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Die x Miyavi
von

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Kapitel 2

Daheim angekommen schmeisst Miyavi sich sofort auf das Sofa und belagert somit den besten Platz alleine. Schmollend steht sein Bruder daneben und straft ihn mit diesen beleidigten Blicken. "Was ist, willst du etwa auch hier hin?", fragt der Liegende scheinheilig und streckt dem Anderen provokant die Zunge raus.

"Na warte", grummelt der Rothaarige gespielt motzig und wirft sich kurzerhand mit auf die Couch und zwar so, dass er der Länge nach auf seinem jüngeren Bruder liegt. Dieser erschreckt sich und fängt schließlich an zu lachen. "Jaja, dir ist jedes Mittel recht, oder?"

"Jedes Mittel wozu?"

"Naja, dir das zu nehmen, was du willst."
 

Der Ältere stutzt kurz und sieht dem unter ihm liegenden tief in die Augen. "Wenn mir jedes Mittel recht wäre, mir das zu holen, was ich will, dann...", unterbricht er seinen fast geflüsterten Satz und erntet neugierige Blicke von dem ahnungslosen Bruder. "Dann was?"
 

Diese großen, dunklen Augen sehen ihn so unschuldig an, dass es ihm wieder einen Schauer durch den Körper jagt- einen angenehmen Schauer. Einer, der nicht dasein darf. "...du willst das nicht wirklich wissen", beendet Dai den vorherig angefangenen Satz unpassend, um einem Disaster vorzubeugen.

Aber nun hat er die Neugier Miyavi's geweckt und der grinst nur ahnungslos. "Hey, sag schon. Wenn du einen Satz anfängst, musst du ihn auch zuende sprechen. Sonst komme ich mir total verarscht vor."
 

Es ist wirklich schwer diesem Blick zu widerstehen - schon lange verleitet praktisch jede Handlung, jeder Blick des Schwarzhaarigen seinen Bruder dazu, über ihn herzufallen. Doch er beherrschte sich immer.

Jetzt allerdings muss er sich entweder eine verdammt glaubhafte Lüge einfallen lassen, oder sein Geheimnis rausrücken und damit eventuell einen Geschwisterkrieg anzetteln.
 

Lange schweigen Beide. Während Miyavi nur immernoch neugierig wartend seinen Bruder anstarrt, schüttelt dieser nur andeutungsweise den Kopf, merkt aber, dass er nun nicht davonkommen wird.

"Also? Wenn dir jedes Mittel recht wäre, dir das zu nehmen, was du haben willst. Dann....?", wiederholt der Jüngere den Satz noch einmal als Gedächtnisstütze, die Dai aber nicht braucht.

Wieder entfacht dieses Kribbeln in seinem Bauch - diesmal nur heftiger als sonst, weil er nun endlich die Möglichkeit hatte, das zu tun, was er schon so lange hätte tun sollen.

"Dann....", haucht er den Satzanfang und mit einem Mal versiegelt er die Lippen des Jüngeren mit der seinen, stößt dabei zunächst nicht auf Widerstand, vertieft den Kuss ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, was er da eigentlich gerade tut und schließt versunken in diese innige Berührung seine Augen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, dass ihn gerade zu übermannen versucht- ein Verlangen, das so lange verdrängt wurde und nun endlich ausbrechen will.
 

Geschockt reißt der Untenliegende die Augen auf, als er bemerkt, dass es nicht nur die Lippen des Anderen sind, die ihm diesen Kuss bescherten, sondern dass sogar die Zunge seines Bruders sich schon den Eintritt zu seiner Mundhöhle verschafft hat. Hastig packt Miyavi seinen Bruder am Schopf und reißt ihn von sich weg.

"Was sollte das denn?!"
 

