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Kazosomane Hatake II

Ich lebe
von

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Regeneration - Pause in Sunagakure

Langsamer Trapp. Ich ritt voraus. Entfernte mir müde meine Kopfbedeckung. Machte mich als Konoha- Nin erkennbar. Wir wurden sofort hereingelassen. Alle wussten schon Bescheid. Es war Baki, der uns begrüßte. Baki ein Jonin aus Suna – zuerst Feind, jetzt Freund. Er war ein paar Jahre älter als Kakashi, größer. Hatte einen stets einen strengen, ernsthaften Blick. Wenn man ihn nicht kannte, könnte man meinen, er verspeiste kleine Kinder zum Frühstück. Diese Art Aura hatte er – wenn ihr versteht, was ich meine.

Mit seiner gewohnt strengen Stimme begrüßte er uns.

„Ihr habt es geschafft. Schnell. Kommt mit ins Krankenhaus. Der neue Kazekage erwartet euch bereits. Es ist alles vorbereitet.“

„Ein neuer Kazekage... Ihr habt also gewählt.“

„Ja. Und unser Dorf kann mit der Wahl zufrieden sein.“

Okay, Kazuu. Du bist der Anführer. Du bist in einem fremden Dorf. Also lass deine Selbstzweifel. Vergiss den Streit mit Iruka. Sei jetzt ganz Shinobi.

Ich konzentrierte mich. Musste meine unglaubliche Müdigkeit ignorieren. Es würde klappen. Ich kannte meinen Körper. Und ich kannte meine Grenzen. Es würde noch gehen. Ich sprang vom Pferd. Ignorierte die flüsternde Gespräche der Dorfbewohner. Betrachtete meine Kameraden streng.

„Sakura. Wir zwei gehen ins Krankenhaus. Genma. Iruka. Bezahlt Mitsuyu den fehlenden Betrag. Gebt ihm noch etwas Schmerzensgeld mit. Dann fragt nach einem Rastplatz und ruht euch aus. Mitsuyu. Du bist somit aus deinen Pflichten entlassen. Ich will von dir nichts hören.“

„Kazosomane! Du kannst nicht.....“

„Geht klar, Taicho.“

Iruka. Er hatte gerade protestieren wollen. Sich mit mir streiten. Genma war es, der ihn unterbrach. Hatte Taicho extra betont ausgesprochen. Mit einem vorwurfsvollem Blick zu meinem Freund. Ja. Iruka und ich. Wir sollten endlich den persönlichen Level abstellen und unsere Professionalität wahren. Sakura sprang vom Pferd. Das lebensrettende Behältnis in ihrer Hand. Trat zu mir.

„Baki. Führen Sie uns in das Krankenhaus.“

„Gut.“

Sofortiges Loslaufen. Jetzt zählte jede Minute. Ich ließ sie zurück. Genma, der eher genervt unseren Führer bezahlte. Ihn nebenbei weiter triezte. Iruka, dessen düsteren Blick noch lange an meinem Rücken spürte. Ich sah mich nicht um. Folgte einzig dem Jonin, der auf direkt leopardenartig vorauslief. Sakura war stets dicht bei mir. Ich sah kurz an. Musterte sie. Ja. Sie hatte wohl insgesamt sieben bis neun Stunden schlafen können.

„Sakura. Denkst du, du bist fit genug für die Assistenz?“

„Ja, Senpai. Ich bin nicht müde. Ich habe die Energie.“

„Gut. Das hier wird jetzt alles sehr schnell gehen. Mach, was die Ärzte dir sagen. Stell ihnen während der OP ruhig fragen. So lernst du am Besten.“

„Ja, Senpai.“

„Da vorne ist das Krankenhaus. Und unser fünfter Kazekage.“

Ein Blick nach vorne. Ein großes und doch einfaches Gebäude stellte das Hospital dar. Am Eingang. Die traditionelle blau- weiße weite Kleidung. Die Kopfbedeckung, die ihn als Oberhaupt auszeichnete. Was? Dieser Junge. Dieser knapp fünfzehnjährige Junge war der neue Kazekage?

„Gaara ist der Fünfte?“

Das war Sakura. Sie schien genauso verblüfft, wie ich. Endlich. Wir hatten das Krankenhaus erreicht. Dieser Gaara. Der Jinchuuri, der Shukaku – den einschwänzigen Maderhund – in sich trug, war Kazekage. Dieser Junge, der einst mit seinem Dorf unser Dorf angriff, sich später mit uns verbündete, war der Führer. Bei ihm eine junge Frau mit blonden Zöpfen und Riesenfächer auf dem Rücken. Ein junger Mann mit violetter Gesichtsbemalung, schwarzem Overall und schwarzer, recht auffälliger Kapuze. Temari und Kankuro. Die Geschwister des amtierenden Kazekages. Temari hatte einen gefassten Gesichtsausdruck aufgesetzt.

