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Bittersweet Desire

von

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Wir starrten aus dem Fenster. „Wir müssen einkaufen gehen! Wir haben wirklich nichts mehr!“, beharrte Hime weiter, als ich im Kühlschrank nach sah und in allen Küchenschränken. „Aus irgendetwas muss man doch hier noch etwas zum Essen machen können, oder?“, fragte ich mehrmals, meistens eher zu mir selber. Hime und Tama sahen mich an als würde ich verrückt werde. Ok, es war nah dran, aber noch werde ich es nicht. Shinji setzte sich auf die Küchenbank, während die beiden Mädchen das Chaos hinter mir aufräumte. Schließlich gab ich es auf. Es gab hier nichts mehr Essbares oder irgendwelche Zutaten, mit denen man etwas kochen konnte. Ich setzte mich zu Shinji und legte einen Arm um ihn. Ich seufzte. „Freiwillige, die das Haus verlassen wollen.“, fragte ich. Die Antwort war eh schon klar. Ich! „Ich!“, sagten Hime und Shinji gleichzeitig. Shinji? Shinji! „Wieso du?“, fragt ich ihn. Nun ja, ich schrie ihn fast schon hysterisch an. „Na, mich kennt er nicht. Ich kann sagen, ich wohne hier.“ „Alleine?“, fragte Tama ungläubig. „So naiv bist ja nicht mal du, Shinji.“, sagte ich und hielt mir den Kopf. „Vergiss es, dich lasse ich nicht raus.“ Mit diesen Worten zog ich ihn zu mir heran.

„Aber, es wäre keine so schlechte Idee.“, gestand Hime nach kurzem Überlegen. „Nein!“, sagte ich schnell. „Wieso nicht? Er kennt Shinji nicht. Ich kann doch mit gehen. Wenn dein Vater mich erkennt, sage ich einfach, dass Shinji mein Cousin ist, hier wohnt und hier zur Schule geht.“, erklärte mir Hime. „Nein!“ Ich schüttelte den Kopf. „Niemals! Nie!“ Und schon ziehe ich Shinji mit da rein. „Ach komm schon Kyosuke.“, sagte Shinji in einem bittenden Ton, dem ich irgendwie nichts abschlagen konnte. Und wieso guckt er jetzt auch noch so süß mit seinem Schlafzimmerblick. Ich bin gestraft für mein restliches Leben. Ich seufzte erneut. „Na gut.“ Shinji fing schon an über das ganze Gesicht zu strahlen. „Aber ich begleite euch.“ Und schon sah er mich besorgt an. „Nein, das könnte doch gefährlich für dich werden!“ Ich sah ihn und zog ihn eng an mich ran. „Und für dich nicht oder was?“, hauchte ich ihm in Gesicht. Hach, er wurde wieder rot. Wie süß. Einfach nur Zucker. Tama fing an zu kichern, sogar Hime. „Na gut, ich zieh mich nur eben um.“ Ich stand auf und sah zu Shinji. „Vielleicht solltest du auch etwas anderes anziehen. Komm mit.“ Ich nahm ihn bei der Hand. Ich hörte noch wie Tama und Hime anfingen zu tuscheln, dann kicherten sie, war mir gerade aber ziemlich egal.

In meinem Zimmer wühlte ich in meinem Schrank nach passender Kleidung für Shinji. „Hier, die dürften möglicherweise passen.“ Ich hielt ihm ein Shirt hin, was mir ein wenig zu klein war. Wir zogen uns um und machten uns noch schnell ein bisschen frisch. Währenddessen sprachen wir kaum. Ich sah, wie er manchmal besorgt schaute. Wieso musste ich ihn da jetzt auch mit rein ziehen. Ich bin so ein Idiot.

Wir gingen wieder runter zu Tama und Hime, die bereits eine Liste zusammen gestellt haben, was wir alles brauchen. Ich sah nochmals aus dem Fenster, er war immer noch da. „Lasst uns gehen.“, sagte Hime plötzlich. Ich blickte sie an, dann Shinji. Ich nickte. Ich zog mir noch eine dünne Jacke mit einer Kapuze an, die ich aufsetzte als wir raus gingen. Ich hatte vorgeschlagen mit dem Auto zu fahren, aber Hime lehnte ab. Das kurze Stück könnte man ja laufen. Arg! Aber wir wären nicht so lange im Blickfeld von meinem Alten gewesen. Verdammter Mist! Wir gingen raus und ich hielt Shinji an der Hand fest. Ich zog meine Kapuze weiter nach vorne ins Gesicht. Ich hoffte so sehr, dass er uns nicht sieht. Ich spähte vorsichtig zu seinem Wagen. Er suchte gerade was. „Schnell, weg hier. Bevor er sieht, dass wir aus diesem Haus kommen!“, zischte ich den anderen Beiden zu. Sie horchten und gingen schneller. Ich verkrampfte innerlich und mir wurde schlecht. Ich hielt trotzdem weiterhin die Hand von Shinji. „Du siehst blass aus.“, hörte ich ihn sagen. Ich schüttelte den Kopf. „Schon gut.“ Ich lauschte, doch es war nichts zu hören. Vielleicht hat er uns nicht gesehen. Ich atmete erleichtert auf. Trotzdem machte ich mir Sorgen um Tama.

