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Abgekarterte Spiele

"Gets down to what it's all about, doesn't it? Making the wrong move at the right time."
von

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Unsicherheit (Jack)

Sorry, ihr Lieben, dass ich momentan mit den Kapiteln so warten lasse, aber wie gesagt, momentan habe ich ne Menge um die Ohren und ja auch noch andere Projekte am Laufen, auch wenn diese FF mir besonders am Herzen liegt.
 

Hier nun wieder ein Kapitel aus Jack´s Sicht. Ich hoffe es gefällt euch.

Ach ja und vielen, lieben Dank für die tollen Kommentare!! <3
 


 

Zum dritten Mal lese ich das Schreiben obgleich ich seinen kurzen Inhalt im Grunde schon zu Genüge kenne, doch ich habe das Gefühl, dass darin etwas verborgen ist, dass sich mir auf den ersten Blick verschließt. Natürlich vermag ich zwischen den Zeilen zu lesen, aber nach wie vor bleibt der Eindruck, dass noch mehr zwischen ihnen steht als ich augenblicklich zu erfassen vermag.
 

"Sehr geehrter Herr Wheeler,
 

ich bin im Besitz eines Beweisstückes, das unseren gemeinsamen Freund bezüglich des Mordes an Maximilian Pegasus wohlmöglich entlasten könnte. In Hinblick auf die Tatsache, dass Ihnen das Wohl unseres Freundes ebenso am Herzen zu liegen scheint wie Ihrem Sohn, gehe ich daher davon aus, dass Sie daran interessiert sein könnten, besagten Beweis von mir zu bekommen.
 

Da es sich allerdings um eine doch recht prekäre Angelegenheit handelt, werden Sie sicher verstehen, dass ich Ihnen solch ein wertvolles Stück nicht einfach so überlassen kann.
 

Aber ich hege die Vermutung, dass wir uns diesbezüglich zu einigen vermögen, zumal mein Preis auch der Sachlage angemessen sein dürfte."
 

Erneut halte ich an dieser Stelle inne und atme tief durch.
 

War der Anfang des Schreibens schon prekär, um bei der Wortwahl des Schreibers zu bleiben, so enthält der Rest Andeutung, die mich keineswegs kalt lassen können.
 

"Wie ich erfahren habe, ist man augenblicklich dabei, die Verbindung zwischen dem Mord an Maximilian Pegasus und dem Tod des Deutschen Geschäftsmannes Siegfried von Schröder in Hinblick auf unseren gemeinsamen Freund zu prüfen.
 

So weit ich unterrichtet bin, war Ihr Sohn doch kurzem noch in Deutschland? Ein Umstand, der für die Ermittlungen sicher auch nicht uninteressant sein dürfte, zumal Ihr Sohn doch in reger Verbindung zu unserem Freund steht, wie mir bekannt ist.
 

Anbei schicke ich Ihnen ein paar Bilder, die Sie sicher interessant finden dürften.
 

Ich werde mich in Kürze bezüglich der Modalitäten in dieser Angelegenheit noch einmal bei Ihnen melden."
 

Noch bevor ich die Bilder ganz aus dem braunen Umschlag gezogen hatte, ahnte ich was sie mir zeigen würden und obgleich mein Gefühl mich vorwarnte, blieb mein Herz doch für den Bruchteil einer Sekunde stehen als ich mit eigenen Augen sah, was ich bereits vermutete.
 

Zwei Bilder. Schwarzweißaufnahmen, die man scheinbar aus nächster Nähe geschossen hat und die ganz eindeutig, meinen Sohn zeigen. Meinen Sohn und den weißhaarigen, jungen Mann und obgleich ich Siegfried von Schröder nicht kenne, vermute ich, dass er die dritte Person auf den Bildern ist.
 

Die Szene, die abgelichtet wurde, ist eindeutig.
 

Einen Moment starre ich gebannt auf die zwei Bilder, dann schiebe ich sie zurück in den Umschlag und widme mich erneut dem Schreiben. Es besteht keine Möglichkeit es zurückzuverfolgen. Dessen bin ich mir sicher. Der Umschlag wurde von einem Kurier abgegeben und ich vermute, es würde zu nichts führen, den Mann ausfindig zu machen. Er hat den Umschlag sicherlich von einem Mittelsmann erhalten, der selbst entweder gar nichts mit dieser Angelegenheit zu schaffen hat oder bereits über alle Berge ist.
 