„Hallo Sakura. Kengo Enagawa wurde gerade an die Herz- Lunge – Maschine angeschlossen. Du hast die Organe?“

„Ja.“

„Dann komm mit. Wir müssen uns beeilen.“
 

Ich ließ Sakura ziehen. Mit den anderen. Gaara bat mich ihn in einem Büro des Krankenhauses zu begleiten. Ich folgte ihn in den großen Raum, in dem sich einzig ein Schreibtisch und mehrere Regale mit medizinischen Unterlagen und Bücher befanden. Einfach gestrickt. Gaara setzte sich an seinem Platz.

„Bitte richten Sie Hokage Tsunade mein aufrichtiges Dankeschön. Sunagakure steht wieder in der Schuld Ihres Dorfes, Kazosomane Hatake. Ich danke Ihnen. Der junge Mann ist gerade Vater geworden, jetzt hat er die Möglichkeit, zu sehen, wie sein Sohn aufwächst. Andererseits teile ich Ihnen mein Beileid über den Verlust Ihres Dorfes mit.“

So ist das Leben, Gaara. Ein Mensch stirbt, ein Mensch lebt. Es lässt sich nicht ändern.

Ich erinnerte mich wieder an etwas. Zog den Brief aus meiner Brusttasche hervor.

„Tsunade bat mich das hier dem Kazekage zu übergeben.“

Ich reichte Gaara den Zettel. Beobachtete ihn beim Lesen. Unveränderte Mimik seinerseits. Seine Gesichtszüge verrieten nichts. Rein gar nichts. Verdammt. Ich nahm jetzt doch mal Platz. Ließ ihn lesen. Jetzt erst merkte ich es. Kein Schlaf mehr seit etwa sechzig Stunden. Meine Gliedmaßen fühlten sich langsam an wie eine Mischung aus Stein und Gummi. Mein Körper verkrampfte sich immer wieder unwillkürlich. Beißende Kopfschmerzen. Schmerzende Augenlieder. Immer den Kampf gegen das Eindösen. Scheiß Müdigkeit. Dich kann ich jetzt überhaupt nicht brauchen.

„Gaara. Ich habe eine Bitte. Gibt es eine Möglichkeit, dass ich der Transplantation beiwohnen kann. Es ist unglaublich wichtig für mich.“

„Ich verstehe.“

Gaara. Er faltete den Brief wieder zusammen. Seine Miene. Sie war absolut undurchsichtig. Die Stimme hingegen wirkte leicht traurig.

„Ich verstehe. Sunagakure willigt der Bitte des Hokage ein. Sobald es eine Möglichkeit gibt...... Die Hatake- Geschwister also....... Wie ist das passiert?“

„Es war ein Unfall... Gaara- sama. Bitte. Diese Transplantation wird eines Tages wohl mich betreffen. Das heißt, wenn ich Glück habe. So kann ich mir ein Bild davon machen.“

Schweigen. Gaara schien nachzudenken. Ernsthaft nachzudenken. Dann nickte er. Bedächtig.

„Sie wirken müde, wenn ich das bemerken darf. Die Operation findet bereits statt. Trotzdem wird der Eingriff wohl noch etwa zwei Stunden in Anspruch nehmen. Denken Sie, Sie halten diese Zeit noch durch? Oder diese psychische Belastung?“

„Ja, Gaara. Ich muss da durch. Ich muss es sehen. Immerhin betrifft es mich. Kakashi hat bis jetzt keine Möglichkeit. Aber in diesem Punkt würde er genauso handeln. In diesem Punkt sind wir gleich.“ Ja. Ich war im Grunde total fertig. Das war mir schon bewusst. Aber... aber.. dieser Mann. Er bekam ein neues Herz. Jetzt. Jetzt bekam er ein neues Herz. Mit viel Glück würde Kakashi irgendwann ein neues Herz bekommen. Ich würde ein neues Herz bekommen. Ich hatte keine Ahnung. Keine Ahnung, was dies für mich bedeuten würde. Klar. Ein neues Leben. Zumindest, sollte mein Körper das neue Herz nicht gleich abstoßen. Oder ich würde während der Rehabilitation nicht gerade an irgendeinen Infekt sterben. Es musste sein. Ich musste diese Operation sehen. Musste sie miterleben. Dieses Mal musste ich einfach.

„Wir haben eine Galerie. Chirurgische Operationen sind sehr selten – vor allem Transplantationen. Viele Mediziner werden zusehen. Sie können sich dazureihen.“

„Danke... Gaara.“

Ich verbeugte mich kurz. Komisch, wenn ein Fünfzehnjähriger plötzlich einen höheren Rang als ich hat. Na, gut. Ich wollte das Zimmer verlassen, zum OP gehen. Nichts mehr verpassen.

„Warten Sie noch, Kazosomane. Ich..... Wie geht es Naruto?“

Naruto. Er hatte bei so vielen Menschen einen bleibenden und vor allem positiven Eindruck hinterlassen. Ja. Dieser Junge war echt beeindruckend. Also lächelte ich doch mal.

