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Der letzte Kampf

Satans finaler Schlag
von

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Vom Fliegen – Zens größter Traum

Vorwort
 

Für meine Freundin Carolin Belzner, die ich dank meiner Sailor Moon Fanfiction hier im Animexx kennen gelernt habe :-) Ich hoffe ihr gefällt die Geschichte!!
 

Ganz liebe Grüße an dich!
 

Lisa
 


 

Prolog: Vom Fliegen – Zens größter Traum
 

Jeanne wischte sich die Tränen aus den Augen.

Sie hatte genug geweint, jetzt war die böse Fynn schließlich wieder gut geworden!

Der liebe, süße Engel, der stets ihre beste Freundin gewesen war.

Immer noch Hand in Hand mit Sindbad, ging sie auf den Abgrund zu.

„Wo ist denn Miyako?“, fragte Jeanne verwundert, sie hatte ihre beste Freundin doch hier zurückgelassen?

„Noyn hat sie zurück auf die Erde gebracht, bevor er zu Gott gekommen ist, quasi, um dir einen letzten Gefallen zu tun!“, erklärte Access, der neben seinem Schützling auf Schulterhöhe flog.

„Und wie kommen wir hier herunter?“, fragte Sindbad geknickt, als sie beide in die Tiefe starrten.

„Weißt du, was sich Zen einmal gewünscht hat?“, fragte Jeanne mit einem leicht traurigen Blick, Sindbad schaute sie aufmerksam an.

„Nein, was war es denn?“, erkundigte er sich.

Jeanne lächelte, als sie sich wehmütig erinnerte.

„Er hat vom Fliegen geträumt. Lass uns doch beide seinen Traum leben, komm, lass uns fliegen!“, schlug Maron vor.

„War das dein Ernst? Aber wenn wir da hinunterspringen, das überleben wir doch nie!“, gab Sindbad zu bedenken, doch die Kamikaze Diebin lächelte immer noch geheimnisvoll.

„Fliegt ruhig schon vor! Wir kommen gleich nach!“, sagte sie zu den Engeln, welche nickten und verstanden, dass die beiden alleine gelassen werden wollten.

„Was hast du vor, Maron?“, fragte Chiaki verwirrt, als sich die Blondhaarige vor seinen Augen zurückverwandelte.

Sie standen sich immer noch gegenüber.

„Chiaki, ich danke dir für alles, was du bisher für mich getan hast. Ohne dich hätte ich das alles nicht geschafft. Ich... habe es mir nie eingestanden Chiaki, ich habe es immer verleugnet... Aber... Ich liebe dich! Und ich bin so froh, dass ich dich niemals verlieren werde!“ Maron lächelte, Chiaki hatte dieses Geständnis ebenfalls ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.

„Ich hatte mich schon oft gefragt, wann du es mir endlich sagst. Dass ich auch Gefühle für dich habe, ist dir ja schon seit Längerem bewusst. Ich werde dich immer beschützen, Maron“, sagte Chiaki und die beiden küssten sich.

Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, lächelte Maron ihr bezauberndstes Lächeln.

„Und jetzt Chiaki... lassen wir Zens Traum wahr werden... Lass uns fliegen...“

Sie umarmte ihn und zog ihn dicht an sich heran.

Chiaki hatte seinen Kopf auf ihrer warmen Schulter abgelegt und die Augen geschlossen.

Plötzlich spürte er, wie Marons Rücken sich bewegte, auch an seinem Rücken spürte er eine Bewegung.

Er öffnete die Augen und sah, dass Maron leuchtete. So hell, wie sie schon bei Fynns Rückverwandlung geleuchtet hatte.

Und an ihrem Rücken befanden sich... Flügel.

Er strich ihr darüber, sie waren weiß und samtweich.

Als er sich herumdrehte, sah er auch auf seinem Rücken mächtige Schwingen, sie waren doppelt so hoch wie er selbst.

„Maron... wie?“, fragte er verwirrt, doch er spürte ihren warmen Finger auf seinen Lippen.

„Psst!“, flüsterte sie geheimnisvoll, küsste ihn erneut und hatte seine Hände ergriffen.

Chiaki, von ihrem zweiten Kuss benebelt, realisierte kaum, dass sie sich schnell von ihm gelöst, ein Strahlen aufgesetzt und ihn mit sich gezogen hatte.

„Los geht’s! Für dich, Zen!“, rief sie motiviert und stürzte sich mit ihrem Freund in die Tiefe.

Chiaki schrie.

Zuerst stürzte er ab, die Stadt unter ihm kam immer näher. Doch bald schon kam er auf die brillante Idee, endlich seine Flügel zu benutzen. Und so schwebten Maron und er Hand in Hand hinunter auf die Erde.

Doch die wunderbare Aussicht über Momokuri ließ Chiaki kalt, er hatte nur noch Augen für Maron, die endlich der Engel war, den er aus seinen Träumen her kannte. Endlich war es real, dass sie Flügel hatte und wunderschön, sanft und elegant in der Luft vor ihm schwebte.

„Hast du etwa Höhenangst?“, fragte Maron und kicherte, sie hielt sich in der Luft auf, als sei es ihr Element.

Gewissermaßen war es das auch. Sie war der göttliche Wind, der durch die Herzen aller Menschen wehte.

„Sehe ich so aus? Ich bin dir früher über die Dächer hinterhergejagt, da habe ich doch keine Höhenangst!“, verteidigte sich Sindbad.

„Und warum hast du dann so geschrien?“, stichelte Maron weiter und kam näher, ihn immer noch an der linken Hand haltend.

„Das war nur der Schreck, ich war darauf nicht vorbereitet, von einem Engel entführt zu werden!“, entgegnete ihr Gegenüber und Maron fing an zu lachen.

„Du bist doch selbst ein Engel geworden! Sieh dir nur deine hübschen Flügel an!“, schwärmte Maron und Chiaki musste lächeln.

„Ich habe dich schon immer als einen Engel gesehen, doch nun ... nun ist es wahr geworden...“, hauchte er und konnte sich einfach nicht an Maron sattsehen.

„Sieh doch nur! Da ist unsere Schule! Und der Brunnen! Und da vorne ist unser Wohnblock!“, staunte die Brünette, Chiaki riss sich nun doch von dem bezaubernden Anblick los.

Die Sonne ging bereits unter und tauchte alles in ein warmes Orangerot.

„Wollen wir versuchen, auf dem Dach zu landen?“, fragte Chiaki und Maron nickte.

„Ja, gemeinsam...“ Sie ergriff seine zweite Hand und hielt sie fest.

„Maron?“

Sie sah ihm in die Augen.

„Ja?“

„Gehst du jetzt mit mir aus?“, fragte er direkt.

Maron öffnete die Augen etwas weiter, als ob sie überrascht wäre.

Doch dann schloss sie die Augen und ließ ihn los.

Sie tat drei Flügelschläge und schwebte nun über dem Wohnblock, drei Meter unter ihr war das Dach.

„Vielleicht“, zwinkerte sie verspielt und Chiaki holte sie ein.

„Das war keine richtige Antwort!“, beschwerte er sich und versuchte, Maron zu fangen.

Lange konnte sie ihm nicht davonfliegen...

Chiaki schnappte sie und zog sie zu sich heran.

„Okay. Ich mach’s. Aber nur, wenn wir weiterhin vom Fliegen träumen. Gemeinsam“, sagte sie und schloss die Augen, als Chiaki sie erneut küsste. Beide landeten sanft auf dem Hochhausdach.

Das erste Date

Hallo ihr alle!!
 

Danke für eure lieben Kommis ich habe mich riesig gefreut! Das war die ideale Ablenkung für morgen (hüstel, ja dann ist es soweit!!): DEUTSCHABITUR... Da ich in den nächsten Tagen Abitur habe, werde ich euch das Kapitel heute reinstellen, damit ihr die Tage was zu lesen habt!!
 

Bis dann macht's gut und viel Spaß beim ersten Kapitel!!
 

Eure Lisa-Marie91
 


 

Kapitel 1: Das erste Date
 

Maron klingelte. Chiaki stand neben ihr und wartete ebenfalls neugierig.

Miyako öffnete und sah die beiden glücklich an.

„Maron! Ich bin so froh, dass es dir gut geht!“, sagte sie überglücklich.

„Ja… Mir geht es auch sehr gut, danke der Nachfrage…“, fügte Chiaki ironisch an, doch die beiden Mädchen übergingen ihn.

„Wir wollten sehen, ob du gut nach Hause gekommen bist!“, lächelte Maron und Miyako schaute sie warmherzig an.

„Du hast überlebt. Du bist wahrlich eine Heldin, Jeanne!“, sagte Miyako, doch Maron schaute sie etwas vorwurfsvoll an, da sie ihre geheime Identität so laut an einem öffentlichen Ort herumposaunte.

„Es wäre schön, wenn das unter uns dreien bleiben könnte. Chiaki und ich wollen schließlich nicht ins Gefängnis…“, zwinkerte die Braunhaarige, Miyako grinste auf einmal.

„Geht klar. Wollen wir uns vielleicht morgen mal treffen? Du weißt doch, dass Ferien sind. Da können wir zu dritt noch einmal in Ruhe über die ganze Sache sprechen. Es ist viel passiert in letzter Zeit…“, setzte die Schwarzhaarige an und bekam prompt von ihrer Freundin eine Hand auf die Schulter gelegt. Als Miyako aufblickte, lächelte Maron sie an.

„Natürlich können wir das. Wie wär’s wir treffen uns um 14 Uhr bei mir?“, fragte die Brünette, ihre beste Freundin nickte, ebenso wie Chiaki.

„Geht klar!“, sagte der junge Mann augenzwinkernd.

„Bei mir auch!“, bestätigte Miyako und zog sich wieder in ihre Wohnung zurück.

Maron und Chiaki schlenderten auf die andere Seite des Hausgangs zu ihren Apartments.

„Und was ist mit uns?“, fragte Chiaki und Maron sah auf.

„Darf ich dich morgen um unser erstes Date bitten?“, fragte der Blauhaarige höflich, sodass Maron etwas rosa anlief.

„Also dann morgen um 18 Uhr am Haupteingang?“, fragte Chiaki fordernd und Maron nickte.

„Ja“, bestätigte sie hastig, bevor beide in ihre Wohnungen gingen, nun endlich alleine, um all die verwirrenden Gedanken und Gefühle sortieren zu können.

Maron lehnte sich an die geschlossene Tür und atmete mehrmals tief durch.

Chiaki war einfach zu süß...

Wie konnte sie das die ganze Zeit nicht gesehen haben? War sie wirklich so blind?

„Na, hat er dich um den Finger gewickelt?“, fragte eine forsche Stimme und Maron verdrehte die Augen. Fynn konnte Chiaki immer noch nicht leiden, es war so offensichtlich.

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wer wen um den Finger gewickelt hat“, gab Maron offen zu und zog sich nachdenklich die Schuhe aus, eine japanische Tradition, die sie schon immer automatisch ausführte, sobald sie ihre Wohnung betrat.

„Ich glaube, ich brauche frische Luft!“, sagte Maron und schlich durch ihre dunkle Wohnung zur Terrassentür, öffnete sie und trat hinaus.

„Ha! Von wegen! Als ob sie nicht gerade von der frischen Luft gekommen wäre! Die will doch nur wieder ihren Verehrer auf dem Balkon sehen!“, zischte Fynn und flog ihr hinterher. Sie musste schließlich die Gelegenheit abpassen, Chiaki fertig zu machen, sollte er irgendetwas Ungehobeltes tun!

„Die Sterne sind wunderschön. Doch der Stern von Jeanne, der Kamikaze Diebin, leuchtet am hellsten. Kannst du ihn sehen?“, wurde Maron von Chiaki empfangen, sobald sie neben ihn an das Geländer getreten war.

Maron lächelte verlegen und blickte zum Himmel empor. Ihr Nachbar hatte recht: Die Sterne waren wirklich wunderschön.

„Oh Mann! Fällt dir etwa nichts Besseres ein, um sie zu beeindrucken?!“, fragte da auf einmal eine spöttische Stimme.

„Fynn! Sei doch nicht immer so mies zu ihm!“, verteidigte Maron Chiaki, der auf Fynns Worte hin nur lächeln konnte.

„Es ist doch so! Wenn Access das bei mir versuchen würde, dann...“

„Fynn-Schätzchen!! Hast du gerade meinen Namen genannt? Ich bin schon zur Stelle! Meine Fynn, Fynn, Fynn!“

„Access! Lass mich sofort los!”, rief Fynn und versuchte, die Hände des schwarzen Engels von ihrer Taille zu bekommen, da er sich verliebt an sie geschmiegt hatte.

Maron kicherte, als die beiden Engel wegflogen, Fynn auf der Flucht und Access hinterher.

„Sie haben sich nicht verändert, aber die beiden sind süß. Sie würden so ein tolles Paar abgeben!“, sagte Maron verträumt.

„Wir geben auch ein tolles Paar ab. Das finde ich zumindest. Du nicht?“, fragte Chiaki und sah zu der Braunhaarigen hinüber, die immer noch die Sterne betrachtete, ihr Blick war sanft und in ihren Augen spiegelte sich das Licht der Sterne.

Plötzlich senkte sie den Kopf, sie wurde ein wenig rot, lächelte und wandte sich ihrem Gesprächspartner zu:

„Das kommt ganz auf das Date morgen an!

Gute Nacht Chiaki!“, strahlte sie und ging in die Wohnung hinein, der verduzte Chiaki starrte ihrer zierlichen Gestalt hinterher, bevor sie hinter dem Vorhang vollständig verschwand.

Der junge Mann seufzte. Maron brachte ihn mit ihrer Art noch um den Verstand!

Maron richtete am nächsten Tag ein paar Kekse und Tee für sie alle auf den Wohnzimmertisch, damit Chiaki und Miyako sich bedienen konnten.

Es klingelte an der Tür.

Maron, etwas aufgeschreckt, rannte zum Eingang und öffnete ihrer Freundin Miyako, die wie immer überpünktlich war.

„Hallo Maron!“, begrüßte diese ihre Freundin und zog sich die Schuhe aus.

Miyako setzte sich in Marons Lieblingssessel und ließ das bequeme Sofa für Chiaki und ihre Freundin übrig.

Gerade als Maron auf halbem Weg ins Wohnzimmer war, klingelte es erneut, der zweite Gast war nun eingetroffen.

„Hallo Chiaki!“, begrüßte Maron ihren Freund, er schaute sie warm an.

„Hallo liebste Maron!“, lächelte er sie an und zog sie in eine Umarmung.

Maron merkte sofort, wie sie sich fallen ließ.

Sie vertraute ihm sehr, sie konnte sich bei ihm geborgen fühlen.

Er schenkte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

Maron hätte sich mehr gewünscht, aber schließlich war noch Miyako da...

Chiaki zog sich ebenfalls die Schuhe aus, dann nahm er Marons Hand und sie gingen gemeinsam in das Wohnzimmer.

„Soso, dann ist es nun also offiziell?“, fragte Miyako spitz und schaute auf das händchenhaltenden Paar.

Die beiden liefen etwas rot an.

„So sieht es wohl aus“, meinte Chiaki mit einer Spur von Stolz in der Stimme, was Maron nicht verborgen blieb.

„Endlich. Hat aber lange gedauert!“, merkte Miyako an und nahm sich einen Keks.

„Wusstet ihr eigentlich schon von Anfang an von euren zweiten Identitäten?“, fragte sie interessiert.

„Ja, ich wusste es von Anfang an, seit ich euch beiden damals im Hausflur begegnet bin, als ihr über meine Kartons geflogen seid“, sagte Chiaki ehrlich, Maron und er hatten sich mittlerweile auf das Sofa gesetzt.

„Ich habe es die ganze Zeit über nicht gewusst“, gestand Maron.

„Ich habe es erst sehr spät herausgefunden, aber auch nur durch einen Zufall. Es war an dem Tag, als wir die Kirche sauber gemacht hatten, erinnerst du dich Miyako?“, fragte Maron.

„Ja, ich erinnere mich. Stimmt. Seitdem hast du auch behauptet, dass Chiaki ein Lügner sei. Jetzt verstehe ich das. Du meintest das auf seine zweite Identität bezogen!“

Miyako wedelte mit einem Keks in der Hand herum, während sie sich die rätselhafte Lage selbst erklärte, die ermittelnde Polizistin ging wieder mit ihr durch.

„Ja, richtig. Aber ich konnte es dir zu diesem Zeitpunkt schlecht sagen, wie du jetzt sicherlich verstehen kannst?“ Maron nippte an ihrem Tee.

„Ja, natürlich. Soso, es sitzen also gerade die beiden Meisterdiebe vor mir, Kaito Jeanne und Kaito Sindbad. Die beiden, die ich schon so lange fassen wollte wart von Anfang an ihr zwei. Wer hätte das gedacht... Also ich muss ehrlich sagen, dass zwar alle um mich herum gesagt haben, dass sie sich ähnlich sehen, Jeanne und Maron, aber ich konnte es nicht glauben. Ich konnte nicht glauben, dass mir meine beste Freundin nachts immer durch die Lappen ging!“, sagte Miyako kopfschüttelnd.

„Aber genau so war es!“, bestätigte Sindbad.

„Und ihr habt Dämonen gejagt?“, hakte Miyako nach.

„Dämonen sind für Menschen unsichtbar, weißt du Miyako? Ebenso sind unsere beiden Engel für dich unsichtbar, mit deren Hilfe wir uns verwandeln“, erklärte Maron.

„Engel? Ach, stimmt, da war ein großer Engel, der mir das alles eingeredet hat, dass ich Jeanne vernichten soll, um Maron zu retten!“, erinnerte sich Miyako.

Maron senkte den Kopf.

„Das war mein Engel. Fynn. Sie war böse, wie sich am Ende herausgestellt hat. Chiaki konnte sich in Sindbad verwandeln, da es seine Aufgabe war, mich vor Fynn zu beschützen. Fynn war früher ein guter Engel, doch sie wurde von Satan einer Gehirnwäsche unterzogen und somit böse. Da ich die Wiedergeburt von Jeanne D’arc bin, wurde ihr aufgetragen, mich von innen heraus zu vernichten, meine Seele zu verletzen und somit meinen göttlichen Schutzschild zu schwächen. Du musst wissen, dass Jeanne D’arc ein Mädchen war, das von Gott Macht bekommen hat. Sie war Gottes Schützling, er hat sehr viel von ihr gehalten. Das Ziel von Satan war es, Jeanne zu vernichten um Gott zu schwächen. Er hat Fynn auf seine Seite gezogen, um sie als Werkzeug für seine Pläne zu benutzen. Verstehst du?“, hakte Maron nach, sie wusste, die ganze Sache war unglaublich kompliziert.

„Ja, ja, ich verstehe es...“, sagte Miyako, sie nahm alle Informationen in sich auf und sortierte sie gedanklich.

„Satan hat Dämonen auf die Welt geschickt, um mich zu vernichten, doch alle sind gescheitert. Teilweise dank Chiakis Hilfe. Ohne ihn wäre ich bereits... tot.“

Chiaki drückte Maron an sich und gab ihr einen liebevollen Kuss auf den Kopf.

„Deswegen mussten wir stehlen und die Polizei ein bisschen ärgern“, sagte Maron und lächelte gequält.

„Und warum habt ihr Warnungen geschickt? Es wäre doch für euch viel einfacher gewesen, wenn die Polizei nicht gewusst hätte, wann ihr zuschlagt!“, fragte sich Miyako, sie war eben eine echte Strategin.

„Das hätte uns zu gewöhnlichen Dieben gemacht. Aber wir wollen den Menschen helfen und sie nicht ihrer wertvollsten Gegenstände berauben. Aber weißt du Miyako, nur sehr reine Menschen können von einem Dämon besessen werden“, erklärte Chiaki und drückte Maron etwas näher an sich, die sich entspannt gegen seine Brust lehnte, ihr Kopf ruhte auf seiner rechten Schulter.

„Aber konnte Maron denn nicht befallen werden, oder du Chiaki?“, fragte Miyako weiter.

„Ich kann nicht von einem Dämon befallen werden, da ich einen Teil von Gottes Macht in mir trage und durch ihn und seine Kraft geschützt bin. Mmh, ob Chiaki besessen werden kann? Also die Frage habe ich mir ehrlich gesagt noch gar nicht gestellt...“, gab Maron zu, doch Chiaki schüttelte den Kopf.

„Ich glaube nicht, dass ich befallen werden könnte. Schließlich wurde ich zu Marons Schutz zu Sindbad. Ich liebe sie, ich könnte ihr nie etwas antun“, sagte Chiaki und war sich dessen sicher.

„Sag niemals nie!“, prophezeite Maron, doch Chiaki schnaubte auf.

„So ein Quatsch. Das kann gar nicht passieren. Es besteht doch gar keinen Grund mehr, uns zu verwandeln. Also. Die Welt ist gerettet und das Böse besiegt!“, sagte Chiaki und seufzte entspannt.

„Na dann bin ich ja froh!“, sagte Miyako und stand auf.

„Jetzt kann ich beruhigt wieder nach Hause gehen und äh... euch nicht weiter stören!“, sagte die Schwarzhaarige und Maron stand hastig auf, was Chiaki so gar nicht gefiel.

„Du musst nicht gehen! Ich freue mich doch immer, wenn du mich besuchst!“, erwiderte Maron und ihre Freundin sah sie an.

„Nein, das ist schon in Ordnung, Maron. Ihr habt viel durchgemacht, wenn ich das richtig verstanden habe. Dann genießt jetzt eure Zeit! Ich muss eh noch meinem Vater helfen!“, sagte Miyako und Marons Gesichtszüge froren augenblicklich ein.

Ihr Vater war für die Soku Jeanne eingeteilt, also war er verantwortlich für ihre Verfolgung!

„Keine Angst, ich werde ihm nichts sagen! Wir arbeiten an einem anderen Fall! Es gilt, einen Bücherdieb zu fassen! Er klaut aus einem Museum regelmäßig wertvolle antike Bücher!

So was Unverschämtes! Bis bald Maron! Tschüss Chiaki!“, rief sie und stürmte zur Tür hinaus.

„Tschüss!“, rief er ihr hinterher, er war in der Zwischenzeit hinter Maron getreten.

„Und, was machen wir jetzt?“, fragte er und schlang seine Arme um sie und legte seinen Kopf auf ihrer rechten Schulter ab, Maron musste lächeln.

„Wir? Freuen uns auf unser Date nachher!“, antwortete sie und drehte sich zu ihm um.

„Okay. Ich freue mich auch!“, sagte Chiaki und schaute Maron in die Augen.

Ihre Gesichter kamen langsam aufeinander zu, beide hatten schon sehnsüchtig die Augen geschlossen und es waren gerade noch zwei Zentimeter Weg, bis sich ihre Lippen berührten, als ein Hurrikan durch ihre Gesichter fegte.

„Lässt du wohl die Finger von Maron!“ Fynn war wütend und sah Chiaki mit einem Blick an, der ungefähr zehn Legionen auf einen Schlag getötet hätte.

Maron seufzte.

„Was hast du nur gegen ihn?

Ich dachte, du hättest ihn nur gehasst, als du böse warst?“, fragte Maron und sah Chiakis enttäuschte Miene.

Mit einer Handbewegung scheuchte sie Fynn aus ihrer Reichweite und legte die rechte Hand in Chiakis Nacken, um seinen Kopf zu ihren Lippen zu führen und ihn schlussendlich doch zu küssen.

„Maron! Mir gefällt er nicht! Das ist einfach ein Gefühl! Kannst du dich nicht in jemand anderen verlieben?“, fragte sie flehend.

Marons Lippen zogen sich von Chiakis zurück und sie lächelte.

„Keine Chance Fynn…“, lächelte sie und Chiaki kicherte.

„Ich glaube, du bist in mich verliebt!“, flüsterte er in ihr Ohr, Maron lachte auf.

„Sagt wer?“, hakte sie nach, Chiaki stand bereits an der Tür, beide überhörten Fynns Flüche.

„Das sage ich!“, neckte er sie, doch sein Blick wurde besorgt, als er Fynn beobachtete, die beleidigt von dannen flog.

„Das wird schon wieder!“, meinte Maron und lächelte aufmunternd.

„So ist sie eben, meine Fynn! Nie kann sie sich beruhigen!! Wir sehen uns heute Abend?“, fragte Maron und Chiaki nickte.

„Bis dann!“, sagte er und schloss die Tür hinter sich.

„Fynn! Was soll der Quatsch? Warum hasst du ihn so sehr? Du wirst dich an ihn gewöhnen müssen, er wird ab jetzt öfter hier sein! Er ist mein Freund!“, verteidigte ihn Maron, Fynn sah sie sehnsüchtig an.

