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Ruins

Von Krieg und Frieden
von

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Dort, wo ihre Sinne hätten sein sollen, herrschte nur Leere.

Jemand schien ein schwarzes Loch anstelle ihrer Festplatte eingesetzt zu haben; jeder Gedanke, den sie zu fassen versuchte, glitt an ihr vorbei und wurde ersatzlos aufgesaugt.

Sie schien allein zu sein, und ihr Unterbewusstsein sagte ihr, dass das gut war.

Sie war allein, also konnte ihr niemand schaden.

Irgendjemand hatte ihr offensichtlich bereits schaden wollen; zwei Schläuche, die offensichtlich nicht zu ihr gehörten, waren mit Magneten an ihrem linken Arm befestigt, und durch einen sickerte eine hellblaue, ölige Flüssigkeit aus ihrem Arm.

Urplötzlich überfiel sie eine völlig irrationale Panik; sie riss sich die beiden Schläuche aus dem Arm, warf sie beiseite und flüchtete halb kriechend so weit wie möglich davon weg, ohne dass sie den Schutz des Felsens, hinter dem sie kauerte, verlassen musste.

Noch immer sickerte dickflüssiges Energon über ihren Arm; sie drückte die Verletzung an ihren Oberkörper, in der Hoffnung, die Blutung so stillen zu können.

Es funktionierte nur bedingt.

Die plötzliche Bewegung hatte ihr nicht gut getan; jedes ihrer Gelenke und auch ihr Kopf pochte schmerzhaft.

Offensichtlich hatte sie noch weitere Verletzungen.

Dummerweise konnte sie sich nicht im Geringsten daran erinnern, woher diese stammten, geschweige denn, wie sie hier her gelangt war, was genau ‚hier‘ überhaupt war – oder ob derjenige, der sie verletzt hatte, vielleicht noch in der Nähe war.

Sie musste wieder bewusstlos geworden oder sogar eingenickt sein, denn als sich das Bild vor ihren Optics das nächste Mal klärte, zogen sich dunkle Wolken am Himmel über ihr zusammen.

Ihre Sensoren schlugen Alarm – jemand oder irgendetwas näherte sich ihrer Position.

Sie kauerte sich dichter in ihrem Versteck zusammen und schloss die Augen wieder.

Wohin hätte sie auch flüchten sollen?

Patrouille.

Es war das Wort, dass jedem eine Heidenangst einjagte, fast so sehr wie das Wort Front. Ein Hauch des Todes haftete daran und in jedem Fall jede Menge Schmerz. Eine unwirtliche Ebene breitete sich von ihm aus, durchbrochen von Kratern und so spitzem Geröll, dass man drohte, sich aufzuspießen, wenn man stolperte und fiel.

Er war ganz allein, heute hatten sie ihm niemanden mitgeschickt. Entweder hatten sie ernsthaft vor, ihn loszuwerden, oder sie wollten ihn testen. Seine Kiefer mahlten vor Anspannung, seine Scanner waren auf hundert Prozent, doch er konnte kaum etwas wahrnehmen.

Es war einfacher, im Lager zu sitzen und auf seinen Einsatzbefehl zu warten, seine Waffen zu reinigen und immer wieder auseinander und wieder zusammen zu bauen, bis man jede noch so kleine Schraube auswendig kannte.

Hier draußen war die Überlebenschance gleich null und wenn man alleine war noch viel niedriger. Wut kochte in ihm auf und er verwendete die dadurch entstehende Energie dafür über einen großen Stein zu klettern. Hoffentlich erschossen ihn die Autobots sofort. Er hatte die Leute gesehen, die von der Front kamen. Sie konnten froh sein, wenn ihnen nur ein Teil abgerissen worden war.

Und dann noch die Geschichte mit Arcee.

Vor ein paar Wochen waren sie und ihre Schwester Chromia von einer Horde Autobots geschnappt worden, als sie auf Patrouille gewesen waren. Aufmerksam beobachtete er den Horizont. Megatron hatte sie gesucht, der große, erhabene Megatron, mit einigen seiner besten Leute. Zurückgekommen war nur der Anführer selbst und Arcees linker Arm.

Einer seiner Sensoren registrierte eine Bewegung, er zuckte zusammen und duckte sich gleichzeitig. Er hatte es doch gewusst, heute ging er drauf. Nachdem er kurz durchgeatmet hatte machte er sich auf den Weg seinen Dienst zu tun. Für etwas anderes war er auch nicht gebaut worden.

Als er um einen Stein herumgeschlichen war, bemerkte er die junge Femme, die sich unter ihrem Felsen zusammengerollt hatte und sich nicht regte.

„Identifizier dich!“, verlangte er scharf, die Stimme ein drohendes Zischen.

Sie regte sich leicht, offenbar war sie verletzt. Das war gut, sie konnte ihn also nicht angreifen. Aber vielleicht war es auch nur eine Falle, doch seine Scanner zeigten keinen weiteren Cybertronier in ihrer Nähe an. Die nächsten waren die Decepticons im Lager.

Ihre Signatur schien ebenfalls die eines Decepticons zu sein, doch sie war seltsam verzerrt, verschwommen, wie eine verwaschene Gravierung in Stein.

Seine Optics verengten sich zu schmalen Schlitzen und er sicherte seinen Stand, um besser zielen zu können.

„Du befindest dich auf gesperrten Terrain! Identifizier dich!“

Wenn sie keine Befugnis hatte, sich nicht identifizieren konnte würde er sie erschießen müssen.

Die Schritte kamen näher und sie duckte sich tiefer in ihr Versteck, doch offensichtlich hatten die Sensoren des Fremden sie bereits erfasst.

„Identifizier dich!“, verlangte eine scharfe Stimme.

Das klang nicht besonders freundlich.

Noch immer brannte ihr Körper vor Schmerz; sie richtete sich ein wenig auf.

Identifizier dich?

Das klang nicht gerade freundlich, doch die auf sie gerichteten Waffen wirkten überaus überzeugend.

„Was für ein Planet ist das hier?“, fragte sie vorsichtig.

„Ich stelle hier die Fragen!“, knurrte ihr Gegenüber.

Nun, da sie aufrecht stand, wurde ihr klar, dass sie ein paar Zentimeter größer war als er.

Primus, er war ein verdammter Sparkling!

„Autobot oder Decepticon?“, schnarrte er.

Fragend musterte sie ihn.

„...was ist ein Autobot?“

Offenbar glaubte er, sie beabsichtigte, ihn zu verarschen; sie konnte sehen, wie er seine Waffen etwas zielgenauer auf ihren Spark richtete.

„Autobot oder Decepticon?!“, wiederholte er ein wenig schärfer.

„Ähm... ich weiß nicht, aber wenn es bedeutet, dass du mich nicht umbringst, dann wohl das, was du bist.“, antwortete sie vorsichtig.

Er murrte leise.

„Hast du dein Gedächtnis verloren, oder was?“

Sie konnte spüren, wie seine Scanner über sie glitten.

Das Gefühl gefiel ihr nicht.

Ihr Gedächtnis verloren?

