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Die neue Hüterin

von

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Abschiede und Beichten

Hallöle! Ich bin wieder da!!!!!!!!! Mann war dieses Kapitelchen anstrengend. Es sind einige Grundhandlungen, und bis ich die miteinender verbunden hatte, ist ziemlich viel Zeit und Grübelei draufgegangen.

Ach liebes eulchen, ich hoffe mal, daß du es nicht sooooooooo schlimm findest, daß die Charaktere sich im laufe der Ff verändert haben, denn das war bisher geplant. Jeder Mensch verändert sich im laufe der Zeit, ganz nach dem erlebten und den Personen mit denen man zusammen ist.

Sorry Tearless, zu Nuriko hab ich es immer noch nicht geschafft. Es tut mir soooooo leid, aber irgendwie hatte ich bisher noch null Gelegenheit den Schnuckel einzubauen. Vielleicht im nächsten Kapitel. Falls es überhaupt ein nächstes gibt.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich bin am überlegen, ob ich nicht hier schluß mache. Das Ende ist offen, entweder kommt ein Epilog in dem es heißt, daß Kounan von dem Bessesenen Kaiser in die Dunkelheit gestürzt wird, oder ich mache noch weiter. Ich weiß einfach nicht. Meine Teile sind einfach nicht mehr so optimal wie am Anfang. Nur noch Husch husch. Vielleicht ist es ja wirklich besser hier einen Schlußstrich zu ziehen.

Aber was meint ihr? Schluß oder nicht? Sagt mir einen Guten Grund warum ich weiter machen soll.

So, und nun viel Spaß beim lesen dieses Kapitels

mata ne

FY
 


 

Kapitel 12 +Abschiede und Beichten+
 

Das Gespräch bei Tai-Itsu hatte ziemlich lange gedauert, und so kam es, dass Mai und die Seishi schon vier Stunden, nachdem sie vom Mount Daikyoku aufgebrochen waren ihr Nachtlager aufschlagen wollten, da die Sonne begann unterzugehen. Gemeinsam saßen sie an dem Feuer das Tasuki entzündet hatte, und beratschlagten sich über ihr weiteres Vorgehen. "Irgendwie müssen wir die vier Tage aufholen, sonst jagen wir Nuriko sonst wo hin." "Mai hat Recht, aber wie sollen wir das anstellen?" "Tja Tasuki, da bist du nicht der einzige, der sich diese Frage stellt." Alle starrten geistesabwesend in die Flammen und ein jeder versuchte dabei einen Ausweg zu finden. Ein Schweigen, das wie eine schwere Last auf der Gruppe lastete, wurde von Chiriko gebrochen. Leise, als würde er ein riesiges Donnerwetter erwarten, unterbreitete er seinen Vorschlag. "Ähm, wie wäre es, wenn wir durch Nyosei reisen würden. Wir könnten dann die Abkürzung über den Wall benutzen." Wie er es erwartet hatte, ließ das Donnerwetter nicht lange auf sich warten. "WAS? Du willst wirklich durch das Land von diesen durchgeknallten Weibern reisen, um dann über den Wall nach Hokkan zu gelangen? Bist du noch ganz bei Trost? Weißt du denn überhaupt nicht mehr, was damals passiert ist? So eine Schmach werde ich mir nicht mehr antun. Da suche ich lieber ein paar Tage lang nach Nuriko." "Chiriko, das funktioniert nicht. Denk daran, wie knapp es das letzte Mal gewesen ist. Die Idee selbst ist nicht schlecht, aber zu gefährlich." Chichiri versuchte den kleinen Seishi etwas aufzumuntern, denn der war während Tasuki ihn angeblafft hatte noch kleiner geworden und hatte sich verstohlen eine Träne weggewischt. Bevor noch irgendjemand etwas auf Chirikos Vorschlag erwidern konnte hörten sie ein entferntes Grollen. "Ein Unwetter zieht auf..., vielleicht haben wir Glück. Wenn wir das schlechte Wetter ausnutzen und weiter reisen, und nur mal angenommen in Hokkan regnet es auch, vielleicht verbringen Nuriko und sein Vater die Zeit an Bord des Schiffes, und wenn das schlechte Wetter lang genug andauert, dann könnten wir Zeit einholen." Die Seishi überdachten schweigend Mais Vorschlag, bis Chichiri seine Meinung dazu äußerte. "Auf den ersten Blick hört sich dein Plan nicht schlecht an, aber er hat zu viele Ungewissheiten. Außerdem könnte einer von uns erkranken, während wir durch den Regen reiten." "Ach Chichiri, du denkst zuviel. Wir müssen unsere Chancen am Schopf packen." Erstaunt blickte Mai Tasuki an. Das waren ja ganz neue Töne, dass gerade er der Miko zustimmte, deswegen erhob sie sich von ihrem Platz und legte ihre Hand auf seine Stirn. Mit einem lauten Schrei packte Tasuki ihr Handgelenk und riss ihre Hand von seiner Stirn weg. "Was..., Was soll denn das?" "Ich habe mir nur Sorgen gemacht, ob du vielleicht Fieber hast." "Mir geht's gut." Abrupt stand der Bandit auf und ging zu seinem Pferd, um es für die Weiterreise herzurichten, während die ersten Tropfen Regen die Erde befeuchteten. Die Seishi und Mai sahen sich gegenseitig ratlos an, denn keiner wurde aus Tasuki Benehmen schlau. Mai wandte sich wieder dem rothaarigen Seishi zu, doch aufgrund der Dunkelheit konnte sie sein Gesicht nicht erkennen. Sie schüttelte den Kopf und wandte sich wieder an die anderen Seishi. "Dann mal los Jungs. Auf geht's."

So schnell ihre Pferde sie trugen ritten sie durch das immer stärker werdende Unwetter. Der Weg wurde nur durch die Blitze des Gewitters erhellt. Der Wind peitschte den Reisenden den Regen so kräftig ins Gesicht, dass sich die Tropfen wie glühende Nadeln im Gesicht anfühlten. Die restliche Nacht ritten sie weiter, während ihnen die nassen Kleider an der Haut klebten, und der Wind sie auskühlte. Als der Morgen graute kamen sie an eine kleine Anhöhe, von der sie durch den Schleier des Regens die Siluette einer kleinen Stadt ausmachen konnten. Mai ließ die andern anhalten. Kleine Dampfwölkchen stiegen von den Nüstern der erschöpften Pferde auf, und Mai stieg von ihrem Pferd ab, streckte ihre verspannten Muskeln und blickte frierend zum Himmel. Der Regen ließ etwas nach, aber hörte nicht auf, und der Wind wehte noch immer ziemlich stark. Die Seishi stiegen nun ebenfalls ab und gesellten sich zu der jungen Frau. Mai wischte sich das Regenwasser, das ihre Stirn hinunterlief und sich an ihrer Nasenspitze sammelte um als Tropfen hinunter zu fallen, ab, bevor sie sich an ihre Begleiter wandte. "Was denkt ihr? Sollen wir zu der Stadt runterreiten, uns frische Pferde besorgen und weiterreiten, oder ruhen wir uns ein wenig aus, und reiten dann mit den alten weiter?" Unbewusst strich Mai über ihre Schulter, deren Muskeln ziemlich verspannt waren und schmerzten, was aber den Seishi nicht entging, weswegen alle einer Meinung waren, sie würden sich etwas ausruhen, und dann auf ihren jetzigen Pferden weiterreiten. Langsam lies Mai ihren Blick von einem zum nächsten gleiten, bis ihr Blick an dem kleinsten der Seishi hängen blieb. Chirikos Wangen waren gerötet, und er schien schwer zu atmen, wobei man jeden der gequälten Atemzüge laut rasseln hörte. Besorgt ging Mai zu ihm, legte eine Hand auf seine Schulter und fragte nach seinem Befinden.

"Chiriko, geht's dir gut?" "Ja, es geht...," Bevor der kleine Seishi den Satz beenden konnte brach er ohne Bewusstsein zusammen und wurde gerade noch von Mitsukake, der neben ihm stand aufgefangen. "Chiriko, was hast du?" Mitsukake fuhr mit einer Hand über dessen Gesicht und ernst sah er dann die Miko an. "Es scheint als hätte er sich eine Schwere Lungenentzündung zugezogen." Tasuki mischte sich ein, während Mai vor Entsetzen kein Wort über die Lippen bekam. "Dann tu was dagegen." "Das kann ich nicht. Die Krankheit ist zu schwer. Ich kann ihn zwar davor bewahren daran zu sterben, doch dann muss er sich trotz meiner Hilfe zwei, vielleicht sogar drei Tage lang ausruhen." Total von der Rolle quasselte Mai los. "Dann bleiben wir hier. Wir spazieren einfach in die Stadt und bleiben, bis es ihm wieder besser geht." "Aber Mai, dann verpassen wir Nuriko bestimmt, und Chiriko hätte sich umsonst erkältet." Einige Minuten blickte Mai dem rothaarigen Seishi nur an, bevor sie sich den Regen, der ihr ins Gesicht geweht wurde, wegwischte und langsam nickte. "Ich bleibe mit Chiriko in dieser Stadt, und wenn er wieder gesund ist, folgen wir euch." Kurz sah Mai den Seishi an, und nickte niedergeschlagen. "Na gut. Mitsukake, pass gut auf dich und Chiriko auf." Der große Seishi lächelte leicht und nickte während er den kranken Seishi zu sich aufs Pferd nahm und sich von den anderen trennte. Wenige Minuten, in denen sich Tama zu Mai gesellte, sah Mai den beiden Gestalten hinterher, bis der wieder stärker werdende Regen sie nur noch als Siluetten zeigte, dann stieg sie auf, wartete bis Tama zu ihr hochgesprungen war, riss ihr Pferd herum und sprengte die Straße weiter entlang. <Chiriko, es tut mir so leid. Ich werde mich beeilen, damit es nicht umsonst war. Ich werde Nuriko erwischen, und wenn es das letzte ist was ich in meinem Leben machen werde. Irgendwie schaffe ich es schon.> Verwirrt sahen die drei Seishi Mai nach. Tasuki berührte Chichiri an der Schulter, damit dieser auf ihn aufmerksam wurde, bevor er den älteren Seishi ansprach. "Was hat sie denn jetzt schon wieder." "Sie macht sich Vorwürfe. Und wir sollten uns jetzt beeilen, sonst verlieren wir sie." Tasuki nickte Chichiri zu und schon saßen die drei verbliebenen Seishi auf, gaben ihren Pferden die Sporen und galoppierten hinter der Miko her.

