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Merlins Erbe

von

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Ankunft in Camelot

Staunend blickte sich Harry in dem Sagenschloss um. Weißes Gemäuer, Figuren in den Stein gehauen und um ihn herum ein wunderschöner Garten, dessen Blumen wundervoll dufteten. Doch lange konnte er diesen Anblick der vielen Blüten im Sonnenaufgang nicht genießen, denn Merlin zog ihn weiter.

„Emrys, nicht so schnell“, sagte Harry, als sie wieder um die Ecke gebogen waren und Harry fast über seine eigenen Füße stolperte.

Doch der Magier hörte nicht auf den Teenager und eilte weiter durch die vielen Gänge der Burg, bis er schließlich vor einer großen Tür stehen blieb und anklopfte. Harry wäre fast in seinen Lehrmeister hineingelaufen, doch er konnte sich vorher noch fangen und stand jetzt an der Seite von Emrys.

Knarrend schwang die Tür auf und Harry konnte einen Blick in den Thronsaal werfen, in dem einige Wachen an den Seiten standen, die jedoch kaum auffielen, gegen Artus und Genevieve. Diese beiden hatten eine Aura der Macht um sich, die nicht von der Magie stammte, sondern von ihnen selbst. Ihrer Haltung, ihre Kleidung und alles um sie herum.

„Emrys! Du bist meinem Ruf schnell gefolgt. Und wer ist der junge Mann an deiner Seite?“, fragte jetzt Artus und erhob sich.

„Artus! Es tut gut, dich wieder zu sehen. Es ist doch schon lange her. Genevieve! Du wirst mit jedem Tag schöner! Dieser junge Mann ist mein Schüler. Harry Potter. Aus dem England der Zukunft. Ich habe ihn in der Magie unterwiesen im letzten Jahr und jetzt wäre es gut, wenn er auch noch den Schwertkampf lernen würde, denn in seiner Zeit lauert ein dunkler Lord, der Harry nach dem Leben trachtet.“

„Lancelot wird sich sicherlich dazu bereit erklären, wenn nicht, kann ich sicherlich auch etwas Zeit erübrigen. Beziehst du wieder dein altes Zimmer?“

„Natürlich. Harry bringst du am besten in der Nähe unter, wenn es möglich ist. Ich werde noch einige Sachen mit ihm machen müssen.“

„Das ist in Ordnung. Genevieve, würde es dir etwas ausmachen, kurze Zeit allein hier die Stellung zu halten? Ich würde gern mit Merlin gehen.“

„Natürlich nicht Artus. Bis später!“

Die blonde Königin gab ihrem Mann einen Kuss auf die Wange und dieser trat zu Merlin und Harry und zusammen verließen sie den Thronsaal, auf dem Weg zu ihren Zimmern.
 

Kurze Zeit streiften sie durch die Gänge der Burg und blieben schließlich in einem Gang mit ziemlich vielen Türen stehen.

„Hier Merlin. Dein Zimmer. Harry, deines ist hier daneben. Ich werden Lancelot bitten dich zu unterweisen. Ihr werdet doch mit uns speisen oder?“

„Wenn ihr einen Platz an eurer Tafelrunde erübrigen könnt.“

„Das wird sich einrichten lassen. Wir werden euch abholen.“

„Dann danke ich euch. Bis später.“

Artus verließ die beiden Zauberer und diese betraten ihre Zimmer um sich zu waschen und umzuziehen. Harry wollte dann doch nicht in den Sachen die er trug vor der kompletten Tafelrunde auftreten. Kurz darauf trug er eine grüne Tunika und eine dunkelbraune Lederhose mit schwarzen Stiefeln. Dann setzte er sich mit seinem Notizbuch an den Schreibtisch. Er notierte alle Dinge die er von Merlin gelernt hatte und füllte mittlerweile schon das dritte Notizbuch. Zurzeit schrieb er über die vielen Tränke die Merlin ihm gezeigt hatte. Gerade war er beim Veritaserum angekommen, als es an seiner Tür klopfte.

„Herein!“

Die Holztür schwang auf und Genevieve trat ein.

„Harry? Ich würde euch gern zum Essen abholen.“

„Ich danke euch Majestät.“

„Was schreibt ihr da?“

„Nun, ich notiere alles, was ich bei Emrys im letzten Jahr gelernt habe.“

„Habt ihr bei ihm auch schreiben gelernt?“

„Nein, dass habe ich in meiner Zeit gelernt. Dort kann jeder schreiben und lesen.“

„Das ist wirklich toll. Ich habe es leider nie gelernt. Mein Vater sagte, dass wäre nur etwas für Mönche.“

„Ich kann es euch beibringen, wenn ihr wollt.“

„Das würdet ihr tun?“

„Natürlich. Aber wie wäre es, wenn ihr mich duzt? Ich bin schließlich kein Edelmann.“

„Gerne, aber nur, wenn du mich Genevieve nennst.“

„Aber…“

„Kein Aber. Ich hätte es gern so.“

„In Ordnung Genevieve.“

„Jetzt sollten wir aber zum Essen gehen.“

Harry hielt Genevieve den Arm hin und diese hakte sich lächelnd ein. Zusammen gingen sie nach unten und betraten zehn Minuten später das Speisezimmer von Camelot. Dort hatten sich bereits Artus, seine Ritter und Merlin versammelt. Als Harry und Genevieve jetzt gemeinsam herein kamen richteten sich alle Blicke auf sie und Harry wurde leicht rosa um die Nasenspitze, doch Genevieve schien das nicht zu interessieren. Sie zog ihn einfach zu seinem Platz und der war genau neben Genevieve.