Mit hochrotem Kopf setzt er sich auf, nachdem Dai das Sofa verlassen hat und nur ratlos neben ihm steht, irgendetwas von 'Entschuldigung' redet und total nervös gestikuliert. Sichtlich überfordert mit seinem eigenen Handeln verlässt der Rothaarige eilig das Wohnzimmer und sperrt sich im Bad ein und lässt seinen Bruder zurück, der nur wie versteinert auf der Couch sitzt, als würde er erstmal registrieren müssen was da gerade passiert war.
 

"Verdammt, was hab ich nur gemacht!", flucht Dai über seine Tat und kann selbst nicht glauben, dass er das wirklich gemacht hatte. Wie soll er Miyavi nur wieder unter die Augen treten, ohne massig Vorwürfe zu kassieren? Soll er sich jetzt etwa einfach vor ihn stellen und ihm seine Liebe gestehen- diese Liebe, die in der Form niemals existieren dürfte?

Verzweifelt steht der Rothaarige mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt, lässt sich langsam sinken und findet sich auf dem Boden sitzend wieder. Die Hände fest zusammengefaltet denkt er nach, wie es nun weitergehen soll.

Es ist nun definitiv vorbei mit den Geheimnissen, denn selbst wenn er seinem jüngeren Bruder nichts sagen wird, kann er sich sicher auch von selbst denken, dass diese Handlung nicht einfach mal so stattgefunden haben muss, sondern einen tieferer Beweggrund dahinter stand. Schließlich kam der Kuss mit dem Zusammenhang, das dies etwas sei, was passieren würde, wenn Dai jedes Mittel recht wäre, das zu bekommen, was er will- ziemlich eindeutig also.
 

Auch wenn es falsch war, war dieser Kuss aber dennoch unbeschreiblich und am Liebsten hätte Dai nicht so schnell wieder von dem Anderen abgelassen, wenn er nicht durch ihn gebremst worden wäre. Diese weichen Lippen waren einfach viel zu einladend, sodass er selbst wenn er gewollt hätte, nicht aufhören könnte, sie zu küssen. Aber die Vernunft hat mal wieder gesiegt. Auch wenn es die Vernunft des Anderen war und nicht seine eigene.
 

Lange sitzt er da, bis er sich wieder gesammelt hat. Es muss etwas passieren, denn Schweigen bringt niemandem etwas- zumindest nichts Positives.

Also steht er wieder vom kalten Boden auf, öffnet die Tür und kehrt ins Wohnzimmer zurück, wo Miyavi nur gelangweilt durch das TV-Programm zappt. "Darf ich?", fragt Dai leise und nahezu schüchtern, als er auf den freien Platz neben seinem Bruder zeigt.

"Warum solltest du nicht dürfen?"

Nickend setzte der Ältere sich neben den Anderen und sieht ihn nachdenklich an. "Hör mal, das wegen eben. Das tut mir wirklich leid, es hätte nicht passieren dürfen."

Der Schwarzhaarige schüttelt nur lachend den Kopf, als er sich zu seinem Bruder wendet, um ihn beim Reden besser ansehen zu können.

"Du hast Recht, es hätte nicht passieren dürfen. Aber warum ist es dann doch passiert, hm?", fragt der Jüngere zwar ruhig, aber mit ziemlich skeptischem Unterton und prüfenden Blicken.

Dai schafft es kaum, die Blicke zu erwidern. Er schämt sich einfach zu sehr im Moment. Aber er muss nun wohl oder übel endlich sagen, was Sache ist.

"Es... es ist passiert, weil... Ich kann das nicht", winkt er ab und die Verzweiflung steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Miyavi hilft ihm allerdings auf die Sprünge, was zwar unangenehm für den Älteren ist, dennoch eine kleine Stütze, um nicht alles sofort auftischen zu müssen.

"Dai, wir sind Blutsverwandte. Das, was du da eben getan hast- sowas dürfen wir nicht tun. Deine Liebe zu mir geht womöglich zu weit... Tut sie das?"
 

Der Rothaarige kann nichts weiter tun als ergeben zu nicken. "Es tut mir leid... ich kann es verstehen, wenn du jetzt Abstand von mir halten willst", ist das Einzige, was er noch leise hinzufügen kann, erntet allerdings nur ein Kopfschütteln des Anderen, der seinen Blick nachdenklich auf den Boden gerichtet hält.

