Das erste Treffen und ein neuer Freund
Passion
Kapitel 2
Das erste Treffen und ein neuer Freund
"Da erinnert man sich sicher später noch daran.Ich sollte dich als meinen Retter zu was zu Trinken einladen, was sagst du dazu?“
Uryu grinste etwas unsicher, immerhin fragte er sowas gerade einen Kerl.
Ichigo sah ihn an und dann an sich runter.
"Find ich im Großen und Ganzen nicht verkehrt. Aber umziehen sollte ich mich vorher auf jeden Fall."
Er grinste Uryu einen Moment an und sah dann an sich hinunter auf die Blutflecken auf seinem weißen Hemd. Sah ziemlich böse aus…
Ichigo nickte leicht.
"Stimmt...außerdem. Kein Bier vor Vier…" , lachte er und dann kam auch schon der Arzt herein.
"Was haben wir denn da?" fragte dieser und Ichigo sagte trocken:
"Ich würde schätzen einen Teenager mit gebrochner Nase, die gerne gerichtet werden möchte."
Der Arzt sah Ichigo an.
"...Du hälst dich wohl für einen Komiker, was?"
"Nein...ich will nur nachhause“, kam es genervt von dem Verletzten.
Der Arzt schüttelte leicht den Kopf.
"Lass mal sehen."
Nachdem der Doktor besagte gebrochene Nase untersucht hatte, sah er Ichigo noch einmal prüfend an und begradigte sie, ohne etwas zu sagen.
Man hörte einen Schmerzensschrei von Ichigo und dann dessen Gefluche.
Uryu zuckte zusammen, als er ein lautes Knacken hörte, das war wirklich nicht angenehm...
Etwas unbeholfen tätschelte er dem anderen den Rücken, nicht das der das noch falsch verstand...
Die wenigsten Männer mochten es, angefasst zu werden, da war er lieber vorsichtig.
Aber selbst mit Mädchen wusste er nicht umzugehen, von daher machte es das nicht gerade leicht.
Ichigo hielt sich erneut ein Taschentuch unter die Nase.
"Das muss erstmal gekühlt werden.“ Der Arzt reichte Ichigo einen Eisbeutel.
„Entsorge den dann, wenn er aufgetaut ist und schone dich die nächsten Tage.“
Genervt verdrehte der Angesprochene die Augen.
"Was Sie nicht sagen" , brummte er und stand auf, sah Ishida grinsend an.
"Na auf gehts...ich glaube, wir sind hier fertig."
"Ich denke wir sollten das erst morgen machen mit dem Treffen, du ruhst dich am besten aus. Kann ich dich noch nach Hause bringen?"
Etwas besorgt, da Ichigos Nase immer noch blutete, stand er auf und sah den anderen prüfend an.
Ichigo nickte bestätigend.
"Ja, ich denke ist eine gute Idee...also morgen und so."
Er lachte kurz.
"Nein, ich hab schon weitaus schlimmer ausgesehen und hab heil hingefunden." Dabei grinste der Verletzte den anderen breit an.
"Also, wir sehen uns morgen. Kennst du das Café mitten in der Stadt am Brunnen? Da sehen wir uns dann nach der Schule.“
"Du scheinst das ja echt locker zu nehmen, das sieht wirklich ungesund aus."
Uryu schob seine Brille auf ihren gewohnten Platz zurück und deutete zur Bestätigung seiner Worte auf Ichigos kaputte Nase.
„Gut, dann bis morgen.“
Unsicher kratzte er sich am Kopf.
Verabredete man sich normalerweise nicht mit Mädchen?
Ichigo nickte.
"Ist nicht so schlimm, wie es aussieht", grinste er gut gelaunt.
Verwunderlich, wenn man bedachte, was der Orangehaarige für Schmerzen haben musste, dass er so eine gute Laune hatte.
"Also, dann bis morgen, ich muss heim, bin eh schon zu spät dran."
Damit tapste er dann auch schon los, hob zum Abschied noch mal die Hand.
"Okay, dann bis morgen, gute Besserung."
Er hob ebenfalls die Hand zum Abschied und machte sich dann auf den Weg nach Hause.
Warum wollte Ichigo nicht, dass er den anderen nach Hause brachte? War doch schließlich nett gemeint gewesen?
Vielleicht hatte er dann auch endlich mal einen Freund, beziehungsweise Kumpel, die anderen aus seiner Klasse mieden Ishida ja schließlich...
Etwas nachdenklich ging er mit seiner Schultasche unter dem Arm nach Hause.
Fast in gewohnter Manier sah er in die Küche und senkte den Blick, seine Mutter war vor nicht allzu langer Zeit gestorben.
Es erwartete ihn bereits ein Donnerwetter, sein Vater brüllte ihn zur Begrüßung an, da er sich nicht wie sonst hatte abholen lassen...
