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Red Moon

Bellas Leben nimmt eine völlig ungeahnte Wende: sie wird zum Werwolf
von

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Wagnis

Ich hab's... endlich, endlich, endlich....
 

Ich hatte schon Angst, ich kriege das Kapi nie mehr hin. Die Muse ließ sehr auf sich warten, und dann verselbständigte sich das und hat Einblicke in einen sehr jungen und scheuen Jungen erschaffen. Das kam irgendwie von alleine, all seine Gedanken und Ängste, die ihm durch den Kopf gingen, und ich bin gespannt, ob ihr das nachvollziehen könnt.
 

Viel Spaß
 

Eure Hi
 


 

Wagnis
 

Mir war vollkommen bewusst, warum sie gerade diesen Satz gewählt hatte.
 

‚Jacob, küss mich!‘
 

Schon einmal hatte sie mich damit aufgefordert, sie zu berühren, sie zu küssen, und damals war es noch ein ziemlich gefährliches Unterfangen gewesen. Ihr Verlobter im Hintergrund, eifersüchtig und durchaus mächtig, hatte diesen Kuss zu einem Spiel mit dem Feuer werden lassen. Er wäre in der Lage gewesen mich zu töten, was sonst nicht viele Wesen von sich behaupten konnten. Aber mir war das damals schon egal gewesen. Ich war bereit, mich in eine Schlacht zu stürzen, warum nicht auch von den Klauen des Rivalen zerrissen werden oder an seinem Gift zugrunde gehen? Die Gefahr war mir vollkommen gleichgültig, der Kuss entschädigte mich für jedes Risiko. Viel wichtiger war mir, dass sie es gewagt hatte, ihm zu trotzen, ihrem ehrenhaften, keuschen und so auf ihre Unversehrtheit bedachten Liebhaber, dass sie mir die Erlaubnis gab, ihr so nahe zu kommen, wie es sonst nur er durfte.

Und das, wo sie noch so verliebt in ihn gewesen war.
 

Nun war sie es nicht mehr, der Liebhaber war entfleucht, und geblieben waren nur ihre Gefühle für mich. Wieder war es ein Spiel mit dem Feuer, zu dem sie mich aufforderte.
 

Sollte ich es wagen, mich zu verbrennen?
 

Ich konnte kaum glauben, dass wir hier zusammen saßen und sie mir diese Bitte nochmals vortrug. Auch wenn ich immer wieder gehofft hatte, auch wenn ich immer wieder spürte, wie sehr sie an mir hing, so hätte ich mir nie träumen lassen, dass es so kommen würde. Die Anziehungskraft des Vampirs war so übermächtig gewesen, nie, nicht in meinen kühnsten Träumen hätte ich je gedacht, dass ich gewinnen würde, dass ich es eines Tages sein würde, der sie küssen durfte.
 

Und nun war es doch so gekommen…
 

Jetzt war es an mir, mich zu trauen und ihr das zu geben, was ich ihr schon immer hatte geben wollen. Mir wurde schwindelig bei dem Gedanken.
 

Sie… und ich.
 

‚Jacob, küss mich!‘
 

Sie hatte das gerade wirklich ernst gemeint, so ernst wie damals vor der Schlacht, als ihre Worte das Verbotenste darstellten, was ich mir nur vorstellen konnte. Und doch hatte sie es damals schon gewollt.
 

Wie hatte er noch gespottet, dass ich sie im Leben nie mehr anrühren dürfte, es sei denn, sie bäte mich darum. Wie sehr hatte er mich verhöhnt, weil er sich so sicher fühlte, sie für immer erobert zu haben. Gut, ich hatte es auch nie gedacht, dass ich mal hier sitzen würde, mit ihr im Arm, und sie mir gehören würde. Mir!

Aber schon damals hatte ich auch gelernt, dass ich durchaus an das glauben konnte, was ich in ihr spürte. Diese Gefühle für mich. Da war schon immer was gewesen, erst tief vergraben, aber nun war es hervorgebrochen.