Druck und Papier verraten auch nichts und ich gehe auch davon aus, dass der Schreiber darauf bedacht war, sämtliche Spuren zu beseitigen. Dieser Jemand ist ganz offensichtlich die Person, die hinter der ganzen Angelegenheit steckt, die Seto Kaiba zu Fall gebracht hat und ein Mensch, der sich solche Mühe gibt, einem anderen zu schaden, wird ganz sicher nicht den Fehler machen, einen Fingerabdruck auf einem Erpresserbrief zu hinterlassen.
 

Und dieser Jemand ist auch keineswegs an Geld interessiert, auch wenn der Brief offenkundig auf solch ein Geschäft anspielt. Nein, diesem Menschen geht es nicht um Geld, folglich stellt sich die Frage, worum es ihm tatsächlich geht.
 

"Unser gemeinsamer Freund..."
 

Möglich, dass derjenige tatsächlich den Beweis für Seto Kaiba´s Unschuld in Händen hält, aber ich bezweifele, dass er ihn mir überlassen wird, gleichgültig für welche Summe. Und der Umstand, dass er nun auch Joey in seinem Visier hat, spricht für sich.
 

Der Mann ist gut unterrichtet. Er hat sämtliche Schritte Kaiba´s, aber auch die von Joey beobachtet. Und wie er in seinem Schreiben durch die Blume andeutet, weiß er auch von der Art der Beziehung, welche meinen Sohn mit dem jungen Firmenchef verbindet.
 

Ich überfliege das Schreiben ein letztes Mal ehe ich zum Hörer greife und die Nummer meines Sohnes wähle.
 

Es dauert einen Moment bis ich seine vertraute Stimme höre und seltsamerweise muss ich erst einmal erleichtert aufatmen. "Hallo Junge." begrüße ich ihn dann und mein Blick streift noch einmal das Blatt Papier und den braunen Umschlag. "Hey Dad." erwidert er und ich entspanne mich ein wenig, denn seine Stimme klingt ruhig und locker wie ich es von ihm gewohnt bin. Scheinbar haben sie die Situation in Ägypten augenblicklich unter Kontrolle.
 

"Wie geht es dir, Joey?" frage ich und hoffe, dass meine Stimme, nicht die Sorge widerspiegelt, die sich in meiner Magengegend mehr und mehr ausbreitet. "Mir geht´s gut, Dad, und Kaiba geht es auch schon besser." höre ich ihn antworten. Gerade als ich noch überlege, wie ich am Besten fortfahren soll, spricht er bereits weiter. "Wir haben vielleicht sogar eine Spur. Tea hat vorhin angerufen." erzählt mein Sohn und ich höre ihm erst einmal nur zu. "Naja, würde jetzt zu weit führen, ins Details zu gehen, aber es wäre möglich, dass dieser Grey in Verbindung zu dem Jungen stand, dessen Fingerabdruck man gefunden hat. Anders würde es wohl auch keinen Sinn ergeben."
 

Ich nicke obgleich ich ihm augenblicklich nicht so ganz zu folgen vermag, was allerdings daran liegt, dass meine Gedanken ganz woanders sind.
 

"Dann hoffe ich, dass diese Spur zu etwas führt." sage ich knapp und atme tief durch. Das scheint Joey keineswegs zu entgehen. "Ist etwas, Dad?" fragt er und ich blicke erneut zu dem Umschlag, in dem die Bilder sind. "Nein, alles in Ordnung. Ich mache mir nur Sorgen, um dich. Euch." entgegne ich und höre kurz darauf wie er leicht lacht.
 

Schlagartig kann ich ihn vor mir sehen. Seine warmen, braunen Augen und das spitzbübische Lächeln.
 

"Wir haben alles unter Kontrolle. Sobald Seto reisefähig ist, kommen wir zurück." erklärt er mir und ich nicke. "Gut, dann bin ich ja beruhigt." entgegne ich und für einen Moment herrscht Schweigen. "Wie geht es Mokuba?" will ich dann wissen. "Der ist gerade bei mir." sagt Joey und hatte ich eben noch den Eindruck, dass ein besorgter Ton in seiner Stimme mitschwingt, so ist er nun verschwunden.
 

Noch einmal überlege ich, ob ich Joey von dem Brief erzählen soll. Eben noch erschien es mir richtig, doch jetzt... Ich weiß, dass ich es ihm sagen sollte, aber ich bezweifle, dass jetzt der richtige Moment ist und wenn er tatsächlich bald wieder hier ist, nun, dann ist es sicher besser, wenn ich es ihm von Angesicht zu Angesicht sage. Vielleicht weiß ich bis dahin auch schon etwas mehr.
 

