vor Simon und bin ihm damit so nah, dass ich ihn problemlos berühren könnte, wenn ich nur meine Hand ausstrecken würde. Allerdings tue ich das nicht, sondern versuche erst einmal das Kribbeln, das seine Nähe in mir auslöst, zu verdrängen. Dann räuspere ich mich, verfluche mich innerlich dafür, dass das überhaupt nötig ist, und bemühe mich, ihn fest anzusehen, was mir unglaublich schwer fällt.
 

"Soll ... soll ich jemanden für Dich anrufen und herbestellen? Ruben vielleicht? Oder ... oder Morgaine?" Wie ich es schaffe, nicht nur diese Fragen, sondern vor allem ihren Namen über die Lippen zu bringen, ist mir ein echtes Rätsel. Innerlich zittere ich vor lauter Aufregung darüber, dass Simon nicht mal mehr zehn Zentimeter von mir entfernt ist, aber zu meiner grenzenlosen Erleichterung hört man meiner Stimme davon nicht allzu viel an. Wenigstens etwas. Es wäre auch zu peinlich, wenn Simon merken würde, dass ich seine Freundin eigentlich gar nicht anrufen will.
 

"Lass nur", wiegelt er ab und ich schäme mich ganz entsetzlich dafür, dass mir bei dieser Absage förmlich ein Stein vom Herzen fällt. Ich wüsste nicht, was ich getan hätte, wenn er mich wirklich darum gebeten hätte, seine Freundin anzurufen und sie hierher zu bitten. Ich hätte es zwar getan – immerhin hab ich's ihm ja selbst angeboten und einmal gegebene Versprechen soll man schließlich halten –, aber wirklich wohl wäre mir dabei nicht gewesen.
 

"Aber ...", unterbricht Simons Stimme meine Gedanken und ich blicke fast schon erschrocken zu ihm auf. Sein Gesicht hat einen bittenden Ausdruck und auf seinen Lippen liegt ein etwas kläglich wirkendes Lächeln, das mein Herz in eine Stepptanzarena verwandelt. Ich habe das Gefühl, wenn er mich noch lange so ansieht, dann kippe ich um, aber ich versuche, mich zusammenzureißen. Schließlich kann ich ihm schlecht irgendwie helfen, wenn ich hier ohnmächtig auf seinem Wohnzimmerteppich rumliege.
 

"Wenn's Dir nichts ausmacht, dann ... Darf ich Dich umarmen? Nur ganz kurz? Bitte." Diese Worte, die so leise kommen, dass ich mir für einen Augenblick tatsächlich sicher bin, dass ich mich verhört habe, ziehen mir fast den Boden unter den Füßen weg. Mein Herz legt nicht nur eine Doppel-, sondern sogar eine Dreifachschicht ein und ich kann deutlich spüren, dass mein Gesicht farbtechnisch wohl wieder einmal selbst der schönsten Tomate Konkurrenz macht. Verbal antworten kann ich nicht – ich krieg jetzt bestimmt kein Wort raus –, deshalb nicke ich nur und finde mich im nächsten Moment tatsächlich in Simons Armen wieder. Sofort beginnt mein ganzer Körper überall da zu kribbeln, wo er ihn berührt, und ich schließe unwillkürlich und unhörbar seufzend die Augen, um dieses Gefühl besser auskosten zu können.
 

Ein Teil von mir schreit mir vehement Warnungen ins Ohr, dass ich das früher oder später ganz sicher furchtbar bereuen werde, weil er ja schließlich eine Freundin hat, aber ich stelle meine Ohren auf Durchzug und blende diese permanent nervige innere Stimme einfach aus. Ich will jetzt nicht über seine Freundin oder meine Gefühle oder darüber, wie schön sich das hier anfühlt, nachdenken. Darum geht's jetzt ja eigentlich auch gar nicht. Im Augenblick ist nur wichtig, dass es Simon gerade ziemlich schlecht geht und dass ich will, dass er sich besser fühlt. Und wenn er jemanden braucht, an dem er sich festhalten kann, dann will ich das sein – auch, wenn das total kitschig und lächerlich und dumm ist und es mir später nur noch mehr weh tun wird. Das ist mir jetzt gerade vollkommen egal.
 

Wie lange wir hier so ganz nah beieinander in seinem Wohnzimmer stehen, weiß ich nicht. Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor, aber das stört mich ganz und gar nicht. Ich lege irgendwann einfach meine Arme um ihn, um ihm so noch ein bisschen mehr Halt zu geben – und, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, um ihm noch ein bisschen näher sein zu können –, und mein Herz rast wie verrückt, weil er mich nicht wegschiebt, sondern mich stattdessen selbst auch noch etwas fester umarmt.
 

"Danke, Jan", flüstert Simon irgendwann erstickt in meine Haare und ich bekomme am ganzen Körper eine Gänsehaut. "Kein ... kein Problem", stammele ich zittrig. Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen soll. Einerseits ist es so unglaublich toll, jetzt hier so nah bei ihm zu sein, aber andererseits schäme ich mich auch unsagbar dafür, dass ich das genieße, während es ihm so schlecht geht. Außerdem habe ich auch ein kleines bisschen ein schlechtes Gewissen, weil Simon ja keine Ahnung hat, was seine Nähe in mir auslöst und dass ich bei dieser ganzen Trostaktion solche Hintergedanken habe. Wenn er das wüsste, würde er mich sicher rauswerfen. Und ich könnte ihm das nicht mal übel nehmen. Immerhin hätte er ja vollkommen Recht damit.
 