„Naruto ist seit über zwei Jahren auf Trainingsreise mit dem Sannin Jiraya. So viel ich weiß geht es ihm gut.“

„Das ist gut.“
 

Die Galerie war sehr befüllt. Chirurgie – diese medizinische Fachrichtung war bei unseren Dörfern eine Seltenheit. Die interne Fachrichtung ebenfalls. Einem Ninjadorf anzugehören hatte auch seine Nachteile. Ich weiß nicht mehr, wann, aber irgendwann wurde eine neue Sparte des Nin- Jutsu entdeckt. Oder gegründet. Wie gesagt. Keine Ahnung. Auf jeden Fall wurde die herkömmliche – damals doch recht fortschrittliche Medizin durch den Einsatz von Medi- Nin ersetzt. Im Krieg war das durchaus praktisch. Homöopathische Mittel, der Verschluss von Kriegswunden durch den kontrollierten Einsatz von Chakra. Entgiftungen, Synkopen, einfache Frakturen, Zellregeneration. All das konnte nur durch den Einsatz von Chakra kontrolliert werden. Also ersetzten mit der Zeit die Medi- Nin die herkömmlichen Chirurgen und Anästhesisten. Operationen am offenem Körper waren eine verdammte Seltenheit. Aber.....

Chakra kann keine zerstörten oder fehlenden Organe ersetzten. Chakra kann beim Diabetes den Insulin nicht ersetzen. Medi- Nin können kein Krebs heilen. Zugegeben, der Rückgang von malignen Tumoren oder deren Metastasen konnte durch Chakra durchgeführt werden, was den Einsatz der klassischen Chemotherapie ersetzte. Trotzdem. Chakra heilt keinen Krebs. Das kann nur die alte Medizin. Diese klassische, riskante, alte Medizin. Deswegen konnte Sakura sich nicht aktiv an der Operation beteiligen. Doch ich sah sie durch die Galerie hindurch. Schwer zu erkennen. Sie war steril gekleidet. Dieser Blick nach unten.

Die Galerie war überfüllt. Hauptsächlich Medi- Nin und ältere Shinobi aus dem Dorf drängten sich an die dicke, breite Glasscheibe. Wollten alles genau sehen. Diese Seltenheit. Diese Transplantation. Die Leber hatten sie wohl bereits eingesetzt, bevor ich gekommen war – das obwohl dieser Mensch an der Herz- Lungen- Maschine anhing.
 

Ich zitterte leicht. Mir war schwindelig. Wirklich schwindelig. Irgendwie sogar ein leichtes Taubheitsgefühl an den Fingern. Angehende Übelkeit. Ich fror. Scheiße. Ich war wohl richtig übernächtigt. Aber ich konnte nicht. Nein, ich durfte noch nicht schlafen. Ich musste es sehen. Ich musste alles sehen. Das Herz. Das Herz. Wie es eingesetzt wurde. Das Herz. Ich musste es sehen.

Dieser Mann... Es war schwer sein Gesicht zu erkennen. Da war dieser Tubus in seinem Mund, der dafür sorgte, dass seine Atemwege frei blieben. Überall Katheterschläuche, die ihn intravenös mit Infusionen versorgte. Die Herz – Lungen – Maschine, die die Herztätigkeit ersetzte. Blut aus den Venen in die Maschine, Blut aus der Maschine in den fahlen Körper. Dieser junge Mann. Er sah eigentlich nicht wirklich wie ein Mensch aus. Nur ein mächtiges Stück Fleisch. Und er sah... tot aus. Scheiße... Sollte ich einmal so aussehen? Das meiste des Körpers steril zugedeckt – diese offene Brust. Mit dem Blut. Dem Gewebe. Zerschnittene Haut. So würde ich aussehen? Wie wäre es bei mir? So wie hier in Sunagakure hatte das Konoha- Krankenhaus ebenfalls nur einen sterilen Operationssaal. Mehr wurde nicht benötigt. Und auch dort gab es eine Galerie. Wie viele Menschen würden mich da so liegen sehen? Nackt. Hilflos. Offen. Ja... Richtig offen... Wie viele Menschen würden alles geben, mich zu retten? Da. Dieses neue Herz. Es war nicht groß. So ein faustgroßer Klumpen Fleisch war so absolut wichtig für das Überleben eines jeden humanen oder tierischen Wesens? Das war der Motor des Lebens? Ja. Ich kannte die Anatomie des Menschen genau. Das war für uns Shinobi einfach.. nun ja, lebenswichtig. Zu wissen, wie etwas funktionierte. Die Schwächen des Körpers zu kennen. Die empfindlichen Punkte. Die tödlichen Punkte. Dim Mak. Es war wichtig für mich die humane Anatomie zu kennen. Aber diese Form.. Zugegeben. Einmal war ich bei einer Autopsie dabei gewesen, aber da war dieser Mensch tot. Und er hier. Dieser junge Mann mit den kurzen, schwarzen Haaren. Er sollte leben. Das war das Ziel. Verdammt..... Scheiß Müdigkeit. Es war so hart. So richtig hart. Ich glaube, ich würde bald das Bewusstsein verlieren. Nein, Kazosomane!! Sieh zu. Sieh genau zu. Das da unten. Eines Tages und wenn du viel – sehr viel - Glück hast, wirst du da unten liegen. Jetzt. Sie führen das Herz ein. Ja. Das Herz in den Körper. Jetzt. Es sollte mit den Gefäßen verbunden werden. Eins mit dem fremden Körper werden. Verbindung mit der oberen und unteren Hohlvene – der vena cava superior und inferior – Verbinden mit der Aorta, mit den Herzkranzgefäßen. Alles. Das Herz sollte mit dem fremden Körper verbunden werden. All das würde etwa eine Stunde Zeit in Anspruch nehmen. Eine ganze Stunde.