„Aber... aber... dann muss ich mich ja auch an Access gewöhnen...“, kam die verzweifelte Antwort, Maron begriff auf einmal.

„Ach daher weht der Wind! Du hast gar nichts gegen Chiaki, sondern gegen Access! Und da die beiden zwangsweise verbunden sind, passt dir meine Beziehung zu ihm nicht! Aha! Erwischt Fynn!“

Der Engel hatte eine gewisse Röte auf den Wangen, die Augen waren geweitet und Maron konnte sehen, dass sich Tränen darin gebildet hatten. Ihr Mundwinkel war nach unten gezogen und sie sah verzweifelt aus.

„Access ist immer so gemein zu mir!“, schluchzte sie, Maron versuchte, hart zu bleiben und ihren Standpunkt auch weiterhin zu vertreten, doch bei diesem Engelsblick war es einfach unmöglich.

„Fynn! Er liebt dich! Ebenso wie Chiaki mich liebt! Ihr solltet euch auch zusammentun, dann wären wir alle glücklich!“, sagte Maron sanft und nahm ihre weinende Freundin in den Arm.

„Aber ich mag ihn nicht!“, sagte sie verbittert und ihr Schützling seufzte.

„Aber warum, was hat er dir denn getan, dass du ihn so hasst?“, fragte sie ihren Engel.

„Es reicht schon seine Anwesenheit! Auch seine dummen Sprüche tragen etwas dazu bei!“

„Fynn, du nimmst das zu ernst. Du musst dich mit ihm beschäftigen, dann werdet ihr schon zueinander finden!“, sagte Maron und schaute in den Spiegel.

„Maron? Du bist zu sehr verliebt! Du siehst die Dinge nicht mehr realistisch!“, schimpfte Fynn, ihre Freundin seufzte.

„Wahrscheinlich hast du sogar Recht. Aber weißt du was? Ich bin glücklich! So und jetzt muss ich mich für mein Date mit Chiaki fertig machen!“, sagte Maron und ging summend ins Badezimmer, um sich frisch zu machen.

„Sie ist wie ausgewechselt! Vielleicht hat Chiaki doch einen guten Einfluss auf sie?“, fragte sich Fynn und gähnte. Sie war wirklich müde. Sie würde sich schlafen legen, denn sie glaubte kaum, dass Maron sie nachher dabei haben wollte.

Als die Brünette ihre Wohnung verließ, fühlte sie sich ein bisschen aufgeregt.

Fynn hatte sich zurückgezogen, denn es herrschte nun „Engelverbot“ bei dem ersten gemeinsamen Date.

Maron trug ein dunkelblaues Sommerkleid, das ihr bis über die Knie ging.

Sie hatte sich ein Tuch um die Schultern gelegt und hatte eine schwarze Handtasche bei sich.

Ungeduldig wartete sie auf den Fahrstuhl und ging hinein.

Es schien endlos lange zu dauern, bis sich die Türen öffneten, sie war nun im Erdgeschoss angekommen.

Als Maron einen Schritt in die Eingangshalle tat, hatte Chiaki, der am Eingang wartete, schon leicht die Augen aufgerissen.

„Hallo Chiaki“, begrüßte ihn Maron, er lächelte sie leicht verwirrt an.

„Hallo Schönheit“, grüßte er zurück, seine Freundin lächelte.

„Du siehst... einfach bezaubernd aus!“, brachte Chiaki mühsam heraus.

‚Oh Gott, sie raubt mir den Verstand...’, dachte er sich und sie hakte sich bei ihm ein, als sie aus dem Gebäude gingen.

„Schau, die Sonne ist noch nicht untergegangen. Das trifft sich gut. Ich dachte mir, da wir gestern so viel von Zen gesprochen haben, dass wir noch einmal bei seinem Grab vorbeigehen könnten und ihm diese Blumen hier vorbeibringen“, schlug Chiaki vor und holte einen Strauß mit weißen Blumen hinter seinem Rücken hervor.

Maron sah ihn an und lächelte.

„Das ist eine wundervolle Idee“, sagte sie und küsste Chiaki kurz, der auf die glorreiche Idee kam, noch mehr solcher Gedankenblitze in Zukunft zu haben, nur, um von Maron einen Kuss zu ergattern und sei dieser noch so kurz.

Zen war am Meer begraben worden, Maron war schon einmal dort gewesen.

Es dauerte eine Viertelstunde, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren.

Maron und Chiaki blieben nicht lange bei Zens Grab, nur solange, um die Blumen abzulegen und noch ein paar tröstende Worte dazulassen.

Schließlich nagte der Hunger doch an ihnen und sie gingen gemeinsam an den Strand, wo Maron hingeflüchtet war, nachdem sie herausgefunden hatte, dass Sindbad die ganze Zeit Chiaki gewesen war.

Chiaki hatte ein wunderschönes Restaurant in der Nähe gefunden und sie gingen dort essen, mit Blick auf das Meer und die dort untergehende Sonne.

„Es ist wirklich wunderschön!“, sagte Maron, als auch schon ihre Pasta kam.

Chiaki hatte sich eine Portion gebratene Nudel bestellt.

Als Gentleman durch und durch lud er Maron natürlich ein.

Die Beiden gingen noch etwas zusammen am Strand spazieren, der ganz am Rande von ihrem Heimatort Momokuri lag.

„Chiaki?“

„Ja, Maron?“

„Das war ein wunderschöner Abend. Und ich bedanke mich noch einmal herzlich für die Einladung!“

„Das fand ich auch. Ich habe mir schon immer gewünscht, einmal mit dir essen zu gehen. Und der Strandspaziergang hat dem Abend einen schönen Abschluss gegeben.“

„Wie? Willst du mich schon wieder alleine lassen?“, protestierte Maron sofort, Chiaki lächelte und küsste sie kurz.

„Du kannst ja noch ein bisschen zu mir kommen, Access schläft gerade“, schlug Chiaki vor, Maron lächelte.

„Meine Fynn auch. Okay. Ich gehe noch ein bisschen zu dir..“, willigte Maron ein und sie gingen gemeinsam in das „Orleans“ zurück.

Chiaki schloss die Haustür auf und trat ein, Maron folgte ihm zögernd. Sie gab zu, noch nie bei ihm in der Wohnung gewesen zu sein.

Und doch überraschte sie die Ordnung, die sie hier vorfand. Ihr gefiel Chiaki immer mehr, er selbst, seine Angewohnheiten und seine Fähigkeiten.

Chiaki ließ sich auf der Couch nieder und legte sofort einen Arm um Maron, welche sich sofort an ihn kuschelte.

„So einen Abend müssen wir unbedingt wiederholen...“, seufzte Maron wohlig und kuschelte sich näher an ihren Freund, sie hörte seinen ruhigen Atem, obwohl sein Herz etwas schneller schlug als gewöhnlich.

„Ja, sollten wir wirklich. Aber Maron, ich muss dich noch etwas fragen, was mich in den letzten Tagen sehr beschäftigt. Kurz nachdem du Fynn wieder in einen guten Engel verwandelt hast, habe ich dich gefragt, ob der böse König, also Satan, nun besiegt sei oder nicht. Du hast mir keine Antwort darauf gegeben! Ich habe Miyako vorhin zwar die Sorge genommen, dass noch das Böse auf dieser Welt wandeln könnte, aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob wir durch Fynns Rückverwandlung auch Satan geschlagen haben. Vergiss nicht, Fynn war nur die Königin von ihm. Und nicht er selbst. Haben wir ihn nun besiegt oder nicht?“, fragte Chiaki und Maron richtete sich mit einem Ruck auf, sie sah nachdenklich aus.

„Mmh, ich weiß es nicht. Ich werde Fynn wohl nachher fragen. Sie wird es mir bestimmt sagen können!“, sagte Maron und kuschelte sich wieder an Chiakis Brust.

Die Zeit verging und die beiden Verliebten schmusten wohl etwas zu lange, da Maron langsam in den Schlaf glitt, während Chiaki sie im Arm hielt.

Aus lauter Angst, er könnte sie auf dem Weg in ihre eigene Wohnung aufwecken, nahm er sie in seine Arme und trug sie zu sich ins Bett, da der Weg eindeutig kürzer war und es hier immer noch bequemer war als auf dem Sofa.

Er legte sich neben sie und mit Maron im Arm schlief schlussendlich auch er ein.

Frage ohne Antwort?!

Hallo ihr Lieben!!
 

Hier bin ich mal wieder mit einem neuen Kapitel! Ich werde ab jetzt immer samstags das neue Kapitel hochladen, daher folgt so schnell schon Kapitel 2! ;-)

Vielen Dank an maryjoa3004, anime_love1988, Black_Lady3 und EL-CK für eure Kommis!! Ich habe mich besonders amüsiert, weil fast jede von euch über unsere zwei Engel geschrieben hat... Hier in diesem Kapitel geht das Gezanke zwischen den zwei weiter :-)

So, lange Rede kurzer Sinn: Viel Spaß mit dem nächsten Kapitel von Jeanne, der Kamikaze Diebin!
 

Liebe Grüße
 

Lisa-Marie91
 


 

Kapitel 2: Frage ohne Antwort?!
 

Das einfallende Sonnenlicht kitzelte Maron im Gesicht und sie schlug die Augen auf.

Sie fühlte sich warm und geborgen, sie lag in einem Bett und über ihr war eine Decke ausgebreitet.

Verwirrt blinzelnd räkelte sie sich etwas und bemerkte, wie ein Arm um ihre Taille geschlungen war und jemand ihre Hand ergriffen hatte.

Maron sah sich im Raum um.

Überall standen Bücher ordentlich in den Regalen und es sah sehr aufgeräumt aus.

Maron konnte sich nicht erinnern, wie sie hierher kam, bis es ihr plötzlich dämmerte, dass sie bei Chiaki eingeschlafen sein musste, der Betroffene war es also, der sich so dicht an sie geschmiegt hatte und ihr den Rücken wärmte.

Maron huschte ein Lächeln über die Lippen.

Sie war vermutlich in seinen Armen eingeschlafen und er hatte es einfach nicht über sich gebracht, sie in ihr Apartment zu bringen, weshalb er sie eben bei sich selbst einquartiert hatte.

Seine Hand war ganz warm, Maron drückte sie ein bisschen und drehte sich zu ihm um.

Sein schlafendes Gesicht war ruhig und entspannt, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.

Er sah so sanft und friedlich aus...

Seine geschwungenen Lippen sahen so verlockend aus, doch Maron wollte ihn nicht wecken.

Schließlich hatten sie beide Ferien und sie würde ihn schlafen lassen.

Infolgedessen schloss Maron erneut ihre Augen.

Dann musste sie eben auch noch ein bisschen schlafen, bis er wach wurde...

Access erwachte kurz nachdem Maron wieder in den Schlaf gedriftet war.

Er reckte die Flügel und verließ sein Quartier in der Küche, um nach seinem Schützling zu sehen.

Ihn traf der Schlag, als er Maron im Bett liegen sah, friedlich schlafend und Chiaki halb umarmend.

Dieser wiederum schlief ebenfalls tief und fest und schien glücklich zu sein.

„Soso... So endete also das erste Date zwischen den beiden... Schon sehr verdächtig!“, feixte Access und musste breit grinsen. Seine hellbraunen Pupillen funkelten richtig.

„Das muss Liebe sein... Wenn ich mit Fynn doch auch nur so etwas machen könnte. Wie gern würde ich sie in meinen Armen halten!“, träumte Access und sah auf die Uhr.

Ach du liebe Zeit! Schon viertel nach elf!

Access knurrte. Sein morgendlicher Pfannkuchen war schon lange überfällig! Dieser verliebte Faulpelz sollte sich mal aus dem Bett schälen!

Als Chiaki erwachte, hörte er langsame Atemgeräusche, die ihm verrieten, dass seine Freundin noch schlief.

Er öffnete die Augen und bewegte vorsichtig den Kopf, um sie betrachten zu können, ohne dass sie erwachte.

Ihre Frisur hatte sich in der Nacht aufgelöst, die langen, braunen Haare bedeckten einen Teil ihres Rückens und ein Teil von ihnen ruhte auf seiner Brust, da Maron ihn wohl im Schlaf als Kopfkissen missbraucht hatte, was Chiaki zufällig jedoch rein gar nichts ausmachte.

Ihr Gesicht war in Richtung des seinen gedreht, ihr Mund stand ganz leicht offen, während er hörte, dass ihm Luft entwich.

Chiaki hob seine linke Hand und streichelte sanft Marons Hinterkopf.

„Du bist wirklich verliebt“, sagte eine leise, aber Chiaki lang bekannte Stimme.

„Nicht so laut Access! Weck sie nicht auf! Sie schläft gerade so ruhig“, flüsterte Chiaki und betrachtete Maron.

„Wie seid ihr beide zu diesem Zustand gekommen?“, fragte Access nebenbei, doch Chiaki entging seine Anspielung nicht.

„Sie ist einfach eingeschlafen. Ich wollte sie nicht rübertragen, da wäre sie sicherlich aufgewacht. Deswegen habe ich sie eben in mein Bett gelegt“, erklärte er leise.

„Das hat dir ja auch sooooo viel ausgemacht. Und jetzt hast du keinerlei Blick mehr für alles, was um Maron herum geschieht. Beispielsweise, dass dein armer Engel fast verhungert, weil er seinen morgendlichen Pfannkuchen bis jetzt noch nicht erhalten hat!“, zischte Access und Chiaki lächelte erneut, als Maron leicht den Kopf bewegte und den Mund schloss.

„Du kannst noch etwas warten“, bestimmte er leise, in diesem Moment bewegte sich Maron etwas mehr, sie wachte langsam auf und schaute Chiaki ins Gesicht.

„Guten Morgen!“, begrüßte Chiaki sie und sie lächelte noch etwas verschlafen.

„Guten Morgen…“, antwortete sie ihm und legte ihren Kopf wieder auf seiner Brust ab.

„Oh, hallo Access!“, begrüßte sie den Engel, den sie erst jetzt gesehen hatte.

„Guten Morgen Maron!“, sagte der Engel und schaute sie beide an.

„Ich werde dann mal in die Küche gehen und schon mal die Zutaten richten...“, sagte er und flog pfeifend davon.

„Access! Untersteh dich! Du lässt immer die Eier fallen, weil sie dir zu schwer sind! Hinterher darf ich wieder wischen!“, rief Chiaki seinem Engel nach, doch der schien ihn geflissentlich überhört zu haben. Maron kicherte.

„Ich bin wohl eingeschlafen, was?“, erkundigte sie sich, Chiaki nickte.

„Ja, das bist du“, antwortete er ihr und sie lief etwas rot an.

„Tut mir leid. Aber der Tag gestern war so anstrengend..“, entschuldigte sie sich.

„Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Hast du Lust, mit mir zu frühstücken? Du hast ja gehört, Access ist ganz wild auf seinen morgendlichen Pfannkuchen“, erklärte Chiaki und Maron lachte wissend.

„Also in der Beziehung sind wohl alle Engel gleich. Fynn will auch jeden Morgen einen Pfannkuchen! Aber ja, ich hätte Lust, mit dir zu frühstücken!“, sagte sie und stemmte sich etwas im Bett auf.

„Immerhin hast du mich nicht ausgezogen, während ich geschlafen habe!“, merkte Maron kühl an, als sie aus dem Bett stieg.

„Würde mir nie einfallen!“, verteidigte sich Chiaki gekonnt.

„Ich würde niemals etwas tun, was du nicht willst“, machte er seinen Standpunkt klar und Maron wandte sich zu ihm um, ihre Stimme klang immer noch scherzhaft:

„Woher soll ich das wissen?“

„Du weißt, du kannst mir trauen. Ich werde dein Vertrauen niemals enttäuschen. Ich werde dich immer beschützen und dir niemals etwas antun“, sagte Chiaki, Maron sah ihm die Ehrlichkeit an.

„Das will ich auch hoffen! Sonst überlege ich mir das noch, ob ich mich in dich verliebe!“, scherzte sie weiter und Chiaki musste grinsen.

„Maron du hast mir bereits gestanden, dass du mich auch liebst. Also versuche mir doch nicht weiszumachen, dass du erst anfängliche Gefühle für mich hegst. Das glaube ich dir sowieso nicht. Du hast mich schon geliebt, als du noch nicht wusstest, dass ich Sindbad bin. Zugegeben, meine Enttarnung hat unserem Vertrauen einen Riss versetzt, der aber zugeheilt ist bis heute. Ich würde dir mein Leben anvertrauen, wenn ich die Wahl hätte“, erklärte Chiaki und Maron sah ihn aufmerksam an, dann wurde ihr Gesichtsausdruck wärmer.

„Du hast recht“, sagte sie und umarmte ihn.

„Ich würde dir auch mein Leben anvertrauen“, fügte sie noch hinzu, womit sie Chiaki zum Lächeln brachte.

„Sehr gut. Dann sind wir ja in dieser Beziehung schon mal zu zweit. Dann könnten ja doch noch Feinde kommen, die sollen es mal wagen, gegen das Dreamteam von Kaitos anzutreten!“, sagte Chiaki und Maron trennte sich von ihm.

„Ich wüsste nicht, wie ich mich noch verwandeln sollte. Du vergisst, dass ich keinen Rosenkranz mehr habe!“, erwiderte sie und Chiaki lächelte.

„Aber du hast die heilige Macht in dir. Und du kannst sie jederzeit rufen, wann auch immer es nötig sein wird! Oder wir fragen einfach Fynn, die wird bestimmt auch einen Rat wissen!“

„Zuerst einmal sollten wir abklären, ob überhaupt noch Gefahr besteht oder nicht.“

Maron blieb realistisch.

„Stimmt. Wir könnten aber außer Fynn auch Access fragen, so haben wir zwei Meinungen.“

„Oder aber ich hole Fynn rüber, damit auch sie ihr Frühstück bekommt und wir fragen sie einfach beide!“, schlug Maron vor und Chiaki nickte zustimmend.

„Das ist eine gute Idee. Somit haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen!“, sagte Chiaki, als die beiden Flügelschlagen hörten und der Schwarzengel erschien.

„Wo bleibt ihr Beide denn? Ich habe Hunger! Ach ja... ähm Chiaki?? Ich habe zwei Eier fallen lassen...“, gestand Access und flog schnell außer Reichweite.

„Oh Access! Kannst du nicht einmal aufpassen! Habe ich dir nicht gesagt, dass du die Eier wieder fallen lassen wirst?“, fragte Chiaki und ging wutschnaubend in Richtung Küche, um das Dilemma zu begutachten.

Maron kicherte ein wenig, als sie Access sah, der sich verlegen den Kopf kratzte und wohl so etwas wie eine Entschuldigung murmelte.

„Ich gehe dann mal Fynn holen!“, sagte Maron und verließ Chiakis Wohnung, welcher in der Zwischenzeit das Chaos in seiner Küche beseitigte. Access hingegen schwärmte davon, dass gleich Fynn kommen würde.

Die beiden waren sofort still, als sie eine helle Stimme vernahmen:

„Ich kann einfach nicht glauben, dass ich mit Access frühstücken soll! Das ist eine Frechheit von dir, Maron! Und dass du bei Chiaki übernachtet hast, darüber sprechen wir später noch mal!“, fluchte Fynn vor sich hin, während Maron sie in Chiakis Wohnung scheuchte.

Chiaki kicherte.

„Ich glaube, Fynn sieht das etwas anders als du, Access“, merkte der junge Mann an und rührte den Pfannkuchenteig an.

„Da sind wir wieder. Kann ich dir was helfen, Chiaki?“, fragte Maron wie immer hilfsbereit und Chiaki reichte ihr eine Schürze, dann backten sie gemeinsam Pfannkuchen.

Die ersten Minuten des Frühstücks verliefen relativ schweigsam, jeder aß seine Pfannkuchen und war mit sich selbst beschäftigt.

„Fynn, darf ich dich füttern?“, fragte Access wie ein unschuldiges Lamm, Fynn hingegen knallte ihm ihren Pfannkuchen ins Gesicht.

„Untersteh dich du Ferkel!“, rief sie und nahm sich einen neuen Pfannkuchen, während Maron Chiaki lachend ansah.

„Maron, darf ich dich füttern?“, fragte Chiaki demonstrativ und hatte schon seine Gabel erhoben, Maron lachte noch mehr und schnappte nach der Gabel.

„Schon passiert!“, grinste sie und kaute zufrieden.

„Toll. Nachdem es mir misslungen ist, müsst ihr es nicht gleich nachmachen!“, sagte Access und ließ ein wenig enttäuscht die schwarzen Flügel hängen, während Fynn seelenruhig weiteraß.

„Wir wollten dir nur vormachen, wie das richtig geht!“, grinste Chiaki und nahm sich einen weiteren Pfannkuchen.

„Wir haben euch allerdings nicht für umsonst hier antreten lassen!“, leitete Maron langsam das eigentlich wichtige Gespräch ein.

„Weswegen denn sonst? Sollten wir irgendetwas wissen?“, fragte Fynn und beäugte Chiaki misstrauisch.

„Es geht um Satan“, sagte Maron ruhig, Fynn riss erschrocken die Augen auf und Access ließ seinen Pfannkuchen sinken.

„Was soll mit ihm sein?“, fragte der schwarze Engel.

„Lebt er noch oder haben wir ihn vernichtet? Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es nicht weiß.

Ich habe Fynn gerettet, aber wer sagt mir, dass ich damit automatisch Satan vernichtet habe?“, fragte Maron und die Engel sahen sich zum ersten Mal ratlos und ohne Streithintergründe an.

„Ich habe keine Ahnung... Kannst du es uns sagen, Fienchen?“, fragte der männliche Engel sein Gegenüber, doch Fynn hatte einen Zeigefinger unter ihr Kinn gelegt und schaute nach oben, ihre typische Geste, um nachzudenken.

„Mmh, also Maron, da muss ich ehrlich gesagt passen. Das weiß ich auch nicht. Aber du hast recht, das sollten wir eventuell in Erfahrung bringen!“, meinte sie und schaute ihren Schützling an, der sie ernst anblickte.

„Und wie wollen wir das in Erfahrung bringen?“, fragte Maron sie.

„Ich habe eine Idee! Fynn und ich könnten doch einfach zu Gott gehen und ihn fragen! Er muss es doch schließlich wissen!“, schlug Access vor, Fynn nickte.

„Da wäre ich auch dafür! Wenn wir uns sofort auf den Weg machen, wären wir in drei Tagen wieder da! Könnt ihr beide solange auf euch aufpassen?“, fragte Fynn ernst, Maron und Chiaki mussten lächeln.

„Aber natürlich“, antwortete Chiaki, Maron sagte: „Kein Problem! Wir sind ja jetzt zu zweit...“

Maron und Chiaki sahen sich an und mussten beide lächeln.

„Aber vergesst nur nicht, auch noch andere Dinge zu tun als verliebt zu sein!“, ermahnte Fynn sie.

„Maron, ich möchte noch mal mit dir unter vier Augen sprechen, wenn das in Ordnung geht…“, sagte Fynn und Maron nickte.

„Ja, Chiaki, ich mit dir ebenfalls!“, entgegnete Access und die beiden Schützlinge sahen sich verwundert an.

Maron wusste nicht, ob Access das jetzt nur gesagt hatte, um sich wichtig zu machen oder um neben Fynn nicht blöd dazustehen...

„Bis bald Chiaki! Und vielen Dank für das leckere Frühstück!“, verabschiedete sich Maron, nachdem sie ihr Geschirr in die Küche geräumt hatte.

„Was wolltest du mir denn sagen, Fynn?“, fragte Maron neugierig, als sie mit ihrem Engel in ihrer Wohnung alleine war.

„Maron, was haben du und Chiaki gestern Nacht gemacht?“, fragte sie besorgt, Maron musterte sie verwirrt.

„Geschlafen?“, fragte sie unschuldig.

„Was glaubst du denn, was wir gemacht haben?“, fragte sie direkt, denn sie hatte einen konkreten Verdacht. Und nach Fynns Gesichtsausdruck her zu schließen hatte Maron recht.

„Er hat dir nicht deine Unschuld genommen?“, fragte sie forsch und Maron musste lachen.

„Fynn du bist unmöglich! Nein, ich bin ganz einfach bei ihm eingenickt und er hat mich in sein Bett getragen. Mehr ist gar nicht passiert!“, lächelte Maron, nachdem sie allerdings doch etwas rot geworden war. Über solche Dinge hatte sie noch gar nicht nachgedacht, doch jetzt, wo Fynn diese Gedanken anregte...

Maron! Wach auf aus deinen Tagträumen!“

Unsanft wurde das Mädchen wieder in die Realität katapultiert.

„Maron, du darfst nicht so weit gehen!“, mahnte der Engel sie.

Die Braunhaarige sah sie überrascht an.

„Aber warum nicht?“, fragte sie interessiert.

