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Schutzbestie

Meine Freiheit ist der Preis für deinen Schutz
von

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Geschwisterliebe und Gefahr

Geschwisterliebe und Gefahr
 

Authors note: Nur ein kurzes Kapitel und es fiel mir echt schwer es zu schreiben. Das folgende wird wohl länger und actionreicher. Viel Spaß beim Lesen.
 

Angelo
 

Angelos Zimmertür wurde aufgerissen. „Ich glaub mein Schwein pfeift! Wie lange muss ich eigentlich noch den Babysitter für dich spielen?!“

Angelo senkte den Kopf und blickte starr auf die Kopie vor sich. Auf die, wohl eh rhetorisch gemeinte Frage, antwortete er nicht.

„Nicht nur, dass ich wegen dir immer noch jeden dritten Abend nach Hause kommen muss um Teddybär zu spielen, was schon lästig genug ist! Nein, jetzt darf ich dich auch noch täglich zur Uni begleiten! Schon mal dran gedacht, dass ich auch andere Dinge zu tun habe? Zum Beispiel mein eigenes Studium?! Verdammt noch mal, leg dir endlich einen Genius zu!“, zeterte die junge Frau, welche in sein Zimmer gestürmt war. Sie sah ihm sehr ähnlich, fast wie er in weiblich.

Angelo malte mit dem Bleistift Kreise auf seiner Kopie. „Als wenn ich mir so leicht einen Genius zu legen könnte! Wenn das möglich wäre, hätte ich schon längst einen! Aber nein, der Genius muss den Begabten finden! Und ich bin nicht einmal in der Lage meinen Genius mit meiner Gabe zu sehen.“, dachte er. Er sprach es nicht aus, schließlich wusste Bea das alles selbst, so wie sie fast alles von ihm wusste. Aber auch geduldigen Zwillingsschwestern platze irgendwann der Kragen, und Beatrice gehörte sowieso nicht zu den geduldigsten Menschen.

„Verflucht noch mal! Wir sind zwanzig! Wann hört das endlich auf, dass ich auf meinen verdammten großen Bruder aufpassen muss! Ich will auch mal einfach so weggehen können oder bei meinen Freund bleiben! Aber nein, ich muss ja Brudersitten!!!“

Angelo klatsche das Blatt Papier auf seinen Schreibtisch als es begann sich in die Luft zu erheben.

„Er kann doch nichts dafür.“, hörte er aus dem Hintergrund die samtige Stimme von Felicitas, Beas Schutzgeist, einer geflügelten Löwin, die in ihrer menschlichen Form einfach nur umwerfend sexy war.

„Manchmal glaub’ ich er will gar keinen Schutzgeist, so lange wie es schon dauert!“, zischte Bea.

Angelo hatte bis jetzt die Zähne zusammengebissen, nun drehte er sich zu den Beiden um.

„Wenn du nur gekommen bist um mich anzuschreien, dann kannst du auch gehen. Da ist die Tür!“, er deutete auf die Zimmertür. „Und hör auf meine Sachen zu zerdeppern, nur weil du dich aufregst.“, fügte er leise hinzu. Er wollte seinerseits nicht schreien, es brachte eh nichts. In einem Wortduell gewann immer Bea. Außerdem würde er damit zugeben, wie sehr ihn ihre Worte getroffen hatten.

„Ach, sonst hast du mir nichts zu sagen?“

„Nein.“

Sie stand einen Moment stocksteif da, dann drehte sie sich um und schmetterte die Tür hinter sich zu.

Es schepperte als die Kleinigkeiten, welche sich in Beas Anwesenheit erhoben hatten, zu Boden fielen. Angelo seufzte. Das war es, was ihn an Bea am meisten störte. Wenn sie sich aufregte, begannen kleine Dinge zu schweben. Die Telekinese war in der Familie ihrer Mutter eine häufige Begleiterscheinung. Beas Hellsicht mochte vielleicht bei Weitem nicht an seine heranreichen, dafür besaß sie eine erstaunlich ausgeprägte Begabung zur Telekinese. Obwohl es häufig so war, dass bei begabten Zwillingen die Gaben unterschiedlich stark ausgeprägt waren, bedeutete dies nicht unbedingt, dass die Gabe des schwächeren Zwilling wirklich schwach sein musste. Angelos Familie gehörte nicht umsonst zu den bedeutenden magischen Familien. Bea bewies diese Tatsache.

