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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 63

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Warum musste er sich auch so aufregen? Dazu hatte doch überhaupt keine Notwendigkeit bestanden. Doch wie immer musste sein Bruder ja wieder einmal hoffnungslos übertreiben. Immerhin verlangte er nicht mehr von ihm, als er zu geben bereit war. Diesem Werwolf gegenüber hatte er doch auch das gleiche Versprechen gegeben, auch wenn er noch immer nicht vorhatte es einzulösen. Das war schließlich noch immer ein Werwolf.

Raidon schnaubte angewidert, als er ihren Unterschlupft betrat. Seine beiden Leibwächter folgten ihm in geringen Abstand. So weit entfernt um nicht aufdringlich zu wirken, doch nahe genug um ihn im Extremfall mit ihrem Körper zu schützen. Von seinen Männern erwartete Raidon nichts geringeres als dieses Opfer, wenn es um sein Leben ging.

Nachdem er wieder in ihrem Hautgebäude war, wanden sich seine Gedanken wieder den aktuelleren Themen zu. Eines davon war die überzogene Reaktion seines Bruders gewesen. Ja, warum sah er so ein Problem darin, er machte doch das Gleiche. Nur das niemals jemand davon erfahren würde. Selbst seine selbstgewählten Schatten mussten in angemessenen Abstand warten. Und wenn er es machte, dann durfte das für Cai doch kein Problem sein, es war ja seine Rasse und er schien dem Wolf nicht allzu abgeneigt zu sein.

Denn wenn Cai glaubte, das er nicht wusste was damals im Kerker passiert war, dann täuschte sich sein Bruder. Natürlich hatte er bemerkt, das Cai seinem Gefangenen regelmäßig Essen gebracht hatte. Um das nicht zu merken, musste man ja mit Blindheit geschlagen sein. Jeder würde es merken wenn sein Gefangener bei Flüssigkeitsentzug so fit blieb. Trotzdem hatte er es geduldet, seinem Bruder zuliebe. Er war fest davon überzeugt gewesen das Cai wusste was er da tat. Man hatte ja gesehen wie es ihm der Wolf dankte.

„Raidon.“

Eine Stimme neben ihm ließ ihn aus seinen Gedanken aufschrecken. Sofort verringerten seine Leibwächter ihren Abstand zu ihm. Er wand sich der Stimme zu, die aus einem der Seitengänge gekommen war. „Elise.“

Es wunderte Raidon, das sie ihn von sich aus ansprach. Obwohl das was sie bis jetzt gesagt hatte, war ja noch nicht viel. Wenn es nicht von Elise gekommen wäre, dann konnte man es sogar als Gruß durchgehen lassen.

Sie sah auf seine Leibwächter. „Können wir uns kurz unterhalten? Alleine?“

„Ich habe nichts gegen eine Unterhaltung Elise. Doch wenn, dann werden meine beiden Untergebenen dabei sein. Aber keine Sorge, sie sind sehr diskret.“ Er ging nicht das Risiko ein mit ihr alleine in einem Raum zu sein. Jetzt nicht mehr, wenn er es Recht bedachte, dann hätte er dieses Risiko niemals eingehen sollen.

Sie lächelte spöttisch. „Oh, hast du etwa Angst vor mir?“

Raidon erwiderte dieses Lächeln strahlend. „Nein, ich traue dir nur nicht.“

„Es scheint das du dazugelernt hast.“ Elise seufzte und zog einen silbernen Dolch aus der Tasche ihres Kleides. Diesen übergab sie einem seiner Leibwächter.

„Nun zufrieden?“

Der Vampir zwang sich unbeeindruckt zu bleiben. Das war nur eine Demonstration gewesen um ihn zu verängstigen. Auch wenn sie eine Waffe bei sich trug, so hätte sie diese niemals eingesetzt um ihn zu töten, das war viel zu plump. „Wir können reden, zu meinen Bedingungen.“

„Wenn du willst.“ Elsie schien nicht sehr glücklich über diese Entscheidung zu sein.

„Okay, dann fangen wir gleich mit dem Essentiellen an. Was hast du vor?“

„Was meinst du?“ Raidon gab sich Mühe unwissend zu wirken. Natürlich wusste er worum es ging, oder er konnte es sich vorstellen. Es war klar, das Elise nichts von seinen Ränken mit den Wölfen wusste, sie konnte schließlich nicht alles wissen. Und wenn sie davon wüsste, dann würden sie sich nicht hier unterhalten sondern vor ihrem Vater, wenn möglich mit dem gesamten Rat als Zuhörern.

„Du weißt was ich meine. Dieser Krieg. Ich will ihn und du auch, zumindest war es einmal so. Also was hat deine Meinung geändert?“ Seine Schwester sah ihn an, wie ein kleines Kind dessen Psyche sie zu verstehen versuchte.