Früher war sein Vater sanfter gestimmt, doch nach dem Tod seiner geliebten Frau und Uryus Mutter hatte er keine netten Worte mehr für seinen Sohn übrig.
"Danke, bis morgen."
So also kehrte Ichigo nach Hause zurück. Wie erwartet machte seine Stiefmutter einen riesen Ärger.
Er mochte sie von Anfang an nicht, genauso wenig wie sie ihn mochte.
Damals, nachdem seine Mutter sie, oder vielmehr ihren Mann, verlassen hatte, zog recht schnell dieser Stinkstiefel ins Haus ein.
Sie verbot alles was Spaß machte, stellte unnötige Regeln auf und schrie was das Zeug hielt.
Ichigo ignorierte sie und ihre Anordnungen meistens, was dann zu noch mehr Ärger führte.
"Wo warst du junger Mann!?"
Ichigo zog in Seelenruhe seine Schuhe aus und hängte seine Jacke auf. Das Geschrei seiner Stiefmutter ignorierte er geflissentlich und ging dann auf sein Zimmer, schloss die Tür hinter sich ab und machte es sich bequem.
Etwas unkonzentriert setzte Ishida sich an seine Hausaufgaben, löste sie mehr schlecht als recht.
Das war gar nicht seine Art, schließlich war er einer der besten in seiner Klasse und gehörte zu den Top 3 seines Jahrganges.
Langsam war es spät geworden und nachdem er sich selbst eine Kleinigkeit zu Essen gemacht hatte, verschwand er auch gleich wieder auf sein Zimmer, stellte leise Musik an und legte sich dann schlafen.
Sein Vater war wie gewohnt die meiste Zeit über nicht zuhause, so auch diesen Abend, er kannte es nicht anders.
Nach einer Weile ging Ichigo ins Badezimmer und ließ sich Wasser in die Wanne ein.
Soviel Zeit musste sein.
Hausaufgaben konnte er morgen immer noch bei jemandem abschreiben.
Das hatte schon immer ganz gut geklappt…
Nach einem kleinen Snack ließ er sich dann müde ins Bett fallen und schlief durch bis zum nächsten Morgen. Nach der üblichen morgendlichen Prozedur ließ er sich wie gewohnt dann zur Schule fahren.
Morgens, wie immer pünktlich war Ishida aufgestanden, hatte sich geduscht, seine Schuluniform angezogen und eine Kleinigkeit gefrühstückt, bevor er wie gewohnt zur Schule gefahren wurde.
Meist ließ er sich eine Straße bis vor die Schule fahren, denn er wollte nicht, dass großes Aufsehen dadurch erregt wurde.
Es musste nicht jeder wissen, aus welcher einflussreichen Familie er stammte.
Irgendwie freute er sich bereits, Ichigo wiederzusehen, schließlich hatte er sonst niemanden, mit dem er Freundschaft schließen könnte.
Ichigo hatte damit nun nicht wirklich das Problem, nun gut, meistens sprang er sowieso eher aus dem Auto heraus, als das er normal ausstieg, aber was sollte es.
Er stand sowieso meistens ungewollt im Mittelpunkt, schon allein wegen seiner Art und der ungewöhnlichen Haarfarbe, die er von seiner Mutter geerbt hatte.
So also war er in der Schule angekommen und schaffte es sogar noch vor Schulbeginn seine Hausaufgaben fertig zu haben.
Auf den Nachmittag freute er sich ebenfalls, immerhin brachte das ein wenig Aktion in seinen langweiligen Alltag.
Nach ein paar wenig ereignisreichen Schulstunden und einem unangekündigten Test in Englisch war nun Schulschluss und wie gestern umging er den "Abholdienst" seines Vaters und machte sich auf den Weg in die Stadt, um sich mit Ichigo zu treffen.
Als er am Treffpunkt ankam, war er der Erste. Um sich die Zeit zu vertreiben, sah er sich schon mal die Hausaufgaben an, so tat er wenigstens etwas Nützliches.
Ichigo brachte die Schule irgendwie hinter sich, wie genau, das wusste er selbst nicht.
Er machte er sich auf den Weg zum Treffpunkt, von weitem sah er ihn dort schon sitzen, seine Aufgaben vor sich.
Der Orangehaarige runzelte die Stirn und ging leise an ihn heran, schlich sich fast an.
"Nicht sonderlich achtsam, der Herr," raunte er ihm ins Ohr, grinste breit.
Leicht zuckte Ishida zusammen, als Ichigo ihm ins Ohr flüsterte.
"Man...hast du mich erschreckt...du hast aber auch ganz schön auf dich warten lassen!"
Er tat so, als würde er den anderen tadeln, knuffte ihn dann allerdings an der Schulter..
"Wie gehts denn deiner Nase? Sieht auf jeden Fall besser aus“, fragte er den Älteren und musterte ihn dabei prüfend.
Rasch räumte er seine Sachen vom Tisch, damit sie Platz hatten.
