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Etwas, das man sieht, aber nicht gesehen werden kann

Fortsetzung der ersten Staffel
von

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Verwirrung

So, hier kommt auch schon das 22. Kapitel. Ich wünsche Ihnen viel Spaß, lieber Leser!

KaitoDC
 

Japanische Version (Romaji) – Deutsche Version
 

Oyasumi – Gute Nacht

Ishutaru Ishizu – Ishizu Ishtar (Isis)

Ishutaru Mariku – Marik Ishtar (Malik)

Muto Sugoroku – Solomon Muto

Aibou – Partner

Jonouchi Katsuya – Joey Wheeler

Honda Hiroto – Tristan Taylor

Mazaki Anzu – Tea Gardner

Atemu – Atem (Pharao, Yami)

Mou hitori no boku – Mein anderes Ich
 

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Kapitel 22 – Verwirrung
 

Atemu sammelte seine ganze Magie und ließ sie in seine Barriere fließen, damit er diese vergrößern konnte. Die Schatten wurden immer weiter zurückgedrängt, die Mauer ausgeweitet, bis die Schatten vollkommen von Yugis Seele verbannt worden waren. Mit der letzten Kraft, die er aufbringen konnte, löste er sich von Yugis Seele und kehrte in seinen Körper zurück.
 

„...-o boku!“

Eine Stimme...

„Mou hitori no boku!“

'Mou hitori no boku'? Diese Stimme ruft mich? Wieso... wer ist das? Wem gehört diese Stimme?

„Wach endlich auf, Mou hitori no boku!“

Diese Stimme... ich kenne sie. Diese sanfte, helle Stimme... Yugi!

Atemu Yami schlug seine Augen auf. Das erste, was er sah, waren zwei große, hell violette Augen, die ihn besorgt musterten. Yami zuckte ein wenig zurück, hatte nicht erwartet, dass Yugi ihm so nah sein würde, und knallte mit seinem Hinterkopf auf den Asphalt. Er stöhnte leise vor Schmerz auf und richtete sich langsam auf.

„Mou hitori no boku!“, wiederholte Yugi nun schon zum vierten Mal und half seinem anderem Ich auf. „Geht es dir gut?“

„Es ging mir schon mal besser“, murmelte Yami. Er saß nun aufrecht auf dem Boden und sah sich ziemlich orientierungslos um. Da erst bemerkte er, dass sie sich anscheinend in der realen Welt befanden, genauer gesagt auf der Straße, dort, wo Yugi vor kurzem zusammengebrochen war.

Yami wollte aufstehen und war sich bereits sicher, dass er halbwegs stabil stehen konnte, da knickten ihm plötzlich die Beine weg und er musste sich notgedrungen an Yugis Schulter festhalten, damit er nicht zu Boden stürzte. Yugi hatte schon damit gerechnet, skeptisch Yamis Tun beobachtet und letztendlich hatte sich seine Vermutung doch noch bewahrheitet – Yami war noch viel zu schwach.

„Vielleicht solltest du dich wieder hinlegen, bis du wieder bei Kräften bist“, meinte Yugi besorgt.

„Ich werde wohl etwas länger brauchen, bis ich wieder ganz bei Kräften sein werde...“, sagte Yami leise und versuchte, Yugi nicht mit seinem ganzen Gewicht zu belasten.

„Du kannst dich ruhig auf mich stützen, Mou hitori no boku, ich werde schon nicht zusammenbrechen“, sagte Yugi mit einem leichten Grinsen. Yami konnte nur ein müdes Lächeln zustande bringen.

Nach kurzer Zeit setzte sich das seltsam aussehende Gespann in Bewegung, nachdem Yami sich doch noch dazu breitgeschlagen und seinen Arm um Yugis Schulter gelegt hatte, damit dieser ihn dann an seiner Hüfte greifen konnte, sodass Yami, an Yugi gestützt, gehen konnte.

„Okay, ich will jetzt nicht böse klingen, aber es wäre momentan ziemlich praktisch, wenn du ein Geist wärst, denn dann könntest du ins Puzzle und dich dort ausruhen“, schnaufte Yugi nach 10 Minuten Fußmarsch.