„ich weiß nicht.“, antwortete sie, noch ein wenig vorsichtiger, „Ich kann mich nicht erinnern. Mein Name ist Thunderblast, glaube ich.“

„Ein einfaches Ja hätte gereicht.“

Er senkte seine Waffen.

„Los, komm mit.“

Ohne darauf zu achten, ob sie ihm folgte, begann er, über den nächsten Felsbrocken zu klettern.

Zögerlich machte sie sich daran, ihm zu folgen. Wohin sollte sie auch sonst gehen?

Natürlich, Waffen waren immer überzeugend. Ohne würde doch niemand irgendjemandem zuhören.

„Was für ein Planet ist das hier?“

Sein Kopf ruckte leicht zur Seite. Die Femme hatte offensichtlich einen der herumliegenden Steine an den Kopf bekommen. Irgendetwas war mit ihrer Platine nicht in Ordnung, allerdings war er kein Sanitäter. Außerdem war es ihm vollkommen egal.

„Ich stelle hier die Fragen!“, gab er grob zurück. Er war vielleicht ein Sparkling aber er konnte bestimmt mehr einstecken als sie und besser austeilen vermutlich auch. Dass sie größer war brachte ihr gar nichts, sie wurde deswegen nur schneller von Feinden entdeckt, weil ihr dummer Kopf so weit in den Himmel ragte.

„Autobot oder Decepticon?“

Es wäre gesünder für sie, wenn sie die richtige Antwort wusste. Anhand ihres Blickes konnte er sich schon denken, was als nächstes kam.

„… was ist ein Autobot?“

Was hatte er gesagt? Primus, sogar in der Einöde war er von Idioten umgeben.

Er festigte seinen Stand, verkrampfte seine Haltung noch mehr und konzentrierte sich völlig auf ihre Bewegungen, während er mit seiner Waffe genau ihren Spark anvisierte. Eine falsche Bewegung und sie war Geschichte. Das schien sie auch zu merken, denn sie schien etwas in sich zusammen zu sinken.

„Autobot oder Decepticon!?“, wieder holte er deutlicher, jeder Ton, den er von sich gab verlangte nach einer Antwort.

„Ähm... ich weiß nicht, aber wenn es bedeutet, dass du mich nicht umbringst, dann wohl das, was du bist.“ Sie schien noch kleiner zu werden. Er verdrehte die Augen und gab ein schwer definierbares Geräusch von sich.

„Hast du dein Gedächtnis verloren, oder was?“

Musste so sein, oder sie war eine verflucht gute Schauspielerin. Er scannte sie erneut, dieses Mal konzentrierter. Ihre Signatur war immer noch die gleiche. Verwaschen und irgendwie decepticonartig, aber gleichzeitig etwas anderes.

„Ich weiß nicht.“, antwortete sie, während sie immer weiter zu schrumpfen schien, „Ich kann mich nicht erinnern. Mein Name ist Thunderblast, glaube ich.“

Oh wie schön für sie, sie hatte einen Namen. Dachte sie jetzt, sie wäre etwas Besseres? Er hatte keinen Namen und er brauchte auch keinen, denn er hatte eine Identifikationsnummer, das war viel besser. Auf einen dämlichen Namen konnte er wirklich verzichten, sowas hatten hunderte von anderen Cybertroniern auch und vermutlich sogar genau den gleichen aber eine Identifikationsnummer war einzigartig. Sie brauchte sich also auf ihren stinkenden Namen nichts einzubilden.

„Ein einfaches Ja hätte gereicht.“, gab er schnarrend zurück und ließ zögerlich seine Waffen sinken. Er hatte seine Befehle. Autobots erschießen, Decepticons zum Lager bringen. Sie war mehr oder weniger einer. Zumindest mehr als Autobot. Sollte sich jemand anderes darum kümmern, er lieferte sie nur ab. Ja, das war eine gute Idee und er würde ihr nicht seine Nummer sagen, dann konnten sie ihm nicht viel anhängen. Was sie natürlich nicht davon abhalten würde ihn zu verprügeln aber … das war er ohnehin gewohnt.

„Los, komm mit.“

Aufmerksam die Umgebung mit seinen Scannern weiterhin beobachtend sprang er auf den Felsen, über den er eben auch schon geklettert war.

Er sprang von dem Felsbrocken und landete schwerfällig auf dem unebenen Boden. Die kleinen Steine rutschten weg und einen Abhang hinunter – vermutlich noch ein Krater, aus der Nähe ließen sie sich kaum erkennen – sodass er beinahe gestürzt wäre. Wachsam sah er sich um.

Die Femme folgte ihm und machte dabei einen Heidenlärm. Vielleicht sollte er sie einfach erschießen und hier liegen lassen. Kurz sah er über die Schulter und musterte sie etwas genauer. Sie hatte noch beide Arme, Arcee war es also nicht. Wie Chromia aussah wusste er nicht. Aber vermutlich waren sie ohnehin tot, das hatte Megatron zumindest gesagt.

„Wohin gehen wir?“, fragte die vorsichtige Stimme hinter ihm, er ging bereits weiter.

„In die Hölle.“, gab er so leise zurück, dass man es kaum verstehen konnte.

„Das klingt gar nicht gut.“, bemerkte sie genauso leise. Das war es auch nicht. Aber hinter den Mauern und großen Toren war die Überlebenschance höher als außerhalb davon.

Die Knie fest an die Brust gezogen, hatte sie sich in eine dunkle Gasse zurückgezogen, und beäugte argwöhnisch den Ausgang ihres Verstecks.

Bis jetzt hatte es niemand für nötig gehalten, sie in eine der Lagerbaracken zu schleifen und für die Ausbildung zu verpflichten, aber nach allem, was sie wusste, war das hier ein entsprechendes Camp.

Vermutlich war es nur eine Frage der Zeit, bis jemand feststellte, dass sie nicht dazu gehörte.

Es war eigentlich ein Wunder, dass die Sanitäter, zu denen ihr offensichtlich namenloser Retter sie geschleift hatte, das nicht bemerkt hatten. Andererseits hatte man die wohl kaum als Sanitäter bezeichnen können, und sie hatte bereits festgestellt, dass man so etwas wie Betäubungsmittel hier wohl für Verschwendung hielt.

Andererseits war ihr das lieber als dass irgendjemand an ihr herumschraubte, ohne dass sie es mitbekam.

Immerhin war es ihr bisher immer gelungen, etwas zu Essen abzustauben – das Glück hatte nicht jeder, das hatte sie schon mitbekommen. Gestern und vorgestern hatte sie ihr Essen mit einem der kleineren Sparklinge geteilt, ein schüchternes, zurückhaltendes Kerlchen mit olivgrüner Lackierung, der sich an sie gehängt hatte, aber der war heute nicht beim Essen erschienen, und nach allem, in Erfahrung hatte bringen können, hatte man ihn für irgendeine Form von Spezialausbildung weggeschafft.

Gelegentlich hatte sie einen Blick auf ihren Retter erhaschen können, wie er mit irgendetwas trainierte oder seine Waffen säuberte – das tat er ziemlich oft, wie ihr aufgefallen war.

