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Mehr als nur ein Leben in Gefahr

Zwischen FBI und den Männern in Schwarz
von

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Brücken legen ist einfacher als in Stein zu meißeln

Nun, als er anfing zu sprechen, beruhigte sich die Menge schlagartig und alle sammelten sich nach und nach in einem Kreis um ihn, horchten angestrengt zu.

„So meine lieben Kameraden nun ist es soweit, der große Tag steht an. Der Tag an dem wir Sherry endlich gefunden haben und sie töten können. Der Grund weshalb ihr alle alarmiert wurdet, ist nicht der, dass ihr alle an diesem Erfolg teil haben sollt, sondern eher, dass uns nicht nur Sherry begegnen wird. Sie steht unter dem Schutz des FBI und wahrscheinlich auch der CIA, deshalb brauchen wir eure Hilfe. Es geht hier nicht um das einfache Töten. Es wird eine Schlacht. Damit wir uns nicht so auffällig verhalten, können wir nun nicht einfach dort rein stürmen. Sondern ich habe mir ausgedacht, dass wir sie vielleicht irgendwohin locken. Immerhin sind sie genauso viel an uns interessiert wie wir am Tod von Sherry und dieses Schmarotzerschülerdetektiven Kudo. Unsere Aufgabe lautet Sherry und Kudo so schnell wie möglich auszuschalten und alle die diesem Plan in die Quere kommen. Habt ihr das verstanden?"

Die Menge ließ ein tosendes Grölen hören und Gin fuhr fort: „So, Vine wird sich nun mit der Gegenpartei in Verbindung setzen. Habt ihr die Geisel?"

Entsetzt fuhr ich ihn an: "Eine Geisel?!"

„Ja, irgendeinen Anreiz müssen wir in der Hinterhand haben um sie irgendwo hinzulocken", grinste er.

„Wer ist es?!", brüllte ich gereizt. Ich dachte, ich könnte meinen Ohren nicht mehr trauen. Von einer Geisel war niemals die Rede gewesen. Jetzt war ich nunmehr zu sehr gespannt, wer es war.

„Kir, Mizunashi Rena oder unter Hidemi Hondo bekannt", lachte er.

Also hatten sie doch herausgefunden, dass sie für die CIA arbeitete und für sie so sehr von Bedeutung war.

Also zückte ich mein Handy und rief Jodie an.

Sie meldete sich verängstigt: „Ja? Telia, warum meldest du dich?"

„Wir haben eine Geisel. Wenn ihr sie unbeschadet wieder haben wollt, dann kommt zum Fabrikgelände in Shibuya-Süd. Wir erwarten nur dich, Sherry, Kudo, den Professor und meinetwegen noch 2 bzw. 3 Mitarbeiter von euch. Keine Spielchen, sonst ist sie direkt tot. Damit wäre euer Draht direkt kaputt. Treffpunkt wie angeordnet in einer halben Stunde."

Damit legte ich direkt auf.

„Also los geht‘s Leute, ab nach Shibuya die Scharfschützen auf die Dächer maximal 700 Yards entfernt. Die anderen verstecken sich in irgendwelchen Ecken und tauchen erst mit meiner Erlaubnis auf. Ich möchte folgende Leute mit mir kommen sehen. Vine, Vermouth, Vodka und Campari, zusätzlich nehmen wir auch Mizunashi Rena, die Geisel in meinem Wagen mit. Los geht's, viel Glück." Also traten aus der Menge diese 3 Personen auf uns zu.

„Warum darf die dumme Tusse mit, die ist doch noch gar nicht solange dabei", flüsterte der Unbekannte Vermouth zu. Trotz flüstern, war es noch sehr gut hörbar für mich. „Wahrscheinlich eine Aufnahmeprobe. Wenn sie abgeknallt wird, wäre es sowieso nicht so schade um sie. Ich glaube, sie kennt die Leute auch persönlich und hat uns soweit verholfen", antwortete diese.

