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Josephine l. / lll.

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13. Kapitel

13. Kapitel
 

Josephines Entschluss
 

In dieser Nacht fasst Josephine einen Entschluss. – Ich muss ihn vergessen. Ich habe ihn nicht verdient. –

Mit diesen Gedanken beschreitet sie den Weg zur Wohnung des Leutnants und klopft an. Er ist natürlich erfreut und bittet sie herein.

„Wie kommt es? So spät noch auf?“

„Ich kann nicht schlafen. Darf ich heute Nacht bei Ihnen bleiben? Dann bin ich nicht so allein.“

- Ich habe kein Recht einen solchen Mann wie Diego zu lieben. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder lieben kann. Ich muss ihn vergessen und gegen diese Zuneigung ankämpfen.

Der Leutnant kann mir sicher dabei helfen. Er passt besser zu mir, weil wir uns so ähneln. –

Mit einem gewissen Schmerz in der Brust lehnt sie sich zurück und genießt einfach die zärtlichen Berührungen des Offiziers und versucht an nichts anderes zu denken, als an diese Nacht.

Am nächsten Morgen wacht sie als erste auf und schaut aus dem Fenster, in die aufgehende Sonne.

- Für einen Offizier schläft er ganz schön lange. Wobei, er hat vielleicht ja auch frei heute. Ich muss jedenfalls hoch. Hunger habe ich und mit dem neuen Schwert muss ich auch trainieren. Muss mich ja daran gewöhnen. -

Also steht sie entschlossen auf, zieht sich an und verlässt das Gebäude.
 

Zu gleichen Zeit im Hause de la Vega. Die Sonne strahlt in das Zimmer eines jungen Mannes. Die Tür öffnet sich hastig und eine junge Frau mit langen blonden Haaren begrüßt Diego energisch. „Diego, wie geht es dir?“

„Guten Morgen Lolita. Was treibt dich so früh schon zu mir?“

„Du hast dir gestern ganz schön was entgehen lassen. Zorro ist von einer Horde Hunde überfallen worden und hat sich gerade noch rechtzeitig retten können. Das hättest du sehen sollen. Da tauchte dann plötzlich ein fremder Maskierter auf und rettete ihn.“

Da lacht sie auf und berichtet begeistert weiter. „Wir mussten alle lachen, als er dem Leutnant auf der Nase herum tanzte.“

Das macht ihn skeptisch. „In wie fern? Was hat der Fremde gemacht?“

„Er sprang einfach über Gabriel hinweg und nahm ihm sein Schwert ab. Keiner weiß wie er das gemacht hat, aber das war echt atemberaubend. Du hättest mal Gabriels Gesicht sehen sollen.“

- Hört sich echt interessant an. Der Mann muss ganz schön was drauf haben. Ich würde nur zu gerne wissen warum er mir hilft, obwohl wir uns nicht kennen. -

Dann setzt Diego ein ernstes Gesicht auf. – Ob ich ihr jetzt von Josephine erzähle? Würde sie mich verstehen? Würde ich ihr sehr weh tun? Letztendlich wollte sie die Verlobung schon fast lösen, weil ich in ihren Augen ein totaler Versager bin. Doch so wie die Dinge jetzt stehen, muss ich mit ihr reden.

Sie beschimpft mich immer als Feigling und ich weiß nicht, ob sie mich überhaupt noch so gerne hat seitdem ich aus Spanien zurück bin. –

„So und nun erzähl mir nicht du lagst die ganze Zeit im Bett, nur weil du vom Pferd gefallen bist.“, ist sie skeptisch.

„Doch. So ist es.“, meint er wieder auf seine kindische Art.

Empört knallt sie ihm eine. „Du bist aber auch ne Memme! Nimm dir mal ein Beispiel an Zorro! Er schleppt sich mit schwersten Verletzungen durch den Wald und kann die Soldaten ablenken und du? Du liegst hier seelenruhig im Bett während wir uns Sorgen um ihn machen!

Als ich dich kennen lernte warst du ganz anders. Du warst mutig und hast mich immer beschützt. Und nun? Nun läufst du bei jeder Kleinigkeit davon.

Ich bin nicht nur hier, um zu schauen wie es dir geht, sondern auch aus einem anderen Grund.“ Sie sieht ihn ernst an.

Er schaut nur verblüfft und wartet auf seine Verurteilung.

„Ich habe lange darüber nachgedacht und bin zum Entschluss gekommen.