„Maron, wenn Chiaki dir deine Unschuld nimmt, kannst du dich nicht mehr in Jeanne verwandeln! Und er kann sich dann genauer gesagt auch nicht mehr in Sindbad verwandeln!

Wenn wir zurückkommen und ihr beide eure Gefühle zueinander in der Zeit unserer Abwesenheit nicht mehr im Griff hattet, dann hat die Welt ein großes Problem! Und ihr eventuell auch!“, erklärte Fynn.

„Na toll“, seufzte Maron.

„Das kann ja heiter werden.

Und du wirst wirklich nicht länger als drei Tage wegbleiben?“, fragte Maron ihre Freundin.

„Nein, versprochen!“, sagte Fynn.

„Das hast du das letzte Mal auch schon gesagt und du hast mich fast ein halbes Jahr alleine gelassen...“, erinnerte sich die Kamikaze Diebin.

„Ich weiß. Aber da war ich auch böse! Ich denke, dieses Mal wird es keine Verzögerung geben!“, sagte Fynn und schaute Maron an.

„Jetzt ist es mal wieder Zeit für einen Abschied!“, sagte der Engel traurig und Maron lächelte sie an.

„Die drei Tage sind doch nicht allzu tragisch. Ich wünsche euch einen guten Flug, dir und Access. Vielleicht kommt ihr ja doch noch zusammen“, hoffte Maron und Fynn sah sie mit einem wütenden Blick an.

Beide gingen auf die Terrasse, wo sie auf Chiaki und Access trafen.

„Guten Flug!“, wünschte auch Chiaki den Beiden.

„Können wir, Fynn?“, fragte Access, der grünhaarige Engel nickte versöhnlich.

„Ja“, antwortete sie ihm und beide winkten ihren Schützlingen hinterher, bis sie so weit geflogen waren, dass sie für Maron und Chiaki nicht mehr zu erkennen waren.

„Was musste Access dir denn so Wichtiges sagen?“, fragte Maron neugierig.

„Dasselbe könnte ich dich im Bezug auf Fynn fragen“, antwortete der Nagoya Sprössling und verzog leicht das Gesicht.

„Er meinte, dass ich bloß meine Hände von dir lassen soll, weil das gefährlich werden könnte, da wir uns beide nicht mehr verwandeln könnten, wenn ich dir deine Unschuld nehmen sollte“, sagte Chiaki und Maron musste lachen.

Chiaki missverstand ihr Lachen und wurde rot, weil er dachte, Maron müsste diesen peinlichen Moment mit einem Lachen überbrücken.

„Weißt du was?“, fragte Maron und versuchte, sich ein wenig zu beruhigen.

„Genau das hat mir Fynn auch gesagt! Haben die sich irgendwie vorher abgesprochen?“, fragte sie und grinste.

Chiaki verstand den Lachanfall seiner Freundin endlich und musste ebenfalls breit lächeln.

„Ich weiß es nicht. Aber manchmal hat es den Anschein, als ob sie füreinander geschaffen wären.“

„Oh ja, das kannst du laut sagen. Wenn sie es doch selbst einmal merken würden!“, stöhnte Maron und starrte in die Richtung, in der die beiden Engel verschwunden waren.

Einsamkeit schweißt zusammen

Hallo ihr Lieben!
 

Vielen lieben Dank für eure Kommis, habe mich wie immer sehr gefreut ;-)

Die Engel scheinen euch ja wirklich sehr zu beschäftigen *lach*

Naja, ihr werdet ja im Lauf der Geschichte sehen, was aus ihnen wird…

So ich schreib gar nichts Langes hier, ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim nächsten Kapitel unserer Kamikaze Diebin!
 

Ganz liebe Grüße
 

Lisa-Marie91
 

Kapitel 3: Einsamkeit schweißt zusammen
 

Die drei Tage vergingen schneller, als Chiaki gedacht hatte. Er musste zugeben, in seiner Wohnung war es doch tatsächlich etwas einsam ohne seinen Engel Access, doch auf der anderen Seite hatte er einen anderen Engel gefunden, der ihn täglich besuchte: Maron.

Am dritten Tag wartete er gemeinsam mit ihr auf die Ankunft ihrer beider Gefährten, gespannt auf die Antwort, die sie mitbringen würden.

Doch der Tag verstrich ohne ein helles Rufen nach Maron und Chiaki, nichts, aber auch gar kein Zeichen von Access oder Fynn.

„Komisch.“ Chiaki stand auf dem Balkon und blickte in den Himmel.

„Ich habe ein ungutes Gefühl, Chiaki... Als Fynn mich das letzte Mal alleine gelassen hat, wurde sie böse!“, sagte Maron, doch Chiaki schüttelte den Kopf.

„Wir wissen ja gar nicht, ob die Gefahr überhaupt noch vorhanden ist. Mach dir keine Sorgen. Sie werden schon auf sich aufpassen. Da bin ich ganz sicher!“, nickte Chiaki und strich der besorgten Maron über die Wange.

Sie machten sich einen Tee, was sie jedoch nicht von der Abwesenheit ihrer Engel abzulenken vermochte.

„Das Apartment ist ganz schön leer ohne Access“, merkte Chiaki an, Maron nickte.

„Gleichfalls bei mir ohne Fynn. Schon Wahnsinn, wie viel Licht sie doch in unser Leben gebracht haben, findest du nicht?“, fragte Maron.

„Vor allem aber haben sie eher Schwierigkeiten mit den dunklen Mächten gebracht. Zum Glück muss ich meine Maron nicht mehr davor schützen. Zumindest im Moment nicht“, fügte Chiaki zufrieden an und Maron streichelte seinen Kopf.

„Sag es nicht zu laut. Sonst tauchen die Bösen wieder auf“, sagte sie und drückte ihn an sich.

Die Einsamkeit war ihr bisher nur aufgefallen, wenn sie alleine in ihrer Wohnung war.

Bei Chiaki jedoch versuchte sie, sich davon abzulenken und ihn ebenfalls aus seiner Einsamkeit zu holen, durch ihre eigene Anwesenheit.
 

Die Engel tauchten auch in den nächsten drei Tagen nicht auf.

„Ich mache mir Sorgen“, gestand Chiaki, als er erneut am Balkon stand.

„Und wir können nichts tun. Ohne sie können wir beide uns nicht verwandeln...“, seufzte Maron.

„Und wenn du die heilige Macht in dir weckst?“, fragte Chiaki, doch Maron schüttelte den Kopf.

„Das sollte ich wohl besser nur dann machen, wenn es einen Notfall gibt. Und bisher sind keine Dämonen aufgetaucht. Ich mache mir zwar auch Sorgen, aber ich vertraue Fynn und Access. Sie werden wiederkommen, bestimmt!“, sagte Maron und Chiaki sah in ihren Augen ihren festen Glauben.

Das bewunderte er so an ihr.

Wenn Maron sich einer Sache sicher war, dann sah man ihr das im Gesichtausdruck an.

„Du hast recht. Ich vertraue den beiden auch. Sie werden wiederkommen!“

Die nächsten Wochen verstrichen, doch auch da ließen sich die Engel nicht blicken.

Chiaki besuchte Maron immer öfter, damit sich beide die Einsamkeit etwas vertreiben konnten.

In diesen Wochen lernten sie sich besser kennen als irgendjemand anders.

Chiaki kannte jedes Detail seine Freundin auswendig: Die Form und Farbe ihrer strahlenden Augen, die Länge und der Duft ihrer Haare, ihren leicht süßlichen Geruch, den sie verströmte.

Ihre seitlichen Odangos, die Form ihrer Lippen... All das waren Eigenschaften, die sich Chiaki sorgsam eingeprägt hatte.

Dann ihre Gesichtszüge: Er sah ihr sofort an, wenn sie wieder voll traurigen Wehmuts an ihren Engel Fynn dachte oder ihren leidenden Gesichtsausdruck, wenn sie mit Chiaki über ihre Eltern sprach. Von denen hatte sie seit ihrem Triumph über die böse Fynn immer noch nichts gehört, obwohl nach Noyn zufolge der Fluch über ihre Eltern gebrochen sein sollte.
 

Maron war wieder einmal bei Chiaki zu Besuch und die beiden waren in ein Gespräch vertieft, als es plötzlich an der Tür klingelte.

„Erwartest du jemanden?“, fragte Maron und blickte auf die Uhr.

Es war bereits sehr spät, schon nach acht!

Chiaki schaute so überrascht, dass er sich seine Antwort hätte sparen können.

„Nein, eigentlich nicht...“, beantwortete er ihre Frage und stand auf, um die Tür zu öffnen.

„Vielleicht ist es Miyako, die irgendetwas will…“, vermutete Maron und blieb artig sitzen, schließlich wollte sie ihrem Freund nicht bei jeder Gelegenheit im Nacken sitzen.

„Hallo Chiaki!“

Maron zuckte zusammen, als sie die Stimme wieder erkannte und stand dann schließlich doch auf...

„Yashiro! Was tust du hier?“, fragte Chiaki mehr als unhöflich.

„Ich wollte dich mal wieder besuchen! Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen! Darf ich reinkommen? Wie geht es dir?“, fragte das schlanke Mädchen und quetschte sich durch den offnen Türspalt hinein.

„Also eigentlich störst du gerade, ich habe bereits Besuch!“, erklärte Chiaki und Yashiro stutzte kurz, in diesem Moment trat Maron um die Ecke.
 

Yashiro Sazanka sah überwältigend aus.

Sie hatte ein enganliegendes Kleid an, was ihre Rundungen extrem betonte und sie trug ihre Haare offen.

Ihre Augen waren geschminkt und sie hatte sich extrem viel Lippenstift aufgetragen.

Maron musste schlucken.

Sie hatte sich nur für Chiaki so aufgebrezelt, das stand fest.

„Oh, du“, antwortete sie und Maron begrüßte sie knapp.

„Was tust du hier?“, fragte sie höchst unhöflich und Chiaki zog Maron in seine Arme, die noch etwas verdutzt war.

„Das Gleiche könnte ich dich fragen. Maron hat sehr wohl ein Recht, hier zu sein“, antwortete Chiaki ebenso ungehobelt, zog Maron noch näher an sich heran und küsste sie vor seiner Ex-Verlobten.

Diese ließ ihre Tasche fallen, damit hatte sie nicht gerechnet.

„Ihr seid also zusammen?“, fragte Yashiro tonlos und machte zwei Schritte zurück.

„Das siehst du doch! Ich liebe Maron! Ich will dich nicht mehr sehen, Yashiro! Das habe ich dir bereits das letzte Mal gesagt als wir uns sahen! Respektiere es endlich! Und jetzt wäre es schön, wenn du uns alleine lassen könntest, du störst nämlich!“, sagte Chiaki und Yashiro hob etwas verdattert ihre Tasche auf und sah Maron böse an.

„Und komme ja nicht auf die Idee, Maron die Schuld in die Schuhe zu schieben! Ich liebte sie schon, da wusste ich noch gar nicht, dass diese Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhen! Gib auf, Yashiro! Und lass mich endlich in Ruhe!“, sagte Chiaki und hielt seine Maron schützend im Arm.

„Herzlichen Glückwunsch, Maron“, erwiderte Yashiro ein wenig bissig, bevor sie wortlos die Wohnung verließ, doch vorher griff sie nach etwas, das auf der Kommode lag, doch sahen Maron und Chiaki in diesem Moment nicht hin...

Maron stöhnte.

„Sie ist bestimmt sauer auf mich...“, setzte sie an, doch Chiaki unterbrach sie mit einem Kuss.

„Das ist mir egal!“, flüsterte er und Maron lächelte.

„Mir eigentlich auch. Ich sollte mal ins Bett gehen... Wir sehen uns morgen wieder, Chiaki! Gute Nacht!“

Maron schloss die Tür hinter sich und stand auf dem Gang.

Sie atmete innerlich auf.

Im Gehen kramte sie in ihrer Tasche nach dem Wohnungsschlüssel, fand aber nichts.

Sie blickte zu ihrer Wohnungstür auf, die seltsamerweise angelehnt war.

Maron trat in ihr Apartment.

Es war dunkel, sie knipste das Licht an und sah ihren Schlüssel auf dem Cupbord liegen. Hatte sie ihn nicht bei Chiaki in den Flur gelegt? Sie war sich doch sicher gewesen, dass sie die Tür zugeschlossen hatte?! Sie vergaß nie, aber auch nie ihre Tür zu schließen!

„Du falsche Schlange! Du hast mir meinen Chiaki weggenommen!“

Maron konnte noch nicht einmal schreien, Yashiro war so schnell um die Ecke gestürmt und hatte sie an der Kehle gepackt, dass sie dazu keine Zeit mehr hatte.

„Yashiro...“, presste Maron unter dem Würgegriff hervor.

Maron sah die Wut in Yashiros Augen, ein unglaublicher Zorn funkelte ihr entgegen.

Ich bring dich um! “, zischte sie und drückte noch fester zu.

„Glaubst du... Chiaki kommt dann... zu dir zurück? Wenn ich... nicht mehr... da bin?“, fragte Maron und versuchte, nach Luft zu schnappen, bis sich plötzlich Yashiros Griff lockerte.

Die Kamikaze Diebin nutzte diese Chance und befreite sich mit einem gekonnten Tritt.

Maron stürzte sich auf eine Vase, die im Flur auf ihrem Cupbord stand, doch Yashiro war schneller.

Man merkte, dass ihre Gegnerin ein Star der rhythmischen Gymnastik war.

Sie hatte kräftige Muskeln und rammte Maron wieder gegen die Wand und würgte sie erneut.

Bei diesem Aufprall zersprang die Vase, die Maron eigentlich zu ihrer Verteidigung herbeigezogen hatte, in tausend Scherben, außerdem schnitten die Überreste ihr in die rechte Hand.

Maron schoss das Tränenwasser in die Augen, sie presste vor Schmerz die Augen zusammen und es fiel ihr schwer, Luft zu holen.

„Yashiro... Lass das! Bitte! Ich... ich...“

Maron spürte, wie ihre Kräfte sie verließen und sie jeden Moment drohte, in eine Ohnmacht zu sinken, als plötzlich ihre Tür aufgeschlagen wurde und Chiaki im Flur stand.

Er brauchte nicht lange, um die Situation zu begreifen, sein Blick fiel auf die bereits stark geschwächte Maron rüber zu Yashiro, in deren Augen immer noch der Hass glühte.

„Yashiro! Bist du wahnsinnig?!“ , schrie er kurz bevor er handelte.

Chiaki holte weit aus und schlug Yashiro nieder, um Maron aus ihrem Griff zu befreien.

Hustend und nach Luft schnappend, sank die Braunhaarige zu Boden.

Chiaki war sofort neben ihr, die bewusstlose Yashiro lag neben ihnen.

„Maron, bist du okay? Sag etwas! Sieh mich an! Maron!

Chiaki schüttelte seine Freundin leicht, aber bedächtig.

Maron sah zu ihm hoch.

Die Würgemale auf ihrem Hals begannen bereits rot zu werden.

„Es ist alles in Ordnung... Wirklich...“, flüsterte sie mit rauer Stimme.

„Ich rufe meinen Vater an“, bestimmte Chiaki, doch Maron hielt ihn am Arm fest.

„Nein... das ist wirklich... nicht nötig. Bitte, bleib einfach bei mir, bis ich mich beruhigt habe. Aber du solltest einen Arzt für Yashiro rufen. Sie hat es dringender nötig als ich“, sagte Maron und Chiaki warf der Bewusstlosen einen vernichtenden Blick zu.

„Sie hat versucht dich umzubringen!“, zischte er, man hörte an seiner Stimme, wie verabscheuungswürdig er seine Ex-Verlobte einstufte.

Nachdem Yashiro in ein Krankenhaus eingeliefert wurde und Maron noch kurz von Dr. Nagoya untersucht wurde, kümmerte sich Chiaki um die Scherben im Flur.

Danach ging er in sein Apartment, um sich sein Schlafzeug anzuziehen und sich fertig zu machen.

Anschließend ging er zu Maron rüber, kochte ihr einen Tee und brachte sie ins Bett, allerdings bestand er darauf, über Nacht bei ihr zu bleiben.
 

Maron kreisten einige Gedanken durch den Kopf, Fynn, Yashiro und dann schmerzte ihr Hals so sehr, dass sie kaum schlucken konnte.

Die Nacht verlief glücklicherweise ruhig und ohne Zwischenfälle.

Als bereits der Mittag angebrochen war, Chiaki war bereits wieder gegangen und hatte sie ermahnt, falls irgendetwas sei, sofort zu ihm zu kommen, fiel Maron auf, dass sie noch gar nicht in ihre heutige Post geschaut hatte.

Sie wollte nachher noch mit Miyako einen Kaffee trinken gehen und würde daher am Briefkasten vorbeilaufen.

Maron stand vor dem Spiegel und legte sich einen Schal um den Hals, damit Miyako die Würgemale nicht sehen konnte, sonst würde sie wohl die Krise bekommen, das wusste Maron genau.

Die Braunhaarige verließ ihre Wohnung und schlenderte zusammen mit ihrer Freundin Miyako zu ihrem Briefkasten.

Überraschenderweise lag tatsächlich ein Brief darin.

Er war mit einem kleinen Herz versiegelt, Maron nahm ihn fast schon bedächtig aus dem Briefkasten und begann zu lächeln, als sie den Absender las.

Tränen des Glücks schossen ihr in die Augen.

Endlich. Nach so langer Zeit.

„Oh wie schön, sie hat endlich Post von ihren Eltern!“

Die Stimme von Miyako drang nur sehr nebensächlich an Marons Ohr, als sei ihre Freundin weit entfernt.

Sie steckte den Brief ein.

„Willst du ihn nicht öffnen?“, fragte Miyako verdutzt.

„Vielleicht später. Ich habe etwas Angst, ihn zu öffnen. Töricht, nicht?“, fragte sie, während sie beide zu ihrem Lieblingscafé am großen Brunnen liefen.

„Nein, finde ich nicht. Du hast deine Eltern schon lange nicht mehr gesehen, da ist es doch ganz normal, dass du dich von ihnen distanziert fühlst und dich nicht traust, den Brief zu öffnen“, sagte Miyako.

Die Zeit verging so rasend schnell. Bald schon stand Maron mit Miyako wieder in der Eingangshalle und wartete auf den Fahrstuhl.

Die Freundinnen verabschiedeten sich im siebten Stock und schließlich stand Maron alleine in ihrer Wohnung und hielt den Brief ihrer Eltern in der Hand.

Mit zittrigen Fingern öffnete sie das Kuvert und faltete den Brief auseinander.

Sie holte einmal tief Luft, bevor ihre Augen hastig über die geschriebenen Zeilen glitten.

Der neue Auftrag

Hallo ihr Lieben!
 

Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel, welches ja schon lang ersehnt wurde… Was steht wohl in dem Brief? Ihr werdet es jetzt erfahren!!

Aber vorher habe ich noch einen Link für euch! In diesem Kapitel trägt Maron ein bestimmtes Korsett und das seht ihr hier auf dieser Seite: http://dawandaimages.s3.amazonaws.com/Product/4835/4835790/big/1249763711-410.jpg

Vielen Dank für eure lieben Kommis zum letzten Kapitel!! Ich habe mich sehr gefreut und freue mich vor allem, heute dieses Kapitel on zu stellen, weil es bisher eins der lustigsten der ganzen Geschichte ist… Ich hoffe ihr amüsiert euch gut :-)
 

Bis nächsten Samstag wieder!
 

Eure Lisa-Marie91
 


 

Kapitel 4: Der neue Auftrag
 

„Chiaki! Das musst du dir ansehen! Chiaki! Mach doch die Tür auf!“ Maron hämmerte gegen die Metalltür, ihr Freund öffnete sie verwundert.

„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte er mit großen Augen, als Maron ihm gleich wie ein Wirbelwind um den Hals fiel.

„Sieh nur! Ich habe endlich einen Brief von ihnen!“ Maron wedelte mit dem Beweisstück vor seiner Nase herum.

„Von deinen Eltern? Das freut mich aber für dich! Zeig mal her!“

Chiaki nahm den Brief und las ihn laut vor:
 

Liebe Maron,
 

es tut uns leid, dass wir uns die ganze Zeit nicht bei dir gemeldet haben.

Die Dinge standen etwas komplizierter, wir wollen unserer Beziehung eine zweite Chance geben und versuchen es noch mal miteinander.

Wir hoffen, es geht dir gut und du bist wohlauf.

Es tut uns sehr leid, dass du all die Jahre ohne uns auskommen musstest.

Doch wir haben vor, das zu ändern.

Wir haben dir unsere neue Telefonnummer beigelegt, du kannst uns ja einmal anrufen, wenn dir danach ist. Wir würden uns sehr freuen, wenn du dich mal meldest!
 

In Liebe,
 

deine Eltern Korron und Takumi
 

Maron standen die Tränen in den Augen.

„Das ist ja toll! Ich habe es dir so sehr gewünscht!“, sagte Chiaki und sah von dem Brief auf.

„Hast du sie schon angerufen?“, hakte er neugierig nach, doch Maron schüttelte den Kopf.

„Nein, noch nicht. Ich... will damit noch etwas warten. Aber ich bin so glücklich!“, rief sie und sprang Chiaki auf den Schoß, der vorher gerade noch den Brief in Sicherheit bringen konnte.

Maron sah einfach nur hinreißend aus:

Sie trug ein gelbes Kleid, welches ihr noch nicht einmal bis zu den Knien ging.

Darüber trug sie ein schwarzes Unterbrustkorsett welches aus schwarzer Spitze bestand und einige Blumenmuster aufwies.

An den Enden waren Verzierungen eingearbeitet und mittig war eine kleine Schleife eingearbeitet.

Chiaki konnte noch die gelbe Farbe des Kleides hindurch erkennen, doch auch Marons Oberweite wurde durch das Korsett hervorgehoben, was bei ihr jedoch absolut nicht nötig gewesen wäre...

„Du siehst atemberaubend aus“, brachte Chiaki etwas lahm hervor, doch Marons Strahlen nach zu urteilen hatte sie ihn richtig verstanden.

„Wirklich? Danke... Ich dachte es sei ganz passend, um mit Miyako Kaffee trinken zu gehen…“, meinte Maron und Chiakis Blick verfinsterte sich ein wenig.

„Haben dich die Männer in Ruhe gelassen?“, fragte er teils ungläubig, teils besorgt.

Maron schaute ihn überrascht an.

„Ähm... ja, relativ. Ein paar haben geschaut, aber das war mir egal.

Schließlich bin ich schon vergeben!“, lächelte sie und küsste ihren Freund, der es leidenschaftlich erwiderte.

‚Sie ist wunderschön und doch sieht sie gleichzeitig so zerbrechlich aus...’, dachte sich Chiaki und strich seiner Freundin über den Rücken.

Sie küssten sich immer noch, Chiaki spürte bereits, wie ihm langsam aber allmählich die Kontrolle über seine Gefühle entglitt, wie er verzweifelt versuchte, sie festzuhalten, was ihm jedoch kläglich misslang.

Auch Maron wühlte bereits etwas unruhiger in seinen Haaren.

‚Sie spürt es auch... dieses sehnliche Verlangen nach dem jeweils Anderen...’, dachte Chiaki und zog Maron dichter an sich.

„Ich liebe dich“, hauchte Maron zwischen den Küssen und es jagte Chiaki einen heißen Schauer über den Rücken.

Er packte sie sanft an ihrer Hüfte und steigerte sich schon in den nächsten gemeinsamen Kuss hinein.

Er strich sanft und vorsichtig über ihre Brust, Maron entwich ein Stöhnen.

Verloren, Chiaki. Ihm war nun absolut die Kontrolle über sich selbst entglitten.

Zu seinem Erstaunen spürte er auf einmal, wie Maron ihm das Hemd mit zittrigen Händen aufknöpfte, die kurzen Berührungen von ihren Fingern auf seiner Haut machten Chiaki beinahe wahnsinnig.

„Willst du das wirklich?“, flüsterte er und stockte kurz in seinen Tätigkeiten.

„Mach dir keine Sorgen, Chiaki. Wir werden uns noch verwandeln können. Es... wird gehen, ich weiß es. Ich will dich... einfach nur bei mir spüren...

Ich will... wahre Liebe empfinden. Gott kann gar nichts dagegen haben, sonst hätte er uns Menschen dieses Gefühl nicht gegeben“, sagte Maron mit einer wunderbar weichen Stimme, die Chiaki kitzelte, als sie die Worte an sein Ohr hauchte.

„Dann komm...“

Chiaki erhob sich, hob Maron in seine Arme und ging mit ihr ins Schlafzimmer.

Maron lag auf dem Bauch, während sich Chiaki daran machte, ihr Korsett aufzuschnüren.

