Zum Inhalt der Seite

Etwas, das man sieht, aber nicht gesehen werden kann

Fortsetzung der ersten Staffel
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fragen ohne Antworten

Nun, wie Sie wahrscheinlich schon geahnt haben, geht es jetzt vor allem um Yami und Yugi. Aber keine Sorge, später kommen auch die anderen ins Spiel. Doch die ganze FF handelt doch eher Yami-und-Yugi-lastig, wie ich bereits in meiner Kurzbeschreibung verlauten ließ.

Also, viel Vergnügen mit dem folgenden Kapitel!

KaitoDC
 

Japanische Version (Romaji) – Deutsche Version
 

Ohayo – Guten Morgen

Kul Elna → Kuru Eruna (japanische Aussprache, weil sie das 'l' nicht wirklich hinkriegen)

Hikari – Licht

Mahâdo – Mahad

Muto Sugoroku – Solomon Muto

Aibou – Partner

Jonouchi Katsuya – Joey Wheeler

Honda Hiroto – Tristan Taylor

Mazaki Anzu – Tea Gardner

Atemu – Atem (Pharao, Yami)

Mou hitori no boku – Mein anderes Ich
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Kapitel 12 – Fragen ohne Antworten
 

Der nächste Morgen begann für Muto Yugi schon früh. Anfangs sah er sich irritiert um, bis er erkannte, dass er in seinem Bett lag. Ich hatte einen wirklich eigenartigen Traum. Ich habe ein Schattenduell gespielt und die Duell Monsters waren echt. Und mein Gegner hatte dann seine Seele verloren, weil er verloren hat. Zum Glück war das alles nur ein Traum. Erleichtert wollte Yugi aus dem Bett steigen, als sein Blick am Schreibtisch hängen blieb. Entsetzt weiteten sich seine Augen. Nein, aber... dann war das wohl doch kein Traum..., dachte er und ließ sich wieder ins Bett fallen. Auf seinem Schreibtisch lag die Duel Disk, die er gestern benutzt hatte. Neben diesem lag sein Deck, wobei die oberste Karte der Schwarze Magier war.

Oh nein... dann war es doch meine Schuld... Verzweifelt hob er seinen rechten Arm und bedeckte damit seine Augen. Was soll ich jetzt nur tun? Ich kann das doch unmöglich meinen Freunden erzählen. Sie würden es mir so oder so nicht glauben. Und wenn doch, dann würden sie sicherlich nicht mehr mit mir befreundet sein wollen. Wer will schon einen Freund haben, der die Seele eines anderen praktisch geraubt hat? Verdammt... aber ich kann sie auch nicht die ganze Zeit anlügen. Das wäre nicht fair. Aber... sie sagen mir ja auch nicht die Wahrheit über meine Vergangenheit. Immer wenn ich eine Bemerkung darüber mache, lügen sie. Ich verstehe einfach nicht, warum. Dient es zu meiner eigenen Sicherheit? Aber was kann denn so schlimm sein, dass mein Leben gefährdet werden würde? Gestern hatte ich schließlich auch mein Leben riskiert, bei diesem Duell. Ich war in Gefahr, obwohl meine Freunde mir nichts über meine Vergangenheit erzählt haben. Also dürfte es keinen Zusammenhang geben... . Ich sollte vielleicht abwarten, bis sie es mir von sich aus sagen. Wenn ich sie dazu auffordern würde, würden sie wahrscheinlich wieder lügen. Und das gestrige Duell... ich habe das Gefühl, dass noch viele solcher Duelle auf mich lauern werden. Besser, ich erzähle es ihnen nicht, sonst sind sie vielleicht ebenso in Gefahr wie ich. Schließlich wissen sie nichts davon und sind somit unschuldig. Ja, das dient nur zu ihrer eigenen Sicherheit...

Nach einer halben Stunde kam Yugi endlich zu diesem Entschluss und wollte abermals aufstehen, doch als er sich aufsetzte, wartete eine weitere Überraschung auf ihn. Seine Augen wurden wieder groß. An seiner Bettkante schlief Yami in sitzender Position. Er hatte seine Arme vor seiner Brust verschränkt und seine Beine überkreuzt. Sein Kinn ruhte auf seiner Brust. Seine Augen waren geschlossen und sein Atem ging gleichmäßig.

