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Schutzbestie

Meine Freiheit ist der Preis für deinen Schutz
von

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Der Kampf gegen den Manticor und seine unmittelbaren Folgen

Der Kampf gegen den Manticor und seine unmittelbaren Folgen
 

Authors note: So, nun wird es dramatisch. Danke für den Favo-Eintrag. Vielen Dank für die Kommentare an kurookami, deswegen geht es jetzt schnell weiter.

Danke an die Freischalter für die rasche Bearbeitung.
 

Nathaniel
 

Nat war gerade auf dem Weg in die Mensa, als die Sirene ertönte. Er zuckte zusammen. Das Geheul dröhnte in seinen empfindlichen Ohren. Erst bei der dritten Wiederholung des Signals wurde ihm bewusst, welche Bedeutung es hatte: „Gefährliches Fabelwesen frei!“

Schaudernd sah er sich um. Andere Genii begannen die Menschen zu den Gebäuden zu treiben, als wären sie Schafe. Schreie gellten in Nats Ohren. Er ballte die Hände. Ein Zittern durchlief seinen Körper. Panische Schreie zerschnitten die Luft, entfernt glaubte er Schüsse zu hören. Gereizt schüttelte er den Kopf und lauschte. Es waren keine Schüsse zu hören, nur menschliche Schreie. Erneut schweifte sein Blick über den Platz. Da, mitten auf der freien Fläche war dieser verflixte Hellseher. Das musste ja so kommen. Nat schnaubte, war ja klar gewesen, dass er den hier finden würde!

Seine gesamte Aufmerksamkeit richtete sich auf Angelo. Das Gefühl von unmittelbarer Gefahr schoss durch seinen Körper und er sah ihn, den Manticor.

Nat schluckte krampfhaft.

Das Biest hatte den Körper eines Löwen, den Kopf eines Menschen mit Raubtiergebiss und den Schwanz eines Skorpions. Krallen und Zähne waren mit Gift überzogen. Das sich auch Gift im Skorpionschwanz befand, war nur logisch. Es gab kaum ein Wesen, das gegen einen Manticor ankam, denn zu allem Überfluss waren die Biester größtenteils magieresistent.

Es hieß Sphingen wären in der Lage sie zu besiegen. Nat wusste, dass dies schon geschehen war, allerdings waren es immer mehrere mit Speeren mit versilberter Spitze bewaffnete Sphingen gewesen. Er hatte keinerlei Waffe bei sich. Waffen waren auf dem Campus verboten. Und er war der einzige Sphinx hier, soweit er es mitbekommen hatte.

Doch das alles spielte keine Rolle mehr als der Manticor auf Angelo und die beiden Frauen neben ihm zuhielt. Nat glaubte sein Herz stocken zu fühlen. Er dachte nicht nach, sondern handelte. Er wusste nur eins, er wollte nie wieder jemanden vor seinen Augen sterben sehen egal wodurch! Sein Rucksack glitt zu Boden. Er wechselte ganz kurz auf die andere Ebene um seine Kleider, die materiell waren, loszuwerden und sich zu verwandeln. Mit drei weiten Sätzen war er hinter dem Hellseher. Er legte ihm die Hände auf die Schultern, ungeachtet dessen, dass er ihn damit erschreckte. „Scutum absolutum! Protegetote!“, wisperte er und weitete den magischen Schutz somit auch auf die beiden neben Angelo aus. Er konnte nur hoffen, dass es sie wirklich gegen den Manticor schützen würde, sollte er ihn nicht besiegen können. Dann stützte er sich auf Angelos Schultern ab, sprang hoch und landete nach einem Handstandüberschlag über dessen Schultern vor dem Hellseher.

Die blonde Frau in der Mitte fauchte wie eine gereizte Löwin. Nat nahm sich kaum die Zeit darauf einzugehen. Er hatte gerade nur sein Selbstmordkommando im Sinn. „Pass auf sie auf! Um den da kümmer ich mich!“, zischte er sie an, ehe er sich in den ungleichen Kampf stürzte.