"Pass auf dich auf, Junge." sage ich und er versichert mir, dass ich mir keine Sorgen machen muss.
 

Ich sage ihm noch, dass er Seto und Mokuba von mir grüßen soll und natürlich auch Roland, dann ist das Gespräch beendet und erneut sitze ich unschlüssig da. So gesehen habe ich keine andere Wahl als darauf zu warten, dass sich der anonyme Schreiber wieder meldet, wie er es angekündigt hat. Ansonsten kann ich augenblicklich nicht viel tun. Abwarten. Nur, dass mir dies keineswegs behagt.
 

Der Schreiber hat deutlich gemacht, dass er es nicht nur auf Seto abgesehen hat, er scheint nun auch meinen Sohn im Visier zu haben. Vermutlich wegen der aufkeimenden Beziehung zwischen Joey und Seto. Ja, dessen bin ich mir mehr als sicher. Dieser Grey will Seto Kaiba um jeden Preis fertig machen und dazu scheint ihm jedes Mittel recht. Und vorzugsweise scheint er sich radikaler Mittel zu bedienen. Sprich, er geht direkt an die Wurzel, was die Sache mit Mokuba beweist. Er weiß, wie wichtig der Junge für seinen Bruder ist und nun wird er wissen, dass auch Joey einen besonderen Stellenwert im Leben des jungen Firmenchefs einnimmt.
 

Noch während ich darüber nachdenke, drücke ich die Nummer eins an meinem Telefon und höre kurz darauf Jacksons ruhige Stimme. "Ich muss mit dir sprechen." erkläre ich und mehr bedarf es nicht zu sagen. Kaum drei Minuten später ist er in meinem Büro und sitzt mich fragend an. Ich deute ihm an Platz zu nehmen und reiche ihm dann das Schreiben. Er überfliegt es schnell und mit ausdrucksloser Miene, dann sieht er mich an.
 

"Was hältst du davon?" will ich wissen.
 

Jackson überlegt einen Moment. Er weiß im großen und ganzen über die Angelegenheit Bescheid. Einzig über den Grad der Beziehung zwischen Seto und Joey habe ich ihn nicht in Kenntnis gesetzt, aber ich vermute, dass er sich das nun selbst zusammenreimen kann.
 

"Das ist kein normaler Erpresserbrief." stellt er fest und bestätigt damit nur meine Meinung. Ich nicke und warte was er weiter zu sagen hat. "Wenn mich mein Bauchgefühl nicht täuscht, dann hat der Schreiber keineswegs vor, dir diesen ominösen Beweis auszuhändigen, unabhänging davon ob du bereit bist dafür zu zahlen oder nicht. Und ich denke, es ist auch fraglich ob es solch ein Beweisstück tatsächlich gibt." meint Jackson nach kurzem Schweigen. "Was die Fotos anbelangt... Auch hier denke ich nicht, dass es ihm um Geld geht. Nein, es ist eine versteckte Drohung - wobei... so versteckt ist sie im Grunde nicht einmal."
 

Jackson lächelt mich kalt an und ich nicke erneut.
 

"Was glaubst du, will der Schreiber damit erreichen?" frage ich weiter obgleich ich auch hier schon eine Ahnung habe und lediglich wissen will ob meine Nummer rechte Hand es ebenso sieht. "Nun..." Jackson bedenkt mich mit einem vielsagenden Blick. "Wenn es diesem Kerl tatsächlich darum geht, diesen Kaiba fertig zu machen, dann wird es ihm nicht unbedingt gefallen, dass es Leute gibt, die ihm zur Seite stehen. Das heißt, dein Sohn ist ihm ein Dorn im Auge. Möglich, dass er damit rechnet, dass du Joey zurückpfeifst." Er zuckt leicht mit den Schultern.
 

Ich seufze.
 

Daran habe ich auch bereits gedacht. Der Umstand, dass Joey Seto geholfen hat und auch weiterhin hilft, dürfte die Pläne des Gegners ganz schön aus der Bahn geworfen haben. Er wollte Seto allein an den Pranger stellen und hat sicher keineswegs damit gerechnet, dass ausgerechnet Joey eingreifen würde, wenn er ihn überhaupt in seine Überlegungen mit einbezogen hat.
 

