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Somebody told so

Ein altes Gesicht
von

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Ein Tag wie jeder andere nur mit Grippe

Am nächsten Morgen herrschte wie immer schlechte Laune. Kiro zickte Yu an, der zurück motzte. Strify versuchte, die beiden ruhig zu bekommen, was ihm schlecht gelang. Er machte alles nur noch schlimmer. Romeo schlief noch. Zumindest sah es so aus.

Shin fragte sich, wie der Keyboarder das konnte. Er lag zwar auch noch in seiner Koje, aber an schlafen war jetzt nicht mehr zu denken. Geschweigedenn, dass er diese Nacht geschlafen hätte. Immer wieder war er wach geworden und hatte sich herum gewälzt. Demnach war er jetzt noch sehr müde. Sah auch dementsprechend aus.

Er hatte viel nachdenken müssen. War auch schon etwas schlauer wie gestern Abend, doch er war nicht sehr glücklich mit seinen Erkenntnissen. Seine Gedanken hingen teilweise immer noch in unzusammenhängenden Fetzen in seinem Kopf herum. Shin hatte die ganze Nacht gegrübelt und war es jetzt Leid, noch länger darüber nachzudenken. Doch die Gedanken ließen ihn nicht los.

Er drehte sich auf die andere Seite und schloss noch mal die Augen. Doch sofort kam ihm wieder das Bild vor die Augen: Yu, der Kiro während des Auftrittes küsste. Es war nur Show für die Fans. Trotzdem störte Shin etwas daran. Er ahnte auch was, doch wusste er noch nichts. Vielleicht, weil er es nicht wollte. Aber er konnte seine Gefühle ja nicht abstreiten. Sie waren Tatsachen, die man annehmen musste. Egal ob es jetzt von Vorteil war, oder nicht.

Seufzend erhob sich der Drummer und stand auf.

„Jetzt haltet doch mal die Klappe“, murrte er den drei Streithähnen zu, die ihm nur stumm nach sahen, als er im vorderen Teil des Busses verschwand.

Tilo saß schon hell wach da und las Zeitung. Es war die von gestern.

„Morgen Shin“, grüßte er den Blonden gut gelaunt.

„Morgen“, brummelte Shin nur zurück und ließ sich leise seufzend dem Manager gegen über nieder. Der hob die Augenbraue und blickte ihn verwundert an.

„Nicht gut geschlafen?“, fragte er und bekam ein Kopfschütteln als Antwort. „Na ja, bei dem Krach könnte ich auch nich schlafen.“ Tilo zeigte mit dem Daumen den Gang nach hinten, wo Kiro, Yu und Strify endlich Ruhe gegeben hatten.

Ein schmollender Yu kam, dick ein gemummelt in einen Pulli und warme Hosen vor und setzte sich nach einem leisen „Morgen“ in den anderen Vierer.

Shin warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, blickte aber gleich wieder weg und hinaus auf die Autobahn. Er hatte irgendwie Hunger. Aber sie würden bestimmt gleich an einer Raststätte Halt machen, um sich ein Frühstück zu gönnen.

Er stand auf und ging nach hinten, um sich noch etwas wärmeres an zu ziehen. Draußen schien es nämlich ziemlich frisch zu sein. Es regnete zwar nicht, aber der Himmel war mit dicken Wolken bedeckt.

Dann hielt der Bus auch schon und sie gingen ihr Frühstück holen, was aus heißem Kaffee, mehreren belegten Brötchen und Süßstückchen bestand. Danach krabbelten sie wieder in den Bus und während der weiter fuhr, aßen sie alle, still schweigend. Wie jeden Morgen.

Die Stille wurde irgendwann von Yus Niesen durchbrochen. Allgemeines „Gesundheit!“ wurde gemurmelt und Yu antwortete leise murrend: „Danke!“ Dann aß er hastig weiter und war dann auch er erste, der fertig war. Er verzog sich gleich wieder in seine Koje.

