Zum Inhalt der Seite

Wolfsblut

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Titel: Wolfsblut

Teil: 83

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

„Nein, bestimmt nicht.“

Warum mussten sie immer so vehement gegen jede Neuerung sein? Kein Wunder das Darian so nichts verändern konnte. „Warum? Es ist eine Chance die Jäger zu besiegen.“

„Er ist ein Jäger, wir können ihm nicht vertrauen.“ Der ältere Werwolf sah ihn entschlossen an.

„Er war ein Jäger. Nun ist er Werwolf.“ Taro neben ihm fixierte ihren Gegner fest.

Darian war erstaunt von Taros neuer Haltung. Zum ersten Mal in einer Sitzung bekam er Unterstützung von ihm. Entweder hatte er seine Taktik geändert, oder ihm lag wirklich viel an diesem Plan.

„Etwas das niemals hätte passieren dürfen.“

Es war beinnahe komisch das dieser Einwurf gerade von Rhys Onkel kam. Darian fragte sich ob er wusste, wem sie dieses neue Mitglied zu verdanken hatten? Wahrscheinlich schon.

„Lasst es uns doch noch einmal in Ruhe durchgehen.“ Venus Stimme klang richtig beruhigend in dieser Diskussion.

„Also dieser Jäger ist bereit in den Hauptsitz der Jäger einzudringen. Dort wird er eine Bombe deponieren, die uns dieses Problem vom Hals schaffen wird.“

Darian hob ermahnend eine Zeigefinger. „Bomben, es werden mehrere sein, damit wir auch ganz sicher sein können.“

Venus lächelte beruhigend. „Gut, Bomben. So nebenbei wird er den Anführer, falschen Anführer…“

Sie verbesserte sich rasch als Darian schon wieder zu einer Verbesserung ansetzen wollte. „…erledigen. Noch dazu wird er Beweise suchen, die die Probleme zwischen uns und den Vampiren bereinigen werden. Richtig so?“

„Ja.“ Dem gab es nichts mehr hinzuzufügen. Im Großen und Ganzen war das ihr Plan. Es gab noch einige kleine Zusätze, doch die konnte man auch noch später zur Sprache bringen.

„Aber warum sollten wir dem Jäger vertrauen? Was verbindet ihn mit uns?“ Venus sah ihren Sohn fragend an.

Ja, das war das Problem das er ihnen glaubhaft erklären musste. Er hatte ja gesehen wie er mit Rhys umging, das konnte nicht gespielt sein. Aber das würde hier wohl niemand als Beweis durchgehen lassen. „Nun er verdankt Rhys sein Leben.“

„Außerdem liebt er ihn.“

Darian schloss die Augen bei Taros unbedachten Einwurf.

„Inakzeptabel.“

„Lachhaft.“

Darian schüttelte den Kopf. Das würde niemals klappen, dafür saßen hier die falschen Leute.

„Ruhe.“ Dieses Wort war in einer normalen Lautstärke ausgesprochen worden und das nicht einmal mit Nachdruck. Doch die Wirkung war enorm. Sofort erstarb jedes Wort im Saal. Überraschte und ehrfurchtsvolle Blicke richteten sich auf die Sprechern. Auch Venus sah ihre Schwester aus weit aufgerissenen Augen an.

Shiva schien das aber nicht weiter zu beeindrucken. „Ich verfolge nun schon seit einigen Monaten diese Sitzungen und bin entsetzt. Mir scheint es als denke keines der Mitglieder hier noch an das Wohl unseres Volkes. Von Anfang an wurde von einigen hier nur auf einen Krieg hingearbeitet. Ihr seid hier um das Beste für das Volk zu entscheiden, nicht um eure Meinung durchzusetzen. Wenn neue Ideen kommen, dann werden sie von Anfang an abgeblockt. Wenn die Älteren hier keine Ideen haben, dann sollten sie wenigstens den Jüngeren zuhören. Diese Idee ist gar nicht so wahnwitzig, es ist sogar die einzige Option die wir haben. Die andere wäre zu sterben und das ist nicht im Sinne unseres Volkes.“

Sie nickte Darian zu. „Er soll es machen. Wir haben nichts mehr zu verlieren.“

Auch Darian war geschockt, doch fand er rasch seine Stimme wieder. „Er will uns nur unter der Bedingung helfen, wenn dem der ihn gebissen hat nichts passiert.“

Shiva hob eine Augenbraue. „Er will eine Amnestie für diesen jungen Werwolf? Die soll er haben, wenn er erfolgreich ist. Das wird ihm ein Anreiz sein.“

„Aber…“ Der Wolf der einen Einwurf wagen wollte, verstummte sofort wieder als Shiva ihn ansah.

