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Stolen Heart

Bakura x Malik, Malik x Ryou
von

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Kapitel 11: Kampf um die Götterkarte

Wütend ballte Malik seine Hände zu Fäusten, während er in Richtung seines Zimmers stampfte. Zu sagen, er wäre wütend war untertrieben, maßlos untertrieben! Er spürte den unkontrollierbaren Drang etwas, oder viel mehr jemanden, zu strangulieren. Sein Komplize wäre da seine erste Wahl.
 

Malik schnaubte ungläubig, als er den langen, leeren Gang entlang schritt. Wieso regte ihn die Sache so auf? Er wusste doch eh, dass sie nur Komplizen waren... Aber dennoch. Irgendwie hatte es ihn total wütend gemacht, so etwas aus Bakuras Mund zu hören. Er wusste selber nicht, warum.
 

Der Blonde hörte plötzlich Schritte und wollte sich umdrehen, doch da wurde er bereits gewaltsam gegen die Wand gestoßen, eine Hand jeweils links und rechts von seinem Gesicht abgedrückt, während ein schlanker Körper ihn gegen die Wand gepresst hielt.
 

„Ich muss gestehen, dass ich ein wenig enttäuscht bin, Blondie“, hörte er eine nur allzu bekannte Stimme spöttisch in sein Ohr flüstern. „Du willst mir kein Glück wünschen? Kein verfickter Glückskuss?!“
 

Malik drehte sein Gesicht weg und ballte die Fäuste. „Viel Glück, du Arschloch“, zischte er leise. „Und jetzt lass mich endlich in Ruhe, Bakura und konzentriere dich lieber auf dein verficktes Duell, um Ras Willen!“
 

Bakura legte den Kopf schief. „Du bist so zickig“, meinte er und spielte mit einer blonden Locke von Maliks Haar. „Hast du deine Tage, mein Lieber?“
 

„Ja, ich hab meine verfluchten Ich-bringe-beschissene-Diebe-auf-die-möglichst-qualvollste-Art-und-Weise-um-Tage. Und jetzt lass mich endlich gehen!“, spie Malik und drückte dem Größeren gegen die Brust, doch dieser bewegte sich nicht.
 

„Jetzt sei doch nicht so, Blondie“, schnurrte Bakura und vergrub sein Gesicht in Maliks Haar. „Gib deinem Schatz ein Küsschen.“
 

„Du bist nicht mein Schatz!“, schrie der Ägypter zurück und erschreckte sie beide in seiner Lautstärke. „Ich dachte, wir wären Komplizen. Das hatten wir doch schon geklärt. Und Komplizen küssen sich eben nicht, also verpiss dich! Knutsch deinen Spiegel“, fügte er mit kalter Stimme hinzu.
 

Stöhnend beugte sich Bakura zurück, um dem Anderen ins Gesicht sehen zu können. „Darum geht’s, oder?“, erwiderte er mit ebenso tonloser Stimme, „Es geht um das scheiß Komplizen Ding.“
 

Malik antwortete nicht, stattdessen wandte er seinen Blick ab.
 

„Blondie, sieh mich an“, befahl der Dieb, doch sein Partner dachte nicht daran, ihm zu gehorchen. „Blondie“, wiederholte Bakura seufzend. Immer noch keine Reaktion. „...Malik, sieh mich an. … bitte?“
 

Der letzte Teil von Bakuras Aussage war so leise, dass sich Malik nicht sicher war, ob Bakura dieses für ihn so untypische Wort wirklich gesagt hatte. Zögerlich hob er seinen Kopf, um dem Weißhaarigen direkt in die Augen blicken zu können.
 

Dieser seufzte nochmals, bevor er eine Hand träge durch sein weißes Haar gleiten ließ und es so noch mehr zerzauste.
 

„Es geht um die Komplizen Sache, oder?“
 

Malik nickte stumm.
 

Bakura murrte etwas Unverständliches, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem Ägypter widmete. „Guck... Ich... Wie würdest du uns denn bezeichnen?“, fragte er nach, die Stimme leicht verzweifelt.
 

Malik zuckte nur mit den Schultern.
 