Ich konnte es immer noch nicht so recht fassen.

Sie liebte mich… mich allein, und das so sehr.
 

Ich wusste, ich hatte jetzt eh keine andere Wahl, als ihrem Wunsch Folge zu leisten. Wie sollte ich mich verwehren, wenn sie mich aufforderte? Wie sollte ich ihr eine Bitte ausschlagen können? Vielleicht wusste sie von meiner Angst, vielleicht spürte sie meine Zweifel, mein Misstrauen, vielleicht erkannte sie meine Scheu, vielleicht erahnte sie meine Ungläubigkeit, diese Situation als Wahrheit anzuerkennen und nicht zu denken, dass ich in einem Traum gefangen sei, und daher war es genau der richtige Satz, der einzige, der mich dazu bringen würde, all dies hinter mir zu lassen und einfach auf sie zuzugehen, ihr entgegen zu kommen, sie zu … wollen? Wie das klang… dabei wollte ich sie wirklich so sehr wie noch nie einen Menschen in meinem Leben.
 

Ich hörte auf zu grübeln und beugte mich zu ihr vor. Große, braune Augen blickten mich sehr ernsthaft an, die dunklen, langen Wimpern zitterten leicht. Sie war so erschreckend blass, und wenn ich nicht längst wusste, dass sie immer so zart und zerbrechlich aussah, dann hätte ich schwören können, dass sie sich fürchtete. Aber ich glaubte nur Aufregung in ihren Zügen zu sehen, Nervosität und Zuversicht. Ich hob die Hand, die viel zu groß für ihr zierliches Gesicht war, und legte sie an ihre Schläfe. Der zarte Puls flatterte unter meinen Fingern, und ihr betörender Duft stieg von der erhitzen Haut auf, stieg mir in die Nase und direkt in mein Gehirn. Sie roch so unbeschreiblich gut, nach Vanille und Blüten und irgendetwas, das mir wie Honig vorkam. Allein ihr Geruch machte mich schon völlig benommen. Sie schmiegte ihre Wange in meine Hand und reckte mir die sinnlichen Lippen ein wenig entgegen, doch ein paar meiner noch feuchten Haarsträhnen fielen nach vorne und kitzelten ihre Haut, und sie zuckte ein wenig zusammen. Noch ein paar Zentimeter trennten uns, noch sahen wir uns an, aber wir wussten beide, es war soweit, das würde unser erster, richtiger Kuss werden.
 

Ich beugte mich vor, langsam, als ob ich doch aus einem Traum aufschrecken würde, wenn ich mich zu schnell bewegte, vorsichtig, als ob der Augenblick zerränne, wenn ich mich jetzt zu hastig bewegen würde. Ich spürte schon die Wärme, die von ihrer zarten Haut ausging, ihr Atem streifte mich, der so süß und verheißungsvoll roch, ich konnte ihre Lippen schon erahnen, und trotzdem traute ich mich nicht, ihnen endgültig zu begegnen. Ich spürte die enorme Spannung zwischen uns, die Anziehungskraft, die uns zusammen zog wie zwei Magnete, und der wir nicht entfliehen konnten… oder wollten. Mein Körper stand bereits lichterloh in Flammen, sie hatte ihn angesteckt wie einen trockenen Baum in der Wüste, und ich begann zu knistern und zu beben. Flackernde Hitze breitete sich in mir aus, zog meinen Rücken hinunter und schoss gleichzeitig hoch bis unter meine Haarwurzeln. Ich glühte, und dabei hatte sie mich noch nicht einmal berührt.
 