Ihre Frisur hatte sich bereits gelöst und ihre Haare fielen durcheinander über die Schultern.

Das Unterbrustkorsett und Chiakis Hemd lagen bereits auf dem Boden.

Maron schlang ihre zierlichen Beine um Chiaki, was ihren Rock etwas weiter hochschob und zog ihren Freund näher zu sich heran.

Die beiden setzten sich auf, damit Chiaki an den Rücken seiner Freundin herankam, um das Kleid zu öffnen.

Maron hingegen machte sich am Gürtel ihres Gegenübers zu schaffen, den sie auch erfolgreich aufbrachte und Chiaki somit bis auf die Boxershorts all seiner Kleider entledigte.

„Ich glaube es einfach nicht...“

Chiaki löste sich von einem Kuss, Maron schaute ihn etwas verwundert über seine Aussage an.

„Die Kamikaze Diebin schafft es doch tatsächlich, mich in meinem eigenen Bett zu verführen. Fehlt nur noch, dass sie etwas Wertvolles von mir mitnimmt...“

„Ist dir deine Liebe und dein Herz wertvoll genug?“, fragte Maron mit einem Lächeln auf den Lippen und Chiaki lachte auf.

Das würdest du mir nicht wegnehmen können. Niemand kann mir meine Liebe zu dir nehmen, noch nicht einmal du selbst. Egal was du tun würdest, ich würde dich immer lieben. Selbst wenn du mich hassen würdest, würden die Gefühle nicht verschwinden. Da bin ich mir sicher“, sagte Chiaki und er klang trotz seiner Erregung fest und ernst.

„Ich werde dich nicht hassen, wofür auch. Du warst immer an meiner Seite...“

Maron und Chiaki blickten sich in die jeweils braunen Augen und sie versanken erneut in einem Kuss.

Nackte Haut traf auf nackte Haut, als Maron Chiaki sanft aber bestimmend an sich heranzog. Plötzlich gab es ein Geräusch an der Terrassentür.

„Halloooo hier sind wi – Maron Kusakabe! Was in Gottes Namen macht ihr beiden da?“

Fynns Stimme schien noch eine Spur schriller als sonst.

Die Romantik war dahin.

Eindeutig.

„Chiaki Nagoya, was hat das zu bedeuten?“, fragte ein anderer wütender Engel mit lilafarbenen, langen Haaren. Access.

Maron und Chiaki überkam das schlechte Gewissen, als ob sie einen Eimer mit eiskaltem Wasser übergegossen bekommen hätten.

Die Braunhaarige lief etwas rot an und schnappte sich die Decke, um ihr entblößtes Dekoltee zu bedecken, während Chiaki die Situation zu entschärfen versuchte.

„Was macht ihr eigentlich hier? Erst lasst ihr euch sechs geschlagene Wochen nicht blicken und dann stürzt ihr hier einfach so rein, was habt ihr euch nur dabei gedacht?“, fragte Chiaki, er versuchte, auf der Konfrontationsschiene etwas zu erreichen.

„Weißt du, was ich mich frage? Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht?“, fragte Fynn und deutete anschuldigend auf die Kleider, die immer noch dezent verteilt auf dem Boden lagen.

„Haben wir euch nicht beide davor gewarnt?“, fragte Access und schüttelte resignierend den Kopf.

„Maron, habt ihr es... habt ihr...“, setzte Fynn nun panisch an.

Nein!“, kam es unisono von Chiaki und Maron vom Bett her.

„Immerhin etwas“, merkte Access an, während Chiaki genervt aufstand.

„Sollen wir euch nun auch noch bitten, jetzt den Raum zu verlassen, damit wir uns wieder anziehen können? Eure Standpauke könnt ihr euch für später aufheben! Los, raus jetzt!“

Chiaki scheuchte die beiden Engel aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen.

Maron entspannte sich wieder etwas, nachdem die beiden Störenfriede des Zimmers verwiesen wurden.

Der junge Mann warf Maron ihr Kleid zu, die sich schüchtern bei ihm bedankte.

Maron stand in der Decke gewickelt auf, um sich das Kleid besser anlegen zu können, Chiaki betrachtete die Umrisse ihres schlanken Körpers.

„Was ist?“, fragte sie ihn, nachdem sie seinen Blick bemerkt hatte.

„Einerseits würde ich sehr gerne da weitermachen, wo wir eben aufhören mussten, auf der anderen Seite wollte ich mich aber auch dafür entschuldigen. Ich hätte nicht die Kontrolle verlieren dürfen. Das... war irgendwie...“

„Unvernünftig?“, vollendete Maron seinen Satz und er nickte zustimmend.

„Weißt du, wir haben tagtäglich das Böse bekämpft und waren wohl erwachsener, als wir es mit unseren fast 18 Jahren sein sollten. Dennoch denke ich, dass wir uns noch ein bisschen Unvernunft erlauben dürfen“, meinte Maron und hatte bereits wieder das Kleid an, sie stand vor dem Spiegel und machte sich ihre Frisur neu.

„Leider wäre der Preis sehr hoch gewesen. Die Menschheit wäre verloren gewesen…“, seufzte Chiaki, Maron drehte sich zu ihm um und sah gerade noch, wie er sich das Hemd zuknöpfte.

Sie ging auf ihn zu und half ihm, während er seine Hände auf ihrem Rücken ablegte.

„Das glaube ich nicht.“ Maron sah zu ihm auf.

„Weißt du, wenn eine Seele rein ist, so erkennt diese Seele wahre Schönheit. Und wenn es auch die wahre Liebe erkennt, dann wird sie dadurch nicht unrein. Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte.

Wir hätten uns danach bestimmt noch verwandeln können“, sagte sie und ihre Hände fuhren ein letztes Mal über Chiakis Brust, die nun wieder von seinem Hemd geschützt war.

„Schade, dass unsere beiden Engel ausgerechnet jetzt kamen... Sie hätten es niemals erfahren…“, raunte Chiaki, nahm Marons Unterbrustkorsett und half ihr, es am Rücken wieder zuzuschnüren.

„Lass uns das einfach vergessen und hören, was sie uns für Neuigkeiten bringen“, antwortete Maron und Chiaki zog sie ein letztes Mal an sich.

„Okay...“, sagte er und gab ihr einen letzten Kuss.

„Ihr habt aber lange gebraucht!“, feixte Access, als die beiden in das Wohnzimmer traten.

„Wir mussten uns erst von dem Schock erholen…“, sagte Chiaki wahrheitsgemäß und setzte sich auf das Sofa, Maron neben ihn.

„Glaubst du etwa wir nicht?“, fragte Fynn mit verschränkten Armen und schaute ihn böse an.

„Also, was habt ihr herausgefunden?“, fragte Maron, um endlich das peinliche Thema abzuschließen.

„Wir haben einen neuen Auftrag, Maron!“, freute sich Fynn.

„Also lebt Satan noch?“, fragte Chiaki und hatte die Augenbrauen hochgezogen.

„Ja, leider. Wir haben mit Fynns Rückverwandlung nur seine Macht geschwächt.

Gott hat dir Maron, der Wiedergeburt von Jeanne D’Arc ein Drittel seiner Macht abgegeben.

Als Satan Fynn auf die böse Seite gezogen hat, hat er ihr ebenfalls ein Drittel seiner Macht gegeben, da er geahnt hat, dass sie einmal gegen die Kamikaze Diebin antreten würde. Schließlich warst du Gottes Schützling. Hätte Fynn dich vernichtet, wäre Gott geschwächt gewesen und damit leicht angreifbar. Deswegen hat er Fynn ebenso viel Macht wie dir gegeben, damit sie dir ebenbürtig war.

Satan hat die Rückverwandlung von Fynn einen Schlag verpasst, aber leider keinen so gewaltigen wie vorerst gedacht. Er hat leider nicht ein Drittel seiner Macht eingebüßt“, erklärte Access.

„Aber warum? Ich habe Fynn doch gerettet! Und wenn sie ein Drittel seiner Macht in sich getragen hat, dann müsste er doch um diese ein Drittel geschwächt worden sein?“, fragte Maron zwischenrein, doch Access schüttelte bedauernd den Kopf.

„Nein, Maron. Du vergisst, dass der dunkle König noch Macht erhalten hat, in Form deiner zahlreichen Schachfiguren...“, sagte der Schwarzengel und verzog leidend das Gesicht.

„Er ist zwar geschwächt, aber noch lange nicht so sehr wie erhofft. Wir müssen verhindern, dass er sich weitere Verbündete sucht.

Gott hat gemeint, dass es gut möglich sein könnte, dass er sich eine Armee aufstellen will, um die Kamikaze Diebin endlich zu beseitigen.

Danach würde er den geschwächten Herrn angreifen und Macht über diese Welt gewinnen.

Das wäre das Todesurteil für alle Menschen. Es würden überall Dämonen umherstreifen und alles zerstören, was ihnen in die Quere kommt…“, vermutete Access und sah besorgt drein.

„Wir müssen etwas unternehmen!“, sagte Maron entschlossen und stand auf.

„Wäre es dann nicht besser, wenn wir uns alle auf Marons Schutz konzentrieren? Immerhin hat der böse König es auf sie abgesehen! Solange sie nicht vernichtet ist, kann er keine Weltherrschaft übernehmen!“, warf Chiaki ein und Maron setzte sich erneut, überrascht von der leichten Wendung des Gesprächs.

„Ja und nein. Ihr müsst die Stadt nach Dämonen absuchen. Wir müssen auf Nummer Sicher gehen, dass der böse König nicht wieder seine Diener in diese Welt setzt!“, warf Fynn nun ein und schaute die beiden Kaitos an, deren Begeisterung sich in Grenzen hielt.

„Und ich hatte schon gedacht, dass wir nie wieder kämpfen müssten…“, seufzte Chiaki enttäuscht, Maron blickte ihn an.

Sie hatte es sich auch gewünscht, doch es war wohl wieder Schicksal.

„Chiaki, wenn wir den bösen König endlich besiegen, wird alles ein Ende haben. Dann müssen wir uns nicht mehr verwandeln!“, meinte Maron augenzwinkernd.

Plötzlich fiel dem Mädchen noch etwas Anderes ein, und sie wandte sich an die Engel:

„Warum seid ihr eigentlich erst jetzt gekommen? Wir haben uns unglaubliche Sorgen um euch beide gemacht!“, fragte die Brünette nun mit einem vorwurfsvollen Unterton.

Ein erster Verdacht

Hallo ihr Lieben!!
 

Vielen herzlichen Dank wie immer für eure Kommis, ich habe mich sehr amüsiert :-)

Auch hier an der Stelle nochmal vielen Dank an Tina, die das supertolle Cover zu meiner Fanfiction gezeichnet und coloriert hat!! Sie wird diese Geschichte übrigens auch schon bald in einen Doujin verwandeln!! *stolz sei* Sie kann so toll zeichnen... Ihr müsst unbedingt mal ihre Bilder anschauen!! So, die Werbung war jetzt hier gerade nötig...

Wieder zu Jeanne: Ich will gar nicht lange um den heißen Brei herumreden, viel Spaß mit dem nächsten Kapitel, es wird euch bestimmt gefallen!!
 

Liebe Grüße
 

Lisa-Marie91
 

Kapitel 5: Ein erster Verdacht
 

„Wir mussten mit Gott über Einiges reden!“, begann Fynn zu erklären.

„Unter Anderem über eine Beförderung von Access!“

„Eine Beförderung?“, fragte Chiaki erstaunt, doch der Unterton entging seinem Engel nicht.

„Ja, eine Beförderung! Schließlich habe ich die Aufgabe, Maron zu beschützen, erfolgreich ausgeführt! Deshalb wollte Gott mich zum Grundengel befördern, also gleichgestellt mit Fynn“, erzählte Access.

„Warum wollte? Hast du es nicht angenommen?“, fragte Maron bestürzt.

„Nein, weil er der Meinung ist, dass ihm schwarze Flügel besser stehen!“, meinte Fynn und sprach die letzten beiden Wörter gezielt verachtend aus.

Access kicherte, Chiaki und Maron stimmten mit ein.

„Ja, man muss immer auf sein Aussehen achten! Vor allem, wenn man einen so hübschen Engel als Gesellschaft hat! Da muss man doch nach etwas aussehen!“, argumentierte der Schwarzengel.

Fynn schnaubte unüberhörbar, was Maron zum Grinsen brachte, allerdings entging allen Anwesenden nicht, dass Fynn rot wie eine Tomate wurde.

„Nein, ich habe das Angebot von Gott schon angenommen, aber erst, wenn unsere nächste Mission beendet ist!“, sagte Access.

„Ihr müsst euch wieder verwandeln und nach Dämonen Ausschau halten!“, sagte Fynn entschlossen und Maron blickte sie unsicher an.

„Wie soll ich mich denn verwandeln? Ich habe doch keinen Rosenkranz mehr?!“, fragte sie ein wenig verzweifelt.

Fynn lächelte.

„Wir können ihn wiederherstellen mit deiner Macht und meiner Kraft!“, erklärte der weiße Engel.

„Steh auf Maron, lass es uns gleich versuchen!“, freute sich Fynn und das Mädchen erhob sich.

„Spüre die Macht in dir. Vergiss nicht, du trägst heilige Macht in dir! Kannst du sie fühlen?“

Maron horchte tief in sich hinein und fand diese wunderbare Kraft, sie war in ihrem Herzen.

„Greife nach ihr und hole sie hervor!“, wies Fynn Maron an, diese griff vorsichtig in das Licht und hielt es plötzlich in den Händen.

Chiaki und Access beobachteten sie erstaunt.

„So ist gut!“, sagte Fynn und schloss die Augen, ein stetiger Strom pinkfarbenen Lichts strömte aus ihrem Stirnstein hervor, so wie immer, wenn sie Maron ihre Kraft verlieh.

Fynns Licht vermischte sich mit dem weißen Lichtball, ein helles Strahlen erleuchtete die ganze Wohnung, dann gab es ein hohes Geräusch, welches in der Luft sirrte und der Rosenkranz formte sich aus dem Licht.

Maron schaute ein wenig überrascht, als ihr das magische Artefakt in die Hände fiel.

„Brauche ich dich jetzt nicht mehr, um mich verwandeln zu können, Fynn?“, fragte Maron und schaute ihren Engel an.

„Nein, das brauchst du nicht. Denke einfach an die Heilige Macht in dir und sprich dazu: Gib mir die Kraft, Jeanne d’Arc! Eigentlich fast so wie immer!“, erklärte Fynn und Maron schaute sie interessiert an, sie hörte ihr aufmerksam zu.

„Okay, dann probieren wir es doch gleich einmal aus!“

Maron schloss die Augen, alle gingen ein Stück von ihr weg und sahen ihr gebannt zu.

„Gib mir die Kraft, Jeanne d’Arc!“, rief sie entschlossen und konzentrierte sich auf ihre Macht.

Der Rosenkranz leuchtete hell auf und Maron sah sich erschrocken um, als ihr gewaltige Flügel aus dem Rücken schossen.

Dann kam ein Wind auf, der ihr die Haare aus dem Gesicht wehte.

Der Wind war warm, kräftig und belebend.

Es war der göttliche Wind.

Maron schloss die Augen, es war einfach nur angenehm.

Sie merkte kaum, dass der Wind ihre nun blonden Haare in die Länge zog und die drei Strähnen einteilte.

Als sie erneut die nun lilafarbenen Augen öffnete, bemerkte sie, dass die Flügel sie komplett einhüllten und sie sich passgenau an ihren Körper setzten, wo sie sich zu ihrem Gewand verformten.

Der Rosenkranz leuchtete noch einmal kurz auf, dann bildete sich etwas an Jeannes rechtem Handgelenk.

„Stark, bereit, unbesiegbar, schön, entschlossen, mutig! Jeanne, die Kamikaze Diebin ist hier, um das Böse zu besiegen!“

Jeanne war selbst überrascht, dass sie einen neuen Spruch gesagt hatte, doch er passte.

Das Leuchten um sie herum verschwand und Maron betrachtete ihr zweites Ich mit großem Staunen.

Die Stiefel waren immer noch dieselben, weiß und mit einem rötlichen Band umkreuzt.

Ihr Gewand war weiß und sie hatte kurze Ärmel.

Unter der Brust war das bekannte Band geschnürt, welches an ihrem Rücken zu einer gewaltigen Schleife wurde.

Um dieses Band lag eine goldene Perlenkette, die sich im Rücken ebenfalls zu verknoten schien.

Ihre weißen Handschuhe waren länger geworden und reichten ihr bis fast zu den Ellenbogen.

An den Handgelenken hielten erneute Perlenketten die Handschuhe an ihrem Platz.

Der Rosenkranz hatte sich wie gewohnt an ihre Brust an das Kostüm angefügt.

Die Ohrringe waren zu zwei kleinen Rosenkränzen geworden, die Jeanne von den Ohrläppchen baumelten.

Ihre Perle hing immer noch an ihrer Stirn und die größte Haarsträhne der Drei war immer noch mit einer gewaltigen roten Schleife nach hinten gebunden.

Das Einzige, was Jeanne vermisste, war ihr Band.

Stattdessen baumelte etwas Schweres an ihrem rechten Handgelenk.

„Huch, was ist das denn?“, fragte die Kamikaze Diebin verwirrt und hielt den zweiten Rosenkranz in der Hand, der an ihrem Handgelenk durch eine Erweiterung der Perlenkette festgebunden war.

„Das ist deine neue Waffe!“, strahlte Fynn.

„Eine neue Waffe?“, fragte Maron etwas verdutzt.

„Ja! Dieser Rosenkranz kann sich in alles verwandeln, was du in Notsituationen benötigst! Er kann beispielsweise zu einem Schwert werden oder er kann dich wie dein damaliger Wunderball irgendwo hochziehen oder festhalten!“, erklärte Fynn.

„Aber wie soll das gehen? Ich kann ihn ja schließlich nicht von mir werfen, er ist festgebunden!“, sagte Jeanne und hielt ihre neue Waffe ehrfürchtig in der Hand.

„Ach Maron! Stell dich doch nicht so dumm an! Dein alter Wunderball war schließlich auch an deinem Handgelenk festgebunden und du hast ihn von dir werfen können, oder?“, fragte Fynn und Jeanne lächelte.

„Stimmt. Das ist ein Argument!“, antwortete sie und zielte auf den Fenstergriff von Chiakis Wohnzimmer.

Alle gingen in Deckung, als das neue Werkzeug durch den Raum segelte.

Der Rosenkranz flog an den Griff und verwandelte sich in eine rote Masse, die sich dem Fenstergriff angepasst hatte und es wie eine zweite Hülle umschlang.

Maron jedoch hatte nun eine Verbindung hergestellt. Zwischen ihr und dem Fenstergriff war eine leuchtend goldene Perlenkette erschienen.

„Du kannst das Fenster nun entweder öffnen oder dich zu ihm ziehen lassen. Ganz, wie dir es beliebt!“, erklärte Fynn und Jeanne probierte es gleich aus.

Vorsichtig rückte sie näher an das Fensterbrett heran und die Schnur wurde immer kürzer, so, wie sie es von ihrem alten Wunderball gewohnt war.

Dann blieb Jeanne stehen und zog vorsichtig an der Kette.

Das Fenster schlug mit einem lauten Knall auf.

„Oh, verzeih, Chiaki. Aber die Feinmotorik muss ich wohl noch etwas üben!“, sagte Jeanne und grinste entschuldigend, da Chiakis Wand nun eine wunderschöne Delle aufzuweisen hatte.

„Ja, schon okay... Gibt es auch für mich eine neue Verwandlung?“, fragte Chiaki neugierig und Access blickte ihn verständnislos an.

„Warum? Hast du eine Heilige Macht in dir?“, fragte er und Chiaki schaute nun bedrückt drein.

„Das heißt nein?“, fragte er etwas enttäuscht.

Sein Engel nickte ihm zu.

„Dann gib mir eben die Macht, Access. So wie immer!“

Chiaki hatte sein Holzkreuz hervorgeholt.

Access schickte einen violetten Lichtstrahl aus, der auf das Kreuz traf und Chiakis Verwandlung einleitete.

Jeanne sah gespannt zu, sie hatte noch nie eine Verwandlung von Sindbad gesehen.

Chiaki hatte die Augen geschlossen, als ihn ebenfalls helles Licht umgab und sein Gewand formte, das ihm auch gleich angelegt wurde.

Das Stirnband formte sich und die Haare wurden heller, Chiaki öffnete seine nun saphirblauen Augen.

Sein Kreuz formte sich in seine Halskette um und er trug plötzlich eine blaugrüne Hose und sein blaues Oberteil.

Als Letztes wurden ihm die kurzen, schwarzen Stiefel und die ebenso schwarzen Handschuhe angelegt.

„Wow“, hauchte Jeanne beeindruckt und Sindbad grinste.

„Ich habe deine Verwandlung schon oft miterleben dürfen!“, gestand Chiaki ihr.

„Da ist mir immer wieder die Luft weggeblieben, so schön und anmutig wie du immer warst.“

„Mir bleibt gerade auch... die Luft weg“, flüsterte Jeanne und trat näher, die beiden Engel verdrehten die Augen.

„Ihr solltet jetzt aufbrechen, es ist bereits dunkel. Eine ideale Uhrzeit für zwei Kaitos, sich auf die Suche nach Dämonen zu machen!“, sagte Access und Fynn nickte zustimmend.

„Viel Erfolg dabei!“, wünschte der Grundengel, Jeanne und Sindbad traten auf den Balkon hinaus.

„Bereit meine Süße?“, fragte der Dieb und die Kamikaze Diebin nickte lächelnd.

„Ja“, antwortete sie ihm, nahm ihn bei der Hand und beide sprangen gleichzeitig in die Nacht hinaus.

Jeanne fühlte den Wind in ihren Haaren, als sie flogen.

Es war herrlich, Sindbad nicht mehr zum Feind, sondern zum Verbündeten zu haben.

Jeanne streckte ihr neues Werkzeug aus, sie vertraute darauf, dass es anfangen würde zu piepen, wenn ein Dämon in der Nähe sein sollte.

Sie durchkämmten ganz Momokuri, doch erfolglos.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Sindbad und sah Jeanne an.

„Mmh, vielleicht sind einfach keine Dämonen da? Oder mein neues Werkzeug ist kaputt!“, sagte die Kamikaze Diebin.

„Das glaube ich nicht… Sollen wir umkehren und es morgen noch einmal versuchen?“, fragte ihr Gegenüber und Jeanne nickte.

„Ja, lass es uns morgen noch einmal versuchen. Da werden wir sicherlich fündig“, sagte die Blondine überzeugt.

„Okay.“

Sindbad trat näher und legte seine Arme um Jeannes Taille.

„Darf ich dich auch als Jeanne küssen? Schließlich haben wir so unseren ersten Kuss erlebt…“, fragte er unschuldig, sodass die Kamikaze Diebin kichern musste.

„Oh nein, das darfst du nicht!“, sagte sie lachend und sprang ihm davon.

„Halt! Warte!“, rief Sindbad und sprang ihr hinterher.

Leichtfüßig landete die Kamikaze Diebin auf ihrem Balkon und löste die große Schleife in ihrem Haar, wodurch sie sich in Maron zurückverwandelte.

„Das war unfair! Du warst schneller als ich!“, bedauerte Sindbad, er löste sein Stirnband und verwandelte sich ebenfalls zurück.

„Tja, dann musst du eben trainieren, um mir ebenbürtig zu werden! Ich war schon immer schneller als du!“, neckte Maron ihn, doch Chiaki schüttelte den Kopf.

„Das ist gar nicht wahr!“, verteidigte er sich.

„Und ob das wahr ist!“, kicherte Maron und Chiaki hielt sie fest.

„Du bist fies“, stellte er fest.

„Wir haben beide unsere Qualitäten. Du hast die meinen nur noch nicht herausgefunden!“, fügte er noch hinzu und Maron sah ihn überrascht an.

„Und welche sollen das sein? Mich in den Wahnsinn zu treiben? Stimmt, das kannst du schon ganz gut!“ Chiaki lächelte.

Das musst du schon selbst herausfinden...“, sagte er und gab ihr einen flüchtigen Kuss.

„Gute Nacht, Maron! Schlaf schön!“, sagte er und sprang zu seinem eigenen Balkon hinüber.

Maron öffnete die nur angelehnte Balkontür und trat in ihre Wohnung ein.

Ein vertrautes, leises Plopp ertönte neben ihr.

„Und? Habt ihr etwas gefunden?“, fragte Fynn und Maron schüttelte den Kopf.

„Nein, seltsamerweise nicht. Hoffentlich hat sich der böse König nicht noch etwas Schlimmeres einfallen lassen als die Dämonen.

Die haben mir teilweise schon gereicht!“, gab Maron zu.