W-Was macht Yami denn an meinem Bett? Und wie kann er bloß in dieser Position schlafen, mein Gott, da verrenkt er sich ja alle Gliedmaßen. Darauf bedacht, Yami nicht zu wecken, stieg Yugi leise aus dem Bett und schob Yami vorsichtig aufs Bett. Nach einigen Minuten hatte er es geschafft und deckte seinen ehemaligen Seelenpartner zu. So, und jetzt? Die Schule fängt erst in 1 ½ Stunden an. Hm... vielleicht sollte ich duschen gehen. Ich bin noch vollkommen verschwitzt vom gestrigen Duell. Mit diesem Gedanken ging er in Richtung Badezimmer.
 

Seine Haare mit dem Handtuch trocken reibend betrat Yugi sein Zimmer. Sofort sah er Yami, der aufsah, als Yugi in der Tür erschien.

„Ohayo, Yami“, begrüßte der Kleinere ihn.

„Ohayo. Hast du mich in dein Bett gelegt und zugedeckt?“, fragte Yami direkt.

„Ähm... ja. Ich frage mich wirklich, wie du in der vorigen Position schlafen konntest“, sagte Yugi kopfschüttelnd, lächelte dabei. „Aber wieso hast du eigentlich an meiner Bettkante gesessen?“

„Gewohnheit“, antwortete Yami wahrheitsgemäß. „Früher hatte ich auch immer an deinem Bett gesessen, meistens, als es dir schlecht ging.“

„Oh... .“ Diese Antwort überraschte Yugi sehr. Als es mir schlecht ging?, dachte Yugi etwas verunsichert und wurde kaum merklich rot. Plötzlich kam ihm ein Bild in den Sinn.
 

~ Er war in einem dunklen Raum. Mondlicht fiel durch das kleine Fenster neben seinem Bett. Er lag in einem Bett und hatte sich halb aufgerichtet. Yami saß in seiner gewohnten Position an seiner Bettkante, hatte jedoch sein Gesicht zu ihm gewandt und blickte auf ihn herab. Auf einmal überschwemmte ihn ein Gefühl von Traurigkeit und Bedrücktheit. Ein Hauch Verzweiflung mischte sich darin. Er wusste nicht, woher diese Gefühle kamen, doch plötzlich waren sie da. ~
 

Yugi blinzelte irritiert, woraufhin das Bild verschwand, ebenso die plötzlichen Gefühle, und er sich wieder in seinem Zimmer befand. Er sah zu Yami, der ihn fragend wie auch nachdenklich betrachtete.

„Ich... ähm... komm, lass uns frühstücken gehen. Die Schule fängt bald an.“ Schnell eilte Yugi aus dem Zimmer und bereitete das Frühstück vor. Yami folgte ihm langsam. Ich habe das Gefühl, dass Yugi ein Bruchstück seiner Erinnerung gesehen hat. Ich hätte lieber nicht sagen sollen, dass ich früher immer an seinem Bett gesessen habe. Wieso habe ich denn nicht vorher überlegt, bevor ich das gesagt habe? Ich kann einfach nicht riskieren, dass er sich wieder erinnert. Er soll ein möglichst normales Leben führen können.

Allzu bald machten sich Yami und Yugi auch schon auf den Schulweg, wo sie auch ihre Freunde trafen und gemeinsam zur Schule gingen. Eigenartigerweise war Yugi ziemlich ruhig und sagte nur wenig. Er schien in Gedanken zu sein.

„Hey, Yugi!“, rief Jonouchi, woraufhin Yugi erschrocken zusammen zuckte.

„J-Ja?“

„Ich habe dich gefragt, was du gestern den ganzen Tag gemacht hast.“

„Ich... äh... ich war nur im Museum und hab mich dort umgeschaut.“

„Und das den ganzen Abend lang?“, fragte Honda zweifelnd.

„Ähm... ja.“

„Yugi, lüg nicht“, sagte Jonouchi ernst. „Das Museum hat schon um 19.30 Uhr geschlossen, und du bist erst um zehn nach Hause gekommen. Was hast du denn noch getrieben, ganze zweieinhalb Stunden lang?“

„Ich... äh... ich hab euch doch schon gesagt, dass ich in einem Duell Monsters-Laden war...“, begann Yugi nicht überzeugend.