„Sie sehen blass aus. Geht es Ihnen nicht gut?“

Das war ein Medi- Nin aus Suna. Ein älterer Mann, rundlich und mit einem kleinem Bart. Er war etwa in meiner Größe, betrachtete mich sorgvoll. Nahm mein Handgelenk. Ich hatte nicht wirklich die Kraft mich zu wehren, spürte wie er meinen Puls maß. Typisch Ärzte. Ich war vollkommen auf die Operation konzentriert. Schaffte es kaum, meine Mitmenschen wahr zu nehmen.

„Ihr Puls liegt bei fast hundertzehn Schlägen die Minute. Sie kommen doch aus Konoha. Waren Sie für den Transport der Organe verantwortlich.“

Leichtes Nicken von mir. Seufzen von ihm.

„Ich habe schon so viele Shinobi behandelt. Ich rate Ihnen sich dringend schlafen zu legen, junge Dame.“

„Ich bleibe hier....“

„Ich rate Ihnen.....“

„Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, mir ist meine Müdigkeit durchaus bewusst, aber ich werde hier bleiben. Und ich werde diese Operation beobachten. Das ist meine Aufgabe.“

Wow. So hart wollte ich eigentlich nicht klingen. Zumindest erhielt ich so den gewünschten Effekt. Ich sah den Mann kopfschüttelnd den Platz wechseln. Ja. Sie würden mich alle in Ruhe lassen.
 

So schlapp. Unglaublicher Druck an den Augen. Kopfschmerzen. Langsam starker Schwindel. Durst. Innere Unruhe. Aggressivität. Erschöpfung. Trotzdem. Ich muss wach bleiben. Gerade jetzt. Ja. Jetzt. Jetzt war es soweit. Das Herz. Sie wollten es zum Schlagen bringen. Es war soweit. Das Herz musste schlagen. Sakura. Sie sah so konzentriert aus. Ja. Das Herz..... Ich musste mich hinsetzen. Meine Füße.. Sie trugen mich nicht mehr. Ich sah zu. Gespannt zu. Da. Massage des Herzens. Direkte Massage. Immer wieder regelmäßiger Druck. Da..... der Monitor.... das Herz... Das Herz schlug. Es schlug. Das Herz schlug.
 

Langsamer Gang durch das Krankenhaus. Ich konnte nicht länger durchhalten. Das Herz schlug. Der Mann war wohl gerettet. Vorerst. Dieses Herz. Das war Mamoru’ s Herz. Jetzt gehörte es diesem jungen Mann – Kengo. Er würde weiter leben. Zumindest hatte er eine Chance. Vielleicht.... Wenn sein Körper das Herz akzeptierte..... Kakashi... du und ich... wir brauchen Glück. Unglaublich viel Glück. Werden wir es schaffen? Kakashi.... es tut mir Leid... So unendlich viel Leid. Ich habe es verursacht. Ich hatte diesen scheiß Kampf angezettelt. Ich weiß genau. Die Narbe, die du mir zugefügt hattest. Dein Raikiri war deutlich präziser gewesen. Diese kleine Narbe an meiner linken Brust. Er hatte wirklich genau gezielt. Mein Angriff auf ihn war nicht so präzise gewesen. Seine Narbe war größer. Und trotzdem. Wir hatten den gleichen Effekt erzielt. Jeder von uns hatte bald den anderen umgebracht. Wenn wir kein neues Herz bekamen. Scheiße. Immer wieder die gleichen Gedanken. Hatten wir überhaupt noch eine Chance? Kakashi.... dir geht es doch gerade gut. Du bist fit. Und auch ich bin gesund. Ich komme mit körperlicher Belastung klar. Unser Jutsu und Tsunade’ s Kunst hatte dieses Trugbild erschaffen. Wie konnte das sein? Wie konnte meine stabile Gesundheit nur eine verdammte kurzlebige Illusion sein? Das war so irreführend. Müde.... Ich war so müde.... Schleppender Gang aus dem Krankenhaus. Durch das Sanddorf. Einfache Häuser. Ich bekam kaum noch etwas wahr. Nein... Ich wollte nur noch ins Bett... Man hatte mir zuvor gesagt, in welche Unterkunft wir Konoha- Shinobi wir untergebracht wurden. Ich begab mich schon fast mechanisch in Richtung dieses einfachen Hotels. Müde. Fertig. Kopfschmerzen. Gliederschmerzen. Augenschmerzen. Schwindel. Durst. Schlechte Laune. Verkrampfungen. Schlechte Wahrnehmung. Ins Bett. Nur noch ins Bett......
 