„Ich weiß es nicht. Und wir können nur hoffen, dass Chiaki und du nicht doch noch im Bett landet, bevor die Gefahr nicht ausgelöscht ist!“, sagte Fynn und flog etwas höher, um Marons Gesicht betrachten zu können, das etwas rot angelaufen war.

„Entschuldige... Aber wir waren so sehr in unseren Gefühlen gefangen, wir konnten einfach nicht anders. Es schien fast, als habe sich das die ganze Zeit nur so angestaut und musste losgelassen werden. Seltsam.“ Maron seufzte und zog sich ein Nachthemd an, bevor sie sich die Zähne putzte, die Haare kämmte und ins Bett ging.

Es war ein anstrengender Tag gewesen. Und als das Mädchen im Bett lag, träumte sie von einer fliegenden Diebin mit blonden Haaren und wunderschönen lilafarbenen Augen.

Außerdem tauchte in ihren Träumen auch ein gutaussehender, kurzhaariger Dieb mit einem langen weißen Gewand auf, der sie beschützte.

Sie waren das Dreamteam.

Eindeutig.
 

„Access? Wo bist du? Mmh, seltsam, wo ist er denn hin?“, fragte sich Chiaki und schüttelte ratlos den Kopf.

Wo war der Schwarzengel bloß? Er konnte doch nicht einfach verschwunden sein...

Chiaki suchte seine komplette Wohnung ab.

Vielleicht war er bei Maron drüben? Konnte er sie jetzt noch anrufen? Nein, unmöglich, sie schlief sicherlich schon.

Was blieb ihm um diese Uhrzeit noch anderes übrig, als sich ebenfalls schlafen zu legen...

Chiaki lag lange wach. Noch nie hatte sein Engel ihn im Stich gelassen. Er konnte nun ein wenig nachvollziehen, wie Maron sich wohl gefühlt haben musste, als Fynn sie verlassen hatte.

„Na ja, immerhin weiß ich, dass Access nicht böse ist...“, seufzte der junge Mann noch kurz, ehe er in einen unruhigen Schlaf glitt.

Am nächsten Morgen erwachte er bereits früh und machte sich Frühstück.

Von Access immer noch keine Spur.

„Also so langsam mache ich mir Sorgen…“, murmelte Chiaki und beschloss, Maron anzurufen und sich zu erkundigen, ob Access vielleicht bei ihr übernachtet hatte.

Diese jedoch verneinte und berichtete, dass Fynn ihr gerade erzählt hätte, dass der Schwarzengel wohl irgendetwas Wichtiges vorgehabt hätte und weggeflogen sei, kurz nachdem Sindbad und sie auf die Suche nach dem Dämon aufgebrochen waren.

Access ließ sich die nächsten zwei Tage lang nicht blicken, was es Chiaki erschwerte, zusammen mit Jeanne nach Dämonen zu suchen, da er sich ohne die Hilfe seines Engels nicht verwandeln konnte.

Deshalb machte sich die Kamikaze Diebin allein auf die Suche, doch sie blieb immer noch erfolglos.

Nach zwei Tagen ließ sich der schwarze Engel endlich wieder blicken.

„Wo warst du, Access?“, fragte Fynn anklagend, sie hatte ihn zuerst gesehen.

Ihre Stimme klang einerseits besorgt, auf der anderen Seite vorwurfsvoll.

„Bei Gott! Chiaki? Wo bist du? Chiaki?“, fragte der kleine Schwarzhaarige und hämmerte gegen die Glastür.

„Warum denn bitte bei Gott? Da waren wir doch erst!“ Fynn war verwirrt.

Chiaki kam nun an die Terrassentür und seine Augen weiteten sich, überrascht, Access zu sehen.

„Wo warst du verdammt noch mal? Ich hab mir Sorgen gemacht!“, sagte Chiaki anklagend und Access ließ leicht die Flügel hängen.

„Das tut mir wirklich Leid! Aber ich bin noch einmal zu Gott geflogen, um zu fragen, wie wir die Dämonen finden können!“

„Ja und? Was hat er gesagt?“, fragte der junge Mann neugierig.

„Wir haben einen ersten Verdacht!“, sagte Access triumphierend und zugleich geheimnisvoll.

Eine unerwartete Wendung

Hallo ihr Lieben!!
 

erstmal wie immer danke für eure Kommis!! Hat mich wie immer sehr gefreut und amüsiert... Vor allem scheint ihr euch in euren Meinungen ja immer einig zu sein.! ;-) Soso, ihr wollt also, dass Chiaki eine neue Verwandlung bekommt? Mmh, dann könnte dieses Kapitel was für euch sein!! Jetzt ist es soweit! Es wird endlich spannend! Die große Wendung von Liebesstory zu Drama... Ach, lest selbst!! :-)

Bis nächste Woche zum neuen Kapitel!!
 

Ganz liebe Grüße
 

Lisa-Marie91
 


 

Kapitel 6: Eine unerwartete Wendung
 

„Das Museum für Waffen?“, fragte Maron verdutzt und stellte den dampfenden Tee auf den Wohnzimmertisch.

„Ja. Gott hat gemeint, dort sei ein Dämon. Das hat Access zumindest ausgerichtet“, erklärte Chiaki.

„Was macht er jetzt?“, fragte Fynn neugierig.

„Schlafen. Er hat gemeint, die Reise sei sehr anstrengend gewesen“, erklärte Marons Freund, Fynn schien sich mit der Antwort jedoch nicht zufrieden zu geben.

„Das ist alles sehr seltsam“, sagte sie langsam.

„Warum?“, wollte Maron wissen.

„Wir waren doch erst bei Gott. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er schon wieder bei ihm war. Da muss noch etwas Anderes sein! Hat er sich dir gegenüber normal verhalten, Chiaki?“, fragte Fynn und Chiaki nickte.

„Ja, wie immer. Aber ich habe zugegebenermaßen auch noch nicht viel mit ihm gesprochen... Warum fragst du?“

Auf einmal sah er Fynn an und dann Maron.

„Du willst doch nicht etwa sagen…“, setzte er an.

„Ich habe mich Maron gegenüber auch normal verhalten. Zumindest habe ich so gut gespielt, dass sie nichts gemerkt hat! Und ich kann mir gut vorstellen, dass Access auch gut spielen kann!“, erklärte Fynn und Maron wirkte entsetzt:

„Access soll zu Satan übergelaufen sein? Ihr spinnt, alle beide! Das ist doch wohl nicht euer Ernst! Du versuchst doch mit aller Gewalt, deine Gefühle ihm gegenüber so zu verbergen, dass du ihm sogar anhängst, böse zu sein!“ Maron lachte etwas sarkastisch.

„Ich versuche nicht, meine Gefühle zu verbergen, es gibt nämlich keine!

Und vor allem: Was findest du daran so abwegig, dass Access übergelaufen sein könnte?“, fragte Fynn und Maron schüttelte den Kopf.

„Ich glaube einfach, dass wir im Moment alle etwas angespannt sind und unsere Nerven wieder runterfahren sollten. Ich bin der Meinung, wir sollten den Rat von Access befolgen und uns mal dieses Museum ansehen!“, sagte Maron und schaute Fynn an, die nicht begeistert schien.

„Am Besten gleich heute Abend. Schließlich wollen wir doch alle, dass das Böse so schnell wie möglich von dieser Welt verschwindet!“, sagte Maron entschlossen.

Chiaki drückte sie an sich.

„Bist du dir da sicher?“, fragte er sie direkt und ihre Augen wurden eine Spur kleiner, als sie warm lächelte.

„Ja, lass es uns zuende bringen. Ich kann nicht eher ruhen und bei dir übernachten, solange das Böse noch durch die Straßen streift“, sagte die Kamikaze Diebin und lächelte leicht.

Damit hatte sie Chiaki überzeugt.

„Okay, wir gehen. Heute Nacht.“

Chiaki zog Maron kurz an sich und ihre Lippen trafen aufeinander, Fynn sah sich mittlerweile die unglaublich interessanten Blumen auf dem Fensterbrett an.

„Dann komme ich heute Abend zu dir und wir werden das gemeinsam durchstehen, ja?“

„Okay“, flüsterte Maron und ließ Chiaki gehen.

„Ihr passt gut zusammen!“, fügte Fynn an, nachdem der Hochgewachsene aus der Wohnung verschwunden war und Maron ihm noch etwas betäubt hinterher starrte.

„Du und Access auch.“

Stille folgte daraufhin, Fynn schien die Antwort wohl absichtlich überhört zu haben.

Maron ruhte sich noch den restlichen Tag etwas aus, um sich auf die bevorstehende Nacht vorzubereiten.

Fynn blieb bei ihr und die beiden unterhielten sich über alles Mögliche. Der Engel versuchte, Maron den Verdacht bezüglich Access etwas näher zu bringen.

Der kleine Engel wollte, dass Maron nicht allzu naiv dachte, sondern auf alles vorbereitet war.

Chiaki kam pünktlich um acht Uhr zu Maron in die Wohnung.

„Wo ist denn Access?“, fragte die Braunhaarige etwas verwirrt, doch Chiaki schüttelte verständnislos den Kopf.

„Er ist schon vorgegangen, um uns gleich sagen zu können, wo der Dämon ist!“, erklärte Chiaki und Fynn zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen:

„Es scheint mir, als muss er nur wieder zeigen, wie toll er ist… Er hat sich wirklich nicht geändert!“

„Und er hat dir vorher nicht seine Kraft verliehen?“, fragte Maron leicht bestürzt, doch Chiaki winkte ab.

„Das reicht auch noch, wenn wir am Museum sind. Komm, lass uns hinlaufen.“

Er hakte sich bei Maron ein und führte sie mit Fynn zusammen aus der Wohnung.

„Ich habe schon von dem Museum der Waffen gehört, es soll sehr groß sein und sehr viele Waffen haben, vor allem sehr alte, Schwerter und Speere und so was.

Na ja, lassen wir uns überraschen!“, sagte Maron, sie liefen dem Sonnenuntergang entgegen, der die Stadt noch in ein rötliches Licht tauchte.

„Ich lasse mich weniger gern überraschen“, merkte Fynn an.

„Du machst dir zu viele Sorgen, Fynn! Du vergisst, dass wir zu zweit sind! Wir beide schaffen das schon!“, sagte Maron und winkte ab.

„Elender Optimist“, fauchte Fynn und Chiaki lachte.

„Ich glaube eher, es ist die Liebe. Da denkt man immer, dass gemeinsam alles möglich ist!“, sagte Chiaki grinsend und sie kamen vor dem Museum an, was Maron die Gelegenheit nahm, darauf etwas zu erwidern.

Das hohe Gebäude war von riesigen Steinmauern umgeben, die an eine alte Zeit erinnern sollten.

Ein bisschen Gras wuchs aus den Ritzen der großen, alten Steine heraus und suchte sich seinen Weg zur Sonne.

„Wow ist das riesig!“, staunte Maron.

„Die werden vermutlich allerlei Sicherheitssysteme haben!“, vermutete Chiaki.

„Ich werde mich darum kümmern! Wartet kurz hier, dann weiß ich genau, wo die Sicherheitssysteme sind!“, sagte Fynn und flog davon.

„Das wird nicht nötig sein.“

Die Stimme klang grauenvoll, sodass sich Maron beinahe die Ohren zuheben musste, denn die Stimme zwang sie in die Knie.

„Ich habe bereits sämtliche Alarmanlagen ausgeschaltet. Soso, Jeanne, die Kamikaze Diebin und Sindbad sind hier. Das wird euer Untergang sein!“

Fynn schüttelte sich in der Luft und krümmte sich vor Schmerzen, sie spürte den Dämon sehr stark.

„Fynn! Ist alles in Ordnung?“, fragte Maron besorgt, der kleine Engel lächelte schwach.

„Ja. Ich hoffe bei dir auch?“ „Ja, alles okay!“, antwortete ihre Freundin und erhob sich wieder.

„Los, gehen wir rein! Da wartet bestimmt Access auf uns, dann können wir uns endlich verwandeln!“, vermutete Maron und betrat gemeinsam mit Chiaki das Gebäude.

Sie gingen durch eine große Vorhalle in einen riesigen Saal, in dem lauter Speere und Schwerter in Vitrinen ausgestellt waren.

„Access! Da bist du ja! Wird aber auch Zeit!“, sagte Chiaki, als der kleine Engel ihm entgegengeflogen kam.

„Dann wollen wir mal!“, sagte Maron und hob ihren Rosenkranz.

Sie verwandelte sich und sah sich prüfend im Raum um, als sie Chiakis Verwandlung neben sich bemerkte und ihm zusah.

Das Licht erlosch.

Ein schwarzes Gewand umspielte die schlanke Gestalt neben ihr.

Ein grauer Mundlappen hatte seine untere Gesichtshälfte verhüllt und das Stirnband hatte ein schwarz-blaues Muster.

„Du bist so was von naiv!“

Access begann plötzlich zu wachsen.

Er schoss in die Höhe wie ein wachsender Baum, der innerhalb weniger Sekunden völlig ausgewachsen war.

„Access?“, schrie Fynn ungläubig, Jeanne hingegen war sprachlos.

Das schreckliche Lachen hallte von den Wänden wider.

„Ihr sucht den Dämon in diesem Museum? Er steht vor euch!“, schrie Access, seine schwarzen Schwingen waren lang und sein Gesichtsausdruck böse.

„Was hast du mit Chiaki gemacht?“, fragte Maron besorgt und musterte Sindbad.

„Durch meine Verwandlung habe ich ihn ebenfalls auf die dunkle Seite gezogen. Er ist dein Gegner, Jeanne.“

Die lilafarbenen Augen weiteten sich ungläubig und schauten flüchtig zu Sindbad hinüber, in dessen Gesicht Ausdruckslosigkeit geschrieben stand.

„Das... Das kann nicht sein!“, sagte Maron matt.

„Ich habe euch mit Absicht hierher gelockt! Du hast verloren, Jeanne! Satan hatte die geniale Idee, einfach denjenigen zu seinem Krieger zu machen, den du liebst! Chiaki! Und was machst du jetzt? Setzt du etwa ein Schachmatt? Dann wird deine große Liebe sterben, und das vor deinen Augen und allein durch dein Zutun!“, sagte Access und fing an, schallend zu lachen.

Jeanne ging in die Knie.

Das durfte einfach nicht wahr sein, das war unmöglich... Access musste lügen!

Er musste einfach!

„Chiaki, du liebst mich doch, oder? Sag mir, dass du mich liebst! Sag mir, dass du mich immer beschützen wirst! Chiaki!

Tränen standen in den Augen der Kamikaze Diebin.

Sindbad blickte auf und entfernte sich den Mundlappen mit einem groben Ruck.

„Jeanne, ich hasse dich. Mein Herz gehört dem bösen König und ich werde ihn immer verehren! Und jetzt, werde ich die Welt für immer von Jeanne, der Kamikaze Diebin befreien, damit Gott endlich verschwindet und Platz für die Dunkelheit entstehen kann. Steh auf Jeanne, und trete deinen letzten Kampf an!“

Zuerst war die Kamikaze Diebin wie betäubt, so sehr verletzten sie seine Worte.

Langsam und vorsichtig stemmte sich Jeanne auf ihre zitternden Beine.

Fynn flog neben ihr, sie schien ebenfalls nicht glauben zu können, was sich hier gerade vor ihren Augen abspielte.

Access hatte eine Hand auf Chiakis Schulter gelegt, es sollte wohl unterstützend wirken.

Die beiden Kaitos standen sich gegenüber.

Einst hatten sie Liebe füreinander empfunden, doch dieses Band schien zerstört worden zu sein.

Jeanne sah Sindbad in die Augen und entdeckte darin abgrundtiefen Hass.

Auf einmal lächelte ihr Gegenüber, doch es war ein gehässiges Lächeln.

„Wie heißt es doch so schön? Möge das Spiel beginnen! Und es wird dein letztes Spiel sein, dass du nun spielen wirst!“, sagte Sindbad und fing an zu lachen, während Access einstimmte und gemeinsam hallten die Stimmen von den Wänden wider und drangen damit doppelt und dreifach an Jeannes Ohren.

Unschlüssig stand sie da und dachte an ihre eigene Kampfansage, die Chiaki ihr aus dem Mund genommen hatte, um genau sie zu besiegen:

Möge das Spiel beginnen...

Der Kampf: Jeanne gegen Sindbad

Hallo ihr Lieben!
 

Ich weiß, heute ist es ein Tag zu früh für das Kapitel, aber da ich ab Dienstag im Krankenhaus bin, dachte ich mir, ich stelle euch schon Ostersonntag das nächste Kapitel online, damit ihr ordentlich was zu lesen habt (das nächste Kapitel ist nämlich sehr lang!)! Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Lesen! Jetzt geht es ja zur Sache ;-)
 

Liebe Grüße
 

Lisa-Marie91
 

PS: Hier die Musik, die ich beim Schreiben des kompletten Kapitels durchgehört habe: Die japanische Version von "You are my love" der Tsubasa Reservoir Chronicles! Also wenn ihr das hört, habt ihr das Kapitel über das richtige Feeling :-) http://www.youtube.com/watch?v=eYjRi822oNg
 


 

Kapitel 7: Der Kampf: Jeanne gegen Sindbad
 

Manchmal geschehen Dinge, die man nicht verstehen kann.

Maron saß kniend vor Chiaki, der sie nur kalt anstarrte.

„Maron, du musst jetzt stark bleiben!“, schrie Fynn, als eine Träne über die Wange der Kamikaze Diebin lief.

„Was soll ich tun, Fynn? Ich liebe ihn...“, flüsterte sie leise, als das Zischen von Chiakis Bumerang das verzweifelte Schluchzen durchschnitt.

Jeanne schrie auf, das Wurfgeschoss hatte ihren linken Arm getroffen, Blut tropfte aus der Wunde.

„Wo… wo ist mein Schutzschild?“, fragte Maron leise, aber deutlich.

Fynns Augen verengten sich, als sie plötzlich begriff.

„Ja, der böse König ist schlau, nicht wahr? Bei Chiaki ist Marons Schutzschild ausgeschaltet, da sie für ihn Liebe empfindet und ihn nicht als Bedrohung wahrnimmt. Deswegen kann er sie verletzen. Eine weitere Schwäche, für diejenigen, die so töricht sind, Liebe zu empfinden!“, rief Access und Fynn kochte vor Wut.

Schreiend stürzte sie sich auf den Schwarzengel und unter den Engeln begann ein verbitterter Kampf.

Jeanne sprang auf, sie beobachtete Chiaki genau und nahm ihren Rosenkranz in die Hand, ein Schwert schoss aus seiner Spitze.

Maron sah die Waffe mit großen Augen an.

‚Er hat mich angegriffen. Er ist besessen, ich sehe es an seinen Augen. Sie sind leer und doch zugleich voll mit Bösen. Sein Blick ist verschleiert, doch wie kann ich ihn retten, ohne ihm wehzutun? Werde ich die Kraft dazu haben?’

„Chiaki, ich will nicht kämpfen.“ Maron ließ das Schwert sinken.

Feigling!“, schrie Sindbad und holte erneut mit dem Bumerang aus, Jeanne wich zur Seite aus, um nicht erneut getroffen zu werden.

„Bitte Chiaki, so überleg doch wer vor dir steht! Ich bin es, Maron, diejenige, die du liebst, erinnerst du dich nicht mehr? Hast du mich etwa vergessen?“, rief Jeanne aus und sah ihn verzweifelt an, doch die Kühle wich nicht aus seinem Blick.

„Du bist nichts weiter als ein sentimentales Frack. Mich erstaunt, wie du nur solange überleben konntest, du bist schwach, du bist ein Nichts, Jeanne!

„Lass dich nicht von ihm entmutigen, Maron! Du bist immer, stark...“ Fynn stützte sich gegen eine Waffe von Access, um nicht angegriffen zu werden. Der Engel drückte mit seiner ganzen Kraft dagegen und sprach die Worte mit zusammengebissenen Zähnen, während sie sich wohl das Motto selbst einzureden versuchte:

„...bereit... unbesiegbar... schön... entschlossen...“ Fynn stockte nun länger, um sich nicht von Access überwältigen zu lassen. „mutig!

In Jeannes Augen lag Entschlossenheit, als sie aufblickte.

„Lass uns kämpfen“, entschied sie und hob ihr Schwert.

„Na endlich. Und ich dachte schon, ich müsste dich wie einen Feigling töten. Doch endlich entscheidest du dich, im Kampf gegen mich dein Leben zu lassen“, sagte Sindbad und holte nun ebenfalls ein Schwert hervor.

„Ich habe nicht vor, mein Leben zu lassen, sondern das deine zu retten und den Chiaki zurückzuholen, den ich liebe und der mich auch liebt“, sagte Jeanne und mit einem Schrei stürzte sie mit ihrem Schwert nach vorne, es traf auf das von Chiaki.

„Den gibt es nicht! Ich habe dich schon immer gehasst, dir Liebe vorgeheuchelt! Und du hast es nicht einmal bemerkt! Du bist wirklich so was von dumm Maron!“

Chiaki parierte den Schlag und setzte blitzschnell zum Gegenangriff an.

‚Wie war das doch gleich, Chiaki?: Ich werde dein Vertrauen niemals enttäuschen. Ich werde dich immer beschützen und dir nie etwas antun.

Maron lachte leise auf. Sag niemals nie...

Aber sie würde nicht aufgeben, weder sich selbst noch Chiaki.

Zwischen Fynn und Access war der Kampf bereits in die Magie geglitten, beide bekämpften sich hartnäckig mit ihren Stirnsteinen.

Maron sah, wie Fynn angestrengt die Augen geschlossen hatte und ihre ganze Macht auf Access konzentrierte.

Sie griff ihn an, obwohl sie ihn liebte.

Marons Augen weiteten sich, sie bewunderte Fynn.

‚Sie schaltet ihre Gefühle aus, sie konzentriert sich auf das Böse in ihm. Ich sollte mit Chiaki dasselbe tun’, dachte die Kamikaze Diebin, in diesem Moment schrie der Engel vor Schmerz geblendet auf.

„Fynn!“, rief Maron panisch und sprang vor, um sie aufzufangen und stürzte mit ihr zusammen zu Boden.

„Ha! So schnell liegt die Kamikaze Diebin am Boden? Wie lächerlich!“, rief Sindbad und griff nach einem Speer, der eigentlich ein Ausstellungsstück war.

Er holte weit aus und zielte auf Maron.

Diese jedoch reagierte blitzschnell, sprang auf und verließ die Wurfbahn des Geschosses.

„Glaubst du, damit kommst du durch?“, rief nun Access und versetzte Maron einen magischen Schlag, diese krachte mit dem Rücken in eine Vitrine, die daraufhin zersprang.

Maron schrie laut auf vor Schmerzen und sank zu Boden, um sie herum waren lauter Glasscherben.

„Jeanne, bist du in Ordnung?“, fragte Fynn besorgt und sah zu Maron auf, die ihre Hände schützend um den Engel gelegt hatte und sich selbst deswegen nicht auffangen konnte.

„Es geht schon...“, stöhnte Maron und stand vorsichtig auf, Glas knirschte unter ihren Stiefeln.

„Access, das wirst du mir büßen!“, rief Fynn und flog erneut los.

„Ach wirklich?“, höhnte Access und versetzte ihr ebenfalls einen magischen Schlag, Maron schrie besorgt auf.

„Jeanne, du darfst dich nicht auf mich konzentrieren, du musst dich auf Chiaki konzentrieren! Er darf dich nicht besiegen, sonst... wird die Welt untergehen, wenn du stirbst!“, schrie Fynn und hatte sich bereits wieder aufgerappelt.

„Ich verstehe…“, sagte Jeanne und Sindbad griff sie erneut an, doch sie war vorbereitet, warf ihren Rosenkranz an die Decke und schwang sich damit außer Reichweite.

‚Was kann ich nur tun? Wie kann ich ihn wieder in den alten Chiaki verwandeln?’, fragte sich Jeanne und Sindbad warf seinen Bumerang, da er mit dem Schwert nicht mehr an sie herankam.

Maron sah entsetzt, dass nicht nur Sindbads Identität, sondern auch sein Bumerang sich verändert hatten. Kleine Messerchen waren an den drei Seiten aufgetaucht, die einen Gegner ernsthaft verletzen sollten.

„Es tut mir Leid, Chiaki“, flüsterte Jeanne, schwang sich erneut durch den Raum, packte Sindbad am Kragen und schleuderte ihn gegen die Wand.

Er war jedoch schneller wieder auf den Beinen als gedacht.

„Glaubst du wirklich, so ein kleiner Aufprall kann mich K.O. schlagen?“, fragte Sindbad verächtlich und die Rache ließ nicht lange auf sich warten.

Er versetzte seinem Gegner einen magischen Schlag, und Maron wurde gegen die Decke geschleudert.