„Na super“, knurrte der Weißhaarige und strich mit einer Hand durch sein Gesicht. „Was... Als was würdest du uns denn bezeichnen wollen?“
 

Malik öffnete seinen Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, warf Bakura noch etwas ein: „Und sag nicht Paar, denn das sind wir verfickt noch mal nicht, Malik!“
 

Dieser schloss seinen Mund wieder. Zum gefühlt tausendsten Mal seufzte der Dieb, bevor er seine Stirn gegen Maliks lehnte. Dieser zuckte kurz zusammen, entspannte sich aber dann wieder.
 

„Warum interessieren dich Kategorien denn so?“, murmelte Bakura leise. „Warum gibst du da einen Scheiß drauf? Lass uns einfach so sein wie vorher. Lass uns das machen, worauf wir beide Bock haben und womit beide einverstanden sind. Ohne Verpflichtungen, hm?“
 

Malik schwieg, während er über Bakuras Worte nachdachte. Wieso interessierte es ihn wirklich so, was sie waren? War das nicht scheißegal, solange sich beide wohl fühlten? Bakura triezte ihn zwar oft mit seinen sexuellen Andeutungen, aber Malik hatte sich nie wirklich unwohl gefühlt. Er wusste, dass Bakura es nicht ernst meinte. Aber war das nicht genau das Problem? Bakuras fehlende Ernsthaftigkeit?
 

Nun war der Ägypter an der Reihe zu seufzen. „Ich weiß es doch auch nicht“, murmelte er leise und senkte den Blick zu Boden. „Aber ich denke, ja, wir können so weiter machen wie bisher.“ Eigentlich war es nicht okay für Malik und das Schlimme war, dass der Blonde nicht mal wusste, wieso! Er musste sich immer wieder daran erinnern, warum er hier war, warum er die Partnerschaft mit Bakura eingegangen war. Er wollte dadurch keine „Beziehung“ erlangen, sondern den Tod des Pharaos und seine Rache, damit er endlich ein freies Leben haben konnte und nicht mehr die Verpflichtung hatte, dem namenlosen Pharao zu dienen.
 

Bakura warf ihm einen langen Blick zu, bevor er sich vorbeugte und mit seinen Lippen Maliks Ohrmuschel streifte. „Richtige Entscheidung, Blondie“, hauchte er, bevor er sich wieder zurück beugte und Malik ansah.
 

Dieser sah zurück. Mehrere Minuten sagten beide nichts und beobachteten nur stumm ihr Gegenüber, versuchten dessen Miene zu lesen. In diesem gedämmten Licht wurde Malik erst bewusst, wie attraktiv Bakura doch war!
 

Sein Gesicht war durch und durch männlich, obwohl der eine oder andere weiblichere Gesichtszug nicht zu leugnen war. Er hatte ein kräftiges Kinn, hohe Wangenknochen und eine leicht kantige Gesichtsform. Seine schokobraunen Augen hatten einen blutroten Schimmer und waren umgeben von langen, weißen Wimpern. Auch seine Augenbrauen waren weiß. Sie waren leicht gebogen und fein. Er hatte eine vornehme, fast aristokratische Nase und diese Lippen... Malik mochte sie definitiv am liebsten von Bakuras Gesichtszügen. Sie waren eher schmal, aber nicht zu schmal, und schön geformt. Sie hatten einen hübschen Pinkton und schrieen gerade danach, geküsst zu werden.
 

Maliks Blick ruhte mehrere Sekunden auf diesen Lippen bevor er bemerkt, dass der Dieb sich näher an ihn beugte. Malik kam Bakura langsam entgegen, doch anstatt auf seinen karamellfarbigen Mund zu zielen, drückte der Weißhaarige seine Lippen leicht auf Maliks Wange. Der Ägypter schloss mit einem wohligen Seufzen die Augen, als Bakura anfing, seinen Kiefer und seinen Nacken mit kleinen Schmetterlingsküssen zu bedecken.
 

Erschrocken zuckten beide zusammen, als die Lautsprecher im Flur plötzlich anfingen zu knacken und eine Stimme ertönte: „Die beiden Duellanten Yuugi Mutou und Ryou Bakura mögen sich nun bitte in den Essenssaal begeben.“
 

Bakura seufzte. „Ich schätze es ist Zeit für mein Duell, hm Blondie?“, fragte er und hob eine Augenbraue, bevor er sich zurück beugte. Doch bevor er einen Schritt gehen konnte, umfasste Malik sein Handgelenk.
 

„Warte...!“, meinte er, die Stimme leicht zögerlich, während er auf seiner Unterlippe kaute.
 