Viel zu schnell für meinen Geschmack ist die Ewigkeit, in der Simon sich an mir festhält wie an einem rettenden Anker, auch schon wieder vorbei. Irgendwann löst er sich von mir und sofort wird mir ein bisschen kälter, aber ich beiße mir auf die Lippe und zwinge mich, nicht mehr daran zu denken, was es für ein schönes Gefühl war, so von ihm festgehalten zu werden. Stattdessen lenke ich meine Gedanken fast schon gewaltsam wieder auf den eigentlichen Grund dafür, dass er mich überhaupt umarmt hat: Seine Tante und das, was er vorhin erfahren hat.
 

"Weißt ... weißt Du denn schon mehr oder ...?" Ich breche ab, räuspere mich verlegen und traue mich nicht so recht, Simon anzusehen. Er seufzt leise, geht an mir vorbei zur Couch und setzt sich. Dann blickt er zu mir und klopft einladend auf den Platz direkt neben sich. Etwas zögerlich folge ich ihm und setze mich ebenfalls. Dabei bin ich schrecklich nervös, weil ich ihm schon wieder so nah bin. Am liebsten würde ich mich so an ihn kuscheln wie Ruben es vorhin getan hat, aber das verbiete ich mir selbst. Immerhin ist Ruben sein Bruder und ich ... ich bin nur der Sohn seiner Nachbarin. Ich sollte wirklich nicht so egoistisch sein.
 

"Nicht wirklich", beantwortet er schließlich nach einer Minute des Schweigens meine Frage und ich habe Mühe, nicht zusammenzuzucken. "Sie hatte schon seit ein paar Wochen immer wieder Schmerzen, aber sie wollte nicht zum Arzt gehen. Sie ist unheimlich stur, was das betrifft. Aber irgendwann vorletzte Woche war sie doch da, weil es gar nicht mehr anders ging, und heute hat sie die Ergebnisse der Blutuntersuchung gekriegt. Morgen soll sie ins Krankenhaus, um da die weitere Behandlung zu besprechen", fährt er fort und ich räuspere mich kurz, ehe ich etwas darauf erwidere.
 

"Ich ... ich drück ihr ganz fest die Daumen, dass alles wieder gut wird", murmele ich dann und versuche zu lächeln, aber ich befürchte, dass mir das nicht besonders gut gelingt. "Sie hasst Krankenhäuser", erzählt Simon mir daraufhin etwas zusammenhanglos und aus meinem kläglichen Lächeln wird ein schiefes, freudloses Grinsen. "Wer nicht? Ich mag sie auch nicht besonders", gebe ich zu und finde mich im nächsten Moment mit Simons Augen konfrontiert, die mich fragend ansehen.
 

"Gibt es dafür einen bestimmten Grund?", erkundigt er sich und ich zögere einen Moment, ringe mich dann aber doch noch dazu durch, ihm eine Antwort zu geben. Im Augenblick scheint ihm jede Ablenkung von dem, was er gerade erfahren hat, nur recht zu sein und wenn ich irgendwie dazu beitragen kann, dann will ich das auch tun. Dass ich dabei über Dinge sprechen muss, die ich normalerweise lieber für mich behalte, weil sie mir peinlich und unangenehm sind, verdränge ich.
 

"Ja, schon. Ich musste früher oft ins Krankenhaus, als ich noch jünger war", antworte ich und atme noch einmal tief durch. Eigentlich hasse ich es wirklich, über diese Sache zu reden, aber das ist jetzt egal. "Ich ... ich hab von Geburt an einen Herzfehler. Ein kleines Loch im Herzen. Klingt eigentlich nicht besonders dramatisch, wenn man das so hört, aber die Ärzte haben meinen Eltern damals gesagt, dass es sein könnte, dass ich meinen fünften Geburtstag nicht erlebe. Ich ... ich musste als Kind ständig zum Arzt oder ins Krankenhaus für irgendwelche Untersuchungen und ... Ich fand das damals ganz furchtbar. Ich wollte so gerne sein wie alle anderen Kinder, aber ich durfte nicht draußen rumtoben und mich auf keinen Fall überanstrengen, weil das zu gefährlich gewesen wäre. Mittlerweile ist das alles nicht mehr so tragisch – ich bin vor vier Jahren operiert worden und seitdem geht's mir eigentlich ganz gut –, aber Sport machen darf ich immer noch nicht und ich muss trotzdem immer noch aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr aufrege oder überanstrenge."
 

Nachdem ich geendet habe, ist es eine Weile fast vollkommen still. Die einzigen Geräusche, die ich höre, sind das Ticken der Uhr, das Summen des Kühlschranks und ein leises Gähnen, das Slim von sich gibt. "Das muss schlimm sein", kommt es schließlich von Simon und ich zucke zusammen, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass er irgendwas sagen würde. "Schon, ja", gebe ich leise zu und knibbele nervös am Saum meines Pullis herum.
 

"Es war immer blöd, weil ich nie richtig mit anderen Kindern spielen durfte. Inzwischen bin ich zwar eigentlich so gut wie gesund, aber meine Mutter macht sich trotzdem noch jedes Mal furchtbare Sorgen, wenn ich auch nur niese oder so. Sie befürchtet dann immer direkt das Schlimmste und irgendwie ... Manchmal nervt mich das ganz furchtbar. Auch wenn ich einfach nur nen schlechten Tag hab oder so, denkt sie direkt, dass ich wieder irgendwelche Probleme hab. Am liebsten würde sie mich jedes Mal sofort zum Arzt schleppen, glaub ich", nuschele ich leise, ohne Simon anzusehen. Jetzt, wo ich es tatsächlich laut ausgesprochen habe, ist es mir auf einmal furchtbar peinlich, dass ich ihn damit belästigt habe. Immerhin hat er doch im Augenblick selbst genug eigene Probleme. Ich bin doch so ein Idiot!
 

