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Mehr als nur ein Leben in Gefahr

Zwischen FBI und den Männern in Schwarz
von

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Vorbereitung zum Showdown

Er fing nicht an zu Arbeiten, blieb nur noch bei mir liegen und wollte mich nicht mehr loslassen, was mich auch nicht störte. Ich wollte gar nicht von ihm losgelassen werden und ihm ununterbrochen in die Augen schauen. Auch wenn er mir schon so oft weh getan hatte und wenn er manchmal nicht wusste was er mit mir oder anderen tat, wollte ich ihn auch nie wieder gehen lassen. Er sollte nun ganz alleine mein Mann sein und nie wieder weg gehen und ich würde ihn auch nie weg schicken, denn das war mein Glück, so glaubte ich es zumindest und wenn ich noch so viele andere Leben zerstören musste.

Das brachte meine Gedanken wieder auf den morgigen Tag, an dem ich so viele Menschen töten musste. Mit Sherry hatte ich kein Problem, sie kannte ich ja kaum und da ich wusste, dass sie schon was mit Gin hatte, würde es mir erst recht ein Vergnügen sein sie langsam und qualvoll hinzurichten. Jedoch war es bei Kudo so schwer die Überwindung zu finden. Jetzt redete ich mir noch ein, dass ich keine Skrupel hätte, aber was ist wenn er dann vor mir steht und mich nur mit seinen unschuldigen Augen anschaut. Um Sherry würde sich Gin wahrscheinlich selbst kümmern, denn in ihm waren so viele Gefühle für sie und gegen sie.

"Gin?"

"Hm?"

"Was ist wenn Sherry morgen vor dir steht und sie dich wieder will bzw. sie wieder in die Organisation kommen will. Was geschieht dann?"

"Nichts. Über was machst du dir Sorgen? Das ich wieder etwas mit ihr anfangen könnte? Das sie wieder in die Organisation kommen darf? Ach komm schon, das ist doch absurd, Kleine. Erstens ist sie eine Verräterin und denkst du ich werde mich dazu bringen lassen mit beschuldigt zu werden? Sie wird mich nicht rumkriegen, weil du die einzige Frau in meinem Leben bist. Aufgenommen werden würde sie sowieso nicht. Wer einmal der Organisation den Rücken zugekehrt hat, auf den steht die Todesstrafe. Hab keine Angst, ich kümmere mich um sie."

"Und was ist, wenn ich Skrupel hab jemand anderen umzubringen? Ich mein, wenn ich direkt vor demjenigen steh ist es nochmal etwas anderes, als wenn ich von weitem auf einen Knopf drücke. Was würde dann mit mir passieren?"

"Also entweder sie würden denken, dass man einen Schwächling nicht gebrauchen kann und dich hinrichten oder du würdest versetzt werden."

"Würdest du dich für mich einsetzen?"

"Dieses Mal lasse ich es nicht mehr zu einen Menschen zu verlieren, den ich liebe. Ich würde dich in Schutz nehmen und wenn das nichts bringen würde, können sie mich gerne mit dir töten."

"Du würdest mit mir in den Tod gehen?", verwundert, aber auch gerührt stiegen mir Tränen in die Augen.

"Was bringt es mir nun, wenn ich ohne dich weiter lebe? Dann würde alles nur noch aus töten und Hass bestehen. Ich habe auf dich gewartet und jetzt wo ich dich habe, werde ich alles mit dir tun. Ob ich jetzt mit dir lebe oder mit dir sterbe. Ich weiche nicht mehr von deiner Seite. Telia, ich liebe dich."

"Aber... Gin... warum willst du dein Leben wegen so jemanden wie mir aufgeben."

"Sch.. lass uns nicht weiter darüber sprechen. Lass uns ausruhen und morgen schauen wir dann weiter."

"Vielleicht konzentriere ich mich nur noch aufs Töten und denke gar nicht darüber nach, wer da eigentlich vor mir steht. Einfach nur zielen und den Abzug betätigen."

"Du sollst aber nicht zu einer Killermaschine wie ich werden, ja?", schäkert er.

"Ich pass auf mich auf, keine Angst. Und ein wenig Aggressivität im Blut kann auch nicht Schaden, dann ist die Chance, dass ich irgendwann mal einen Herzinfarkt bekomme sehr niedrig", scherze ich lachend und gebe ihm einen Kuss auf den Mund.

