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kyoosha - leading heartbeat

Auf der jeweils eigenen Seite der Grenze...
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"Weil du mich immer verführst!"

so langsam kommen wir mal zu dem spannenderen Teil xDD

viele dank für die lieben kommis und dass ihr so mitfiebert ^___^
 

_______
 

Kapitel 7

"Weil du mich immer verführst!"
 

Mit einem wahrscheinlich ziemlich gequältem Lächeln auf den Lippen nahm ich die Sakeflasche und goss etwas davon in die beiden kleinen Saketassen, die Kai mitgebracht hatte. Anschließend schob ich ihm eine davon zu und hob meine eigene.

„Auf unsere erfolgreiche Flucht“, meinte ich mit einem Schmunzeln, woraufhin auch der Jüngere seine Tasse hob und mich angrinste. Wenn ich daran dachte, wie anders der Abend hätte verlaufen können... Dass wir jetzt noch immer getrennt voneinander in irgendwelchen Gruppenspielen festsaßen...

„Darauf stoß ich gern an!“ Kai schien genauso froh zu sein wie ich.

Während ich den Sake trank, spürte ich, wie mir warm wurde. Ob es nun an dem Alkohol oder an der Tatsache lag, dass sich Kai ebenso über unsere Flucht freute wie ich es tat, konnte ich nicht genau sagen.
 

Stumm aßen wir weiter.

Immer wieder linste ich zu Kai hinüber. Manchmal erwischte er mich dabei. Oder ich erwischte ihn, wie er mich ansah.

Und in genau diesen Momenten wurde mir wieder seltsam warm, was wohl meine Frage von zuvor, woher diese Wärme kam, beantwortete.
 

„Es schmeckt wirklich toll“, durchbrach ich irgendwann die Stille, als sie nicht mehr auszuhalten war. Die Momente machten mich nervös. Die ganze Stimmung machte mich nervös. Wir saßen hier, wie ein Paar bei einem Rendezvous. Und dann? Dann würde Kai irgendwann aufstehen und mich und meine Träume hier zurücklassen. Ich wollte diese Stimmung nicht, weil sie mir auf etwas Hoffnung machte, was ich nie bekommen würde. Kein Kuss. Kein Liebesgeständnis. Nur heißer Wachs, der auf meinen Tisch tropfte.

Das sah mein Verstand.

Mein Herz sah aber nur, dass Kais Lächeln im Kerzenschein noch schöner wirkte als sonst.

„Ja, da haben wir wirklich gut gekocht.“

Ich verdrehte bei den Worten des Jüngeren die Augen. „Du meinst DU hast gut gekocht. Ich war schließlich keine große Hilfe!“

„Natürlich warst du das.“

Ich schnaubte. „Ach, und wie habe ich dir geholfen?“

„Indem du da warst. Das reicht mir schon. Meistens jedenfalls.“
 

Selbst bei dem gedämpften Licht konnte ich sehen, wie sich auf Kais Wangen ein Rotschimmer legte. Schön, dass ich nicht der Einzige war, der sich ab und zu verplapperte. Noch schöner war es jedoch zu erfahren, dass der Jüngere meine Nähe genoss. Allerdings war es der letzte Satz, der mein Herz wieder schneller klopfen ließ. Was sollte er genau bedeuten? Dass er sich manchmal auch mehr wünschte als nur in meiner Nähe zu sein? Dass er auch oft das Verlangen hatte einen Schritt weiter zu gehen?

„Eigentlich ist es eine Schande, ein so traditionelles Essen an einem modernen, westlichen Tisch zu essen“, meinte Kai so beiläufig wie möglich. Allerdings war es nicht gerade schwer ihn zu durchschauen. Er wollte vom Thema ablenken und ich ließ ihn schmunzelnd gewähren.

„Also erstens essen wir zum Nachtisch Pudding aus der Tüte, was dein traditionelles Essen doch etwas zu Nichte macht. Und zweitens darfst du dich gar nicht beschweren. Meine Wohnung ist nämlich viel traditioneller als deine!“

„Ach und wieso das?“, fragte mich der andere herausfordernd.

„Weil ich einen Futon besitze und du nicht.“

„Ja, weil ich nicht jeden Morgen mit Rückenschmerzen aufstehen will.“

Empört riss ich den Mund auf. „Von meinem Futon kriegt man keine Rückenschmerzen. Der ist sehr bequem! Du kannst ihn ja gerne mal testen!“

„Ach ja, kann ich?“ Kais Stimme hatte einen leicht verführerischen Unterton angenommen. Ich stockte, als mir bewusst wurde, dass wir uns schon wieder auf Grenzterrain befanden.