"Es tut mir leid", reißt Simons Stimme mich wieder aus meinen Gedanken und ich blinzele ihn irritiert an. Was in aller Welt tut ihm denn jetzt leid? "Die Sache mit dem Turm am Samstag. Das war wirklich unverantwortlich von mir. Wenn ich gewusst hätte, dass Du Dich nicht aufregen darfst, dann hätte ich Dir das erspart", beantwortet er meine unausgesprochene Frage – oder hab ich etwa mal wieder laut gedacht und das nicht gemerkt? – und ich werde gleich wieder rot. Auf gar keinen Fall wollte ich mit meiner Erzählung erreichen, dass er sich noch schlechter fühlt. Scheiße, was hab ich jetzt bloß wieder angerichtet?
 

"Das ... das muss Dir nicht leid tun. Wirklich nicht", widerspreche ich schnell. "Ich meine, Du hast mich ja nicht dazu gezwungen oder so. Ich hätte da ja gar nicht raufgehen müssen, wenn ich wirklich nicht gewollt hätte. Außerdem ... Na ja ... Es war ja eigentlich ... ganz schön, so der Sonnenuntergang und das ganze Drumherum. Und es ist ja auch nichts Schlimmes passiert. Ganz so übervorsichtig muss ich ja nicht mehr sein. Wirklich nicht." Kann mal bitte jemand verhindern, dass ich mich hier weiter zum Deppen mache und mich um Kopf und Kragen rede? Hilfe!
 

"Trotzdem hätte ich nie ...", setzt Simon zu einem Widerspruch an, aber ich lasse ihn nicht ausreden. "Weißt Du, eigentlich ... könnten wir das ja vielleicht ... noch mal machen ... irgendwann ...", nuschele ich und kann nicht so ganz fassen, dass ich das tatsächlich von mir gegeben habe. Habe ich – die wandelnde Höhenangst – gerade wirklich gesagt, dass ich diese ganze Turm-Sache gerne noch mal wiederholen würde? Ja, bin ich denn noch zu retten? Was wird Simon denn jetzt von mir denken?
 

Ziemlich beschämt schiele ich zu ihm hoch, aber er lacht mich nicht für mein blödes Gestotter aus. Nein, auf seinen Lippen liegt ein Lächeln von der Art, mit dem er mich am Samstag überhaupt erst überzeugt hat, mit ihm auf diesen Turm zu kraxeln, und ich habe das Gefühl, dass mein Magen gerade zum neuen offiziellen Tummelplatz für sämtliche Krabbelviecher dieser Welt erklärt wurde. Heilige Scheiße, warum habe ich bis gestern eigentlich nie gemerkt, was dieser ganze Kram bedeutet? Wieso bin ich so unglaublich blöd? Das sollte strafbar sein, echt. Wie hab ich's eigentlich bisher geschafft, selbstständig zu atmen, so lebensunfähig, wie ich bin?
 

"Ist das Dein Ernst?" Simon klingt ziemlich überrascht und ich trete mich mental heftigst selbst in den Arsch, um in seine Stimme keinen erfreuten Unterton hineinzuinterpretieren, der da ganz sicher nicht ist. "J-Ja, ist es", nuschele ich stattdessen nicht sehr überzeugend und atme noch einmal tief durch, bevor ich ihm so fest wie möglich ins Gesicht sehe. Schließlich soll er ja merken, dass ich das, was ich gesagt hab, durchaus auch so gemeint habe, auch wenn es nicht so klang.
 

"Klar, es war schon irgendwie ziemlich beängstigend, aber die Aussicht war ja wirklich toll und ich glaub irgendwie nicht, dass meine Höhenangst von einer einzigen Kletterpartie gleich komplett weggeht, also wär's ja eigentlich nur logisch, das Ganze noch mal zu wiederholen, meinst Du nicht auch?" Wow, ich hab's tatsächlich geschafft, einen ganzen Satz rauszubringen, ohne wieder zu stottern. Und dann auch noch so einen langen. Mann, was bin ich stolz auf mich! Wer jetzt hier Ironie vermutet, gewinnt hundert Gummipunkte und zusätzlich noch so viele Waschmaschinen, wie er einhändig tragen kann.
 

"Das soll jetzt aber nicht heißen, dass Du musst, wenn Du nicht willst. Ich mein, Du hast ja sicher genug anderes zu tun und so, aber ... Na ja, wenn Du doch mal irgendwie nichts Besseres zu tun hast oder so, dann könnten wir ja vielleicht ..." Okay, so viel dazu, dass ich nicht mehr peinlich rumstottere. Das war ja wohl ein Schuss in den Ofen. Ganz toll, Jan, wirklich. Herzlichen Glückwunsch dazu, dass Du Dich schon wieder vor dem letzten Menschen blamiert hast, vor dem Du Dich eigentlich blamieren willst. Was bin ich doch für ein Held.
 