Sie hatte auch versucht, sein Alter abzuschätzen, und war dabei auf irgendetwas zwischen sechshundert und siebenhundert Sternenzyklen gekommen; das war der Moment gewesen, wo etwas, das ihr noch immer arg mitgenommenes Bewusstsein als ihr Gewissen identifiziert hatte, ihr gemeldet hatte, dass der arme Kerl eigentlich in irgendeine Form von Schule oder etwas ähnliches gehört hätte. Vielleicht wären die Autobots doch die bessere Wahl gewesen, denn inzwischen hatte sie einige Uploads durch den Allspark erhalten, und konnte so zumindest einigermaßen einordnen, wo sie sich befand.

Es war offensichtlich Krieg, es gab ebenso offensichtlich nicht genug Energon für alle, und die Autobots waren die Gegenseite, die aber immerhin genug Energon für alle zu haben schienen – nach allem, was der Allspark ihr verraten hatte.

Über sie selbst hatte der Allspark natürlich nichts gewusst.

Immerhin konnte sie jetzt die Dinge benennen, die ihr begegneten, und sie fand sich ein wenig besser zurecht.

Trotzdem blieb alles, was sich vor ihrem Aufwachen unter jenem Felsbrocken zugetragen hatte, ein bodenloses schwarzes Loch.

Darum konnte sie sich allerdings später noch kümmern; im Augenblick war es wichtig, dass sie überlebte, und vielleicht konnte sie noch dem einen oder anderen dabei helfen, ebenfalls zu überleben.

Es gab hier ja nicht einmal eine sinnvolle medizinische Versorgung, aber irgendein Instinkt in ihrer Festplatte und ihrem Spark verriet ihr, wie man gerissene Kabel flickte, wie man lose Drähte wieder festschweißte und zerkratztes und geborstenes Metall richtete.

Vielleicht war sie früher Sanitäter gewesen.

Im Augenblick allerdings war sie recht froh, wenn niemand auf sie aufmerksam wurde.

Der Schatten eines Transformers fiel auf ihr Versteck; unwillkürlich duckte sie sich noch ein wenig mehr.

Sie waren nicht hier um sich zu amüsieren, sondern um zu arbeiten. Außerdem lenkte Arbeit einem vom Nachdenken ab und wehe, die Aufseher erwischten einen, wie man unbeschäftigt in der Gegend rumsaß. Da hatte man schnell mal mehr zu tun, als man bewältigen konnte.

Er verbrachte den größten Teil seiner Zeit damit zu trainieren oder sich um seine Waffen zu kümmern. Je besser er und sie funktionierten, desto länger würde er überleben und desto schneller würde er in eine höhere Position berufen werden.

Er duckte sich, um in das Versteck der Femme hineinschauen zu können. Natürlich versteckte sie sich hier. Sie hatte ja keine Aufgaben zu erledigen und ein anderes Hobby außer Energon in sich reinzustopfen kannte sie offensichtlich nicht.

„Ich hab was gut bei dir.“, zischte er mit einem Ton, der ihr ziemlichen Ärger versprach, wenn er nicht tat was er wollte.

Sie glaubte also die Geschichten des Allsparks. Jeder wusste doch, dass es Lügen waren, die Autobots manipulierten ihn und die Wahrheit würde erst dann ans Licht kommen, wenn sie ihn zurückerobert hatten, so wie Primus es vorgesehen hatte.

„Glotz nicht so blöd und komm mit.“

Rasch richtete er sich wieder auf und scannte die Umgebung, niemand schien sie zu beachten. Das war gut, für seinen Plan durften sie auf keinen Fall auffallen. Die Welt flackerte kurz vor seinen Optiks er hatte schon länger keine ausreichende Menge Energon mehr bekommen, sein ganzer Organismus lief auf Sparflamme und das seit über zwei Sternkreisen.

„Wohin?“, meldete sich ihre zögerliche Stimme hinter ihm. Ganz war sie noch nicht aus ihrem Loch gekrochen.

„Erklär ich dir unterwegs. Beweg dich.“

Sie zögerte und er warf ihr einen vernichtenden Blick zu.

„Ich will erst wissen, was du vorhast.“

Genervt verdrehte er die Optics. Er hatte ihr den Arsch gerettet, etwas mehr Vertrauen, bitte sehr.

„Fressen?“

„Was?“

Am liebsten hätte er sich die Hand vor die Stirn geschlagen. Ungeduldig stöhnte er leise und drehte sich zu Thunderblast um.

„Okay, offensichtlich hast du keinen Hunger. Vergiss es einfach, ich such mir jemanden, der weniger minderbemittelt ist.“

Hastig machte er kehrt und ging zügig zwischen den halb zerfallenen Häusern entlang. Gut, dann half sie ihm eben nicht und blieb ihm weiterhin etwas schuldig. Das würde er sich merken, darauf konnte sie wetten.

Ein Schatten fiel auf ihr Versteck; sie kauerte sich noch ein wenig dichter zusammen.

Glücklicherweise war es niemand, der vorhatte, sie in irgendein Ausbildungslager zu schleifen, sondern ein relativ kleiner Transformer, nur wenig mehr als ein Sparkling, der ihr sehr bekannt vorkam.

„Ich hab‘ was gut bei dir.“, verkündete er.

Glücklicherweise saß sie auf dem Boden, sonst hätte sie ihn vermutlich überragt.

Sein Tonfall allerdings klang ganz und gar nicht danach, als sei das hier ein Kinderstreich.

„Glotz nicht so blöd und komm mit.“, knurrte er.

Er baute sich vor ihrem Versteck wieder auf.

Offensichtlich war mit ihm irgendetwas nicht in Ordnung; er wirkte geschwächt und das schwache bläuliche Licht seines Sparks, der durch seinen Brustpanzer schimmerte, flackerte für einen Moment bedrohlich.

„Wohin?“, fragte sie zögerlich.

„Erklär‘ ich dir unterwegs. Beeil dich.“, zischte er kurz angebunden.

„Ich will erst wissen, was du vorhast.“, antwortete sie, zugegebenermaßen ein wenig zögerlich, dann aber mit fester Stimme.

Offensichtlich genervt verdrehte er die Optics.

„Fressen?“

Fressen, hm?

Und es war auch relativ eindeutig, wie er daran zu kommen gedachte.

Sie presste die Lippen kurz zusammen.

Okay, es war bereits zu vermuten gewesen, dass die Wachen ihr nicht nur aus reiner Sympathie mehr zu essen gaben als den anderen... oder dass sie ihr überhaupt etwas zu essen gaben.

Er wandte sich zum Gehen; rasch richtete sie sich auf.

„Ich helf‘ dir.“, sagte sie hastig, „Sag mir nur, was du vorhast.“

Er musterte sie, als habe sie einen Sprung in der Platine.

„Ich besorg‘ mir was zu essen.“, wiederholte er in langsamem, bedächtigen Tonfall, als sei sie zurückgeblieben.

„Was du nicht sagst.“, antwortete sie, zugegebenermaßen etwas frostiger, „Ich hatte auf etwas mehr Details in Bezug auf deinen zweifellos übergenialen Plan gedacht.“

Er musterte sie aus schmalen roten Optics.

„Du lenkst sie ab und ich hole das Essen, kapiert?“

Etwas in der Art hatte sie bereits befürchtet; unwillkürlich verschränkte sie schützend die Arme vor der Brust.