Wieso war das denn auch so verflucht einfach, dieses zu betreten?
 

Also versuchte ich die ganze Sache ein bisschen aufzulockern. „Lass das!“, lachte ich. Kai sah bestimmt, dass man Lachen nicht ehrlich war, aber lieber so als wieder diese erdrückende Stille.

„Du hast angefangen!“, grinste er zurück.

„Ja, dann kannst du ja aufhören.“ Kopfschüttelnd nahm ich den letzten Rest meines Essens zwischen die Stäbchen und schob es mir in den Mund. Zu meinem Erstaunen war Kai schon fertig mit essen. Er musste ganz schön Hunger gehabt haben. Die Pizza, von der er ja sowieso nicht zu viel abbekommen hatte, war schon vor vielen Stunden gegessen worden und bei den Häppchen hatte er ja auch nicht gerade zugeschlagen.

Also saß er mir jetzt gegenüber und goss noch etwas Sake in seine Tasse. „Willst du auch?“

Ich nickte und schluckte den letzten Bissen runter, bevor ich ihm meine Tasse zuschob, damit er einschenken konnte, und sie anschließend an meinen Mund setzte.
 

„Und was machen wir jetzt?“, fragte ich dann nach ein paar Minuten, in denen wir erstmal das Essen verdauen ließen und ich mich auf dem Stuhl zurückgelehnt hatte. Der Pudding war bestimmt noch nicht fertig.

„Abspülen natürlich!“, wurde mir in völlig selbstverständlichem Ton geantwortet. Sicher, wie konnte ich das vergessen?
 

Das Abspülen verlief ziemlich normal. Ich schaffte es, Kai nicht ständig anzustarren und auch er schien sich ganz gut beherrschen zu können. Die Stimmung hatte sich zum Glück wieder gelockert. Unsere kleine Wasserschlacht aufgrund von Meinungsverschiedenheiten in Sachen Sauberkeit und Ordnung trug wesentlich dazu bei.

Letztendlich stand die Küche unter Wasser, aber wenigstens war das Geschirr sauber.

„Und wer macht das jetzt wieder trocken?“, fragte ich grinsend, obwohl ich die Antwort schon kannte. Ich hatte schließlich damit angefangen, das Wasser rumzuspritzen.

„Du“, kam es auch sofort zurück.

„Wieso ich?“

„Weil du angefangen hast!“

„Aber du hast mitgemacht!“

„Weil du mich immer verführst!“

Mein Grinsen war sofort verschwunden, stattdessen blinzelte ich Kai nur schief an.

Er hatte wohl seine kleine Zweideutigkeit auch bemerkt. „Zu solchen Kindereien... verführst. Meinte ich...“, stotterte er.

Ich seufzte.
 

Wieso schafften wir es heute nur von einer Anspielung in die nächste zu rutschen? Lag es am Alkohol? Lag es daran, dass wir im Unterbewusstsein einfach austesten wollten, wie weit man dieses Spiel treiben konnte, ohne daran kaputt zu gehen? Wie stark wir die Fassade belasten konnten, bevor sie irgendwann einriss? Es war oft schwierig, die Normalität zwischen mir und Kai aufrecht zu erhalten, doch heute schien es einfach gänzlich unmöglich.

„Ich hol den Lappen für den Boden“, meinte der Jüngere resigniert, als er sich dann umdrehte und einen meiner Schränke öffnete. Schon hatte jeder von uns ein Putztuch in der Hand und während ich die Arbeitsplatten und Schränke wischte, kümmerte sich Kai um den Boden. Am liebsten hätte ich etwas gesagt, um die Stimmung wieder aufzulockern, doch mir fiel einfach nichts ein. Stumm arbeiteten wir weiter, bis meine ganze Küche wieder trocken war.

„Geschafft“, gab ich erschöpft von mir. „Wir hätten uns die ganze Mühe auch sparen können, wenn du dich nicht immer wie ein kleines Kind aufführen würdest.“ Trotz der mahnenden Worte lächelte der andere mich liebevoll an und wuschelte mir durch mein Haar. Das schien eine neue Angewohnheit zu werden und ich konnte nicht unbedingt sagen, dass sie mir missfiel.

„Aber ein Gutes hatte die Wasserschlacht doch“, gab ich zu bedenken.

„Und was? Dass du jetzt deinen Küchenboden nicht selbst wischen musst?“

Ich blickte auf besagten Boden. Der war ja wirklich wieder sauber!

