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Love me,... Princess?

von

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Titel: Love me, …Princess?

Teil: 47
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Dieses Kapitel ist nicht betagelesen. Aber sobald ich die überarbeitete Fassung habe, werde ich das Kapitel austauschen.
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Das leise Weinen eines Kindes war zu hören. Casey sah sich suchend um und bemerkte ein blondhaariges Mädchen, das unter einem Baum saß und bitterlich weinte.

Diese Szene kam ihm sonderbar vertraut vor, so, als hätte er sie schon einmal erlebt. Casey näherte sich dem Mädchen, das keine Notiz von ihm zu nehmen schien.

Plötzlich drehte es den Kopf in seine Richtung. Es schniefte kurz und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. Allerdings half das auch nicht gerade dabei einen würdevolleren Eindruck zu vermitteln. „Was willst du hier?“

Casey erstarrte mitten im Schritt. Doch es war nicht der schroffe Ton des Mädchens der ihn dazu veranlasste, da diese Worte nicht an ihn gerichtet waren. Er war gar nicht hier, das verstand er in dem Moment, als er das Gesicht des angeblichen Mädchens sah. Dieses Mädchen war er und was er hier durchlebte, war nur seine Erinnerung, besser sein Traum, das würde auch erklären wie er hierher kam.

„Was machst du denn, meine kleine Prinzessin?“

Casey erstarrte bei dieser Stimme. Er schloss sehnsüchtig die Augen. Natürlich, es konnte nur so kommen. An dieser Stelle seiner Erinnerung kam er vor.

Zu lange hatte er diese Stimme schon nicht mehr gehört, es war seltsam, das er sich im Schlaf so gut daran erinnern konnte. Wenn er wach war, versuchte er krampfhaft diesen Tonfall in Erinnerung zu behalten, mit immer schlechteren Ergebnissen.

Er öffnete die Augen und sah das sich die Szene geändert hatte. Nun kniete ein blondhaariger Junge neben dem Mädchen und streichelte ihr durchs Haar.

„Hast du dir wehgetan?“ In der Stimme des Jungen konnte man deutliche Besorgnis heraushören.

Caseys jüngeres Selbst musterte den Jungen trotzig, nickte dann aber knapp. „Was machst du hier, Valerian?“

„Ich habe Samuel getroffen.“ Als wäre das Erklärung genug, begann er Caseys Arme zu untersuchen. Da dies nichts brachte, begann er dessen Kleid in die Höhe zu schieben.

Erleichtert seufzte er, als er nur Caseys blutendes Knie bemerkte.

„Hast du ihn geschlagen?“ Das angebliche Mädchen hatte ihre Wunde scheinbar einen Moment lang vergessen.

„Nein.“ Valerian zog ein Taschentuch aus seiner Tasche und tupfte damit das Blut von Caseys Wunde.

Doch das hatte er, allerdings hatte das Casey erst viel später erfahren. Zu einem Zeitpunkt, an dem ihm das nur noch Schadenfreude entlockte. Casey lächelte bei dieser Erinnerung.

„Gut. Das ist meine Aufgabe.“ Caseys jüngere Ausgabe nickte selbstzufrieden. Einen Moment später zuckte er zusammen.

„Das tut weh.“

Valerian lächelte nur beruhigend. „Du wirst ganz sicher nicht daran sterben.“

Schniefend sah ihn der Jüngere an. „Bestimmt?“

Der Ältere lachte leise und wuschelte dem Anderen durch die Haare. „Bestimmt.“

Schmunzelnd betrachtete Casey die Szene. Ja, er erinnerte sich noch gut an diese Zeit. Zu dieser Zeit war er sich noch so unsicher gewesen. Einerseits hatte er noch versucht mit den Jungs mitzuhalten, auf der anderen Seite probierte er schon die Tricks aus, die er bei den älteren Mädchen sah. Leider hatten sie bei Valerian nur selten fruchtbaren Boden gefunden.

Valerian zog die Hand zurück und warf einen Blick auf den Baum hinauf. „Bist du wirklich da hochgeklettert?“

Der jüngere Casey ahnte schon, das es deswegen wieder Ärger geben würde und ging in den Angriffsmodus über. Trotzig verschränkte er die Arme vor der Brust. „Ja, warum nicht?“

Valerian rang kurz verzweifelt die Arme und legte sich dann die Hände vor das Gesicht. Als er sie wieder senkte, wirkte er wirklich sauer. „Du sollst das doch nicht machen. Weißt du nicht wie gefährlich das ist?“

„Warum nicht? Nur weil ich kein Junge sein darf, heißt das nicht, das ich solche Dinge nicht machen darf. Auch Mädchen könnten das.“ Die Hände des jungen Prinzen ballten sich zu Fäusten.