„Die Stadt hat schon um 20 Uhr zu“, bemerkte Anzu. „Und was hast du die restlichen zwei Stunden gemacht?“

Nun war Yugi in der Falle. Seine Freunde sahen ihn erwartungsvoll an.

„Gut, wie ihr wollt. Ich habe mich noch mit jemandem duelliert. Er wollte ja unbedingt mit mir spielen. Tja, ich hab halt verloren, deshalb war ich gestern so schlecht drauf, zufrieden?“, sagte Yugi, würdigte seinen Freunden keines Blickes und ging sofort ins Schulgebäude.

„Und das sollen wir ihm glauben?“, fragte Jonouchi mit zusammengezogenen Augenbrauen.

„Es passt gar nicht zu Yugi, dass er so mies drauf ist, nur weil er ein Duell verloren hat“, meinte Honda.

„Ich frage mich, was er uns verheimlicht. Ich kenne ihn, es muss etwas sein, in was er uns nicht mit hineinziehen will, sonst würde er sich nicht so verstellen“, sagte Yami und sah Yugi nachdenklich nach.

„Kommt, lasst uns in die Klasse gehen. Wir können mit Yugi immer noch später reden“, murmelte Anzu und allesamt gingen in Richtung Klassenzimmer.

Allerdings ergab sich ihnen in der Mittagspause keine Möglichkeit, mit Yugi zu sprechen. Er hatte absichtlich einen Klassenkameraden zu einem Duell herausgefordert, woraufhin plötzlich eine ganze Traube aus Schülern ihn zum Duell herausfordern wollte. Seinen Freunden fiel jedoch auf, dass Yugi nur ungern Monster opferte und lieber Lebenspunkte verlor, anstatt die Monster zerstören zu lassen.

„Das ist strategisch nicht ganz klug“, murmelte Yami leise, der direkt hinter Yugi stand und ihm beim Duellieren zusah. „Ich frage mich, wieso er das tut.“

„Ich mich auch“, stimmte Jonouchi mit ein. „Aber dennoch spielt er sehr gut und gleicht dies mit sehr gezielten und taktischen Angriffen aus.“

„Profis unter sich“, flüsterte Honda Anzu zu, die nur zustimmend nicken konnte.

„Ich rufe meinen Schwarzen Magier!“, sagte Yugi und legte die Karte in die Monsterkartenzone. Ein leises Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Mein alter Freund. Ich bin froh, dich zu haben. Ein gutes hatte dieses Duell gestern. Ich bin jetzt noch verbundener mit meinem Deck. Ich weiß, dass dies nicht einfach Karten mit Monstern sind, zumindest nicht bei Schattenduellen. Plötzlich sah er eine Bewegung und blinzelte irritiert. Hatte der Schwarze Magier gerade mit seinem Hut salutiert? Abermals sah Yugi seine Lieblingskarte an, doch diese blieb unbewegt. Muss eine optische Täuschung gewesen sein, dachte sich Yugi und duellierte sich weiter.

Yami jedoch beobachtete diese Karte weiter. Wie kann es sein, dass das Bild sich bewegen konnte? Es ist doch nur in Schattenduellen möglich, dass sich die Monster eigenständig bewegen. Wie konnte Mahâdo sich also vor Yugi und mir verneigen? Seltsam...

Bald war das Duell auch schon vorbei und der Gewinner war, wie nicht anders zu erwarten – Yugi.

„Komm, Yugi. Spiel mal gegen einen wirklichen Gegner, wie… Yami“, schlug Jonouchi grinsend vor. „Gegen den hast du ja noch gar nicht gespielt.“

„Hm…“, sagte Yugi nachdenklich. Werden sie gleich weiter versuchen, mich zu löchern? Wohl kaum, zumindest nicht vor unseren Klassenkameraden. „Okay, wieso nicht. Yami?“

Yami nickte nur und setzte sich gegenüber seinem ehemaligen Partner.

„Nun kann das ultimative Duell beginnen“, gab Honda den Startschuss zum Duell.

Nach nur wenigen Zügen der beiden Spieler schauten wirklich alle Zuschauer gespannt dem Duell zu. In einem Moment sah es so aus, als würde Yami gewinnen, doch schon im selben Zug riss Yugi das Ruder herum und Yami war daran, sich schnell zu verteidigen. Immer und immer wieder gab es solche Augenblicke und niemand konnte mit Gewissheit sagen, wer das Duell gewinnen würde.