Das fing ja gut an.

Aber in Ordnung, er hatte sie nicht unter diesem Felsen verrecken lassen, also schuldete sie ihm vermutlich wirklich etwas.

„Okay. Du gehst vor.“, sagte sie vorsichtig.

„Was du nicht sagst. Ich hatte auf etwas mehr Details in Bezug auf deinen zweifellos übergenialen Plan gehofft.“

Er verengte die Optics zu schmalen Schlitzen. Wurde sie jetzt etwa auch noch vorlaut? Er hatte kein Problem damit sie zu schlagen, falls sie das austesten wollte. Wenn ihr so klar war, was er vorhatte brauchte sie auch nicht ständig nachzufragen.

„Du lenkst sie ab und ich hole das das Essen, kapiert?“

Wie genau sie das anstellte war ihm vollkommen egal, sie konnte einen Schwächeanfall vortäuschen oder einfach nur wie eine Wahnsinnige schreiend durch die Gegend hüpfen. Hauptsache, sie verschaffte ihm genug Zeit in die Halle einzusteigen, sich etwas Energon zu schnappen und wieder zu verschwinden.

„Okay. Du gehst vor.“

Natürlich würde er das, sie hatte doch keine Ahnung, wo das Lager war. Er sorgte dafür, dass ein entsprechender Abstand zwischen sie beide kam, dann führte er sie durch leere Gassen, zeigte ihr stumm die Wachen am Eingang, die sie beschäftigen musste und ging dann in einem großen Bogen an die gegenüberliegende Ecke.

Unauffällig kauerte er sich in den Schatten und wartete darauf, dass sich etwas tat.

„Na los doch.“, zischte er leise.

Sie hatten nicht ewig Zeit.

Sie ablenken, hm?

Nervös blieb sie einen Moment lang im Schatten stehen.

Wie zum Teufel stellte er sich das vor, sie ablenken?

Nun ja, die Alternativen waren vermutlich nicht besonders vielfältig.

Es gab schließlich vermutlich einen Grund, warum sie mehr zu essen bekam als die männlichen Sparklinge.

Sie biss die Zähne zusammen und zwang sich, klar zu denken.

Sie war keine Soldatin, und um zu überleben, würde sie auf die Ressourcen angewiesen sein, die sie zur Verfügung hatte.

Wie beispielsweise die Tatsache, dass der eine oder andere Soldat recht angetan von ihr schien.

Ihre Schaltkreise zogen sich bei dem Gedanken zusammen, doch sie reckte trotzig das Kinn und schaffte es irgendwie, einen hoffentlich freundlichen Gesichtsausdruck zu fabrizieren, während sie zu den beiden Wachen hinübertrat.

„Hallo, Jungs.“

Sie musste überleben, das war wichtig.

Alles andere war unwichtig.

Um zu überleben, brauchte sie Energon.

Schmale rote Optics musterten sie argwöhnisch.

„Zu welcher Einheit gehörst du?“, schnarrte ihr Gegenüber.

Für einen Augenblick zögerte sie, bevor sie noch ein wenig näher trat, bis ihre Lackierung fast die ihres Gegenübers berührte.

„Ist denn das so wichtig?“, fragte sie leise.

Angespannt schob er die Schultern vor, bereit einen Sprint hinzulegen, egal in welche Richtung. Seine Scanner liefen langsam heiß, weil er ihnen so viel abverlangte. Die Energonreserven wurden streng bewacht, sonst konnte ja jeder hingehen und sich was nehmen, wann und wie viel er wollte. Zugegeben, er hatte sich schon öfter selbst versorgt, sonst wäre er schon längst verhungert. Thunderblast war ihm gerade recht gekommen um noch einmal über die Runden zu kommen.

Argwöhnisch beobachtete er, wie die Femme zu den Wächtern hinübertrat. Sie wirkte zerbrechlich neben ihnen aber richtige Soldaten waren noch breiter gebaut. Er hatte sie gesehen. Einige Minuten wartete er noch, immerhin konnte es sein, dass sie ihn verpetzte. Das wäre keinesfalls unüblich gewesen. Es erweckte jedoch nicht den Anschein, also versuchte er sein Glück. Lautlos huschte er ins Lager, klemmte sich unter die Arme, was er tragen konnte und verschwand wieder, unglaublicherweise ohne irgendwo gegen zu stoßen. Als er verschwand lief er so hinter den Wachen lang, dass die Femme ihn sehen konnte. Sie musste sich ja nicht länger als nötig mit den beiden Trotteln befassen.

Schnell verschwand er in einer Seitenstraße, sie würde ihn schon finden um ihren Anteil abzuholen. Auch wenn sie eigentlich nichts von der Beute brauchte, ihr Spark sah ziemlich gesund aus. Gut versteckt begann er das leicht leuchtende Energon aufzuteilen, so gerecht, wie sein Hunger es zuließ.

„...ich glaube, ich muss los.“

Hastig befreite sie sich von ihren beiden neuen Verehrern und huschte um die nächsten paar Ecken, bevor sie beinahe über ihren jungen Komplizen gestolpert wäre.

„Das war gut.“

Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht; sie hockte sich neben ihn.

„Wir sind ein gutes Team.“

Neugierig begutachtete sie ihre Beute; offenbar hatte er bereits damit begonnen, sie aufzuteilen.

„Wie lange wird das reichen?“

Anscheinend hatte er bereits Übung darin, sich sein Essen einzuteilen.

Die beiden Wachen schienen ihr nicht gefolgt zu sein; hoffentlich kam jetzt niemand anderes auf die Idee, ihnen ihr Essen wieder abzujagen.

Unwillkürlich leitete sie etwas mehr Energie auf ihre Sensoren, um ihre Umgebung besser im Auge zu behalten.

Seine Energonsignatur flackerte immer noch bedrohlich; besorgt musterte sie ihn.

„Ist alles in Ordnung?“

Er schien schon länger nichts vernünftiges mehr bekommen zu haben; vermutlich würde sie in Zukunft mit ihm ihr Essen teilen.

Immerhin hatte er ihr das Leben gerettet.

Er überging ihre Fragen und schob ihr stattdessen einen Teil der Energonwürfel zu.

„Das ist dein Anteil.“

„Okay.“

Rasch machte sie sich daran, es zu verstauen.

Es war wirklich nicht besonders viel, aber wenn sie es sich vernünftig einteilte, würde es, zusammen mit den Rationen, die sie erhielt, vermutlich recht lange halten, und sie konnte mit ihm teilen.

Einen Augenblick lang zögerte sie, dann zählte sie ein paar der Würfel ab und reichte sie ihm.

„Hier.“, sagte sie leise.

Hoffentlich nahm er es an, aber er wirkte nicht unbedingt so, als könne er sich etwas anderes leisten.

Zufrieden betrachtete er die beiden gleichgroßen Stapel Energon vor sich. Es war purer Zufall gewesen, dass er so viel Energon mitgenommen hatte, dass es sich durch zwei teilen ließ und derart perfekt aufging, ohne dass einer mehr hatte als der andere. Wäre dem so gewesen, hätte er sich natürlich mehr gegönnt, sie war eben besser genährt als er. Jeder war sich eben selbst der nächste.