Jeanne konnte genau spüren, wie eine ihrer Rippen brach. Der folgende Aufprall auf dem Boden war ebenfalls schmerzhaft und raubte ihr kurz die Luft aus den Lungen.

Schwer atmend lag sie am Boden.

Bei jedem Atemzug brannte ihr Brustkorb höllisch und Tränen des Schmerzes kämpften sich in ihre Augen, doch es blieb keine Zeit, Schmerzen zu empfinden.

Maron stand schneller wieder auf ihren zwei Beinen, als sie es für möglich gehalten hätte.

Eins war klar, ihre Hemmung Chiaki gegenüber behinderte sie, ihn ernsthaft zu verletzen und zugleich hatte sie ihm damit den Vorteil verschafft, sie selbst zu schwächen.

‚Wenn ich doch nur meine Gefühle beherrschen könnte, so wie Fynn. Aber ich kann es nicht. Ich bin alleine. Ich bin nur auf mich gestellt. Und ich muss ihn zurückholen, ich muss es einfach!’, dachte Maron und schaute Chiaki besorgt an.

Fynn und Access kämpften heftig miteinander, Lichtblitze schossen umher, einer davon traf Chiaki und er sank stöhnend zu Boden.

„Chiaki! Bist du in Ordnung?“, fragte Maron besorgt, das Stöhnen klang wie ihr alter Chiaki, doch sein Blick wurde wieder böse, er schubste Jeanne, die einen Rückwärtssalto machte, um nicht hinzufallen.

Doch sie hatte nicht mit dem rutschigen Boden gerechnet.

Sie rutschte auf den Glasscherben aus und fiel auf ihr Gesicht, in das sich sogleich die winzigen Glasscherben hineinbohrten.

Maron schrie auf und versuchte, sich die Scherben aus dem Gesicht zu entfernen.

Die Wunde an ihrem linken Arm blutete immer noch, doch die Verletzung war nicht so groß, als dass sie einen großen Blutverlust bedeutet hätte.

„Hast du genug? Darf ich es endlich beenden? Es geht auch ganz schnell, keine Sorge!“, sagte Chiaki und Maron sah ihn ängstlich an, er hatte sich vor ihr aufgebaut und sah auf sie herab, sie blickte zu ihm empor.

Beenden?’ Jeanne schloss resignierend die Augen, eine Träne lief ihre Wange hinab.

Es war vorbei.

Sie würde sterben, besiegt von demjenigen, den sie liebte.

Der göttliche Wind

Hallo ihr Lieben!
 

Also erstmal vielen Dank für eure Kommentare, sie waren wie immer toll!! *_*

Dann wünsche ich euch Frohe Ostern und viel Spaß mit dem neuen Kapitel, was für die nächsten 2 Wochen auch leider das letzte sein wird, da ich ins Krankenhaus muss… (ich will nicht hin, ich will net operiert werden!).

Aber sobald ich wiederkomme bekommt ihr das nächste Kapitel, versprochen! ;-)

Hier an dieser Stelle auch noch vielen Dank an [[xXYOSUKE-FUMAXx] ] für den tollen Doujin von Jeanne!

Hiermit widme ich ihr dieses Kapitel! Ich hoffe es gefällt ihr, aber natürlich auch euch anderen! :-)

Hier übrigens der Link zu dem klasse Doujin:

http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi//doujinshi/favoriten/528684/48462/

Falls ihr wieder Musik dazu hören wollt empfehle ich euch einfach nochmal die Musik vom letzten Kapitel!! :-)
 

Euch wunderschöne Ostern!!
 

Ganz liebe Grüße

Lisa-Marie91
 

Kapitel 8: Der göttliche Wind
 

„Willst du mit mir ausgehen, Maron?“

„Lass deine blöden Witze!“

„Ich mache keine Witze, es war ernst gemeint! Das war eine Liebeserklärung. Ich habe mich schon in dich verliebt, als ich dich das erste Mal gesehen habe! Ich dachte, du merkst es irgendwann!“
 

War das alles gelogen?

Menschen stellen ihr Leben oft infrage. Das war nichts Neues.

Doch Maron stellte im Moment nicht nur ihr eigenes Leben infrage, sondern auch das von Chiaki.

Nein, es war nicht gespielt gewesen, es war kein Witz gewesen, sondern es war ernst gemeint!

Eine Liebeserklärung...

Jeanne reagierte blitzschnell, verwandelte ihren Rosenkranz in einen Stab und schlug Chiaki damit an die Schienbeine, sodass er stürzte.

Dann schoss sie blitzschnell zum anderen Ende des Saals.

Sie wusste endlich, was sie zu tun hatte.

„Chiaki, ich liebe dich!“, rief sie ihm entgegen, doch der Angesprochene schien sie nicht wahrzunehmen.

Sindbad schnappte wutentbrannt einen Speer und warf ihn erneut nach Maron.

Jeanne versuchte, auszuweichen, doch Chiaki lenkte den Speer mit Magie ab, sodass er sein Ziel doch noch traf.

‚Wie kann er Magie anwenden? Oh natürlich... Durch die Hilfe von Access…’, dachte sich Jeanne und blickte zurück, um den Speer zu verfolgen, doch zu spät.

Scharfes Metall bohrte sich in ihren Oberschenkel und brachte die Kamikaze Diebin zum Absturz.

Nicht genug, dass Jeanne getroffen war, sie flog auch noch in die nächste Vitrine hinein.

Wimmernd vor Schmerzen zog sie sich den Speer heraus, was ihr schlussendlich einen Aufschrei entlockte.

Er hatte die Hauptschlagader getroffen. Jetzt war es gleich vorbei.

Endgültig.

Maron spürte bereits, wie ihre Kräfte schwanden und schloss de Augen, um den Tod zu erwarten.

‚Immerhin geht es schnell... Man wird müde und schläft friedlich ein…’, dachte sie, doch ihr Inneres wollte nicht entspannen, schrie gegen die kommende Ruhe an, als ob es nicht in den ewigen Schlaf hinübergleiten wollte.

Natürlich, Sindbad. Ihr Inneres schrie immer noch danach, ihn wieder gut werden zu lassen...

Maron stand auf, warmes Blut lief über ihr rechtes Bein.

„Vergiss es, noch gegen mich kämpfen zu wollen! Du stirbst! Du bist dabei, zu sterben!“, schrie Sindbad, doch Jeanne lächelte mit müden Augen.

„Ja, ich sterbe. Doch vorher werde ich dich wieder zu dem Chiaki machen, den ich liebe“, sagte sie schwach, aber entschlossen.

Sindbad schaute sie zum ersten Mal mit Furcht in seinen Augen an.

„Das werde ich nicht zulassen!“, schrie Chiaki und hatte sich bereits die nächste Waffe geschnappt, doch Maron war schneller.

Sie hatte Chiakis Arme geschnappt und sie gegen die Wand hinter ihm gedrückt, er sah sie wehrlos an, die Axt, die er sich geschnappt hatte, fiel klirrend und nutzlos zu Boden.

„Es reicht, Chiaki. Komm wieder zu mir, bitte. Sei wieder du selbst, mir zuliebe.

Ich liebe dich“, sagte Maron und küsste ihn.

Sindbad versteifte sich und wehrte sich kurz, doch die Kamikaze Diebin ließ ihn nicht los.

Maron legte all ihre tiefen Gefühle für Chiaki in den Kuss hinein, vermischt mit ihrer Magie, der Kraft von Jeanne D’Arc.

Sie spürte, dass Chiakis Herz schneller anfing zu schlagen und sie sah, wie ganz langsam die Trübung in seinen Augen verschwand.

‚Ich muss weitermachen, ich darf... nicht aufgeben!’, dachte sie sich und beide wurden in ein helles Licht getaucht.

Chiakis Herz machte einen Satz, seine Augen waren wieder klar und als er ihren Kuss erwiderte, mit einer Leidenschaft, die sie nicht von ihm erwartet hätte, wurde Maron bewusst, dass sie es geschafft hatte.

Sie ließ seine Arme los und umschlang seinen Nacken.

Das helle Licht verebbte ein wenig und Maron konnte erkennen, dass sein Gewand wieder weiß war und er seine Arme um ihre Taille gelegt hatte.

Jeanne trennte sich von seinen warmen Lippen und merkte, wie sie sich zurückverwandelte.

Ihre Kraft reichte noch nicht einmal aus, um ihre verwandelte Gestalt aufrecht zu erhalten.

Erschöpft blickte sie dem nun wieder guten Sindbad in die Augen, der sie anlächelte.

„Oh Chiaki…“, murmelte Maron, sie spürte kaum mehr, wie das warme Blut ihr Bein herunterlief.

„Maron. Ich danke dir so sehr. Für alles“, sagte Chiaki und sah sie liebevoll an, als sie noch ein letztes Lächeln zustande brachte.

„Chiaki ich... ich...“ Marons Augen trübten sich, dann schloss sie die Augen und sank in Sindbads Arme, der sie sofort auffing.

„Maron! Oh Gott, Maron!“, rief Chiaki und legte seine Freundin vorsichtig auf den Boden.

Auf einmal merkte er, dass er voller Blut war.

Doch es war nicht das seine...

War das etwa – Oh nein, Maron blutete, und zwar schwer.

„Was soll ich nur tun?“

Hastig kramte Chiaki nach seinem Handy und rief seinen Vater an.

„Vater, du musst schnell kommen, bitte! Maron, sie stirbt! Wo wir sind? Vor dem Museum für Waffen! Bitte beeil dich!“, schrie er und warf das Handy beiseite.

Er hörte ein Wimmern. Doch von Maron konnte es nicht kommen, sie lag völlig still auf dem Boden und rührte sich nicht, vermutlich hatte sie das Bewusstsein verloren.

Panisch überprüfte er ihren Puls und ihre Atmung, sie ging schwach, aber regelmäßig.

Doch das Wimmern wurde lauter. Auf einmal begriff Chiaki.

„Fynn?“, fragte er, das Geräusch wiederholte sich.

„Ich... bin hier...“ Es war nicht lauter als ein Flüstern, doch Chiakis Sinne waren so geschärft, dass er die Richtung ausmachen konnte und sah Marons Engel in einer zersplitterten Vitrine liegen.

„Oh Gott, Fynn!“ Chiaki stürmte auf das kleine Geschöpf zu. Der linke Flügel war seltsam abgewinkelt und Blut lief aus einer Wunde an ihrem Rücken.

Vorsichtig hob Chiaki den Engel in seine Hände.

„Ich spüre es...“, flüsterte das kleine Wesen wie im Fieberwahn.

„Sie stirbt... Maron stirbt... Ich kann es fühlen. Chiaki, es ist vorbei!“ Leidend schloss Fynn die Augen, doch Chiaki kämpfte mittlerweile mit den Tränen.

Es war alles seine Schuld!

„Nein!“, stieß er mit zusammengepressten Zähnen hervor.

„Es ist nicht vorbei! Ihr werdet beide überleben, dafür sorge ich!“, sagte er entschlossen und stand mit dem Engel auf.

„Wo ist... Access?“, fragte Fynn, doch der Schwarzengel war nicht mehr da.

„Verschwunden, zu seinem Glück. Wenn ich den in die Finger kriege, dann vergesse ich mich...

Ich muss euch hier rausbringen. Fynn, kannst du hier für Ordnung schaffen? Hast du noch die Kraft dazu? Wir sollten einen Unfall oder so vor dem Museum inszenieren, um Marons Verletzungen zu rechtfertigen! Wir können nicht hier bleiben, sonst kommen wir in Erklärungsnot!“

Fynn nickte knapp und ihr Stirnstein fing an zu leuchten.

Vitrinen wurden ganz, Blutflecken verschwanden, Waffen rückten an ihre Ausstellungsstandorte.

Währenddessen hob Chiaki Maron behutsam in seine Arme und verließ mit ihr und Fynn das Gebäude.

„Leg sie hierhin.“ Fynn deutete auf den Gehweg, wo Chiaki seine bewusstlose Freundin vorsichtig ablegte.

Erneut leuchtete der Stirnstein von Fynn auf und ein Auto erschien, Chiaki erkannte sein eigenes Auto wieder, dass er zu seinem 17. Geburtstag von seinem Vater bekommen hatte.

Es war völlig verschrammt und zerkratzt, außerdem war die Frontscheibe eingeschlagen und die Splitter lagen um Maron herum.

„Sehr gut... Jetzt sieht es aus... Als ob ihr beide einen Unfall hattet...“, hauchte Fynn und lächelte kurz, bevor sie ebenfalls das Bewusstsein verlor.

„Bitte... lasst mich nicht allein! Ihr müsst zurückkommen, alle beide! Fynn, Maron!“

Es fing an zu regnen.

‚Ich muss ihre Blutung stoppen. Und zwar schnell’, dachte sich der junge Mann, zog kurzerhand seine Jacke aus und knotete sie über der Wunde fest.

Chiaki schluchzte laut, unfähig, noch irgendetwas sonst zu tun.

Kurz darauf hörte er die Sirenen.

Immer wieder blitzten die Lichter auf, jetzt versammelten sich zwei Krankenwagen um den „Tatort“.

Kaiki Nagoya trat aus dem ersten Gefährt, sein Gesicht war blass, seine Miene besorgt.

Wie betäubt trat Chiaki etwas zurück, doch er hielt immer noch Marons Hand fest.

Ein Rettungssanitäter löste seine Hand behutsam von der Marons, während ein anderer Arzt ihn zur Rede stellte und die Absicht hatte, ihn ebenfalls zu untersuchen.

Chiaki war unfähig zu sprechen, unfähig, sich irgendetwas auszudenken, was zu diesem tragischen Zustand geführt haben könnte.

Er stand einfach da, die Haare feucht vom Regen und mit Tränen im Gesicht.

Er hatte Maron getötet. Sie würde sterben, seinetwegen.

Er hatte alles kaputt gemacht.

Chiaki hielt die verletzte Fynn immer noch in seinen warmen Händen, sie war sein Hoffnungsanker, sein einziger Halt in dieser verzweifelten Situation.

Als Chiaki das nächste Mal erwachte, war es um ihn herum warm, verwirrt räkelte er sich und ihn durchzuckte Schmerz, wo Maron ihn verletzt hatte...

Maron? Wo war sie? Was war mit ihr? Und was war mit ihm?

Chiaki erkannte den Raum um sich herum. Es war ein Krankenzimmer.

Der junge Mann bemerkte, dass er etwas in der Hand hielt.

Er entdeckte den kleinen, bewusstlosen Engel.

Sanft stupste er ihn mit seinem Zeigefinger an.

„Fynn? Hey, Fynn! Wach auf! Bitte!”

‚Ich muss ihren Flügel verbinden, sie ist verletzt. Oh wenn sie doch nur aufwachen würde!’

Chiaki suchte in seinem Nachtschränkchen nach einem Verband und fand zu seiner eigenen Überraschung tatsächlich einen.

Behutsam verband er den linken Flügel und achtete darauf, ihn nicht einzudrücken.

Dann schaute er sich ihre Wunde am Rücken an.

Sie schien nicht tief zu sein.

Chiaki nahm sich ein Tempo, tupfte etwas den Dreck ab und verband die Wunde ebenfalls.

Dann legte er den Engel vorsichtig auf sein Kopfkissen und stand hastig auf, um endlich nach Maron zu sehen.

„Soso, du scheinst ja wieder fit zu sein.“

Chiaki sah auf und schaute in das Gesicht seines Vaters, der soeben den Raum betreten hatte.

„Vater, was ist passiert?“, fragte er und wollte sich aufstemmen, doch er wurde zurückgehalten.

„Du brauchst Ruhe. Bitte, leg dich wieder hin, Chiaki!“, sagte Kaiki und setzte sich ihm gegenüber.

„Wie geht es Maron? Bitte, sag mir, wo sie ist, ich muss zu ihr!“, rief Chiaki aufgeregt, doch sein Vater schüttelte den Kopf.

„Du musst dich erst einmal beruhigen. Stress ist nicht gut für dich. Maron ist... nun ja… sie liegt auf der Intensivstation“, sagte der Arzt geknickt und Chiakis Augen weiteten sich um eine Spur.

„Ist sie... was ist mit ihr?“, fragte er, doch eigentlich wollte er die bittere Wahrheit nicht hören.

„Sie hat sich mehrere Rippen gebrochen. Außerdem hat sie viel Blut verloren. Sie ist momentan noch bewusstlos, wir hoffen, dass es mit ihr wieder bergauf geht. Glücklicherweise hat keine der gebrochenen Rippen die Lunge durchstoßen, sonst hätten wir ein ernsthaftes Problem gehabt. Doch ich kann dich nicht anlügen, Chiaki: Ihr Zustand ist alles andere als gut. Auch du bist verletzt und hast einen Schock erlitten. Bitte sag mir, was passiert ist! Hattet ihr einen Unfall?“, fragte Kaiki besorgt.

„Ja... ich... wir... Maron und ich wollten nach Hause fahren und da war plötzlich dieses große Tier auf der Straße und ich wollte ausweichen... dabei haben wir den Unfall gebaut. Und Maron ist durch die Frontscheibe geflogen...“, erklärte Chiaki und betete, dass seine Ausrede halbwegs gut war.

„Das erklärt ihre enormen Verletzungen. Aber wie konnte sie nur durch die Frontscheibe fliegen? Der Sicherheitsgurt hätte sie halten müssen...“, rätselte Kaiki.

„Keine Ahnung...“, stöhnte Chiaki und ließ sich wieder ins Bett sinken.

„So ist es brav. Bleib noch etwas liegen, dann bringe ich dich heute Abend zu Maron. Ihre Freundin Miyako ist bei ihr...“

Der Arzt erhob sich.

„Wann kann ich hier wieder raus?“, fragte Chiaki sofort und sein Vater schaute ihn etwas nachdenklich an.

„Du musst mindestens noch einen Tag hier bleiben. Deine Verletzungen sind nicht schwer, aber ich will dich noch etwas unter Beobachtung haben. Ruh dich aus, schlafe, und werde gesund“, sagte er noch, bevor er das Zimmer verließ und Chiaki mit seinen verwirrten Gedanken allein ließ.

Chiaki war kurz vor dem Eindösen, als er plötzlich neben sich eine Regung wahrnahm:

Zwei kleine Augen öffneten sich blinzelnd, dann entfuhr dem kleinen Geschöpf ein Stöhnen.

„Was ist passiert?“, fragte der kleine Engel und sah sich verwirrt um.

„Fynn! Du bist aufgewacht! Gott sei Dank!“ Chiaki schloss den Engel in den Arm, so glücklich war er.

Fynn hingegen schien leicht verwirrt.

„Chiaki? Wo ist Maron? Oh, ich erinnere mich an alles, der Kampf... Jeanne... Wie geht es Jeanne?“, fragte sie sofort und schrie kurz auf, als sie sich aufzusetzen versuchte.

„Die wichtigere Frage lautet wohl eher, wie es dir gerade geht. Maron geht es den Umständen entsprechend gut. Sie hat mehrere gebrochene Rippen und sie hat viel Blut verloren. Sie ist noch nicht bei Bewusstsein. Du hast dir wohl den linken Flügel gebrochen, Fynn!“, stellte Chiaki fest und Fynn presste vor Schmerz die Augen zusammen.

„Wir müssen jetzt zusammenhalten, du und ich!“
 


 

*
 

„Sie sind sich dessen bewusst, dass dies hier eine Intensivstation ist, meine junge Dame?“

Die Krankenschwester sah Miyako scharf an.

„Das weiß ich doch! Aber sie ist meine beste Freundin! Und ich gehe doch gleich wieder! Ich weiß selbst, dass sie viel Ruhe braucht! Aber sie… sie…“ In ihren Augen bildeten sich Tränen, als sie ihre Freundin sah, die Worte gingen ihr für kurze Zeit verloren.

„Wie konnte das nur passieren?“, flüsterte sie leise.

Sanfte Hände legten sich auf ihre Schultern.

„Sie haben zehn Minuten. Aber nicht mehr! Ich lasse Sie hier nur rein, weil Dr. Nagoya es ausdrücklich erlaubt hat!“, sagte die Schwester, ihre Gesichtszüge hatten sich entspannt und sie verschwand in einem Patientenzimmer.

Miyako war allein. Allein mit ihrer Freundin Maron, die regungslos auf dem weißen Bett lag.

Die Schwarzhaarige setzte sich lautlos neben sie. Ihre Finger zitterten, als sie ihrer Freundin sanft die Wange streichelte.

„Wenn ich doch nur wüsste, was passiert ist! Du kannst es mir nicht erzählen… Oh Maron! Wo sind nur die Zeiten geblieben, in denen wir uns alles erzählt haben? Ich vermisse sie so! Du hast ein zweites Leben geführt, hast eine zweite Identität gehabt, ohne mein Wissen hast du dich so vielen Gefahren gestellt und dich noch zu allem Überfluss vor mir schützen müssen! Du warst gezwungen, nicht zu reden… Aber wen hattest du sonst außer mir? Niemanden! Und ich? Ich habe die Zeichen nicht erkannt. Ich habe nicht gesehen, dass du Hilfe brauchst… Aber das war die Vergangenheit. Was ist mit dem Hier und Jetzt? Ich dachte, dass du nun glücklich wärst mit Chiaki und ihr euch gegenseitig beschützt. Ich dachte, dass du bei ihm in Sicherheit wärst. Ich dachte, dass er dich immer beschützen würde, egal wie viel es kosten mag! Ich dachte… vielleicht hätte ich dir so Manches leichter machen können! Vielleicht hätte ich…“ Miyako stockte, sie merkte, dass ihr Selbstgespräch sich in eine Richtung entwickelte, die sie ungern zuließ: Sie fing an zu spekulieren. Sie war Polizistin durch und durch und sie brauchte Fakten und keine Spekulationen!

„Ich kann nicht ändern, was schon geschehen ist. Jetzt will ich die Gegenwart ändern und kann es nicht. Ich bin unnütz. Ich bin eine ganz schlechte Freundin.“

Schweigen herrschte im Raum, das stetige Piepen von Marons Herzgerät war das einzige Geräusch.

„Wach doch auf, Maron! Bitte… wach auf!“, flehte Miyako, doch Marons Augen blieben geschlossen.

Miyako sah die Bewegung aus den Augenwinkeln. Marons Brustkorb hob sich plötzlich und Miyako fing an zu strahlen, weil sie dachte, ihre beste Freundin hätte sie erhört und würde erwachen… Doch die Atmung setzte aus. Erst stockend, dann komplett. Die Herztöne gingen schneller piepend herunter. Miyako schien zuerst starr vor Schock, dann rannte sie zur Intensivstation hinaus und brüllte panisch nach einer Schwester. Vielleicht würde sie doch noch dazu kommen, ihre Freundin zu retten…
 


 

*
 

Maron schlug die Augen auf.

„Wo bin ich?“, fragte sie laut.

Ihr fiel zuerst auf, dass ihre Umgebung seltsam hell war. Überall strahlte es weiß um sie herum.

Sie konnte keine Konturen erkennen, keine Wände, rein gar nichts.

„Du bist bei mir, Maron. Endlich“ , sagte eine tiefe Stimme, doch die Brünette konnte nicht sagen, woher sie konkret kam.

Auf einmal begriff sie und ihre Augen weiteten sich.

„Bin ich...? Bin ich tot?“, fragte sie und bemerkte, dass sie gar nicht mehr verletzt war.

Was war mit ihren Wunden? Was war mit Chiaki? Und Fynn? Und Access?

„Nein. Du bist bei mir. Dein Körper ist ohne Bewusstsein. Komm hier hinein Maron, da können wir uns besser unterhalten!“

Auf einmal sah das Mädchen ein Tor, welches plötzlich aus dem Nichts erschienen war.

„Werde ich... sterben, wenn ich dort hindurch gehe?“, fragte sie zögerlich, doch ihre nackten Füße taten bereits einen Schritt vor.

„Nein. Dein Körper wird in einen noch tieferen Schlaf fallen“ , sagte die Stimme und Maron ging einigermaßen beruhigt durch das Tor.

„Du hast den göttlichen Wind eingesetzt Maron, du wurdest selbst zum göttlichen Wind, als du Chiaki wieder auf die gute Seite gezogen hast! Du musst wissen, dass du viel Macht in dir besitzt, die dich schützt und dir außergewöhnliche Gaben verleiht. Du hast Chiaki gerettet, mit meiner Kraft, die ich nur einem einzigen Menschen geschenkt habe. Es ist die stärkste Form der Liebe, manchmal von den Engeln auch der göttliche Wind genannt. Und ich habe sie dir geschenkt, Maron.“
 


 

*
 

„Dr. Nagoya! Schnell! Etwas stimmt bei Fräulein Kusakabe nicht!“ Die Krankenschwester schien panisch, Kaiki kam sofort in den Raum hinein.