„Wow, Yami, du bist wirklich ein sehr guter Spieler“, sagte Yugi anerkennend und lächelte. Dieses Duell machte ihm sichtlich Spaß und er musste wirklich all sein Können unter Beweis stellen, damit er auch bloß keinen folgenschweren Fehler machte und dadurch verlor.

„Das kann ich nur zurückgeben“, entgegnete Yami nicht minder gepackt vom Spiel. Yugi hat sich wirklich verbessert. Bei unserem Schicksalsduell damals konnte ich nicht wirklich auf seine Fortschritte achten, doch jetzt ist es fast schon verblüffend, wie sehr er sich verändert hat.

„So, jetzt, da du fünf weitere Karten gezogen hast, aktiviert sich die besondere Fähigkeit meines Stummen Magiers und er hat 3000 Angriffspunkte, sodass er deinen Magier leicht besiegen kann“, sagte Yugi und wurde immer leiser. Sein Blickfeld verschwamm für einen kurzen Moment und ein anderes erschien.
 

~ Er war ebenfalls am Duellieren, jedoch in einem gänzlich anderen Raum. Er stand auf einer erhöhten Plattform aus Stein, woraus ebenso die Wände bestanden. Rechts neben ihm war eine riesige, dunkle Wand, deren Mitte mit einem Horus-Auge verziert war. Auf seiner linken Seite sah er seine Freunde Jonouchi, Honda, Anzu, Ryo und seinen Großvater. Außerdem stand dort Kaiba Seto, den er nur vom Sehen her kannte. Neben ihm war ein kleiner Junge mit schwarzen, langen Haaren und Halstuch. In der Nähe stand ein ebenso schwarzhaariger Teenager, der sein Haar jedoch zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte und grüne Augen hatte. Yugi vermutete, dass es der Schüler aus seiner Parallelklasse war, Otogi Ryuji. Ganz vorne waren drei ihm unbekannte Leute. Sie hatten alle dunkle Haut und eigenartige Gewänder an, die stark an die frühere Zeit in Arabien erinnerten. Die eine hatte langes, schwarzes Haar, der andere sandfarbene, wilde und ein dritter hatte sie sich bis zur Hälfte wegrasiert, wo sich jetzt eine eigenartige Schrift befand.

Ägypter, schoss es Yugi sofort durch den Kopf, obwohl ihm ungewiss war, woher er das wusste. Dann sah er nach vorne und war überrascht. Sein Gegner war Yami. Doch sein Blick wurde noch überraschter, ja fast schon entsetzt, als er sah, welche Monster auf Yamis Feld waren. Die ägyptischen Göttermonster, dachte er ehrfürchtig. ~

Kurz wechselte das Bild und diese Monster verschwanden.

~ Stattdessen waren der Schwarze Magier und das Schwarze Magiermädchen auf der Seite von Yami, während Yugi seinen Schweigsamen Magier hatte. Eigenartig, genau die selben Monster wie bei dem jetzigen Duell mit Yami. Das gleicht ja fast schon einem Wunder, denn den selben Duellverlauf ein zweites Mal zu haben, ist eigentlich unmöglich, dachte Yugi. ~
 

Plötzlich fand er sich in der Realität wieder.

„Ähm... jetzt greift dich mein Magier direkt an... und du hast... verloren...“, sagte Yugi langsam und versuchte sich zu fassen.

„Gutes Duell, Yugi“, lobte Jonouchi und schlug ihm anerkennend auf die Schulter. Da klingelte es auch schon und ihre Klassenkameraden begaben sich laut redend auf ihre Plätze. Viele unterhielten sich noch über das gesehene Duell.

„Was hast du, Yugi?“, fragte Yami einwenig besorgt, als alle außer ihren Freunden weg waren.

„Wir haben uns schon einmal duelliert, oder?“ Yamis Augenbrauen huschten in die Höhe.

„In so einer... Kammer, wo alles aus dunklem Stein bestand. Da waren auch drei andere Leute, die ich nicht kenne. Sie hatten dunkle Haut und sahen irgendwie... wie Ägypter aus. Und du hattest die ägyptischen Göttermonster auf deiner Seite! Wieso hast du mir nie gesagt, dass du sie besessen hast, Yami?“, fragte Yugi.