„Hör mal, du hattest doch schon zwei Sake. Wir sind immer noch im Dienst.“

„Ich betrinke mich nicht. Ich kenne meine Grenzen. Außerdem bist du doch selbst gerade beim Zweiten. Also halte mir bitte keine Predigt.“

„Wow. Wenn du gereizt bist, kannst du echt zu einem vorlautem Idioten mutieren. Allerdings war das doch schon immer so. Du und Kazuu. Ihr könnt einem echt auf die Nerven gehen.“

„Ich will jetzt nicht über Kazuu reden.“

„Genauso ich. Aber du kannst doch nicht richtig schlafen und lässt mich auch nicht in Ruhe, Iruka. Du bist doch müde. Schlaf und geh das nächste Mal nicht gleich wieder auf sie los. Ihr seid auf einer Mission. Lasst gefälligst euren privaten Scheiß daheim.“
 

Das konnte nicht sein. NEIN!!! SIE TRANKEN SAKE??!!! DAS.... DAS WAR....

„Ihr blöden Pisser.“

„Kazosomane... Reg dich ab.“

Ich konnte kaum wach bleiben. So ätzend. Konnte kaum stehen. War sowieso doch schon so richtig aggressiv. Und dann das. Diese zwei Idioten. Genma und Iruka. Da saßen sie. An einem Cafè. Unterhielten sich gestresst. Tranken Alkohol. SIE TRANKEN ALKOHOL WÄHREND EINER MISSION!! EINE MISSION BEI DER ICH TEAMFÜHRER WAR!!! DAS WAR RESPEKTLOS!!! Ich war zu ihnen geschritten. Hatte mich zu ihnen gesetzt. Ein Griff zu dem mit dem Getränk gefüllten Becher an Iruka’ s Hand. Goss es einfach auf den betonierten Boden. Dann den Becher vor Genma. Zischte sie wütend an.

„Bei jedem anderen Shinobi würdet ihr diesen verdammten Scheiß nicht machen. Was habe ich zu euch gesagt?“

Das konnte ich echt nicht gebrauchen. Iruka. Sein zorniger Blick. Er war absolut blass, hatte leichte Augenringe. Ganz klar. Er war wohl echt fertig. Und zornig. Spannte seine Muskeln an. Genma. Sein Blick missmutiger. Wirkte fit genug. Flüsterte fast, um keine Aufmerksamkeit der Dorfbewohner auf uns zu lenken.

„Hör zu, Kazuu. Wir haben bereits etwas geschlafen. Wohl im Gegensatz zu dir. Hey. Du siehst echt fertig aus. Du kippst gleich um.“

„Halt deine Klappe. Erklär mir, was das soll? Und du, Iruka?“

Iruka. Er sah mich so absolut kalt an. Das war ich schon lange nicht mehr gewohnt. Und es machte mich zornig. Dieser Mistkerl! Natürlich war es sein Recht wütend auf mich zu sein. Aber das! Das ging jetzt echt zu weit! Wenn er Streit wollte- meinetwegen. Das konnte er haben!

„Du hast wohl deine Zunge verschluckt. Was soll der Scheiß? Du respektierst mich nicht. Du verhöhnst mich, Arschloch.“

„Arschloch?? Du kleines Miststück. Wer respektiert wen nicht? Wenn du mich noch einmal beleidigst, vergesse ich, dass wir in einem fremden Dorf sind.“

„Hey. Hört jetzt auf zu streiten. Was ist los mit euch?“

Genma klang nun doch irritiert. Hatte mein Handgelenk gegriffen. Verhinderte so, dass ich aufsprang und auf Iruka losging. Ich hasste es, mich mit meinem Freund zu streiten. Aber wir waren gerade richtig fertig. Im Grunde, wusste ich zwar, was ich gerade tat. Wie ich ihn angiftete, hatte trotzdem keine wirkliche Kontrolle über mein Handeln. Ich war vollkommen übermüdet. Wütend. Aggressiv. Verzweifelt. Nur durch Genma gingen Iruka und ich nicht aufeinander los. Nur durch ihn bewahrten wir den Frieden. Ich starrte Iruka nur an. Er mich. Verbittertes Schweigen. Nur Genma’ s flüsternde Stimme, die versuchte zu verhandeln.

„Kazuu.. Atme erst mal tief durch. Beruhig dich, bitte. Du solltest wirklich schlafen. Du auch, Iruka.“

Die Stimme klang ernst. Aber auch beruhigend.