Ich merkte wie Shinji meinen Arm umklammerte. Ich sah zu ihm runter. Er zu mir hoch. „Wie lange wollt ihr da noch stehen und euch anstarren?“, fragte Hime uns. Erst jetzt bemerkte ich, dass wir stehen geblieben sind. Shinji wurde rot und löste sich wieder von mir. Süß. Ich musste grinsen. Mit ihm wird einfach jeder beschissene Morgen wieder perfekt. Gerade als Shinji weiter laufen wollte, zog ich ihn nochmals zu mir heran und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Wieder wurde er rot. Hach. Habe ich heute schon erwähnt, dass er einfach zu süß ist? Ich hielt seine Hand fest umschlossen, auch während des Einkaufens. Wir wurden zwar hier und da komisch von der Seite angesehen, doch mir war das egal und Shinji anscheinend auch. Er strahlte nur so vor sich hin. Ich ließ ihn nicht einmal los, als ich die Einkaufstüten noch in der Hand hielt. Nie wieder will ich ihn loslassen.

Wir bogen in unsere Straße ein und ich blieb automatisch stehen und suchte sie nach einem blauen Auto ab. Nichts. Ich sah nichts. Besser gesagt kein blaues Auto. „Ob er es aufgegeben hat?“, fragte Hime vorsichtig. Ich schüttelte den Kopf. „Er wird wieder kommen, bestimmt.“ Doch jetzt war er nicht mehr da. Glück für ihn. Wir gingen langsam nach Hause und ich malte mir das Schlimmste aus. Was wenn einer von uns die Tür geöffnet hätte? Wenn Tama die Tür geöffnet hätte? Aber was wollte er? Will er Tama wieder zurück holen? Dieser Bastard. „Worüber denkst du nach?“ Ich sah erschrocken auf und dann zu Shinji, er mich fast schon ratlos ansah. „Ach nichts Besonderes.“, log ich ihn an. „Machst du dir immer noch Sorgen?“ Ich schaute ihm kurz in die Augen und seufzte schließlich. „Ja. Ich habe Angst, dass er wieder kommt und mit Tama nehmen will.“, sagte ich leise. Shinji fragte nicht weiter nach. Ich glaube nicht, dass ich ihm irgendetwas vor machen kann.

Zu Hause packten wir die Sachen aus und Tama erzählte uns, dass unser sogenannter Vater von der Polizei weggeschickt wurde. Anscheinend hatte einer der Nachbarn diese verständigt. Ziemlich nett, wenn auch nicht wissend, dass es für uns positiv war.

Shinji und ich gingen dann wieder in mein Zimmer. Ich zog ihn eng an mich heran und genoss einfach seine Nähe. Er tat mir einfach so unglaublich gut. Da fiel mir ein. „Wann musst du eigentlich wieder zu Hause sein? Deine Eltern machen sich doch bestimmt schon sorgen, oder?“ Shinji sah mich an. „Meine Eltern sind doch im Urlaub, habe ich dir das nicht schon gesagt?“ Ich überlegte. „Keine Ahnung. Weiß nicht.“ Ich zuckte mit den Schultern und kuschelte weiter mit Shinji. Ich dachte nicht weiter an meinen Vater nach, sondern genoss einfach weiterhin seine Nähe und die Zeit mit ihm.

Bis zum Abend. Ich musste ihn nach Hause bringen, da morgen wieder Schule für Shinji und Tama ist. Am liebsten hätte ich ihn bei mir behalten. Mein Shinji.