Thunderblast stieß dazu, offensichtlich hatte sie es sehr eilig gehabt, von den Wachen weg zu kommen. Wunderte ihn nicht, niemand wollte länger als nötig bei den Wachen bleiben, egal ob Femme oder nicht.

Auf ihre Frage zuckte er nur mit den Schultern. Je nach dem, wie sie mit ihrem Teil der Beute umging würde es lange reichen oder eher nicht. Allzu bald würde er im Lager aber nicht mehr einsteigen, das war viel zu riskant. Genervt verdrehte er die Optics. Natürlich war alles in Ordnung. Sie hatten was zu essen und sie waren nicht erwischt worden. Was sollte denn nicht in Ordnung sein?

„Das ist dein Anteil.“, sagte er nüchtern, während er ihr einen Stapel hinschob. Etwas irritiert sah er auf die Würfel, die sie ihm zurückgab. Langsam sah er zu ihr auf. Meinte sie das wirklich ernst? Verarschen konnte er sich alleine. Zögerlich zog er sie zu sich.

„Das kriegst du nicht wieder.“

Hastig raffte er alles zusammen und stand auf, um sich einen Unterschlupf und ein gutes Versteck für seine Vorräte zu suchen. Eilig verschwand er aus der Seitengasse. Es gab viele leer stehende Gebäude, in denen man aber noch recht gut leben konnte. Man musste nur aufpassen, wohin man trat.

Er schien ehrlich verwirrt, als sie ihm anbot, ihr Essen mit ihm zu teilen, aber immerhin lehnte er es nicht ab.

Dass er allerdings verschwinden wollte und offensichtlich beabsichtigte, sie hier zurück zu lassen, gefiel ihr eher weniger.

Rasch raffte sie das restliche Energon zusammen, verstaute es und folgte ihm.

Er schien zu wissen, wo er hin wollte; offenbar versteckte er sich hier öfter.

Hauptsache, er ließ sie hier nicht allein zurück; sie waren schließlich ein gutes Team gewesen.

Vor einem der heruntergekommenen und offensichtlich schwer einsturzgefährdeten Häuser blieb er stehen und sie ebenfalls; zögerlich musterte sie ihn.

Er warf ihr über die Schulter hinweg einen Blick zu.

„Steh da nicht so rum, beweg dich.“, knurrte er.

Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht.

Rasch beeilte sie sich, zu ihm aufzuschließen.

„Danke.“

Er knurrte etwas leises, undefinierbares, und ging vor in das besagte Gebäude.

Sie folgte ihm, die Sensoren argwöhnisch auf den Fußboden gerichtet, um nicht durch den Fußboden zu brechen.

Nachdenklich blieb sie in einem halb zerbröckelten Türrahmen stehen.

„Gibt’s hier irgendwo Verstecke...?“

Eigentlich war schon das ganze Haus ein Versteck für sich; zumindest konnte sie sich sicher sein, dass sie hier niemand suchen würde.

Sein Versteck lag abgelegen und war so nah dran zusammen zu brechen, dass sich außer ihm – soweit er wusste – sonst niemand traute es zu betreten. Er war selbst auch schon ein paar Mal fast durch den Boden gebrochen, hatte bisher aber immer genug Glück gehabt mit nur ein paar Kratzern davon zu kommen.

Er ließ sie vor ihm eintreten, nicht aus Höflichkeit, wie man vielleicht glauben konnte, sondern um sicher zu gehen, dass das Gebäude noch stabil genug war. Der Boden brach nicht unter ihr ein, sehr gut. Vorsichtig schlich er selbst ins Haus, verschwand in der Dunkelheit, nur das Energon, das er weiterhin fest an sich gedrückt hielt, schimmerte bläulich.

„Du stehst mittendrin.“, gab er trocken zurück. Der Staub und die wenigen Abdrücke, die ausschließlich von ihm stammten bezeugten, dass hier niemand ein und aus ging. Er registrierte diese Tatsache überaus zufrieden.

Darauf achtend, dass man nichts mehr davon sehen konnte versteckte er es unter mehreren Kisten in der hintersten Ecke. Nur eine kleine Portion zweigte er vorher ab, der Hunger schien ihn fast umzubringen. Sich dazu zwingend es langsam zu tun vertilgte er die Substanz und hockte sich vor den Kisten auf den Boden, um seine Beute zu bewachen. Dabei ließ er Thunderblast selbstverständlich nicht ein einziges Mal aus den Augen.

Die junge Femme hatte ihren Vorrat ebenfalls verstaut und sah sich neugierig um. Auch sie bewegte sich äußerst vorsichtig, um den Boden nicht unnötig zu belasten und durchzubrechen.

„Bist du oft hier?“, fragte sie leise, als würde sie fürchten von außen belauscht zu werden.

„Nein.“, log er.

Es war schlimm genug, dass Thunderblast von dem Versteck wusste und nun hier war, sie brauchte nicht zu wissen, dass er eigentlich so gut wie immer hier seine Zeit verbrachte, in der er nicht trainierte, auf Patrouille ging oder Energon stahl. Es war um Längen besser, als zu seinem Motherboard zurück zu kehren, die sich sowieso einen Scheißdreck um ihn kümmerte.

Nein, da blieb er lieber allein.

Vorsichtig lehnte er sich nach hinten gegen die Wand. Vorsichtig aus dem Grund, dass der Boden nicht das einzige hier war, was drohte nachzugeben.

„Du stehst drin.“

Seine Stimme klang bissig; sie beobachtete, wie er ein Stück von ihr wegschlich und sich hastig daran machte, seine Energiereserven aufzuladen.

Sie schob ihre Energonwürfel hinter ein paar lockere Steine und hockte sich davor.

„Machen wir sowas öfter?“, fragte sie mit einem leichten Lächeln.

Wenn sie sein Alter richtig geschätzt hatte, dann war er noch mitten in der Wachstumsphase und brauchte mehr Energon als üblich.

Vielleicht war es das Beste, wenn sie ihm auch weiterhin etwas von ihrem Essen abgab; sie bekam bei der Ausgabe schließlich mehr als er.

Immerhin hatten die Uploads, die sie bisher erhalten hatte, ihr gezeigt, dass weibliche Decepticons nicht unbedingt liebevolle Mütter waren, was erklärte, warum er lieber wie irgendein halbwildes streunendes Tier in einem abbruchreifen Haus schlief, anstatt nach Hause zu gehen.

In jedem Fall schien er, auch, wenn er das selbst wohl kaum zugegeben hätte, ihre Hilfe gebrauchen zu können.

Und sie wollte nicht allein sein.

Vielleicht konnte sie sich um ihn kümmern.

Er musterte sie, als sei bei ihr mehr als nur eine Schraube locker.

„Nein. Es fällt auf, wenn wir das zu oft durchziehen.“

Sie verzog das Gesicht.

„Gibt es keine anderen Lagerhäuser?“

„Nein.“

Argwöhnisch musterte er sie; vermutlich bereute er bereits, sie mitgenommen zu haben.

Vielleicht befürchtete er auch, dass sie sich auf ihn stürzte, um ihm sein restliches Energon wieder wegzunehmen.