Um möglichst wenig oder hoffentlich keine Bekanntschaft mit dem Skorpionsschwanz zu schließen, machte er einen Satz zur Seite, dann stieß er sich mit seinen kräftigen Hinterpfoten ab und flog fast auf den Manticor zu. Er traf das Biest in der Seite und schlang seine Arme um es. Sein rechter Arm kam über dem Rücken zu liegen. Er krallte die Hand in das Fell. Mit der linken Hand tastete er am Hals nach der Schlagader. Er wusste, seine einzige Chance den Manticor zu besiegen, war Schnelligkeit. Einfangen konnte er das Monster nicht, also musste er versuchen es zu töten. Er wühlte mit der Hand durch das Halsfell und ließ sich auch nicht durch den Schmerz in seiner Brust ablenken, als der Manticor seine Krallen darüber zog.

Sein eigener Pelz, den er sich am ganzen Körper hatte wachsen lassen, bot ein ganz bisschen Schutz gegen die Krallen, aber nicht viel.

Endlich fühlte er das Pochen des Pulses unter den Fingerspitzen. Nat zögerte nicht, sondern grub seine eigenen Krallen durch Fell und Haut. Er zerfetzte die Ader längs, so gut er es vermochte, obwohl ihn der Manticor in den Arm biss. Als das Biest den Biss löste, stieß Nat sich von seinem Kontrahenten ab und kugelte rückwärts von ihm über die Steine weg. Dadurch entging er dem zustoßenden Skorpionsstachel um Haaresbreite. Nach der Rolle richtete er sich mühsam auf. Sein Blick lag auf dem Manticor, der auf ihn zusprang. Erneut rollte Nat fort. Das Gebrüll des Manticor übertönte für ihn alles andere. Wieder stemmte er sich hoch, bemerkte wie der Manticor stolperte, zusammenbrach, ein letzte Mal zuckte und ein Schwall Gift aus dem Stachel verspritzte. Dort, wo das Gift auftraf, begannen die Stein zu rauchen.

Nat seufzte. Seine Arme gaben nach, es gelang ihm geradeso sich auf die rechte Schulter fallen zu lassen. Er legte den Kopf auf dem Pflaster ab. Dennoch wandte er seinen Blick nicht von dem Manticor. Ein schwaches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Selbst, wenn er jetzt sterben sollte, so hatte er doch einen Manticor besiegt, allein und ohne zusätzliche Waffen!

Eisiges Brennen breitete sich in den Wunden aus. Nat stöhnte. Ihm erschien es unendlich lang, bis Schritte auf ihn zukamen. Von weit her hörte er jemanden: „Bist du vollkommen verrückt!“, rufen. Jemand kniete sich neben ihn. Mit einmal konnte Nat das entsetzte Getuschel derjenigen wahrnehmen, die es nicht bis in die Gebäude geschafft hatten. Viele hatte noch nie einen Manticor oder eine Sphinx gesehen.

Stoff raschelte hinter ihm, dann wurde ihm eine zusammengerollte Jeansjacke unter den Kopf geschoben.

„Ist hier irgendjemand mit Auto? Wir brauchen einen Verbandskasten!“, der Mensch bei ihm klang erstaunlich ruhig, viel zu ruhig, so als stünde er unter Schock.

Nat drehte den Kopf um ihn anzusehen. Es war Angelo.

„Ganz ruhig, beweg dich besser nicht.“ Wieder raschelte es und der Hellseher hielt ein Handy in der Hand. „Ich ruf einen Krankenwagen.“

Nat starrte ihn nur aus weit aufgerissenen grünen Augen an. Ein unsicheres Lächeln lag auf den Lippen des Menschen, es sollte wohl beruhigend wirken. „Es wird alles gut.“, behauptete der Hellseher und obwohl er unsicher wirkte, glaubte Nat ihm, überließ nun anderen das Handeln.

Die junge Frau, welche Angelo so ähnlich sah, trat zu ihnen. Sie hatte Nats Kleider und dessen Rucksack dabei. „Es ist jemand einen Verbandkasten holen gegangen.“, teilte sie mit, als sie sich neben ihn kniete. Sie knüllte sein T-Shirt zusammen.