Ich hielt wieder vor seiner Haustür. „Also, wenn du willst... Naja, dann kannst du, wenn du möchtest… Also, du kannst gern noch mit rein kommen.“ Er sah mich an und ich musste grinsen. „Welch zweideutige Gedanken du doch hast.“ Er überlegte kurz und wurde dann wieder rot. „Nein, nicht so. Also auch, nein. Nichts. Vergiss es.“, stotterte er vor sich hin und vergrub sein Gesicht immer weiter in seiner Jacke. Ich grinste noch mehr und zog ihn aus seinem Versteck hervor. „Natürlich komme ich noch kurz mit rein.“ Ich küsste ihn flüchtig auf dem Mund und sprang dann aus dem Auto. Shinji blieb noch kurz drinnen. Wurde er schon wieder rot? Ne. Er bekam nur noch mehr rote Farbe ins Gesicht. Ich hielt ihm die Tür auf. „Willst du etwa in meinem Auto schlafen?“ Ich lächelte ihm zu und er schüttelte heftig den Kopf. Er stieg aus und stapfte recht steif zu seiner Haustür. Ich folgte ihm und stellte mich unmittelbar hinter ihn. „Hast du das gerade ernst gemeint?“, flüsterte ich ihm ins Ohr? „W-w-was meinst du…?“ „Naja, dass du mit mir schlafen willst.“ Ich legte mein Kinn auf seine Schulter. Wieso wird er auf einmal so warm? Ich sah ihn an. Oh. Er ist genauso rot wie eine Tomate, wenn nicht noch mehr. Wunder Punkt? Ich küsste ihn auf die Wange und nahm seine Hand in meine. Ich schließ die Tür auf und schob Shinji in sein Haus. „Mir wurde langsam kalt draußen.“ Er nickte nur.

Ich sah mich um. Ziemlich gemütlich hier. Ich zog mir meine Jacke aus und hängte sie an die Garderobe wie Shinji. „Komm. Ich zeig dir mein Zimmer.“ Er lief vor und ich nach. Mal sehen, was mich erwartet. He he.

Er machte die Tür auf und wir traten ein. Als Erstes fiel mir sofort eine Hello-Kitty-Katze auf. Was zum…? „Magst du die Viecher?“ Und zeigte auf das komische katzenähnliche Ding. Er nickte zufrieden, wurde aber gleichzeitig rot. Als Nächstes entdeckte ich den Hasen, der auf seinem Bett lag. „Also, dass du das Ding noch hast…“ Ich schaute ihn schief an. „Warum nicht? Immerhin ist er doch von dir…“, sagte er leise. Zu süß. Ich nahm ihn in den Arm. „Du bist einfach unglaublich.“ Ich küsste ihn auf die Stirn, auf die Nase und dann auf den Mund.

Ich seufzte und sah auf die Uhr. „So schön dieser Moment auch ist, ich muss wieder los. Muss morgen selber wieder zur Uni.“ Shinji sah mich traurig an. „Hast du dann etwa weniger Zeit für mich?“ Ich schüttelte den Kopf. „Ach Quatsch, ich kann doch am Abend vorbei schauen.“ Shinji lächelte wieder ein bisschen und legte seinen Kopf auf meinen Oberkörper. Ich strich ihm über seinen Kopf.

„Na dann, bis morgen.“, sagte ich an der Haustür und küsste ihn nochmals lange und innig. Er lächelte mich zaghaft an und strich ihm nochmals über den Kopf. „Ich liebe dich.“, flüsterte ich in sein Ohr. „I-i-ich dich auch…“, stammelte er vor sich hin und wurde wie so oft rot. Ich liebe es einfach, wenn er rot wird. Ich stieg in mein Auto und bekam plötzlich ein komisches Gefühl im Magen.

Ich verkrampfte innerlich und spürte einen leichten Stich. War wohl zu viel für einen Tag, außerdem sehe ich Shinji bis morgen Abend nicht mehr. Das wird es wohl sein.

Es wurde jedoch nicht besser.

Ich konnte nicht einmal schlafen.

Was war das nur?

Kann man nicht einmal glücklich sein?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Rajani
2011-04-28T19:58:08+00:00 28.04.2011 21:58
spannungsbogen geschafft... nur schade irgendwie dass kyo dann doch nur die familienverhältnisse aufklärt, hätte irgendwie gedacht, das auch ein bisschen mehr passiert, ABER gut die kurve gekriegt! da haust du gleich den nächsten spannungsfaktor rein!
da will man doch sofor wissen, was mit kyo los ist ;)
gleich mal weitermachen
Von:  Yura-san
2010-10-24T10:57:12+00:00 24.10.2010 12:57
Uiuiuiu!
So ein schönes Kapi ^-^
Ja, ich lebe auch noch, so nach 2 Wochen Urlaub muss ich einiges aufholen xD
Aber ein wunderschönes Kapi hast du da geschrieben, ich freu mich richtig drüber ^.^
Das hat mir sehr gefehlt im Urlaub =)


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