Sie war größer, besser genährt und demzufolge vermutlich auch kräftiger als er.

Langsam rutschte sie noch ein wenig dichter zur Wand und lehnte die Schläfe dagegen.

„Wie alt bist du eigentlich?“

Wie sie ihn ansprechen sollte, wusste sie immer noch nicht.

Vielleicht konnte sie ihm ja einen Namen geben, wenn ihr einer einfiel.

Er hatte keine Ahnung, woher ihre verdammte gute Laune kam und seiner Meinung nach gab es auch gar keinen Grund glücklich oder überdreht zu sein. Wenn alles aufflog würden sie verdammten Ärger kriegen und nicht einmal sie würde dann noch Energon bekommen. Und er … naja, er würde vermutlich verhungern. Vermutlich wirklich besser als weiter hier rumzukriechen und sich alles, was man zum überleben brauchte mühsam zusammensuchen zu müssen.

„Machen wir das öfter?“, fragte sie dann tatsächlich noch, mit einem Lächeln im Gesicht, dass andere vielleicht als freundlich oder liebenswert bezeichnet hätten. Bei ihm allerdings löste es nur den Wunsch aus es ihr aus der Visage zu prügeln.

Je häufiger man eine solche Aktion durchzog, desto größer war die Gefahr, dass es irgendjemand bemerkte oder sie erwischt wurden. Oder eher er, sie lenkte nur ab und konnte behaupten zufällig dort gewesen zu sein; ihm die ganze Schuld zuschieben und so tun als würde sie nie auf die Idee kommen, Energon zu klauen um zu überleben. Hatte sie ja auch nicht nötig, ein kleiner Schwung mit der Hüfte und sie würden es ihr nachwerfen.

Zumindest rückte sie nicht näher zu ihm auf, im Gegenteil, sie vergrößerte den Abstand noch. Vielleicht, um mehr Schwung zu haben, wenn sie ihn angriff. Argwöhnisch beobachtete er jede ihrer Bewegungen. Er hatte nicht so lange überlebt, um sich jetzt von ihr umhauen zu lassen.

„Wie alt bist du eigentlich?“, bohrte sie weiter.

Wen interessierte das?

„Hörst du jemals auf zu reden?“, gab er zischend zurück. Er wusste es nicht genau und es war auch egal. Bisher war er zu jung gewesen um an die Front geschickt zu werden aber die Schonfrist war wohl schon sehr bald vorbei. Zumindest meinte das sein Motherboard seit einer halben Ewigkeit. Sie wollte einen Soldaten und ihm würde wohl nichts anderes übrig zu bleiben einer zu werden. Oder bei dem Versuch einer zu werden zu sterben. So oder so, es würde sich einiges ändern, wie genau diese Veränderung aussah, war es egal. Es konnte wohl kaum schlimmer werden, als das hier. Sie sagten, an der Front gäbe es mehr Energon, das war doch schon mal ganz gut.

Einen Namen wollte er nicht und er brauchte kaum keinen. Schon gar nicht von ihr. Einen Namen musste man sich verdienen und bisher hatte er nichts getan, dass ihn würdig gemacht hätte einen zu tragen. Die meisten Decepticons starben einfach viel zu früh, als dass man sich die Mühe machte, jedem Sparkling einen aufzudrücken. Namen bedeuteten gar nichts.

Sie musste irgendwann in Stasis übergegangen sein, denn als sie erwachte, war sie allein.

Ihre Scanner verrieten ihr, dass ihr noch immer unbekannter Gefährte sich ins obere Stockwerk ihres Versteckes zurückgezogen hatte; vermutlich schlief er ebenfalls, denn seine Signatur regte sich nicht.

Langsam setzte sie sich ein bisschen auf.

Ihre Gelenke waren durch die Kälte und die unangenehme Schlafposition steif geworden; vorsichtig streckte sie ihre Gliedmaßen.

Draußen war es bereits dunkel und nirgendwo war ein Geräusch zu hören. Tatsächlich herrschte eine fast unheilvolle Stille; unwillkürlich durchzuckte ihren Kopf das Bild von Granatenwerfen, die auf ihr Versteck gerichtet waren, und von leuchten roten Optics in der Dunkelheit.

Rote Optics...? Aber sie gehörte zu den Guten, das waren die mit den roten Optics, oder?

Sie schüttelte den Kopf, um das Bild zu verdrängen, und erwartete fast, Schrauben klappern zu hören. Vielleicht war ihre Festplatte nicht mehr ganz fest.

Auf jeden Fall wollte sie nicht den Rest der Nacht allein hier sitzen und sich fragen, ob irgendwo draußen schon ein paar Cybertronier mit durchgebrannten Schaltkreisen die Messer wetzten.

Kurz warf sie einen Blick in ihr kleines Vorratsversteck und stellte fest, dass ihr unbekannter Freund, oder wie auch immer sie ihn nun nennen sollte, sie auch nicht beklaut hatte, als sie geschlafen hatte.

Zögerlich machte sie sich auf den Weg nach oben.

Die Treppe war genauso baufällig und kaputt wie der Rest des Hauses; glücklicherweise brach sie nicht ein, bevor sie das obere Stockwerk erreicht hatte.

Oben am Treppenabsatz blieb sie noch ein wenig nervöser stehen.

Er schlief nicht, sondern hatte sich in der Nähe eines der Fenster zusammengekauert und starrte durch das zerbrochene Glas nach draußen.

Seine Optics flackerten schwach im Dunkeln; offenbar war er dennoch müde und hinderte sich selbst daran, einzuschlafen.

Vorsichtig schlich sie etwas näher und setzte sich ihm gegenüber auf den Boden.

Er warf ihr einen argwöhnischen Blick zu, offenbar befürchtete er, dass sie ihn aus dem Fenster stürzte.

„Kannst du nicht schlafen?“, fragte sie zögerlich.

War er denn nicht müde? Er hatte wenig Energon bekommen und war offenbar den ganzen Tag durch die Gegend gelaufen; eigentlich hätte er todmüde sein müssen.

Er verengte die Optics zu schmalen Schlitzen und antwortete wieder nicht.

Mit einem leisen Seufzen zog sie die Knie an die Brust und musterte ihn flüchtig, bevor sie den Kopf gegen die Wand lehnte und einen Blick aus dem Fenster warf.

Das hier war ein Stützpunkt, oder? Warum war dann alles so kaputt?

Nach allem, was sie gehört hatten, gewannen die Decepticons doch den Krieg, oder?

Danach sah es hier aber ganz und gar nicht aus.

Entweder hatte Thunderblast keine Ahnung, wo genau sie sich hier befand, es war ihr vollkommen egal – was bedeuten würde, sie wäre komplett lebensmüde – oder ihre Festplatte hatte einen gewaltigen Sprung.

In einer Umgebung wie dieser auch nur eine Sekunde lang nicht aufzupassen war einer der größten Fehler, die man begehen konnte und wenn man dann zumindest noch etwas Glück hatte, war man schnell beim Quell der Sparks.