„Hört zu. Ich werde nicht versuchen, euch zu verstehen. Ich werde auch nicht versuchen, zwischen euch zu vermitteln. Es ist eure Sache. Aber eines müsst ihr wissen. Wie ihr euch gerade benehmt. Das erinnert mich an eine gewisse Zeit vor einigen Jahren. Da gab es doch das Katastrophenteam, das nicht einmal im Stande war einfache D- Mission durchzuführen. Ihr wisst genau, was ich meine. Hört auf, euch wie kleine Kinder zu benehmen.“

Verdammt..... Okay. Ich liebte Iruka. Ohne Zweifel. Ich wollte mein ganzes Leben mit ihm verbringen. Aber jetzt? Jetzt wollte ich ihm einen ordentlichen Schlag verpassen. Und er wollte genau das Gleiche. Ja. Seine Mimik. Die angespannte Mimik. Die geballte Faust. Scheiße. Ich stand hastig auf. Ups. Fehler. Ich musste mich schlagartig auf den Tisch stützen. So schwindelig. So schlecht. Ich konnte mich kaum auf meine Füße halten. Konzentrierte mich, nicht umzukippen.

„Wow. Hey. Siehst du? Geh jetzt endlich schlafen. Ich begleite dich lieber, sonst fällst du mir noch in Ohnmacht. Geht das klar, Iruka. Ist ja immerhin deine Frau.“

Iruka. Er hatte gerade erst mich mit absoluter Sorge angesehen. Jetzt verhärtete sich sein Blick wieder. Versuchte gelassen zu wirken. Seine Stimme aber war vollkommen genervt.

„Macht, was ihr wollt. Ich bleibe noch ein bisschen hier und rege mich ab.“

Noch ein wütender Blick zu mir, als ich mehr oder weniger gestützt von Genma, das Cafè wieder langsam verließ.
 

„Ich werde dich nicht fragen, was du gemacht hast. Ich werde nicht fragen, warum ihr euch nicht so streitet. Aber eins ist mir schon klar. Du hast doch irgendein Geheimnis.“

„Genma. Ich will nur ins Bett. Also fang nicht wieder damit an.“

Ich war schon vor der Tür meines Hotelzimmers. Wahrscheinlich war Sakura schon drinnen und schlief. So erschöpft. Und dann gleich wieder dieses Gerede. Genma blieb aber ruhig. Nicht wie vor ein paar Monaten. Anscheinend wollte er Iruka und mich nur unterstützen. Stand mir gegenüber. Sah mich direkt an.

„Kazuu. Ich erklär dir mal, wie ich das Ganze hier sehe, okay. Immerhin kennt euch das ganze Dorf seit Jahren. Ihr wart nie wirklich unauffällig.“

„So wie du das erklärst, hört sich das so negativ an.“

„Ist eher gemischt. Aber jetzt. Pass mal auf. Eure Beziehungskiste ist mir so was von scheiß egal. Ich meine, es war doch sowieso klar. Aber du hast irgendein Problem. Du kennst doch Iruka besser als ich. Ich meine, ihr seid doch beste Freunde. Unzertrennlich. Du hast dich im Grunde immer besser mit ihm verstanden, als mit deinem Bruder. Iruka ist so unglaublich gereizt, weil du ihm etwas verheimlichst. Das ist alles eure Sache. Das Problem ist nur, dass diese Mission hier gerade darunter leidet. Nicht nur die Mission. Du gehst auf mich los. Und Iruka geht auf mich los. Das macht mir verdammt noch mal keinen Spaß. Also. Geh jetzt schlafen. Ruh dich aus. Beende die Mission als unser Teamführer und wenn wir daheim sind, regle das mit Iruka. Egal, welches Geheimnis du hast. Sag es ihm. Sonst verlierst du Iruka. Vergiss das nicht, Kazuu. Du wirst ihn verlieren.“
 

Iruka verlieren.......

Ich schlief unruhig. Iruka verlieren. Nein. Das durfte nicht sein. Ich durfte ihn nicht verlieren. Aber leider konnte ich es ihm auch nicht. Scheiße. Was soll ich nur machen? Sie sagten es alle. Ja. Sie sagten es alle. Tsunade. Kakashi. Ja, sogar jetzt Genma. Sie sagten alle, dass ich vor Iruka kein Geheimnis haben sollte. Und ja. Sie hatten Recht. Ich hatte bisher noch nie ein Geheimnis vor ihm gehabt. Und dass ich jetzt eines hatte, verletzte ihn. Machte ihn zornig. Wirklich zornig. Scheiße. Nein! Was sollte ich nur machen?!!
 

„Taicho? Sind Sie wach?“

Sakura’ s Stimme klang so fern. Es war Nacht. Ich hatte mehrere Stunden geschlafen. War eigentlich ziemlich down. Ich hatte die Augen geschlossen, nickte aber trotzdem.

„Kann ich Sie etwas fragen?“

„Fragen geht immer. Ob ich antworte, kommt auf die Frage an.“

„Haben Sie Angst vor dem Tod?“

Was war das für eine Frage? Und außerdem...