„Entschuldige, dass ich so schwer bin“, schmollte Yami künstlich und grinste leicht. Yugi konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen, doch schon nach wenigen Sekunden wurde er ernst.

„Sag mal, Mou hitori no boku, was hast du eigentlich in meinem Seelenraum getan? Ich meine, am Ende, als du deine Augen geschlossen hattest. Irgendetwas musst du bewirkt haben, denn ich fühlte mich um jede Sekunde leichter, diese Last auf meiner Brust ließ langsam nach und plötzlich warst du verschwunden.“

„Gut, dann hat es wohl geklappt“, sagte Yami leise, mehr zu sich selbst als zu Yugi.

„Was hat geklappt?“

„Du weißt, dass ich diese... Barriere zwischen uns und den Schatten errichtet hatte.“ Nicken. „Da ist mir eine Idee eingefallen und ich weitete diese Mauer so weit aus, dass sie nicht nur deinen Seelenraum schützte, sondern deine ganze Seele, das heißt auch der Korridor in deinem... Geist...“ Zum Ende hin wurde Yami immer leiser, bis er schlussendlich verstummte. Seine Blick war nachdenklich, seine Stirn gerunzelt.

„Was ist, Yami?“, fragte Yugi verwirrt.

Erst nach einigen Minuten bekam Yugi eine Antwort. „Ich frage mich gerade nur, wie es dazu kommt, dass dein Geist immer noch einen Korridor besitzt... . Eigentlich müsste sich dieser Gang aufgelöst haben, seitdem ich einen eigenen Körper habe, denn mein Raum dürfte nicht mehr existieren. Dieser Gang hat dann keinen Nutzen mehr, denn er sollte nicht mehr unsere Räume verbinden. Wieso also konnte ich erst durch eine Tür deinen Seelenraum betreten? Wenn es nämlich keinen Korridor gegeben hätte, dann wäre ich sofort in deinem Seelenraum erschienen.“

Nachdenkliches Schweigen legte sich über sie, als sie den Rest des Weges gingen. Sie waren viel zu sehr in Gedanken versunken, als dass sie hätten bemerken können, wie ein Schatten sich hinter den Bäumen regte und dunkle Augen sich von ihnen abwandten.

„Hm, ich glaube, ich weiß, warum ich noch diesen Korridor habe. Weil ich wahrscheinlich immer noch einen zweiten Raum in meinem Geist habe.“

„Aber wieso solltest du...?“, fragte Yami, seine Augenbrauen konzentriert zusammengezogen.

„Ich meine damit, dass mein Geist wahrscheinlich viel zu lange daran gewohnt war, dass sie eine zweite Seele beherbergt hat und nun kann dein früherer Seelenraum nicht einfach so verschwinden, denn eine zweite Seele zu tragen war für meine Seele bestimmt nicht leicht, aber es hatte sich eben daran gewöhnt. Dann, als du einen anderen Körper bekamst und deine Seele aus meinem Geist verschwand, blieb immer noch dein Raum, den mein Geist nicht einfach wieder verschwinden lassen kann, dafür lebtest du schon zu lange in ihm. Dieser Raum müsste jetzt leer sein. Deshalb... spüre ich immer auch dieses Leere in mir, es stammt von deinem verlassenen Raum. Wenn dein Raum nämlich einfach weg wäre, dann würde ich in mir auch keine Leere verspüren, denn dann gäbe es nur noch einen Seelenraum, den meine Seele besetzen würde.“

Yugi war nun selbst über sich erstaunt, er hatte zwar zunächst nur eine kleine Vermutung gehabt, dass Yamis Seelenraum vielleicht doch noch in seiner Seele existierte, doch dann hatte er die nächsten Worte mit einer seltsamen Gewissheit ausgesprochen, welches ihn erschreckte, ohne wirklich zu überlegen. Wenn er aber die Sätze nochmal im Kopf durch ging, erschien ihm seine Theorie gar nicht mal so abwegig. Es schien ihm sogar ganz logisch.