„Darauf wollte ich eigentlich nicht hinaus, aber danke dafür.“

Wieder wurde mir durch die Haare gewuschelt, so dass sie jetzt wahrscheinlich in alle Richtungen abstanden.

„Ich wollte sagen, dass jetzt garantiert der Pudding fertig ist!“, meinte ich und öffnete auch sogleich den Kühlschrank, um meine Annahme zu bestätigen. Freudestrahlend drückte ich dem anderen zwei der Schüssel in die Hand und holte noch Löffel, bevor ich, dicht gefolgt von Kai, wieder in mein Wohnzimmer ging.

„Esstisch?“, fragte ich den Jüngeren, woraufhin dieser nur den Kopf schüttelte.

„Couch.“

„Couch?“ Verwundert blieb ich neben der Couch stehen. Kai aß nie auf der Couch.

„Couch“, wurde mir noch mal bestätigend geantwortet, bevor sich der Jüngere auf eben diesem Möbelstück niederließ und mich auffordernd ansah, es ihm gleichzutun.

Ich kam seiner Aufforderung nach, auch wenn mir das alles irgendwie ein bisschen unheimlich war. Wenn er mir jetzt auch noch vorschlug den Fernseher anzumachen, dann würde ich den Mund wahrscheinlich gar nicht mehr zubekommen.

Glücklicherweise saß da wohl immer noch ein wenig des alten Kai neben mir, denn er sagte nichts dergleichen.
 

„Schmeckt gut!“, meinte er stattdessen irgendwann.

„Hast ja auch du gemacht.“ Mit erhobener Augenbraue sah ich ihn von der Seite an.

„Du hast Milch und Pulver reingetan.“ Mit einem Grinsen erwiderte er meinen Blick.

„Und ihn anbrennen lassen“, lachte ich schließlich, bevor ich mir einen weiteren Löffel mit Pudding in den Mund schob. Meinen Blick konnte ich allerdings einfach nicht von ihm abwenden. Irgendwann sollte ich mir angewöhnen, auch Tag und Nacht Sonnenbrillen zu tragen so wie die anderen es immer machten. Dann würde mich Kai wesentlich seltener erwischen, wenn ich ihn verträumt anstarrte. Vielleicht trug Ruki deshalb so gern Sonnebrillen? Damit man die Blicke, die er Miyavi zuwarf, wenn sie sich mal in der PSC begegneten, nicht bemerkte? Eigentlich eine ziemlich schlaue Idee.

Die Frage war nur, ob Kai nicht doch wusste, was ich dachte und dass ich ihn ansah. Es kam mir so vor als könnte er wesentlich besser in meinem Buch lesen als ich in seinem.
 

Auch jetzt war mir bewusst, dass ich ihn wieder anstarrte. Ihn dabei beobachtete, wie er sich den Löffel mit dem braunen Pudding in den Mund schob.

Mein Blick blieb an seinen Lippen hängen. Ich sollte wegsehen. Sollte nicht schon wieder daran denken. Daran, wie es wäre diese Lippen zu küssen.

Aber ich konnte nicht anders. In meinem Kopf spulte sich die Szene von ganz allein ab. Und ich liebte diese Szene. Würde sie nur zu gern immer und immer wieder durchleben. Auch wenn sie nicht real war.
 

„Du isst ja gar nichts.“ Und wieder hatte Kai mich bei einem meiner Träumereien erwischt. Zum Glück schien er viel mehr an meiner fast noch vollen Schüssel interessiert zu sein als an meinen schmachtenden Blicken. Ich sah auf den Schokopudding. Ich hatte wirklich erst zwei Löffel gegessen. Ein völlig untypisches Verhalten für mich, wenn es um den Nachtisch ging. Vor allem wenn man bedachte, dass Kais Schüssel schon halb leer war.
 

„Ach, das schaffst du doch gar nicht alles alleine!“ Kaum waren die Worte über seine Lippen, streckte er schon den Löffel nach meiner Schüssel aus.

„Hey!“, meinte ich nur lachend und zog die Schüssel etwas näher zu mir.

„Ich will dir doch nur helfen“, kam es als Verteidigung lachend zurück, bevor mir Kai ein kleines Stückchen näher rutschte, um besser an meinen Pudding zu kommen. Ich blieb allerdings hart.

„Das schaff ich auch ganz gut alleine. Iss du erst mal deinen auf!“

„Ich will aber was von deinem.“

Lachend schüttelte ich den Kopf. „Keine Chance.“

„Nur probieren!“

„Vergiss es, Kai!“

„Bitte.“ Der Jüngere zog eine Schnute und sah mir mit großen Kulleraugen entgegen. Ich schluckte. Mir fiel es so schon schwer Kai irgendetwas auszuschlagen, doch wenn er mich so bittend ansah, war es einfach unmöglich.

