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Die x Miyavi
von

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Kapitel 1

Ein unschuldiger Blick aus großen tiefbraunen Augen, ein perfektes Lächeln, schwarzes glänzendes Haar, wovon ein paar Strähnchen sanft über die Brille hinüberhängen, ein sportlicher makelloser Körper umhüllt von geschmackvollem schwarz-weißen Stoff und eine Stimme, die einem Gänsehaut bereitet. Das alles gepaart mit einem malerischen Talent, das tausende von Menschen bewundern. So würde man den 22 Jahre jungen berühmtesten Künstler Osakas beschreiben. Sein eigentlicher Vorname ist Takamasa, doch so ruft ihn schon lange keiner mehr. Er legte sich einen Künstlernamen zu, der auf jedem seiner gemalten Bilder als Signatur zu finden ist. Selbst seine Freunde und sein Bruder nennen ihn nur noch bei diesem Künstlernamen 'Miyavi'.

So wie fast jeden Tag sitzt er im Atelier und vollbringt wieder neue Kunstwerke, zu denen das Leben täglich inspiriert.
 

Sein größter Fan ist wohl sein älterer Bruder Daisuke, der weniger malerisch talentiert ist, jedoch immer wieder irgendwo mit Aushilfsjobs seine eigenen Brötchen verdient. Gelernt hat er nichts. Seine Begabung liegt eher darin, andere Menschen mit seinem selbstsicheren und teils respekteinflößendem Auftreten zu faszinieren. Seine auffälligen, rot gefärbten Haare und die schwarz umrandeten Augen, sowie der Hang zu überwiegend schwarzer und dennoch auffälligen Kleidung lassen ihn überall zum Mittelpunkt werden. Auch seine oft gespielt übertriebene Arroganz, sein schwarzer Humor und die Art, Leute die er nicht mag schlecht dastehen zu lassen, rücken ihn in ein gewisses Licht, wofür man ihn wohl kaum beneiden muss. Dennoch ist sein Freundeskreis groß und die Anzahl seiner Bewunderer ebenso. Allerdings könnte sich das ändern, wenn seine Leute das kleine Geheimnis kennen würden, dass er schon lange mit sich herumträgt.

'Dai' hat auch einen Hang zur Aggression, die er allerdings sehr gut im Griff hat. Meistens brauch er keine körperliche Gewalt anzuwenden, aber wenn jemand es wagen sollte, seinem kleinen Bruder auch nur ein einziges Haar zu krümmen, würde er ohne Kompromisse für dessen Untergang sorgen- egal um wen es sich handelt!
 

Die Beiden haben eine strenge Erziehung genossen und die Eltern kommen manchmal ihre Söhne in deren WG besuchen, um das familiäre Zusammensein traditionell weiter aufrecht zu erhalten. Sie lieben beide Söhne, auch wenn sie Dai selbst als das 'Problemkind' sehen. Miyavi war immer der nettere von den Beiden, der sich stets an Regeln gehalten hat und immer dem Rat seiner Eltern folgte. Sein älterer Bruder hingegen war schon immer der kleine Rebell, der Regeln hasste und die Konsequenzen dafür noch mehr. Aber aus ihnen Beiden ist etwas geworden: Der Eine ein Künstler, der Andere ein flexibler Typ, der sich auch nicht scheut, für sein Geld Arbeiten zu erledigen, die andere als Drecksarbeit ablehnen würden.
 

So hat Dai es auch heute getan mit 'Regaleinräumen' in einem Supermarkt und darf jetzt seinen Feierabend genießen. So wie jeden Tag, wenn Miyavi in seinem Atelier ist, besucht der Ältere diesen und schaut ihm beim Malen zu.

"Hey, Bruderherz."

"Hallo. Schon Feierabend? Schön, dass du da bist - so kann ich wenigstens mit jemandem plaudern", lächelt der Schwarzhaarige den gern gesehenen Besuch an, der sich ihm nickend nähert, um ihn zu umarmen. "Ja, heute war nicht viel Lieferung da. Was, sag bloß du langweilst dich ohne mich?", lacht Dai, während er das neue Werk seines Bruders begeistert betrachtet.
 

"Gefällt es dir?", mit gewohnt unschuldigem Blick sieht Miyavi den sich Setzenden über den Brillenrand hinweg an und bekommt wieder ein Nicken zur Antwort.

"Du weißt, dass mir alles gefällt, was du tust", begründet der Rothaarige sein Nicken und neigt den Kopf leicht zur Seite, als er seinen Bruder weiter beim Malen beobachtet. Aber er beobachtet nicht etwa die Pinselführung oder die nahende Vollendung des Bildes, nein. Es befindet sich doch etwas viel Ansehnlicheres, etwas tausendmal Faszinierenderes in diesem Atelier als so ein Bild oder der Eine von hundert Pinseln. Der Künstler selbst ist das, was Dai es am Meisten angetan hat.

Es ist einfach schön, in sein makelloses Gesicht zu sehen, den Augen zu folgen, wie sie den Pinselstrichen nachsehen und die schön geschwungenen Lippen, die sich zu einem leichten Lächeln formen, wenn der Künstler jetzt schon eine gewisse Zufriedenheit über sein Bild ausstrahlt.