Angelo vergrub den Kopf in den Armen. Heute war einfach nicht sein Tag. Jetzt war auch noch Bea auf ihn wütend. Und außerdem fühlte er sich so verflucht hilflos. Er wusste von dem zukünftigen Druckereibrand, aber er konnte rein gar nichts tun, um diesen zu verhindern. Selbst wenn er herausgefunden hätte, welche Druckerei in welchem Land es war, der Brand würde trotz einer Warnung geschehen.

Angelo zwinkerte heftig. Seine Wangen fühlten sich verdächtig feucht an. Da sollte noch mal jemand behaupten, Männer weinten nicht. Wenn er sich so wie jetzt fühlte, dann weinte er und verfluchte seine Gabe, die so rein gar nichts half.

Gereizt wischte er sich mit dem Ärmel über die Augen. Er konnte es nicht ändern und Heulen half nicht. Mit zusammengepressten Lippen, begann er den Lexikontext zu lesen, obwohl er ihn später erneut würde lesen müssen, weil die Informationen einfach nicht bei ihm ankamen.

Er war fast froh, als es endlich Abendessen gab, auch wenn er dort den besorgten Blicken seiner Eltern und deren Genii ausgesetzt war.
 

Drei Tage später wünschte er sich, dass endlich ein neuer Leibwächter mit Genius gefunden würde. Dies dauerte, da es nur wenig Begabte gab, welche als Leinwächter arbeiteten, schließlich bestand dort die Gefahr verletzt zu werden. Den meisten Genii Intimii gefiel es überhaupt nicht, wenn ihr Schützling einer Arbeit nachging, die ihn potentiell gefährdeten, deswegen hatte sich noch niemand gefunden.

Lustlos betrat Angelo die Küche. Er wollte endlich nicht mehr ständig mit Bea den Tag verbringen müssen, denn die letzten zwei Tage waren extrem nervig gewesen.

Bea, Felicitas und er hatten einen Weg finden müssen die Veranstaltungen von drei verschiedenen Studiengängen unter einen Hut zu bekommen. Es war unmöglich gewesen, also hatte jeder ein paar seiner Seminare schwänzen müssen. Beas Stimmung befand sich mittlerweile unter dem Gefrierpunkt und Angelo durfte es ausbaden, da Felicitas Vermittlungen nichts nutzten.

An diesem Morgen beschlich ihn schon beim Anblick von Beas Lächeln Unbehagen. So lächelte sie, wenn sie jemandem etwas höchst unangenehmes mitzuteilen hatte und sich tierisch darüber amüsierte.

„Dir wird heute etwas für dich sehr wichtiges widerfahren.“, verkündete sie statt einer Begrüßung über ihre Teetasse hinweg.

Angelo schluckte. „Etwas wichtiges“, die Bezeichnung war gar nicht gut, nicht wenn ein Hellseher sie gebrauchte. Im Endeffekt war die zu machende Erfahrung meist wichtig für die Entwicklung oder den Charakter der Person, die sie betraf, doch dies hieß nicht, dass es sich dabei um eine angenehme Erfahrung handelte. Es bedeutete eher, dir wird etwas ganz schrecklich unangenehmes widerfahren, aber bleib ruhig, denn es ist gut für dich.

Der Toast, den die Köchin ihm auf den Teller legte, sah nach Beas Worten gar nicht mehr appetitlich aus. Angelos Magen krampfte sich zusammen. Er schlang seine Hände um die Tasse mit Tee, welche ihm gereicht wurde und nippte daran. Irgendwie gelang es ihm auch den Toast herunterzuwürgen, einen weiteren wehrte er energisch ab.