Ergeben schloss ich die Augen, und mit dem letzten Blick sah ich auch den dunklen Wimpernkranz ihrer Lider sich nach unten neigen. Dann passierte es, endlich, und wie einer Erlösung gleich fanden unsere Lippen zueinander. Ich überwand die letzte Distanz, die noch zwischen uns herrschte, ich durchdrang die Hülle aus Schwingungen und reiner Energie, die sie einhüllte und uns gleich verbinden würde, diesen unsichtbaren Mantel aus Strahlen, die aus ihrem Körper zu kommen schienen und mich erfassten und ebenfalls zum Glühen brachten. Der Kontakt kam einem leichten elektrischen Schlag gleich, der unsere beiden Köper erdete, mich mit ihr verband, ihre Gefühle in mich leitete, tief hinein in mein Innerstes. Ganz sachte legte ich meinen Mund auf den ihren, auf dieses weiche Fleisch, so sinnlich und zart, berührte sie so sanft wie den Flügel eines Schmetterlings. Meine Lippen wanderten über die ihren, tasteten den Schwung ihres Randes ab, strichen über die sanften Konturen und lösten sich wieder. Es war ein magischer Mund, der mich schon immer unwiderstehlich anzog. Konnte es wirklich sein, dass ich jetzt hier saß und sie küsste?
 

Wieder beschlichen mich Zweifel, ob ich nicht träumte, und ich tastete prüfend mit meiner Hand, wühlte mich in ihre Haare, um zu testen, ob es wirklich sie war, die hier in meinen Armen lag. Ich spürte die Feuchtigkeit in ihren Strähnen, die sich um meine Finger wickelten, so kühl und seidig, ich vernahm das Blut, das durch ihre Adern rauschte. Ich spürte sie so intensiv und konnte es doch nicht fassen. Da, ihre Lippen, so heiß, so verlockend. Ich musste sie berühren. Wieder legte ich meinen Mund auf ihren, ungläubig, forschend, erkundend.
 

„Passiert das alles wirklich? Ist es wahr?“, stieß ich zwischen zwei Atemzügen hervor, aber ich wartete nicht auf ihre Antwort, sondern ich holte sie mir selbst, indem ich sie wieder und wieder berührte. Sie war wirklich mein, sie saß hier mit mir, und all meine Träume gingen in Erfüllung. Ich zog die Hand aus ihren Haaren, fuhr mit dem Daumen über ihre Wangenknochen, als ob ich prüfen müsste, ob sie noch da war, ob sie mir nicht wieder entglitten war wie sonst in meinen Träumen, wo ich sie schon hundertmal geküsst hatte, aber sie mir immer wieder entwichen war, wo sie hinter Schleiern verschwand oder sich auflöste bis mir klar wurde, dass ich sie nie gehabt hatte.

Ich löste mich von ihr, schlug die Augen auf, um zu prüfen, dass sie es wirklich war, echt und real, in Fleisch und Blut.

„Bella, ich kann es kaum glauben…“

Aber sie war es, ich sah ihr Gesicht, ihre Lider, die sie weiter geschlossen hielt, die schmale Nase, die elfenbeinfarbene Haut, die trotz ihrer Blässe zu glühen schien, und diese vollen, roten Lippen, denen ich nicht widerstehen konnte. Wieder schlossen sich meine Augen, um mich hinzugeben, wieder berühre ich die verheißungsvollen Konturen, die so süß wie Kirschen schmeckten, und ich kostete sie, berührte sie wieder und wieder.
 

„Keine Angst, ich bin es wirklich…“, hauchte sie mir leicht belustigt entgegen und küsste mich sanft zurück.

„Ich fass es nicht, Bella…“, flüsterte ich zwischen meinen Küssen, „ich glaub einfach nicht, dass es wahr ist.“

Ihr Mund verzog sich, ich merkte, dass sie lächelte und ihren Griff um meinen Hals verstärkte.

„Wage es einfach, es zu glauben, Jake…“

Und ich wagte es.

Als ob ich diesen Satz benötigt hätte, um mir selbst zu versichern, dass sie real war, packte mich endlich die Zuversicht. Ja, sie war es wirklich, und sie war hier, mit mir. Freude erfasste mich, unbändige Freude, und mein Körper spannte sich an, hielt sie fester, presste sie an mich, damit ich mir versichern konnte, dass jede Faser von ihr echt war.
 

