Scharfschützin
Ich brauche nicht viel im Leben außer der Sonne, dem Mond und dir.
Die Sonne für den Tag
Den Mond für die Nacht
Und dich
Für immer.
Der Regen sammelte sich in kleinen Rinnsalen auf der Straße, und malte mit dem Blut Muster auf den Asphalt. Es regnete immer stärker, während keine zwei Meter weiter erbittert ein Kampf tobte. Im Dunkeln sah man die Gestalten über den nassen Boden huschen, von zeit zu zeit von Schmerzensschreien unterbrochen.
Weit genug entfernt von all den Gräueln des Kampfes der hier tobte, lag Riza in einer alten Lagerhalle auf der Lauer. Ihr Gewehr im Anschlag beobachtete sie unbemerkt den Kampf. Eine graue alte Decke reichte ihr als Tarnung.
Durch das Fadenkreuz sah sie just in diesem Moment den Homunkulus Envy. Ruhig wartete sie das weitere Geschehen ab. Ihr durfte jetzt kein Fehler unterlaufen.
„Denk an die Mission!“, redete sie sich ein.
Jetzt visierte sie den Oberst an. Er schien ziemlich Pech zu haben, seinem Gesicht nach. Missmutig verteidigte er sich notgedrungen mit seinen Pistolen.
Riza huschte ein Lächeln über das Gesicht.
Noch wusste er nichts von ihrer Anwesenheit.
Der Augenblick nahte. Ihre Anspannung wuchs von Sekunde zu Sekunde. Ihr Finger war bereits am Abzug. Ein Donner hallte weit in der Ferne.
In dem Moment in der ein weiterer Blitz die Szene in gespenstisches Licht tauchte, geschahen zweierlei Dinge:
Envy ließ von Roy ab
Und Riza schoss.
Dunkelheit legte sich über die Szene.
Langsam legte sich ihre Anspannung. Leise pfeifend atmete sie aus.
„Geschafft!“, dachte sie.
Sie gab den zusätzlichen Einsatzkräften ein Zeichen und näherte sich schließlich selbst der Szene.
Wie erwartet fanden sie eine Leiche vor.
„Eine Scharfschützin wie ich trifft immer…“, grinste Riza.
Als der nächste Blitz die Szene erhellte lagen sie und Roy sich bereits in den Armen.
„Was würde ich nur ohne dich tun…“, seuftze Roy.
Riza lächelte.
„Gar nichts.“, antwortete sie schlicht.