Die Intensivstation war nicht gerade geräumig, überall standen Gerätschaften herum.

Kaiki sah sofort auf den Bildschirm, der Marons Herztöne anzeigte.

Sie gingen rasant runter.

„Sie hört auf zu atmen! Schnell, das Beatmungsgerät!“

Beinahe zeitgleich wurde ihm das Instrument gereicht, der Arzt, der Chiaki so ähnlich sah, legte es an Marons Mund und sah wieder einigermaßen beruhigt, wie sich die Lunge hob und senkte und die Herztöne wieder einen einigermaßen regelmäßigen Rhythmus beschrieben.

Marons Augen waren geschlossen und sie sah nicht gut aus.

Überall war sie mit Verbänden gefesselt und ihr war sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen.

Dr. Nagoya trat näher an sie heran und streichelte ihr sanft über die Haare, während er sich fragte, wie er diese Situation nur Chiaki erklären sollte.

„Doktor? Ist sie...?“, fragte die Krankenschwester besorgt.

„Ja. Sie ist ins Koma gefallen“, sagte Kaiki Nagoya und mit einer verborgenen Träne im Augenwinkel verließ er den Raum, in dem das Herzgerät immer noch regelmäßig piepte.

Wütend donnerte seine Faust gegen die Glasscheibe, als er sich mit der anderen Hand zeitgleich die Träne wegwischte.

Er hatte so sehr gehofft, Maron retten zu können, sie für Chiaki zu retten. Dies hätte die Beziehung zu seinem einzigen Sohn vielleicht wieder retten können, etwas anheben oder vielleicht sogar freundschaftlich verändern können.

Doch seine letzte Hoffnung lag im Sterben, und das nur ein Zimmer nebenan.

Doch Dr. Nagoya würde Maron nicht aufgeben. Er würde auch Chiaki nicht aufgeben. Und doch hallten ihm seine eigenen Worte immer wieder in den Ohren wider: „Sie ist ins Koma gefallen.“

Im Koma

Hallo an alle!!
 

Hier bin ich wieder mit dem nächsten Kapitel der Geschichte!!

Wie ich aus euren Kommis herausgelesen habe, wollt ihr Gott verkloppen, wenn er Maron nicht wieder zurückschickt??? xD Hier seid ja süß :-)

Erstmal hat Gott ihr wichtige Dinge zu sagen…

Lange Rede kurzer Sinn: Lest einfach weiter ;-)
 

Liebe Grüße und euch ein schönes, sonniges Wochenende!
 

Lisa-Marie91
 


 

Kapitel 9: Im Koma
 

Ein warmer Wind fuhr Maron durch die Haare. Sie stand auf einer weichen Wiese, um sie herum zwitscherten Vögel.

Das Mädchen ließ sich ins Gras sinken.

„Ich trage also einen Teil Eurer Macht in mir?“, hakte Maron nach.

„Ja. Einst gab ich sie der Kriegerin Jeanne D’Arc. Und ihre Seele trug diese Macht immer noch in sich, als sie in dir wiedergeboren wurde, Maron. Du trägst nun dieselbe Bürde wie sie – ob es eine Last oder ein Segen ist, das entscheidest nur du allein. Ich glaube, dass du sie als Segen ansiehst. Du liebst es, Menschen helfen zu können, auch, wenn du zuerst einmal als Diebin dastehst – du tust Gutes. Du liebst deine Kraft, magst es, stark zu sein, weil du dachtest, dass du es aus eigenem Anhieb nicht schaffst, Stärke zu zeigen, ganz ohne Familie.

Doch du bist über deine Grenzen hinausgewachsen und hast gemerkt, wie stark du in Wirklichkeit bist. Du hast Miyako und Chiaki. Du bist außerdem eine sehr beliebte Schülerin und ein Ass der rhythmischen Gymnastik.“

„Es ist erstaunlich, wie viel Ihr über mich wisst, Herr.“, sagte Maron und wurde rot.

„Du bist diejenige, der ich meine Macht verliehen habe. Du bist mein Schützling, ich wache über alle Menschen, doch ganz besonders über dich. Ich bin wahrhaft stolz auf deine Taten, doch noch hast du das Ende noch nicht erreicht, Jeanne, auch, wenn es zuerst den Anschein hatte. Ich habe Fynn und Access mit einer neuen Macht zu dir geschickt, leider ist Satan auch nicht untätig geblieben und hat Access mit seiner dunklen Macht gefüllt. Damit hat er fast alles kaputt gemacht. Er hätte beinahe alles zerstört, wofür ich gekämpft habe, nämlich dich.“

„Warum habt Ihr mich gerufen, Herr? Werde ich sterben? Liege ich im Sterben? Ist das die Stufe zwischen Leben und Tod?“, fragte Maron.

„Ja, du liegst im Sterben. Es ist gelungen, meinen Schutzschild zu umgehen und dich schwer zu verletzen. Doch das heißt nicht, dass ich dich zu mir holen werde, Maron. Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du wirst noch einen Kampf zu kämpfen haben, zusammen mit Sindbad an deiner Seite. Hier kommen wir zum unangenehmen Teil deiner Bürde: Sie wird dir in seinem Fall zur Last. Du hast zwar recht gehabt, als du sagtest, dass ich den Menschen das Gefühl der Liebe gegeben habe und sie daher nicht falsch sein kann, allerdings hast du vergessen, dass du göttliche Kraft in dir trägst, die rein bleiben muss, wenn du sie nicht verlieren willst. Die körperliche Vereinigung mit Chiaki hätte alles zerstört und die Hoffnung der Welt wäre ins Nichts verschwunden. Doch zum Glück kamen eure Engel gerade noch rechtzeitig. Dies führt uns an das nächste Problem: Access. Er steht immer noch unter Satans bösen Einfluss und kann dir jederzeit auflauern. Du musst sehr auf dich achtgeben, Maron. Zumal ich leider nicht weiß, ob dein Schutzschild bei ihm etwas nützen wird. Access ist sehr stark geworden. Aber wichtig ist, dass du dich erholst. Während wir jetzt reden, versucht die göttliche Kraft in dir, deine körperlichen Schmerzen zu lindern und dir zu einer schnellen Heilung zu verhelfen.“

„Ich besitze die Gabe, mich selbst zu heilen?“, fragte Maron verblüfft.

„Oh ja. Sie wurde dir zusammen mit meiner göttlichen Macht verliehen, um genau um in solchen Notfällen wie jetzt wirken zu können.“

„Wie kann ich Satan besiegen und Access wieder gut werden lassen?“, fragte Maron, diese Frage beschäftigte sie wirklich.

„Das kann ich dir nicht beantworten. Du musst selbst auf die Lösung kommen. Ich darf das Schicksal nicht verändern, darf dir keine Tipps geben, ich kann dich nur unterstützen, Jeanne. Du wirst das Richtige tun. Vertraue auf dich und auf meine Macht. Ich werde immer über dich wachen. Und vertraue Chiaki. Er hat ein ebenso gutes Herz wie du. Wenn die Zeit gekommen ist und Satan besiegt ist, kannst du deine Bürde aufgeben und deinen Gefühlen nachgeben. Doch ich muss dir noch etwas sagen, Maron, dass die entscheidende Information sein könnte, die dir zu einem Sieg verhilft! Ich werde dir sagen, wer Satan in Wirklichkeit ist!“

Maron sah interessiert auf und lauschte weiterhin den Worten des Herrn.
 


 

*

„Sie ist ins Koma gefallen?“ Chiaki stand schneller aus dem Bett auf, als sein Vater ihn davon abhalten konnte.

Es hatte Kaiki viel Überwindung gekostet, Chiaki persönlich die Wahrheit zu sagen. Er hatte zwei Stunden in seinem Büro gesessen und sich die Worte zurechtgelegt, die er seinem Sohn sagen sollte, doch keine Worte die er kannte konnten die Situation verschönern oder besser machen. Er wollte die Situation auch nicht verschönern, er wollte sie seinem Sohn nur schonend beibringen. Doch es ging nicht. Er rückte mit der Wahrheit heraus, ohne drum herum zu reden: Kaiki Nagoya war Arzt, es lag ihm nicht, Dinge umständlich auszudrücken, sondern bei ihm kamen die Diagnosen auf den Punkt.

„Ich muss zu ihr. Sofort!“, sagte er, sein Vater sah ihn mitleidig an.

„Du solltest dich ausruhen, du hilfst ihr doch nicht, indem du neben ihr sitzt… Sie kann dich nicht hören!“, sagte Kaiki, doch Chiaki stiegen die Tränen in die Augen.

„Du hast doch keine Ahnung! Es ist meine Schuld, dass sie da drin liegt!“, schrie er und sein Vater öffnete seine Arme, um seinen Sohn zu umarmen.

„Aber du kannst doch auch nichts dazu, dass dir ein Tier vor den Wagen gelaufen ist! Dazu kann niemand etwas!“, sagte er, doch Chiaki stürmte wortlos an seinen offenen Armen vorbei, im Gehen wischte er sich mit dem Schlafanzugärmel die Tränen von den Wangen.

Chiaki wusste, wo die Intensivstation war. Als seine Mutter im Sterben lag war sie auch oft in dieser Abteilung des Krankenhauses gewesen.

Eigentlich hatte sich Chiaki geschworen, diese Station nie wieder zu besuchen, es klebten zu viele Erinnerungen daran, die er schon lange in seinem Herzen weggeschlossen hatte. Er hatte nicht vor, sie wieder zuzulassen und sich verwundbar zu machen.

Doch es ging nun mal nicht anders, Maron lag auf der Intensivstation und er war schließlich der Grund an ihrem Zustand!

Chiaki öffnete langsam die Zimmertür, er hatte Angst vor dem, was er gleich sehen würde.

Zitternd spürte er das kalte, weiß lackierte Holz unter seinen Fingern.

Maron sah furchtbar aus: Für Chiaki hatte es den Anschein, als sei sie wie eine Leiche aufgebahrt worden, mit dem Unterschied, dass sie überall mit Schläuchen und Verbänden gefesselt war.

Ganz vorsichtig trat Kaikis Sohn näher, Fynn keuchte entsetzt auf.

Jetzt erst wurde sich der junge Mann bewusst, dass er ja noch einen kleinen Engel in der einen Hand hielt.

Vorsichtig setzte er Fynn auf Marons Kopfkissen ab, bevor er wie betäubt auf einen Stuhl neben dem Bett sank.

„Was habe ich getan? Was habe ich nur getan? Sieh sie dir an, Fynn! Das alles ist meine Schuld! Ich hätte auf dich hören sollen, du hast gleich den Verdacht geäußert, dass etwas mit Access nicht stimmt! Aber ich war so blind und habe es nicht gesehen. Die Liebe zu Maron hat mich verblödet, hat meine Sinne betäubt und damit Access freie Bahn gegeben! Ich bin ein Versager! Ich habe es geschafft, mein größtes Glück zu zerstören! Selbst wenn Maron wieder aufwachen sollte, wird sie mich hassen! Das ganze Vertrauen, was ich mühevoll zu ihr aufgebaut habe, das ist alles zunichte!“ Chiaki schloss die Augen, um seine Tränen nicht zuzulassen.

„Das stimmt doch nicht. Es ist nicht deine Schuld, sondern ganz allein die Schuld von mir. Ich hätte Access genauer unter die Lupe nehmen sollen, anstatt ihm freie Hand zu geben. Aber meine Gefühle ihm gegenüber haben mich davon abgehalten, ich habe es mich einfach nicht getraut. Und zum Dank wurde Maron schwer verletzt und dein Herz wurde gebrochen. Außerdem wird die Welt ohne Jeanne untergehen… Und das ist meine Schuld.“ Fynn streichelte Marons kalte Wange und Tränen standen in ihren Augen.

„Du musst dich nicht verstellen, Chiaki. Ich weiß, dass sie dich immer noch lieben wird, wenn sie wieder aufwachen sollte. Sie hat nie aufgehört, an dich zu glauben. So wie du. Du wirst auch nicht aufhören, an sie zu glauben, oder?“ Fynn sah zu Chiaki hinüber, der seine Augen wieder geöffnet hatte, seine Mundwinkel bebten.

„Ich werde Maron niemals aufgeben.“, sagte er und schaute den Engel an, seine Augen waren feucht.

„Und doch habe ich schreckliche Angst um sie… so schreckliche Angst.“

Chiaki kullerten die Tränen über die Wangen, er konnte es nicht ändern, nicht verhindern.

Er fing bitterlich an zu weinen, er schien alle Hemmungen über Bord geworfen zu haben.

Fynn betrachtete ihn mitleidig und ging zu ihm, legte sich in seinen Handteller und umarmte seine Hand.

Sämtlicher Streit war vergessen.

Fynn empfand keine Abneigung mehr gegen Chiaki. Sie hatte begriffen, dass Maron nichts Besseres hätte passieren können: Nach all ihrem Leid hatte sie ihr wahres Glück gefunden.

Chiaki hatte Fynn das Leben gerettet, als er sie aus den Trümmern geborgen hatte.

Er hatte sich liebevoll um sie gekümmert und ihren gebrochenen Flügel versorgt.

Und er gab sich die Schuld, dass Maron jetzt im Koma lag.

Fynn spürte, dass er sie jetzt brauchte. Sie benötigten sich gegenseitig, sie mussten sich Halt geben, sich Hoffnung machen. Sich gegenseitig selbst die Schuld an der Situation zu geben würde Maron auch nicht wieder aufwecken.

Und so beweinten sie beide ihren Verlust und verarbeiteten so ihren Schock, den sie erlebt hatten, all ihre Ängste und ihre Gefühle.

Maron bekam von alledem nichts mit. Sie lag ruhig in ihrem Bett und atmete dank der Luftzufuhr regelmäßig und leise.

Sie schien nicht wieder aufwachen zu wollen.

Sie schien den ruhigen Schlaf vorzuziehen, der sie alle Schmerzen und alle Wunden vergessen ließ.

Das Erwachen

Hallo ihr alle!!
 

Hier bin ich wieder mit dem nächsten Kapitel! Meine Güte eine Woche vergeht so schnell, findet ihr nicht? Mir kam es vor, als ob die Woche nur 2 Tage hatte ^^

Und doch bin ich mit dem Schreiben dieser Geschichte schon so weit (siehe Kapitelübersicht). Ich habe nur noch 4 Kapitel zu schreiben! Der Wahnsinn! Also ich kann euch sagen, dass es unglaublich spannend bleibt ab diesem Kapitel jetzt!! Also macht euch auf was gefasst!! ^^

So, ich rede jetzt wieder nicht so lange, euch viel Spaß beim nächsten Kapitel!!!
 

Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende an euch,
 

Lisa-Marie91
 


 

Kapitel 10: Das Erwachen
 

„Maron Kusakabe, du hast jetzt eine neue Aufgabe und ich hoffe, dass du mich nicht enttäuschen wirst. Sonst wird das das Ende der Welt sein. Und jetzt erhebe dich!“

Maron stand gehorsam auf, senkte demütig den Kopf und faltete die Hände wie zum Gebet.

„Kehre jetzt in deinen Körper zurück! Du wirst zwar unglaubliche Schmerzen empfinden, doch du wirst leben!“ , sagte Gott und um Maron herum wurde alles schwarz.

„Wie viel Zeit ist denn vergangen, seit Ihr mich zu Euch gerufen habt, Herr?“, fragte Maron, sie hoffte, dass Gott ihr noch antworten würde.

„Mehrere Tage. Leb wohl, meine Maron. Und verliere nie den Glauben an mich und an dich selbst.“

Und weg war er.

Maron schwebte in der Luft, es war angenehm, doch sie spürte, wie sie mit der Zeit immer schwerer wurde, als würde ihr Körper sich Stück für Stück in Blei verwandeln.

Sie lag im Nichts, unfähig, sich zu bewegen.

Der Druck auf ihrem Körper schien immens zu sein, doch dann spürte sie plötzlich noch etwas Anderes: Etwas in ihrem Körper schien sich ihr aufzudrängen, sie hatte das Gefühl schon so sehr verdrängt… Oder war es Gott gewesen, der ihr das Gefühl genommen hatte?

Ein stechender Schmerz zuckte durch ihren Brustkorb. Die gebrochenen Rippen waren wieder da. Dann fing ihr linkes Bein an zu brennen, als ob es in Flammen stehen würde. Maron stöhnte innerlich. Wie konnte sie diese Schmerzen nur ertragen? War es das, woran man erkennen konnte, dass sie noch am Leben war? Warum waren Schmerzen das Erste, was sie spürte?

Ihre Erinnerung kehrte allmählich zurück… Fynns Schreie, das Splittern von Glas, Access’ große Erscheinung, der böse Sindbad.

Momentaufnahmen schossen an Marons innerem Auge vorbei. All das Leid, das sie erlebt hatte, all die Schmerzen, dann das starke Gefühl des göttlichen Windes, dann Stille.

Marons Sinne wurden noch sensibler.

Sie spürte, dass es in ihrem Gesicht leicht brannte, soweit sie sich erinnern konnte, war sie in Scherben geflogen und hatte sich das Gesicht zerkratzt.

Dann spürte sie, dass etwas auf ihrem Gesicht lag, schwer und störend.

Maron konnte ihren Herzschlag spüren und auf einmal zersprang die Stille. Sie konnte ein Piepen hören, das im selben Takt wie ihr Herz ertönte.

Verwirrt versuchte ihr Körper, all die Empfindungen zu sortieren und zuzuordnen.

Leben war so furchtbar kompliziert… Warum konnte sie nicht wieder so schwerelos sein wie zuvor? Ohne Schmerzen und Leid?

Maron erinnerte sich an Gottes Worte: „Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du wirst noch einen Kampf zu kämpfen haben, zusammen mit Sindbad an deiner Seite.“

Ihre Zeit war noch nicht gekommen.

Sie musste aus der Dunkelheit erwachen, sie hatte noch eine Aufgabe zu erledigen!

Maron öffnete ihre Augen, ganz langsam, ganz zaghaft. Sie war unsicher, die Welt drehte sich um sie herum und sie atmete rasselnd ein – und spürte, dass ihr ein Schlauch im Weg war.

„Da! Sie kommt wieder zu sich!“

Sie bekam keine Luft! Maron versuchte zu husten, doch sie war zu schwach.

Plötzlich spürte sie, wie ihr jemand den störenden Schlauch aus der Luftröhre zog und sie konnte endlich einen Atemzug nehmen. Dieser Atemzug war jedoch alles andere als befreiend, er war einfach nur schmerzhaft, Marons gebrochene Rippen machten sich bemerkbar.

Die Welt hörte langsam auf sich zu drehen und als das Mädchen erschöpft zurück in ihre Kissen sank, sah sie Chiaki vor sich.

Er hielt einen Schlauch in der Hand und starrte sie entgeistert an, als könnte er nicht glauben, was er da sah.

„Chiaki?“, fragte Maron schwach und sah Tränen in seinen schon verweinten Augen aufsteigen.

„Oh Maron!“ Er nahm sie behutsam in seine Arme und die Kamikazediebin spürte, wie seine heißen Tränen auf ihre Schulter tropften.

„Es ist… alles gut“, sagte sie beruhigend, ihr fiel einfach nichts Besseres ein.

„Ich werde mir nie verzeihen, was ich dir angetan habe...“, flüsterte Chiaki und Maron sah ihm in die warmen Augen.

„Du konntest nichts dazu. Aber wie geht es dir? Und was ist mit Fynn?“, fragte Jeanne.

„Fynns Flügel ist gebrochen. Und ich… ich habe nur ein paar Prellungen und bin mit dem Schock davongekommen. Aber du… du…“ Chiaki gingen die Worte aus.

Maron zog ihn an sich heran und küsste ihn, sie spürte seine heißen Wangen und die feuchten Tränen darauf.

„Was war mit mir?“, fragte Maron und sah auf die ganzen Schläuche hinab, die in ihre Handvenen gingen.

„Du lagst fast vier Tage im Koma. Ich bin nicht von deiner Seite gewichen, und Fynn auch nicht!“ Chiaki deutete auf den kleinen Engel, der sich erschöpft auf Marons Bauch zusammengerollt hatte und schlief.

„Ich hatte solche Angst um dich, ich dachte du würdest… nicht mehr aufwachen. Dann hast du langsam angefangen dich zu bewegen und als ich gesehen habe, dass du selbstständig zu atmen versucht hast, habe ich dir den Schlauch aus der Lunge gezogen, damit du nicht erstickst“, erklärte er.

Maron sah auf ihren Engel, als sie sich langsam wieder an ihr Erlebnis erinnerte:

„Ich war bei Gott“, sagte sie ernst, Chiaki sah sie erstaunt an.

„Bei Gott?“, hakte er verblüfft nach. Maron betrachtete ihn genauer. Er sah ausgezehrt aus, unter seinen Augen lagen dunkle Ringe und doch leuchteten sie hellwach.

„Ja, er hat mich zu sich gerufen. Zuerst dachte ich, ich sei tot, aber ich bin wohl nur ins Koma gefallen. Er hat mir wieder Hoffnung gegeben und mich aufgebaut. Mir ist durch unser Gespräch einiges klarer geworden. Uns darf nicht noch einmal so etwas passieren wie neulich, wo unsere Engel heimgekehrt sind. Wir beide hätten beinahe alles kaputt gemacht“, sagte Maron und Chiaki betrachtete sie ernst.

„Wir müssen Access finden und ihn unschädlich machen. Und wir müssen Satan vernichten. Gott hat mir verraten, wer Satan in Wirklichkeit ist. Ich werde es dir jetzt sagen, damit du es ebenfalls weißt, vielleicht vergesse ich es ja. Du kennst mich doch.“

„Oh ja du kleiner Schussel. Erzähl, ich vergesse es bestimmt nicht!“, merkte Chiaki augenzwinkernd an.

Maron begann wieder zu erzählen, alles, was sie wusste.

„Das mit Satan ist interessant. Aber bevor wir uns diesen beiden Aufträgen widmen, musst du dich erst einmal erholen. Vorher unternehmen wir gar nichts. Du musst hundertprozentig einsatzfähig sein, bevor wir einen Angriff starten. Ich lasse dich nicht aus den Augen, verlass dich drauf“, sagte Chiaki und Maron lächelte.

Ihr Freund hatte manchmal einen übertriebenen Beschützerinstinkt, doch sie fand seine „Macke“ ziemlich süß.

„Okay, werde ich machen“, sagte Maron einlenkend und lächelte Chiaki an.

„So gefällst du mir“, sagte er und küsste sie kurz auf die Wange.

„Du hast doch bestimmt Durst? Ich gehe uns etwas zu trinken holen, ja? Ich sage dann der Schwester Bescheid, dass du aufgewacht bist, okay?“

„In Ordnung. Bis gleich dann“, sagte Maron.

„Und wehe du läufst mir davon!“, scherzte Chiaki.

„Als ob ich das könnte! Ich kann ja noch nicht einmal meine Beine richtig anheben!“, sagte Maron und verdrehte theatralisch die Augen.

Die Tür schloss sich und das Mädchen streichelte mit ihrem Zeigefinger vorsichtig über Fynns zierlichen Körper.

Mit einem Seufzen erwachte der Engel, blickte verwirrt um sich und sah mit schlaftrunkenen Augen Maron vor sich. Mit einem Schlag war Fynn hellwach und begann zu strahlen.

„Maron! Wie schön! Du bist endlich aufgewacht!! Wie geht es dir?“, fragte sie und setzte sich auf.

„Na ja. Mir ging es schon mal besser. Aber davon lasse ich mich nicht entmutigen, das weißt du doch!“, sagte Maron gequält und sah plötzlich, wie Tränen in den Augen ihres Engels aufblitzten.

„Aber Fynn…“

„Ich habe solche Angst um dich gehabt!“, schluchzte der Engel und Maron drückte sie an sich.

„Es ist alles gut. Ich bin doch noch da. Ich habe überlebt!“, sagte sie und lächelte warm.

„Zu meinem Bedauern, ja.“

Fynn und Maron schreckten auseinander, als sie die Stimme vernahmen.

Keine der beiden hatte gemerkt, wie er in das Zimmer gekommen war.

„Was willst du hier?“, fragte Maron kalt und abweisend, als Access näher trat.

Er hatte etwas in seiner Hand.

„Ich bin hier, um dich endlich aus dem Weg zu räumen“, sagte er und Fynn versuchte, sich zu erheben, doch ihr gebrochener Flügel machte sie flugunfähig.

„Verschwinde Access! Lass Maron sofort in Ruhe!“, schrie sie laut und Access lachte.

„Oh, da bekomme ich ja fast Angst. Du kannst froh sein, dass ich dich nicht umbringen werde, Fynn. Jetzt lass mich an Maron heran, oder du wirst es bereuen!“, sagte er und trat näher.