"Was willst du nun tun, Jack?" höre ich Jackson fragen und mir entgeht keineswegs sein ernster Blick. "Augenblicklich kann ich nur abwarten, was als nächstes kommt." entgegne ich vage und er nickt nachdenklich. "Es wäre durchaus möglich, dass es auch eine Falle ist." meint er dann und ich sehe ihn fragend an. Sein trocknes Lächeln wird zu einem Grinsen. "Wäre nicht das erste Mal, dass jemand bei einer Geldübergabe entführt wird." erklärt er und ich sehe ihn einen Moment irritiert an. Dann begreife ich seinen Gedankengang.
 

Ja, auch das wäre ein Option.
 

"Das dieser Typ es ernst meint, ist inzwischen offensichtlich, Jack. Nach allem was du erzählt hast, scheint der Kerl nicht gerade zimperlich zu sein. Und dem Schreiben nach zu urteilen, würde ich vermuten, dass er es entweder auf Joey oder auf dich abgesehen hat. Beides könnte seinem Vorhaben, Kaiba fertig zu machen dienlich sein." Jackson zuckt erneut mit den Schultern. Dann fragt er: "Weiß Joey davon?"
 

Ich schüttele den Kopf. "Nein. Ich hielt es für keine gute Idee, ihm am Telefon davon zu erzählen." antworte ich und Jackson nickt. "Wann wird er wieder hier sein?"
 

"Ich vermute in ein paar Tagen." entgegne ich und Jackson erhebt sich langsam. "Dieser Kerl scheint eine Menge zu wissen." bemerkt er und schenkt mir einen vielsagenden Blick. "Möglich, dass es irgendwo ein Leck gibt." Jackson scheint einen Moment zu überlegen. "Ich habe einen Freund, der mir noch einen Gefallen schuldet." fährt er nach einer kurzen Pause fort und ich muss nicht nachfragen, was er mir damit sagen will.
 

Jackson kennt eine Menge Leute. Er hat Verbindungen zu den höchsten Kreisen, aber auch zu der Unterwelt. Obgleich ich ihn inzwischen sehr gut kenne und er mehr ist als nur ein Angestellter, bin ich mir noch immer nicht im Klaren darüber, was er in seiner Vergangenheit so getrieben hat. Manchmal, wenn wir spät abends zusammensitze und etwas trinken, entfährt ihm die eine oder andere undurchsichtige Andeutung, aber ich habe es inzwischen aufgegeben nachzuhaken. Seine Vergangenheit scheint ein Thema zu sein, über das er nicht reden will.
 

Als sein Freund respektiere ich das, auch wenn die Neugier ab und an an mir nagt.
 

Ich nicke langsam. "Ok, sieh zu was du in der Angelegenheit herausbekommen kannst." erwidere ich schließlich. "Falls du noch irgendwelche Informationen brauchst..." Er schenkt mir ein müdes Lächeln und ich quittiere es mit einem Grinsen. "Verstehe."
 

Für einen Moment sehen wir uns stumm in die Augen, dann verändern sich seine Züge und er fragt: "Wie sieht´s mit Mittagessen aus? Ich hätte Lust auf Portugiesisch."



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jyorie
2013-01-22T05:35:24+00:00 22.01.2013 06:35
Hi^^

Dieser grey scheint sich ja sehr gestört davon zu fühlen, wieviele Leute kaiba zu Seite stehen, dass er schon so weit geht, den Vater von seto anzuschreiben. Was er wohl fordern wird?

Liebe Grüße Jyorie

Von:  CherryKiss
2011-03-04T13:53:51+00:00 04.03.2011 14:53
Hach, mein Jack *Ihn durchknuddelt*
Er ist so väterlich und fürsorglich. Ich hab ihn lieb XD
Tja jetzt wird sich wohl bald entscheiden, wie es weitergeht.
Ich bin schon ganz unruhig^^
Freu mich.
Kisu <3
Von:  MATZYY
2011-03-03T21:51:17+00:00 03.03.2011 22:51
diese Spannung macht mich schon ganz Wahnsinnig>.<

Ich bin vor Allem gespannt, wie Seto reagiert, wenn er erfährt, dass sein Joey in Gefahr ist!
Von:  tenshi_90
2011-03-03T17:17:57+00:00 03.03.2011 18:17
jack is wirklich die ruhe in person.. das is bemerkenswert.. ein anderer wäre jetzt scho in panik ausgebrochen ^^

ich bin gespannt, was jackson alles rausbekommt ^^

lg
Von:  Currywurstbrot
2011-03-03T15:13:44+00:00 03.03.2011 16:13
ach ja, ich mag Joeys Papi xD
ging wieder richtig spannend zur Sache
bin schon gespannt, was noch so alles auf sie zukommt
lg =)


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