"Das ist absoluter Schwachsinn."

Ruckartig hebt der Ältere den Kopf, den er bis eben noch sehr gesenkt gehalten hat und der Schock sitzt tief, dass man ihm jetzt auch noch nicht glauben würde. Schließlich ist sein größtes Geheimnis nun gelüftet, was eigentlich nicht hätte passieren dürfen und wenn es jetzt auch noch als Lüge deklariert werden würde..?

Aber Dai kann aufatmen, als sein Bruder weiterspricht.

"Natürlich will ich keinen Abstand von dir halten. Ich möchte nur nicht, dass du dir Hoffnungen machst, okay? Wir sind Brüder und klar liebe ich dich auch, aber nur so, wie man eben seinen Bruder auf normalem Wege liebt. Ich hoffe nur, dass das bloß eine Schwärmerei ist, die bald vorübergeht. Und deshalb wird sich auch nichts ändern, auch wenn du mich gerade ziemlich schockiert hast", erklärt der Schwarzhaarige ruhig und Dai sanft anlächelnd.

Dieser allerdings fühlt sich missverstanden und springt sofort auf, empört über gewisse Äußerungen, die seine Liebe zu Miyavi betreffen.

"Hast du überhaupt eine Ahnung, was ich durchmache? Wenn du wüsstest, wie ich mich schon seit JAHREN in deiner Gegenwart fühle, wie oft ich meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche aufgrund der beschissenen Gesetze verdrängt habe, dann würdest du das nicht als bloße Schwärmerei abtun! Das ist doch lächerlich!"
 

"Hey, beruhige dich wieder!"

Der Jüngere erhebt sich ebenfalls vom Sofa und nimmt seinen aufgelösten Bruder in den Arm.

"Ich wusste das wirklich nicht. Es tut mir leid... Für deine Gefühle kannst du nichts also wäre es doch der größte Fehler, dich dafür zu bestrafen, dass du sie empfindest."

Langsam wieder ruhiger werdend, genießt der eben noch so Aufbrausende die Umarmung und schließt die Augen. Die Erleichterung treibt ihm die Tränen in die Augen, viel zu lange hat er das alles mit sich herumgetragen, aufgestaut und endlich konnte er es rauslassen. Im Nachhinein sieht er es sogar positiv, dass dieses 'Missgeschick' und die darauffolgende Aufklärung nun geschehen sind.

"Und du bist wirklich nicht sauer? Ich meine... eher hätte ich damit gerechnet, dass du dich jetzt vor mir ekelst und den Körperkontakt meiden würdest", fragt er unsicher, als er die Umarmung wieder löst und in das verständnisvoll lächelnde Gesicht seines schönen Bruders blickt.

"Klar ist das seltsam zu wissen, dass du mich so liebst, wie du normalerweise irgendein schönes, intelligentes Mädchen lieben solltest, aber... Du bist immernoch mein Bruder, mein Ein und Alles. Es wird sicher schwer für dich bleiben, solange du diese Gefühle für mich hegst, aber wenn ich dir mit Abstand nehmen helfen kann- sag es einfach. Ansonsten verhalte ich mich wie immer. Deine Gefühle machen dich schließlich nicht zu einem abstoßenden Monster."
 

Über die Vorstellung, wie er als abstoßendes Monster aussehen würde, muss der Rothaarige kurz schmunzeln, steckt seinen Bruder auch kurzerhand damit an und schüttelt schließlich vielsagend den Kopf. "Nein, ich will keinen Abstand. Das würde mich nur quälen. Vielleicht komme ich ja jetzt, wo ich darüber gesprochen habe, besser damit klar."

Zustimmend nickend setzt Miyavi sich wieder hin und bittet Dai mit einer Handbewegung, sich auch zu setzen, was dieser auch tut.