Ich möchte die Verlobung lösen, endgültig. So einen Feigling brauche ich nicht an meiner Seite.“, spricht sie offen aus was sie denkt. Diego senkt den Kopf. „Wenn du meinst, dass das der richtige Weg ist? Ich werde dich nicht daran hindern. Vielleicht ist es auch besser so. Wir streiten uns nur noch. Das bringt nichts.“, meint er leise und blickt dann zu ihr auf.

Beleidigt kehrt sie ihm den Rücken zu und marschiert nach Draußen. Die Tür knallt zu.

- Meine Güte war die sauer. Aber soll mir jetzt auch recht sein. Besser konnte ich mich jetzt auch nicht aus der Affäre ziehen. Somit hat sich das Problem Lolita auch geklärt. – Er lehnt sich nachdenklich zurück. – Was Josephine jetzt wohl macht? –
 

In einem Wald nicht weit entfernt sind fremde Laute zu hören. „Ha, ya, und sa.....“ Eine Gestalt in Schwarz übt mit einem Schwert verschiedene Angriffstechniken. – Nicht übel das Ding. Zwar nicht mit einem japanischem Schwert zu vergleichen, aber für ein Spanisches nicht ohne. Da es schön leicht und wendig ist, kann ich fast alle Techniken ausführen. Nur der Kampf gegen mehrere Gegner wird schwieriger als gewohnt, weil der Überblick beeinträchtigt ist. Die Materialstärke ist auch zu beachten. Ich kann mich nicht auf die Härte der Waffe verlassen. Ich muss also sehr vorsichtig sein. Wenn ich gewusst hätte was mich hier erwartet, hätte ich das Schwert aus Spanien damals mitgenommen. –

Hinter einem Baum versteckt sich Bernah und beobachtet sie neugierig. – Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das Josephine sein soll. Warum verkleidet sie sich als Mann? –

Plötzlich bemerkt sie die Anwesenheit einer zweiten Person und blickt zu einer dicken Eiche.

„Wer ist? Komm raus, sonst helfe ich nach!“, fordert sie und geht in Stellung. Hinter dem Baum taucht dann ein junger Bursche auf. Er trägt abgenutzte Kleidung und blickt sie freundlich an. „Bitte nehmt eure Waffe runter, Signor. Ich bin ein Freund.“

Überrascht schaut Josephine in Georgs Augen. – Was will der von mir? – „Was willst du und wer bist du?“, tut sie unwissend.

„Mein Name ist Georg. Ich habe Euch gestern gegen die Hunde und den Leutnant im Wald kämpfen sehen. Ich wollte Euch bitten mir Eure Schwerttechnik zu lehren. Verblüfft senkt sie das Schwert und blickt ihn an. „Ich hatte noch nie einen Schüler.“

„Vielleicht ist jetzt der richtige Augenblick dafür gekommen. Ich bitte Euch aus tiefstem Herzen.“, kniet er sich vor ihr nieder. „Warum willst du es lernen?“

„Ich will die Armee besiegen. Sie haben meine Eltern getötet. Ich will sie zur Rechenschaft ziehen.“

„Also willst du Rache?“

„Ja. Rache für meine Familie. Aber dazu muss ich stark genug sein. Und das kann ich nur werden mit der Hilfe eines starken Mannes.“

„Warum fragst du nicht Zorro? Er ist ein starker Mann.“, erklärt sie ernst.

„Er würde mich sicher nicht helfen. Außerdem weiß ich nicht wie ich ihn finden kann. Ich bin froh Euch zufällig hier zu treffen. Außerdem denke ich, Ihr seit stärker als er.“

„Das habe ich nie behauptet.“, ist sie böse.

„Ich bin davon überzeugt.“

„Ich habe noch nie gegen ihn gekämpft. Ich darf mir darüber kein Urteil erlauben.“

„Ich flehe Euch an. Bitte lehrt mich so schnell und stark zu werden wie Ihr es seit.“ – Er meint es tatsächlich ernst. –

„Ich bin aber nicht die Person, die du suchst.“

„Ihr seit genau der richtige Mann den ich suche.“, ist er überzeugt.

„Genau das ist der Punkt. Ich bin kein Mann.“ Erschrocken blickt er zu ihr auf. „Aber...“

„Aber was? Ich habe nie behauptet einer zu sein.

Machen wir es so. Ich nehme dich unter zwei Bedingungen als Schüler auf.

