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Somebody told so

Ein altes Gesicht
von

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Kleinere Veränderungen bringen Vorausdeutungen mit sich

„Dich!“, kam es dann nuschelnd von unter der Decke und er wurde einfach neben den Gitarristen gezogen. Seufzend ließ er es zu und sagte dann noch: „Okay, für ne Weile.“

„Danke“, hauchte Yu, warf dann ein Stück seiner Decke über Shin und kuschelte sich eng an diesen.

Zögernd legte der Drummer einen Arm um den anderen und blickte an die Decke. Abwesend begann er Yu über den Rücken zu streichen. Er hoffte, dass es diesem doch bald besser gehen würde und dass er ihm gerade etwas mehr Wärme geben konnte.

Erst nach einer Weile merkte er, dass der Schwarzhaarige eingeschlafen war. Doch sich jetzt aus der Umklammerung zu schälen, würde ihn wieder aufwecken. Shin seufzte und betrachtete Yu. Zaghaft strich er ihm über den Kopf. Dann legte er den anderen Arm auch noch um ihn, schloss die Augen und zog ihn noch etwas näher an sich. Genoss die Nähe des anderen.

Fast wäre er auch eingeschlafen. Doch Strify rief nach hinten: „Shin, Yu, Mittagessen!“

Der Bus hatte angehalten. Sie hielten wieder an einer Raststätte.

„Bist du wach?“, fragte Shin leise. Ein Nicken kam als Antwort und er zuckte zusammen. Seit wann war Yu wach?

„Soll ich dir was mitbringen?“ Wieder ein Nicken. Doch Yu wollte ihn noch nich los lassen.

„Dann musst du mich aber los lassen“, flüsterte Shin leise und musste lächeln, als Yu grummelte und ihn dann widerwillig los ließ.

Schnell stand er Drummer auf und ging zu den andren.

„Wo is Yu?“, kam sofort die Frage von Strify.

„Ich soll ihm was mitbringen“, antwortete Shin und lächelte den Sänger unsicher an.

„Tse. Mich motzt er an und du darfst ihn bemuttern.“ Strify war eingeschnappt und ging mit energischen Schritten voraus.

Die anderen ihm nach.

Es vergingen keine fünfzehn Minuten, bis die vier wieder in den Bus stiegen. Shin ging sogleich zu Yu und gab ihm das Essen. Er hatte versucht so viel gesundes wie möglich zu nehmen. Aber viel hatte das Buffet der Raststätte nicht hergegeben.

Der Gitarrist setzte sich auf und blickte neugierig in die Tüte.

„Mm. Riecht schon mal gut“, meinte er und begann dann zu essen.

Shin saß in seiner eigenen Koje, die gegen über von Yus war. Er hatte die Tür offen gelassen und saß so, dass er Yu etwas beobachten konnte. Er selber hatte sich nicht viel geholt. Wie in letzter Zeit so oft, hatte er einfach keinen richtigen Hunger. Dadurch nahm er zwar ziemlich ab, aber es war ihm ziemlich egal.

Als er fertig war, schmiss er die Verpackungen in den Müll und blieb da sitzen wo er gerade saß. Etwas schüchtern blickte er Yu wieder an. Er musterte ihn ziemlich deutlich. Dann ließ er sich seufzend zurück sinken, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die Decke.

„Was is los?“, drang dann Yus Frage an sein Ohr. Kurz blickte Shin ihn an, starrte dann aber wieder an die Decke.

„Schon okay“, murmelte er leise. Er musste wieder nachdenken. Irgendwie wurde er aus seinem Gedanken und Empfindungen nicht so recht schlau und zog die Stirn kraus. Mit einem Ruck saß er wieder, nahm seinen Laptop wieder mal hervor und schrieb eilig, das was ihn gerade beschäftigte nieder. Er spürte deutlich den Blick des Gitarristen auf sich ruhen. Doch er blickte diesen nicht an. Schrieb unentwegt weiter.
 