„Sag du zu mir, Sakura. Du bist jetzt Chunin.“

„Na, gut. Also.. Taicho. Haben Sie.... hast du Angst vor dem Tod? Das mit der Operation hat mich zum Nachdenken gebracht. Dieser Mann war ja im Grunde tot. Und wir werden doch immer wieder mit dem Tod konfrontiert.“

„Du hast bisher noch nicht getötet, nicht?“

Langsam öffnete ich doch die Augen. War zwar noch müde. Und trotzdem ging es mir besser. Richtete mich leicht auf. Betrachtete so die Jüngere. Es war seltsam. Mit Genma und Iruka lag ich im Klimsch. Überhaupt. Waren wir unter uns, verhielten wir älteren uns anders, als wenn die jüngste Chunin- und Genin- Generation anwesend waren. Sakura. Sie war noch so jung. Sie hatte ganz andere Erfahrungen als wir. Sie war in Zeiten des Friedens aufgewachsen. Konohagakure war immer sicher gewesen – abgesehen, als Orochimaru angriff. So jung..

„Aber du kommst klar, Sakura? Ich meine, immerhin lebt er.“

„Du willst die Frage nicht beantworten, oder? Es tut mir Leid, Taicho.“

Hatte ich Angst vor dem Tod? Ich legte mich auf meinem Rücken. Starrte zur Decke. Scheiße....

„Natürlich habe ich Angst vor dem Tod. Er ist.... entgültig. Sonst hat man immer eine Wahl. Egal, was du machst. Du hast immer wieder die Möglichkeit zu wenden. Egal in welcher Situation du gerade steckst. Es gibt immer eine Wahl. Außer dem Tod. Da gibt es keine Wahl. Keine Alternative. Der Tod ist unausweichlich. Ja. Ich habe Angst vor dem Tod.“

„Ich auch. Das ist wohl Instinkt.“

„Es gibt Schlimmeres. Der Verlust. Du hast einen Verlust erlebt, Sakura. Nicht wahr. Sasuke Uchiha.“

Ja. Dieses Mädchen liebte Itachi` s Bruder. Doch der war einfach ein Uchiha. Immerhin hatte er aus Hass sein Dorf verraten und war Orochimaru gefolgt. Das war ein Verlust.

„Ich brauche nicht einmal das Kanyouinjuu um genau zu wissen, wie du dich fühlst. Sasuke hat Unvorstellbares durchgemacht. Deswegen ist er ausgetickt. Und deswegen ist er gegangen. Aber er lebt. Also gibt es Hoffnung. Deswegen ist meine persönliche Meinung, dass der Verlust von Verstorbenen schlimmer ist, als der Tod selbst.“

„Das denke ich auch. Als der Dritte starb war das schon schlimm. Ich will mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn meine Eltern sterben. Oder Sasuke. Oder Naruto. Das wäre wirklich grausam.“

„Du wirst es erleben, es sei denn du stirbst früher. Das ist das Schlimme an dem Tod. Der Verlust.“

„Der Verlust.... hm...“

„Es ist wichtig sich damit auseinander zu setzen. Sich einen Standpunkt zu stellen. Aber du musst es akzeptieren. Du wirst sterben. Und du machst Verluste. Es wird kommen. Du kannst nichts dagegen machen. Es wird passieren. Und du musst trotzdem weitermachen. Diese Angst hat jeder von uns. Und trotzdem. Du musst einfach versuchen zu leben, Sakura. Befasse dich mit dem Tod. Mit dem Verlust. Und dann... lebe einfach.“

Klar. Große Worte von mir. Ich meinte es Ernst. Sakura. Sie dachte nach. Sie würde noch eine Weile nachdenken. Ja. Ich ließ sie machen. Ließ sie nachdenken.
 

Was sollte ich denn nur machen? Ich meine. Ich hatte diese Worte gesprochen. Tod. Verlust. Natürlich konnte jeder von uns einfach so sterben. Dazu musste man nicht unbedingt Shinobi sein. Es reichte, wenn man zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war. Als Ninja erhöhte sich nur die Chance früh zu sterben. Und bei Kakashi und mir war es fest. Na ja. Nicht fest. Aber doch nah. Gott. Hoffentlich würde ich ein neues Herz bekommen. Ich will nicht sterben. Und Kakashi? Ich hatte immer nur Gedanken über meinen Tod. Und Kakashi? Nur weil er vielleicht zwei, drei Jahre mehr prognostiziert hatte, erging es ihm doch nicht besser. Kakashi und ich. Wir waren Geschwister. Familie. Und Iruka? Er war genauso meine Familie. Er war jetzt drinnen in der Geschichte. Eigentlich von Anfang an. Ja. Ich hatte wirklich vor ihm keine Geheimnisse gehabt. Alle meine Probleme. All meine Streitereien mit Kakashi. Ich hatte ihn immer mit hineingezogen. Er hatte auch nie Geheimnisse vor mir gehabt. Aber Iruka war immer der Sanftere gewesen. Er hatte nicht so viel Mist gebaut, wie ich. Ich hatte ihn nie auffangen müssen. Er war stärker als ich. Stabiler. Fürsorglicher. Natürlich. Iruka war vernünftig. Manchmal – so wie in den letzten Tagen – konnte er auch anders sein. Aggressiv. Unvernünftig. Vorlaut. Vor allem, wenn er sich um die Menschen sorgte, die ihm wichtig waren. Seine Schüler. Naruto zum Beispiel war irgendwie immer wie ein Sohn für Iruka gewesen. Und er war so unglaublich stolz auf diesen Jungen, der es nun doch so weit gebracht hatte. Iruka war ein guter Lehrer. Ein guter Mensch.