Viele Augenpaare seiner Freunde weiteten sich entsetzt. Yugi hatte sich ausgerechnet an das Schicksalsduell von damals erinnert!

„Also... ähm... jaah, ihr hattet euch vor einigen Monaten mal kurz duelliert, da war Yami nur zu Besuch hier. Diese Kammer war ein spezieller Duellraum gewesen. Ihr hattet einige Zuschauer, diese drei Leute, die du als Ägypter erkannt hast, waren Bekannte von uns“, sagte Anzu, wobei sie nicht einmal direkt log. Sie sagte nur nicht die ganze Wahrheit.

„Ach so...“, sagte Yugi leise. „Und wieso hast du eben gesagt, dass ich mich noch nie mit Yami duelliert habe, Jonouchi?“

„Äh... ja, hab dieses eine Duell vergessen, hehe“, lachte Jonouchi gekünstelt.

„Und, Yami, wie bist du an die Götterkarten gekommen? Sind sie nicht die mächtigsten Karten im Spiel?“ Yugi sah Yami fragend an.

„Ja, das sind sie. Die Karten habe ich... ebenfalls aus Ägypten“, überlegte Yami sich schnell.

„Scheinst wohl ein kleiner Ägypten-Fan zu sein“, zwinkerte Yugi. Nach einiger Zeit setzte er nach: „Hm... ich... ähm... könnte ich sie vielleicht sehen?“, fragte Yugi etwas verlegen. Yami lächelte leicht, holte die Karten jedoch sofort heraus und gab sie Yugi. Ihm kam es einwenig suspekt vor, dass Yugi ihn darum gebeten hatte, wo Yugi sie doch schon seit Jahren sein Eigen nennen konnte.

Yugi nahm sie entgehen und sah sie ehrfürchtig an. Obelisk der Peiniger, Osiris, der Himmelsdrache und der Geflügelte Drache des Ra... . Wow, sie sind wirklich sehr stark. Obelisk und Osiris haben mächtige Fähigkeiten, die sehr schwer zu schlagen sind. Aber was ist denn das? Wieso ist der Text von Ra denn in... alt-ägyptisch? Nun war Yugi wirklich verwirrt. Es scheint, als würde alles mit Ägypten zusammenhängen. Yami hatte diese Karten und das Puzzle aus Ägypten und diese drei Ägypter, die bei unserem Duell zugesehen haben. Welche Verbindung gibt es wohl noch zu Ägypten? Hm... was dieser ägyptische Text wohl besagt? ....

Nach einiger Zeit gab Yugi Yami die Karten zurück. Bald kam auch schon die Lehrerin ins Klassenzimmer und der Unterricht begann.

Nach Schulschluss begaben sich die fünf Freunde wieder gemeinsam auf den Heimweg.

„Ähm... Leute, ich muss wieder in die Stadt. Ich habe im Museum was vergessen...“, begann Yugi, wurde jedoch auch schon von Jonouchi unterbrochen.

„Wir können dir ja einwenig Gesellschaft leisten, Yugi. Oder hast du etwas dagegen?“

„Äh... nein, natürlich nicht.“ Ich kann sie schlecht wegschicken, sonst werden sie noch misstrauischer, überlegte sich Yugi und sie gingen alle Richtung Zentrum.

Bald kamen sie auch schon am Museum an. Kurz trennte sich Yugi von ihnen, mit der Begründung, er müsse ins Büro des Direktors und fragen, ob man sein Geschichtsbuch hatte finden können. In Wahrheit jedoch ging er nur in dessen Büro, um die Fotos von den Steintafeln über den Namenlosen Pharao abzuholen, wie es vereinbart wurde. Schnell steckte Yugi die Fotos in sein Geschichtsbuch, damit seine Freunde sie nicht sahen, und kam zurück.

Was er jedoch nicht bemerkte, war der schwarze Mantel mit Kapuze, der an der Garderobe des Direktors hing.

„Und, haben sie dein Geschichtsbuch gefunden?“, fragte Honda ihn sogleich. Man konnte an seiner Stimme erkennen, dass er an der Wahrhaftigkeit von Yugis Aussage zweifelte.

„Ja“, sagte Yugi nur und ging auch schon aus dem Museum. Seine Freunde folgten ihm eilig.