"Gerne." Dieses eine Wort in Verbindung mit Simons Lächeln lässt mein Herz gleich noch eine ganze Ecke schneller schlagen. Ich kann förmlich spüren, wie ich selbst auch zu lächeln – oder vielmehr zu strahlen – beginne und so peinlich mir das auch ist, ich kann es einfach nicht abstellen. Dafür freue ich mich viel zu sehr darüber, dass er indirekt zugesagt hat, sich irgendwann noch mal mit mir zu treffen. Und selbst wenn ich dafür wieder auf diesen gruselig hohen Turm raufmuss, ist mir das im Augenblick egal. Auch die Aussicht auf zwanzig Meter über dem sicheren Boden kann mir jetzt nicht meine gute Laune kaputtmachen. Das schafft nicht mal der Gedanke daran, dass Simon dieses Treffen wohl kaum genauso sieht und ihm mit Sicherheit auch nicht so entgegenfiebern wird wie ich. Darüber will ich jetzt aber auch nicht nachdenken.
 

"Das Buch kannst Du für das Referat übrigens erst mal mitnehmen. Und Du kannst auch gerne jederzeit raufkommen, wenn Du Fragen hast oder einfach nur ein bisschen reden willst." Simons Lächeln vertieft sich noch etwas und mir bleibt für einen Moment im wahrsten Sinne des Wortes die Luft weg. Hat er mich gerade tatsächlich zu sich eingeladen und mir angeboten, dass ich auch ohne einen wirklich triftigen Grund zu ihm kommen kann – einfach nur, wenn ich ihn sehen will? Ach Du heilige Scheiße! Ich glaube, ich kriege gleich einen Herzinfarkt. Hilfe!
 

"Ähm ... da-danke", stottere ich und kann deutlich fühlen, wie mein Gesicht wieder zu glühen beginnt. Kann das nicht mal aufhören? Verdammt, das ist doch peinlich! "Dein Anhängsel kannst Du übrigens auch gerne mitbringen", holt er mich wieder in die Realität zurück und als ich ihn nur verwirrt anblicke, nickt er schmunzelnd in Slims Richtung. Das Katzenvieh of Doom hat sich während unseres Gesprächs gemütlich auf dem Sessel eingerollt und ratzt da jetzt seelenruhig vor sich hin.
 

"Ich glaub, Slim ist echt gerne hier oben bei Dir", rutscht es mir bei diesem Anblick heraus und ich werde wieder rot, quassele aber trotzdem gleich weiter in dem Versuch, mir meine Verlegenheit nicht allzu sehr anmerken zu lassen. "Er ... Ich weiß immer ganz genau, wann Du nach Hause kommst, weil ... weil er immer gleich zur Wohnungstür rennt und sie anschnurrt, wenn Du durch den Flur gehst. Er ... er mag Dich", stammele ich und möchte mich selbst dafür aus dem Wohnzimmerfenster treten. Geht's eigentlich noch peinlicher? Wenn ich so weitermache, dann habe ich mich in spätestens fünf Minuten total verquatscht und mich endgültig um Kopf und Kragen geredet. Ich bin doch ein totaler Vollidiot, echt. Warum hält mich eigentlich niemand auf?
 

"Ich mag ihn auch." In Simons Stimme schwingt ein seltsamer, undefinierbarer Unterton mit und als ich merke, dass er nicht Slim, sondern mich ansieht, wird mir ganz anders. Irgendwie klingt das fast so, als hätte er mit seinen Worten nicht Slim gemeint, sondern mich. Aber das bilde ich mir ganz bestimmt nur ein. Wunschdenken, nichts weiter. Eigentlich schade. Gut, ich weiß ja schon, dass er mich auch zumindest ein bisschen mag – sonst hätte er das mit dem Turm wohl kaum gemacht –, aber leider mag er mich eben nicht so sehr, wie ich ihn mag. Obwohl "mögen" da ja schon verdammt stark untertrieben ist.
 

"Und ... und er stört Dich echt nicht? Und ich ... auch nicht?", hake ich sicherheitshalber noch mal nach und atme unwillkürlich auf, als Simon lächelnd den Kopf schüttelt. "Nein, ganz und gar nicht. Wenn ihr mich irgendwie nerven würdet, würde ich das schon sagen, also keine Angst", beruhigt er mich und ich kann fühlen, wie sich bei diesen Worten auch auf meine Lippen ein Lächeln schleicht. Mir ist durchaus klar, dass ich mich viel mehr über diese kleine Aussage freue, als gut für mich ist, aber ich kann einfach nichts dagegen machen. Dafür fühlt es sich zu gut an, einfach hier zu sitzen und zu hören, dass Simon es nicht schlimm findet, wenn Slim und ich ihn besuchen. Und auch wenn ich nur ein Ersatz für Ruben bin, jetzt gerade ist mir das vollkommen egal.
 

Als meine Gedanken zu Ruben wandern, fällt mir auch die Sache mit dem Klassenausflug wieder ein. Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe herum und zupfe gleichzeitig am Saum meines Pullis, während ich hin und her überlege, ob ich das, was mir jetzt gerade durch den Kopf geschossen ist, wirklich tun soll oder doch lieber nicht. Ein Teil von mir schreit laut "Ja, ja, tu es, tu es!", während ein anderer mich eindringlich davor warnt und mir zuflüstert, dass das ganz sicher keine gute Idee ist. Allerdings ist der Teil, der Ja sagt, wesentlich lauter und eindringlicher, weshalb er schlussendlich auch gewinnt.
 

"Ähm ... Simon?", beginne ich, blicke zögerlich wieder auf und finde mich mit Simons Augen konfrontiert, die mich fragend mustern. "Was ist denn?", will er wissen und ich schlucke erst einmal, ehe ich mir die Frage abringe, die mir jetzt auf der Zunge liegt. Was hab ich auch zu verlieren? Ich meine, mehr als Nein sagen kann er ja wohl nicht, oder?
 