Wieder lagen unsere Lippen aufeinander, und diesmal wich ich nicht wieder aus, schweifte nicht wieder ab, sondern vertiefte den Kuss. Wie von alleine bewegten sich unsere Münder, umspielten sich, tasteten, berührten, zupften erst sacht und wurden dann immer drängender, öffneten sich, um mehr von dem anderen zu erfassen. Unsere beiden Körper waren verbunden, wir gehörten zusammen, waren eins, und wir bewegten uns im gleichen Takt. Wir bestanden nur noch aus Lippen, die sich heiß und fordernd berührten. Ich spürte ihre Zähne, die glatt und in gleichmäßigen Reihen zu spüren waren, und ich wusste, dass sie strahlend weiß und glänzend waren und ich sie hundert Mal gesehen hatte, wenn sie lächelte . Sie jetzt so direkt zu spüren war seltsam, aber auch vollkommen natürlich.

Dabei verspürte einen Hunger nach ihr, eine Gier, die meine Anspannung noch um ein Vielfaches verstärkte. Ich begann zu keuchen und sie ebenfalls, und mit fahrigen Bewegungen suchte ich ihre Berührung, saugte mich an ihr fest, presste mich ihr entgegen. Sie war genauso nervös wie ich, der Kuss war noch so ungewohnt und Neuland, aber wir erkundeten uns, ertasteten einander, bewegten uns mit immer mehr Sicherheit.

Ich hatte vorher noch nie ein Mädchen richtig geküsst, und auch die stürmischen Küsse, die ich ihr bisher verpasst hatte, waren dagegen nur oberflächlich gewesen, denn so weit hatte ich mich nie zu gehen gewagt. Ich hatte mich immer gefragt, wie es wohl sei, die Zunge eines Mädchens zu berühren, denn die meisten Jungs hatten furchtbar damit geprahlt, mit welcher sie das schon alles gemacht hätten. Aber nun fand ich es so vollkommen normal wie sie am Arm zu streicheln, es war einfach nur die Fortsetzung der Berührung der Lippen. Trotzdem war es immer noch irgendwie ungewohnt für mich und ich hielt mich deswegen etwas zurück.

Ich merkte, wie auch sie sich zurück nahm und still hielt, damit ich das Tempo vorgeben konnte. Ich war sehr beeindruckt, wie sehr sie auf mich achtete und auf mich einging. Ich war so überglücklich, eine so sensible Freundin zu haben…

Eine Freundin…

Meine Freundin…

Ich konnte es immer noch nicht packen

Bella war jetzt echt meine Freundin. Wir waren wirklich zusammen. Sie war schon ewig mein Traum gewesen, mein Leben, meine Zukunft, und nun hielt ich sie tatsächlich in den Armen.
 

Ich öffnete kurz die Augen, strahlte sie an, und ich merkte, dass auch sie kurz von mir abließ und die blassen Lider öffnete. Auch sie strahlte vor Glück.

„Bella, ich bin so verdammt glücklich…“

Sie lächelte nur, dann schloss sie wieder die Augen und hielt mir ihren Mund entgegen.

Sie hatte noch lange nicht genug, und ich ließ mich nicht zweimal auffordern.
 