Bakura wartete, doch als nichts kam, zog er beide Augenbrauen hoch. Ohne nachzudenken umfasste Malik sein Gesicht und drückte ihre Lippen für einen hastigen Kuss aufeinander. Bevor der Geist auch nur reagieren konnte, war der Kuss auch schon wieder vorbei.
 

„Was...?“ Verwirrt kratzte Bakura seinen Nacken und warf dem Anderen einen irritierten Blick zu. Malik grinste, bevor er an ihm vorbei glitt und sich in Bewegung setzte.
 

„Du wolltest doch einen Glückskuss, oder nicht?“, rief er Bakura über seine Schulter hinweg zu. „Das war er. Also viel Glück.“
 

Erstaunt rührte der Weißhaarige sich nicht, bis sich seine Lippen zu einem Grinsen verzogen und er zu Malik lief.
 

„Wurde ja auch Zeit, Blondie“, grinste er und ließ es sich nicht nehmen, dem Angesprochenen einen Klaps auf den Hintern zu geben. „Aber ich muss schon sagen, dass ich nach einem richtigen Adrenalinkick besser im Duell bin. Vielleicht sollten wir also noch einen kleinen Quickie-“
 

„Klappe. Konzentriere dich erstmal aufs Duell“, unterbrach Malik ihm und warf ihm einen genervten Blick zu.
 

Bakura gluckste. „'Erstmal'? Okay, dann gibt’s eben Belohungssex. Ist auch eine gute Möglichkeit, die Motivation zu steigern.“
 

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„Das Duell wird im oberen Deck stattfinden“, sprach Isono, während er die zwei Duellanten und die zuschauende Gruppe zu den Aufzügen führte. „Es gelten die Battle City Regeln. Der Verlierer scheidet aus dem Turnier aus und gibt dem Gewinner eine Rare Card.“
 

Maliks Augen leuchteten auf, während er hinter Bakura entlang schritt. 'Bald', dachte er grinsend und leckte sich über die Lippen, 'Schon bald werde ich Osiris, den Himmelsdrachen in meinen Händen halten können. Dann brauche ich nur noch Obelisk, den Peiniger von Kaiba und ich besitze alle drei Götterkarten.'
 

Es dauerte nicht lange, bis die Gruppe in der Außenarena war. Mit erhobenen Augenbrauen blickte Malik sich um. Es war eine große Plattform, welche im Außenbereich des Luftschiffes war. In der Mitte der Plattform war die Duellarena. Drumherum gab es genügend Platz für Zuschauer.
 

Der Blonde hielt einen Arm vor seine Augen, als plötzlich eine besonders harte Brise wehte. Es war wirklich windig, dass musste man zugeben, dafür hatte man von hier oben eine atemberaubende Sicht auf Domino City.
 

„Bakura-san, betreten Sie nun bitte die linke Plattform und Mutou-san, Sie die rechte“, wies Isono die Duellanten an. Bakura warf Malik ein Zwinkern und einen Kuss zu, als er an ihm vorbei schritt, um zur die Plattform zu gelangen. Der Ägypter rollte nur mit den Augen.
 

„Seid ihr bereit?“, fragte Isono und sah beide Duellanten abwechselnd an. Als sie nickten, streckte er seinen Arm in die Luft: „Hiermit ist das erste Duell des Battle City Turniers, Ryou Bakura gegen Yuugi Mutou, eröffnet!“
 

„Ich werde dich vernichten, Pharao“, grinste Bakura selbstsicher, während er seine ersten Karten zog.
 

„Träum weiter, Bakura!“, bellte Yami, welcher Kontrolle über Yuugis Körper übernommen hatte, zurück. „So einer wie du kann mich niemals schlagen!“
 

„Ach ja?“ Foppend hob der Dieb eine silberne Augenbraue. „Das werden wir ja sehen. Ich habe einen besonderen Grund, warum ich dieses Duell auf keinen Fall verlieren werde!“ Er warf Malik einen unauffälligen Blick zu. „Also lass uns unser Schwätzchen verschieben, damit ich dich fertig machen kann!“ Entschlossen verengten sich Bakuras Augen. „Ore-sama no turn! (1)“, rief er und zog seine Karte.
 