Ihm war sehr kalt. Selbst der dreifache Pulli wollte ihn nicht wärmen. Dazu noch der Schnupfen. Hoffentlich wurde er jetzt nicht krank. Er hasste es krank zu sein. Unter der Decke kuschelte er sich eng zusammen und versuchte noch etwas zu schlafen. Doch er konnte nur vor sich hin dösen.
 

Shin saß bei den andren dreien vorne und sie redeten schwachsinniges Zeug. Immer wieder brachte Romeo ihn zum lachen, weil er ihn entweder kitzelte oder einfach nur so einen Blödsinn schwafelte, dass es schon wieder lustig war.

Auch Kiro und Strify kugelten sich immer wieder vor Lachen. Ihnen taten schon die Bäuche weh.

Nach einer Weile saßen sie nur noch stumm da. Der Drummer blickte raus und seufzte. Romeo lehnte an ihm und las Zeitung.

„Sag mal, weiß einer von euch, was mit Yu is?“, kam die Frage von Strify, der fragend in die Runde blickte.

„Nö. Hat vielleicht einfach nen schlechten Tag“, antwortete Romeo ohne aufzublicken.

„Ich gug trotzdem mal nach ihm“, meinte der Sänger und stand auf.

Man konnte das Klopfen an Yus Kojentür hören. Ein Murren folgte.

„Hey, Yu. Alles okay?“

„Nein“, kam es etwas genervt von dem Gitarristen. „Ich bin nur erkältet.“

„Oh. Das ist aber nicht gut. Soll ich dir nen heißen Tee besorgen?“ Strify wollte sich nur um den Schwarzhaarigen kümmern.

Doch der fuhr ihn forsch an. „Nein. Wenn ich was brauch, kann ich mir das auch selber holen.“

„O-okay!“

Dann hörte man nur noch ein Poltern, das Fluchen von Yu, bevor Strify sich wieder zu ihnen setzte.

„Er ist immer so, wenn er erkältet is“, meinte der Sänger leise.

Shin grinste und blickte Strify an.

„Dann lass ihn lieber. Er kommt denk ich schon gut allein zurecht“, versuchte er den Gitarristen in Schutz zu nehmen. Der Sänger warf ihm nur einen leicht besorgten Blick zu, nahm dann seinen Ipod und hörte Musik.

Shin lehnte sich wieder ans Fenster und blickte raus. Er dachte nach. Vielleicht dachte er ja auch zu viel nach. Das war wahrscheinlich der Grund wieso er das Gefühl hatte, sich mit seinem Gedanken im Kreis zu drehen.

Seufzend schob er Romeo von sich, stand auf und verschwand in seiner eigenen Koje. Dort holte er seinen Laptop hervor und tippte wieder seine Gedanken ein.

Er hatte das leise Grummeln von Romeo vorhin einfach überhört. Der Keyboarder suchte in letzter Zeit immer mehr seine Nähe. Wieso nur? Grübelnd lehnte Shin den Kopf an das kühle Glas und blickte wieder hinaus.

Feld um Feld flog an ihnen vorbei. Kilometer um Kilometer legten sie zurück. In einer Geschwindigkeit von hundert Kilometer pro Stunde.

Aber das interessierte den Drummer nicht. Er klappte seinen Laptop unzufrieden zu, stand auf und klopfte bei Yu an die Tür.

„Was is?“, kam es genervt von drin.

„Yu?“, fragte Shin, öffnete die Tür und setzte sich neben den Gitarristen. Der erschien ihm heute ziemlich blass und wieder musste der Schwarzhaarige niesen.

„Dir scheint es ja nich grad gut zu gehen“, stellte er besorgt fest. Yu schüttelte den Kopf.

„Nein, nich wirklich. Mir is übelst kalt und ich muss ständig niesen.“

Shin hob eine Augenbraue.

„Was hast du denn alles an?“ Yu richtete sich etwas auf und zeigte ihm ein Kleidungsstück nach dem anderen.

„Ein Top, ein T-Shirt, nen Pulli, nen Pulli und noch nen Pulli. Dazu meine wärmste Jogginghose und zwei Paar Strümpfe“, erklärte er und blickte den Blonden dann etwas genervt an.