Wieder legten sich unsre Lippen aufeinander, und diesmal kam es mir schon vor, als ob ich nach Hause gekommen wäre. Ich öffnete den Mund und hieß sie willkommen, und mit jedem Atemzug kam sie mir vertrauter vor. Nichts war schöner als sie zu küssen, ihr Gesicht so nahe zu spüren, sie so intim zu berühren. Ich hatte den Eindruck, ich könne sie trinken oder einfach auffressen, sie zu mir nehmen wie ein Nahrungsmittel. Und ich hatte so richtigen Hunger auf sie. Ich begehrte sie so sehr, konnte nicht genug von ihr bekommen, ich saugte an ihren Lippen, an ihre Zunge, ich hielt sie fest, umschlang sie, liebkoste, streichelte mit dem Mund aber auch mit meinen Händen. Ich musste sie einfach überall berühren. Mit meiner freien Hand strich ich über ihren Arm, glitt an ihrem Handgelenk hinab bis in ihre Handfläche, wo ich meine Finger mit ihren verschränkte und sie fest drückte. Das hatten wir früher auch schon getan, wenn sie bei mir in der Werkstatt gewesen war, aber nie hatte mich dabei ein so inniges Gefühl durchströmt. Trotzdem löste meine Finger wieder und schickte sie weiter auf Wanderschaft, ich konnte einfach nicht still halten. Ich griff unter ihr Shirt und begegnete ihrem nackten Rücken, fuhr an ihm entlang, spürte die sanfte Wölbung der langen Muskeln, die Erhebung der Wirbel unter meinen Fingerspitzen, bis ich an ihrem BH anlangte, fuhr weiter, bis hinauf an ihre Schulter, um dann wieder hinab zu gleiten bis an ihre Hüfte. Ich löste Gänsehaut bei ihr aus, wo immer ich sie anfasste, und ich hatte sie an meinem Unterarm, so heftig und intensiv war diese Berührung. Sie genoss sie, ich merkte, wie sie inne hielt und sich der Bewegung hingab, und ich presste die Lider noch fester aufeinander und spürte den Schwindel, der mich erfasste, als sich dieses prickelnde Gefühl meinen Arm hinauf bewegte und in meine Brust eindrang. Wieder fuhr ich den schmalen Rücken entlang, und es war so wunderschön, ihre weiche Haut an meinem Unterarm entlang streichen zu spüren. Dann musste ich wieder zurück zu ihrem Gesicht, strich ihre Schläfe entlang und schob die Finger wie ein Kamm in ihre langen Haare, ich hielt ihren Hinterkopf, betastete wieder ihr Gesicht und ihre Wangen… ich musste sie einfach überall spüren. Sie fühlte sich so gut an. Mehr, ich wollte mehr…
 

Schon hatte ich Angst, nie mehr von ihr lassen zu können, zu verhungern und verdursten, wenn sie nicht bei mir wäre. Warum sollte ich sie jemals im Leben wieder loslassen?

Ich inhalierte tief ihren wunderbaren Geruch, ich trank ihren Geschmack, so süß und doch frisch, sie fühle sich so weich an und doch fest… es war schöner als ich es mir jemals hätte träumen lassen. Immerhin war ich noch Jungfrau und hatte keinerlei Erfahrungen. Nie war ich so weit gekommen, dass ich meine Hoffnungen soweit begraben und mich einem anderen Mädchen zugewandt hätte.

Aber nun …

… war ich am Ziel.

Sie hatte mich gewählt …

… tatsächlich mich

… und ich saß hier mit ihr fummelnd und knutschend im Wagen.
 

Ich wurde fast verrückt, als mir das so richtig klar wurde. Mir wurde schwindelig und ich meinte umzukippen, aber ich lag ja fest angelehnt an die lederne Rückbank des alten Chevys, in dem ich schon als kleiner Junge gehockt hatte. Damals hätte ich mir nie vorstellen können, hier einmal mit meinem Mädchen zu sitzen, aber nun war es soweit, und ich hatte das schönste, liebste und netteste Mädchen der ganzen Gegend erwischt. Und cool war sie. Und wie.
 

Ich seufzte kurz auf, konnte mein Glück kaum fassen, verschloss meine Augen nur noch fester, weil ich gar nichts mehr sehen, sondern sie nur noch spüren, schmecken, riechen wollte. Ich schlang meine Arme enger um ihre schlanke Gestalt, drückte sie ganz fest an mich, dann ließ ich wieder locker, ich wollte sie ja nicht ersticken. Dafür presste ich heftig meinen Mund auf ihren, wo ich äußerst willkommen zu sein schien. Ich hatte den Eindruck, dass sie mich genauso gerne küsste wie ich sie. Unsere Lippen berührten sich so heftig, dass mir die Luft langsam knapp wurde. Mein Herz hämmerte gewaltig, weil ihre wunderbare Berührung mir bis tief in den Rücken drang, ich zitterte beinahe, so ergriffen war ich, so aufregend war es, so begeisternd. Ich hatte das Gefühl, das mein Körper flüssig wurde und sich auflöste, dass sie mich kneten konnte wie eine Gummifigur, ich war wie Wachs in ihren Händen. Ihre Lippen glühten, sie waren so heiß und zart, flatterten über meine… und da biss sie mich einfach.
 