Erst zur Mittagsstunde hielt Mai ihr Pferd an, da sie selbst so erschöpft war dass ihr wenige Augenblicke zuvor die Augen zugefallen waren, und sie beinahe von ihrem Pferd gefallen währe. Sie holte eine Decke aus einer der Satteltaschen, kauerte sich unter einen dicht beblätterten Ahornbaum und schlief fast augenblicklich ein, was die drei Seishi ihr, nachdem sie angekommen waren, gleichtaten. Vier Stunden später erwachte Chichiri aus seinem Schlummer. Der Regen hatte beinahe aufgehört und einige Blaue Stellen spitzten durch die grauen Wolken. Vorsichtig weckte er die Miko. "Mai, wach auf." "Was ist denn los?" "Nichts, aber wir sollten langsam weiter. Der Regen hört langsam auf." "Ok, dann nichts wie los, vielleicht klappt es ja doch noch." Langsam rappelte sich Mai auf, und streckte ihre müden Knochen. "Bist du noch müde? "Ja, sehr, außerdem tut mir alles weh, aber wir können jetzt nicht aufgeben." "Ich wecke die andern und dann geht's weiter." Zuerst weckte er Hikaru, und dann versuchte er sein Glück bei Tasuki, doch bei ihm hatte Chichiri kein solches Glück wie bei dem Bogenschützen, der sofort erwacht war. Erst sprach er den Banditen mit seinem Namen an, doch als das nichts half, kniete er sich neben den Schlafenden, fasste ihn an der Schulter und schüttelte ihn leicht, worauf Tasuki etwas unverständliches murmelte, und dem Mönch mit der Faust ins Gesicht schlug. Chichiri war zu überrascht, als dass er reagieren konnte, und so traf ihn der Schlag mit voller Wucht. Tasuki schlug die Augen auf, rieb diese und gähnte herzhaft. "Mann, war das ein seltsamer Traum. Ich dachte, ich hätte Chichiri eine verpasst, als er mich aus dem Land der Träume reißen wollte." Grinsend schüttelte er den Kopf über diese Art von Traum, doch als sein Blick auf Chichiri fiel, der noch immer neben ihm saß und sich die Schmerzende Wange rieb, verschwand sein Grinsen aus dem Gesicht und machte einem fragenden Ausdruck platz. "Was ist denn mit dir passiert?" "Das war kein Traum Tasuki. Du hast mich wirklich geschlagen, als ich dich wecken wollte." "Oh." Als der Bandit nichts weiter darauf erwiderte, mischte sich Mai ein, die jetzt neben dem geschlagenen Seishi kniete um zu sehen, ob ihm etwas fehlte. "Sag mal Tasuki, ist das das einzigste was du dazu zu sagen hast?" Beruhigend legte ihr Chichiri eine Hand auf die Schulter, doch Mai schob diese ungehalten weg. "Lass nur Mai." "Nein, ich lass es nicht." Erst sah sie Chichiri so wütend sie nur konnte an, und wandte sich dann dem ganz verdattert dreinblickenden Tasuki zu. "Du Hirni könntest dich wenigstens entschuldigen." Total zerknirscht blickte Tasuki Chichiri an, dann verneigte er sich so tief er konnte. "Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht." Chichiri dem die ganze Situation schon peinlich war hob beschwichtigend die Hände und lächelte den Banditen freundlich an, doch als dieser die sich langsam blau färbende Wange sah, musste er schwer schlucken, denn das hatte er wirklich nicht beabsichtigt. "Ist schon gut Tasuki. Ich weiß doch, dass du es nicht wolltest. Außerdem ist ja nichts passiert. Und jetzt schau nicht wie ein von der Schlange hypnotisiertes Kaninchen. Wir müssen los." "Aber Chichiri, deine Wange...," "Ich sagte doch schon, es ist nichts passiert. Wir sollten unsere Zeit nicht mit dieser Kleinigkeit verplempern." Schweigend ritten sie los, und kurz vor Sonnenuntergang überquerten sie den Pass der sie über die Grenze nach Hokkan brachte. Sie ritten die restliche Nacht durch und kamen am Morgen in eine größere Hafenstadt. Fragend blickte Mai von einem Seishi zum anderen, bis ihr Blick unbewusst an Chichiri hängen blieb. "Könnten sie hier angelegt haben?" Nach einem kurzen Schweigen, in dem er sich die Landkarte von Hokkan ins Gedächtnis zurückrief und sich wünschte, dass Chiriko jetzt hier währe, da dieser die Karte detailgetreu im Kopf hatte, antwortete er auf ihre Frage. "Ich denke schon, aber mit Sicherheit kann ich es nicht sagen."

Daher führte der erste Weg die kleine Gruppe zum Hafen der Stadt, wo sie ihre Pferde anbanden, dann am Pier entlang gingen und sich die verschiedenen Schiffe besahen. Sie waren schon kurz davor die Suche nach dem Schiff aufzugeben, als Hikaru eine Entdeckung machte. "Seht doch, dort vorne ist ein Schiff mit der Flagge Kounans." Schnell lief die Gruppe zu dem Schiff und als einer der Matrosen sie bemerkte kam er zu ihnen um sie nach ihrem Begehr zu fragen. "Was wünscht ihr?" Wie immer wenn es wichtig wurde überließen sie Chichiri das Reden, da er darin die meiste Erfahrung hatte. "Wir hätten gerne eine Auskunft, ist dies das Schiff von Chou-san aus Eiyou in Kounan?" "Ja, das ist es. Aber weshalb wollt ihr das wissen?" "Wir suchen seinen Sohn Ryuuen." "Da muss ich euch leider enttäuschen. Chou-san und sein Sohn sind vor zwei Tagen, kurz vor Beginn des Unwetters, in Richtung Nordwest losgezogen." "Vielen Dank für eure offene Auskunft." "Nichts zu danken."

Geknickt blickte Mai von einem zum anderen. "Verdammt, wir sind zu spät. Chriko musste umsonst leiden." Tasuki legte tröstend eine Hand auf ihre Schulter. "Mach dir keine Vorwürfe Mai. Du kannst doch nichts dafür, dass das sie trotz des miesen Wetters weitergereist sind." Mai kämpfte gegen die Tränen der Enttäuschung an, während sie Tasuki ins Gesicht blickte. Seine tröstenden Worte halfen ihr dabei, und als noch Chichiri begann ihr Trost zu spenden, versiegten die Tränen, noch bevor sie geflossen waren. "Tasuki hat Recht, außerdem wussten wir alle, wie klein die Chance war, dass wir ihn noch Rechtzeitig erreichen." Tief atmete Mai durch, und lächelte die Seishi an. "Nun gut, dann nichts wie los nach Nordosten" "Och nö, ich kann und will nicht mehr. Mein Gaul hat schon Blasen an den Hufen, und ich bin fix und alle. Ich brauche jetzt ein Plätzchen wo ich mich die nächsten Tage ausschlafen kann." Gespielte Verzweiflung spiegelte sich auf Tasukis Gesichtszügen wider, als er Mai vorjammerte wie müde er war, und dabei bemerkte sie erst wie erschöpft sie selber war. "Ist ja gut. Wir machen eine kleine Pause, aber dann geht's los hinter Nuriko her." "Ja, das hört sich gut an. Aber wie währe es davor mit einer Kleinigkeit zu essen?" Lautstark machte sich Tasukis Magen bemerkbar, was diesem die Schamesröte ins Gesicht trieb, worüber alle in schallendes Gelächter ausbrachen, was wiederum die vorbeigehenden Menschen dazu veranlasste, die kleine Gruppe mit seltsamen Blicken und Kopfschütteln zu bedenken. Nachdem sie sich wieder Beruhigt hatten blickte sich Mai suchend um, was Tasuki auffiel. Neugierde machte sich in ihm breit. "Mai, was suchst du?" "Seltsam, eben war er noch da." "Wer denn?" "Tama." "Mitsukakes Pelzkugel?" "Er war doch eben noch hier." "Mach dich nicht verrückt. Das Vieh hat eine Begabung unbemerkt zu verschwinden um dann wieder urplötzlich aufzutauchen." Wie um Tasukis Worte zu bestätigen, kam Tama um die nächste Ecke geflitzt, schmeichelte Mai miauend um die Beine, lief den Weg den er gerade gekommen war wieder zurück und maunzte lautstark weiter. "Was ist denn Tama." Sofort lief die Katze zu Mai zurück, nur um dann wieder zurückzulaufen und miauend an der Ecke des Hauses stehen zu bleiben. "Das ist ja wie im Fernsehen. Willst du dass wir dir folgen?" "Miaumiaumiau." "Na gut, wir kommen schon." "Verdammt, ich hab aber Hunger." "Halt die Klappe Tasuki. Es scheint ihm wichtig zu sein." Ohne auf eine Reaktion von Tasuki zu warten lief Mai dichtgefolgt von Chichiri und Hikaru hinter der Katze her. Kaum waren sie um das Eck verschwunden, als auch Tasuki seine Beine in die Hand nahm und ihnen folgte. Tama führte Mai und die Seishi aus der Stadt heraus zu einem nahe gelegenen Fluss. Dort am Ufer lag ein ziemlich großer Lederbeutel, welcher sich beim näheren hinsehen leicht bewegte. Vorsichtig ging Mai noch ein kleines Stück näher, und sah die Kratzspuren, die darauf schließen ließen, dass Tama versucht hatte den Beutel zu öffnen, außerdem vernahm sie darin ein leises jammern. Schnell öffnete sie den Sack und holte drei triefendnasse kleine Kätzchen hervor. "Och seid ihr süß. Wer hat euch denn sowas angetan? Ihr armen Kleinen. Euch ist bestimmt kalt." Hikaru sah Mai mit den Katzen auf dem Arm an, dann lief er zur Stadt zurück. "Hikaru! Wo willst du hin?" "Keine Sorge Mai, ich hole die Pferde, damit du die Kleinen abtrocknen kannst. Bis gleich." Einige Minuten später kam Hikaru mit den Pferden im Schlepptau zurück, und Mai schnappte sich ein Handtuch und rubbelte die Kätzchen trocken. Als sie das Ergebnis betrachtete, blickte sie plötzlich zu Tasuki auf und begann zu lachen. "Was gibt's denn jetzt schon wieder zu gackern?" Mai drückte Tasuki ein Kätzchen mit rötlichem Fell in die Hand. Durch das trockenreiben stand dem Tier das Fell zu Berge. "Na, was denkst du? Der Kleine könnte mit dir Verwandt sein." Bevor Tasuki sich beschweren konnte, trat ein Mann mit gespanntem Bogen aus einem Gebüsch.

"Was habt ihr hier zu suchen?" Noch war der Mann ziemlich weit weg, und musste laut brüllen, um überhaupt von ihnen gehört zu werden. Tasuki zückte den Harisen und stellte sich Kampfbereit vor Mai um sie zu schützen. Auch Chichiri stellte sich schützend vor die Miko, bevor er Tasuki auf die Entfernung aufmerksam machte. "Er ist zu weit weg. Sein Pfeil könnte uns treffen, aber unsere Angriffe würden ihn nur geschwächt erreichen. Wir müssen ihn näher locken, sonst sind unsere Attacken zu anstrengend." Zustimmend nickte Tasuki dem Blauhaarigen zu, als Hikaru sich vor die Beiden stellte.

"Überlasst ihn mir." Hikaru hatte sich seinen Bogen geschnappt und zielte auf den Schützen, der ihm gegenüber stand. Kaum hatte der Fremde seinen Pfeil auf den jungen Seishi abgeschossen, als dieser ebenfalls seinen Pfeil abfeuerte. Hikaru beobachtete den Pfeil des Gegners genau um seinen eigenen Pfeil darauf zu lenken, und sah, wie die Spitze zu vereisen begann. Blitzschnell ließ der Seishi seinen Pfeil brennen, und mit einen lauten zischen trafen die Pfeile zusammen und fielen zu Boden. Ein einziger Blick genügte dem Fremden um zu erkennen, dass sich die Pfeile gegenseitig gestoppt hatten. Hikarus Feuer hatte das Eis getaut, welches aber im letzten Moment das Feuer gelöscht hatte. Schweigend sahen sich die beiden Bogenschützen an, als der Fremde näher kam, bis er nur noch wenige Schritte vor dem Seishi stand. "Du hast eine miserable Technik. Dein Feuer war noch nichtmal stark genug um mein Eis zu tauen und den Pfeil zu verbrennen. Mein Name ist Midorikawa Haruo." Das Funkeln von Midorikawas Augen verriet ihn und zeigte Hikaru, dass die Worte nicht ernst gemeint waren, was seine nächsten Worte auch bestätigten. "Ich bin Kyudo-Sensei und währe sehr erfreut einen Schüler mit solchen Fähigkeiten wie dich zu unterrichten." Ein sehnsüchtiges Funkeln erschien in Hikarus Augen. "Ein Kyudo-Sensei? Ich würde gerne bei euch lernen, aber ich habe momentan andere Verpflichtungen." Mai blickte Hikaru einige Augenblicke an, bevor sie sich in das Gespräch einmischte. "Hikaru, wegen mir musst du das Angebot von Midorikawa-san nicht ausschlagen. Bleib einfach hier und lerne was er dir beibringen kann." "Aber Mai, meine Bestimmung...," "Ist jetzt Nebensache." Mai ließ ihm nichtmal eine Chance seinen Satz zu beenden, und als er etwas erwidern wollte, deutete sie auf die anderen beiden Seishi und sprach weiter. "Außerdem habe ich doch noch die Beiden hier bei mir. Wie du siehst bin ich in den besten Händen." "Seid ihr eine Miko?" Erschrocken sah Mai den fremden Bogenschützen an. Sie war zu perplex um über die Worte des Mannes richtig nachzudenken und nickte bestätigend. Midorikawa lächelte Mai freundlich an, verneigte sich leicht vor ihr und sah sie mit funkelnden Augen an. "Es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen. Ich möchte euch nicht zusehr widersprechen, aber der Junge hat Recht. Es ist seine Bestimmung euch zu Beschützen, und das ist sehr wichtig. Er kann nicht einfach seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen nachkommen." "Natürlich kann er. Es ist nicht schlimm, wenn er uns für die Zeit, die er bei euch lernt verlässt. Wenn er fertig ist, dann kann er ja wieder zu uns stoßen, und ist dann noch stärker." "Macht es dir wirklich nichts aus." "Aber nein. Geh nur." "Aber wie werde ich euch nach Beendigung meiner Lehrzeit wieder finden?" Nun mischte sich Chichiri, der das Gespräch bisher interessiert verfolgt hatte ein. "Ich werde regelmäßig mit dir in Kontakt treten." Hikaru nickte dem Seishi zu und wollte sich eben von der Miko und den beiden Seishi abwenden, um Midorikawa zu folgen, der sich schon einige Schritte entfernt hatte, als Mai den Kyudo-Meister aufhielt. "Ach Midorikawa-san, wartet bitte mal. Könntet ihr mir vielleicht einen klitzekleinen Gefallen tun?" "Gerne. Was soll ich tun?" "Könntet ihr diese drei Kätzchen bei euch aufnehmen?" "Natürlich. Sie werden eine Erinnerung daran sein, dass ich die Suzaku no Miko kennen gelernt habe." Ziemlich verwirrt sah Mai den Mann an, denn sie war sich ganz sicher, dass niemand erwähnt hatte, dass sie die Hüterin des Suzaku war. "Woher wisst ihr, dass ich die Suzaku no Miko bin?" "Eure Seishi sprechen mit dem Dialekt aus Kounan." Erst jetzt fiel Mai auf, dass Midorikawa zwar dieselbe Sprache wie sie sprach, doch einige Silben anders betonte. "Ihr habt ein gutes Gehör." Midorikawa lächelte die Miko freundlich an, erwiderte aber nichts darauf. Dann nahm er Mai die Katzen ab und verlies sie von Hikaru gefolgt in die Richtung, aus der er gekommen war.