„Es mag vielen hier vielleicht entfallen sein, doch ich bin eure Königin. Mein Wort zählt ebenso wie das eures Anführers. Das ist meine Entscheidung und ich erwarte das ihr Folge geleistet wird. Komm Venus.“ Mit diesen Worten stand sie auf und verließ den Raum. Venus folge ihr noch immer etwas irritiert.

Als sie den Raum verlassen hatten, beugte sich Darian grinsend zu Taro. „Weißt du was, ich mag deine Mutter.“

Taro nickte nur stumm.

Die Blicke der Anwesenden richteten sich auf ihren Anführer.

Dieser erwiderte ihre Blicke fragend. „Was? Ihr habt sie gehört oder?“

Damit stand auch er auf und folgte seiner Frau.

Darian und Taro sahen sich vielsagend an und grinsten dann wie auf ein Zeichen.

„Wir haben einen Freifahrtsschein.“

Darian nickte bei diesen Worten. „Ja wichtig ist nur, das wir das nicht verpatzen.“

Ansonsten wäre nicht nur ihr Ruf angeknackst und er bezweifelte nicht das seine Tante das so einfach hinnehmen würde.

„Das liegt nicht an uns Darian. Der Jäger führt diesen Plan aus und das ist der einzige Teil der mir Sorgen macht.“

Darian sah das nicht so pessimistisch wie sein Freund. Dieser Plan hatte reelle Chancen, wenn er es auch nicht gut fand das man sich nur auf einen Mann verlassen musste. Allerdings wie hatte Shiva so schön gesagt, sie hatte keine andere Option. Zum Glück war er genügsam. Er nahm was er bekam und machte das Beste daraus.
 

Als Taro sein Arbeitszimmer betrat traf ihn der interessierte Blick aus zwei hellgrünen Augen.

„Und?“

Taro seufzte. „Wir haben es diskutiert.“

„Aber keine Entscheidung getroffen.“ Cai wirkte nicht sonderlich überrascht.

„Doch es wurde eine Entscheidung getroffen. Wir haben freie Bahn.“ Doch irgendwie konnte er sich nicht darüber freuen. Wahrscheinlich waren das nur die Nachwirkungen. Es war mehr als nur ungewöhnlich auf welche Art sie ihr Ziel erreicht hatten. Was hatte seine Mutter nur dazu bewegt ihre Stimme zu erheben? Sonst sprach sie doch auch nie in der Gegenwart von Männern, er wusste nicht einmal ob sie und sein Vater überhaupt ein Wort wechselten. Doch darauf wusste wohl nur sie selbst eine Antwort.

Er setzte sich neben Cai auf die Couch.

„Du wirkst ja nicht sehr motiviert.“

„Doch, ich bin motiviert.“ Daran lag es nicht. Motivation hatte er genug, immerhin kam es seinen Plänen zugute. Alles was einen Krieg verhinderte war gut.

Cai nickte. „Hoffentlich. Wenn wir die Information dann meinem Bruder geben, sollten wir diesen Krieg verhindern können.“

Moment. Sofort war Taro wieder mehr als nur aufmerksam. Es war nie die Rede davon gewesen das Raidon diese Informationen danach bekam. „Wer hat irgendetwas von deinem Bruder gesagt?“

Stirnrunzelnd sah ihn der Jüngere an. „Das war doch wohl klar. Oder willst du in die Burg eurer Feinde marschieren und die Beweise vorlegen? Mal abgesehen davon das du es nicht einmal soweit schaffst, wie willst du meinem Vater von der Glaubwürdigkeit dieser Beweise überzeugen? Wenn man weiß das es von euch kommt, sind diese Beweise sinnlos.“

Da hatte er leider Recht. Allerdings gefiel Taro diese Art nicht,

Cai musterte ihn einen Moment eingehend. Dann seufzte er tief. „Sag bloß es stört dich das Raidon so den Ruhm abbekommt?“

Taro sah den anderen Wolf überrascht an. „Nein,… ja,… ach das ist mir doch egal.“

Ja, es war ihm egal das Raidon dadurch den Ruhm bekam. Ihn störte alleine die Tatsache das der Vampir etwas damit zu tun hatte, er traute ihm nicht und das aus berechtigten Gründen. Er war ein verzogener Prinz und in seine Hände sollten er die Rettung seiner Rasse legen? Der Vampir hasste Werwölfe. Außerdem störte es Taro, das Cai das für so selbstverständlich hielt. Nur weil Raidon sein Bruder war, war das noch lange kein Freibrief. „Wir können ihm nicht trauen. Er hasst uns.“

„Das mag sein. Doch er will ebenso wenig einen Krieg wie ihr. Sagen wir so, wenn es einen Krieg gibt, dann weil er es will, nicht weil Elise ihn sich einbildet. Raidon hasst Elise mehr als euch.“

„Ich traue ihm trotzdem nicht und das kannst du mir nicht einmal verdenken.“ Taro ballte die Hände zu Fäusten und atmete tief durch. Er hatte Raidons ganzen Hass zu spüren bekommen, es konnte niemanden geben den er mehr hasste und der noch am Leben war.