Felicitas blickte ihn mitleidig an, dies bestätigte ihm nur, dass Beas Worte auf eine unangenehme Erfahrung hindeuteten. In solchen Momenten wünschte er sich, er könne mit seiner Gabe seine eigene Zukunft und die ihm wichtiger Personen sehen, doch war dem nicht so. Er sah alles mögliche Zukünftige, doch alles was ihn in der Zukunft betraf, war für ihn wie hinter Nebel verborgen, es sei denn, es war in der Vergangenheit geschehen.

In Gedanken versunken, mit hängenden Schultern und geneigtem Kopf trottete er hinter Bea und Felicitas her. Die Worte seiner Schwester überschatteten sämtliche Veranstaltungen, die sie besuchten. Er hörte bei keinem Seminar, auch nicht bei seinen eigenen Seminaren, zu.

Auch zu Mittag bekam Angelo kaum das Essen herunter, da noch nichts geschehen war. Er wünschte sich, Bea hätte ihm ihre undeutliche Ankündigung verschwiegen. Ihr schien es ebenfalls Leid zu tun, ihn vorzuwarnen, den sie maulte fast nicht wie an den Tagen zuvor. Sie bezahlte ihm sogar einen Becher Mousse au Chocolat in der Mensa, den er dann stehen ließ und den sie schließlich vertilgte. Angelo hatte sich zwar geschworen, nicht mehr in der Mensa zu essen, doch brach dieser Schwur durch Beas und Felicitas Anwesenheit, denn die beiden schleiften ihn einfach in die Mensa.

Nach dem Mensabesuch strömten sie zusammen mit anderen Studenten auf den Platz zwischen den Gebäuden. Bea, Felicitas und Angelo machten sich auf den Weg zum nächsten Gebäude in dem sie eine Vorlesung besuchen wollten. Als sie genau mitten auf dem Platz standen, heulte eine Alarmsirene los. Rund um sie zuckten Menschen zusammen und sahen sich verwirrt um. Kaum jemand kannte die Bedeutung des Signals. Angelo und Bea erbleichten. Felicitas schob sich zwischen die beiden, ergriff ihre Hände und wollte sie vom Platz ziehen. Andere Genii zerrten ihre Schützlinge und jeden, der in der Nähe stand, wie verdutzt er auch Angesichts des Auftauchens von dutzender von Fabelwesen gucken mochte, zu den Gebäuden. Plötzlich waren panisch klingende Schreie zu hören. Amgelo beging den Fehler sich zu den Schreien umzudrehen, obwohl er wusste, dass die Sirene den Ausbruch eines gefährlichen Fabelwesens aus den Sondergebäuden der Universität bedeutete. Er erstarrte, als er den Manticor sah.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: Futuhiro
2011-08-06T22:16:15+00:00 07.08.2011 00:16
Ach menno. Ich wollte nur noch mein obligatorisches Kapitel lesen, und dann für heute ausschalten. Aber ich glaub, jetzt muss ich doch weiterlesen. Das ist ja gerade so furchtbar spannend, daß ich nicht aufhören kann Q____Q (Naja, ich kann ja morgen ausschlafen ^^)
Bea ist cool, die hätt ich gern als Freundin. Ihr Aussehen müsste mal noch etwas beschrieben werden. Ich stell sie mir mit einer rubinroten Wuschel-Kurzhaar-Frisur vor.
Aber warum muss die jeden dritten Abend heimkommen und Angelo "sitten"? Vor allem, wenn die offenbar noch bei den Eltern wohnen!?
Von: abgemeldet
2011-07-21T19:15:20+00:00 21.07.2011 21:15
Ein Mantikor? Damit ist jetzt aber nicht Nat gemeint oder?
Dass ein Mantikor und eine Sphinx sich so ähneln, daran hab ich erst grade wieder gedacht...aber du meinst nicht Nat, nehm ich an^^
Ich mag Bea, und ich will auch was von dem Mousse eau chokolate*gg*


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