Einige Minuten sahen die zurückgebliebenen Hikaru nach, bis Mai das Schweigen brach. "Und was machen wir jetzt?" Bevor Chichiri auf Mais Frage antworten konnte, krähte Tasuki los und verkündete seine Meinung. "Was essen, schlafen und dann weiter reisen." Mai blickte Tasuki schweigend an, der entschlossen zurückblickte, und als sein Magen ein weiteres Mal lautstark den Hunger des Banditen verkündete, begann sie zu lächeln und nickte ihm zustimmend zu. "Gut, dann werde ich aus den Restlichen Lebensmitteln etwas Essbares zaubern. Chichiri, wo willst du denn jetzt hin?" Der angesprochenen Seishi, deutete zu dem Fluss. "Ich wollte nur versuchen einen Fisch für unser Mahl zu fangen." "Gute Idee, aber versuche bitte zwei Fische zu erwischen." Die Beiden lächelten sich gegenseitig an, ihre Blicke schienen bis in die geheimsten Winkel des Innersten ihres Gegenübers zu tauchen, bis Chichiri sich von Mai abwandte, sich unter einen Baum, der am Ufer wuchs, hockte und zu angeln begann. Tasuki der die Zwei während der wenigen Augenblicke beobachtet hatte, setzte sich auf den Stamm eines entwurzelten Baumes und hing grübelnd seinen Gedanken nach.

Währendessen begann Mai das letzte Gemüse aus dem Vorratsbeutel zu putzen und klein zu schneiden. Dann schnitt sie das letzte Fleisch in dünne Streifen. Als sie damit fertig war, wollte sie eigentlich Chichiri fragen, ob er bei Angeln erfolg gehabt hatte, doch als ich Blick auf den noch immer vorsichhin brütenden Tasuki fiel, verschob sie es auf später und ging dafür zu dem rothaarigen Seishi hinüber. Mehrere Minuten vergingen, in denen Mai schweigend vor ihm stand, und dabei versuchte ihm ins Gesicht zu blicken, doch das gelang ihr erst, als sie sich vor ihm ins Gras setzte. Ergebnislos verlief ihr Versuch seinen Blick mit dem Ihrigen einzufangen, denn seiner war auf einen unbestimmbaren, weitentfernten Punkt gerichtet und schien sie einfach zu durchdringen. Mit leiser, besorgt und fragend klingender Stimme sprach sie den Seishi an. "Tasuki? Ist etwas?" "Mai, darf ich dich etwas fragen?" Ihre Blicke begegneten sich und in seinen Augen brannte ein bisher noch nie entflammtes Feuer, welches aber von Verwirrung gedämpft wurde. Mit einem Lächeln erhob sich Mai und setzte sich neben den Seishi auf den Stamm. "Natürlich darfst du." Tasuki blickte gerade aus, wich ihrem fragenden Blick regelrecht aus, als er versuchte seine Gedanken, die ziemlich wild hinter seiner Stirn herumschwirrten, in Worte zu fassen, während Mai schweigend darauf wartete, dass er ihr die Frage stellte. "Was ich dich fragen wollte.., na ja, hast du einen Traum?" "Einen Traum?" "Ja, einen Wunsch, den du dir irgendwann im Leben erfüllen möchtest. Einen Traum halt." Einige Augenblicke überlegte Mai, ob sie den Seishi in ihre Geheimsten Wünsche einweihen sollte. "Hhmm..., eigentlich schon." "Eigentlich?" "Tja, es ist so, dass ich jetzt schon weiß, dass mein Traum niemals Wirklichkeit werden kann. Und wie ist es mit deinem Traum?" Ein beschämtes Lächeln erschien auf Tasukis Zügen als er darauf antwortete. "Mein Traum wird dir etwas seltsam vorkommen, denn ich wünsche mir eine..., eine Familie." Das Blut schoss in Tasukis Wangen und färbte diese tiefrot, während Mai erstaunt über seine Worte nachdachte. <Eine Familie? Wo er doch so ein Frauenfeind ist. Aber vielleicht ist das ja nur eine Fassade.> Da Tasuki noch immer beschämt schwieg, versuchte Mai das Gespräch am Laufen zu halten, denn nun war ihre Neugierde geweckt, und bevor die nicht gestillt war, würde sie nicht aufhören. "Eine Familie also. Das wird wahrscheinlich ziemlich schwierig, wo du doch solch eine Abneigung gegen Frauen hast." "Weißt du, so wie Chichiri seine Maske benutzt, hinter der er seine Nabe und auch seine wahren Gefühle versteckt, so verberge ich mich hinter dieser Abneigung, denn tief in meinem innersten, denke ich zumindest, finde ich bestimmte Frauen unwiderstehlich." "Dann wird es langsam Zeit, dass du die Maske abnimmst, und nach der richtigen Frau Ausschau hältst." "Ich dachte, dass ich sie schon gefunden habe, aber ich habe mich wohl getäuscht." Das erste Mal, seit sie dieses Gespräch begonnen hatten, blickte Tasuki Mai an, wobei ihr ziemlich unwohl in ihrer Haut wurde, denn es schien ihr, als könnte er ihr bis in den tiefsten, verborgendsten Punkt ihrer Seele blicken. "Tasuki..., ich..," "Du brauchst jetzt nichts zu sagen. Ich weiß es auch so. Den Blick den ihr euch zuvor zugeworfen habt, den konnte man nicht missverstehen. Du..., du liebst ihn wohl sehr." Eigentlich war das mehr eine Feststellung als eine Frage, dennoch antwortete Mai, denn es war für sie eine große Erleichterung, endlich mal mit jemandem über ihre Wahren Gefühle sprechen zu können. Sie wandte sich zwar von Tasuki ab, und setzte sich rittlings auf den Stamm, doch nur um Chichiri, der noch immer am Fluss saß und angelte, im Auge zu behalten, damit er nicht zufällig ihr nächsten Worte mithören konnte. "Du hast vollkommen Recht. Ich bin über beide Ohren in ihn verliebt. Meine Mutter sagte einmal, dass jeder Mensch einen ihm vom Schicksal zugewiesenen Partner hat, und nur diesem einen Mensch kann man die Gefühle entgegenbringen, die jeder als wahre Liebe kennt. Auch du hast irgendwo irgendjemand, die nur darauf wartet, dass du sie findest." "Denkst du wirklich, dass Chichiri dein vom Schicksal bestimmter Partner ist?" "Weshalb nicht?" "Immerhin kommst du aus einer anderen Welt." "Vielleicht ist es aber auch vom Schicksal bestimmt, dass ich hier bin, und die Aufgabe der Suzaku no Miko erfülle." Schweigend dachte Tasuki über Mais Worte nach. "Tasuki, das Gespräch bleibt aber unter uns. Chichiri darf nie erfahren, dass ich andere Gefühle als wie die für einen Bruder für ihn hege. Versprochen?" "Klar, außerdem muss nicht jeder Erfahren was ich dir soeben anvertraut habe." "Pssst, er kommt." Chichiri kam gerade mit einigen Fischen zu den Beiden zurück. Mit einem strahlenden Lächeln zeigte er Mai seinen Fang. "Hier, es sind sogar mehr als zwei geworden." "Super. Wenn's ums Angeln geht, bist du einfach der Größte." "MAI!!! Du dummes Huhn, kannst du denn nicht auf unser Essen aufpassen?" Tasukis plötzlicher Aufschrei ließ Mai herumwirbeln und, nun sah sie den wütenden Seishi, mit einem erschrockenen Blick an. "Sag mal spinnst du Tasuki? Warum plärrst du mich so an?" "Das verfluchte Fellknäul hat das letzte Fleisch aufgefressen." "WAS? Tama du Mistvieh, das kann doch nicht wahr sein. Da passt man mal einen Augenblick nicht auf und dann so etwas." Panisch sauste die Katze zu Chichiri, sprang auf seine Schulter und verkroch sich unter seiner Kesa, während der Seishi versuchte Mai und Tasuki daran zu hindern, das arme Tier als Fleischersatz zu benutzen. "Beruhigt euch doch. Tama hatte halt Hunger. Außerdem haben wir jetzt genug Fisch um satt zu werden. Das bisschen Fleisch hätte da nichts rausgerissen." Beleidigt fauchte Tasuki seinen Gegenüber an. "Ich hab auch Hunger. Trotzdem hab ich euch nichts weggefressen." Mit einem boshaften grinsen begann Mai an dem Rotschopf herumzusticheln. Sie wusste zwar, dass sie jetzt ungerecht sein würde, doch sie ließ sich nicht einfachso von dem Seishi zusammenputzen, schließlich hätte er selber auch einbisschen aufpassen können. "Dafür frisst du nachher umso mehr." "Mai, Tasuki. Jetzt ist nicht die Zeit zum streiten." "Was soll denn das schon wieder heißen?" "Genau das was ich gesagt habe." Chichiri gar nicht beachtend, und nicht mehr daran denkend, dass sie vor wenigen Minuten noch friedlich nebeneinander gesessen waren, warfen sich die Beiden mal wieder die schlimmsten Beleidigungen, die ihnen einfielen, an den Kopf. Einige Augenblicke sah Chichiri den beiden schweigend zu, doch dann begann er zu lächeln, entfachte ein Feuer und begann zu kochen. <Die Beiden sind unverbesserlich. Doch würden sie sich nicht alle Augenblicke in den Haaren liegen, dann müsste ich mir ernste Sorgen um sie machen.>

Der Duft von gedünstetem Fisch und Gemüse schwängerte die Luft und stieg den Beiden Streithähnen in die Nase. Da ihnen eh langsam die Ideen ausgingen, beendeten sie ihre Streitigkeiten und versuchten dem Geruch auf die Spur zu kommen. "Das riecht lecker. Hab ich einen Kohldampf." "Seltsam, ich bin doch noch überhaupt nicht zum Kochen gekommen." Verwirrt blickten Tasuki und Mai sich gegenseitig an, wendeten sich gemeinsam ganz langsam um und blickten fragend zu Chichiri, der den Beiden zulächelte und auf den Kessel deutete, der über den Glutresten des Feuers hing. "Los kommt, sonst wird es wieder kalt." Verblüfft blickte Mai zu Tasuki, der ebenso zu ihr zurück blickte, bevor er ihr die nächsten Worte zuraunte. "Seit wann kann der denn kochen?" "Was weiß denn ich?" "Ist auch egal. Hauptsache man kann's essen." Etwas zögerlich setzten sich die beiden zu dem Mönch und aßen den ersten Bissen mit gemischten Gefühlen, doch zu ihrem erstaunen war es ein vorzügliches Mahl. "Chichiri, sag mal, wo hast du so gut kochen gelernt?" Chichiri lachte bevor er Mai antwortete. "Ich habe es nirgends gelernt, doch wenn man so wie ich immer auf reisen ist, da lernt man es einfach, denn nicht immer wenn der Hunger übermächtig wird ist ein Gasthaus oder eine freundliche Familie griffbereit. Außerdem kann nicht jede Miko kochen." Nun lachte Mai kurz auf, bevor sie weiter sprach. "Ab jetzt wirst du immer kochen. Du kannst es viel besser als ich." "Du schmeichelst mir, doch solltest du es noch einmal überdenken, denn ich kann nur dieses eine Gericht." Ohne etwas darauf zu erwidern brach Mai in schallendes Gelächter aus, in das Tasuki und Chichiri mit einstimmten. Nachdem sie fertig gegessen hatten setzte sich Mai wieder zu dem Baumsstamm, auf dem sie zuvor mit Tasuki gesessen hatte, nur jetzt saß sie nicht darauf, sondern davor und lehnte sich mit dem Rücken an den Stamm. Tama kam zu ihr und rollte sich schnurrend auf ihrem Schoß zusammen und schlief ein. Sie unterdrückte ein gähnen, als sich Chichiri zu ihr setzte. "Und was tun wir jetzt?" Müde blickte Mai den Seishi an, bevor sie kraftlos die Schultern hob. Die bisherige Hetzjagd nach Nuriko und der sinnlose Streit mit Tasuki hatten sie ziemlich erschöpft, und bevor sie noch irgendetwas erwidern konnte, rutschte sie ein wenig näher an den Seishi ran, bettete ihren Kopf an seine Schulter und schlief ein, was ihr die beiden Seishi, die ebenso erschöpft waren, gleich taten.