In Cais Blick war nun so etwas wie Verständnis zu lesen. Er legte Taro eine Hand auf den Unterarm. „Er hat sich geändert, das musst du mir glauben. Er ist ganz sicher auf unserer Seite.“

„Hör auf.“ Taro strich sich über den Unterarm und befeite sich so von Cais Berührung. Sein Blick richtete sich verärgert auf den Jüngeren.

„Hör auf ihn als den Guten darzustellen, das ist er nicht. Ich respektiere das er den Bruder ist und du ihn liebst. Aber ist nicht barmherzig oder freundlich oder was immer du ihm hier andichten willst. Und wir sind uns auch nicht ähnlich.“ Nein, er würde Raidon sicher niemals als Verbündeten ansehen, oder auch nur als Wesen mit dem er im selben Raum sein konnte. Aus diesem Grund gefiel es Taro auch nicht, wenn Cai von ihm sprach oder noch schlimmer, sie miteinander verglich. Und das machte er ständig, wahrscheinlich sogar dann, wenn er es nicht aussprach.

Cai schwieg und musterte ihn verwundert. Nur kurz wand er den Blick ab, bevor er ihn wieder auf ihn richtete. „Bist du etwa eifersüchtig auf Raidon?“

Zwar klang seine Stimme verwundert, doch man merkte das er es als Scherz gemeint hatte.

„Was wenn es so wäre?“ Taro machte sich nicht die Mühe ihn anzusehen. Es war ihm peinlich, doch es war wohl an der Zeit. Wenn Artemis und Darian einer Meinung waren, dann war es an der Zeit dafür. Und beide hatten ihm klargemacht das er darüber nachdenken und vielleicht auch reden sollte. Nun, er packte dieses Problem bei der Wurzel.

Ein verblüfftes Schweigen war das Ergebnis, bevor Cai wieder etwas sagte. „Dann ist es unnötig. Raidon ist mein Bruder, es ist klar das er immer gewinnen würde.“

Jetzt sah Taro doch auf. „Und ich? Was bin ich für dich?“

Cai sah ihn überrascht an. Er zögerte bei der Antwort, wenn auch nur kurz. „Du? Du bist der Mann der mich meiner Familie entrissen hat.“

„Aber du hasst mich nicht.“ Es war keine Frage, das hatte Cai ja selbst zugegeben. Ebenso wie er zugegeben hatte das er kein schlechter Werwolf war. Wenn das auch in einem anderen Zusammenhang gewesen war, doch das spielte im Moment keine Rolle.

„Nein, aber das heißt auch nicht das ich dich automatisch mag.“

„Was dann?“ An dieser Antwort war Taro nun wirklich interessiert.

„Ich,… ich akzeptiere dich. Vielleicht mag ich dich auch ein wenig. Doch das ist nichts auf das man sich etwas einbilden könnte.“

„Nun ich mag dich. Laut Artemis Beobachtungen sogar mehr als gut für mich ist.“ Taro hielt kurz inne. Irrte er sich oder wurde Cai gerade rot?

Der Jüngere sah ihn stirnrunzelnd an. „Was hat sie beobachtet?“

Taro winkte gelassen ab. „Kein Ahnung aber sie meinte das eben. Dafür müsstet du schon mir ihr sprechen.“

„Aha.“ Der Jüngere wirkte nicht sehr erfreut.

Lächelnd musterte Taro den Jüngeren. „Nun ich glaube doch darauf kann man aufbauen. Du hasst mich nicht und ich mag dich. So können wir auf jeden Fall Freunde werden.“

Natürlich nur wenn Cai nicht allzu oft seinen Bruder erwähnte und sein Vertrauen nicht noch einmal verletzte.

„Ich habe dich gerade erst betrogen, wie kannst du da auf einmal mit einem Freundschaftsangebot kommen?“ Der Braunhaarige sah ihn skeptisch an.

Der Ältere seufzte. „Nicht nur du hast mich in dieser Hinsicht betrogen, auch Artemis und Darian. Ich habe ihnen vergeben, also wäre es unfair dir gegenüber wenn ich es dir ewig nachtragen würde.“

Cai erhob sich. Noch immer lag Skepsis in seinem Blick „Du bist ein komischer Werwolf, Taro.“

Er schüttelte den Kopf. „Ich muss gehen.“

Damit verließ Cai den Raum.

Taro sah ihn nach. Ja, er war wohl wirklich ein komischer Werwolf. Vor allem weil er nicht wusste warum er das Gespräch in eine solche Richtung gelenkt hatte? Was versprach er sich davon? Doch es waren alles Dinge, die er wirklich hatte wissen wollen. Langsam wurden die Dinge wirklich kompliziert.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück