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Wenn die Wölfe heulen

und der Schnee schmilzt
von

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Kapitel 2: Ylva

Kapitel 2: Ylva
 

Um ihn legten sich die beruhigenden Schwingen der Dunkelheit und erlösten ihn sanft, wenigstens für einige Zeit von seinem Leiden.
 

Ein furchtbarer Schmerz durchzog seinen Körper und trieb ihn somit zurück in die Abgründe der Wirklichkeit. Seine Zunge lag trocken in seinem Gaumen und glaubte er sein Schädeln würde platzten. Langsam versuchte er dem wirren kreisen in seinem Kopf Einhalt zu gebieten.
 

Wie durch einen nebeligen Schleier begann Murtagh seine Umgebung wahrzunehmen. Unter ihm spürte er weichen, dicken Stoff, somit schloss er aus, das er sich in einer Zelle befände. Auch roch es keinesfalls vermodert, wie es in den dunklen Verließen der Fall gewesen war, ein leichter Lavendelduft erfüllt sein Umfeld.

Leicht öffnete er die Augen, nur um sie sogleich stöhnend wieder zu schließen: ein gleißendes Licht drängte sich zwischen die Schlitze und trieb ihm die Tränen in die Augen. Eine Stimme, die er seinem Unbekannten Retter zuordnete erklang: „ Du lebst ja doch noch!“ Erneut öffnete Murtagh seine Augen.

Er befand sich in einem ihm unbekannten Raum. Unter ihm befand sich ein schlichtes aber bequemes Bett, am Fußende stand eine große dunkel aus Eichenholz gefertigte Dachstollentruhe. An der Gegenüberliegenden Wand befand sich ein Schreibpult, zu dem parallel ein einfacher Faltstuhl stand, auf welchem der Fremde thronte.

Sein Blick glitt weiter.

Neben dem Bett stand ein schwerer Schrank aus Nussholz, auf welchem eine einfache weiße Waschschale stand. Des weiteren war der Raum komplett leer.
 

„Nicht zu viel Dank, musst ja nicht gleich auf die Knie fallen, nur weil ich dir das Leben gerettet habe!“, kam es sarkastisch von dem Unbekannten, welchen Murtagh bis zu diesem Augenblick komplett ignoriert hatte.

„Ich danke dir.“, sprach Murtagh erschöpft. Der Fremde nickte nur und stand anschließen auf um auf ihm zu zulaufen. Er packte Murtagh an er Schulter und half ihm beim aufsetzten, wenngleich nicht so grob wie zuvor in dem Kerker. Trotzdem konnte Murtagh sich nicht ein Wimmern verkneifen.

„Lass mich mal deinen Rücken sehen.“, forderte der Unbekannte ihn auf.
 

Murtagh richtete seinen Rücken zu ihm. Der Fremde Freund nahm die Waschschüssel vom Schrank und einige Tücher aus dem alte Schrank. Dann begann er vorsichtig die blutigen Striemen auf seinem Rücken zu säubern. Mit zusammengebissen Zähnen zischte Murtagh laut auf, denn er glaubte der Fremde würde ihn erneut den Rücken aufreißen, als dieser mit einem Tuch den schmutzigen Schorf aus den Wunden wischte. „Auweh!“, sagte der Fremde mitfühlend.

Als er die Wunden gereinigt hatte stand der Fremde auf und begab sich aus dem Zimmer.

Kurz darauf trat er wieder ein, in der Hand einen Tiegel mit grünlicher, aromatisch riechender Paste.

Mit spitzen Fingern strich er die, nach nassem Waldboden riechende, Creme auf den heißen Rücken. Anschließend riss er die sauberen weißen Tücher in lange Streife und begann Murtaghs Oberkörper zu verbinden. Als er fertig war betrachtete er zufrieden sein Werk und erhob sich von dem Bett auf dem er kniete, um sich der Türe zu zuwenden. „Wer bist du?“,fragte Murtagh den Fremden die Frage, welche ihm schon seit geraumer Zeit auf der Zunge lag.
 

Der Unbekannte sah ihn ausdruckslos an: „Willst du wissen wer ich bin oder wie ich heiße? Wer ich bin, musst du schon selbst herausfinden. Wie ich heiße?- Mit dieser Antwort kann ich dienen. Wenngleich ich viele Namen habe, manche nennen mich 'Blutklinge', 'Teufelskind' oder einfach nur 'Schatten'. Ich selbst bevorzuge es, wenn man mich mit dem Namen den meine Mutter mir gab ruft. Du kannst mich Ylva nennen.“ Ylva drehte sich um und verschwand mit großen Schritten aus dem Raum, wobei er einen erschöpften und verwirrten Murtagh zurück ließ.
 

Murtagh leicht verwirrt durch den Vortrag ließ sich müde auf dem Bett niedersinken und schloss erschöpft die Augen. Was meinte er mit 'Wer ich bin musst du selbst herausfinden.'? , angestrengt dachte Murtagh nach. Konnte aber keine akzeptable Antwort finde und beschloss deshalb die Frage erst einmal ruhen zu lassen.

Willst du schon so schnell aufgeben?, ertönte die dunkle Stimme seines Drachens in seinem Kopf.

Dorn?, fragte Murtagh erleichtert.

Wer den sonst?, kam es belustigt von dem Drachen. Hat Galbatorix dir etwas angetan?, wollte sein Reiter besorgt wissen.

Das würde er nicht wagen!, Murtagh spürte förmlich Dorns Empörung. Gut! Murtagh blinzelte müde.

Heute war ein anstrengender Tag gewesen. Nach dem Diebstahl war er mehrere Stunden in den Kerkern gewesen. Plötzlich fiel ihm wieder das Buch ein. Hast du es gut versteckt?, fragte er Dorn.

Für wenn hältst du mich? Natürlich! ,antworte dieser im schon fast beleidigt.

Danke!

Er spürte wie etwas sanft seinen Geist berührte. Kein Problem Kleiner.

Murtagh hoffte nicht nur Antworten in dem Buch zu finden, sondern auch einen Hinweis darauf, wie er seinen wahren Namen ändern konnte, um sich aus den Fängen des Tyrannen zu befreien.
 

Was hältst du von Ylva? Murtagh schickte Dorn seine Erinnerungen mit dem geheimnisvollen Jungen.

Wenn er dir schaden wollt, hätte er es getan. Trotzdem glaube ich nicht das wir ihm vertrauen können. Sei vorsichtig!, warnte ihn Dorn.

Ich werde ihn im Auge behalten., versprach Murtagh. Wer immer Ylva war, er hatte mehr als ein Geheimnis zu verbergen. Langsam spürt Murtagh wie seine Augenlider schwer wurden und er glitt herüber in das Land, wo weder Raum noch Zeit eine Rolle spielten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chatterbox
2010-05-11T16:36:50+00:00 11.05.2010 18:36
Sehr interessant...aber wieder toll:D
Ich mag Dorn irgendwie...schön, dass er auch mal auftaucht.
Natürlich bin ich auch auf den wieteren verlauf gespannt...
die unterhaltung war...gut geschrieben...
weiter so
Lg


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