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„Die Karte, die ich jetzt gleich aufrufe, wird dir glatt die Sprache verschlagen!“, rief Yami siegessicher, während er die nächste Karte zog.
 

Amüsiert hob Malik eine Augenbraue. 'Das denkst aber auch nur du, Pharao', spottete er. 'Du kannst Bakura nicht besiegen, er hat dich schon fast vernichtet! Er braucht nur noch den letzten Letter um D-E-A-T-H zu formen und das Duell zu gewinnen.'
 

Ein Blitz schlug plötzlich in die Mitte der Duellarena ein, als Yami seine neueste Karte betrachtete. Knurrend schirmte Bakura seine Augen mit den Armen ab.
 

„Ich opfere mein Schwarzes Magier Mädchen, Gamma, den Magnetkrieger und Riesenschild Gardner, um ihn zu rufen“, brüllte Yami und ein arrogantes Lächeln umspielte seine Lippen. „Osiris, der allmächtige Himmelsdrache!“
 

Ein weißer Strahl ging plötzlich von Yamis Duel Disk aus und schoss in den Himmel empor, bevor sich zwei Flügel und ein riesiger Schwanz daraus bildeten, welcher sich schlangenartig um das Luftschiff wickelte. Ein Drachenkopf mit zwei Mäulern erschien, Osiris, und der Gott ließ einen schrillen Schrei aus.
 

Mit Entsetzen musste Malik beobachten, wie sich Schweiß auf Bakuras Stirn bildete und der Dieb erblasste. „Osiris“, murmelte der Blonde leise, bevor ein Schwall von Flüchen seinen Mund verließ. Wie konnte Bakura eine Götterkarte besiegen? Konnte er es?
 

„Pharao“, zischte Bakura leise und seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Deine ägyptische Götterkarte ist mächtig, aber sie garantiert dir nicht deinen Sieg!“ Ein kleines Grinsen umspielte seine Lippen. „Ich liege schon viel zu weit vorne, als dass ich noch verlieren könnte!“
 

Yami lachte auf. „Es ist vorbei, Grabräuber. Sieh der Wahrheit ins Gesicht, du kannst einen Gott nicht schlagen.“
 

Bakura schnaubte. „Ach wirklich?“ Amüsiert hob er eine Augenbraue. „Der Geist der finsteren Zuflucht lauert noch irgendwo auf dem Feld, Pharao.“ Der Weißhaarige lachte siegessicher auf. „So, und jetzt mein böser Geist, wird es Zeit, dass du zuschlägst! Nimm Osiris in Besitz!“
 

Der ehemalige Pharao schmunzelte, als Bakuras Geist versuchte in Osiris einzudringen, aber kläglich dabei scheiterte. „Osiris ist zu mächtig“, rief Yami seinem Gegner zu. „Dein lausiger Geist kann ihm nichts anhaben. Es ist aus, Bakura, sieh es ein! Du hast kein Monster um dich zu schützen und nur noch lächerliche 1200 Lebenspunkte, während Osiris einen Angriffswert von 3000 hat.“
 

Bakuras Blick verfinsterte sich, während seine Fäuste anfingen zu zittern. „Ich darf nicht verlieren“, knurrte er, „Es steht viel zu viel für mich auf dem Spiel...! Ich muss gewinnen!“ Er warf Malik, welcher nervös auf seiner Unterlippe kaute, einen kurzen Blick zu.
 

„Du wirst aber nicht gewinnen, das Duell ist gleich zu Ende!“, meinte Yami. „An die Arbeit, Himmelsdrache, greif seine Lebenspunkte an!“
 

Osiris öffnete seine Mäuler um einen riesigen, leuchtenden Ball auf Bakura zu schleudern.
 

„Bakura!!!“, rief Malik, als der ägyptische Gott seine Attacke losließ. Bakura drehte seinen Kopf um dem Blonden ein schwaches Grinsen zuzuwerfen, bevor die Lichtkugel ihn in die Brust traf.
 

Für einige Sekunden war das Licht so hell, dass alle geblendet worden, doch dann erlosch es langsam, genau wie Osiris.
 

„Bakura!“, rief Malik geschockt und blickte zu seinem Partner. Dieser lag bewegungslos auf den Boden, der Millenniumsring vor seinen Füßen.
 

„Und damit steht der Sieger des Duell fest. Es ist Nummer 3, Yuugi Mutou“, brüllte Isono, als der Wirt des Pharao auf Bakura zulief.
 