„Wissen die das eigentlich schon, dass die geschrumpft sind? Nicht das sich gleich alle wundern, wenn sie vor zwei Kindern stehen", fragte ich Gin.

„Jaja, keine Angst die Wissen Bescheid. Wäre auch zu doof wenn nicht", lachte dieser schallend und die Menge strömte auseinander, auch wir gingen zum Wagen.

Ich zündete mir im Wagen eine Zigarette an. Provokant wie ich war, hatte ich mich einfach ohne auf meine Stellung zu achten vorne hingesetzt. Immerhin hatte ich hier Sonderrechte. Dieser Gedanke brachte mich zu einem hämischen Grinsen.

„Was ist?", fragte Gin mich amüsiert und zugleich verwundert, fügte dann noch hinzu: „Ich dachte, du hättest ein komisches Gefühl im Magen und wärst nervös?"

Er startete den Wagen und bedachte mich noch eines kurzen Blickes bevor er los fuhr.

„Ja, habe ich auch. Ich dachte gerade nur über etwas nach.“

Warum glaubte ich, dass er mir das nicht abnahm oder nahm er es mir ab. War eigentlich auch die Wahrheit. Wäre zu komisch, wenn er mir jede Lüge abkaufte, aber dafür nicht die Wahrheit, schäkerte ich mit mir selbst.

Ich war ja mal sehr gespannt, wie ich gleich mit meiner Waffe umging und wie ich es fertig brachte meinen besten Freund umzubringen. Den Menschen, den ich bisher am meisten anvertraut hatte, für den ich bereit gewesen wäre mein Leben zu opfern. Und nun sollte ich ihn eiskalt umbringen.

Ich haderte mit mir selbst. Das würde die schwierigste Mission aller Zeiten werden.

Wie würde ich das hinkriegen und sollte hier schon meine Geschichte aufhören. Nein, ich werde weiter machen und es wird noch weiter gehen, es gibt mehr im Leben als nur töten und getötet werden. Gin hatte mir vorhin auch versprochen, dass er mir Rückendeckung geben würde und wenn ich Shinichi nicht töten konnte, würde er ihn töten. Der Mann war ja ein eiskalter Profikiller, der musste sich mit so etwas auskennen und ich vertraute ihm, ob das nun ein Fehler war oder nicht ist momentan sowieso egal.

Ich musste ihm vertrauen, so wie dem ganzen Rest der Organisation. Dass diese mir auch halfen, wenn ich in Gefahr war.

Eigentlich war das was wir hier waren, so etwas wie eine Familie oder sah ich das falsch?

Ich und Gin waren zumindest schon mal eine und wir hatten vielleicht noch eine großartige Zukunft vor uns.

Moment mal… ich stand hier kurz vor einer Schlacht und dachte an eine Familie mit Gin? War ich jetzt psychisch völlig tot?!

„Te.. Vine, wir sind da! Würdest du bitte aussteigen, wir haben es eilig“, stockte Gin und riss mich damit gewaltsam aus meinen Gedanken. Anscheinend hatte er es auch nicht so drauf von der persönlichen zur beruflichen Person zu springen.

Ich stieg aus und schaute mich um. Das war also der Ort den ich ausgemacht hatte. Eigentlich hatte ich keine Ahnung davon gehabt, was ich gesagt hatte. Immerhin Hauptsache war, dass ich irgendetwas gesagt hatte, vor dem Druck der Menge der Organisation.

Da standen sie auch schon, wie die Hühner auf der Stange, bereit von uns niedergemetzelt zu werden.

Mir wurde übel, wenn ich an das viele Blut dachte, das gleich verströmen würde. Ich wollte gar nicht daran denken, aber es ließ sich nicht umgehen. Nun wo ich vor ihnen stand. Langsam gingen wir zu ihnen. Gin und Campari trugen die gefesselte Mizunashi Rena mit sich und schmissen sie vor unseren Austauschpartnern auf den Boden.