Wie nett, sie versuchte seine Gründe zu erfahren. Nur stellte sie sich dabei nicht allzu geschickt an, was nur hieß das sie es gar nicht wissen wollte. Wahrscheinlich suchte sie nur ein Thema um zu ihrem eigentlichen Ziel zu kommen. Er musste aufpassen um sich nicht zu verplappern. „Was hat deine geändert?“

Sie schüttelte nur tadelnd den Kopf. „Ich dachte man hätte dir Manieren beigebracht Bruder. Man beantwortet eine Frage nicht mit einer Gegenfrage.“

„Doch, wenn man die Frage nicht beantworten will. Deswegen meine Frage, denn mich interessiert deine Antwort ebenso wenig, wie dich die meine.“ Irgendwie fühlte er sich Elise gerade mächtig überlegen. Es war ein tolles Gefühl, wenn er auch wusste das es schädlich war. Wenn er deswegen unvorsichtig wurde, war es nur ein kurzer Sieg.

„Gut.“ Elise verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre Augen wurden schmal und in ihrem Blick lag etwas lauerndes, bedrohliches.

„Dann sag mir einfach warum du mir die Verhandlungen überlassen hast? Du weißt das ich alles zunichte machen kann, den ganzen Frieden der unserem Vater so wichtig ist. So komme ich auch zu meinem Krieg.“

Es war erstaunlich mit einem Mal war sein Hochgefühl wie weggeblasen. Er musste herausfinden wie sie das schaffte. Die Gefühle der Wesen mit so wenigen Worten zu manipulieren, musste sehr hilfreich sein. Doch er durfte sich davon nicht beeindrucken lassen.

Raidon merkte, das auch seine Leibwächter den Umschwung in Elises Stimmung bemerkt hatten. Unmerklich machte er mit der Hand eine Bewegung, ein Zeichen das keine Gefahr drohte. „Ich wollte es aus dem gleichen Grund, wie du mich als Leiter der Verhandlungen wolltest. Ich will sehen wie du versagst.“

In diesem Fall konnte er offen sein, immerhin kannten sie beide den Grund. Es war komisch, das Elise extra nachfragte. Allerdings hatte er noch einiges zu sagen. „Wenn du versagst, wirst du Jahre wenn nicht sogar Jahrzehnte brauchen um deinen Ruf wiederherzustellen. Jeder von uns weiß was für eine leichte Sache das ist, deswegen wird ein darauf folgender Krieg auch als Versagen gewertet. Ich bin mir nicht sicher, ob dir das soviel Wert wäre. Selbst wenn du den Wölfen die Schuld gibst, ist da noch immer Samuel, der sich nicht bestechen lässt. Nein, Elise diese Sache kannst du nicht zu deinen Gunsten nutzen.“

Raidon beugte sich etwas näher zu seiner Schwester. „Ich weiß wie Hass jemanden verblenden kann. Und du hasst die Werwölfe, du hast allen Grund dazu nicht wahr? Ja, ich werde mit Freuden zusehen wie du versagst.“

Elises Augen weiteten sich einen Moment lang entsetzt. Sie wich einen Schritt von ihm zurück, doch dann fing sie sich wieder. „Glaub nicht das du gewonnen hast. Ich bin froh das die Fronten nun geklärt sind.“

Sie strich sich mit einer Hand über die Haare. „Du bist hundert Jahre zu früh dran um dich mit mir zu messen. Hochmut kommt vor dem Fall und ich werde dafür sorgen das es ein Fall wird der mit dem Tod endet. Deinem Tod. Denk an meine Worte wenn es soweit ist.“

Bei diesem Worten hatten sie wieder zu ihrem gewohnten Lächeln zurückgefunden. Zufrieden sah sie ihn an und knickste spöttisch. „Ich verabschiede mich nun mein Prinz.“

Aus ihrem Mund klang sein Titel wie der pure Hohn, was er auch sein sollte. Raidon sah ihr mit gemischten Gefühlen nach, als sie ging. Sein Blick glitt zu ihrem Dolch, den sein Leibwächter noch immer in der Hand hielt. Ob er sollte? Ein Wurf und das Problem wäre aus der Welt. Ja, nur das er dann keine Zeit mehr hätte sich an seinem Sieg zu erfreuen, bevor man ihn einsperrte.

Raidon wusste nicht Recht ob er nun erfreut sein sollte, weil er mit seinen Vermutungen Recht gehabt hatte, oder beunruhigt weil sie ihm gedroht hatte. Mein Gott, sie hatte ihn bedroht und das offen und ungeschminkt. Und niemand hatte das mitbekommen um es zu bezeugen.

Sein Blick glitt zu seinen Leibwächtern, nur um einen Moment danach den Kopf zu schütteln. Wer würde ihnen schon glauben? Sie standen in seinem Dienst und waren ihm loyal bis in den Tod, ihre Aussage würde kein Gewicht haben. Aussagen von Leibwächtern wurden nur ernst genommen wenn sie gegen ihren Herrn aussagten, einfach weil das praktisch war. Jetzt hatte er wirklich Probleme es würde nun bestimmt alles schwieriger werden. Elise hatte ihre Ziele klargemacht und um dem entgegenzuwirken musste Raidon alles versuchen. Der Einsatz war schließlich sein Leben.

Raidon straffte sich. Seine Worte waren an seine Leibwächter gerichtet, wenn sein Blick auch in die Richtung sah in der Elise verschwunden war. „Das meine Herren ist unsere Feindin. Dieser Schlange müssen wir die Giftzähne ziehen.“



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