"Lass uns schlafen", erwidert er diesen und wir kuscheln uns in den Schlaf.
 

Es war der nächste Morgen und ich hörte durch das einen Spalt breit geöffnete Fenster die Vögel zwitschern. Achtlos streckte ich mich, dann zuckte ich durch das Grummeln meines Nebenmannes zusammen. Ich drehte mich vorsichtig zu ihm um. Er hatte mir den Rücken zugekehrt und zog gerade die Decke ein Stück weiter über seine undbedeckten Schultern. Ich schlang meine Arme um ihm, richtete mich ein Stück auf um ihm einen Kuss auf seine Wange zu geben. Wieder grummelte er. Ich kicherte: "Na Schatzi, hast du gut geschlafen?"

"Hm.. lass mich noch ein bisschen weiter schlafen.. Ich bin müde."

"Soll ich dir Frühstück ans Bett bringen, mein mörderischer Gebieter."

Er lachte bösartig auf: "Ja so ein Spitzname gefällt mir." Er drehte sich um und küsste mich auch zaghaft auf den Mund. Seine Augen waren nur einen kleinen Spalt geöffnet und er hatte dunkle Schatten unter den Augen. So sah er noch gruseliger und angsteinflößender aus wie sonst. Also wenn ihn so seine Opfer sehen könnten, hätten sie wahrscheinlich um den Tod gebettelt. Komische und amüsante Vorstellung.

"Brauchst du ein wenig Make-Up, Schatzi. Du siehst aus als hättest du 3 Tage am Stück durchgemacht", schäkerte ich.

"Halt die Klappe! Ich geb dir gleich Make-Up! Na gut, wenn du es so willst. Lass uns eben aufstehen, aber wehe du nervst mich dann immer noch mit deinen Sprüchen."

"Oh ist meine Bösartigkeit etwa schlecht gelaunt. Nun denn, da muss ich wohl alleine ein Bad nehmen, ohne meine schlechtere Hälfte", witzelte ich weiter.

Er lachte wieder auf und schlang dann seine Arme um meine Taille, als würde er mich nicht gehen lassen wollen. Wahrscheinlich war dies auch so, aber er sagte kein Wort. Ihm hatte es im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache verschlagen. Also so viel ich wusste hatte er gestern Abend nichts getrunken, also konnte er kaum einen Kater haben. Deshalb durfte ich ihn wohl oder übel weiter ärgern. Ich streifte seine Arme von mir ab und wiederholte: "Also ich gehe jetzt baden, wenn du willst, kannst du gerne mitkommen, die Wanne ist groß genug für dich Riesen und mich", lachte ich und stand auf.

"Ach willst du wirklich, dass ich dich schon zu so früher Zeit nackt sehe?"

"Wieso findest du diese Kurven nicht anbetungswürdig und würdest sie gerne mal unverhüllt sehen."

"Also ich möchte mir für sowas gerne mehr Zeit lassen."

"Seit wann so vernünftig, Boss?"

Ich glaube, ich fand diese Bossmasche nur halb so amüsant wie er, denn er konnte nicht aufhören zu Grinsen, immer wenn ich so mit ihm sprach. Naja im Grunde genommen war er ja auch mein Boss und es sprach nichts dagegen, dass ich so mit ihm sprach, nachdem ich ihn immerhin schon unzählige Male zur Strecke gemacht hatte und mehr als aufsässig war. Also man konnte mich kaum als einen Untertanen seiner selbst nennen.

"Nein, nein. Vernünftig nenne ich dies nicht. Aber ich möchte trotzdem warten, bevor wir noch mehr als Massenabschlachtung und Liebkosungen miteinander teilen. Verstehst du das, Zuckermaus?"

"Nein. Dann warten wir eben den heutigen Tag noch ab, der wird mich sowieso die meiste Energie kosten."

Er richtete sich auf dem Bett auf und ich blieb auf meiner Stelle daneben stehen. "Hör zu, Telia. Wenn du noch nicht reif für diese Mission bist, dann lass es mich alleine machen oder ich nehme mir Vermouth, Vodka oder irgendjemand anderen dazu. Du musst das nicht tun, wenn du es nicht kannst."