Erst am nächsten Morgen wachte Chichiri erfrischt auf. Während sie geschlafen hatten hatte Mai es sich bequem gemacht, und nun lag sie neben dem Seishi und hatte ihren Kopf auf seinen Schoß gebettet. Vorsichtig strich er ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, und blickte sie einfach nur an, bis er von Tasuki angesprochen wurde. "Morgen Chichiri. Na, woran hast du eben gedacht?" "Guten Morgen Tasuki. An nichts Besonderes." "Wolltest du sie vielleicht...," "Nein." "Ach, jetzt sein nicht so ernst. Ich wollte dich doch nur Ärgern. Ich weiß doch dass du so etwas nie tun würdest." Schweigend blickten sich die beiden Seishi an und machten sich Gedanken. <Wieso streitet er noch immer alles ab? Will er Mai damit schützen? Ich blick da einfach nicht durch. Tama und Miaka haben sich total anders benommen. Dabei könnte Chichiri mir doch alles erzählen. Schließlich bin ich sein Freund und außerdem ist es doch ganz offensichtlich, dass er sie mehr als nur mag.> <Tasuki, wenn du wüstest. Ich habe meine Gründe, aber du würdest es wahrscheinlich nicht verstehen. Sie wird meine Gefühle nicht erwidern, und ganz bestimmt nicht, wenn ich sie bedränge, oder den selben Fehler mache wie an jenem Abend.> "Chichiri, was hast du? Du siehst aus als würdest du dir andauernd über etwas Sorgen machen." "Es ist nichts." "Chichiri, erzähl das jemand anders, aber nicht mir. Ich kenne dich schon lange genug um zu erkennen wenn du irgendetwas herunterspielst." "Glaub mir, es ist nichts Besonderes." "Es hat mit Mai zutun, stimmt's?" "Wenn ich dir verspreche, dass wir später darüber sprechen, gibst du dann endlich Ruhe?" "Ok, wir reden drüber, wenn Mai nicht zuhört." "Danke." Minuten vergingen, in denen keiner der Seishi ein Wort sagte. Das erste Wort erklang erst wieder als Mai erwachte. Müde rieb sie sich die Augen, wuschelte sich durchs Haar, sah sich kurz um, lief rot an und setzte sich schnell auf, während Tasuki mit einem strahlenden lächeln loskrähte. "Einen wunderschönen Guten Morgen!" "Morgen Tasuki, morgen Chichiri. Was ist denn los?" Fragend blickte der Bandit sie an. "Was sollte schon los sein." "Ich weiß nicht genau, aber ihr seid irgendwie seltsam." Einige Sekunden verstrichen bevor Tasuki begann ihr zu widersprechen. "Wenn hier jemand seltsam ist dann du. Hast du gestern was getrunken?" Nun blickte Mai Tasuki fragend an, während er ein grinsen unterdrücken musste. "Nein, wieso?" "Weil du Gespenster siehst. Weder Chichiri noch ich sind seltsam, oder haben irgendein Problem." Mai grinste den Seishi frech an. "Ist ja gut. Ich habe es verstanden." Mit einem Lächeln wandte sich Mai nun an den bisher schweigenden Seishi. "Nun sind wir ausgeruht, also nichts wie los und hinter Nuriko her." "Warte einen Augenblick. Wie währe es, wenn wir zuerst eine Kleinigkeit Frühstücken, bevor wir aufbrechen?" Kurz dachte Mai über Chichiris Worte nach, bevor sie zustimmend nickte. "Ok, ich richte eine Kleinigkeit her." Mai öffnete den Vorratsbeutel, blickte hinein, schloss ihn wieder und legte ihn mit einem beschämten Lächeln zu Seite. "Was ist?" "Es tut mir leid, aber er ist leer. Ich bin Gestern gleich nach dem Essen eingeschlafen und habe dadurch weder Obst noch sonst irgendetwas sammeln können." "Mach dir nichts daraus, dann gehen Tasuki und ich eben auf Jagd und du suchst ein bisschen Obst." "Geht in Ordnung. Wir treffen uns später dann hier wieder." Die beiden Seishi nickten und gingen los, während Mai ihnen kurz nachsah und dann in die entgegengesetzte Richtung ging.

Schweigend gingen die beiden Seishi nebeneinander her. Kurz blickte Tasuki Chichiri von der Seite an, dann blickte er wieder auf den Weg der vor ihm lag. Einige Male wiederholte er es, bis Chichiri stehen blieb und den Banditen ernst anblickte. "Was gibt es Tasuki?" "Na ja..., also.., es ist...," "Nun sag schon. Was möchtest du?" "Tja..., Mai ist gerade nicht da, und ich dachte, dass du dich mir vielleicht jetzt anvertrauen würdest, aber wenn du nicht willst, zwingen kann ich dich ja schlecht." Tasuki grinste während Chichiri nur noch langsam den Kopf schüttelte. "Tasuki, Tasuki. Willst du es wirklich wissen? Möchtest du wirklich wissen, was mich beschäftigt?" Bestätigend nickte Tasuki dem Anderen Seishi zu, und dieser fuhr mit leiser, beinahe peinlich berührter Stimme fort. "Erinnerst du dich noch an den Tag nach deinem Geburtstag?" "Wie könnte ich den vergessen? Solche Kopfschmerzen wie an diesem Tag hatte ich lange nicht mehr." Ein leichtes Lächeln huschte über Chichiris Lippen, als er mit auf den Boden gerichteten Blick weiterging und weitersprach. "Denkst du, dass du meine wahren Gefühle zu der Miko kennst?" Ein breites Grinsen erschien auf Tasukis Gesicht, welches aber schnell wieder tiefster Ernsthaftigkeit platz machte. "Klar. Du bist in sie mindestens so verschossen wie Tama in Miaka. Aber ich verstehe nicht, wieso du ein solches Geheimnis darum machst." "Es begann am Morgen nach deinem Geburtstag. Ich habe Mai an diesem Tag meine Gefühle gebeichtet, doch sie meinte, dass sie mich nur wie einen Bruder lieben würde. Ich habe mir eingeredet, dass ich es akzeptiere. An dem Tag hatte sie sich bei einem Spaziergang verlaufen und wurde von Chiriko zurückgebracht." "Ach genau, das war ein fürchterlicher Abend, hast du mich genervt." Ohne auf Tasuki zu achten sprach Chichiri weiter. "Ich wollte sie eigentlich Fragen, ob sie vergessen hatte, dass wir uns um sie Sorgen, doch sie hat so bitterlich geweint, dass es mir im Herzen wehgetan hat, ich..., ich habe ihre Schwäche schamlos ausgenutzt und sie..., sie...," Chichiri schwieg betreten, doch nun wollte Tasuki die ganze Wahrheit wissen, und bohrte weiter. "Was ist passiert Chichiri? Du wirst doch nicht...," Tasukis Stimme klang beinahe drohend, so dass Chichiri erschrocken seinen Blick vom Boden losriss und den Banditen direkt ansah. "Nein, wo denkst du hin. So weit währe ich nie gegangen. Ich..., ich habe sie geküsst." "WAS?? Du hast sie geküsst? Warum? Warum hast du das getan?" Sein Blick wanderte betreten über den Weg vor ihm, während er noch immer über den Grund nachdachte. Obwohl er das schon sooft getan hatte war er nie zu einem Ergebnis gekommen, und so war es auch dieses Mal wieder. "Ich..., es..., ich weiß es auch nicht." "Aha. Und weiter? War Mai sehr sauer?" Ein verständnisloses Lächeln erschien auf dem Gesicht des Seishi bevor er auf die Frage antwortete. "Ich verstehe es selbst nicht, aber sie hat mir vergeben. Sie wollte unsere Freundschaft nicht wegen einem Kuss beenden." Tasuki war sich schon sicher, dass er Mais Beweggrund kannte, doch den verschwieg er. Stattdessen versuchte er eine nicht ganz sinnlose, standardmäßige Antwort zum Besten zu geben. "Ja, so ist unsere Miko. Ihre Freundschaft mit uns Seishi ist ihr scheinbar das wichtigste." Leicht nickte Chichiri, bevor er zu einer Erklärung ansetzte. "Außer uns hat sie keine Freunde. Das ist auch der Grund weshalb ich meine wahren Gefühle verberge. Ich möchte sie nicht bedrängen. Außerdem hat sie in mir einen Hoffnungsschimmer gepflanzt, und den möchte ich nicht im Keim ersticken." "Einen Hoffnungsschimmer?" "Sie sagte dass sie mich noch nicht lieben könnte, dass sie Gründe dafür hätte." Die Arme vor der Brust verschränkt und den Blick auf den Weg geheftet dem sie folgten grübelte Tasuki über die Situation der Beiden nach. <Das war doch schon ein wink mit der Keule. Wieso kommt er denn nicht darauf, dass sie auch ihn liebt. Sonst ist er doch auch nicht so. Die beiden sind einfach Strohdoof wenn es um ihre Gefühle geht. Würden beide ihre wahren Gefühle zugeben und gemeinsam durchleben währe alles gut. Ich bräuchte Chichiri jetzt nur von dem gestrigen Gespräch mit Mai erzählen, aber ich kann nicht, denn ich habe ihr mein Wort gegeben. Also muss ich weiterhin zusehen. Scheiße, das ist mindestens so schlimm als wenn ich direkt betroffen währe, denn es ist schrecklich Mai wegen der Situation in der sie steckt, so leiden zu sehen, und Chichiri leidet mindestens genauso. Ist auch nicht schöner anzusehen.> Selten hatte Chichiri Tasuki so ernst erlebt wie in diesem Augenblick, in dem er seinen Gedanken nachhing. Es schien ihm, als würde er sich sein Problem sehr zu Herzen nehmen. "Tasuki, woran denkst du gerade?" Aus seinen Gedanken gerissen sah er Chichiri ernst an, und überlegte wie er diese in wenige Worte fassen könnte, bevor er ihm antwortete. "Dass du in einem riesen Schlamassel steckst, aus dem du nur aus eigener Kraft herauskommen kannst. Und ich deshalb nicht helfen kann." Mit einem Lächeln legte Chichiri seine Hand auf Tasukis Schulter. "Du irrst dich Tasuki. Du hast mir schon geholfen. Mir geht es schon viel besser, jetzt wo ich mich dir anvertraut habe. Vielen Dank, doch ich möchte dich noch um einen Gefallen bitten. Erwähne dieses Gespräch nicht Mai gegenüber." "Ist klar. Es könnte ihr ja peinlich sein, dass ich von dem Kuss weis." Mit einem seltsamen Blick sah Tasuki den anderen Seishi an, bevor er weitersprach. "Ach, bevor ich es vergesse, habt ihr nicht am Morgen danach behauptet es währe nichts passiert? Ist ein Kuss etwa nichts?" Das schelmische Grinsen überführte Tasuki und Chichiri überging seine letzte Bemerkung einfach. "Jetzt lass uns jagen. Mai wird schon auf uns warten und wir haben noch gar nichts gefangen." Tasuki nickte ihm zustimmend zu und während der restlichen Jagd schwiegen die beiden Männer. Als sie zum Lager zurückkamen, trafen sie auf eine ziemlich nachdenkliche Mai. Den Beiden Seishi lag die gleiche Frage auf der Zunge, doch während Chichiri schweigend darauf wartete, dass Mai sich ihnen anvertraute, platzte Tasuki, ungestüm wie er nun mal war, sofort los. "Was ist los? Du machst ein Gesicht, als hättest du Sorgen." Ein leichtes Lächeln huschte über Mais Gesicht bevor sie antwortete. "Ich habe eben an Mitsukake und Chiriko gedacht. Ob es ihnen gut geht und Chiriko wieder gesund ist?" "Weshalb sagst du das denn nicht einfach? Ich stelle eine Verbindung zu Mitsukake her und dann kannst du ihn selber fragen." Noch bevor Mai irgendetwas erwidern konnte hängte Chichiri sein Kesa an einen Ast, klebte einen kleinen Zettel auf dem seltsame Schriftzeichen geschrieben waren daran und murmelte einige unverständliche Worte, worauf Mitsukakes Gestalt erschien. Total verblüfft blickte Mai in das Gesicht des großen Seishi. "Mitsukake?" Mindestens ebenso verblüfft wie die Miko blickte Mitsukake zurück. "Mai, was gibt es denn?" "Ich..., ich habe mir Sorgen gemacht. Darum hat Chichiri diese Verbindung erstellt. Wie geht es euch? Ist Chiriko wieder fit?" "Chiriko ist wieder auf den Beinen. Morgen brechen wir dann auf und folgen euch. Wir werden einen anderen Weg wie ihr nehmen und treffen uns dann im Dorf Makan. Das ist nahe der Grenze nach Sairou." "Das ist super, wenn wir vor euch in..., wie hieß das Dorf?" "Makan." "Genau. Also, wenn wir vor euch dort sind werden wir auf euch warten. Vielleicht haben wir ja Glück und ihr könnt bei unserem Zusammentreffen Nuriko begrüßen." "Das währe schön." "Mai, könntest du dich bitte Einbisschen beeilen? Diese Art von Verbindung ist ziemlich schwierig." "Ok. Mitsukake, ich muss Schluss machen. Passt auf euch auf. Wir sehen uns dann in Makan." Mitsukake nickte, und Chichiri unterbrach erschöpft die Verbindung.