„Was genau ist der Grund, weshalb ihr uns hierher bestellt habt?“, fragte Jodie zornig.

Gin trat einen kleinen Schritt vor und bewies damit, dass er dazu bestimmt war uns anzuführen: „Wir lassen euch gerne in Frieden. Gebt uns die zwei Kinder und wir gehen wieder ohne ein Sterbenswörtchen über all das hier zu verlieren.“

Jodie trat ebenfalls einen Schritt vor: „Warum sollte ich dir glauben, du Bastard! Immerhin hast du Shu umgebracht! Du verdammter…“

„Jodie beruhig dich“, ein großer, schlanker Mann mit grauem Haar, einem grauen Schnurbart zog sie zurück. Er trug einen dunkelgrauen Anzug und ich war mir sicher, dass er der Boss des FBIs war. Sein Name lautete James Black.

Er wandte sich Gin zu, welcher entgegnete: „Unser Verhalten ist nicht ehrenwert. Aber ich denke wir könnten einmal über unsere Verbrechermasche hinwegsehen und euch ziehen lassen, ohne euch auch nur ein Haar zu krümmen. Das ist nicht unsere Art, aber wie gesagt Ausnahmen bestätigen die Regel nicht wahr?“

James schaute mich an und begriff, dass ich die Verräterin gewesen war, in diesem Fall wurde jedoch das FBI verraten und nicht die Organisation. Er schaute mir lange in die Augen und versuchte wahrscheinlich zu lesen, was in mir vorging. Ich blieb standhaft, setzte den mörderischen Blick, der typisch für Organisationsmitglieder war, auf und sagte: „Wo sind sie?“

Geschockt das ich etwas gesagt hatte, strafte mich Gin mit einem gebieterischen Blick. Ich erwiderte diesen und zuckte achtlos mit den Schultern.

„Jodie! Holst du sie bitte!“, bat James seine Mitarbeiterin.

Diese ging und kam mit den beiden Kindern zurück, einem weiteren Mitarbeiter des FBI und dem Professor.

Ich wusste, dass momentan noch Waffenstillstand herrschte, aber ein Schuss konnte diesen schon beenden. Es war grotesk, wie wir voreinander standen und Sherry und Shinichi mich kopfschüttelnd, enttäuscht anschauten. Wenn ich jetzt zusammen brechen würde, dann wäre ich die Erste sein, die Niedergeschossen werden würde, deshalb blieb ich stark und schaute weiter verbittert, hasserfüllt und bösartig.

„Sie besitzt diese Aura. Sie sind überall, ich kann es fühlen“, konnte ich Ai mit zitternder Stimme wispern hören. Shinichi legte seinen Arm um sie und ließ den Blick von mir abschweifen, schaute nun Gin an. Vor ihm hatten die Beiden am meisten Angst, das befürchtete ich. Schon grotesk, denn genau diesen Mann liebte ich über alles. Das kleine Mädchen beobachtete derweil Vermouth. Es passte perfekt, denn das waren die Personen vor denen die Beiden am meisten Angst hatten.

„Übergebt sie uns, dann verschwinden wir wieder“, hielt Gin auffordernd die Hand hin.

„Was wollt ihr mit den Kindern, außer sie töten?“, fauchte Jodie ihn an.

Er erwiderte mindestens doppelt so bissig wie sie: „Wir werden sie in Stücke reißen und ihre Einzelteile euch Stück für Stück zusenden! Aber vorher müssen wir noch einige Tests mit ihnen durchführen. Immerhin sind sie aufgrund des Giftes geschrumpft, während andere gestorben sind.“

„Ihr werdet es ohne mich nicht schaffen hinter dieses Geheimnis zu kommen. Leider weigere ich mich demonstrativ für euch zu arbeiten, lieber sterbe ich!“, schrie die kleine Ai mit erstickter Stimme.

Alles um mich rum lachte, ich tat es nicht, weil ich sie alle lieber genau im Auge behalten wollte.