"Also ... wegen dem Ausflug, den wir diese Woche machen ...", stammele ich mir zurecht und Simon hebt fragend eine Braue, sagt aber nichts und ich trete mich mental selbst in den Arsch, um endlich nicht mehr so rumzustottern. Das ist doch echt affig. Vielleicht sollte ich langsam mal wenigstens den Versuch starten, mich wie sechzehn zu benehmen und nicht wie zehn. Selbst Vicky stellt sich nicht so blöd an wie ich, und sie ist erst zwölf. Peinlich, echt.
 

"Nein, anders. Also, meine Klasse macht diese Woche einen Ausflug. Zwei Tage, Donnerstag und Freitag, aber wir fahren schon am Mittwochabend los. Na ja, und ich wollte fragen, ob ... ob Du mich vielleicht zur Schule fahren würdest. Meine Mutter muss ja Vicky vom Ballett abholen und das würde sonst so stressig für sie werden. Und außerdem könntest Du Dich dann auch noch von Ruben verabschieden und könntest ihn wenigstens kurz sehen, ohne dass euer Vater was dagegen sagen kann. Schließlich kann er Dir ja nicht verbieten, zu unserer Schule zu kommen, wenn Du mit mir da ankommst und ... Überleg's Dir einfach, ja?", bitte ich leise und zwinge mich, nicht wegzusehen, sondern Simon die ganze Zeit anzublicken. Er wirkt im ersten Moment ziemlich überrascht, fängt sich aber schnell und lächelt dann so, dass mein Herz mal wieder total durchzudrehen droht.
 

"Wann soll ich Dich denn abholen?", fragt er und ich kann nur mit allergrößter Mühe ein erfreutes Quietschen unterdrücken. Allerdings kann ich nicht verhindern, dass ich auf der Couch herumzuhibbeln beginne. Dieses Hibbeln hat einen ärgerlichen Laut zur Folge, der halb wie ein Fauchen klingt und mich irritiert innehalten lässt. Es dauert einen Moment, bis mir dämmert, dass das Geräusch nicht von Simon kommt, sondern von Slim, den ich offenbar mit meinem Gehampel geweckt hab. Na toll. Dann ist er immer so unausstehlich. Er hasst geweckt werden fast genauso sehr wie ich.
 

"Ich muss um sechs an der Schule sein", beantworte ich Simons Frage mit etwas Verspätung und als er nickt, habe ich das Gefühl, dass mein Herz gleich schlappmacht. "Gut, dann fahren wir am besten so gegen halb sechs los. Das sollte zeitlich eigentlich passen", erwidert er und ich nicke wahrscheinlich eine Spur zu hektisch. Darauf lässt jedenfalls sein Schmunzeln schließen, das mir gleich wieder allerschönstes Tomatenrot ins Gesicht treibt.
 

"O-Okay", stammele ich verlegen, stehe von der Couch auf und streiche erst mal meinen Pullover glatt, obwohl das eigentlich gar nicht nötig ist. Aber meine Hände brauchen jetzt einfach eine Beschäftigung. "Ich ... sollte jetzt langsam runter. Muss noch Hausaufgaben machen." Die ich tatsächlich bis gerade vollkommen vergessen hatte. Und wenn ich so genau darüber nachdenke, weiß ich nicht mal, was wir genau aufhaben. Super, Jan. Ganz toll gemacht, echt. Ich hätte mich heute morgen vielleicht mal ein bisschen zusammenreißen sollen. Morgen stehe ich wieder da wie der Depp vom Dienst. Dabei kann ich es mir eigentlich gar nicht leisten, keine Hausaufgaben zu machen. Immerhin wollte ich dieses Jahr den Abschluss ja endlich mal schaffen. Ich bin doch echt ein Trottel, der seinesgleichen sucht.
 

"Tut mir leid, dass ich Dich so lange davon abgehalten hab", entschuldigt Simon sich und ich schüttele hektisch den Kopf. "Du kannst doch nichts dafür", widerspreche ich schnell. Ich will nicht, dass er sich Vorwürfe für etwas macht, das nicht seine Schuld ist. Immerhin war sein Tag heute auch so schon hart genug. "Außerdem war das mit dem Referat ja auch wichtig. Und der Res t... der auch", schiebe ich noch hinterher und bringe irgendwie ein Lächeln zustande, dem man meine Nervosität hoffentlich nicht allzu deutlich ansieht.
 

"Na ja, Slim und ich werden dann jetzt mal langsam abhauen." Damit schnappe ich mir Franzis Kater und hieve ihn auf meinen Arm, ehe ich in Richtung Flur marschiere. Simon folgt mir und hält mir die Wohnungstür auf, damit ich Slim nicht absetzen muss. Ich will mich gerade dafür bedanken, aber dazu komme ich nicht mehr. "Danke, Jan", kommt Simon mir zuvor und ich blinzele irritiert, als er sich etwas verlegen durch die Haare fährt. "Dafür, dass Du vorhin da warst", schiebt er noch hinterher und ich bin froh, dass ich Slim auf dem Arm habe. So hab ich nämlich etwas, woran ich mich festhalten kann, damit ich nicht umkippe.
 

"Kein ... kein Problem", nuschele ich und für einen Moment sieht Simon so aus, als würde er noch etwas sagen wollen, doch dann schüttelt er kaum merklich den Kopf. "Dann bis Mittwoch", verabschiedet er sich von mir und ich nicke mechanisch, trete in den Flur und tapse gemeinsam mit Slim wieder nach unten. Ich bin so neben der Spur, dass ich Mamas etwas panische Frage danach, wo ich denn die ganze Zeit gesteckt hab, nur mit einem gemurmelten "Simon" beantworte und mich dann gleich in mein Zimmer verkrümele, ohne sie noch weiter zu beachten.
 