Yu legte sich seufzend wieder unter seine Decke, warf dem Drummer noch einen kurzen besorgten Blick zu und schloss dann wieder die Augen. Es war besser, wenn er noch versuchte zu schlafen. Aber Shins Gesichtsausdruck ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Was dachte der jüngere Blonde nur? Er döste eine ganze Weile vor sich hin, konnte einfach nicht mehr schlafen. Vorhin in Shins Armen hatte er es gekonnt. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Ja, das war vorhin schön gewesen.
 

Später saß Shin wieder vorne bei den anderen dreien. Doch sehr unterhaltsam war das nicht. Romeo las immer noch Zeitung. Auch wenn es die von vorgestern war. Strify hörte Musik und Kiro döste vor sich hin. Shin entschloss sich dann auch Musik zu hören und schloss die Augen.

Wenige Minuten später kam Yu aus seiner Koje.

„Ah, da lässt sich ja jemand wieder blicken“, meinte Romeo grinsend.

„Ja, langsam wurde es langweilig so allein dahinten“, erwiderte der Gitarrist und ließ sich neben dem Keyboarder nieder.

„Ihr macht aber auch lustige Sachen“, kommentierte er und blickte in die Runde.

„Ach, was sollten wir den sonst tun?“, fragte Kiro und blickte etwas verschlafen drein.

„Keine Ahnung. Über irgendwas lustiges reden oder so“, murmelte Yu, zog die Beine an und lehnte sich dann an Romeo. Wieso saß Shin im anderen Vierer? Hatte er sich nicht zu Romeo setzen wollen? Okay, Yu war auch aufgefallen, dass der Keyboarder in letzter Zeit immer mehr die Nähe des Drummers suchte und der diesem versuchte zu gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Aber warum?
 

„Ich muss mal wieder Druck ablassen, Yu“, hörte Shin dann plötzlich Romeo murmeln.

Der Angesprochene lachte.

„Wie wär es mir Kiro?“ Er meinte das natürlich nur zum Spaß. Doch Romeo schien es ein Stück weit ernst zu nehmen.

„Gute Idee“, murmelte er.

„Was?“ Kiro schrak auf. Hatte doch auch Romeos Anmerkung gehört. „Ne, du. Lass mal lieber. Such dir heut Abend einfach ein süßes Mädchen.“

„Ach, Kiro du Spielverderber“, kam es von Romeo, der das Gesicht zu einem Schmollmund verzog.

„Ne, das war ein Scherz, Ro. Lass lieber die Finger von unsrem Kleinen. Der kann bissig werden“, warf Yu ein. Doch er erntete nur einem wütenden Blick von Kiro.

„Och, schade.“ Romeo spielte jetzt beleidigte Leberwurst. Aber sollte er. Wenn er schon so ein dummes Kommentar abgeben musste.

Shin lehnte sich wieder seufzend ans Fenster und schloss die Augen. Lauschte seiner Musik. Er beachtete das Gespräch nicht weiter.
 

Etwa eineinhalb Stunden später waren sie am nächsten Club angelangt und bezogen dort ihre Umkleiden. Fertig gestylt saßen sie auch schon wenige Minuten später im Gemeinschaftsraum und redeten.

Yu fühlte sich schon etwas besser. Doch fit war er nicht, was er mit viel Makeup verborgen hatte.

„Wie wär's, wenn wir an der Show mal was verändern“, kam es auf einmal von Kiro, der fragend in die Runde blickte.

„Hey, super Idee!“ Strify war sogleich dabei. „An was hattest du gedacht?“

„Also, anstatt, dass Yu und ich uns küssen, dachte ich, dass wir es vielleicht so machen, dass Shin und ich bei My Obsession. Und dann Romeo und Yu bei einem andren Song“, schlug er vor und blickte Shin lieb an. Der sah nur unsicher zurück.

„Finde ich ne gute Idee“, sagte Romeo und grinste. „Wobei ich keine Lust hab mich bei Yu an zustecken.“ Yu warf ihm nen bösen Blick zu.

„Ich glaub das wäre wirklich nicht sehr gut“, meinte er und sah Kiro an.

„Okay, dann lassen wir das mit Romeo und Yu. Aber ihr macht das doch oder?“, fragte Strify Shin und Kiro, der den Drummer nur wieder fragend ansah.