„Hey, nicht beißen…“, lachte ich empört auf. Aber sie grinste nur und machte weiter.

„Du bist nun mal zum Anbeißen“, nuschelte sie kichernd und nagte wieder an meinen Lippen. Die Augen hatte sie nicht einmal aufgemacht. Sie schien mächtig Appetit auf mich zu haben.

‚Perfekt! ‘, dachte ich mir nur. Mein Mädel vernascht mich gerade. Und ich tat es ihr kräftig nach.

„Meinst du, wie können jemals wieder aufhören? “, fragte ich sie atemlos.

„Wieso? Hast du schon genug?“ Sie hauchte mehr, als dass sie sprach, und ihre laszive Stimme klang so verführerisch. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so sinnlich sein konnte. Da gab es wohl noch einige Seiten an ihr, die ich bis jetzt noch nicht kannte.

„Nö, ganz und gar nicht. Aber wenn wir so weiter machen, werden wir bald ganz schön zerfleddert sein“, kicherte ich vergnügt und auch ein wenig nervös.

„Wir können ja mal eine Pause machen, wenn du eine nötig hast.“ Jetzt öffnete sie die Augen und grinste mich unheimlich frech an.

„Pah, ich halt das ewig durch. Ich bin nur so aufgeregt, dass wir jetzt hier sitzen, du und ich, und du jetzt wirklich mein Mädchen bist… das bist du doch, oder?“

Ich strahlte sie an, betrachtete mir ihr hübsches Gesicht, diese süße Nase, die tiefbraunen Augen, die mich so schalkhaft anblickten, und dieser Mund, dieser unheimlich sinnliche Mund…

Sie nickte nur.

„Du brauchst wohl noch eine Weile, bis du es glauben kannst, oder?“ Zarte Lachfältchen bildeten sich um ihre Mundwinkel, und sie sah so wahnsinnig süß aus. Ich war einfach total hin und weg.

„Ja, das glaube ich auch. Ich habe so lange gewartet, und du warst immer so weit entfernt, so unerreichbar. Immer musste ich mich zusammen reißen und mir vor Augen halten, dass ich dich nie kriegen würde, und nun das hier…“ Und ich zog sie wieder an mich und gab ihr einen Kuss auf die Nase. Meine Haare kitzelten sie dabei, und sie schüttelte sich kurz wie ein kleines Tier.

„Hach“, seufzte sie. „Nun muss ich wohl erst mal ein paar Monate Überzeugungsarbeit leisten. Den Widerspenstigen zähmen…“ Und der Schalk stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie machte sich tatsächlich über mich lustig… aber ich freute mich mehr darüber, als wenn sie bierernst und feierlich gewesen wäre. So konnte ich deutlich besser mit meiner tief sitzenden Verlegenheit fertig werden. Denn auch wenn ich immer versuchte, besonders cool zu wirken, ich war verdammt aufgeregt und kam mir vor wie 14 Jahre jung und vollkommen unerfahren.

„Ich bin doch nicht widerspenstig… eher willig…“, entgegnete ich gespielt empört.

„Na ja, jetzt … endlich…“ Sie küsste mich ebenfalls auf die Nase.

„Aber davor warst du so verdammt spröde und unnahbar.“ Ich wusste schon, worauf sie anspielte, auf meine sehr beherrschte Art und Weise, die ich die letzten Wochen an den Tag gelegt hatte.

„War alles nur gespielt, damit ich nicht über dich herfalle…“, ergänzte ich kichernd.
 