„Wenn wir ohne dich aufgeschmissen wären, warum haben wir dann noch so lange ohne dich Bestand gehalten, kleine Sherry. Sie dich an, du bist eine Erwachsene in dem Körper eines Kleinkindes und dein Verhalten entwickelt sich auch immer weiter zurück. Was würdest du uns schon nutzen“, schallte Vermouth bösartig.

Gin, der es endlich hinter sich bringen wollte, forderte die drei FBI Agenten nochmals zur Übergabe auf und drohte dieses Mal auch Gewalt an. Er war wirklich ungeduldig und mehr als gereizt. Ich dagegen, die eigentlich die Einzige sein sollte, die gereizt sein sollte, blieb ruhig und hoffte es konnte noch ewig so weiter gehen. Dieses Hin und Her schob die Schlacht immer weiter hinaus.

Sie übergaben uns die Kinder. Irgendeinen Trumpf mussten sie in der Hand haben, sonst hätten sie dies wohl nie getan.

„Vine! Schaff sie in den Wagen und zwar schnell!“, befahl Gin und zückte seine Waffe.

Ich packte die zwei Kinder an der Hand und ging mit ihnen Richtung Auto. Da dieses aber außer Sichtweite war, reichte es nur in die Richtung zu gehen und ich verschwand mit den Beiden hinter ein paar Hecken, wo ich garantiert keine Organisationsmitglieder vermutete.

„So, hier seit ihr erstmals sicher. Ich würde euch gerne etwas anderes sagen, ich würde euch auch lieber verschonen, aber ich muss das tun. Ich habe mich entschieden bei ihnen zu bleiben und ich will auch nur euer Bestes. Besser ich töte euch jetzt, als das die euch später auseinander reißen. Macht mir keine Vorwürfe, ich will es euch nur erleichtern“, da ich die Mittel und Tricks von Shinichi mittlerweile gut studiert hatte, zog ich ihm seine Schuhe, seine Armbanduhr und dann seinen Gürtel aus. Eine andere Erfindung hatte er meines Wissens nicht. Ich zog meine Pistole hervor und linste, die Beiden fest am Arm gepackt, nochmal über die Hecke um zu schauen, wie weit die Anderen waren. Das hätte ich mir auch sparen können, denn die ersten Schüsse hallten schon von den Wänden wider. So ging ich wieder in die Hocke und zog meine Waffe aus meinem Gürtel.

„Es tut mir Leid…“, murmelte ich und ich fürchtete zu weinen.

„Telia! Warte! Es gibt noch einen anderen Weg, denkst du ich hätte mit dem FBI keinen Plan entwickelt, falls das passiert. Hör mir nur kurz zu“, bat Shinichi.

„Nein, ich bin nicht so weit gekommen, um mich jetzt wieder fallen zu lassen. Die Organisation ist mein Leben und ich werde garantiert nicht jetzt, so kurz vor meinem Ziel, alles hinschmeißen. Ich liebe Gin. Er und die Organisation sind mein Leben. Es ist so gekommen, wie es sollte und wie ich es wollte.“

Damit ließ ich es geschehen sein und drückte ab.

„Telia!! Nein!! Was hast du getan?!“, schrie Ai und der regungslose Shinichi fiel zu Boden, Blut strömte aus seinem Hals.

„Du musst leider noch am Leben bleiben. Shinichi zu töten war schon sehr schwer, dich wäre leichter gewesen, aber vielleicht brauchen wir dich noch“, sagte ich monoton. Mein Kopf war leer von jeglichen Gedanken, mir war kalt und ich fühlte ansonsten nichts. Kein Hass, keine Reue, keine Trauer. Mein Kopf war leer.

Ich knebelte Sherry, damit sie nichts mehr sagen konnte, band ihr die Füße zusammen und die Arme hinter dem Rücken. Damit sie ihre Arme nicht einfach wieder nach vorne bekam, verband ich zudem noch Augen und die Arme zusätzlich mit Panzertape fest an den Körper.

