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Die sechste Frau

von

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Nightlife

„Also dann, mach‘s gut.“ Dayana umarmte Desmond. „Es hat Spaß gemacht. Ich hoffe wir sehen uns wieder.“

Er konnte sich ein Lächeln abringen und schaute ihr nach, bis sie sich in der Menge verlor.

„Es ist interessant, dass sie ein Templer ist.“

Ezio stand neben ihm.

Desmond holte sein Headset hervor und antwortete: „Das wissen wir nicht genau.“

„Vielleicht solltest du zurück, zu diesem Mann, der meinen Code geknackt hat.“

„Shaun?“ „

„Oder der.“

„Das ist vielleicht keine schlechte Idee. Lass uns gehen.“

In der U-Bahn sah er sich wieder die Menschen an. Das gleiche Bild nur ohne Dayana.

„Ein Templer? Ich bin mir nicht sicher…“

Ezio beobachtete Desmond. „Sie hat es dir doch gesagt.“

„Dennoch meinte sie, dass sie nicht viel Wert darauf legt.“

Ezio stieß ein verächtliches Schnaufen aus. „Du willst einem Templer glauben? Hast du denn nichts von mir gelernt?“

„Sicher habe ich das aber sie hat nicht gelogen. Ich hätte es ihr angesehen.“

Desmond blickte Ezio an. „Du musst hier aussteigen.“ erwiderte Ezio und deutete auf die Tür.

Er stieg aus und stand auf dem Bahnsteig. Etwas verloren sah er sich um.

„Benutz das Adlerauge.“ sagte Ezio, vielleicht eine Spur zu genervt.

Desmond wusste nicht wie aber er sah eine goldene Spur auf dem Boden.

„Geh dort entlang und du wirst wieder ankommen.“

Er tat wie ihm geraten, doch als er sich wieder zu ihm umdrehte, war Ezio verschwunden. Schnell ging er zurück in das Hotelzimmer. Er zog sie Schlüsselkarte durch das Schloss und trat in das Zimmer. Rebecca saß an ihrem Computer und Shaun vor seinem Laptop, blätterte aber im Moment in einem Buch.

„Hi, Leute.“ grüßte Desmond und warf sich auf das Bett.

„Verzeih mir die Frage Dornröschen aber wo warst du denn?“ fuhr Shaun ihn an.

„Hab mich mit Jemand getroffen.“

„Mit wem? Was sollte überhaupt die SMS? ‚War Wilhelm II. ein Templer?‘“

„Ich glaube ich hab mich mit einer Nachfahrin von ihm getroffen.“ antwortete er teilnahmslos. Shaun stand ruckartig auf.

„Wie bitte?“

Auch Rebecca löste sich von ihrem Bildschirm.

„Manchmal glaube ich, dass du absolut dumm bist, Desmond.“

„Ich will Informationen über sie. Kannst du mir welche besorgen Shaun?“

„Ich hab wohl keine andere Wahl, vielleicht schaffst du es dann so ihr aus dem Weg zu gehen.“
 

„Hey Guys! Ich bin wieder zurück!“

Dayana schloss die Tür hinter sich. Keiner antwortete ihr.

„Was ist los? Seid ihr sauer, dass ich einfach gegangen bin?“

Sie ging in den Bereich des Schlafzimmers. Ihre Freundinne lagen schlafend auf dem Bett. „Svenja? Nika?“

Plötzlich wurde sie von hinten gepackt. Ihr Mund wurde zugehalten und ihre Arme grob an den Rücken gepresst. Sie versuchte um sich zu schlagen, zu schreien. Doch von einem Moment auf den anderen, wurde ihr schwarz vor Augen.

Als Dayana wieder die Augen aufschlug, schaute sie sich panisch um. Sie war gefesselt und geknebelt. Sie spürte wie ihr Speichel an ihrem Hals hinab lief, da sie den Mund nicht zubekam. Ihr Atem ging flach und schnell, der Puls raste und sie zitterte, was am Adrenalin lag, dass durch ihre Venen schoss. Ihr ganzer Körper zitterte. Innerlich versuchte sie sich zu beruhigen und dachte nach. Sie machte sich einen Plan, so gut es ging.