Erst da setze ich Slim wieder ab und lasse mich dann bäuchlings in mein Bett fallen, um mein Gesicht in meinem Kissen vergraben zu können. Und jetzt, wo ich hier liege, steigt die Erinnerung daran, wie es sich angefühlt hat, von Simon im Arm gehalten zu werden, wieder in mir auf und mein ganzer Körper beginnt wie schon vorhin zu kribbeln. Ich kann praktisch fühlen, wie meine Lippen sich zu einem absolut beduselten Grinsen verziehen, das nicht mal der Gedanke an Simons Freundin wieder vertreiben kann.
 

Sie war vorhin nicht da, als er jemanden zum Anlehnen gebraucht hat, aber ich. Und obwohl ich ihm angeboten hab, dass ich sie für ihn hätte anrufen können, wollte er das nicht, sondern er wollte, dass ich bei ihm bleibe. So bescheuert das ist, diese simple Tatsache macht mich gerade einfach nur unglaublich glücklich. Ich war bei ihm und hab ihn vorhin getröstet, als es ihm schlecht ging, und er hat mich umarmt, nicht sie.
 

Ein kleiner, noch vernünftig denkender Teil von mir weiß ganz genau, dass es eigentlich vollkommen lächerlich ist, sich etwas darauf einzubilden, aber ich kann einfach nicht anders. Ich will jetzt nicht auf diesen Teil hören, sondern lieber auf den, der mir sagt, dass meine Nähe Simon vorhin lieber war als die seiner Freundin. Vielleicht ist verliebt sein ja doch nicht ganz so scheiße, wie ich heute Morgen noch dachte. Jetzt gerade kommt es mir jedenfalls vor wie das tollste Gefühl der Welt.
 

~*~
 

Hach, ist Janni nicht süß?

*ihn schon wieder plattpuschel*

Ich könnte ihn fressen, ehrlich. Aber das darf ich nicht. Er wird ja noch gebraucht.

Ab jetzt könnte es übrigens definitiv langsamer voran gehen. Das zehnte Kapitel ist zwar schon angefangen, aber ich bin noch laaaaange nicht da, wo ich hinwill, also könnte es sein, dass ihr euch dieses Mal länger gedulden müsst. Sorry schon mal vorab dafür.

*Entschuldigungskekse an alle verteil*

Ich hoffe, dieses Kapitel ist wenigstens eine kleine Entschädigung dafür.
 

Bis zum nächsten Mal!

*wink*
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Midnight
2010-02-17T23:00:53+00:00 18.02.2010 00:00
T_________________T~ das war wieder so herzergreifend, das ich wirklich ganz fürterlich geweint habe
*schnief*
Aber es war einfach zu gut. ich habe einen Herzaussetzer bekommen, als Simon, Jan umarmt hat *___*~
und ich freue mich für Jan, das er wieder etwas hat, was ihn ein wenig glücklicher macht.
Auch Chris ist wirklich ein cooler Kerl, ich lief knallrot an, als sich Ruben einfach auf seinen Schoß setzte *///*~ das war einfach...unbeschreiblich XD~
freue mich schon das nächste Kapitel zu lesen <3

LG
Von:  Schwarzfeder
2010-01-28T18:56:15+00:00 28.01.2010 19:56
So wie gedroht/angekündigt/versprochen (what ever, such's dir aus x3)
Let's start!
mit Kapitel neun (omg ich hab so lange net mehr was kommentiert...ich schäme mich ganz doll x.x")

Tja...Chap neun...kurz grübel...ah ich weiß! Der Anfang genau...natürlich hab ich Simon wieder lieb! ich mein... ich fange besser am Anfang an...bei Janni!

Natürlich kennt er das! Und verdammt ich auch (zwei jüngere Brüder x.x") und ich hasse diesen Blick, weil schwupps haben sie dich...das ist doch nicht fair! Und das Janni schon allein diese Kleinigkeit so toll findet, dass er wieder kurzzeitig wolke sieben erblickt...Janni, das ist NICHT lächerlich, das nennt man verliebt und zwar bis über beide Ohren! Janni mag ich in diesem Kapitel eh! Nicht nur, das er krampfhaft versucht bei der Sache zu bleiben und sich so krass zurück nimmt, sondern auch so mitfühlend ist und bemühend...das find ich so unglaublich sympathisch...ich mein, er hat grade eh voll das Gefühlschaos und dann sowas...oh man...also wirklich...ich bin richtig stolz (wenn er es schon nicht ist) auf den kleinen und da macht es auch nichts, dass er es genießt von Simon umarmt zu werden!
Ich mein...das ist doch...normal! Find ich...xD Und nach diesen süßen Aufmunterungsversuchen hat er es eh verdient! Von wegen er kann das nicht! Wenn ich Simon wäre würde ich mich wohl wirklich beruhigt und vielleicht sogar aufgemuntert fühlen (und dann über Jan herfallen *husthust* xD) Tja...jedenfalls bin ich wirklich richtig stolz auf ihn!