„Hm...“, machte sein anderes Ich. „Du könntest recht haben... . Es würde Sinn ergeben, denke ich. Demzufolge müsste ich, obwohl ich nun einen anderen Körper habe, ebenso deinen verlassenen Seelenraum in meinem Geist haben, denn auch ich spüre diese Leere...“

Es herrschte Schweigen zwischen den beiden Freunden, in der alleine ihre Schritte die Stille der Nacht durchbrachen, als sie zum Game Shop gingen.

Dort angekommen hatten sie kaum die Tür zum Shop aufgeschlossen und waren hoch in die Wohnung, als ihnen auch schon ein besorgter Sugoroku entgegen kam. Dieser war nur noch beunruhigter, als er sah, dass Yugi Yami stützen musste und fragte auch sogleich nach. Es dauerte beinahe eine Stunde, bis Yugi schließlich endete, denn sein Großvater hatte mehr als nur wenige Fragen an Yami und ihn gehabt. Da erst erzählte ihnen Sugoroku, dass er bereits Jonouchi und die anderen gefragt hätte, wo sein Enkel blieb, doch diese hatten nur verwirrt reagiert, beinahe bestürzt, und ausgesagt, dass sie sich vor über eineinhalb Stunden in der Stadt getrennt hatten und den Heimweg angetreten waren. Was sollten sie denn auch schon bis 22 Uhr in der Stadt unternehmen, wenn diese doch schon um 20 Uhr geschlossen hatte?
 

„Ja, uns geht es gut, Anzu, mach dir keine Sorgen“, beteuerte Yugi nun zum hundertsten Male, wie es ihm vorkam. Nachdem Yami und er erfahren hatten, dass sein Großvater ihre Freunde angerufen und somit wahrscheinlich auch deren Sorge geweckt hatte, riefen sie sofort Honda, Jonouchi, Ryo und Anzu an, um Bescheid zu sagen, dass sie nun heile zu Hause angekommen waren.

„Aber was ist denn passiert, Yugi?“, fragte Anzu immer noch besorgt. „Wieso seid ihr erst so spät nach Hause gekommen, ihr braucht doch höchstens fünfzehn Minuten von der Stadt bis zum Game Shop. Hat dich etwa wieder so ein Duellant zum Duell herausgefordert und-“

„Anzu, Anzu!“, rief Yugi in den Hörer. „Nein, es ist nichts dergleichen passiert, also beruhige dich wieder, ja? Wir werden das alles morgen besprechen, mit den anderen. Es am Telefon zu besprechen wäre etwas kompliziert, lieber von Angesicht zu Angesicht. Wir treffen uns morgen einfach um 12 Uhr bei mir, okay?“

„Aber... ja, okay, aber dann will ich wissen, was heute Abend passiert ist!“, antwortete Anzu nur widerwillig.

„Ja, ihr werdet alles erfahren, versprochen“, sagte Yugi. „Noch eine gute Nacht, Anzu.“

„Ja, gute Nacht, Yugi.“

Nach diesen Worten legte Yugi auf.

„Oh man, sie macht sich eindeutig zu viele Sorgen“, seufzte Yugi und fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Jonouchi, Honda und Ryo waren zum Glück nicht ganz so aufgeregt.“

„Nun, man kann es ihr auch nicht verdenken“, entgegnete Yami, nachdem sie Sugoroku noch ein „Oyasumi!“ zu gerufen hatten und dann in ihr Zimmer verschwunden waren. Yugi und er saßen sich auf ihren jeweiligen Betten gegenüber. „Schließlich bist du oft genug erst ziemlich spät nach Hause gekommen, sodass nicht nur sie sich Sorgen machte, sondern wir alle. Wir waren wirklich besorgt, warum du denn nicht endlich nach Hause kamst. Und seitdem du uns erzählt hast, dass dich Schattenduellanten herausgefordert hatten, hatte Anzu natürlich die Vermutung gehabt, es könnte wieder ein solches Duell dahinter stecken, dass wir heute abermals ziemlich spät nach Hause gekommen sind.“

„Es tut mir leid, dass ihr euch wegen mir Sorgen gemacht habt“, sagte Yugi leise, in seinen Augen war Bedauern, gar Schuld, zu sehen.