Sie dachte an das was sie gelesen hatte. »Bei Entführungen ist es das Beste, wenn Sie zu dem Entführer eine Zwischenmenschliche Beziehung aufbauen.« Dayana hatte das in einer Zeitschrift gelesen in dem 10 Überlebenstipps drinstanden. Sie hörte wie eine Tür geöffnet wurde, nun fiel ihr auch auf, dass sie sich immer noch im Hotel befinden musste, da das Zimmer fast genauso aussah wie das Ihrige. Mittlerweile war die Sonne dem Mond gewichen. Ein Mann in einem schwarzen Anzug und einem dunkelgrünem Hemd stellte sich vor sie. Dann kam ein weiterer Mann in das Zimmer. Sie zuckte zusammen und starrte ihn mit aufgerissenen Augen an.

„Nimm ihr den Knebel aus dem Mund.“

„Christian?“ fragte Dayana ungläubig.

„Was ist denn Dayana?“ erwiderte er unschuldig uns zupfte sich ein Hemd zurecht.

„Was machst du mit mir?“

„Ich habe dich entführt, das hast du aber sicher schon gemerkt, mit deinem hohen IQ.“

Er sagte es so beiläufig, als würde er erzählen, was er gegessen hatte.

„Warum?“ fragte Dayana und versuchte die Tränen, die hinter ihren Lidern brannten zu unterdrücken.

„Mach auch die Fesseln ab.“ wandte sich Christian zu dem anderen Mann.

Er gehorchte und schnitt die Kabelbinder durch.

„Dayana, verschon mich mit deinen Tränen. Das funktioniert bei mir nicht.“

Er beugte sich zu ihr und wischte mit einem Stofftaschentuch ihren Speichel weg. Sie strich sich über die Handgelenke und tastete unauffällig nach ihrem Handy, während sie weiter in Christians Augen sah. Es war in ihrer rechten Hosentasche. Gerade, als Christian sich auf das Bett, ihr gegenüber, setzten wollte und der unbekannte Mann aus dem Fenster blickte, fuhr Dayana hoch und stolperte aus dem Zimmer.

„Hol sie zurück!“ hörte sie Christian noch schreien.

Sie rannte zur Treppe und stellte fest, dass sie im 11ten Stock war. Sie dankte Gott oder wer auch immer auf sie aufpasste, dass sie flache Schuhe anhatte. Ohne weiter nachzudenken, rannte sie die Stufen hinunter. Sie übersprang die letzten drei immer. Wenn sie um die Ecke bog, hielt sie sich am Geländer fest um den Schwung auszunutzen und so schneller zu sein. Mit ihrem Verfolger im Nacken, sprintete sie durch das Foyer und hinaus auf die Straße. Instinktiv entschied sie sich nach rechts zu rennen.

Sie zog ihr Mobiltelefon aus der Tasche und wählte die neuste Nummer. Das Freizeichen ertönte und sie rannte weiter um ihr Leben. Die kalte Nachtluft, die sie in tiefen Zügen ihn ihre Lunge sog, schmerzte. Es wurde abgenommen.

„Desmond! Hilf mir!“

Sie keuchte vor Anstrengung. „Bitte!“

Ihre Stimme kam brüchig.

„Wo bist du?“

Dayana schaue sich um während sie weiter rannte. Eine wütende Stimme ertönte hinter ihr. „Ich..ich weiß es nicht! Hilf mir!“

Ihre Worte waren tränenerstickt.

„Bleib ruhig. Was ist los?“

„Ich werde verfolgt, ich glaube, er..er will mich umbringen!“

„Gut, beruhig dich. Versuch als erstes mehr Distanz zwischen dich und deinem Verfolger zu bringen. Dann geh in einen Club oder wo viele Menschen sind und bleib dort! Ich gehe dich holen.“

Er legte auf.

„Desmond!“ Sie wurde wieder panisch.

Seine Stimme hatte sie beruhigt aber nun fühlte sie sich wieder verängstigt und alleine. Sie versuchte sich an die Anweisungen zu halten die ihr gegeben wurden. Sie schaute sich um und sah am Ende der Straße einen Club. Ein kurzer Blick über die Schulter genügte ihr um festzustellen, dass ihr Verfolger etwas zurücklag. Ihr Leichtathletik-Training zahlte sich also endlich aus. Der Eingang lag um die Ecke. Sie ging hinein und drückte sich an die Wand. Die Schritte ihres Jägers kamen näher. Sie hoffte inständig, dass er weiterlaufen würde. Durch die dröhnende Musik war es schwer zu erahnen ob er jetzt wirklich stehen geblieben war oder doch weiter lief. Die Tanzfläche lag vor ihr.

Ihr Blick schweifte durch den Raum. Sie sah eine Gruppe von Frauen. Sie standen zusammen und tranken Alkohol. Dayana versuchte ein Lächeln aufzusetzen und gesellte sich zu den Frauen und begann mit Händen und Füßen eine Konversation. Mit wachsamen Augen behielt sie den Eingang im Blick. Langsam beruhigte sie sich wieder. Sie setzte sich von der Gruppe ab. Die Toilette war nicht weit entfernt, war aber dennoch ein kleines Risiko.