Sodann schmiss ich sie in den Kofferraum des Porsches und rannte zurück zu den anderen, die in einer Massenschießerei gegeneinander antraten. Es waren nicht nur Leute von der Organisation dazugekommen, sondern auch FBI und wie erwartet die CIA. Es war schwierig für mich zu unterscheiden, wen ich nun abschießen sollte und wen nicht, deshalb schoss ich aus gewisser Entfernung jeden ab, der einen von uns - den ich kannte - attackieren wollte. Ab und an schaute ich auch um mich herum, dass sich an mich niemand heran schlich. Bis ich keine Lust mehr hatte, mich im Gebüsch zu verstecken und nicht nur passiv, sondern auch hundertprozentig aktiv mitkämpfen wollte. Ich schoss Rücken an Rücken mit Gin um die Wette.

„Ich vertraue dir meinen Rücken an, Süße. Pass gut auf ihn auf“, witzelte dieser. „Dasselbe kann ich nur von dir hoffen, Großer“, schäkerte ich und schoss auf jeden der gegen mich die Waffe erhob.

„Hast du sie beide weggebracht?“

„Naja beide nicht, aber Sherry. Shinichi musste ich umlegen, tut mir Leid.“

„Das hast du geschafft?“

„Ja, bist du jetzt stolz auf mich?“

„Wie geht es dir jetzt?“

„Ich werde genauso eine Killermaschine wie du.“

Wir schossen immer noch um die Wette, bis mir einfiel: „Hey, hat eigentlich irgendjemand sich um Jodie und James Black gekümmert oder sind die abgehauen?!“

„Ich hab sie irgendwann aus dem Visier verloren“, gestand Gin.

Überall her hörte ich nur Widersprüche, die versuchten das Donnern der Pistolenschüsse mit ihren Stimmen zu übertrumpfen.

„Boss, vertraust du mir?“, fragte ich meinen Hintermann, der noch fleißig am Schießen war, dass ich nur noch ab und an tat.

„Du wirst jetzt nicht alleine losziehen. Das ist mir zu gefährlich. Nimm Vermouth oder irgendjemanden mit. Auf keinen Fall alleine!“

„Gefühle bringen uns hier nicht weiter, das hast du selbst zu mir gesagt. Aber wenn es dir so wichtig ist, funke Chianti an, sie soll mir von einem Dach aus Rückendeckung geben“, bat ich und verschwand darauf vor ihm und aus der Menge. Ich hoffte, dass mir irgendjemand Rückendeckung gab.

Nun ging ich zu Shinichi, hob ihn hoch und rannte mit ihm unter der Weste versteckt durch die Gegend.

Irgendwo in einer Lagerhalle konnte ich dann Jodie und James auffinden, wie sie verzweifelt auf Englisch stritten.

„Denkt ihr es ist eine geeignete Situation um zu streiten?“, fragte ich angespannt.

Sofort richtete sich eine Waffe auf mich. Es war die von Jodie, sie schrie: „Du blöde Kuh hast uns hintergangen. Wie kannst du es wagen noch hier aufzutauchen?“

Ich legte Shinichis blutüberströmten Körper vor ihnen auf den Boden und ging langsam wieder zurück.

„Was hast du getan?“, raunte James.

„Keine Angst, es ist nicht sein Blut. Er ist nur bewusstlos. Ich vermute, dass war der Schock. Ai wird denken, dass er tot ist. Leider kann ich euch nur ihn zurückbringen. Sie brauche ich als Beweis für meine Loyalität der Organisation gegenüber. Ich werde nicht mehr als Undercover-Agent für euch arbeiten. Ich habe meinen Platz gefunden. Ich schenke euch sein Leben, als Zeichen meiner Dankbarkeit, dass ihr mir den Weg zur Organisation geebnet habt. Geht jetzt, ein verschontes Leben dürfte euch genügen. Entweder wir lassen den Kampf ebenfalls ruhen oder es werden noch mehr Leute umkommen. Eure Kameraden. Meine Kameraden. Seid ihr mit dem Angebot einverstanden? Ihr stellt eure Ermittlungen gegen uns ein, lasst uns in Frieden und wir schenken euch dieses Leben und lassen den Kampf ruhen.“