Was hatte Shin denn schon für eine Wahl? Natürlich konnte er „Nein!“ sagen, aber die andren würden ihn dann als Spielverderber ansehen. Also nickte er. Gegen Kiro hatte er auch eigentlich nichts.

Der Bassist freute sich und grinste.

„Super. Dann können wir die Show zwischen mir und Yu ja doch wieder dazu nehmen, damit es nich zu leer wird“, meinte Strify.

„Ja“, antwortete Yu. Er hatte ein dreiviertel Shirt an, damit ihm nicht zu kalt wurde. Er würde heute auch nicht seinen Oberkörper entblößen wie sonst. Hatte ja schließlich keine Lust krank zu werden.

Dann war es soweit und sie mussten auf die Bühne.

Der Club war voll, was alle sehr erstaunte. Es war das erste komplett ausverkaufte Konzert diese Tour, was sie sehr erfreute.

Sie fingen wieder mit „She waits for me” an.

Wenige Songs später spielten sie dann den Song, wo Strify und Yu ihre Show machten. Die Fans kreischten. Sie wollten mehr sehen. Schließlich warteten sie jetzt darauf, dass Yu zu Kiro gehen und diesen küssen würde. Doch der Teil blieb heute aus.

Kiro grinste nur zu Yu herüber, der zurück lächelte.

Danach bekamen die Fans, was sie wollten. „My Obsession“ stand an.

Innerlich war Shin jetzt doch etwas nervös wegen des Kusses. Doch äußerlich ließ er sich nichts anmerken.

Romeo fing an zu spielen und Kiro kam langsam nach hinten zum Schlagzeug.

Als der Refrain das erste Mal begann, blickte Shin dann zu Kiro auf. Der lächelte ihn an, beugte sich langsam zu ihm hinunter und küsste ihn dann ganz sanft.

Er nahm das Kreischen der Fans gar nicht richtig war, erwiderte den Kuss zögernd aber doch sanft und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Doch wenige Sekunden später löste Shin den Kuss wieder, damit er seinen Einsatz nicht verpasste. Er presste die Lippen aufeinander, drehte sich wieder nach vorne, kam schnell in den Takt und setzte dann mit den anderen zum zweiten Vers ein.

Den restlichen Song über blieb Kiro noch hinten bei Shin stehen.

Als dann Romeo das Outro spielte, fasste er den Drummer sanft beim Kinn und küsste ihn wieder. Shin war etwas sehr überrumpelt, doch er erwiderte den Kuss auch.

Der Bassist grinste ihn danach an und flüsterte ihm ins Ohr: „Du bist süß, Shin!“ Sogleich spürte der, wie er etwas rot wurde und sah Kiro etwas verwirrt an.

Kiro lachte nur und wollte Shin durch die Haare wuscheln. Doch der andere duckte sich schnell weg. Die Fans kreischten. Ihnen war das gerade eben nicht entgangen.

Der Rest des Konzertes rauschte an Shin vorbei, wie jedes andere.
 

Danach waren alle sehr müde und waren froh, die Nacht in einem Hotel verbringen zu können. Sie mussten zu ihrem nächsten Konzert nicht weit fahren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-10-24T18:47:34+00:00 24.10.2009 20:47
N'Abend,
Also... hast du dir dein eigenes Bandtagebuch geschrieben? So, wie du sie dir vorstellst, um, um... nun ja, ich stelle mir auch gerne dieses oder jenes vor.
(Schreibgewohnheiten von Autoren. Walter Moers zum Beispiel schrieb: "Gruselgeschichten schreibt man am besten mit einem kalten Waschlappen im Genick." Wer stellt sich das nicht bildlich vor?)

Verzeih bitte, ich habe mich schon immer gefragt, was so etwas soll. Du bist gerade hier, daher würde ich mich freuen, wenn du es mir erklären könntest.

Hast du geschrieben um zu schreiben, um den Kick dabei zu spüren, dann sei es dir verziehen!
Lebst du damit aber nur deine Phantastereien aus, dann frage ich mich wirklich wahrhaftig, warum du das öffentlich tust.

(Und wehe, du nimmst irgendwas hier persönlich.)
Liebe Grüße, Polaris


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