„Wo wart ihr denn so lange?“

„Ich habe mich noch mit Harry unterhalten und er hat mir versprochen, mir lesen und schreiben beizubringen.“

„Danke Harry. Sie liegt mir schon lange damit in den Ohren, dass sie es lernen möchte, aber auch hier können es kaum Leute und ich habe leider nicht die Zeit dazu.“

„Das ist doch kein Problem, euer Hoheit. Ich mach das gerne.“

„Nenn mich doch bitte Artus. Wir sind hier unter Freunden.“

„Gerne Artus.“

„Lancelot wird jeden Moment hier her kommen und mit uns Essen.“

In eben jenem Moment öffnete sich die Tür und ein großer Mann mit langen blonden Haaren trat ein. Er trug Lederkleidung und hatte ein Schwert um die Hüfte gebunden. Auf der Brust trug er den roten Drachen Artus’ und die schwarzen Stiefel klackerten über den Steinboden der Halle.

„Mein König“, sagte der Mann.

„Lancelot, wir sind hier unter Freunden. Lass die Titel weg.“

„In Ordnung, Artus. Aber wer ist der Junge an deiner Seite Genevieve?“

„Das ist Harry. Derjenige, den du unterrichten sollst.“

„Ah, der Lehrling von Merlin. Schon mal ein Schwert in der Hand gehabt?“

„Ja, schon, aber man sollte trotzdem nichts erwarten.“

„Harry kommt aus der Zukunft. Schwerter sind da nicht mehr oft gesehen.“

„In Ordnung, dann fangen wir mal mit Stöcken an.“

„Aber lasst uns erst Essen, dann könnt ihr euch immer noch mit Stöcken schlagen“, warf jetzt Genevieve ein, denn in dem Moment traten die Diener in den Raum und servierten das Essen.
 

Es wurde ein angenehmes Essen. Sie scherzten und lachten zusammen und Harry fühlte sich wirklich wohl in Camelot, mit den jungen Leuten um ihn herum. Emrys war sein Meister, klar, mit ihm konnte man genauso Spaß haben, aber mit Leuten in ungefähr seinem Alter war es einfacher zu lachen. Nach dem Essen gingen alle fünf nach draußen in den Burghof. Lancelot ließ sich zwei Holzschwerter bringen und zeigte Harry die ersten Schritte.

„Du hältst das Schwert wie eine Schlange, die dich jeden Moment beißt, so wirst du nie vernünftig damit kämpfen können. Es muss die Verlängerung deines Armes sein. Wenn du Emrys Lehrling bist, kämpfst du mit einem Zauberstab. Der gehört zu dir, du fühlst dich gut wenn du ihn in der Hand hast, nicht wahr?“

„Ja, warum?“

„Genau dasselbe musst du fühlen, wenn du das Schwert in der Hand hast. Es ist dein Freund, dein Partner, dein Beschützer, aber nur, wenn du ihm und dir vertraust, ansonsten wird es dein schlimmster Feind. Du wirst es lernen, so zu kämpfen, wie alle Männer hier in dieser Zeit. Vielleicht wirst du besser als die Meisten, du hast die Veranlagung dazu, aber nur, wenn du das Schwert akzeptierst.“

„Ich werde es versuchen.“

„Nicht versuchen! Tun!“

„In Ordnung. Was muss ich tun?“

So ging es stundenlang weiter, bis Lancelot mit den ersten Schritten einigermaßen zufrieden war.

„Morgen früh machen wir weiter, sobald die Sonne aufgeht bist du hier!“

„In Ordnung. Bis dann!“

Langsam begann es dunkel zu werden, doch Harry hatte Genevieve versprochen, jetzt schon mit dem Unterricht zu beginnen. Also machte er sich nur schnell mit einem Zauber frisch und ging dann zu der Schreibstube, die Genevieve ihm auf dem Weg zum Speisesaal gezeigt hatte. Er klopfte an und bekam von einem kleinen, dicken Mönch geöffnet.

„Was kann ich für euch tun, mein Herr?“

„Die Königin bat mich darum ihr lesen und schreiben beizubringen.“

„Folgt mir, sie erwartet euch bereits.“

Genevieve saß wirklich schon in der kleinen Schreibstube, Pergament, Tinte und Feder vor ihr.

„Harry!“

„Majestät.“

Harry neigte kurz seinen Kopf und setzte sich dann neben die Königin von Großbritannien. Der kleine Mönch verschwand und ließ Lehrer und Schülerin allein zurück.

„So beginnen wir. Als erstes werde ich dir einige Buchstaben beibringen, die du dann schreiben wirst.“

So ging es gut zwei Stunden, bis beide beschlossen es für diesen Abend sein zu lassen. Es war spät geworden und beide wollten schlafen, schließlich stand für beide ein anstrengender Tag bevor.
 

Hier könnte ich es länger aushalten, dachte Harry, als er an diesem ersten Tag in sein Bett fiel. Er wusste nicht, was Camelot noch für ihn bereithalten würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  natakuProjekt
2011-03-15T07:32:28+00:00 15.03.2011 08:32
schnes kapitel :-)


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