Nat fauchte, als sich ihm ihre Hand mit dem T-Shirt näherte. „Ich will nur die Blutung etwas stoppen.“, murmelte sie beruhigend, während Angelo mit der Notrufzentrale sprach.

Nat zitterte heftig. „Kontaktgift!“, fauchte er nur, obwohl er sie eigentlich anschreien wollte weg zu gehen, weil sie ein Mensch war. Seltsamerweise suchte seine unverletzte Hand die freie Hand des Hellsehers. Dessen Nähe war in Ordnung, die anderen Mensch um ihn herum verstörten Nat zunehmend.

Er sah wie der Hellseher ihn anlächelte und ihm seine Hand überließ. „Wie lautet dein Codename?“, wurde er gefragt, nachdem Angelo die üblichen Fragen wie: Was ist passiert? Wer war beteiligt? Und wo ist es passiert? beantwortet hatte.

„Nocturnus.“, krächzte Nat. Ihm war kalt und das eisige Brennen breitete sich weiter in ihm aus. Er schrie auf, als die Frau das T-Shirt gegen seine Brust drückte. Der Hellseher strich ihm sofort beruhigend über den Handrücken. „Sie stoppt nur die Blutung.“

Hastige Schritte näherten sich und etwas wurde klappernd abgestellt. Nat regte sich unruhig, weil er noch einen Menschen roch.

„Ich mach das.“, erklärte eine samtige Stimme, nach einigem Geraschel beugte sich die blonde Frau über ihn. „Ich wird deinen Arm versorgen, in Ordnung?“, ihre Stimme war ruhig und professionell.

„Ist gut.“ Sie war kein Mensch, damit war es für ihn in Ordnung.

„Angelo, wenn du mit Telefonieren fertig bist, versuch mal ihn zu beruhigen.“, bat die Blonde, während sie gekonnt Nats Arm verband.

„Äh... okay.“ Nat zwang sich nur noch auf den Hellseher zu achten und die anderen Personen auszublenden. Der junge Mann wirkte verängstigt und überfordert, trotzdem hatte er erstaunlich sicher gehandelt. Nun streckte er zögerlich die Hand aus. „Ähm..., Katzen beruhigt Nackenkraulen... äh, würde das bei dir helfen?“, fragte er Nat.

Nat musterte ihn einige Augenblicke stumm. „Ich erlaube es dir.“, sagte er schließlich. Eigentlich mochte er es nicht von Menschen berührt zu werden, doch bei Angelo war es etwas anderes. Er spürte wie sanfte Finger seinen Nacken berührten und durch das Fell dort strichen. Die sachten kreisenden Bewegungen über Nacken und Schulter ließen ihn tatsächlich ruhiger werden, obwohl Angelo ein Mensch war.

„Der Notarzt ist sicher bald da.“, murmelte Angelo beruhigend. Nat lächelte matt, jetzt blieb ihnen eh nichts weiter übrig als zu warten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: Futuhiro
2011-08-06T22:38:35+00:00 07.08.2011 00:38
Ich bin platt. Was´n geiles Kapitel. Der Kampf war echt mitreißend beschrieben. Aber warum kriegt immer nur der arme Nat auf die Mütze? Kann nicht mal jemand anderes zu Schaden kommen? ^^
Was um Himmels Willen passiert jetzt mit den ganzen Menschen, die noch nie vorher Genii gesehen haben und jetzt plötzlich mit der Existenz solcher Wesen konfrontiert sind? Und warum haben die in der Uni überhaupt nen Manticor gehabt? Fragen über Fragen, aber sicher wird das alles noch in späteren Kapiteln aufgeklärt.
Ich hoffe ja, daß Nat nicht unheilbar vergiftet wurde. Jetzt muss der arme Kerl auch noch in ein Krankenhaus und sich da behandeln lassen. Es geht vielversprechend weiter. Ich bin gespannt auf die nächsten Kapitel ^^
Von: abgemeldet
2011-07-22T18:28:16+00:00 22.07.2011 20:28
Ein tolles Kapitel, den Kampf fand ich richtig gut und es ist auch wirklich gut das Handeln der Leute während und nach dem Alarm beschrieben, man hatte beinah das Gefühl dabei zu sein^^


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