„Warum hast du uns eigentlich nicht bereits nach dem ersten Schattenduell Bescheid gesagt?“, fragte Yami nach einer Weile. „Du warst sicherlich verwirrt damals, schließlich kanntest du noch keine derartigen Duelle. Du hättest nicht alles verheimlichen brauchen, und dennoch hattest du es getan. Warum?“

Yuig zögerte mit der Antwort. Ich... werde keine Geheimnisse mehr vor Mou hitori no boku haben, das habe ich mir geschworen. „Mein erster Gedanke war, dass ihr mir es so oder so nicht glauben würdet. Ich meine, ein Schattenduell, wo der Gegner seine Seele verliert... damals kam es mir wirklich so vor, als wäre es nur ein Albtraum. Es war einfach irreal, und meinen Freunden, die scheinbar nichts davon wussten, alles dann erzählen? Das kam nicht infrage, denn ich hatte Angst, ihr würdet mir nicht glauben und mich als Lügner abstempeln-“

„Aber wir hätten dich doch nie als Lügner bezeichnet“, unterbrach Yami ihn, doch Yugi fuhr fort, ohne weiter auf dessen Kommentar einzugehen. Yugi wollte dieses Gespräch sobald wie möglich hinter sich bringen. Dieses Thema behagte ihn keineswegs.

„Doch dies war nicht der einzige Grund. Mein Hauptgrund war nämlich, dass... ich hatte Angst, dass ihr nicht mehr meine Freunde sein wolltest, wenn ihr erfahren würdet, dass ich jemandem... die Seele geraubt hatte. Ich gab mir die Schuld daran, dass dieser Duellant seine Seele verloren hatte, weil ich gewonnen hatte. Er hatte mir ja gesagt, dass es um Leben und Tod ging, aber ich wollte es nicht glauben und hatte einfach mitgespielt – und das Duell gewonnen,. Da kippte mein Gegner plötzlich um und regte sich nicht mehr. Ich wusste, er hatte seine Seele verloren, und sofort holte mich Schuld ein. Hätte ich ihm schon von Anfang an geglaubt, dann wäre es nicht so weit gekommen...“

Yugi spürte nur allzu deutlich die Reue, die in ihm tobte. Wie konnte ich damals nur aufgrund eines leisen Impuls diese Duelle weiter bestreiten, obwohl mir doch klar war, dass der Verlierer seine Seele verliert? Ich verstehe nicht, wie ich das zulassen konnte. Ich hätte doch die Menschenleben retten können, einfach das Duell aufgeben, auch wenn ich meine Seele verloren hätte... . Niemand hat es verdient, ins Reich der Schatten verbannt zu werden... Verdammt, was war denn bloß los mit mir? Auch Yami bemerkte, dass sein Aibou sich die Schuld dafür gab, und sagte schnell:

„Aibou, hör mir zu. Du bist nicht an den Duellen in letzter Zeit schuld, verstehst du? Irgendetwas geht hier vor sich, das wissen wir alle. Es gibt noch viel zu viele Rätsel, vor allem um die Steintafel, die du vor der Klasse entziffert hattest, und um denjenigen, der die Fäden zieht. Unser Gegner. Ich glaube nämlich nicht, dass es Zufall war, dass diese Schattenduellanten dich herausgefordert hatten, wo du dich an nichts erinnern konntest. Irgendwer spielt hier ein Spielchen mit uns.“ Lass die Ablenkung wirken...., dachte der Pharao, denn nicht umsonst hatte er das Thema auf die Fragen, die er und seine Freunde sich in letzter Zeit des Öfteren gestellt hatte, gelenkt und somit von den Schuldgefühlen Yugis weg.

„Fragt sich nur noch, wer dieser jemand ist...“ Es hatte funktioniert.
 