Damals war ihm die Welt so unfair erschienen. Casey erinnerte sich noch sehr gut daran. Immer hatte er bei den lustigen Spielen der Jungen nur zusehen dürfen. Für ihn gab es nur Puppen und die Spiele mit anderen Mädchen, die sich um Heirat und Familie drehten. Nein, da wäre es ihm schon lieber gewesen sich mit anderen Jungs zu prügeln. Und dann war da auch noch Samuel mit seinen Freunden gewesen, die ihn ständig provoziert und verhöhnt hatten. Casey fiel plötzlich wieder ein, warum er ihn nicht mochte.

„Darum geht es doch gar nicht. Du sollst das nicht machen, weil du dich dabei schlimmer verletzen könntest als jetzt. Diese Schramme am Knie ist nichts im Vergleich zu dem, was dir sonst noch hätte passieren können. Wir machen uns doch Sorgen um dich. Dein Vater und ich. Wir setzen große Erwartungen in dich. Wie willst du die erfüllen, wenn du dich schwer verletzt und stirbst?“

Der Jüngere sah Valerian zweifelnd an, er schien ihm nicht so Recht zu glauben. Dann nickte er aber zögernd. „Ich mag es nicht, wenn du so erwachsen tust, Valerian. Immerhin bist du selbst erst zwölf Jahre alt.“

„Da siehst du, was du noch vor dir hast, wenn du auch nur in meine Nähe kommen willst.“ Grinsend streckte er Casey die Hand entgegen.

„Also, versprochen? Du wirst solche Dummheiten lassen und einmal König dieses Landes werden?“

Nachdenklich musterte Casey den Baum und dann die Hand. „Von Bäumen habe ich sowieso genug und ich will auch König werden.“

Lächelnd schlug er ein.

Valerian umfasste die Hand fester und sah den Jüngeren mahnend an. „Casey.“

Bei dem Tonfall seufzte der Junge nur. „Ja, gut. Ich werde jede Art von Dummheiten in Zukunft lassen und mich nicht mehr in Gefahr bringen. Zufrieden?“

„Vollauf.“ Damit ließ er Caseys Hand los und stand auf.

„So und nun sollten wir dich in dein Zimmer bringen.“ Damit nahm er Casey auf die Arme.

„Ich kann alleine gehen.“ Die lebende Fracht in seinen Armen protestierte lautstark.

„Ja, klar.“ Dabei sah er den jüngeren Casey aber gar nicht an, sondern geradeaus.

„Ein Versprechen muss man halten, sein Leben lang. Wir wollen dich nur beschützen, bedenke das immer, Casey.“

Keuchend fuhr Casey hoch. Aus den Augenwinkeln sah er gerade noch eine Fellbedeckte Kugel, die von seiner Brust und anschließend dem Bett rollte. Ein überraschtes Geräusch begleitete diese Bewegung. Es war wie eine Mischung zwischen einem Bellen und einem Jaulen.

Allerdings hatte Casey dafür im Moment keine Aufmerksamkeit. Er hatte ihn angesehen. Valerian, oder besser seine Traumgestalt hatte ihn bei seinen letzten Worten in die Augen gesehen. Das war kein zufälliger Blickkontakt gewesen. Er hatte ihn gesehen.

Nur langsam nahm er wieder seine Umgebung wahr. Nun bemerkte er Valerius, der sich wieder auf das Bett zog. Dabei warf er Casey einen wirklich vorwurfsvollen Blick zu.

„Entschuldige.“ Casey streckte die Hand nach dem Hund aus, doch dieser zog es vor ihn zu ignorieren. Stattdessen rollte er sich am Fußende des Bettes wieder zusammen.

Die Hand wieder senkend, dachte Casey über diesen Traum nach. Erst nach einigen Minuten schüttelte er den Kopf. Nein, dieser Traum bedeutete nichts. Es war nur, weil er diese Geschenke von Elisabeth bekommen hatte. Das hatte längst verheilte Wunden wieder geöffnet und das war vielleicht gut so. Außerdem brach er sein Versprechen Valerian gegenüber ja gar nicht. Er hatte noch immer vor König zu werden und in Gefahr brachte er sich auch nicht.
 

Als seine Hofdamen eine Stunde später das Zimmer betraten, fanden sie ihn vor dem Frisiertisch sitzend. „Ich glaube, wir müssen einige Dinge besprechen.“

Von der Situation deutlich überrascht, öffnete Kiana den Mund, schloss ihn aber wieder in Ermangelung einer Erwiderung.

„Ihr seid schon wach?“ Auch Mikaela schien Probleme damit zu haben das offensichtliche hinzunehmen.

„Ja, ich bin schon wach. Schon seit einer ganzen Weile.“ Er verstand die Überraschung seiner Hofdamen. Sonst war es immer ziemlich schwer ihn aus dem Bett zu bringen. Er war ein Langschläfer und stolz auf diese Tatsache. Allerdings hatte er nach diesem Traum einfach keine Ruhe mehr gefunden.