Kurz gesagt war es eine verdammt schlechte Idee in Stasis zu verfallen. Besonders zu diesen Zeiten mitten in einem Camp der Decepticons. Der Energonmangel war zwar noch nicht gravierend genug, als dass man gerechtfertigterweise aufeinander hätte losgehen können aber dazu brauchte man sowieso keinen Grund. Man verprügelte jemanden, wenn einem danach war und wenn man Lust dazu hatte, riss man den Cybertronier auch noch in Fetzen. Damit hatte hier nun wirklich niemand ein Problem und auch er hatte nichts dagegen, wenn sich seine Kollegen gegenseitig ausschalteten. Ein gieriges Maul weniger, das gestopft werden wollte. Zwischen Gut und Böse unterschied er nicht. Sicher, es gab welche, die behaupteten für die gleiche Sache zu kämpfen wie er, dabei wusste er noch nicht einmal, wofür er hier ständig seinen Hintern riskierte. Für ihn gab es nur die, die versuchten ihn umzubringen und die, die bald versuchen würden ihn umzubringen. Jeder war sich selbst der nächste und auch wenn irgendwann Frieden herrschen sollte, würde er nicht anders denken können. Wozu auch, der Krieg würde niemals aufhören und wenn doch, würde er das Ende nicht erleben.

Nachdem er sein Energon besser versteckt hatte, war er in eines der oberen Stockwerke gegangen. Sie waren stärker vom Verfall bedroht aber dieser Umstand spendete auch einen gewissen Schutz. Decepticons, die aufgrund ihrer Größe eine ernsthafte Bedrohung für ihn darstellen konnten, kamen gar nicht erst nah genug an ihn heran, weil sie durch den Boden brechen würden. Außerdem gab das Gebäude bei jeder Bewegung in seinem Inneren deutliche Geräusche von sich und er wäre gewarnt, selbst wenn er nicht die ganze Zeit auf jegliche Kleinigkeit achten würde.

Schweigend kauerte er an einem Loch in der Wand, das vielleicht mal ein Fenster gewesen war und starrte in die trübe Dunkelheit. Der Planet sollte einmal schön gewesen sein, doch wenn dem wirklich so gewesen war, konnte man davon jetzt nichts mehr erkennen. Alles hier starb, nicht nur diese Welt sondern auch seine Bewohner und der Verfalle jedes einzelnen Moleküls schien mit jedem Tag schneller von Statten zu gehen. Einem blieb nur übrig zu hoffen, dass man früh genug drauf ging, damit man das letzte Ende nicht miterleben musste. Seine Lebenserwartung war sowieso nicht sonderlich groß, er war noch ein halber Sparkling und wuchs in Zeiten des Energonmangels auf. Es war schon fast ein Wunder, dass er bisher überhaupt überlebt hatte. Seine Glückssträhne würde nicht mehr lange anhalten, dessen war er sich sicher.

Die Treppe erfüllte ihren Dienst nicht nur für Thunderblast. Sofort war er alarmiert und aktivierte seine Sensoren und als er bemerkte um wen es sich handelte, war er keineswegs erleichtert. Sie konnte immer noch versuchen ihm in den Rücken zu fallen er hatte keinen Grund ihr auch nur so weit zu trauen, wie er sie werfen konnte. Und nein, er hatte sie nicht beklaut. Noch nicht. Vielleicht kam das ja noch. Die Femme kam allerdings erst einmal näher und ließ sich in seiner Nähe auf den Boden sinken. Abschätzig mustert er sie von oben bis unten. Wenn sie so dicht bei ihm war, konnte er nicht mehr einfach aus dem Loch in der Wand starren, dass vielleicht mal ein Fenster gewesen war – sonderlich sicher war er sich da nicht und eigentlich war es ihm auch egal; so oder so handelte es sich dabei um etwas, durch das man die leere und ausgestorben wirkende Straße beobachten konnte – sondern musste sie weiter unter Beobachtung halten. Ja, er war müde aber nein, er würde auf keinen Fall in den Ruhemodus gehen, schon gar nicht, wenn jemand dabei war den er gar nicht kannte.

Auf ihre Frage sparte er sich jegliche Antwort, es ging sie sowieso weder etwas an noch konnte sie ihm glaubhaft vermitteln, dass es sie wirklich interessierte. Er durfte einfach nicht zugeben, dass er müde war, Schwäche war etwas, das man anderen Decepticons gegenüber nicht zeigte, ganz egal was passierte. Da konnte man sich ja gleich mitten in eine Gruppe stellen und schreien, dass man bitte möglichst heimtückisch sterben wolle.

Mit einem leisen metallischen Schaben rückte er weiter von Thunderblast weg, weiter in die Ecke, damit ihn niemand von hinten attackieren konnte und lehnte sich mit der Schulter gegen die Wand neben ihm. Sie bröckelte und war nass, wenn er hier zu lange blieb würde er anfangen zu rosten aber er hatte ohnehin nicht vor hier noch allzu viel Zeit zu verschwenden. Sobald es wieder heller wurde, würde er sein Energon schnappen und verschwinden, sich ein neues Versteck suchen und darauf warten, dass sie ihn aus dem Lager warfen um ihn an die Front zu treiben.

Kanonenfutter.

Er freute sich ja schon so sehr darauf. Nicht.

Rote Optics.

Stasisfesseln an ihren Hand- und Fußgelenken.

Plasmakanonen, die auf sie gerichtet waren.

Granaten schlugen hinter ihr ein; ihre Gelenke protestierten schmerzhaft, als sie um ihr Leben rannte, ohne zu wissen, wohin.

Energon, das von ihren Armen und Beinen tropfte.

Was wollt ihr von mir?!

Sie riss die Optics auf und erwachte schlagartig aus ihrer Stasis.

Jedes Gelenk tat ihr weh; offenbar war sie auf dem Boden im oberen Stockwerk eingeschlafen.

Der namenlose Sparkling… war verschwunden.

Das war nicht gut; sie wollte nicht allein hier bleiben, und sie wollte allgemein nicht allein bleiben.

Sie hätte ja nicht einmal gewusst, an wen sie sich hätte wenden sollen, wenn sie Hilfe brauchte.

Allerdings wusste sie leider auch nicht, wie sie ihren namenlosen Freund wiederfinden sollte… und sie war sich recht sicher, dass der Kleine der Bezeichnung „Freund“ entschieden widersprochen hätte.

Nervös und ein wenig zittrig richtete sie sich auf und machte sich auf den Weg nach unten.

Die Energonwürfel lagen immer noch in ihrem Versteck, das war gut; jetzt musste sie nur den Sparkling wiederfinden.

Wenn er ihr schon seinen Namen nicht sagen wollte… sie mochte den Gedanken immer noch, ihm einen zu geben…

Aber auch, um ihm einen Namen zu geben, musste sie ihn erst einmal finden.

Unten im Haus hockte sie sich vor ihr Energonversteck und zögerte einen Moment, bevor sie ihren Funkchannel aktivierte und sich auf die Suche nach der einzigen Frequenz machte, die ihr vertraut erschien.

Schon bald hatte sie ihren einzigen Bekannten aufgestöbert und rappelte sich auf, um sich zu seinem Aufenthaltsort zu begeben.