Sie ging über die überfüllte Tanzfläche. Die laute Musik dröhnte in ihren Ohren. Der Bass ging ihr durch Mark und Bein. Kurz bevor sie das Ende des Raumes erreicht hatte, wurde sie an der Schulter angefasst. Sie fuhr herum und schlug mit der Hand nach ihrem Verfolger. Der Schlag war nicht zu hören aber für Dayana eindeutig zu spüren. Angst erfasste sie erneut. Ihr Körper machte sich wieder zur Flucht bereit.

Sie achtete nicht weiter auf die Personen, die ihr den Weg versperrten, sonder versuchte sich einfach einen Weg durch die Menge zu bahnen. Bevor sie aber durch die Tür ins Freie gelangen konnte, wurde sie an ihrem Handgelenk zurück gezogen. Sie schaute ihrem Verfolger ins Gesicht. Tränen verschleierten leicht ihren Blick, doch reichte es aus um zu erkennen, dass der Mann nicht ihr Verfolger war. Seine linke Wange war rot und die Brille verrutscht.

„Wer..?“ brachte sie nur hervor.

„Ich bin ein Freund von Desmond. Ich habe vorhin mit dir telefoniert.“

Dayana war so erleichtert, dass sie in Tränen ausbrach. Shaun nahm sie in den Arm. Sie lehnte sich an ihn und schluchzte in seinen Pullunder. Er strich mit seiner Hand über ihr Haar.

„Dayana.“ Sie schaute auf.

„Wir müssen hier weg.“

Sie nickte und er lief vorneweg. Dayana wollte ihm hinterher, doch sie war wie angewurzelt. Sie wischte sich die Tränen weg. Shaun kam die paar Schritte zurück. „Na komm. Ich bring dich in Sicherheit.“ Er sprach beruhigend auf sie ein. Er nahm ihre Hand und zog sie sanft aber bestimmt zum Ausgang. Der kalte Wind schlug ihr entgegen. Erst jetzt spürte sie, wie kalt es war. Sie fuhr sich über die Arme. Shaun stieg auf sein Motorrad uns zog sich die Jacke aus. „Zieh das an.“

Mit der Lederjacke hielt er auch den zweiten Helm hin. Sie zog die Jacke dankbar an und den Helm auf. Er half ihr beim aufsteigen.

„Gib mir dein Handy.“

Sie zog es aus ihrer Tasche und gab es ihm. Shaun nahm es und schmiss es auf den Boden.

„So werden sie es schwerer haben dich zu finden.“

Dayana nickte nur stumm. Dann setzte er auch seinen Helm auf.

„Halt dich gut fest.“ mahnte er sie.

Sie schlang ihre Arme um seinen Torso. Dann legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und weinte leise weiter. Zum einem, weil sie erleichtert war, dass sie gerettet war und zum zweiten wegen des Verrates von Christian. Dayana achtete nicht auf den Weg.

Als Shaun seine Maschine in einer Seitenstraße abstellte und Dayana wieder beim absteigen half, zog er seinen Helm ab und sagte: „Es ist nicht mehr weit.“

Sie schaute ihn mit ihren geröteten Augen nur an. Er drehte sich um und fing an zu gehen. Dayana machte einen großen Satz und griff nach seiner Hand. Sie lief, leicht hinter ihm, her. Shaun sah sie an, umschloss mit seiner Hand ihre und eilte mit schnellen Schritten in das Hotel. Im Zimmer sah sie Desmond. Er stand auf und sah sie an.

„Dayana? Was machst du hier?“

Sie blieb hinter Shaun stehen und griff mit ihrer zweiten Hand nach seiner. Leicht zitternd starrte sie auf den Boden.

„Sie wurde verfolgt. Du hast gepennt, als sie deine Hilfe gebraucht hat.“ fuhr Shaun Desmond an.

„Entschuldige, dass ich auch Schlaf brauche!“

Schlagartig ließ Dayana Shaun los und war im Badezimmer verschwunden. Sie schauten ihr hinterher. Beide hörten wie sie sich übergab.

Shaun stellte sich an die Tür, öffnete sie einen Spalt breit und fragte: „Dayana, alles in Ordnung?“

Als Antwort übergab sie sich erneut. Desmond drängte sich an ihr vorbei und kniete sich neben sie. Er nahm ihre blonden Haare und hielt sie ihr aus dem Gesicht.