„Bakura-kun, alles in Ordnung?“, fragte er besorgt nach, doch er bekam keine Antwort.
 

„Was ist los? Bakura!“, schrie Malik panisch und lief zu seinem am Boden liegenden Partner.
 

„Ich weiß nicht“, gab Yuugi kleinlaut zu.
 

Der Ägypter biss sich auf die Unterlippe. „Hey, komm schon, wach auf“, flüsterte er mit zittriger Stimme und schlug Bakura leicht gegen die Wange. „Hey...“ Langsam nahm er Bakuras Gesicht zwischen seine Hände und strich mit seinen Daumen sanft über seine Wangen. „Bakura, wach auf...“
 

„Er hat noch Puls, also wird er wohl bewusstlos sein“, mutmaßte Yuugi, nachdem er den Puls gemessen hatte. „Wir sollten ihn in sein Zimmer legen.“
 

„Ja“, stimmte Malik nickend zu, bevor er aufstand. Er warf Rishid einen kurzen Blick zu.
 

Nimm den Millenniumsring mit und gib ihn mir später, wenn ich allein in Bakuras Raum bin“, befahl er mit dem Millenniumsstab.
 

Rishid nickte kaum merklich, während Malik und die Anderen an ihm vorbei eilten, um den Weißhaarigen in sein Zimmer zu bringen.
 

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„Er müsste bald wieder aufwachen, Bakura-san ist nur bewusstlos“, teilte der Arzt des Luftschiffes mit, nachdem er Bakura untersucht hatte.
 

„Vielen Dank, Sensei“, erwiderte Yuugi mit einer höflichen Verbeugung, bevor er sich an Malik wandte. „Ich gehe jetzt wieder. Bleibst du bei Bakura-kun bis er wieder aufwacht?“
 

„Ja, das hatte ich vor“, bestätigte Malik mit einem kleinen Nicken.
 

„Alles klar, danke Namu.“ Yuugi lächelte ihn an. „Bakura-kun ist wirklich glücklich, dich als Freund zu haben. Er mag dich sehr.“
 

„Ich weiß“, murmelte der Blonde leise und rieb sich den Nacken, „Ich weiß.“
 

„Okay, ich muss jetzt gehen, mich schon einmal auf das nächste Duell vorbereiten!“, rief Yuugi auf und eilte zur Tür. „Bis dann Namu!“
 

„Jaja“, zischte dieser nur, als er träge die Hand hob. „Tolle Freunde hast du da“, spie er verächtlich und setzte sich auf die Bettkante. „Obwohl... Es sind ja eigentlich nicht deine Freunde, sondern viel mehr Ryous. Aber der versteht ja leider nicht, dass die Idiotengruppe sich nicht wirklich für ihn interessiert.“ Der Ägypter seufzte schwer, bevor er sich vorbeugte und mit seinem Handrücken über Bakuras Wange strich.
 

„Tut mir leid, Bakura“, wisperte er leise. „Ich wollte nicht, dass es so endet. Ich wusste doch nicht... Ich konnte doch nicht wissen, dass DAS hier passiert.“ Er drückte dem bewusstlosen Körper einen kleinen Kuss auf die Stirn.

Als Malik bewusst wurde, wie weinerlich und unmännlich er sich benahm, beugte er sich mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen zurück.
 

„Aber dennoch müssen wir später ein ernstes Wörtchen miteinander reden, König der Diebe“, meinte der Ägypter mit ernster Stimme weiter und drückte seinen Finger gegen Bakuras Nasenspitze. „Verdammt, du hast gesagt, du gewinnst das Duell und holst mir Osiris! Und jetzt? Fuck! Du hast meinen Plan über den Haufen geworfen, jetzt müssen wir erst mal wieder neu planen...“
 

Ein genervtes Seufzen entkam seinen Lippen. „Aber was mich am meisten ankotzt“, murmelte er leise und hielt das Gesicht des Weißhaarigen zwischen seinen Händen. „Was mich am meisten ankotzt ist, dass ich nicht so sauer bin, wie ich eigentlich sein sollte.“ Malik beugte sich näher, sodass sich ihre Nasenspitzen leicht berührten und er Bakuras schwachen Atem auf seinen Lippen spürte.
 