„Also, als allererstes bekommt Valerius ein großes Frühstück und einen Knochen. Ich schätze, ich muss ihn wieder gnädig stimmen, nachdem ich ihn beim Aufstehen so verärgert habe.“

Der Hund lag noch immer auf dem Bett und wand den Dreien den Rücken zu. Bei der Erwähnung seines Namens zuckte er nicht einmal mit einem Ohr.

Sofort verließ Mikaela den Raum, kehrte aber schon nach wenigen Minuten zurück.

Zufrieden nickte Casey. „Perfekt. Nun besprechen wir Lady Elisabeths Debüt. Gibt es dafür schon einen Termin.“

„Ihr Debüt? Steht das eigentlich schon an?“ Kiana runzelte nachdenklich die Stirn.

„Ich weiß es nicht, Kiana. Sag du es mir.“ Dabei drehte sich Casey zu seiner Freundin um. Wenn es jemand wusste, dann sie.

„Ich glaube nicht, das es einen Termin gibt. Immerhin hat nur eine ihrer Schwestern so einen Mann gefunden. Ich bin nicht sicher, ob ihr Vater dafür noch einmal Geld hinauswirft.“

Casey konnte das verstehen. Ein Debüt war eine teure Sache, immerhin verfolgte man so nur einen Zweck, einen Mann zu finden. Dafür benötigte man natürlich die neuste Mode, den teuersten Schmuck und genügend Kleingeld für verschiedenste Kleinigkeiten. Casey selbst hatte diese Art der Selbstpräsentation nie nötig gehabt, deswegen wusste er nicht was man dafür benötigte. Allerdings war es nur verständlich das Valerians Vater sich das gerne ersparte. Das machte es leichter für ihn. „Ich werde ihr Debüt finanzieren. Wenn es dieses Jahr schon zu spät dafür ist, werde ich die nächste Saison abwarten.“

„Was?“ Mikaela sah ihn beinnahe erschrocken an.

„Prinzessin, wisst ihr was das für ein Aufwand ist? Da gibt es so viele Dinge, die bedacht werden müssen. Warum wollt ihr das auf euch nehmen?“

„Weil sie mir einen unschätzbaren Dienst erwiesen hat. Einen Dienst, zu dem sie nicht verpflichtet war.“ Anscheinend waren seine Worte etwas zu harsch ausgefallen, da Kiana den Blick senkte.

„Natürlich.“

Casey seufzte leise. Am Besten wechselte er nun zu einem Thema, für das Beide etwas mehr Begeisterung aufbringen konnten. Warum das so war, war Casey allerdings schleierhaft. „Was glaubt ihr? Wo werde ich Lord Raoul wohl am ehesten wieder über den Weg laufen?“

„Fragt ihr das, damit ihr ihm aus dem Weg gehen könnt?“ Kiana musterte ihn skeptisch.

Das wäre eine verlockende Option, nur leider gingen seine Pläne in die entgegengesetzte Richtung. „Möglich.“

„Tja, auf der Falkenjagd ist er sicher nicht.“ Mikaela lächelte leicht.

Das stimmte. Casey hatte ihn dort noch nie gesehen, obwohl es doch auch ein gesellschaftliches Ereignis war. Allerdings war es auch ein schreckliches Ereignis für alle Anstandsdamen. Es war erstaunlich wie viele Verlobungen danach geschlossen werden mussten. Und das nur, weil sich die Jagd über ein weites Gebiet erstreckte und sich die Teilnehmer in Gruppen aufteilten. Da konnte man leicht seine Begleiter verlieren.

Ihm war das noch nie passiert. Er hatte immer Valerian an seiner Seite gehabt, außerdem interessierte ihn die Jagd mehr als amouröse Ablenkungen, denen er sowieso nicht nachgehen konnte.

„Ich glaube nicht einmal, das er der Falknerei nachgeht.“ Kiana runzelte die Stirn.

„Dann glaube ich meine Damen, wir haben unser nächstes gesellschaftliches Ereignis.“ Zwar wollte er Raoul treffen, doch diese Jagd ließ er sich sicher nicht entgehen. Immerhin hatte er dieses Ereignis bis jetzt noch nie verpasst. Dieses Jahr würde sicher keine Ausnahme bilden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  NaBi07
2011-01-09T18:48:59+00:00 09.01.2011 19:48
wieder so ein schönes melancholisches kapitel.

der traum war eindach herzzerreißend und irgendwie hatte er etwas von einer vision aus dem jenseits oder so.
ehr schön beschrieben diese ganze situation.
man hat sich richtig im traum mit hineingezogen gefühlt.

Dann ändert der schluss plötzlich die Stimmung und klingt sehr viel versprechend.
ich freue mich schon auf das nächste kapitel.
Von:  saspi
2010-10-20T15:39:02+00:00 20.10.2010 17:39
huhu!!
war wieder supi.
bye


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