Simon hab ich wirklich wieder lieb! Ich mein, er war offensichtlich einfach nur platt! Und er zieht Jans Anwesenheit vor *kukuku* (manchmal ist es doof schon so viel mehr zu wissen…man sollte wirklich nach jedem Chap kommentieren…okay…das führt dann doch zu weit…) Aber du hast auch Recht mit der Vermutung, dass er mir Leid tut…na ja…jedenfalls ist er schon ganz schön hart und vom Schicksal gebeutelt! Wirklich mal…nicht nur dieses ständig im Raum hängende Damokles-Schwert, weil Ruben und Simon sich nicht sehen dürfen, sondern auch dann auch noch die Großtante! Ich mein…wie krass ist das denn?
*sigh*
Oh jeee
*Simon knuffel*
Aber aus diesem Satz…ich mag ihn ja auch (oder so) wird ich…nicht so ganz schlau…hat er wirklich ’nur’ Slim gemeint oder hat er wirklich das angedeutet was mein kleines Andeutungssüchtelndes ♥-chen sich wünscht, denkt, hofft?
Ich mein…Holladiewaldfee mir würde da auch das Herz stehen bleiben…eigentlich ist es sogar stehen geblieben…kurz…tja…bin ja mal gespannt, was da noch so kommt! (Andeutungsmäßig)

Ruben find ich einfach nur toll, genauso wie Christie *anfang wie blöde zu kichern (Scheiße, manchmal sind spoiler fies)* ich find beide toll! Und ich mag es auf alle Fälle (auch wenn der Grund ganz schön heftig ist), dass die beiden so gut miteinander können! Es ist einfach nur absolut niedlich wie sie mit einander umgehen! ICH würde gerne mit im Bus sitzen oder manchmal auch Slim sein! Ich würde Jan jedenfalls net so die Krallen in die Beine schlagen…glaub ich…denk ich…mein ich…obwohl ich bin keine Katze ^^“
Jedenfalls! (back to topic)
Find ich die beiden toll!
Christie erfüllt schon hier die bis jetzt versprochenen Eigenschaften, die Ruben so gepriesen hat.

Was mir an diesem Kapitel generell auch gut gefallen hat, war, dass endlich Jannis Krankheit zur Sprache kam! Ich hab mir so etwas in der Art auch schon gedacht, aber ich find es auch gut, dass es in gewisser Weise ’natürlich’ rüber kam. Man hat Jan absolut abgekauft, dass er Krankenhäuser einfach nicht ausstehen kann und das mit gutem Grund! (Jedenfalls kann ich ihm das ’ungesehen’ abkaufen! Grade als Kind sind Krankenhäuser schrecklich und auch wenn man älter wird, bleibt es scheiße ständig hin zu müssen)

(Ich merke…ich springe…aber ich hoffe damit kannst du leben ^^“ Jedenfalls wirst du es müssen ;p)

Die Regeln…ich hatte sie ja schon vorher (Danke, noch einmal dafür) und ja auch hier kann ich Janni nachfühlen…mal davon abgesehen, dass ich überrascht war muss ich zugeben, dass mir dieses Gebot auch das Blut in die Wangen getrieben hat..aber wie schon gesagt ich finde das wirklich absolut…nja positiv? Ich find diese Gebote einfach gut und besser…Punkt!

Das Kapitel hat mir (trotz des eher überwiegend tragischen Inhaltes) sehr gefallen (das weiß ich noch ^^“) Und jetzt gefällt es mir immer noch! Und jetzt geht es auch direkt weiter zum nächsten Kapitel-Kommentar
Drück mir die Daumen, dass ich mich nicht schon wieder festlese und verdammt…ich muss mich defintiv beeilen…ich will das 15. noch lesen *fast sterb vor Spannung*

Schwarzfeder
Von:  chaos-kao
2009-12-17T15:00:35+00:00 17.12.2009 16:00
*___* Mein Tag ist gerettet! ^^ Janni ist einfach zu ... unschuldig xD Und Simon ein herzensguter Kerl ... schade, dass es von denen im realen Leben so wenige gibt ;)
Ich freue mich auf alle Fälle schon sehr auf das nächste Kapitel! ^^

Liebe Grüße
KaNi
Von:  Rayligh
2009-12-16T16:59:34+00:00 16.12.2009 17:59
*kekse ess* phaaaah>.<
Länger dauern
Wie gemein xD

Uuuuuuurgh, Janni ist so süß... so ungelenk irgendwie.
Naya, vielleicht liegt das auch ein ganz ganz kleines bisschen an den Begleitumständen^^?
Simon mag ich immer noch total gerne... ich freue mich schon auf das nächste Kapi (auch wenn es länger dauern soll >:<), mal schauen was dann aus den beiden wird =)
Ich meine, Autofahrt im dunkeln... wo nicht mal ein hässlich plattgefahrenes Tier auf der Straße die Stimmung von Herzklopfen in Mitleid umschwenken lassen kann weils nicht gesehen wird... uiuiuiii=)
Naya, ich bin gespannt
Auch wenn der Klassenausflug da gar nervig zwischenkommt... auch wenn es für die Dramatik sicher nicht schlecht ist ^:^
NAya... apropos Dramatik, ich glaube so schlimm is des nicht, das du da momentan auf der Dramaschiene fährst... passt ja irgendwie zum Geschehen und irgendwann wird die Story fröhlicher (ich hoffe es ja mal xD) und denn wird des auch wieder anders. Einmal davon abgesehen das ich Drama gerne mag ^:°
Aber ich bin mir immer noch sicher, das Morgaine nicht die feste Freundin von simon ist... nicht mehr oder es nicht mehr lange sein wird. Das wäre fies T:T
Zumal Simon ja auch nicht das süße Katerchen angesehen hat ^:^
Naya... Ach, Spekulationen sind doch was schönes, oder^^?
Aber naya... auch wenn man das verhalten von Simon Janni gegenüber bedenkt... nicht von oben herab, sondern irgendwie so... verständnisvoll. Ich glaube Simon nimmt ihn auf jeden Fall schonmal ernst. Wenn nicht sogar noch mehr ^:^
Und die allerallerschönste Szene war die in der Küche... das umarmen war auch total toll, aber irgendwie fand ich das die inneren Innigkeiten von Simon in der Küche besser rausgekommen sind.
Irgendwie grade dadurch, das er erst Jan gar nicht wahrzunehmen scheint, aber dann auf einmal anfängt zu reden... das erscheint mir sehr authentisch, auf jeden fall eine der TopTenFFSzenen dieser Tage^^
Naya, auf jeden Fall ein nettes dankeschön für diesen guten Start in meinen freien NAchmittag (den ich eigentlich mit aufräumen verbringen sollte, aber dank dir oder vielmehr der FF hatte ich ja eine wunderbare Alternative)
LG
Jiyu
Von:  Yumika
2009-12-16T15:40:54+00:00 16.12.2009 16:40
Und da bin ich auch schon wieder!