"Es bleibt keine Zeit für Gefühlsduseleien, Gin. Ich muss dafür bereit sein. Ich bin hier, weil ich hier sein möchte und wenn ich keine Leute umbringen kann, dann gehöre ich nicht hier her. Das hätte ich mir dann auch vorher überlegen sollen. Ich schaffe das, auch wenn es ein extremer Start ist, direkt seinen besten Freund umzubringen. Ich nehme an, du hattest bei deinem Anfang nicht so viele Probleme, Mister Killermaschine?"

"Oh doch und zwar mehr als du. Ich werde dir die Geschichte ein andres Mal erzählen. Sie gehört jetzt nicht hier her. Geh du ruhig schön baden, ich mache mich solange hier schon ein bisschen bereit."

So schlenderte ich ins Bad und anstatt zu baden, wie ich es eigentlich vorhatte, entschied ich mich nur für eine ordentliche Dusche. Denn das war wahrscheinlich weniger Zeitaufwendig.

Als ich aus dem Badezimmer hinaus kam, stand Gin schon bereit für als Nächstes hinein zu gehen: "Deine Waffe und Visitenkarte liegen auf dem Tisch. Ich nehme an, du möchtest noch in dein Zimmer gehen, dich fertig machen?" "Gold richtig. Ich komme dann wieder, sobald ich fertig bin." Er nickte und verschwand im Bad, während ich mich in meinem Zimmer umzog. Ich schlüpfte in eine dunkle Jeans und ein schwarzes tailliertes T-Shirt. Darüber meinen Waffengurt und abschließend eine schwarze ärmellose Weste mit Pelz an der Kapuze. Ich schmückte mich noch mit Accessoires und trug ein wenig Make-up und Wimperntusche auf. Dann ging ich zurück zu Gin.

Dieser stand mitten im Raum und zog gerade ein T-Shirt an. Sein Körper war mit seinen Mitte 30 wirklich anbetungswürdig. "Entschuldige, ich habe nicht angeklopft", beschämt hob ich meine Hand vor meine Augen, linste jedoch durch zwei Finger hindurch. "Als ob du nicht wüsstest wie ein Mann nackt aussieht und mein Gott vorhin wolltest du das doch noch unbedingt. Es war ja nur mein fabelhafter Rücken oder?", lachte er verrucht. Nur der Rücken, der war ja lustig drauf. Ich ging zum Tisch und nahm mir die Sachen, die er für mich bereit gelegt hatte. Die Waffe steckte ich in den Gurt und die Visitenkarte in meinen Geldbeutel.

"Ich werde den Aktenkoffer mitnehmen. Darin befinden sich Schalldämpfer und Ersatzmunition", deutete er auf den Schreibtisch und zog sich derweil die lange blonde Mähne aus dem Shirt. Ich nickte und hatte das Gefühl angespannt zu sein. Das merkte er mir natürlich - mit seinen überdimensionalen Menschenkenntnissen - sofort an und kam einige Schritte auf mich zu, legte mir behutsam die Hand auf meine Schulter, während er sprach: "Bist du dir wirklich sicher, dass du das schaffst?" Wiederrum nickte ich und legte meinen Kopf an seine Brust: "Ich wäre es nicht wert hier zu sein wenn nicht, oder?" Er klopfte nun sanft auf meinen Rücken: "Du schaffst das. ich bin bei dir und geb dir Rückendeckung, wenn es brennzlich wird." Ich lachte nervös: "Ja, aber schieß mir dann nicht in den Rücken."Er stimmte in mein Lachen mit ein.

Wir setzten uns noch mal aufs Bett und er gestand: "Kaum zu glauben. Bis vor Kurzem dachte ich wirklich du arbeitest für das FBI." Perplex schaute ich ihn an: "Was? Wieso das denn?" Er seufzte und begann zögernd: "Naja, du kamst so unerwartet hier rein gestürmt. Jeder dachte das." Für einen Moment war ich kurz davor die Wahrheit zu gestehen, doch dann überwand ich dies und die Vernunft kehrte wieder in mir ein: "Die Feds haben es ja schon einmal hier rein geschafft. Warum sollten sie es dann nicht noch mal versuchen." Ich bemerkte sofort, dass er diesem Satz volle Aufmerksamkeit schenkte und wie er darüber nachdachte. Bestimmt wusste er, dass die Polizei hier zwar im Ungewissen stand, es aber noch mehrere Organisationen hab, die versuchten hier rein zu kommen um Ermittlungen anzustellen. Die CIA hatte es auch hinbekommen. Hier gab es viel zu viele Luftlöcher, aber - warum auch immer - keiner kümmerte sich darum. "Lass uns aufbrechen, bevor der Tag vorbei ist!", forderte er mich zum Gehen auf und er erhob sich vom Bett.