Dai liebt seinen Bruder- schon immer ist er sein Ein und Alles.

Aber mit der Zeit wurde diese Geschwisterliebe zu einer Liebe, die er niemals für seinen eigenen Bruder empfinden darf. Er verschwieg es die ganze Zeit, kämpfte immer gegen sein Verlangen an, es ihm endlich zu sagen und quälte sich über Jahre hinweg.
 

Doch es gibt ja die kleinen Dinge, die wenigstens ein bisschen Nähe zu dem Jüngeren beinhalten. Umarmungen, gemeinsame Unternehmungen und sogar auch mal einen Kuss. Es waren zwar nie die Küsse, die man mit einem Liebespartner austauscht, sondern einfach nur kleine Liebesbekundungen zwischen Verwandten - z.bsp. als Begleiter der Gratulation zum Geburtstag, aber wenigstens war körperliche Nähe vorhanden.
 

Auch wenn der Ältere mal wieder melancholisch gestimmt war, weil ihn das Empfinden dieser Gefühle zu seinem Bruder wieder mal runtergezogen haben, konnte er sich an ausgerechnet Diesen anlehnen und bekam Trost. Miyavi hatte nie nachgefragt, was seinen Bruder zum Weinen gebracht hat, da er weiß: Wenn er darüber sprechen will, dann tut er das auch. Wenn er nicht darüber spricht, geht es den Jüngeren nichts an.
 

Meistens, wenn Dai sich im Anblick seines begabten Bruders verlor und sich auch diesmal wieder darin verliert, bemerkt der Beobachtete das, schweigt aber. Er weiß sehr gut über die Wirkung auf Andere bescheid und auch wenn er sein Selbstbewusstsein nicht so sehr zeigt: Er ist stolz darauf, mit solch einem Aussehen gesegnet worden zu sein und deshalb genießt er neugierige oder gar faszinierte, sogar gierige Blicke, statt sie zu verurteilen.

Solange man ihm nicht einfach an die Wäsche geht, kann man ihn ansehen wie und so lange man will.
 

"Hör mal, Dai. Ich würde es schön finden, wenn du heute Abend mal nicht mit deinen Kumpels feiern gehst. Wir sollten mal wieder zusammen etwas machen. Was meinst du?", fragt der Schwarzhaarige in den Raum, während er den konzentrierten Blick nicht vom entstehenden Bild abschweifen lässt und will sich einfach nur mal einen gemütlichen Abend mit seinem Bruder machen, da dieser sonst immer auf Partys unterwegs ist, während Miyavi nur alleine zu Hause rumsitzt und nichts mit sich anzufangen weiß.

Sein soziales Umfeld ist sehr klein, er hat nur wenige Freunde und befindet sich nicht gerne unter vielen Menschen. Aber Dai ist ihm einfach der wichtigste Mensch, weshalb er sich immer wieder wie ein Kleinkind freut, wenn dieser mal bei ihm zu Hause bleibt und ihm beim Entspannen Gesellschaft leistet.
 

Natürlich muss der Ältere nicht lange überlegen, um dem Ganzen zuzustimmen. Seine Freunde sehen ihn sowieso fast täglich also schadet es nicht, auch mal einen Abend mit dem geliebten kleinen Bruder zu verbringen. Meistens enden solche Abende immer in Lachkrampfattacken, weil sie sich beide wieder irgendeinen Schrott zusammenerfunden haben, der kein Auge trocken lässt.

Aber manchmal läuft es auch ruhig ab. Man redet über Gott und die Welt, sitzt aneinandergekuschelt auf dem Sofa und sieht sich im TV irgendwelche Sendungen an, die sowieso nur nebensächlich laufen, weil man ihnen kaum Beachtung schenkt.
 

"Gut, dann male ich noch gerade die letzten Feinheiten und schon können wir heimgehen."

"Alles klar, ich warte solange."
 

Nach einigen wenigen Pinselstrichen ist das Bild auch komplettiert und findet einen passenden Platz an einer der Wände. Schnell räumt der Künstler noch auf und säubert seinen Tisch, nimmt die Brille ab, um sie in das dazugehörige Etui zu legen und verlässt mit seinem großen Bruder schließlich den Raum- das Gebäude, schließt ab.

Fröhlich gestimmt spazieren sie nach Hause und Dai erzählt Miyavi wieder von den unmöglichen Aktionen, die ein gewisser, tollpatschiger Kollege sich mal wieder geleistet hat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-07-29T20:57:28+00:00 29.07.2010 22:57
ouhw~ also mir gefällt dein Schreibstil! :)
Du schreibst irgendwie voll gechillt, dass es nicht anstrengend ist, es zu lesen. Kann nicht Jeder xD

UND..!! :DD
Mir gefällt der Charakter von Die sehr gut!
Ich mag es, wenn er ein bisschen rebellischer beschrieben wird und nicht immer so verweichlicht~
Außerdem passt das voll zu ihm (auch zu seinem Bild!)
Also:
Gute Arbeit! :-D


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