"Alles klar Chichiri?" "Ja, es war nur etwas anstrengend." "Das ist seltsam. Mit Tai-Itsu ist es doch auch nicht so anstrengend. Oder etwa doch?" "Nein ist es nicht, aber da habe ich den Spiegel als Hilfsmittel. Außerdem unterstütz mich Tai-Itsu-sama immer einwenig." "Achso. Aber du hast ja noch Zeit dich auszuruhen, während ich das Frühstück herrichte." Mit einem Lächeln auf den Lippen begann Mai die gesammelten Lebensmittel zu ,zerkleinern, während Tasuki das Fleisch herrichtete und Chichiri es sich unter einem Baum bequem machte. Sein Blick ruhte auf Mai, die sich während sie kochte mit Tasuki unterhielt und des Öfteren zusammen mit dem Banditen zu lachen begann. Das leichte Stechen, das die Eifersucht in seiner Brust hinterließ, ignorierte er einfach, während er sich seinen Gedanken zuwandte. <Zuerst streiten sie, und dann sind sie wieder die besten Freunde. Es ist immer wieder erstaunlich. Tasuki war irgendwie seltsam. Irgendetwas war bei unserem Gespräch seltsam, aber ich komme einfach nicht darauf.> Mai spürte seine Blicke regelrecht auf der Haut, und kurz bevor sie glaubte platzen zu müssen, hob sie ihren Blick und sah zu Chichiri hinüber. Das Lächeln konnte sie sich nicht verkneifen als sie sah, dass er sie wie ein ertapptes Kind anblickte. "Wie geht es dir Chichiri?" "Danke, es ist alles wieder in Ordnung." "Super, dann komm rüber. Das Frühstück ist gleich fertig." Der Seishi nickte, erhob sich von seinem Platz und ging die wenigen Schritte zu den Beiden hinüber. Es wurde ein sehr harmonisches, beinahe schon albernes Frühstück, denn alle Drei unterhielten sich und lachten dabei über jede Kleinigkeit miteinander.

Nachdem sie alles zusammengepackt hatten, ritten sie weiter. Sie kamen zu einem Wald, wo sich die Strasse gabelte. Der linke Weg schien am Waldrand entlangzuführen, während der rechte in den Wald hineinführte. Fragend blickte Mai die Beiden Seishi an. "Und wohin jetzt?" Schweigend blickten die Seishi Mai an. Ratlos zuckte Tasuki die Schultern, während Chichiri wieder einmal versuchte sich die Karte des Landes ins Gedächtnis zu rufen. Unschlüssig blickte er auf den linken Weg. "Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube wir müssen hier entlang. Dieser Weg müsste genau nach Jokai führen." Verwirrt blickte der Rotschopf seinen Gegenüber an, denn er war sich nicht sicher, ob er es wirklich in Chichiris Stimme gehört hatte. Diese Unsicherheit, als ob er nicht wüsste wo sie sich befanden, deshalb entschied er sich dazu, ihn einfach zu fragen. "Sicher?" "Nein." Chichiris Antwort bestätigte Tasukis Verdacht, doch dieses Mal machte es ihn nicht stolz, dass er Recht gehabt hatte, doch er schwieg und ritt stur in die Richtung in die Chichiri gedeutet hatte. Mai folgte ihm schweigend, während Chichiri ein weiteres Mal auf den Weg vor ihm blickte. <Verdammt, ich weiß es nicht. Müssen wir nun durch den Wald, oder nicht. Ich hoffe ich habe Recht, wenn wir am Waldrand entlang reiten.> Mai rief ihm etwas zu und riss ihn dadurch aus seinen Gedanken. "Chichiri, wo bleibst du denn?" "Ich komme schon." Der Mönch trieb sein Pferd an und galoppierte das Stück, das ihn von den anderen trennte. Die nächsten beiden Tage ritten sie ohne, dass sie irgendein Zeugnis dafür entdecken konnten, dass es hier in der Nähe Menschen gab. Während dieser Tage hatte Mai es sich wieder angewöhnt gleich nach dem Frühstück ein wenig mit Chichiri zu meditieren, damit sie für das Schwerttraining mit Tasuki fit wurde. Als Mai am Morgen des dritten Tages nach der Wegentscheidung erwacht bot sich ihr ein sehr seltenes Bild. Tasuki stand rot vor Zorn vor Chichiri und brüllte ihn an, während dieser entweder schwieg oder ganz Ruhig auf den Banditen einredete. Die Beiden standen etwas abseits, so dass Mai ihre Worte nicht verstand doch so sauer wie Tasuki war, musste es etwas ernstes sein. Langsam ging sie auf die beiden Seishi zu, doch nachdem sie wenige Schritte auf sie zugemacht hatte, wandte sich Chichiri zu ihr um, und lächelte ihr zu. "Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?" "Ja, danke. Was ist denn los?" "Nichts, wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit." "Klein? Tasuki sieht aus als würde er gleich in die Luft gehen." "Tasuki hat sich nur etwas aufgeregt. Haben wir dich etwa geweckt?" "Nein habt ihr nicht. Könnte ich jetzt erfahren, was genau los war?" Nun mischte sich Tasuki, der bisher beleidigt abseits gestanden war, ein. "Es war nichts. Du kennst mich ja, sobald mir etwas nicht passt, platzt mir der Kragen. Mach dir darüber mal keine Sorgen. Meditier ein wenig mit Chichiri, und dann lass uns trainieren. Ok?" "Klar, aber wollen wir nicht erst eine Kleinigkeit essen?" "Also ich habe momentan keinen Appetit." "Was ist mit dir Tasuki? Bist du krank?" "Nee bin ich nicht. Aber irgendwie habe ich eben noch keinen Hunger. Vielleicht Später" "Na gut. Und was ist mit dir Chichiri? Hast du auch keinen Appetit?" "Tut mir leid, Später. Jetzt schau nicht so. Es hat nichts mit deinen Kochkünsten zutun." "Das ist es nicht, aber ihr habt doch etwas. Wieso wollt ihr es mir nicht sagen? Es muss doch schon ziemlich schlimm sein, wenn ihr euch streitet." "Mai, es ist nicht so schlimm wie du dir denkst." Chichiri bedachte Tasuki mit einem Blick, der ihn auffordern sollte auch etwas dazu zu sagen, was dieser auch tat. Er ging auf den blauhaarigen zu, legte ihm einen Arm um die Schultern und wuschelte durch das kurze Haar. "Was soll schon sein? Wir sind doch ein Herz und eine Seele. Kein Grund, dass du dir Sorgen machst." "Tasuki, lass den Unfug." "Unfug? Ich zeige Mai doch nur wie sehr ich dich mag, und du meinst das sein Unfug? Das hätte ich nie von dir gedacht." Mit einem gespielt beleidigten Gesichtsausdruck, ließ Tasuki den anderen Seishi los und ging mit hängenden Schultern einige Schritte weg, welche Chichiri schnell überbrückte. "Tasuki, jetzt spiel nicht den beleidigten und über das andere Thema sprechen wir später." "Klar. Chichiri, Tschuldigung, dass ich so laut geworden bin." "Kein Problem, ich weiß ja von wem es kam." "Sag mal, soll ich unbedingt mal ernst machen?" Tasuki zog seinen Harisen und fuchtelte damit unter Chichiris Nase herum, dieser begann zu lachen und hob abwährend die Hände. "Lieber nicht." Nun fiel auch Tasuki ein, während Mai die Seishi nur verständnislos anblickte. Sie verstand nun nichts mehr. <Da werd einer Schlau. Zuerst streiten sich die Beiden und nun ist wieder alles in bester Ordnung. Vielleicht ist es doch nicht so schlimm wie es zuerst aussah.> Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen als Chichiri sie am Arm berührte. "Wollen wir jetzt meditieren?" "Klar."