Nach einiger Zeit trennten sich auch deren Wege und Yami und Yugi gingen zum Game Shop.

„Yugi, sei ehrlich. Was hast du im Büro des Museumsdirektors gemacht?“, fragte Yami unverblümt. Er sah seinen Aibou durchdringend an, mit einem Blick, der keinerlei weitere Lügen duldete.

Yugi schluckte kurz. Was sollte er ihm bloß sagen?

„Ich... okay, schön, du hast mich. Ich war in seinem Büro, weil ich einige Informationen über Ägypten und seine Geschichte herausfinden wollte...“

„Über Ägypten? Und dessen Geschichte?“, fragte Yami mit hochgezogener Augenbraue.

„Ähm, ja. Ich weiß, etwas eigenartig, aber ich bin halt sehr interessiert an Ägypten. Auch wenn ich nicht wirklich weiß, woher dieses Interesse kommt.“ Yugi wurde zum Ende hin immer leiser, bis er schließlich gänzlich verstummte. Er hatte Yami nicht direkt angelogen, schließlich wollte er wirklich mehr Informationen zum Alten Ägypten herausfinden. Doch mit dem Direktor hatte er nur herzlich weniger gesprochen, die Steintafeln würden ihm wohl mehr sagen können.

Das ist nicht gut, dachte Yami derweil. Ich hatte nicht erwartet, dass er sein Interesse an Ägypten wiederfinden würde. Aber dass er deshalb sogar nachforscht, hätte ich nicht gedacht. Leider kann ich es auch schlecht verhindern, ohne dass er Verdacht schöpft. Ich muss weiter aufpassen, ob er auch nicht vom Krieg vor 3000 Jahren erfährt. Aber dies kann er gar nicht herausfinden, niemand außer den Beteiligten daran wissen davon und Yugi kann diese Hieroglyphen nicht lesen, selbst professionelle Archäologen scheitern an ihnen, was nicht sonderlich verwunderlich ist. Schließlich haben meine Priester sogar an ihnen gearbeitet. Also dürfte er nie davon erfahren können.

In den nächsten Tagen war Yugi damit beschäftigt, die Hieroglyphen auf den Fotos zu entziffern. Dafür opferte er seine freie Zeit am Abend, was ihn von seinen Gedanken über seine Freunde und der Leere in seinem Inneren ablenkte, aber ebenso Yamis Neugierde weckte. Er hatte seinen Partner schon oft gefragt, was er denn machte, doch dieser hatte nur immer schnell die Fotos weggepackt und gemeint, dass er etwas über das Alte Ägypten lesen wurde. Und immer wieder wurde Yami beunruhigter. Was war, wenn sein Hikari auf etwas stoßen würde, was seine Erinnerung zurückholen könnte? Was war, wenn Yugi sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit begeben würde? Diese und ähnliche Fragen gingen Yami in letzter Zeit öfters durch den Kopf, doch immer wieder beruhigte er sich damit, dass Yugi kaum Informationen über ihn herausfinden konnte. Schließlich war der Namenlose Pharao ein Mysterium. Dachte er zumindest.

Und wieder neigte sich der Tag dem Ende zu und die Lichter über dem Game Shop wurden nach und nach gelöscht. Jedoch schliefen nicht alle sofort ein. Yugi warf sich hin und her, gab jedoch nach fünfzehn Minuten vergebenen Versuchen des Einschlafens auf. Er stand so leise wie möglich auf, zog sich sein Shirt über und machte sich auf den Weg nach unten. Schnell schnappte er sich seinen Mantel und trat an die frische Luft.

Gedankenverloren ging er umher, seine Beine lenkten ihn wie von selbst in den Park. Es schien, als würde dieser ihn magisch anziehen. Das Schicksal zeigte ihm den Weg.