Kai schien das auch zu wissen, denn im nächsten Moment öffnete er leicht den Mund und gab einen „Ahhh...“-Ton von sich gab wie ein kleines Kind, das gefütterte werden wollte. Ohne genauer darüber nachzudenken, erfüllte ich ihm seine Bitte.

Gebannt sah ich dabei zu, wie sich die wunderschönen Lippen um den Löffel legten und Kai genießerisch die Augen dabei schloss. Zwar hielten meine Finger nur den Stiel fest, doch ich glaubte deutlich zu spüren wie Kais Zunge über den Löffel glitt. Mit leicht zitternder Hand wartete ich, bis sich die Augen des Jüngeren wieder öffneten. Ein verschmitztes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als ich den Löffel wieder seinem Mund entzog.
 

Mir wurde heiß.

Das gedämpfte Licht, der Kerzenschein, die Couch und dann auch noch das. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, der andere versuchte mich zu verführen. Aber das konnte nicht sein. Er würde so etwas nicht tun. Nicht Kai.

Schließlich hatten wir die Entscheidung gemeinsam getroffen, zum Wohle der Bands und unserer Freundschaft nichts miteinander anzufangen. Und Kai hielt sich an Regeln. Normalerweise.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Yoshiki_Deyama
2010-01-25T20:26:06+00:00 25.01.2010 21:26
Verdammt! "Weil du mich immer verführst!" Ich hab da etwas anderes gedacht…
Aber das ist ja so süß, dass man einen Zuckerschock bekommt!

Vielleicht sollte Nao Kai einfach auf die Couch drücken und küssen. Dann wird Kai sehen, dass man Regeln ändern kann!
Bin schon sehr gespannt auf das nächste Kapitel!
lg ^.^

Von:  klene-Nachtelfe
2010-01-23T23:28:18+00:00 24.01.2010 00:28
Omg, omg, omg, omg, omg, omg,...Oh mein Gott war das süß!!!!
Einfach fantastisch!!!
Na wenn Kai da mal nicht eine Regel nicht beachten möchte!
Wirklich tolliges Kapitel, bin sehr auf das Näcshte gespannt!!!
LG -^.^-
Von:  Serejane
2010-01-22T20:59:29+00:00 22.01.2010 21:59
ich raste aus =3=
ich weiß gar nicht was ich jetzt dazu sagen soll xD
ich will weiterlesen *hibbel* ich muss sagen, dass ich mich bei den anspielungen immer freue xD gleichtzeitig denk ich aber auch "meeeeeeiiiiiiiiiiiiiine Güte ..." hrm.. ja... wieso muss freitag noch so lange hin sein? ;3; nyu... auf nächsten freitag! *cola kipp*

Von:  Kari-chan07
2010-01-22T17:05:17+00:00 22.01.2010 18:05
>>Der Jüngere zog eine Schnute und sah mir mit großen Kulleraugen entgegen. << *O* das stell ich mir wahnsinnig niedlich vor. Wie kann Nao sich da bitte halbwegs zusammenreißen? xD Ich wär schon lange verschmachtet xDDD

Die Futon-Diskussion fand ich toll :D Ich bin dafür, das Kai den Futon von Nao mal testet ;)
Ach, und ich find`s toll, das Nao Kai immer "verführt" xD

Hach, die beiden sind süß ^~^
Ich freu mich auf`s nächste Kapi!

Liebe Grüßlis
des Kari ^o^
Von:  Deida-chan
2010-01-22T16:54:11+00:00 22.01.2010 17:54
hihihi voll toll.
uii es wird immer spannender*zwinker*
ich freu mich auf den nächsten freitag ^^
süße nachspeise ! ^^
lg deida
Von:  --baozi
2010-01-22T16:15:12+00:00 22.01.2010 17:15
Normalerweise ist aber der Standard und dieser wurde in dieser FF ja schon mehr als oft genug nicht eingehalten *nod*
Ich finds irgendwie toll das die Kapitel immer Freitags kommen oo
Freitag ist ein toller Tag dafür ^____^
Ich verbinde diesen Tag schon irgendwie mit Nao und Kai xD
Lustige Welt~
Auf jeden Fall geht es ja immer heißer her bei den beiden *-*
Nur was folgt nach der Nachspeise? oo
Ich mein, wer kreativ ist kommt schnell drauf, aber ich bin unkreativ
(Geheiligt sei es, dass ihr diese FF schreibt und nicht ich!)
LG Kigo <3


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