„Oh. Doch so wenig“, kommentierte er, hob die Hand uns legte sie an Yus Stirn. „Fieber hast du aber zum Glück keins.“

„Ja, zum Glück“, seufzte Yu und kuschelte sich wieder unter seine Decke. Ihm war wirklich noch sehr kalt.

„Wart mal“, meinte Shin, verschwand kurz und kam dann mit einem Becher und einer Tablette in der Hand wieder.

„Was is das?“ Kritisch musterte Yu das runde weiße Ding und den Becher, in dem er glaubte, dass etwas Wasser drin war.

„Ich hoffe mal, dass das dir vielleicht etwas helfen wird. Zumindest wir das verhindern, dass du ganz krank wirst“, erklärte Shin, gab ihm die Tablette und den Becher. Immer noch kritisch nahm Yu aber dann doch die Medizin und trank das Wasser ganz leer. Seufzend ließ er sich wieder zurück sinken und blickte an die Decke. Nachdem der Drummer den Becher aufgeräumt und wieder gekommen war, sah er ihn wieder an. Es war der Blick, den er immer aufsetzte, wenn er etwas wollte. Shin fand es niedlich von Yu, wenn der diesen Blick immer aufsetzte und er konnte sich auch jetzt ein Grinsen nicht verkneifen.

„Was willst du denn jetzt noch?“, fragte er.

„Will was zum kuscheln“, antwortete Yu nuschelnd und blickte Shin weiterhin so an.

„Oh, hast du dein Kuscheltier nich dabei?“, neckte der ihn immer noch grinsend.

„Ich will kein Kuscheltier.“

„Was denn dann?“ Shin blickte ihn verwirrt an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-10-24T18:41:23+00:00 24.10.2009 20:41
Huhu,
Wie süß, ein Bonsaicliffhänger.

Öhm. Ja.
Geschichten zeichnen sich im Allgemeinen durch zwei Dinge aus:
Durch die Idee und durch deren Umsetzung. Also durch Kreativität und handwerkliches Können. Wenn das eine fehlt, kann man es, wenn man überaus geschickt vorgeht, mit dem anderen kompensieren, doch am besten ist es zweifelsohne, wenn beides vorhanden ist.

Wenn eine Idee dir wie ein Blitz ins Hirn einschlägt und sich dort festsetzt, du sie nicht mehr los wirst, sie dich mehrere Tage lang verfolgt - dann zögere nicht mehr! Diese Idee ist so hartnäckig, dass sie es verdient, verschriftlicht zu werden.

Dann das Handwerkliche. Da gibt es ziemlich viele Dinge, auf die man achten kann, und jeder Schreiberling entwickelt nach einer Weile seine ganz eigene Mischung, an der man ihn vielleicht sogar wieder erkennen kann.
Auf jeden Fall sollte man immer beschreiben. Wie sehen die Charaktere aus? (Jetzt bitte kein "Die Charaktere sind doch bekannt!" - sowas gehört bei einer Geschichte, zumindest am Anfang, dazu.) Wie genau sieht die Umgebung aus? Was fühlen die Charaktere physisch und psychisch? Was sehen, riechen, schmecken, hören sie?

Ich weiß nicht so recht, was ich von dieser Geschichte halten soll. Es ist auch eher der Schatten einer Geschichte, so viel fehlt, was eigentlich elementar ist - das habe ich von dir eigentlich besser in Erinnerung!

Ich frage dich nun ernsthaft, warum du diese Geschichte geschrieben hast, denn die Antwort ist mir wichtig.
Hat diese Idee dir im Kopf herum gegeistert? Wenn ja, warum? Wegen den Charakteren? Wenn ja, dann müssen sie dir wichtig sein.
Doch warum sieht es dann nicht so aus, als hättest du dir wirklich Mühe mit diesem Text gegeben?

Du weißt, dass ich dich nicht ärgern will. Somit will ich hier auch nichts schlecht machen oder sonstwas, das ist meine ehrliche, aufrichtige Meinung als passionierter Bücherwurm.

Liebe Grüße, Polaris


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