"Wenn es dich zu sehr fertig machen sollte, irgendwann - was ich ja nicht hoffe - dann kannst du mit mir darüber reden. Ich kenne dein 'Problem' ja jetzt und solange du nicht wirklich über mich herfällst, ändert sich zwischen uns auch nichts. Das musst du wissen."
 

Glücklich über die Toleranz seines Bruders lächelt Dai diesen an und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. "Das werde ich tun - das Reden, meine ich natürlich!"

Stille.
 

"Sag mal, abgesehen davon... Hab ichs drauf?"

"Was denn?"

"Uhm... das Küssen an sich so..."
 

Stille.

"Ja, hast du."
 

Eine kurze Weile sehen sich die Beiden einfach nur an, bis sie beide in Gelächter ausbrechen. Es passt einfach mal gar nicht zu dem ernsten Thema zwischen ihnen, dass Dai ausgerechnet diese Frage stellt - an seinen Bruder.

Aber das ist egal. Sie haben darüber gesprochen und können nun getrost weiter über Dinge sprechen und lachen, über die sie nunmal öfter... sprechen und lachen!

Doch die nach Außen hin perfekt scheinende Unberührtheit bei dem Jüngeren der Brüder trügt. Ja, es wühlt ihn innerlich auf, dieses Wissen, dass sein eigener Bruder ihn so liebt, wie er eine Partnerin lieben sollte.

Die Vorstellung, dass er sogar mit ihm Sex haben wollen würde, lässt ihn das Alles auf eine Weise kritisch sehen. Was ist, wenn Dai sich irgendwann vielleicht doch nicht mehr zurückhalten kann und es zu weiteren 'Attacken' kommt?

Zwar weiß Miyavi, dass sein Bruder ihm niemals wehtun würde, aber er weiß auch, dass Gefühle einem zum Feind werden können, wenn sie überhand nehmen. Er selbst hatte bisher erst eine einzige Beziehung mit einem Mädchen- das war zu Schulzeiten. Aber das war immerhin mehr, als Dai vorzuweisen hat. Der hatte nämlich noch nie eine Beziehung.

Zwar ist er bei den weiblichen Mitmenschen sehr begehrt, aber sie scheinen ihn nicht zu interessieren. Umgekehrt besteht allerdings auch kein Interesse am männlichen Geschlecht - bis auf die eine Ausnahme.
 

"Sag mal. Wie lange ist das schon so?"

Diese Frage brennt dem Schwarzhaarigen schon die ganze Zeit auf der Seele. Denn die Antwort würde vielleicht eine Erklärung dafür sein, warum Dai noch keine Beziehung hatte.

Der Angesprochene denkt kurz nach und antwortet schließlich mit völlig emotionslosem Gesichtsausdruck, dass es bereits schon ganze 7 Jahre so um seine Gefühle bestellt ist.

"Sieben Jahre? Das ist ja verdammt lange.. Und ich habe nie etwas gemerkt."
 

"Du hast ja auch sicherlich niemals damit gerechnet, dass ich auf meinen Bruder stehen würde, oder? Das ist mir schon peinlich, glaub mir. Aber ich kann es nunmal nicht beeinflussen oder ändern", erklärt der Rothaarige leise und senkt wieder den Blick.

Wieder herrscht einige Minuten lang Stille bis Miyavi aufsteht und seinen Bruder noch einmal umarmt. "Lass uns schlafen gehen, es ist schon spät. Gute Nacht."

Mit diesen Worten verabschiedet er sich in sein Schlafzimmer, während Dai noch eine letzte Zigarette raucht, um sich dann auch in sein Bett zurückzuziehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sarcasm
2010-04-26T01:07:54+00:00 26.04.2010 03:07
aww wie niedlich xDD
miya und dai als geschwister X3
der arme dai ó.ò miyavi soll ihn ranlassen >///< ( ich weiss ich bin krank >ö> aber die beiden währen einfach süß zusammen ^-^v )
ich find die idee genial und freu mich auf weitere kapitel x3
*lob und lollis da lass*


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