Während Chichiri innerhalb weniger Augenblicke seinen Geist gesammelt hatte schaffte es Mai nicht ihre Gedanken zusammen zuhalten. Nach einigen Minuten gab sie auf, blieb aber neben Chichiri sitzen und beobachtete ihn schweigend. <Verdammt, war es etwa wirklich nicht so schlimm? Wie schafft er es nach einem Streit so ruhig zu sein, dass er nach so kurzer Zeit in die Meditation versinken kann. Das könnte ich nie. Vielleicht muss ich Ruhiger werden, und nicht alles so eng sehen.> So vertieft in ihre Gedanken bemerkte Mai überhaupt nicht, dass Chichiri seine Meditation beendet hatte und sie musterte. Deshalb schreckte sie hoch, als er sie ansprach. "Was ist los mit dir? Denkst du noch immer über den Streit nach?" "Ja, bisher habe ich Tasuki erst einmal so erlebt, und da hatte er einen ziemlich guten Grund. Dass Tasuki und ich uns sooft streiten ist nicht verwunderlich. Wir ähneln uns in einigen Dingen, aber dass Tasuki sich mit dir streitet ist sehr seltsam." "Und jetzt willst du den Grund für unsere Meinungsverschiedenheit wissen." "Ja." "Gut. Es war so. Tasuki war schon ziemlich ungehalten als ich aufwachte. Er meinte, ich sei ein Volltrottel, wisse noch nichteinmal wie wir nach Jokai kommen, geschweige denn nach Makan." "Und dann?" "Weiter kam er nicht, denn du bist aufgetaucht." "Wenn er meint du hättest keine Ahnung, dann soll er uns halt nach Makan bringen." "Reg dich nicht auf. Du weißt doch Tasuki ist ziemlich aufbrausend, und meint es meistens nicht so." "Wieso verteidigst du ihn noch? Er hat dich beleidigt." "Beleidigt?" "Ja, ich finde Volltrottel ist eine Beleidigung." Chichiri lachte, bevor er etwas darauf erwiderte. "Ich weiß ja wer es gesagt hat." "Du bist viel zu nett zu ihm. Wasche ihm doch mal den Kopf. Er braucht das hin und wieder." "Das kannst du ja tun." "Worauf du dich verlassen kannst." Mai wandte sich von Chichiri ab und blickte zu dem Banditen hinüber. "Tasuki, zieh dich warm an, beim Training gibt's eine auf den Deckel." In Mais Augen loderte ein Feuer, das Chichiri eine leichte Gänsehaut über die Haut ziehen lies. "Mai, sein nicht so streng mit ihm. Schließlich bin ich mir wirklich nicht sicher ob wir dem Richtigen Weg folgen." Mit einem aufmunternden Lächeln zwinkerte Mai dem Seishi zu. "Du wirst uns schon ans Ziel bringen. Ich vertraue dir." Mit diesen Worten erhob sich Mai, schnappte sich ihr Schwert und ging zu Tasuki, der etwas weiter entfernt unter einem Baum lag und döste. "Hey Tasuki, lass uns anfangen." Langsam öffnete der Bandit die Augen und sah Mai an. "Warum hast du es denn so eilig?" "Wir wollen weiter. Je schneller wir beginnen umso schneller sind wir fertig." "Wir können es auch ganz bleiben lassen." "Das könnte dir so passen." Mai nahm ihr Schwert in beide Hände und stellte sich in Kampfposition bereit. "Los, hoch mit dir. Beweg deine müden Knochen. Jetzt gibt's eine Abreibung." "Mai, was ist los? Bist du sauer?" "Wie konntest du ihn einen Volltrottel nennen?" "Ach das ist es. Ich habe mich doch schon bei Chichiri entschuldigt. Und jetzt sage ich es dir auch noch mal. Ich hab es nicht so gemeint, wie es sich angehört hat." "Warum hast du dich überhaupt so aufgeregt?" "Seit Tagen haben wir nicht eine Spur entdeckt dass hier Menschen leben. Ich hab mich darüber aufgeregt, hab Chichiri angebrüllt, und mich danach total mies gefühlt." Schweigend blickte Mai den rothaarigen Seishi, der mit einem sehr zerknirschten Gesichtsausdruck vor ihr stand, an, begann dann aber zu lächeln, ließ das Schwert sinken und ging die letzten Schritte auf ihn zu. "Ach Tasuki. Du bist echt unverbesserlich. Sag mal, wie lange kennt ihr euch denn eigentlich?" "Och schon ein paar Jahre. Als Miaka die Miko war. Das ist jetzt schon,... hhmm..., etwa 5 Jahre her." <Fünf Jahre, eine lange Zeit. Kein Wunder, dass Chichiri ihm so etwas nicht übel nimmt.> "Was ist denn jetzt. Wollen wir jetzt etwas trainieren?" "Sowieso." "Ach Mai, bist du noch sauer?" "Nein, bin ich nicht, aber geh nachher zu Chichiri. Ich bin mir sicher, auch wenn er es nie zugeben würde, dass deine Worte ihn in seinem Innersten verletzt haben." "Ich wollte mich nachher eh bei ihm richtig entschuldigen." Mai hob ihr Schwert und stellte sich wieder in Position, während Tasuki seinen Harisen zog und sie angriff.

Nachdem sie ihr Training beendet hatten saßen sie sich schwer atmend am Boden gegenüber. Schweigend versuchten sie wieder zu Atem zu kommen, und nach wenigen Minuten ging es Mai wieder so gut, dass sie das Schweigen brach. "Sag Mal Tasuki. Was war der eigentliche Grund?" "Ich weiß nicht was du meinst. Drück dich deutlicher aus." "Wieso genau bist du so ausgerastet? Ich habe nachgedacht, und dein Grund, dass wir seit Tagen niemanden gesehen haben, kommt mir irgendwie fadenscheinig vor. Wir sind schon öfter durch menschenleere Gebiete gereist, und das ohne, dass du Chichiri zur Schnecke gemacht hast." Ein leichtes Grinsen umschmeichelte Tasukis Lippen bevor er ihr eine Antwort gab. "Ich wurde ertappt. Es ist nicht deswegen. Sieh mal in unseren Proviantbeutel. Der ist bis auf ein paar Wurzeln leer, hier gibt es nichts zu sammeln oder jagen. Nur dieses ewige Gras und nichtmal Menschen von denen wir uns etwas erbetteln könnten. Denn unser Geldvorrat ist schon sehr zur Neige gegangen. Wir besitzen nur noch 8 Mon, und damit kommen wir nicht mehr weit. Wir sitzen in einer verzwickten Situation. Wenn wir bis Morgen kein Dorf erreichen, oder zumindest einen Wald, dann sehe ich schwarz." "Das wird schon. Wir werden es schaffen. Ich weiß es. Auch wenn Chichiri nicht sicher ist ob wir den Richtigen Weg folgen, ich bin es, denn er hat einen besonderen Instinkt, wenn es darum geht, und ich vertraue ihm. Auch wenn wir Morgen niemanden treffen, ist das nicht schlimm. Wir werden es auf alle Fälle nach Jokai und danach nach Makan schaffen." Schweigend lies Tasuki Mais Worte auf sich wirken. "Du hast Recht, bisher haben wir alles geschafft." Tasuki erhob sich und verlies Mai, die ihm nachblickte. Etwas zögerlich ging er zu Chichiri, und stellte sich vor ihn. Fragend blickte der ältere Seishi den Rotschopf an. "Was gibt es Tasuki? Seid ihr schon fertig mit dem Training?" "Ja, wir haben das Training beendet. Ich..., wollte dir nur etwas sagen." Schweigend wartete Chichiri darauf, dass Tasuki weitersprach. "Es tut mir so leid. Ich fühle mich so mies. Ich hatte keine Berechtigung, dich zu beschimpfen und dich für alles verantwortlich zu machen. Es tut mir so leid." Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über Tasukis Wange, was Chichiri wieder einmal zeigte, dass dieser aufbrausende Seishi eigentlich sehr sensibel war. Ein Lächeln zierte Chichiris Lippen bevor er den anderen Seishi zu trösten begann. "Tasuki, so schlimm wie du es machst war es doch überhaupt nicht. Eigentlich hast du doch Recht. Wir haben uns höchstwahrscheinlich verirrt. Hokkan ist groß und es gibt ziemlich einsame Fleckchen. Wir können noch Tage lang herumirren ohne jemanden zu treffen." "Na und? Wir schaffen das schon." Zwischenzeitlich hatte sich auch Mai vom Boden erhoben und sich zu den beiden redenden Seishi begeben, und nun mischte sie sich in das Gespräch mit ein. "Genau. Denn wir Beide vertrauen dir. Du bringst uns bestimmt sicher ans Ziel." "Dann habt ihr mehr Vertrauen in mich als ich selbst." Regelrecht geschockt blickten Tasuki und Mai Chichiri an, bevor sie ihn gemeinsam zur Schnecke machten. "Sag mal, bist du denn jetzt total durchgeknallt? Wie kannst du es wagen nicht an dich zu glauben? Bisher hast du mich immer aus den verzwickten Situationen herausgeboxt, und bisher hast du uns immer zu unserem Ziel geführt. Und jetzt lass dir eines sagen. Dieses Mal wird es nicht anders sein." "Du bist doch total von der Rolle, was Bildest du dir ein. Wieoft sind wir deinem Gespür gefolgt und dort angekommen, wo wir hinwollten? Wenn du nur noch einmal an dir zweifelst, dann werde ich dich höchstpersönlich grillen. Ist das Klar?" Schweigend stand Chichiri vor den Beiden und wartete darauf dass sie mit ihrer Schimpftriade endeten. "Seid ihr fertig?" Verdutzt blickten Mai und Tasuki sich gegenseitig an, sahen dann den ihnen Gegenüberstehenden an und nickten. Mit einem undefinierbaren Lächeln sprach Chichiri dann weiter. "Ich weiß nicht, ob es euch Beiden aufgefallen ist, aber ihr habt mich gleichzeitig Überzeugen wollen, und deshalb hab ich kein Wort verstanden. Würdet ihr eure Ansicht, einer nach dem anderen wiederholen?" Tasuki und Ami schwiegen, denn es hatte ihnen die Sprache verschlagen, welche Tasuki nach einigen Minuten erst wieder fand. "Was soll das schon wieder?" "Lass gut sein Tasuki. Chichiri weiß bestimmt auch so, was wir ihm zu sagen hatten. Und jetzt los, sonst kommen wir heute nicht mehr weit." Schweigend sahen die beiden Seishi Mai dabei zu wie sie begann alles einzupacken, um weiter zu reisen. "Was hat sie denn? Ist sie wieder sauer?" "Tut mir leid Tasuki, aber ich weiß es nicht. Vielleicht habe ich sie beleidigt?" "Womit denn? Wir haben gleichzeitig los geschwatzt und du hast nix verstanden. Was ist daran beleidigend?" "Nichts, außerdem bin ich nicht beleidigt und auch nicht sauer. Und jetzt hört auf hinter meinem Rücken über mich zu quatschen. Helft mir lieber beim aufräumen." Erschrocken blickten die zwei Männer Mai an, denn sie hatten nicht bemerkt, wie sie zu ihnen getreten war und ihnen zugehört hatte. Erst als sie sich in das Gespräch eingemischt hatte wurde es ihnen bewusst. "Entschuldige Mai, wir wollten dich nicht verärgern." "Schon gut Chichiri, ich bin nicht verärgert, aber wenn ihr mir nicht gleich unter die Arme greift, werde ich stinksauer." Schweigend begann Chichiri Mai zu helfen, und selbst Tasuki schluckte eine Bemerkung hinunter und schwieg, während er sein Pferd vorbereitete. Selbst als sie losritten, schwiegen die Drei und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Die Temperatur stieg rapide, und die Luft wurde schwül. Das Reisen bei diesem Wetter fand Mai erschöpfender als ein Ritt durch strömenden Regen. Sie fühlte sich unwohl, da ihre Kleidung ziemlich warm war und sie zu schwitzen begann, doch sie hatte jetzt keine Lust die Ruhe zu unterbrechen. Erst einige Stunden später brach Tasuki das Schweigen. "Schaut mal, täusche ich mich oder sehe ich da drüben wirklich Bäume?" Mai hielt die Hand über die Augen, damit sie die Vormittagssonne nicht blendete und sah in die Richtung in die Tasuki zeigte, doch mehr als ein paar verschwommene Flecken konnte sie nicht ausmachen. Schnell zog sie ihre Brille aus ihrer Tasche, setzte sie auf und erkannte nun auch die Umrisse der Bäume. "Also, wenn wir beide keiner Fata Morgana aufsitzen, dann sind das dort drüben wirklich Bäume, und siehst du das Glitzern, das könnte Wasser sein." Verdutzt blickte Tasuki Mai an, denn es war das erste Mal, dass er sie mit ihrer Brille sah. "Seit wann hast du denn so ein Ding?" "Schon immer. Ich bin ohne meine Brille blind wie ein Maulwurf." "Was so schlimm? Und warum hast du sie denn dann nie auf?" "So schlimm ist es nicht. Alles was neben mir steht sehe ich ziemlich scharf, aber ferne Sachen sehe ich nur sehr verschwommen, und ohne Brille lesen ist sehr anstrengend. Außerdem habe ich mich inzwischen schon daran gewöhnt ohne rumzulaufen." Ein breites Grinsen legte sich auf Mais Züge, bevor sie ihrem Pferd die Sporen gab und los galoppierte. ,"Wer zuletzt bei den Bäumen ankommt, ist ein faules Ei!" "Das könnte dir so passen." Sogleich preschte Tasuki hinter ihr her, holte auf, erreichte aber erst kurz nach ihr die Bäume, während Chichiri sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte und mit dem Packpferd im Schlepptau, langsam weiter ritt. Erstaunt erkannte Chichiri, dass es sich um verschiedene Obstbäume handelte, welche überfüllt von reifem Obst waren. "Verwirrt sah sich Mai um. "Chichiri, kannst du mir erklären, warum hier alle Früchte reif sind? Seit wann werden Äpfel und Kirschen gemeinsam reif?" "Ich weiß es auch nicht. Es ist sehr seltsam." "Seltsam oder nicht. Das ist Obst, da hinten ist ein Bach mit Fischen, und ich habe Hunger. Was Besseres kann uns doch überhaupt nicht passieren. Los Chichiri, ab zum Wasser und angeln, während Mai und ich Obst pflücken." Auch wenn Chichiri ein unwohles Gefühl hatte, nahm er die Pferde um sie zu tränken, ging schweigend zum Bach und angelte, während Tasuki mit einem Beutel um den Hals auf die Bäume kletterte und diesen nach und nach mit den verschiedensten Früchten füllte, und Mai die vom Boden erreichbaren abpflückte. Soeben waren die ersten beiden Beutel mit frischem Obst gefüllt, als ein Mann von ungefähr 40- 50 Jahren auf sie zukam. "Was habt ihr hier zu suchen?" Sein Blick fiel auf das Obst und er brüllte los. "Ihr seid Diebe! Na wartet, euch werde ich zeigen was man hier mit Dieben macht." Der Mann zog ein Schwert und ging auf Mai los. Blitzschnell packte Tasuki sie am Arm und zog sie hinter sich und wehrte sich mit dem Harisen gegen die kraftvollen Schläge des Mannes.

