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DämonenSucht

Fortsetzung zu Dämonenherz
von

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Eifersucht

Leblos lehnte ich mich gegen Svens Schulter, als ich mich zu ihm drehte.

Wir saßen auf der ledernen Couch im Wohnzimmer.

Ich war, nachdem ich bewusstlos geworden war und dann in meinem Zimmer wieder aufwachte, von einer netten Ärztin behandelt worden.

“Dein Körper wird das alles nach einer Zeit nicht länger mitmachen, Corey. Du solltest dir endlich mehr Gedanken um dich machen. Das ist wirklich kein Spaß mehr.” Das waren ihre Worte gewesen.
 

Sven seufzte leise und drückte mich enger an sich.

Ich wollte etwas sagen, ihm erzählen wie ich mich fühlte, oder einfach über andere belanglose Dinge sprechen, die mich ablenken würden.

Aber mein Mund blieb geschlossen, meine Augenlider ebenfalls.

Worte würden nicht das Gefühl beschreiben, was in mir tobte.

Mein Körper fühlte sich taub an, nur in meiner Brust schmerzte etwas.

Das Gefühl jemanden wichtiges verloren zu haben. Es tat so weh. Es schmerzte höllisch.

Wir saßen nun schon eine ganze Weile eng bei einander und schwiegen. Keiner schien die passenden Worte für den Moment zu haben.

Ich öffnete vorsichtig meine Augen. Der hohe Raum war nur schwach beleuchtet. Sogar der Fernseher war eingeschaltet, das hatte ich gar nicht gemerkt.

“Armer Corey. Du fühlst dich wohl nicht gut, schätz ich mal.” die vertraute Stimme kam immer näher.

Ich richtete mich etwas auf. Sven lockerte seinen Umarmung und musterte mich von der Seite, während ich stur auf den Fernseher blickte. Für ihn mag es wohl so ausgesehen haben, aber in Wahrheit versperrte mir Shion die Sicht.

Nicht dass ich darauf geachtet hätte , was mir dieser Bildschirm anzeigte.

“Was denn? Immer noch mitgenommen?” Shion grinste, als er sich auf den Boden vor mich setzte.

“Ist das wieder… Ähm, dieser junge Mann? Was macht er?” Svens Stimme war besorgt. Mir wurde schwer ums Herz “Er sitzt vor mir und grinst…” flüsterte ich leise.

Glauben würde er mir sowieso nicht. Sven hielt mich wohl schon längst für verrückt…

“Ich bring dir was zu essen…” Langsam stand er auf und verließ den Raum durch die Tür.

“Toll gemacht.”Meine Stimme wurde mit einem mal etwas lauter.

“Ach komm, ich kann nichts dafür, dass er mich nicht sehen kann.”

Shion setzte sich neben mich auf die Couch, auf den Platz wo grad noch Sven gesessen war.

“Armer Corey. Musst immerzu leiden.” flüsterte er leise.

“Hör auf, mir wird schlecht.”

Shion lächelte auf einmal “ Aber du bist nicht der einzige, dem es schlecht geht, du übersiehst da was.”

Gerade als ich fragen wollte, was er damit gemeint hatte, hörte ich das Öffnen der Tür.

Sven blieb an der Tür stehen und machte keine Anstalten das Zimmer zu betreten.

Ein gequältes Gesicht senkte den Blick zu Boden.

Dann hörte ich ihn leise sagen:” Ich kann das nicht….”

Verwundert stand ich langsam auf, meine Beine schmerzten zwar noch, aber das ignorierte ich.

Ich schritt zu Sven nach vorn und wollte meine Hand aufmunternd auf seine Schulter legen, aber er wich der lieb gemeinten Geste aus und ging an mir vorbei. Ich sah ihm fragend nach.

Das Glas Blut stellte er auf dem länglichem Tisch ab und ließ sich selbst auf die Couch fallen.

“Was hast du denn?” Ich runzelte die Stirn und musterte ihn.

Er hatte so einen gequälten Gesichtsausdruck, dass ich schon fast dachte, er habe Schmerzen.

“Alles in Ordnung, Sven?”

“Nein! Es ist nichts in Ordnung!” seine Stimme klang mit einem mal ganz aufgebracht.

“Ich weiß ja, dass du grad eine schwere Zeit durchmachst und viel Ruhe brauchst und…” Sven seufzte und ballte seine Hände zu Fäusten.

“…..” Langsam setzte ich mich neben ihm und musterte ihn besorgt von der Seite.

Was war nur mit ihm los?

“Was mit mir los ist, kann ich dir sagen!” Er hob den Blick und sah mir direkt in die Augen.

“Ich mach mir verdammte Sorgen um dich, und du hast nichts besseres zu tun, als mit einem Gespenst zu reden! Das ist einfach….!”

Meine Augen weiteten sich, erschrocken sah ich ihm ins Gesicht und brachte keinen Ton heraus.

Natürlich.

Das war es.

“Ich beobachte dich schon eine ganze Weile. Kannst du dir vorstellen, was für ein Gefühl das ist, dich mit einer Wand sprechen zu sehen? Oder dein strahlendes Lächeln zu sehen, dass nicht ich sondern irgendeine lächerliche Einbildung verursacht hat?!”

Energisch sprang er auf, ging um den Tisch und blieb am Fenster erst stehen.

“Sven….” Das ich nicht vorher daran gedacht hatte. So was dummes…

Natürlich hatte Shion ihn damit gemeint.

Sven raufte sich die Haare und knurrte angestrengt.

“Das ist so absurd! Dass ich schon auf eine verdammte Erscheinung eifersüchtig sein kann! Das macht mich krank!” Ich vernahm ein leises Kichern von Shion.

Überwältigt stand ich ebenfalls auf und wusste nicht was ich sagen sollte.

Sven war eifersüchtig? Auf Shion?

“Ich…” langsam trat ich auf ihn zu und schlang meine Arme um seinen Rücken.

Fest drückte ich ihn an meinen Körper.

Eine Weile herrschte Stille im Raum. Meine Hände zitterten leicht.

“Es tut mir so leid… Ich… ich weiß, du hältst mich sicher für verrückt und ich verstehe vollkommen warum, aber…” Ich schluckte.

Was sollte ich denn sagen? Alles, was ich in diesem Moment gesagt hätte, hätte sich wirklich wahnsinnig angehört.

“Bitte… lass mich einfach..” Er streifte meine Arme ab und löste sich von meiner einseitigen Umarmung.
 

Wir sahen uns lange in die Augen, ohne etwas zu sagen. Diese Stille war unerträglich.

“Wenn ich doch nur wüsste, was in dir vorgeht. Ich versteh dich überhaupt nicht mehr.”

“Sven, ich…” Meine Stimme versagte mir den Dienst. Warum ausgerechnet in diesem Augenblick?

Ich spürte einen Stich in meinem Herzen.

“Ich werde für ein paar Tage nach Aolan fahren. Ich denk das ist besser so…” Seine schwarzen Haare verdeckten seine Augen. Gern hätte ich den Ausdruck in ihnen gesehen.

Ich wollte widersprechen. Ich wollte ihn in meine Arme schließen, aber ich bewegte mich nicht.

Er sollte nicht fort gehen. Er sollte mich nicht allein lassen….

Ich schluckte die sehnsüchtigen Worte runter.

Betreten sah ich Sven an, aber dieser drängte mich leicht zur Seite und verschwand durch die Tür.

Schweigend sah ich ihm nach, als eine Träne den Weg über meine Augen fand.



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