Plötzlich sah sie mich beinahe ernst an, dann fasste sie mein Gesicht in ihre schmalen Hände.

„Gespielt… Genau! Da ist etwas, was du mir fest versprechen musst. Du darfst mir nie mehr was vormachen. Keine Show abziehen, nichts verbergen! Bitte, sei immer ehrlich zu mir. Spiel mir kein Theater vor! Wenn du Probleme hast, dann rede mit mir darüber. Wenn etwas gefährlich ist, dann klär mich bitte darüber auf. Aber halte bitte nie etwas vor mir geheim. Niemals! Nie mehr! Verstehst du, Jacob Black?“

Ich nickte nur. Sie sah mich richtig ernst und eindringlich an.

„Das war einer der gewichtigsten Gründe, warum ich mit Edward Schluss gemacht hatte, dass er mir ständig etwas vorgespielt und mich belogen hatte. Tu du das bitte nie!“

Ich nickte wieder, erwiderte ihren Blick und schwor mir, ihr diesen Wunsch immer zu erfüllen. Dann zog ich sie wieder näher zu mir heran, drückte sie an meine Brust und streichelte sie mit dem freien Arm. Erneut fanden sich unsere Lippen, und ich berührte sie wieder und wieder…
 


 

Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, denn ich hatte auf nichts mehr geachtet als nur auf sie. Es war schon dunkel geworden, nur ein letzter Schimmer hing noch über den Wipfeln der hohen Bäume um uns herum. Wir lösten uns ein wenig voneinander, und ich merkte, dass ich vollkommen verspannt war. Ich hatte sie so fest gehalten, und sie lehnte immer noch in meinem Arm, den ich auf der Kante der Wagentüre aufgelegt hatte. Sie strich mir unendlich sanft die Haare aus dem Gesicht, die mir immer wieder vor fielen, weil ich mich so zu ihre herab beugen musste. Dann setzte sie sich ein wenig auf, immer noch auf meinen Schenkeln sitzend. Das Blut schoss in meine Beine, und ich streckte mich ein wenig unter ihr, räkelte mich und nahm sie dann wieder fester in den Arm.

Da fiel mir etwas ein, und ich streckte meine Beine durch, hob das Becken und fummelte in meiner Hosentasche herum, während sie auf mir herum geschüttelt wurde. Sie schaute etwas irritiert auf mich herab und beobachtete, wie ich in der Tasche meiner Jeans wühlte. Da, ich spürte das kleine Objekt, ergriff es und zog es durch die engen Falten des Stoffes.

„Da! Das ist für dich.“ Und ich hielt ihr einen kleinen, baumelden Anhänger vor die Nase.

Es war ein schokoladenbrauner, kleiner Wolf mit einem sehr zotteligen Fell, der ihrer Wolfsgestalt doch recht ähnlich sah.

„Ich hab mir furchtbar Mühe gegeben, dass Fell so echt wie möglich hinzubekommen. Gefällt er dir?“ Und ich schaute sie neugierig an. Sie griff nach der kleinen Holzfigur und betrachtete sie staunend.

„Danke! Der ist wunderschön… noch genauer als der andere. Und so zierlich.“ Ich strahlte, freute mich unbändig über ihr Lob.

„Ja, ich bekomme langsam Übung im Schnitzen. Der ist zu deinem Geburtstag… der irgendwie voll untergegangen ist. Wir sollten ihn unbedingt nachfeiern…“ Und wieder bückte ich mich hinab, um sie zu küssen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Legoory
2012-01-22T22:40:49+00:00 22.01.2012 23:40
wie sie beide kichern und knutschen und fummeln und sich küssen und küssen und küssen...
sorry, aber das Kapitel ist mir etwas zu schmalzig
Von: abgemeldet
2011-02-21T11:16:20+00:00 21.02.2011 12:16
wohooooo...das nenne ich ein knutschkapitel:D
Von:  saso2
2011-02-14T17:17:20+00:00 14.02.2011 18:17
cool das du as armband jetzt mit eingebaut hast ^^
schreib schnell wieter


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