Von den Kampfgeräuschen angelockt kam Chichiri zurück, und sobald er von dem Mann erblickt wurde, ließ dieser das Schwert fallen und warf sich auf den Boden. Total perplex blickten die Drei den Mann an. "Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass das eure Begleiter sind. Bitte nehmt was ihr braucht." Verwirrt ging Chichiri die letzten Schritte auf den im Staub liegenden Mann zu. "Bitte steht auf." Sofort als währe es ein Befehl gewesen stand der Mann auf und stellte sich den Blick auf den Boden geheftet vor Chichiri hin. "Könntet ihr mir erklären was los war?" "Ich..., ich dachte eure Begleiter währen Diebe. Es tut mir leid. Ihr seid doch ein Mönch, und deshalb ist meine Habe auch eure Habe." Nun verstand Chichiri überhaupt nichts mehr. Was hatte denn jetzt die Tatsache, dass er ein Mönch war, mit den Besitztümern des Mannes zu tun. "Was ist am Mönch sein so besonders?" Einen kurzen Blick, als könne er nicht glauben, dass Chichiri keine Ahnung hatte, warf er dem Mönch zu, bevor er zu erklären begann. "Wisst ihr Herr, in diese Gegend kommen nur sehr selten Mönche. Das nächste Kloster ist 10 Tagesreisen von hier entfernt. Jeder Mönch ist hier ein Hochangesehener Mann. Sollte jemand einem Mönch etwas verweigern, wird er streng bestraft. Das ist hier Gesetz. Bitte Herr, könntet ihr bitte über diesen Vorfall schweigen? Ich wusste doch nicht, dass es eure Begleiter sind." Die Schamesröte war während der Erklärung in Chichiris Gesicht geschossen, denn das war ihm nun mehr als peinlich. Der Mann behandelte ihn ja wie einen Kaiser. Ein Geräusch ließ alle aufhorchen, und nun wurde Tasuki puterrot, denn dieses Geräusch wurde von seinem Magen erzeugt, denn der Hunger wurde mal wieder übermächtig, schließlich lag die letzte Mahlzeit über 24 Stunden her, und diese war mehr als dürftig gewesen. Mit einem Lächeln verbeugte sich Chichiri vor dem Besitzer der Obstbäume. "Meine Begleiter und ich sind etwas hungrig, dürfen wir euch um etwas Obst von euren wundersamen Bäumen bitten?" "Nehmt, soviel ihr wollt. Meine Bäume sind auch eure Bäume." Sofort pflückte der Mann einige Äpfel und reichte sie den drei Reisenden. "Bitte, nehmt und esst. Ich hoffe das Obst schmeckt euch." "Es ist vorzüglich. Dürfte ich euch etwas fragen?" "Natürlich fragt nur." "Wie habt ihr es geschafft, dass zu dieser Jahreszeit schon die Äpfel reif sind?" "Das war eine sehr schwierige Arbeit. Ich habe diese Bäume so gezüchtet, dass sie schon im Winter blühen, dann habe ich jede Blüte eigenhändig bestäubt und die erste Frühlingssonne reicht den Früchten um zu reifen, und genauso habe ich es auch mit all den anderen Bäumen gemacht." Staunend blickten sich Mai und die Seishi an, während der Mann rot anlief. "Entschuldigt, ich bin unhöflich. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name lautet Ogawa. Seishiro Ogawa." Freundlich verbeugten sich alle Voreinander, bevor Chichiri sich und seine Begleiter vorstellte. "Dies ist Genrou ein guter Freund, dies ist meine Schwester Mai und mein Name ist Houjun. Bitte Ogawa-san, seid nicht so förmlich." "Vielen Dank, es ist mir eine große Ehre euch kennen zu lernen. Bitte folgt mir zum Dorf. Ich bin mir sicher, dass alle euch kennen lernen wollen." "Könnten wir das vielleicht auf später verschieben und ohne großes Aufsehen in euer Dorf gehen?" "Wenn das euer Wunsch ist, gerne." Sie folgten dem Mann bis sie zu einem größeren Dorf kamen, das über und über festlich geschmückt war. Mai, die genau wie Tasuki bisher geschwiegen hatte, sah sich um und stellte Ogawa eine Frage. "Ogawa-san, weshalb ist euer Dorf so geschmückt?" Mit einem freundlichen Lächeln antwortete er ihr.

"Der Sohn unseres Dorfältesten feiert heute Hochzeit. Das ganze Dorf und alle Reisenden, die während des dreitägigen Festes vorbei kommen sind eingeladen mit uns zu Feiern." Traurig blickte Mai auf den Boden. "Schade, dass wir keine Zeit haben, ein bisschen ausruhen und Feiern wäre schon schön." "Dann bleibt doch." Sie warf Chichiri einen bittenden Blick zu. "Was denkst du?" Obwohl er schon wusste, dass er Mai diese kleine Ablenkung von ihrer Aufgabe gerne zugestehen würde, schwieg er einige Augenblicke und schien zu überlegen, während Mai schon nervös wurde und als Zeichen dafür an ihrer Unterlippe knabberte. Mit einem leichten Lächeln gab er ihr seine Antwort. "Viel weiter kämen wir heute nicht mehr, also können wir die Nacht auch hier verbringen." Chichiri wandte sich an den Dorfbewohner. "Wir müssten in den nächsten Tagen nach Makan. Könntet ihr uns sagen wie wir dorthin kommen?" Der Mann lachte bevor er antwortete. "Ihr seid hier in Makan." Schamesröte schoss in Chichiris Gesicht. Also hatte er sich doch im Weg geirrt, wenn auch nicht so wie er gedacht hatte. "Dies ist Makan? Ich dachte wir währen in Jokai." "Jokai liegt zwei Tagesreisen weiter nördlich." Mai zupfte an Chichiris Ärmel und blickte ihn mit einem aufgeregten Schimmer in den Augen an. "Wenn wir eh schon am Treffpunkt sind, dann können wir bis zum eintreffen der anderen hier bleiben, oder?" "Natürlich." Wieder wandte sich Chichiri an den Mann. "Ihr sagtet eben, dass alle Reisenden eingeladen sind mitzufeiern. Ist in den letzten beiden Tagen ein Kaufmann mit seinem Sohn hier durchgereist?" "Hier sind die verschiedensten Kaufleute durchgereist, doch die meisten von ihnen sind hier geblieben, um während des Festes ein gutes Geschäft zu machen." <Dann müssen wir nach ihm suchen. Hoffentlich blieben Nuriko und sein Vater hier um Geschäfte zu machen.> "Könntet ihr uns einen Ort zeigen, wo wir übernachten könnten?" "Natürlich, folgt mir."

Der Mann führte Mai und ihre Freunde durch kleine Gassen quer durch das Dorf, immer darauf bedacht, die Menschenmenge, die sich am Dorfplatz drängelte, weiträumig zu umgehen, zu einem großen Gebäude. "Dies ist mein Heim. Ihr seid herzlich Willkommen." Staunend blickte Mai das Gebäude an, bevor sie sich für das freundliche Angebot bedankte. "Das ist zu freundlich, aber wir können euer Angebot nicht annehmen. Wir würden euch doch nur Umstände machen." Lächelnd schüttelte Ogawa den Kopf. "Ihr macht keine Umstände. Wir sind zwar ein großes Dorf, doch gibt es hier kein Gasthaus oder ähnliches. Dafür hat jede Familie einige Zimmer, die für Reisende vorbereitet sind." Die Seishi und Mai folgten ihrem Gastgeber ins Haus hinein, wo sie auf seine Tochter trafen. "Das ist meine Tochter Fumiko." Die junge Frau blickte die Ankommenden freundlich an, doch als ihr Blick an Tasuki hängen blieb, begannen ihre Augen zu strahlen, und auch Tasuki blickte Fumiko etwas länger an, als es für ihn normal war. "Herzlich Willkommen in unserem bescheidenen Heim." Mai verneigte sich vor der Tochter ihres Gastgebers. "Vielen Dank, es ist zu freundlich uns aufzunehmen." "Fumiko, kümmerst du dich um die junge Dame? Ich zeige währenddessen den Herren ihre Unterkunft." "Ja Vater. Würdest du mir bitte folgen?" Mai nickte und folgte der jungen Frau in den hinteren Teil des Hauses, wo sie ein großes mit Tatami-Matten ausgelegtes Zimmer zugeteilt bekam. Langsam blickte die Miko sich in dem Zimmer um. Dieses war zwar spärlich, dafür aber edel eingerichtet. Auf dem kleinen Tisch der aus Ebenholz gefertigt schien, und mit Handschnitzereien verschönert wurde, stand ein Teegedeck, aus hauchdünnem Porzellan. In einer kleinen Nische stand ein kunstvoll gestecktes Ikebana-Gesteck. "Wow, ist das schön." Schnell durchschritt Mai den Raum, schob eine der drei mit dünnem Reispapier bespannten Schiebetüren zur Seite und hielt die Luft, bei dem Anblick der sich ihr auftat, an. Ein riesiger Garten, durch den sich ein schmaler Bach, der in einem Teich mündetet schlängelte, den man über einen breiten Weg mit weißem Kies betreten konnte, schmeichelte dem Auge. Der Weg kreuzte einige Male den Bach, welcher von hölzernen Brücken und Stegen überbrückt wurde. Mitten im Teich war eine kleine Insel, die über zwei Brücken mit dem Festland verbunden war. Mai schlüpfte in ein Paar der vier Paar Sandalen, die neben der Türe standen, und folgte dem Kiesweg zu dem Teich. Langsam drehte sie sich um die eigene Achse und sah sich die vielen verschiedenen Bäume, die Schatten spendeten an. Fumiko folge ihr und sah ihr schweigend, lächelnd einige Augenblicke zu, bevor sie Mai ansprach. "Kommst du auch zum Fest?" "Ich würde gerne, aber ich muss mir erst etwas Passendes zum anziehen besorgen. Mit meinem alten Kimono gewinne ich keinen Blumentopf mehr." Fumiko nahm Mai an der Hand und zog sie lachend zum Haus zurück. "Folge mir, ich glaube ich habe etwas Passendes für dich." Gezwungenerweise kam Mai mit in Fumikos privaten Räume, wo diese eine große Holztüre öffnete, hinter der sich ein begehbarer Kleiderschrank verbarg. Da Fumiko etwa so groß wie Mai war, und auch etwa dieselbe Figur hatte, war schnell ein passendes Kleidungsstück gefunden. Mit einem gelben Kimono über dem Arm stand Mai beschämt vor der Tochter ihres Gastgebers. "Es ist wirklich nett, dass du mir den leihst." "Das mache ich doch gerne. Unsere Tracht steht dir ausgezeichnet. Außerdem kannst du ihn behalten. Ich habe wie du siehst genügend davon. Begleitest du mich ins Badehaus?" "Sehr gerne." Während sie den Weg zum Badehaus zurücklegten, begann Mai ihre neue Freundin über die Bräuche ihres Dorfes auszufragen, denn sie wollte nichts falsch machen. "Du Fumiko, wie feiert ihr denn überhaupt?" "Ach, es gibt die herrlichsten Köstlichkeiten aus dem ganzen Land, und es wird viel Getanzt. Eine Tradition erlaubt den jungen Frauen, also die bis 25 Jahren, zu einer bestimmten Zeit den Tanzpartner ihres Wunsches aussuchen. Zumeist ist das dann der Wunschbräutigam." "Das ist eine schöne Tradition." <Vielleicht schaffe ich es ja Chichiri zu einem Tänzchen zu überreden.> "Wirst du dann mit deinem rothaarigen Begleiter tanzen?" "Ich? Mit Genrou? Ich denke nicht. Er ist zwar ein sehr guter Freund, aber ich glaube nicht, dass er tanzt." "Vielleicht tanzt er ja mit mir?" Mai dachte kurz an den Blick den der Seishi Fumiko zugeworfen hatte, bevor sie antwortete. "Vielleicht. Wenn suchen sich eigentlich die Mädchen zum tanzen aus, die noch zu jung zum Heiraten sind, oder den richtigen Bräutigam noch nicht gefunden haben?" "Ganz einfach, die tanzen entweder mit ihren Vätern, oder mit ihren Brüdern." "Ach so ist das." <Dann ist es noch nichtmal auffällig wenn ich mit meinem großen Bruder tanze.>