„Das gefällt ihr!“ Ezio lehnte am Waschbecken und grinste. „Vielleicht kannst du es ja so wieder gutmachen. Aber sie hat sich schon mehr zu Shaun hinziehen lassen.“

Desmond schaute kurz zu Shaun und antwortete Ezio: „Behalte deine Meinung für dich, Casanova.“

Er hatte festgestellt, dass er auch in Gedanken mit Ezio kommunizieren konnte. Er grinste und verließ das Badezimmer aber nicht ohne noch einmal einen Blick auf die Badewanne zu werfen.

„Geht es wieder?“

Dayana hob den Kopf und drückte auf die Spültaste. Er half ihr auf und stütze sie, während sie sich den Mund ausspülte und ihr Gesicht wusch. Shaun lehnte am Türrahmen und beobachtete.

Als Dayana ihn halbherzig anlächelte, schob er seine Brille zurecht und sagte: „Komm mit. Du kannst dich in meinem Zimmer ausruhen.“

Sie nickte. Er nahm ihre Hand und führte sie in das Nachbarzimmer.

„Leg dich und schlaf etwas.“

„Bist du nebenan?“

Shaun nickte. „Wenn etwas ist, kannst du kommen.“

Shaun ließ ihre Hand los und verließ den Raum. Dayana setzte sich auf die Bettkante und zog die Jacke aus. Mit den Fingerspitzen fuhr sie vorsichtig über das dunkle Leder. Sie löschte das Licht und legte sich zusammengerollt auf die Seite. Es war 03:12 Uhr. Die Ziffern auf der Digitalanzeige flackerten rot. Sie drehte sich um und döste leicht ein. Als sie sich wieder umdrehte, stellte sie fest, dass gerade einmal sechs Minuten vergangen waren. Dayana setzte sich auf und lief zu dem Fenster. Sie betrachtete den Stephansdom, der in Licht gehüllt war. Ihre Hand legte sie auf die Scheibe. Die Kälte schien durch ihren ganzen Körper zu gehen.

Nachdem sie zehn Minuten dort mit ihren Gedanken zugebracht hatte, entschloss sie sich zu Shaun zu gehen. Sie ging nach nebenan und schob die Tür auf, denn sie war nur angelehnt. Dayana trat ein und schaute sich diesmal um. Jetzt fiel ihr der Animus ins Auge.

„Ein Animus!“

Sie trat an ihn heran und kniete sich hin. Ihr weißes, ärmelloses Top gab ihr genug Freiraum um sich nicht eingeengt zu fühlen, als sie sich unter den Animus legte und eine Klappe öffnete. Mit einem kurzen Blick überflog sie alles, dann ging sie zum Computer von Rebecca und startete den Animus. Jetzt legte sie sich erneut darunter und schaute es sich genauer an. Sie zog einige Kabel heraus und steckte den Laptop an. Die Werte beobachtete sie genau.

„Interessant.“

Sie schob den Laptop weg und steckte einige Kabel um. Dann überprüfte sie nochmal die Daten. Sie war zufrieden und setzte sich in den Animus. Über den Laptop startete sie ihn und schloss ihre Augen. Zuerst war die Umgebung unklar, doch sehr schnell materialisierte sich alles. Dayana schaute an sich herunter und fand die übliche Kleidung an ihr. Sie hörte ein Geräusch und wandte ihren Kopf in die entsprechende Richtung. Schnell verschwand sie hinter einem Busch. Dayana merkte, dass der Animus nicht vollständig flüssig lief. Bis die Person weg war, hockte sie hinter dem Busch und wartete. Das Kleid das sie trug, machte es nicht einfacher oder angenehmer. Der pompöse Rock bauschte sich stark auf.

Plötzlich wurde sie aus der Sitzung gerissen. Sie blinzelte gegen das grelle Neonlicht an. „Dayana! Was soll das?“ Shaun hielt sie an den Schultern fest.

„Ich hab den Animus getestet.“

„Du weißt was das ist?“ Eine Frau saß neben ihr und schaute sie entgeistert an.

„Ich bin übrigens Dayana.“

„Rebecca.“

Sie schüttelten sich die Hände.

„Natürlich weiß ich was das ist. Ich habe ihn mit entwickelt.“

Rebecca und Shaun sahen sich an.

„Ich habe mir die Freiheit genommen und habe ihn ein wenig verbessert. Er ist wirklich gut. Schnelles Modell aber an den detaillierten Stellen laggt es noch etwas. Ich hatte das Gefühl, als wäre meine Sicht etwas verschwommen.“

Sie nahm den Laptop wieder.

