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Das Schönste an Weihnachten ist...

Ein One Shot - Adventskalender
von

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...Geschichten zu erzählen.

Sein Herz klopfte wie wild, als er sich durch die Hecke dieses wohlhabenden Anwesens stahl. Oft schon war er hier vorbei gekommen, aber dafür interessiert hatte er sich nicht.

Erst, als es in der Zeitung stand: „Zerrissenes Familienglück: Verstorbene Eltern hinterlassen kranke Tochter“, war er auf sie aufmerksam geworden.

Weil er wusste, wie es ist seine Eltern zu verlieren.

Weil er wusste, was der Schmerz des Verlustes einem alles antun konnte.

Deshalb kam er her.

Vorsichtig schlich er in dem Garten umher, bis er einen schönen, saftig grünen Baum erkannte. In diesem versteckte er sich, und sah sich in Ruhe um.

Da fiel sie ihm ins Auge.

Direkt ihm gegenüber, mit dem Rücken zu ihm sitzend, hinter einer Fensterscheibe. Er schluckte, nahm allen Mut zusammen und klopfte an das Fenster. Erschrocken drehte sich das Mädchen um, schaute ihn erst entgeistert, dann wütend an und öffnete das Fenster.

„Wer bist du?!“, fuhr sie ihn an. Für eine Sekunde glaubte Lysop sich nicht mehr rühren zu können. Für ein krankes, einsames Mädchen wirkte sie sehr lebhaft… und wunderhübsch. Entschlossen hielt er ihrem Blick stand und stellte sich ihr dann vor:

„Lysop! Tapferer Krieger der Meere.“ Verwirrt runzelte das Mädchen die Stirn, aber Lysop ließ sich jetzt nicht mehr aus der Ruhe bringen.

„Du bist krank, was? Ich erzähl dir was Tolles!“

„Nein danke, nicht nötig! Geh nach Hause!“, antwortete sie ihm nur barsch.

Sehr hartnäckig ging es Lysop durch den Kopf. Doch das war er auch. So leicht würde sie ihn nicht loswerden.

Nur die Haltung bewahren!

„Ist schon okay, echt! Ich helfe gerne!“ Er lächelte freundlich, aber er ging wohl an ihre Grenzen.

„Wer sagt, dass ich deine Hilfe benötige?!“ Lysop lächelte sie weiterhin verschmitzt an.

„Na, jede Prinzessin, die traurig ist, brauch einen Narren, der sie aufheitert!“

„Aha. Und du hast damit wohl viel Erfahrung, nehme ich an?“

Jetzt hatte er sie, das wusste er. Siegessicher ließ er sich am Fuß des Baumes nieder und lehnte lässig an diesem.

„Na selbstredend! Noch vor Jahren war ich der Hofnarr einer Prinzessin in einem fernen Land, natürlich als Tarnung. Jedenfalls war die Prinzessin auch immer traurig und hatte den größten Kummer.“ Man konnte dem Mädchen ansehen, dass sich ihre Gesichtszüge langsam entspannten. Ihre Neugierde schien geweckt, denn sie lehnte sich Lysop leicht entgegen und ließ sich dann mit dem Oberkörper auf der Fensterbank nieder. Eine Augenbraue hebend, fragte sie:

„Warum? Welchen Grund hatte sie, als eine Prinzessin, Kummer zu haben?“

„Sie besaß einen schwarzen Kater, der immer bei ihr war. Stets war er in der Nähe, wenn sie Kummer hatte und sie suchte bei ihm Trost, ohne zu wissen, dass er verzaubert war. Mit Absicht machte er sie krank, denn eigentlich war er ein Pirat.“

„Ach nein!“

Lysop grinste zufrieden, als er ihr nun entbranntes Interesse sah.

Also erzählte er weiter. Er erzählte davon, wie er als der Hofnarr versuchte die Prinzessin aufzuheitern, aber von dem Kater angefallen wurde, und dieser sich dann in einen bösen Piratenkapitän mit Katzengesicht und langen, scharfen Krallen verwandelte. Er hatte es auf den Thron abgesehen, weshalb er seine Mannschaft beauftragte das Königreich und die Schlossbewohner anzugreifen, und die Prinzessin zu töten. Aber er, der unscheinbare Narr hatte die Piraten tapfer in die Flucht geschlagen.

„Und dann?“, fragte das Mädchen, von dem er nun wusste, dass sie Kaya hieß.

„Dann, nachdem ich die Piraten verjagt hatte, bat mich die Prinzessin bei ihr zu bleiben. Aber ein tapferer Krieger der Meere, wie ich, musste wieder aufs Meer hinaus und Abenteuer erleben. Zuletzt versprach ich ihr aber eines Tages zu ihr zurück zu kehren, um sie zu besuchen.“

„Ach, wirklich.“ Schmunzelnd sah Kaya auf ihn herab, etwas traurig, dass die Geschichte nun zu Ende war. Sie hatte viel gelacht und hatte nun viel mehr Farbe im Gesicht. Der Erfolg seines Besuches war Lysop sicher. Zufrieden stand er auf und wollte sich gerade verabschieden, als Kaya ihn noch einmal rief:

„Lysop!“

„Ja?“ Verwirrt musste er feststellen, dass sie leicht zur Seite sah und schüchtern wirkte.

„Also“, begann sie zurückhaltend, „Ich bin zwar keine Prinzessin, aber würdest du mir auch versprechen mich morgen wieder zu besuchen?“
 

Leicht gähnte Lysop und drehte sich in seiner Koje. Grobmotorisch fummelte er an seinem Kissen herum, bis er wieder angenehm darauf liegen konnte.

Noch immer in seinen Traum versunken lächelte er und bemerkte nicht, wie ihm still und leise eine einzelne Träne die Wange herab kullerte.
 

„Wenn du das wünscht werde ich dich immer wieder besuchen kommen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Machiko_chan
2010-05-18T10:36:07+00:00 18.05.2010 12:36
oh man, wie niedlich :3
Von: abgemeldet
2009-12-16T18:23:24+00:00 16.12.2009 19:23
Na das passt ja^^ Alle seine Lügengeschichten werden doch irgendwann wahr.Das war die Lügengeschichte zu Käpt'n Black :D Aufjedenfall wieder ein super Kapi! Weiter so!
Von:  Painapuru-Aily
2009-12-16T17:49:36+00:00 16.12.2009 18:49
... das kommt mir bekannt vor XD

das war ja eig. auch so bei der richtigen geschichte XDD

Baoregard sieht ja aus wie ne katzte und hatte es auch nur auf den "Thron" abgesehen!!!
Und das war soooo romantsich!!!!
ich liebe dieses Kappi XDDD

mach weiter sooo!!!
Von:  Venominon
2009-12-16T12:44:12+00:00 16.12.2009 13:44
tja lysop und seine kaya
die passen echt gut zusammen sehen auch total süß aus die 2^^
die geschichte erinnert leicht an den überfall von kapt´n black^^
naja katzen pirat bande die das dorf angreifen will und der kapt´n will die macht ergreifen^^ und für lysop is kaya sowieso ne prinzessin also stimmt das auch^^
und selbst im traum muss er den ´großeb krieger der meere´ spielen^^
freu mich auch wieder auf dein neues kapi und werd wie immer ein kommi da lassen^^
gruß Venominon


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