Die Fotos, die mir der Direktor gegeben hat, sind wirklich sehr interessant. Zum Glück waren es Fotos, auf denen die Hieroglyphen gut erkennbar waren, sodass ich sie entziffern konnte. Und endlich habe ich sie auch alle entziffern können, dennoch ergeben sie für mich keinen eindeutigen Sinn. In einem stand, dass ein ganzes Dorf namens Kul-Elna zerstört worden war, um sieben heilige Artefakte zu erschaffen. Ihre magische Kraft bezog sich aus den 99 Menschen, die deshalb ihr Leben lassen mussten. Diese grausame Tat soll ein Pharao verordnet haben. Aber wie grausam kann ein Mensch sein, so viele Menschenleben zu opfern, nur um die Macht dieser Gegenstände für sich zu beanspruchen? Was hat das bloß für einen Sinn? Angeblich waren diese magischen Kräfte zu Nutze, dass der damalige Krieg beendet werden sollte. Aber andere Steintafeln besagen, dass halb Ägypten zerstört worden war, durch die Kräfte, die durch diese Gegenstände beschwört worden waren. Diese Kräfte, genannt Kaas, wurden durch Monster verdeutlicht. Es ist so, als seien diese Monster der Ursprung von Duell Monsters, denn ich habe einige Tafeln gesehen, die den Duell Monsters-Karten sehr ähneln.

Aber soll der Namenlose Pharao etwa das alles getan haben? Die Menschenleben geopfert, um einen Krieg zu beenden, der nur dadurch so viel zerstörte? Es scheint so.... . Da habe ich mich wohl gründlich in ihm getäuscht. Dabei hatte ich so gehofft, dass es mal einen guten Herrscher in Ägypten gegeben hat...

Verbittert senkte Yugi sein Haupt. Er war enttäuscht, dass dem nicht so war. Dass der Namenlose Pharao sein Volk nur ins Verderben gestürzt hatte. Und zum wiederholtem Male fragte er sich, weshalb seine Emotionen so mit ihm durchgingen. Es ist doch nur ein Pharao von vielen, die korrupt waren, wieso bin ich also so sehr von ihm enttäuscht?

„Ach, was macht denn unser König der Spiele zu so später Stunde noch hier?“, fragte plötzlich eine Stimme und eine Gestalt trat aus dem Schatten der Bäume. Yugi erstarrte augenblicklich. Diese Szene kam ihm so bekannt vor.

Und abermals wurde das Schattenreich gerufen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Links zu Yugis Erinnerungen

Yugi und Yami im Mondlicht

→ deutsche Version:

http://www.youtube.com/watch?v=eY5NlyelfUs&feature=related

→ japanische Version:

http://www.youtube.com/watch?v=qn3vir-j7Co&feature=related

Yugi und Yamis Schicksalsduell

→ deutsche Version:

http://www.youtube.com/watch?v=bbYpDNs0Dgs&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=ZuJf-YD2m9c&feature=related

→ japanische Version:

http://www.youtube.com/watch?v=M5xPYAkIEvM&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=ngp0B09YaOQ&feature=related



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2013-08-28T14:57:22+00:00 28.08.2013 16:57
Hey ^_^

Yugi bekommt immer mehr Erinnerungne zurück und diesmal muss er alles wirklich ganz alleine durch leben und niemand ist da der ihm Hilft oder beistehet. das ist so schade. Ob das vielleicht der hohe Preis ist. Das die Freunde und der Pharao ihren Schutz so falsch verstehen, das Yugi nun allein ist?

Ich fand die Stelle Süß, an der Yami bei Yugi im sitzen geschlafen hat und auf ihn aufgepaßt hat. Außerdem hat mir Yugis Duellstrategie gefallen, das er mit seinen Monstern so vorsichtig umgeht.

CuCu Jyorie

Von:  Mimmy-chan
2010-09-02T15:23:16+00:00 02.09.2010 17:23
Ich glaube Yugi hat sich schon an alles mögliche erinnert was seinen Gedächnisverlust hätte rückgängig machen müssen XD Bin ich froh, dass es bis jetzt immer noch nicht der Fall ist
(wäre sonst ziemlich öde *hehe)o(^.^)o

Am Besten gefiel mir diesmal die Szenen, in der Yami auf Yugis Bettkante eingeschlafen ist. ZU NIEDLICH X3 !!!! Und dann hat der kleine Aibou ihn auch noch ins Bett gehieft *smile*

Der arme Yugi tut mir aber auch irgendwie leid! Man gönt ihm aber auch gar keine Ruhe.
.... Können wir aber auch nicht, den sonst geht die Story ja nicht weiter *hihihihihihi*
Freue mich schon auf das nächste Kapi *kihi*

chuchu mimmy-chan


Zurück