In den Straßen um sie herum war es viel zu still; die meisten Transformer hielten sich vermutlich in der Nähe des Camps auf, anstatt in den Ruinenhäusern ringsum.

Allerdings verspürte sie auch zugegebenermaßen nicht das geringste Bedürfnis danach, jemand anderem außer ihrem Retter zu begegnen. Die meisten anwesenden Cybertronier machten keinen besonders Vertrauen erregenden Eindruck.

Nach einem weiteren Zögern aktivierte sie ihren Funk erneut und öffnete diesmal den Channel.

„Wo bist du hin…?“, fragte sie vorsichtig.

Am anderen Ende der Leitung herrschte verdutztes Schweigen – offenbar hatte er gehofft, sie los zu sein.

„Was willst du?“, zischte er dann schließlich, offenbar sichtlich unerfreut.

Hoffentlich hatte sie ihn nicht in Schwierigkeiten gebracht.

„Ich hab mich gefragt, wo du hin bist.“, antwortete sie noch ein wenig zögerlicher, „Wir waren ein gutes Team. Vielleicht könnten wir weiter… zusammenarbeiten. Du hast gesagt, ich krieg‘ bei der Energonausgabe mehr als du, also könnten wir teilen und gelegentlich was klauen und wir würden beide satt werden.“

Einige – sogar viele, besonders die jüngeren Decepticons – hatten keine Namen. Es war niemand da, der sich darum kümmerte. Sie wurden aussortiert, man wurde einer Abteilung zugewiesen und bekam dort seine Instruktionen. Die meisten wurden ohnehin Soldaten und überlebten nicht lange. Entweder man verdiente sich einen Namen oder man starb ohne einen, es machte sowieso keinen Unterschied, da sich niemand sonderlich lange an einen erinnern würde. Es sei denn, man erzielt genügend Erfolge in den Schlachten gegen die Autobots. Einige bekamen irgendwann einen Spitznamen, doch dazu brauchte man Freunde oder zumindest Bekannte und die hatte er nicht. Er weigerte sich schlichtweg zu irgendjemanden näheren Kontakt herzustellen. Denn sie alle starben früher oder später und es war nur eine Frage der Zeit, bis er sich ebenfalls mit dem Quell aller Sparks wieder vereinigte, aus dem er zu Beginn seines Lebens gekrochen war.

Während Thunderblast sich ausgeruht hatte, hatte er schweigend seinen eigenen Energonvorrat zusammengepackt und war verschwunden. Die verlassenen Ruinen einstiger gewaltiger Gebäude boten viele Möglichkeiten sich zu verstecken und sicheren Unterschlupf zu finden. Man musste nur wissen, worauf man achten musste. Er zweifelte daran, dass ausgerechnet sie das wusste, sie war sich ja nicht einmal bei ihrem Namen und ihrer Identifikation sicher gewesen. Also hatte er sich dazu entschlossen ihr das Gebäude zu überlassen, in dem er sie zurückgelassen hatte; in gewisser Weise ein übertrieben großes Dankeschön, dass sie ihm geholfen hatte das Energon zu stehlen, obwohl ihre eigene Ration seiner Ansicht nach Dank genug hätte sein müssen. Doch er wollte sich auch selbst nicht weiter mit ihr belasten.

Doch weder sein unbemerktes Verschwinden, noch ihre generelle Ahnungslosigkeit konnten ihm lange Ruhe versprechen. Kaum hatte er sich in einer anderen Ruine niedergelassen, bekam er eine Nachricht von ihr, unverschlüsselt auf einem offenen Kanal. Ihm stand der Sinn danach das Gespräch möglichst schnell zu beenden und sie daraufhin zu blockieren. Niemand konnte mit Genauigkeit sagen, wer sonst noch alles zuhörte. Decepticons wären schlimm genug, doch wenn die Autobots sie abhörten, waren sie beide in Gefahr. „Was willst du?“ Seine barsche Reaktion verunsicherte sie hörbar. „Ich hab mich gefragt, wo du hin bist.“, begann sie eine Antwort zu stammeln, „Wir waren ein gutes Team. Vielleicht könnten wir weiter… zusammenarbeiten. Du hast gesagt, ich krieg‘ bei der Energonausgabe mehr als du, also könnten wir teilen und gelegentlich was klauen und wir würden beide satt werden.“ Er schlug sich die Hand an die Stirn. „Halt die Klappe!“ Was hatte er so schreckliches angestellt, dass er mit ihr gestraft wurde? „Beweg dich nicht, ich bin gleich da.“

Wenig später tauchte er auf der mit Trümmern übersäten Straße auf, sein Vehiclemode war schnell und wendig und er hatte viel geübt. Kurz vor Thunderblast transformierte er sich und schlidderte noch ein Stück weiter, um dann so nah vor ihr zu stoppen, dass er beinahe gegen sie geprallt wäre. Sie war größer als er und er hasste diesen Umstand. Aber er hatte mehr Erfahrung in … allem, das müsste es dann mehr oder weniger ausgleichen. Er machte sich so groß wie er konnte und starrte sie überdeutlich wütend aus seinen rot glimmenden Optics an. „Funk mich nie wieder an! Schon gar nicht auf einem unverschlüsselten Kanal! Und erst recht nicht redest du davon Energon zu klauen! Hast du kapiert!?“ Sie würde sie noch beide umbringen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (31)
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Von:  fahnm
2012-02-27T22:08:40+00:00 27.02.2012 23:08
Hammer Kapi^^^^
Freue mich schon aufs nächste.^^
Von:  fahnm
2012-01-19T20:22:41+00:00 19.01.2012 21:22
Klasse Kapi^^
Von:  fahnm
2011-07-31T20:03:09+00:00 31.07.2011 22:03
Super Kapi^^
Mach weiter so.^^
Von:  fahnm
2011-07-31T20:02:19+00:00 31.07.2011 22:02
Klasse Es geht weiter.^^
Von:  fahnm
2011-01-22T22:34:01+00:00 22.01.2011 23:34
Hammer Kapi^^
Von:  fahnm
2011-01-22T22:32:26+00:00 22.01.2011 23:32
Super Kapi^^
Von:  Bernsteinseele
2010-11-23T10:01:05+00:00 23.11.2010 11:01
Du stehst mittendrin.“, gab er trocken zurück. << da hätte ich wohl noch davor oder danach geschrieben worauf er das Antwortet. Wenn jemand nur aus der Sicht des männl. Bots lesen wollen würde, wüsste der hier garnimmer was gemeint is.

Darauf achtend, dass man nichts mehr davon sehen konnte versteckte er es unter mehreren Kisten in der hintersten Ecke. <<< hier hätte ich wohl auch erwähnt, dass von dem Eregon die Rede ist. ^^
Von:  Bernsteinseele
2010-11-23T09:29:13+00:00 23.11.2010 10:29
Hamma? Ham ma!

Nu ist ER der Mann im "Haus" .. der große beschützer der "älteren" Femme *g*
Von:  fahnm
2010-11-23T00:00:43+00:00 23.11.2010 01:00
Hammer Kapi
Freue mich schon aufs nächste.^^
Von:  fahnm
2010-11-23T00:00:06+00:00 23.11.2010 01:00
Hammer Kapi!^^


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