„Wach schnell wieder auf... Du Arschloch.“ Er beugte sich noch näher, mit der Intention, die Lücke zwischen ihren Lippen zu schließen, da öffnete sich plötzlich die Tür.
 

Erschrocken wich Malik zurück, doch zu seiner Erleichterung durfte er feststellen, dass es nur sein Diener Rishid war.
 

„Rishid“, meinte der Blonde mit einem kleinen Nicken, während er zum Größeren ging.
 

„Wie vereinbart ist hier der Millenniumsring, Meister“, erwiderte Rishid mit einer kleinen Verbeugung, bevor er Malik den Millenniumsgegenstand gab.
 

„Sehr gut, Rishid.“ Schmunzelnd betrachtete Malik den Ring. „Du kannst jetzt wieder auf dein Zimmer gehen und dich auf dein Duell gegen Jounouchi vorbereiten.“
 

„Natürlich, Meister Malik.“ Der ältere Ägypter verbeugte sich erneut, bevor er den Raum verließ.
 

„Ich hab deinen Ring, Bakura“, meinte Malik mit einem Grinsen, als er sich wieder auf die Bettkante setzte. „Aber ich will dafür eine Gegenleistung haben, damit das klar ist“, redete er weiter auf den bewusstlosen Jungen ein, während sein Daumen über die pinken, ungewohnt trockenen, Lippen strich.
 

Langsam lehnte er sich nach vorne, um seine Lippen auf die des Anderen zu drücken. Malik maunzte leise. Er liebte das Gefühl einfach, Bakuras Lippen gegen seine zu spüren, und schloss die Augen.
 

Es war ein keuscher Kuss, ihre Lippen berührten sich nur ganz leicht, aber dennoch war es genug, um Maliks Herzs höher schlagen zu lassen. Der Kuss dauerte mehrere Sekunden, bis der Ägypter ein leises Stöhnen hörte.
 

Malik öffnete die Augen, nur um in große, schokobraune zu sehen, welche ihn geschockt anstarrten. Maliks Augen weiteten sich ebenfalls. Er betrachtete die feinen Gesichtszüge des Weißhaarigen einen Moment, dann fiel sein Blick auf den Millenniumsring in seiner Hand und ihm wurde plötzlich alles klar.
 

Entsetzt zog sich Malik wieder zurück. 'Verfluchte Scheiße', schimpfte er. 'Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich hab nicht Bakura geküsst, sondern Ryou!'
 


 

(1) = Ore-sama no turn = Sehr arrogante Art, „Meine Runde“ zu sagen.

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Sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich hatte eine Schreibblockade ^^"

Vielen Dank für eure Kommis <3
 

Im nächsten Kapitel~ Wie wird Ryou auf den Kuss reagieren? Wie wird Malik sich erklären können? Wird er Ryou von seiner und Bakuras 'Beziehung' erzählen oder erfindet er eine Ausrede? Was immer er auch Ryou sagen wird, mit dieser Antwort des Weißhaarigen hat Malik sicherlich nicht gerechnet!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Otogi
2010-05-17T16:23:14+00:00 17.05.2010 18:23
Endlich hab ich es mal geschafft, auch diese FF zu lesen und ich muss sagen:
Das ist der Hammer *_*
Eine der besten FFs, die ich bisher auf animexx gelesen habe.
Ich liebe diese FF und ich liebe Thiefshipping. Davon gibt es leider ohnehin viel zu wenige hier... Q.Q

Und ich liebe es, wie verdammt geil und treffend du Bakuras und Maliks Charakter hier rüberbringst und vor allem, wie gut du die Originalgeschichte mit einbeziehst. Einfach perfekt, besser könnte man es kaum machen.
(Gut, zugegeben, manchmal finde ich Maliks Verhalten Ryou gegenüber eeetwas zu OCC, aber i-wie zeigts auch, dass Malik auch mal total niedlich sein kann :D )

Zu deinem Schreibstil: Er hat nicht zu viel und nicht zu wenig Information, ist schön gegliedert und lässt sich hervorragend und flüssig lesen. Fazit: Sehr gut ^^

Alles in Allem ist das wirklich eine super FF und ich fände es so schade, wenn sie nicht weitergehen würde.
Von: abgemeldet
2010-04-08T12:33:46+00:00 08.04.2010 14:33
** die ff ist toll ich freue mich schon wenn es weitergeht! nur nicht abbrechen T_T


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