Während Mai sich mit der Tochter ihres Gastgebers anfreundete, war Chichiri zusammen mit Tasuki von Ogawa in das Gästezimmer das sie während ihres Aufenthalts bewohnen sollten, geführt. Erstaunt blickte Chichiri sich in dem edlen Zimmer um, bis er von ihrem Gastgeber aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Kann ich noch etwas für euch tun?" Eigentlich wollte Chichiri verneinend den Kopf schütteln, doch da kam ihm ein Gedanke. "Ja, dass könnt ihr. Wisst ihr einen Händler, der Kleidung verkauft?" "Ja, aber weshalb fragt ihr?" "Nun, es währe mir sehr unangenehm, wenn mir die Bewohner dieses Dorfes während des Festes dieselbe Ehrerbietung zuteilkommen lassen würden, wie ihr es bei unserem Treffen getan habt." Regelrecht geschockt, als hätte Chichiri eben den Kaiser beleidigt, begann er ihm zu widersprechen. "Aber ihr seid ein Mönch. Eine hohe Persönlichkeit. Jeder hier würde mit Freuden seine letzte Habe mit euch teilen." Mit einem beruhigenden, freundlichen Lächeln brachte Chichiri seine Gründe vor. "Genau, dass möchte ich aber verhindern." Bisher hatte Tasuki geschwiegen, doch nun kam in ihm der Bandit hervor. "Sag mal spinnst du? Das ist die Gelegenheit mal richtig abzustauben." Sofort, mit einem Ton der normalerweise keine Widerrede duldete versuchte er Tasuki zu überzeugen. "Das gehört sich aber nicht." "Aber...," "Kein aber. Ich will das nicht." Ogawa blickte Chichiri staunend an, überlegte einige Augenblicke und unterbreitete den beiden Seishi einen Vorschlag. "Ihr seid ein wahrer Mönch. Bitte erlaubt mir euch einen Vorschlag zu unterbreiten. Mein ältester Sohn hat ungefähr eure Größe. Es wird sich bestimmt etwas Passendes für euch und euren Begleiter finden. Bitte nehmt meinen Vorschlag an. Es währe mir und meiner Familie eine große Ehre." Tasuki versuchte noch einmal seine Ansicht kundzutun. "Aber...," Chichiri legte Tasuki eine Hand auf die Schulter und sah ihn beinahe schon gequält an. "Genrou. Bitte nicht hier und jetzt." Einige Sekunden schwiegen sich die beiden Männer an, bis Tasuki kleinbei gab. "Na gut. Aber nachher muss ich ein Wörtchen mit dir reden." Ogawa eilte unterdessen aus dem Raum, und kam einige Minuten später mit den Klamotten zurück. Er ließ die beiden Männer während des Ankleidens alleine in ihrem Raum, und Tasuki packte die Gelegenheit sofort am Schopf. "Chichiri, warum tust du das? Du könntest hier leben wie der Kaiser, die sind doch alle ganz wild darauf dich zu beschenken. Du weißt doch, dass unsere Finanzielle Lage mehr als kritisch ist." Ohne den Banditen anzublicken gab er ihm eine Antwort. "Natürlich weiß ich es, aber das ist doch nebensächlich. Die Natur gibt uns alles was wir auf der Reise brauchen um zu überleben." Langsam wurde es Tasuki zu bunt, dennoch riss er sich am Riemen und sprach ruhig weiter. "Und was ist mit Sachen, die es in der Natur nicht gibt? So wie Pfeile für Hikaru, Papier und Tusche für Chiriko, anständige Kleidung für Mai? Du bräuchtest dir nur ein paar Sachen Schenken lassen. Die tun das doch freiwillig." Wenige Minuten war das Schweigen beinahe greifbar, bis Chichiri leise, beinahe unhörbar den eigentlichen Grund nannte. "Es ist mir aber peinlich." Tasuki atmete tief durch, während er seinen Gürtel zuband, sich den traditionellen Hut aufs Haupt setzte, und sah dann Chichiri einige Augenblicke schweigend an, bevor er zu grinsen begann. "Das ist wiedermal typisch für dich. Du wärst ein mieser Bandit. Dafür bist du ein umso besserer Mensch." Ohne auf eine Antwort von seitens Chichiri zu warten, schnappte er sich seinen Harisen und schon verlies Tasuki das Zimmer. Chichiri sah verwirrt auf die geschlossene Tür, schloss dann seinen Gürtel und schob die Papierbespannten Türen, die sich an der Rückseite des Zimmers befanden auf und blickte in den großen Garten hinaus. Sein Blick wanderte zu dem großen Teich, wo er Mai und Fumiko entdeckte. Er musste über die Miko lächeln, denn es sah aus, als währe sie mal wieder total entzückt über die Natur die sie hier umgab, und außerdem schien sie mit Fumiko Freundschaft geschlossen zu haben. Bevor er von den beiden jungen Frauen entdeckt werden konnte zog er sich in das Zimmer zurück und schloss die Türen, dann verließ er den Raum und traf im Gang auf Tasuki und Ogawa. Ihr Gastgeber ließ einen prüfenden Blick über den Seishi gleiten, bevor er lächeln nickte. "Unsere Dorftracht steht euch gut, doch eine Kleinigkeit müssen wir noch ändern. Wartet bitte einen Augenblick." Der Mann eilte den Gang entlang, bis er in einem Zimmer verschwand. Kurz darauf kam er mit einer molligen Frau im Schlepptau zurück. "Dies ist meine Frau Reiko." "Willkommen in unserem Heim." "Reiko, würdest du dich bitte um die Haare unseres Gastes kümmern?" "Natürlich." Mit einem freundlichen, mütterlichen Lächeln wandte sie sich an den blauhaarigen Seishi. "Darf ich euch bitten, euch umzuwenden?" Chichiri nickte kurz und wandte der Frau den Rücken zu, die mit geschickten Fingern begann seine langen Haare im Genick, die er sich selbst immer nur schnell zusammenband, zu einem Zopf zu flechten. Als sie fertig war schnürte sie den Zopf mit einem, zur Kleidungsfarbe passenden, Band zu. Skeptisch blickte Chichiri zu Tasuki, dem ein leichtes Grinsen auf den Lippen lag jedoch zustimmend nickte.

Nachdem die drei sich hergerichtet, und die Pferde versorgt hatten, führte Ogawa-san sie durch das Dorf. Fumiko hatte sich entschuldigt und die kleine Gruppe verlassen, da sie sich mit einigen Freundinnen treffen wollte, doch sie versprach Mai, sobald der Tanz begann zurückzukommen, da sie unbedingt mit dem Rotschopf tanzen wollte.

Überall waren aufgrund des Festes große Lagerfeuer, Lampions, und Fackeln entzündet worden, die sogar den Glanz der Sterne verblassen ließen. Deren Schein vermittelte während der immer tiefer werdenden Dunkelheit, eine heimelige und romantische Atmosphäre. Verstohlen musterte Mai die beiden Seishi, die nicht ihre übliche Kleidung trugen, sondern ein Yukata ähnliches Gewand, weite Hosen und Stiefel. Vor allem die Hüte, die zu der Dorftracht gehörten und von jedem Mann hier getragen wurden, hatten es der Miko angetan und auch Chichiris geflochtene Haare fand sie einfach Mega niedlich. <Es ist schon seltsam die beiden so zu sehen. Tasuki sieht richtig anständig aus, aber dass er sogar jetzt seinen Harisen mit sich rumschleppt..., Tss, der spinnt doch, das Ding ist doch sauschwer, außerdem ist er damit auffällig wie ein kariertes Pferd. Chichiri dagegen trägt nichts Auffälliges mit. Es scheint als hätte er alles was mit seiner Mönchskluft zutun hat abgelegt. Ich erkenne ihn kaum wieder. Ich muss daran denken, dass er anders gekleidet ist falls wir uns in dem Gedränge verlieren, sonst erkenne ich ihn nicht.> Mai riss sich von ihren Begleitern los und lies ihren Blick über die beleuchteten Häuser schweifen, bis ihr eine größere Holzhütte, die ziemlich abseits in der Dunkelheit stand und dadurch nur noch schwach beleuchtet wurde, auffiel. Neugierig fragte sie ihren Führer nach der Bedeutung dieses Gebäudes. Ogawa lachte bevor er ihr antwortete. "Dort wird das Feuerwerk für heute Nacht aufbewahrt, und damit kein Funke an das Gebäude gelangt, steht es so weit von den Feuern entfernt." "Feuerwerk. Dürfte ich es mir kurz ansehen?" "Gerne ich zeige dir alles." Mit einem verlangenden Glänzen blickte Tasuki Mai und Ogawa-san an. "Ich komme auch mit. Sowas wollte ich mir schon immermal aus der Nähe ansehen." Chichiri lächelte in die Runde, bevor er seine Meinung dazu kundtat. "Ist Gut, ich sehe mich weiter um, vielleicht treffe ich ja die Gesuchten." "Wir sind gleich wieder bei dir." Mit einem Lächeln drückte Mai ganz kurz die Hand des Seishi, der ihr nachblickte, als sie sich zusammen mit Ogawa-san und Tasuki von ihm entfernte. Langsam wandte er sich um, als er einen leichten Luftzug auf dem Gesicht spürte. <Ah, Wind kommt auf. Nach der Schwüle des Tages eine Wohltat.> Chichiri blieb stehen und ließ sich von dem kühlen Windhauch verwöhnen, bis sein Blick auf die Lagerfeuer fiel. Der Wind frischte auf und trug Funken des Feuers durch die Luft wo sie dann langsam verglühten, doch je stärker der Wind blies, umso weiter schwirrten die Funken durch die Luft. Als Chichiris Blick den Funken folgte und dabei das Holzgebäude, in den vor wenigen Augenblicken Mai und Tasuki verschwunden waren, in seinen Blick trat, schien es ihm als würde sein Herz zu schlagen aufhören. Mit einer schrecklichen Klarheit sah er, wie nach einem stärkeren Windstoß einen kleinen Haufen Glut, der wie ein Schwarm Glühwürmchen aussah, durch die offene Türe in das Gebäude schwebte. Entsetzen packte mit eiskalter Hand nach seinem Hals und schien ihm die Luft abzuschnüren, als er losrannte. Doch nach wenigen Schritten hatte die Glut das Schießpulver der Feuerwerkskörper entzündet. Die Explosion wurde von einer Lauten Detonation, einem grellen Lichtblitz, der für Bruchteile von Sekunden die Nacht zum Tag werden lies, und einer Druckwelle die alle Menschen im Umkreis von hundertfünfzig Metern zu Boden schleuderte, begleitet. Auch Chichiri, der schon sehr nahe am Gebäude war wurde zu Boden geschleudert, wo er kurz benommen liegen blieb. Doch dann rappelte er sich auf und sah in die Flammen. "Das kann nicht wahr sein. TASUKI!! MAI!!"
 

Tja, sind die Beiden nun Tod oder nicht? Wie schon gesagt, ich will gute Gründe die Zwei weiterleben zu lassen.

Bis denne

FY



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Red_Ops
2003-12-08T12:43:41+00:00 08.12.2003 13:43
Jooooooooo.
Man diese Story is dir wieder einfach super gelungen wenn nicht einfach genial.
Du must schnell weiter schreiben denn ich will wissen wie es weiter geht!!
Lebt TAsuki und Mai noch ???? Na ja eigentlich müssten sie leben sonst würde das ja kein Happy end geben ^^''' hoff ich *g*
Also bis zum nächsten teil
Von:  eulchen
2003-11-25T18:47:28+00:00 25.11.2003 19:47
Also, Gründe, warum du weiterschreiben solltest:
1. Ich will Chichiri und Mai zusammen sehen, d. h., dass sie sich endlich einander ihre Gefühle eingestehen (und dazu ist das doch jetzt eine super Textstelle!)
2. Dieser Teil wieder besser ist und du Recht damit hast, dass sich leute nun mal verändern!
3. Brauch ich was zum Lesen!
4. Ich will ein Happy End! Oder wenigstens ein vernünftiges Ende!
5. Du, dein Schreibstil und diese FF sind genial!

Im Klartext: MACH GEFÄLLIGST WEITER! UND LASS DICH NIENICH' UNTERKRIEGEN!!!!!!
Mach weiter so ^.^
Dein eulchen


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