„Also, hab ich das jetzt richtig verstanden? Du“, Jonouchi zeigte mit seinem Finger auf Yugi, „bist gestern Abend mitten auf der Straße zusammengebrochen, dann hast du“, er zeigte auf Yami, „deine Magie benutzt und ihr beide seid in Yugis Seelenraum gelandet. Und da gab es so eine Finsternis, die Yami dann später angegriffen hat. Dann hat Yami irgend so eine Mauer errichtet, um diese Schattendinger zurückzudrängen, ihr habt euch erst einmal ein wenig gestritten, dann hatte der Pharao die geniale Idee gehabt, diese Mauer auszuweiten, und hat diese Schatten aus deiner Seele verbannt, richtig?“ Die beiden Angesprochenen nickten gleichzeitig.

Yugi, Yami, Jonouchi, Honda, Anzu und auch Ryo saßen im Wohnzimmer der Mutos und unterhielten sich über den gestrigen Abend. Nachdem Yugi und Yami mit der Schilderung fertig waren, hatte kurz Schweigen geherrscht, in der die Freunde die Informationen zunächst verdauen mussten.

„Und ihr denkt, dass diese Schatten zustande gekommen sind, weil sich deine Magie auf Yugi übertragen hat, Pharao?“, fragte Honda. Wieder Nicken.

„Wieso jetzt?“, warf Ryo ein. Die anderen sahen ihn fragend an. „Ich meine, wieso haben die Schatten dich erst jetzt so sehr eingenommen, dass du... nun ja... zusammenbrichst.“

„Sie... hatten sich wohl so weit in meinem Seelenraum eingenistet, dass sie ihn komplett besetzt hatten... . Das hielt meine Seele wohl nicht mehr aus“, sagte Yugi ungewöhnlich trocken. Ihn behagte dieses Gespräch keineswegs, er konnte es sich einfach nicht vorstellen, dass diese Schatten ihn so lange besetzt haben sollten, doch Fakt war Fakt – zumindest glaubte er das.

„Ich verstehe aber nicht... . Ich meine, diese Schatten hatten doch Yami angegriffen, dieser aber hat sie mit seiner Barriere aufhalten können und sie letztendlich auch verbannen können“, sagte Anzu und blickte zu den beiden Seelenpartnern. „Diese Schatten werden doch wieder versuchen, in Yugis Seele einzudringen! Diese Barriere hat doch nur ganz kurz die Schatten abhalten können, aber sie werden zurückkommen. Das kann doch nicht die ganze Zeit so weiter gehen, irgendwann wird Yugi wieder zusammenbrechen.“ Ihre Stimme zitterte, man konnte deutlich Sorge, aber auch enorme Angst heraushören.

Yugi blickte zu Boden. Sie hat recht, dachte er bekümmert. Es ist ein Teufelskreis... wie soll ich da wieder raus kommen?

„Diese Schatten werden aber nicht mehr an Yugi heran kommen, nicht, wenn diese Barriere immer aufrecht erhalten wird“, entgegnete Yami ruhig.

Ruckartig sahen seine Freunde ihn an, nach und nach weiteten sich ihre Augen. Man konnte sehen, dass es in ihren Köpfen arbeitete.

„Aber... wie... wie meinst du das, Mou hitori no boku?“, fragte Yugi und sah seinen Freund irritiert an.

„Ich meine damit, dass diese Mauer jetzt immer deinen Seelenraum umgeben wird, sodass diese Schatten nicht hinein können. Meine Magie kann sie abhalten.“

„Ich dachte, es kostet dich viel Kraft, diese Barriere zu errichten“, erwiderte Yugi mit zusammengezogenen Augenbrauen.

„Tut es auch, denn meine ganze Magie muss ich in diese Barriere fließen lassen, ja.“ Yami sah vollkommen unbeeindruckt aus.

„Das... das kannst du doch nicht machen, doch nicht wegen mir! Du verbrauchst dadurch viel zu viel Energie, und verschwendest obendrein noch deine eigene Magie! Die wirst du doch bestimmt noch brauchen!“, sagte Yugi laut, sein Blick war entsetzt.