„Das Vergleichsangebot kann ich nicht eingehen. Ihr tut viel zu viele Untaten, bestimmt auch weiterhin. Jedes Leben was durch euch zerstört wurde, wäre es nicht wert, wenn wir uns nun einfach geschlagen geben würden“, beteuerte Jodie und dachte dabei wahrscheinlich an Akai Shuichi.

„Ihr würdet besser daran tun, ihr Angebot anzunehmen und lieber Silver Bullet die Angelegenheit regeln lassen. Unsere Organisation arbeitet momentan an einem Gegengift für APTX 48 69. Wenn es fertig ist, lasse ich es euch für den Jungen zukommen. Vine, sieh zu, dass du wieder zurück gehst, wenn du dich einfach so aus dem Staub machst, erregst du nur sehr viel Aufmerksamkeit und man wird dich nochmal leichter enttarnen.“

„Vermouth!“, fauchte ich und hob meine Waffe. Sie tat es mir gleich und drohte: „Lass es lieber bleiben, dich mit Leuten anzulegen, denen du nicht gewachsen bist. Geh lieber zu Gin zurück, der beschützt dich!“

„Du…!“, ich sprach es nicht aus.

Jetzt hatte ich Angst, dass sie mich verraten konnte. Wenn sie das Gespräch voll und ganz mit angehört hatte, war ich geliefert. Da konnte sie mich auch gerne erschießen.

„Ich werde dich nicht verraten, solange du mich nicht verrätst“, schlug sie vor.

„Wie sollte ich dich verraten, ich weiß ja gar nichts von dir“, zog ich meine Waffe wieder zurück.

Sie trat aus dem Schatten und hatte ihre Pistole ebenfalls wieder herunter genommen. Sie trat mir arrogant gegenüber und sagte nur noch zum FBI: „Verschwindet mit dem Jungen, bevor ich es mir anders überlege. Das nächste Mal lassen wir euch vielleicht nicht mehr ziehen.“

Als sie gegangen waren, schaute ich Vermouth tief in die Augen und fragte sie grimmig: „Was soll das?!“

„Genau dasselbe sollte ich dich lieber fragen, immerhin hast du gerade dein Leben aufs Spiel gesetzt. Was wäre wenn jemand anders außer mir von der Organisation gekommen wär. Du kannst als Neue nicht einfach so leichtsinnig herumlaufen und den Kontakt zu deinen alten Freunden weiter hegen. Eins muss ich dir lassen, dass mit dem Mord hast du erstklassig vorgetäuscht. Nur blöd, dass du dein eigenes Blut opfern musstest. Respekt auch, dass du Sherry geknebelt in Gins Auto hinterlegt hast. Ich hoffe nur niemand befreit sie derweil.“

Ich hielt mir meinen Arm und drückte die Wunde zu: „Ich werde schon nicht verbluten und meinen Freund zu retten, das war die Aktion wert. Wenn mich jemand anders entdeckt, das wäre nicht schlimm gewesen. Sie werden mich nun sowieso umbringen.“

„Warum denkst du das?“, schaute Vermouth mich ernst an.

„Weil sie das alles mitgehört haben“, lächelte ich verbittert.

„Was und du wusstest das?!“

„Ich hätte dich nicht vorwarnen können, wie konnte ich auch ahnen, dass du auf der Seite des Jungen stehst. Ich wusste gar nicht, dass der Draht zwischen dir und der Mutter des Jungen noch so eng besteht.“

„Du verdammte Idiotin! Warum treibst du dich auch selbst in den Abgrund?!“, beschimpfte sie mich.