Gleich der erste Absatz ist der Hammer: " Heute sind seine Linsen wieder mal weiss, aber ich sehe die grauen Augen, die darunter verborgen sind, trotzdem so deutlich vor mir, als würde er gar keine Kontaktlinsen tragen."
Das ist so süß!

Ansonsten finde ich dieses Kapitel sowieso ganz und gar klasse, wie wahrscheinlich alle, die das hier lesen, denn, OMG, er hat ihn umarmt und die Szene war so toll, dass ich glaub ich wie verrückt gegrinst haben muss.
Ich dag euch: Simon findet Jan auch toll, bestimmt auch total süß, denn das ist er ja zweifelsohne, aber ich glaub der hat schon Interesse an den Kleenen.
Ich fand die Szene in der Küche schon so toll, da hatte ich echt das Gefühl, dass Simon froh ist, dass Jan ihm gefolgt ist. Und auch wie er sich bei ihm bedankt ist einfach klasse. Ich glaub da wäre jedem irgendwie anders geworden.
Allgemein ist es vielleicht wirklich ein bisschen zu viel Drama in einem Kapitel. Erst die Sache mit dem Vater, dann als alles wieder normal ist und Jan sich wieder wie ein kleines Kind aufführt kommt dann der Anruf der Tante... Aber andererseits sind eben dass ja die Auslöser für diese unglaublich tollen Simon/Jan Szenen die ich so liebe... Bin bei sowas immer hin und her gerissen, wie ich das nun finden soll. Aber ich glaube aufgrund der Umarmung und diesem tollen "Danke Jan" von Simon hast du dich gerettet.

Ich finds toll, dass du Simon so ebenürtig reagieren lässt. Er schmunzelt zwar ein paar mal, aber seine Antworten und sein Verhalten lassen mich denken, das Jan in seinen Augen kein Kind ist. Und auch kein Bruder.

Die Szene, wo Simon sagt, dass er Slim mag und dabei Jan anschaut hat mich total an TOC II erinnert. An "Das konzert" wo Adrian bestätigt, das der Schnee wunderschön ist und eigentlich aber Jojo meint, den er dabei anschaut. Die Szene, bei der ich auch nach dem 100. mal lesen immer noch grinse wie verrückt. Auch wie Simon mit Jan im Vergleich zu Ruben redet, erinnert mich an Adrian und Jojo. Man kann wohl nie so ganz aus seiner Haut. ^___^

Zurück zum Kapitel!
Chris finde ich in diesem Kapitel noch toller als in dem davor. Ich mag deine besten Freunde einfach, die sind so wie man sich einen besten Freund nur wünschen kann.

Und ich fand es total schön, dass Jan sich mit Sion verglichen hat, so von wegen großer Bruder und so. Und auch wie er versucht hat Simon in der Küche zu trösten. (Ich glaub ich wiederhol mich schon wieder ^^)
Ich find es einfach schön wenn Jan mir zeigt, dass er doch nicht mehr so ein Kind ist und durchaus in der Lage ist eine Situation richtig einzuschätzen und daraufhin das Richtige zu tun- auch wenn er das nicht selbstreflexiv kann^^

Achja, und dann auch noch danke für die Auflösung, von Jans Krankheit. Hatte mir schon ein Herz oder Lungenfehler gedacht, der schon immer da war, aber es ist einfach toll wenn man nicht mehr vermuten muss.

Sodele, ich muss mich nun auf zur Folter machen, wollte mit ner freundin wieder zum Sport. ^^
Also dann hoffentlich bis relativ bald. Vielleicht ja ein Feststagskapitel oder so ^_~
Liebe Grüße, Mika
Von:  Inan
2009-12-16T15:25:27+00:00 16.12.2009 16:25
Hm oke
Das mit JannixChris war jetzt vielleicht ein bisschen abwegig xD
Aber dass er verliebt ist, glaub ich immernoch!
In Ruben vielleicht?
Würde erklären, warum er immer so verlegen wird xD
Und Simon peilt die Lage ganz genau richtig?
Nicht umsonst hat er, als er gesagt hat, er mag Slim auch, ganz eindeutig nicht den Kater of Doom angesehen sondern unseren kleinen Janni hier <3
Ob er wohl auch in ihn verliebt ist?
Bestimmt oder?
Und wann klärt sich das mit seiner freundin auf?
Man ich bin so gespannt!
Schreib schnell weiter ja?
*keks geb und nen lieben Blick hinterherschick*


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