Yami jedoch saß immer noch gelassen auf dem Sofa, sah seinen Aibou ruhig an. „Aibou, ich werde nicht zulassen, dass diese Schatten dich weiter zerstören. Du hast es doch selber erkannt, diese Schatten haben dich verändert, du warst in den letzten Wochen nicht mehr du selbst gewesen. Dadurch, dass du wütend und enttäuscht von uns warst, konnte die Schattenmagie sich ungehindert ausbreiten, sie wurde von deinen Gefühlen ernährt und verstärkte diese.“ Da verwechselte plötzlich sein Blick und der Pharao sah Yugi eindringlich an, als wollte er ihm die nächsten Sätze einschärfen. „Diese Schatten sind gefährlich, zu gefährlich. Ich kann einfach nicht untätig rumstehen, wenn ich doch die Möglichkeit habe, etwas dagegen zu tun. Du kannst von mir nicht verlangen, dass ich diese Chance nicht nutze, Aibou.“

Einige Zeit lang sah Yami Yugi fest an, Entschlossenheit war in seinen Zügen zu sehen.

Yugi sah ihn zunächst zweifelnd an. „Mou hitori no boku, ich will das aber nicht. Glaubst du wirklich, du wirst das durchstehen? Ich erinnere mich noch an gestern.“ Yugi sah seinen Freund vielsagend an. Er konnte ja kaum noch gehen; wenn ich ihn nicht gehalten hätte, er wäre fast zusammengebrochen, nur wegen diesem enormen Kraftaufwand.

„Ich... werde mich daran gewöhnen.“

Yugi sah ihn schweigend an – und seufzte tief. „Bitte, Mou hitori no boku. Es muss doch einen anderen Ausweg geben...“

Jonouchi, Honda, Anzu und Ryo sahen zwischen den beiden hin und her. Niemand von ihnen wusste eine andere Lösung. Entweder Yugi oder Yami würde Schaden nehmen.

Plötzlich durchbrach ein schrilles Klingeln die Stille, sodass alle erschrocken zusammenzuckten. Yugi stand hastig auf und eilte zum Telefon.

„Bei den Mutos“, meldete er sich rasch.

„Ah, Yugi“, sagte eine weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung. „Ich habe dich lange nicht mehr gesprochen.“

Seine Augenbrauen flogen regelrecht in die Höhe.

„I-Ishizu?“, entgegnete Yugi vollkommen verdutzt.

Da horchten auch seine Freunde auf und rieten ihm, auf Lautsprecher zu schalten.

„Du scheinst immer dann anzurufen, wenn wir alle bei Yugi versammelt sind“, bemerkte Jonouchi grinsend.

„Hm, anscheinend. Wie geht es euch?“, fragte Ishizu mit einem undeutbaren Ton, wie es Yugi vorkam. Die anderen warfen sich Blicke zu. Es war doch sonst Ishizus Art, direkt auf den Punkt zu kommen, und nicht sich zunächst mit Höflichkeiten aufzuhalten.

„Ganz... okay“, antwortete Anzu. „Ähm, ich glaube, wir sollten jetzt einiges klären.“ Dabei sah sie Yugi an, der sie nur irritiert anblicken konnte.

„Nun, Yugi“, begann Honda. „Vor einigen Wochen, kurz nach deinem Gedächtnisverlust, hatten wir Ishizu angerufen und gefragt, ob bei ihnen, in Ägypten, etwas auffälliges passiert war. Fehlanzeige, doch Ishizu versprach uns, die Augen offen zu halten. Dann, vor einigen Tagen, rief Ishizu uns wieder an und meinte, dass je-“

„Warte mal, wann hat Ishizu denn wieder angerufen?“, rief Jonouchi plötzlich dazwischen, mit seinem typischen Jonouchi-ist-verwirrt-Gesicht.

„Bevor du und Yami euch versöhnt hattet“, erwiderte Ryo. Da wurde Jonouchis Gesichtsausdruck auch schon leicht verschämt. Er wusste noch, wie er sich verhalten hatte, und das gefiel ihm nicht im geringsten.