Erstens darfst du niemanden sagen, dass ich eine Frau bin. Es ist besser, wenn die Leute in ihrem Glauben bleiben.

Zweitens musst du ohne Widerrede tun, was ich dir sage, sonst kann ich dir nichts lehren wie es sein sollte. Ansonsten kannst du dir jemand anderen suchen.“

- Wie kann es sein, dass eine Frau so stark ist? Na ja, egal. Da muss ich wohl durch. -

„Ich werde mich an die Regeln halten, Meister.“

„Steh auf. Wenn du willst können wir gleich mit der ersten Lektion beginnen.“

„Aber ich habe leider kein Schwert dabei.“

„Das wirst du anfangs auch nicht brauchen. Zuerst wirst du lernen auszuweichen. Vorher brauchst du nicht anzugreifen.“

„Ja, verstehe.“

Durchquere den Wald zweimal. Wir befinden uns ungefähr in der Mitte. Also läufst du nach Süden...“ Sie zeigt in die Richtung. „...bis zum Waldrand, kehrst den selben Weg zurück und kommst wieder hier vorbei. Ohne Pause läufst du weiter nach Norden auch bis Waldrand und kommst ebenfalls wieder hier her zurück. Dann sehen wir weiter.“

„Ja, aber darf ich auch den Zweck dieser Übung erfahren?“

„Natürlich. Es gibt bestimmte Vorraussetzungen beim Kampf. Du musst Ausdauer haben, schnell sein, ausweichen können wenn Hindernisse erscheinen und man muss einen sehr guten Orientierungssinn haben. Ohne diese vier Eigenschaften brauchen wir gar nicht erst anzufangen.

Ach so. Wichtig ist noch, dass du einen hohen Wert auf die Natur legst, welche dich umgibt. Du sollst nicht nur schnell laufen. Du darfst mit nichts in Berührung kommen. Wenn dir also ein Ast im Weg ist, springst du rüber oder krabbelst unter ihm hindurch. Ich möchte keine zertrampelten Blumen sehen. Du darfst nur den Boden berühren. Hinterlasse deine Hindernisse so wie du sie vorfindest. Füge keinem Schaden zu.“

Georg nickt und macht sich auf den Weg. – Oje, er kommt genau in meine Richtung. – Blitzschnell versteckt sich Bernah wieder und schaut Georg nach. – Puh. Noch gerade rechtzeitig. -, beruhigt er sich.

Plötzlich steht Josephine neben ihm und spricht ihn ernst an. „Was willst du hier Kleiner?“

Erschrocken blickt er ihr in die Augen- „Ich...äh...bin rein zufällig hier.“, stottert er.

„Du lügst. Warum bist du mir gefolgt?“

„Ich bin dir nicht gefolgt.“, streitet er ab.

„Du lügst schon wieder. Ich habe dich die ganze Zeit bemerkt.

Wieso hast du Zorro nicht dahin gebracht, wo ich sagte?“, wirft sie ihm vor.

„Weil er woanders besser aufgehoben war.“

„Na ja, um ehrlich zu sein, dachte ich mir das gleich, dass du ihn nach hause bringst.“

„Wieso?“

„Du bist sehr klug. Dort hätte man ihn auf keinen Fall gesucht. Eigentlich hatte ich den Vorschlag auch, aber da hätte ich mich ja gleich verraten.“, schmunzelt sie.

„Stimmt.“, grinst er.

Sie fasst seinen Kopf und sieht ihn ernst an. „Du musst mir was versprechen. Du darfst niemanden von mir erzählen. Und schon gar nicht Diego. Versprich mir das es ein Geheimnis zwischen uns bleibt. Nur so kann ich ihn vor der Armee beschützen.“

„Ist klar wie Kloßbrühe. Wann kann ich mit dem Training anfangen?“

„Wir werden uns als Josephine und Bernah treffen. So schöpft keiner Verdacht, wenn wir ständig aufeinander hocken und wir lernen uns besser kennen. Da du noch ein Kind bist muss ich dich anders trainieren als Georg. Vorerst reicht das so aus.“

„Abgemacht.“, lächelt er.
 


 

...............anbei der erste Satz vom 14. Kapitel. weiteres dann wie im Weblog und im Wettbewerb beschrieben als PDF auf Anfrage..............Ich bin aber noch am scannen, kann ne Weile dauern.
 


 

14. Kapitel
 

Schüler und Bruder
 

Bernah macht sich daraufhin auf den Weg nach hause.



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