Nach einer Weile sagte sie: „ So. Jetzt müsste es besser sein.“

Sie gab Rebecca ihren Laptop zurück.

„Es hat nur eine Person an dem Animus gearbeitet.“ Desmond tauchte hinter Shaun auf.

„Meinst du Lucy Stillman?“ wollte Dayana wissen.

Desmond fuhr zusammen.

„Ja, genau die meinte er.“ antwortete Rebecca anstelle von ihm.

„Ja…Lucy…Hat sie euch das erzählt? Es stimmt, dass die Idee zum Großteil von ihr stammt aber ich habe auch meinen Teil dazu beigesteuert. Das meiste gebaut habe ich. Ich habe Ingenieurswesen studiert und kam dann zu Abstergo Industiers.“

Shauns Blick huschte kurz zu seinem Notebook. Er gab dem Drang nach und recherchierte schnell.

„Wie alt bist du?“ wollte Rebecca wissen.

„25.“

„Bist du nicht noch zu jung für Ingenieurswesen?“

„Ich hatte Privatunterricht. So ging alles etwas schneller.“

„Hier steht nichts von einer weiteren Person, die mit Vidic zusammengearbeitet hat.“ sagte Shaun und schaute auf.

„Dr. Vidic? Mit ihm hatte nie etwas zu tun. Aber schau mal genauer hin. Es muss eine Person mit einem Pseudonym geben.“

„Nicht jeder kommt einfach so zu Abstergo. Was ist passiert?“ fragte Rebecca neugierig.

„Ich denke meine Familie hatte ihre Finger mit im Spiel. Ich weiß wie das klingt, aber ich habe Gerüchte gehört, dass Abstergo aus den früheren Templerorden besteht. Ich habe bei einigen Mitarbeitern nachgefragt und sie haben es mir bestätigt. Die meisten waren selbst Anhänger. Bei mir machten sie sich keine Sorgen, da ich, wie es scheint, von Templern abstamme. Erst als ich zu sehr nachbohrte, entließ man mich. Aber ich habe mir die Pläne schon im Voraus kopiert und dann selbst an einem Animus weiter gearbeitet. Zu Hause steht ein Model, leider nicht so schön dieses aber leistungsstärker.“

Shaun schloss seinen Mund und hörte auf zu starren.

„Saint Mary…“

Dayana schaute ihn an.

„Ja, Abstergo übertreibt gerne mal. Aber so hat man mich genannt. Unter diesem Namen komme ich auch nur in den Akten vor. Niemand wusste wer ich in Wirklichkeit war. Selbst Lucy nicht und mit ihr, habe ich die Hälfte meines Tages verbracht.“

„Du hast gesagt, du hast einen Animus gebaut und wie es scheint benutzt du ihn auch.“

Sie nickte. „Viele Leute bei Abstergo benutzen ihn als eine Art virtuelle Relaxzone.“

„Relaxzone?“ wiedeholte Desmond ungläubig.

„Ja. Manche vereinbaren eine Epoche, Tageszeit und einen Ort. Dort trifft man sich und entspannt.“

„Das ist unglaublich! Ich sitze in diesem gottverdammten Teil und bekomme den Sicker-Effekt und andere Menschen benutzen ihn um zu entspannen!“

„Du warst in einem Animus, der noch den Sicker-Effekt hervorruft?“

Desmond nickte grimmig.

„Überhaupt. Seid ihr auch von Abstergo?“

„Sicher nicht!“ platze Rebecca heraus.

„Dann ihr seid Templer?“

„Nein.“

„Wie kommt dann an einen Animus?“

Dayana sah von einem zum anderen.

„Wir haben ihn mit Hilfe von Lucy gebaut.“

„Also seid ihr doch Templer?“ fragte Dayana sichtlich verwirrt.

Shaun seufzte. „Wir sind keine Templer. Lucy gehörte zu den Assassinen, so wie wir.“

Dayana fuhr augenblicklich hoch.

„Assassinen?“

„Was hast du?“ wollte Shaun wissen und ging einen Schritt auf sie zu.

Unbewusst machte Dayana einen Schritt zurück. Sie riss sich zusammen.

„Es ist nicht.“

Shaun beließ es dabei, behielt sich aber die Frage im Hinterkopf.

„Ich werde mich wieder hinlegen.“

Dayana ging an Shaun vorbei, der ihr hinterher wollte, doch sie nahm Desmond mit. Sie lächelte ihn an, er schaute etwas verwirrt, lief ihr aber hinterher.



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