„Jedenfalls, anscheinend hatte sich jemand bei den Ausgrabung, die die Ishutarus momentan leiten, als Co-Leiter ausgegeben, um diese neuen Steintafeln nach Domino zu schaffen. Sie weiß auch über unsere Situation Bescheid, wie es zwischen uns war, noch vor einigen Tagen.“

„Oh...“, sagte Yugi nur. Die Situation bei uns..., dachte er und konnte sich nur zu gut vorstellen, was Honda damit meinte. Da stutzte er.

„Ein Co-Leiter ließ die Steintafeln nach Domino transportieren?“ Honda bejahte.

„Ich glaube, ich weiß, warum... aber zunächst: wisst ihr den Namen dieses angeblichen Co-Leiters?“

„Nein“, antwortete Anzu, doch nun meldete sich auch Ishizu zu Wort.

„Doch, jetzt wissen wir ihn. Mariku und ich sind nach Kairo gefahren und haben selber nachgeforscht. Wir sind die Anwesenheitslisten der letzten Listen durchgegangen und uns ist ein Name aufgefallen, der uns stutzen ließ. Es war ein japanischer Name, obwohl wir gedacht hatten, nur Ägypter eingesetzt zu haben. Einige unserer treuesten Arbeiter erkannten diesen Namen wieder, dass dies der Name des so genannten Leiters ist. Einer von ihnen erinnerte sich sogar an sein Aussehen. Er wäre relativ groß für einen Japaner, erzählte uns unser Mitarbeiter Rachjet, und hätte kurze schwarze Haare. Außerdem meinte er, dass dieser Japaner nun an einer Schule in Domino eingestellt wäre, nachdem er es als Co-Leiter bei dieser Ausgrabungsstelle ausprobiert hatte.“

Langsam aber sicher keimten den Freunden ein Verdacht auf, der von dem letzten Satz nur noch verstärkt wurde.

„Nun sag schon, Ishizu, wie heißt dieser Typ?“, forderte Jonouchi ungeduldig auf.

„Kame.“
 

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P.S.: Die Kommentare werde ich leider frühestens erst am Samstag Abend beantworten können, weil ich von Mittwoch bis Samstag mit dem Schulorchester auf Spiekeroog bin. Ich wünsche Ihnen noch erfreuliche Tage^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2013-09-03T10:04:49+00:00 03.09.2013 12:04
Hey ^_^

ich dachte, wenn Yami einmal diese Mauer um Yugis Sehlenraum errichtet hat war es das, aber das ihm dann standing noch die Energie ausströmt ist nicht so gut. Das schwächt ihn ja auch, hoffentlich können sie das Unheil dann noch abwenden, weshalb er zurück gekommen ist.

Hm ... ein neuer Strang, was das wohl mit den Ausgrabungen in Ägypten zu tun hat und diesem Mitarbeiter, der kein Ägypter ist, den Ishizu da erwähnt?

CuCu Jyorie

Von:  Mimmy-chan
2010-11-10T20:13:15+00:00 10.11.2010 21:13
Hehehe wer hat' s gesagt?
Richtig! Mama wars! XD
Hab ich' s doch gewusst! Der blöde Geschichtslehrer ist ein Gegner. *hoho* sehr schön - da könne ihn unsere Freudne so richtig in Grund und Boden stampfen. *gg*

Zu cool wie du Yugis Veränderung und die Schatten in seinem Seelenraum gedeutet hast. Fals das jetzt so stimmt, - man ist sich ja noch nicht sicher - ist es voll logisch. Fragt sich nur, was es mit dieser verdammten Tafel auf sich hat. Hm... *grübel*

KAWAII!!! Wie Yami sein Leben für Yugi riskiert und Yugi ihn davon abhalten will! o(>///<)d MEHR DAVON!

ich freue mich schon auf das nächste Kapitel

chuchu mimmy-chan
Von:  AnchSuNamun
2010-11-10T17:50:13+00:00 10.11.2010 18:50
Bin gespannt wie lange Yami das durchhält oO
dachte mir schon dass mit diesem Kame was nicht stimmt xD

Freu mich aufs nächste Kappi ;3

Greez
Anch


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