Verlust.

Das war das, was ich ihm schenkte. Jetzt, da wir uns unsere Liebe eingestanden hatten, hatte sich unsere Abhängigkeit voneinander nochmals deutlich verstärkt. Eines wusste ich. Es gab zwei Menschen, über deren Verlust ich auf keinen Fall hinweg kommen konnte. Da war ich mir sicher.

Zum einen Kakashi. Mein Bruder. Ich liebe ihn so sehr. Er ist nicht nur mein einziger Verwandter – er ist meine Familie. Und wir hatten immer so sehr gestritten. Das war auch noch meine verdammte Schuld. Wir sahen uns so selten. Nein, Kakashi. Du brauchst ein Herz. Du brauchst ein Herz, um zu lieben. Irgendwann traust du dir vielleicht zu eine Liebe zu finden. Anko vielleicht. Das soll dir nicht verwehrt bleiben, Kakashi. Nicht wegen meiner verdammten Dummheit. Kakashi. Ich will dich nicht verlieren.

Und Iruka. Er ist mein Seelenpartner. Meine große Liebe. Ich hoffe so sehr, dass du nicht früh stirbst. Irgendwann ja. Aber ich kann es mir vorstellen. Ich kann mir vorstellen mit dir eine Familie zu gründen. Ich würde zu Hause bleiben. Ich würde die Kinder großziehen, während du als Lehrer wahrscheinlich bis zu deinem Tod arbeiten wirst. Ich hoffe nur, dass unsere Kinder deine Ruhe und deine Vernunft erben und nicht meine Idiotie. Ja. Ein friedliches Leben mit Iruka. Mit Haus und Garten. Onkel Kakashi, der wohl manchmal mit der hitzköpfigen Bande überfordert wird und mir verzweifelte Erziehungstipps geben will. Das wäre so traumhaft.
 

Aber das wird es wohl nicht geben.
 

Es hat einen Grund. Ich kann Iruka nicht sagen, dass mein Herz versagen wird. Ich habe dir schon so viel angetan. Wir lieben uns so sehr. Ich habe es zugelassen. Und das, obwohl ich wusste, wie es um mir stand. Ich ließ es zu, dich von mir abhängig zu machen. Ich bin Schuld dir einen möglichen Verlust unerträglich zu machen.
 

Warum kann ich es nicht sagen? Warum kann ich dir nicht sagen, dass mein Herz versagen wird. Dass ich in naher Zukunft eine Herztransplantation brauchen werde, da ich sonst definitiv sterbe.
 

Ich habe Angst.
 

Angst vor Iruka’ s Reaktion. Er wird mich hassen. Ich habe ihn dazu gebracht mich zu lieben. Und dann soll er mich verlieren. Ich kenne Iruka. Sein Verlust wäre für mich schlimmer als die Hölle. Ich würde mir sofort das Leben nehmen. Ich würde mich sofort umbringen. Egal, was ich zurückließ. Ohne Iruka und ohne Kakashi will ich nicht leben. Ihm ergeht es genauso. Und das war meine Schuld.
 

Ich habe diesen Scheiß angestellt. Ich bin selber Schuld an dem, was passiert. Aber ich habe Iruka immer mit hineingezogen. Ich hätte ihn in Ruhe lassen sollen. Aber ich habe Iruka in alles mit hineingezogen. Auch in den letzten Kampf mit Kakashi. Ich ziehe Iruka immer mit hinein.
 

Dafür wird er mich hassen.
 

Und wenn ich es ihm nicht sage?
 

Genma hat Recht. Ich werde Iruka verlieren. Iruka weiß, dass ich ein Geheimnis vor ihm habe. Das verletzt ihn. Ich hatte noch nie ein Geheimnis vor ihm gehabt. Jetzt schon. Er wird mich weiter provozieren. Wenn ich ihm nicht die Wahrheit sage, wird er mit mir streiten. Richtig mit mir streiten. Und wenn ich ihm danach immer noch nicht die Wahrheit sage, wird er anfangen mir zu misstrauen. Wir konnten uns immer blindlings vertrauen. Wenn ich ihm nicht die Wahrheit sage, werde ich dieses heilige Vertrauen zerstören. Und ohne Vertrauen.... wie soll man dann eine Beziehung führen? Wir hatten diese Beziehung angefangen, obwohl wir das Risiko kannten. Wenn wir uns trennen würde, das wäre auch das Aus für unsere Freundschaft. Iruka wäre dann nicht mehr mein bester Freund. Ein Verlust. Irgendwann würde er anfangen mich zu hassen.
 

Egal, was ich auch mache.
 

So oder so.
 

Ob ich ihm nun sage, dass mein Herz versagen wird oder nicht.
 

Iruka wird mich hassen.
 

Was soll ich nur tun?
 

Bitte.
 

Sagt es mir? Was soll ich nur tun?



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