Ein mulmiges Gefühl entbrannte meines Magens: "Sollten wir nicht noch ein paar Leute mitnehmen, um sicher zu gehen? Ich meine, was ist wenn das FBI aufkreuzt und zu zweit wären wir denen hilflos ausgeliefert." Er schien ernsthaft über diese Befürchtung nachzudenken: "Am Besten ich trommele eine ganze Horde zusammen. Das wird glaube ich die größte Aktion, die es in der Geschichte der Organisation gab. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass wir mit mehr als nur dem FBI Probleme bekommen werden." Wohl war, er ahnte ja nicht, dass sie gewarnt waren und das war meine Schuld. Ich kann auch nie meine Klappe halten. Gin zückte sein Handy und tätigte einige Anrufe. Darunter befahl er einigen auch noch andere Personen anzuheuern. Er nannte irgendwelche Namen, die wahrscheinlich den Treffpunkt darstellen sollten. Was mich am meisten beunruhigte war, dass er unter anderem auch Mizunashi Rena hinzuzog. Ich konnte ihm schlecht sagen, dass sie für die CIA arbeitet. Oder doch?

Unwissend wo wir uns nun mit den Leuten trafen, folgte ich Gin zu seinem Porsche und wir fuhren schon mal Richtung Beika.

"Du weißt, dass es nicht einfach nur darum geht die Beiden umzubringen und dann ist der Käse gegessen oder?", erfragte er vorsichtig. "Ihr wollt nun wirklich alle umbringen die sie kennen? Aber Gin, die meisten haben doch keine Ahnung von euch und eurer Existenz. Das sind Unschuldige!", fluchte ich lauthals und schaute ihn flehend an. Es tat mir weh zu wissen, dass die Menschen, die keine Ahnung von irgendetwas hatten, unwissend weshalb, sterben mussten. "Und was ist deiner Meinung nach, wenn sie nach dem Tod der Beiden Nachforschungen anstellen?" "Dann müsst ihr euch eben mehr Mühe in eurer Geheimhaltung geben", fauchte ich aggressiv. "Jetzt hör mir mal genau zu, Fräulein! Auch wenn wir zusammen sind, darfst du nicht so mit mir reden! Reiß dich gefälligst zusammen und geh professionell mit der Angelegenheit um. Ich sagte doch, dass Gefühlsduseleien niemandem hier weiter helfen! Hast du verstanden?! Außerdem sind wir nicht die Superhelden die irgendwelche Leute verschonen! Wir sind die Bösen! Wir sind die Terrororganisation! Kapiert?!"

"Ja, Boss." Widerrede war zwecklos, so wie der gerade ausrastete. Jedoch musste ich eindeutig zugestehen, den Befehlston hatte er wirklich drauf. ich wechselte nun das Thema: "Wo genau fahren wir hin?" "Das wirst du noch früh genug sehen."

Und wie ich es sah, unser Treffpunkt war unübersehbar. So viel zum Thema Geheimhaltung. Na, die meisten der Leute würden uns sowieso nur für irgendwelche Gothics halten, die sich gegenseitig Namen von Alkoholsorten gaben.

Der Parkplatz des Beikaparks war noch nie so voll gewesen. Einige mussten sogar schon auf dem Ersatzparkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite ihr Auto abstellen. Entweder wollten alle unbedingt mit ihrem eigenen Wagen kommen oder die halbe Organisation versammelte sich hier.

Gin chauffierte den Wagen auf den Ersatzparkplatz und wir stiegen aus.

„Folg mir einfach“, befahl er und wir gingen zusammen über die Straße, durchquerten den halben Park, bis wir auf einer großen Wiese angekommen waren. So groß wie sie eigentlich war, schien sie momentan gar nicht mehr zu sein, denn überall standen kleine Grüppchen von Leuten, die als sie uns kommen sahen ihre Aufmerksamkeit voll auf uns richteten. Zusammen ergaben diese kleinen Grüppchen eine große Gruppe. Nein, eine Art Heer.

Egal wohin wir uns nun begaben, wir konnten einfach nur auffallen, also hatte es Vorteile und Nachteile und diese glichen sich bekanntlich aus.



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