„Weil Gin es sowieso schon ahnte, dass ich für das FBI gearbeitet habe und auch wenn ich denen jetzt geholfen habe. Möchte ich selbst lieber sterben, als sie umzubringen.“

„Du miese Ratte. Ich werde dich umbringen!“

„Das ist nicht nötig.“

Ich drehte mich langsam zu Jodie und James um, die immer noch langsam am raus gehen waren, weil sie so lange gezögert hatten und unser Gespräch noch mitbekommen wollten.

Ich nahm Vermouth ihre Waffe ab und zielte mit geballter Ladung und zwei Waffen auf die beiden Agenten, dessen Körper durch die starke Munition wankten und als ich aufhörte zu schießen in sich zusammensackten.

„Was ist mit dem Jungen, er lebt immer noch!“, meinte Vermouth.

„Der wird es sich nicht mehr wagen uns in die Quere zu kommen. Vor dem brauchen wir keine Angst mehr zu haben. Hier deine Waffe. Gehst du Sherry umbringen?“

„Aber gerne“, grinste sie amüsiert und gleichzeitig geschockt über meine Brutalität.

Sie ging vor mir weg und ich blieb noch kurz so hier stehen. Bestimmt würden hier gleich einige Leute auf der Matte stehen, um mich umzubringen.

„Vine, wo bist du?! Vine!!“, ich hörte Gins aggressive Stimme und wartete auf seine Ankunft ohne zu antworten.

Er stürmte in die Halle hinein: „Vine!! Oh mein Gott, habe ich dich endlich gefunden. ich dachte schon, du wärst tot.“

„Warum sollte ich tot sein? Lass uns gehen, ich glaube wir sind hier fertig.“

„Sind das…?“

„Ja, das sind sie.“

„Warum liegen sie mit dem Rücken nach oben, haben sie sich nicht gewehrt?“, stellte er in Frage und schaute mich von Kopf bis Fuß musternd an.

„Nein, sie waren gerade am Gehen, bis ich sie von hinten durchlöcherte. Habt ihr derweil draußen alles geregelt?“, antwortete ich und ging schon einmal ein paar Schritte vor in Richtung Ausgang.

„Noch lange nicht, ich habe mir nur Sorgen gemacht.“

„Gin! Was sagtest du mir über Gefühle?!“, erinnerte ich ihn eingeschnappt. Da wagte er es sich mir solche Moralpredigen vorzutragen und hielt sich noch nicht einmal selbst daran. So ein Schuft.

Er wechselte schnell das Thema: „Sherry liegt in meinem Kofferraum, habe ich gesehen. Das war sehr gute Arbeit von dir! Ich bin stolz auf dich. Wo ist Kudo?“

Ich nickte in die Richtung der toten FBI Agenten und diese Mitteilung verstand er sofort, jedoch musste er nachhaken: „Wie kam die Leiche von da drüben hier her? Hast du sie ihnen quasi vorgeworfen?“

„Das gehörte alles zu meiner Technik dazu. Ich weiß schon was ich tue, auch wenn ihr mir nicht vertraut“, schmunzelte ich gewitzt.

„Warum ist Vermouth gerade so stürmisch aus deiner Richtung an mir vorbei gerannt?“, fragte er.

„Du fragst mich Sachen! Weiß ich doch nicht, was die Frau für Probleme hat. Sie ist mir sowieso nicht ganz geheuer“, deutete ich energisch und wollte nun wirklich wieder nach draußen an die frische Luft und weiter den Anderen helfen.

Natürlich wusste ich genau, was mit Vermouth war. Immerhin hatte ich sie gerade bis auf die Knochen blamiert und auf den Arm genommen noch dazu. Wie könnte ich mir sicher sein, dass sie mich nicht hinters Licht führen wollte, mit den Worten, dass sie mich nicht verraten würde. Also musste ich auf Nummer sicher gehen und daran setzen, dass es sich wirklich echt anfühlte. Auch wenn ich nicht so aussah, ich war eine Überlebenskünstlerin.



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