Maron spürte, wie die Angst ihr die Kehle zuschnürte.

„Geh beiseite Fynn“, sagte sie entschlossen und der Engel sah sie entsetzt an.

„Nein! Ich werde dich nicht alleine lassen!“, sagte sie und stellte sich Access in den Weg.

„Dann hast du es nicht anders verdient!“, schrie der Schwarzengel, holte mit seiner Hand aus und schleuderte Fynn gegen die Wand.

Der Engel sank bewusstlos zu Boden.

„Fynn!“, schrie Maron ängstlich und Access kam näher, Maron konnte nun ein weißes Tuch in seiner rechten Hand erkennen.

„Was hast du mit mir vor?“, fragte Maron ängstlich, doch Access lächelte unentwegt und stand jetzt dicht vor ihr.

„Das… wirst du noch erfahren. Doch erstmal wirst du ein kleines Nickerchen machen!“

Access hob die rechte Hand und Maron schlug instinktiv zu, doch der Engel lenkte ihren Schlag gekonnt ab und hielt ihr schnell das Tuch vor Nase und Mund.

Maron versuchte sich zu wehren, Schmerz schoss durch ihren Brustkorb. Sie versuchte, nicht einzuatmen, was jedoch unmöglich war. Ihre Bewegungen erschlafften langsam, die Umgebung um sie herum verschwamm, bis ihr schließlich schwarz vor Augen wurde und sie bewusstlos in die Arme von Access sank.
 

So, das war's wieder von mir für diese Woche...

Mein absoluter Lieblingssatz dieses Kapitels war:

"Kehre jetzt in deinen Körper zurück! Du wirst zwar unglaubliche Schmerzen empfinden, doch du wirst leben!" Na wenn das mal nicht ein Anreiz ist, wieder ins Leben zurückzukehren!!! xD

Bis nächste Woche!!!

Entführt

Hallo ihr alle!!
 

Schön, dass ihr wieder hier gelandet seid!! Ich bin gerade dabei, mein mündliches Abitur zu machen (ich hab noch bis Donnerstag Zeit, es ist so schlimm!!).

Vielen Dank für eure ganzen Komplimente... Ihr macht mich ja soooo glücklich xD

Es ist immer toll, eure Kommis zu lesen!!! ;-)

Hier ist nun das nächste Kapitel der Geschichte!! Ich kann nur sagen, es bleibt spannend, auch die nächsten Kapitel über, ihr könnt euch also freuen ^^

Jetzt aber viel Spaß beim Lesen!!
 

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende (zumindest schöner als meins)
 

Lisa-Marie91
 

Kapitel 11: Entführt
 

„Schwester? Maron ist wieder aufgewacht! Wären Sie so nett und könnten mal nach ihr sehen?“, fragte Chiaki, nachdem er leise gegen die Scheibe des Schwesterzimmers geklopft hatte.

„Oh wie erfreulich! Ihr Vater wird sich darüber genauso freuen wie Sie, Chiaki! Ich muss noch zu einem Patienten, aber dann werde ich sofort zu ihr gehen!“, sagte die etwas korpulentere Schwester und lächelte Chiaki hinterher.

Pfeifend ging der Nagoya Sprössling in die Cafeteria, um Maron und sich einen Tee zu holen.

Mit zwei dampfenden Bechern in seinen Händen kehrte er zurück und begegnete erneut der Schwester auf dem Gang.

„Ich komme gleich zu ihr!“, sagte sie fröhlich und er nickte beruhigt.

Dann stieß er die Tür zu Marons Krankenzimmer auf und seine Augen weiteten sich augenblicklich, als er das Bett leer und das Fenster sperrangelweitoffen sah.

Sein Griff lockerte sich schlagartig, der heiße Tee ergoss sich über den Boden und breitete sich dort aus, eine dunkle, flüssige Masse, welche durch das Licht des Tages zum Glitzern gebracht wurde.

„Maron!?“, rief Chiaki panisch, in diesem Moment hörte er ein Stöhnen aus der Ecke.

„Fynn!“, rief er aufgebracht und rannte sofort zu dem kleinen Engel.

„Geht es dir gut? Was ist passiert? Nun rede schon!“, drängte er, Fynn richtete sich in seinem Handteller auf, sie hatte eine große Beule am Kopf.

„Access… Access…“, flüsterte sie stockend, Chiakis Augen weiteten sich vor Furcht.

„Access war hier?“, hauchte er ungläubig, Fynn nickte.

„Er hat… Maron mitgenommen!“, sagte Fynn und sah zu Chiaki auf.

„Ich konnte nichts tun, er hat mich bewusstlos geschlagen“, sagte sie und Chiakis Lippen bebten.

„Er hat sie entführt… Aber Maron ist doch noch verletzt! Sie wird nicht lange ohne Medikamente auskommen! Wir müssen sie suchen, schnell!“

Chiaki erhob sich und eilte zum Fenstersims, die Vorhänge wiegten sich durch den hineinströmenden Wind leicht nach innen, der Baum vor dem Gebäude schaukelte leicht umher.

Der junge Mann sah nach unten und erblickte – niemanden.

„Lass uns gehen“, sagte Chiaki kurz angebunden und verließ gemeinsam mit Fynn den Raum. Kaum war er über die Teepfütze gehechtet, trat ihm die Schwester in den Weg.

„Aber wo ist denn Fräulein Kusakabe?“, fragte sie entsetzt, als sie das leere Bett sah.

Chiaki ließ sämtliche Höflichkeit fallen:

„Sehen Sie das denn nicht? Sie wurde entführt! Rufen Sie die Polizei, tun Sie irgendetwas!“, rief Chiaki und rannte an ihr vorbei.

Die Flure verschwammen ineinander zu einem Teppich aus Farben.

Chiaki spürte nur noch sein Herz schlagen, seine Beine bewegten sich von selbst, er flog über den Boden, spürte ihn kaum noch unter sich.

Sein heftiger Atem war übernatürlich laut und seine linke Hand hatte sich um den Engel geschlossen.

„Chiaki? Wie sollen wir sie denn finden? Was hast du vor? Jetzt warte doch!“, rief Fynn verzweifelt, doch Chiaki blieb erst an dem Baum unter Marons Fenster stehen.

Er bückte sich und schien nach etwas zu suchen.

„Keinerlei Spuren“, sagte der Junge und ließ verärgert seine Faust auf den Stamm krachen.

„So ein Mist! Fynn, kannst du ihre Spur aufnehmen? Oder wenigstens Access ausfindig machen?“, fragte Chiaki, die pure Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben.

„Chiaki! Mein Flügel ist gebrochen, ich kann nicht mehr fliegen und eine Gehirnerschütterung habe ich auch erlitten! Außerdem bin ich total erschöpft. Aber ja natürlich bin ich noch zu Höchstleistungen fähig! Ist doch klar… Was denkt der sich… als ob ich mir keine Sorgen um Maron machen würde!“ Fynn brummelte vor sich hin, als sie sich auf den Boden kauerte und hilflos die Augen schloss.

„Du liebst ihn“, sagte Chiaki, es war keine Frage, sondern eine Feststellung.

„Was?“ Fynn schreckte auf und sah verwirrt zu ihrem Gegenüber auf.

„Tu nicht so. Du hast mich genau gehört. Du liebst ihn und das weißt du auch.

Du bist ein Engel. Also, tu etwas!“ Chiakis Augen konnten manchmal furchtbar durchdringend sein.

Fynn war von seinen Augen gebannt und ihr Gesichtsausdruck wurde traurig.

„Ich… liebe ihn schon so lange. Aber ich habe es mich nie getraut, es ihm zu zeigen oder zu sagen… Ich kann das einfach nicht, Chiaki! Ich bin doch einfach nur ein Engel!“, sagte Fynn verzweifelt.

„Du kannst es. Streng dich an! Tu es für Maron! Bitte!“ Chiaki blieb nichts Anderes übrig als zu flehen.

„Ja ich mach ja schon! Wenn du einen Moment still wärst, könnte ich vielleicht etwas spüren!“

Das half. Chiaki war augenblicklich still, als Fynn erneut die Augen schloss und ihre Sinne ausbreitete. Ihr Stirnstein fing an zu leuchten und sie schlug die Augen auf.

„Ich glaube ich weiß, wohin wir gehen müssen. Lass uns dein Fahrrad nehmen!“, sagte Fynn und Chiaki hastete bereits zu seinem Drahtesel und setzte Fynn vorn auf den Lenker, während er sich selbst auf den Sattel schwang und in die Pedale trat.

„Da vorn müssen wir links! Los Chiaki beeil dich!“, rief Fynn, der Fahrtwind trieb ihre Stimme erfolgreich nach hinten.

„Ich mach ja schon!“, schrie Chiaki und trat hastiger in die Pedale.

Er musste Maron finden, er musste es einfach, koste es, was es wolle!
 


 

*
 

Ein leises Tropfen riss Maron aus ihrem Dämmerschlaf.

Das Geräusch wurde immer intensiver und sie öffnete schließlich die Augen. Dunkelheit war um sie herum und sie lauschte dem Tropfen des Wassers. Es musste ganz in ihrer Nähe sein.

Muffige Luft strömte in ihre Lungen, sie setzte sich stöhnend auf.

Was war passiert? Sie konnte sich nur noch an das Gesicht eines Engels erinnern… Access! Er musste sie entführt haben!

„Du bist aber schnell wieder aufgewacht! Das hätte ich gar nicht erwartet. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell deine Wunden heilen!“, sagte der Schwarzengel und seine Schritte hallten auf dem Steinboden wider.

Maron holte tief Luft. Ihre Lunge brannte zwar noch etwas, aber der Schmerz war schwächer geworden. Konnte es sein… dass ihre gebrochenen Rippen schon fast verheilt waren? Trotz allem fühlte sich Maron noch sehr geschwächt und keinesfalls imstande vor Access zu fliehen.

„Die eigene Heilung durch Gottes Macht war für meinen Plan sehr kontraproduktiv. Deswegen habe ich dich so schnell wie möglich hierher gebracht“, sagte Access.

„Was willst du von mir?“, fragte Maron schwach, das fahle Licht eines kleinen Fensters schien auf das Gesicht des Engels und ließ es blass und fahl wirken.

„Ich möchte dich vernichten, ist doch klar“, sagte der Engel und trat noch einen Schritt näher.

„Satan muss siegen und dafür ist mir mittlerweile jedes Mittel recht. Deine reine Seele muss vernichtet werden… Die Wiedergeburt von Jeanne d’Arc muss ausgelöscht werden und zwar für alle Zeiten! Und mir ist die Ehre zuteil geworden, den Auftrag endlich auszuführen, nachdem schon so viele vor mir gescheitert sind… Aber ich werde nicht scheitern, das verspreche ich dir!“

Access kam nun so nahe, dass Maron seinen heißen Atem auf ihrer Wange spüren konnte.

„Hast du Angst?“, hauchte er und seine Nase fuhr über ihre Backe, bis er an ihren Mund kam und sie vorsichtig küsste.

Maron weinte. Heiße Tränen der Verzweiflung suchten sich ihren Weg in die Freiheit, Access konnte das Salz auf ihren Lippen schmecken und lächelte.

Noch während Access sie küsste, spürte Maron das Messer an ihrem Hals. Scharf und kalt legte sich die Klinge an ihre Kehle.

„Du kannst mir nicht entkommen. Ich hoffe du hast den Kuss genossen, denn es war dein letzter. Ach der arme Chiaki, es wird ihm das kleine naive Herzchen brechen, dass ich seine große Liebe getötet habe… Aber was belästige ich dich mit solchen Sorgen? Dich muss das ja nicht mehr interessieren. Stirb, Jeanne!“

Maron schloss die Augen, sie wollte sein Gesicht nicht mehr sehen, er sollte nicht das Letzte sein, was sie in ihrem Leben sehen würde. Sie sah Chiaki vor sich, er sah sie mit seinen haselnussbraunen Augen an…

Access hielt sie an ihrem rechten Arm fest, sein Griff war verkrampft und lockerte sich keinen Millimeter.

Sie spürte, wie die Klinge von ihrem Hals weggeführt wurde, vermutlich holte Access aus, bevor er zustach.

Plötzlich ertönte der Schlag.

Das Messer klirrte zu Boden, als sich jemand auf Access stürzte und ihn zu Boden warf.

Chiaki Nagoya.

„Maron, ist mit dir alles okay? Sag doch was!“ Fynn kam aufgeregt auf sie zugelaufen.

Jeanne schlug die Augen auf.

„Ja… es ist alles in Ordnung“, sagte sie etwas zitternd und stand auf.

Ein weiterer Schlag ertönte.

Chiaki hatte den Schwarzengel bewusstlos geschlagen.

„Er dürfte für eine Weile außer Gefecht gesetzt sein.

Maron, ist bei dir wirklich alles in Ordnung?“, fragte Chiaki und zog seine Freundin in die Arme, welche erleichtert anfing zu weinen.

„Für einen Moment dachte ich, es sei zu spät. Für alles.“ Maron sank auf die Knie. Chiaki drückte sie an sich und streichelte ihr beruhigend den Rücken.

„Wir müssen Access wieder auf unsere Seite ziehen!“, sagte Maron und Chiaki nickte.

„Aber wie? Du vergisst, dass ich mich nicht mehr verwandeln kann um dir beizustehen!“, sagte er geknickt und Maron schüttelte den Kopf.

„Nein. Du musst das allein machen, Chiaki. Ganz allein“, sagte sie und ihr Freund schaute sie ungläubig an.

„Ich… soll das alleine machen?“, fragte er verdutzt und Maron nickte.

„Er ist dein Engel und du kennst ihn von uns allen am Besten. Und ich glaube dass du genug innere Stärke besitzt, um Access zurückzuverwandeln. Du schaffst das. Da bin ich mir sicher!“, sagte Maron und Chiaki stand auf.
 

Und? Was sagt ihr? Schafft Chiaki es, seinen Engel wieder zu dem Engel zu machen, der er einmal war?? Sehen wir zu ihm Parallelen zu Maron?? Neeeeeeein gaaaaar nicht ^^

Achja eine erfreuliche Nachricht: Da ich am Donnerstag endgültig mein Abitur bestanden habe, kommt das nächste Kapitel schon am Donnerstag! Und natürlich Samstag dann das nächste, ist klar!! ;-) Ich habe im Moment genug Vorspung (bin ja fast fertig) und ich dachte mir, ihr könnt am Donnerstag dann mit mir feiern!! :-)

Die Rückverwandlung

HALLO IHR ALLE DA DRAUßEN!!!!
 

Ich habe es geschafft!! Ich habe mein Abitur!!! Wie geil ist das denn bitte???

Heute Morgen war ich doch tatsälich die Erste, die vortragen musste! So ein Glück! Da hatte ich es gleich hinter mir und muss nicht noch leiden, wie es im Moment noch einige meiner Mitschüler müssen (die Prüfungen gehen bis heute Abend, 5 Uhr)

Und ich war um halb zehn fertig!!! Göttlich!!!

Sooooooooo und weil ich gerade riesig feiere, kriegt ihr auch etwas von mir - das neue Kapitel!! Ich hoffe ihr freut ich genauso wie ich und ich will mich noch ganz herzlich für euer Daumendrücken bedanken!! Es hat geholfen!!! ^^
 

Liebe Grüße,

Lisa-Marie91
 

Kapitel 12: Die Rückverwandlung
 

„Wie kann ich ihn verwandeln?“, fragte Chiaki und Maron lächelte.

„Durch das Gefühl hier drin“, sagte sie und legte ihre rechte Hand auf Chiakis Herz, das unter der sanften Berührung sofort anfing, schneller zu schlagen.

„Geht es dir wirklich gut?“, fragte er besorgt, als Maron etwas erschöpft zu ihm aufblickte.

„Ja… es geht schon. Chiaki du musst dir bewusst werden, dass du auch ohne Access Macht besitzt! Du bist ein so starker Mensch… Hilf deinem Engel…“, sagte Maron und trat zurück.

Access öffnete die Augen und rappelte sich etwas benommen auf.

„Du wagst es…?“, fragte Access und richtete sich auf, Wut ließ seine Pupillen enger werden. „Du wagst es mich niederzuschlagen?“ Der Schwarzengel stand auf seinen Beinen und die Erde begann zu beben.

Maron sah besorgt zur Decke empor, Menschen schrien auf den Straßen. Die Erde wurde immer stärker erschüttert und Maron schrie verängstigt auf, als ein Teil der Decke einstürzte.

„Hör auf, Access!“, rief Chiaki, doch die Erde bebte immer mehr.

Maron drückte Fynn an sich, der Engel wäre gegen den schweren Schutt der Decke wehrlos gewesen.

„Chiaki! Vorsicht!“ Maron riss Chiaki zur Seite, als auch dort die Decke einstürzte.

Das Schreien der Menschen wurde immer lauter, ganz Momokuri schien sich zu bewegen, und das heftig.

Plötzlich erschienen sie von überall her.

Fynn stöhnte leidend in Marons Handtellern, als die Dämonen aus den Wänden, dem Boden und der eingestürzten Decke hervorkamen.

„Fynn! Los! Es wird Zeit! Gib mir die Kraft!“, rief Maron und holte ihren Rosenkranz aus ihrem Krankenhauskittel, den sie immer noch trug.

Fynn bemühte sich, den Einfluss der Dämonen auszublenden und ließ ihren Stirnstein leuchten.

Der Rosenkranz nahm die Energie des Engels in sich auf, aus Marons Rücken wuchsen wieder die gewaltigen Flügel und wiegten im aufkommenden Wind sanft auf und ab.

Maron spürte, wie die Brise sie belebte und kräftigte.

Die Flügel hüllten sie komplett ein und verwandelten sich in ihr Gewand.

Maron spürte, wie ihre neue Waffe sich an ihrem rechten Handgelenk bildete.

„Stark, bereit, unbesiegbar, schön, entschlossen, mutig! Jeanne, die Kamikaze Diebin ist hier, um das Böse zu besiegen!“

Maron war bereit zu kämpfen.

Access ließ ihr keine andere Wahl.

Jeanne warf ihren Rosenkranz an die Decke, wo er sich festklebte und die Kamikazediebin schwang sich zu dem Schwarzengel hinüber.

„Hör sofort auf! Du wirst die Menschen ins Verderben stürzen!“, rief sie und sah Access in die kalten Augen.

„Vorher werde ich dich töten!“, flüsterte er und wollte sich auf Maron stürzen, doch Chiaki sprang dazwischen.

„Das werde ich verhindern! Komm wieder zu dir, Access! Was soll das? Wo ist der Engel, den ich immer gekannt habe? Wo bist du hin? Antworte!“

Chiakis Blick war undefinierbar. Es lag Hass in ihm, aber auch gleichzeitig Liebe und Sorge. Es schien, als ob der junge Mann im Moment alles auf einmal fühlte, und restlos damit überfordert war.

„Welchen Engel meinst du? Er steht vor dir! Ich habe Fynn meine Gefühle nur vorgespielt, um euch alle an der Nase herumzuführen! Ich habe nicht wirklich Liebe für Fynn empfunden! Wie könnte man auch für so ein nervtötendes Geschöpf ein so abscheuliches Gefühl wie Liebe empfinden?!“

Das saß. Fynns Augen füllten sich mit Tränen.

„Ich hasse dich! Du hast die ganze Zeit für den bösen König gearbeitet! Wie konntest du nur? Wie konntest du mich nur so hintergehen?“, schrie der Engel und sank erschöpft zu Boden, als sich die Dämonen erneut näherten.

„Ach Fynn, es war ganz leicht, dich zu hintergehen! Das war wohl die einfachste Aufgabe! Und noch nicht einmal Gott hat es für nötig gehalten, dich oder Maron vor mir zu schützen! Ihr seid alle auf mich hereingefallen! Chiaki... soll ich dir noch einmal die Macht verleihen? Vielleicht schaffst du es ja dieses Mal, Jeanne endgültig zu töten. Vielleicht brichst du ihr dieses Mal nicht nur die Rippen sondern auch das Genick...“

Chiaki war außer Kontrolle. Wie betäubt stürmte er auf den Schwarzengel zu, und wurde gleich von drei Dämonen weggeschleudert.

„Glaubst du wirklich, dass du unverwandelt eine Chance gegen mich hast? Ich entscheide über dein Schicksal. Du kannst wählen. Schließe dich mir an oder du teilst dasselbe Schicksal wie Jeanne! Die ruhmreichere Entscheidung liegt wohl klar auf der Hand... An meiner Seite wärst du unbesiegbar und würdest beim bösen König einen hohen Rang bekommen, das steht außer Frage. Und man würde dich ehren, die größte Feindin der bösen Seite getötet zu haben.“

„Du elender Bastard!“, schrie Chiaki.

„Du willst nicht wählen? Dann lass es mich für dich tun!“ Aus dem Stirnstein des Schwarzengels schoss schwarzes Licht, um Chiaki wieder in den bösen Sindbad zu verwandeln.

„Nein!“ Dieses Mal war Jeanne vorbereitet. Sie stellte sich zwischen Chiaki und das Licht.

Die böse Energie prallte an ihrem Schutzschild ab.

„Oh Maron, hast du mich etwa endlich als böse anerkannt, weil meine Macht an dir abprallt? Das wurde aber auch Zeit!“, höhnte Access.

„Oh nein, ich habe nicht dich als böse eingestuft. Ich habe deine Magie und Macht als böse eingestuft, aber niemals dich selbst. Ich weiß, dass du in deinem Herzen ein guter Engel bist! Und diese Überzeugung kannst du mir nicht nehmen, selbst wenn du mir durch Chiaki noch mehr Rippen brechen würdest!“, sagte Jeanne und ihre violetten Augen glänzten entschlossen.

„Maron...“ Chiakis Stimme war leise, aber Maron sah zu ihm zurück.

„Es ist zu spät. Er ist böse. Ich denke, es muss nun ein Schachmatt gesetzt werden...für die Menschen. Für die Welt. Für Gott.“ Chiakis Augen blickten leblos in die Jeannes, sämtliches Glänzen war aus ihnen verschwunden.

„Du darfst ihn nicht aufgeben, Chiaki! Du musst an ihn glauben! Und du musst an dich glauben! Du hast die Macht, ihn zurückzuverwandeln! Du schaffst es! Der Glaube in dir verleiht dir die Kraft dazu!“ Die Kamikaze Diebin versuchte Chiaki Mut zuzureden und ihn kampbereit zu machen, seine innere Liebe zu Access hervorzurufen und sie zu nutzen. Mit solch starken Gefühlen besaß er die Macht, Access zurückzuverwandeln.

„Setze das Schachmatt, Jeanne!“, wiederholte Chiaki.

„Nein. Das werde und kann ich nicht tun. Sag Chiaki, warum gibst du so schnell auf? Um mich hast du auch immer gekämpft und du hast es nie aufgegeben. Warum hast du dann nicht die innere Stärke, auch für Access zu kämpfen? Warum? Ich verstehe es nicht. Glaube an dich. Glaube an Access. Und glaube an Gott.“

Jeanne umarmte Chiaki von hinten und schloss die Augen.

Helles Licht tauchte beide in ein friedliches Standbild.

Ein Wind kam auf und wehte Chiaki durch die Haare. Doch nicht nur das. Er schaffte es auch, die trüben Gedanken seines Herzens wegzuwehen.

Chiaki erinnerte sich, wie er mit Maron über Momokuri geschwebt war, frei von allen Sorgen. Er war so wunderbar glücklich gewesen. Der junge Mann spürte, wie ihn auch jetzt ein Gefühl von Glück überkam, ganz sanft, ganz vorsichtig. Und es kam von Maron.

„Bitte kämpfe um ihn... Spüre die Kraft in dir...“, hauchte Maron und Chiaki lächelte, die Augen ebenfalls geschlossen.

„Okay. Ich versuche es. Ich... muss es einfach versuchen! Ich werde ihn nicht aufgeben!“, sagte er entschlossen und als er sich aus Jeannes Umarmung befreite, verwandelte er sich sofort in den guten Sindbad.

„So ist gut, Chiaki“, sagte Maron und beobachtete gemeinsam mit Fynn die kommende Szene.
 

Sindbad trat näher. Access schien wahrhaftig beeindruckt zu sein, dass Chiaki sich ohne sein Zutun in Kaito Sindbad verwandeln konnte.

„Das hast du doch nur durch Maron geschafft. Selbst kannst du das auf keinen Fall hinbekommen haben!“, meinte er gehässig, doch seine Augen sprachen das Gegenteil. In Wirklichkeit wusste er, dass Maron gar nichts zu Chiakis Verwandlung beigetragen hatte.

„Ich habe nichts dergleichen getan. Er hat sich aus eigenem Antrieb verwandelt, weil er sich endlich der Macht bewusst ist, die in ihm schlummert. Es wurde höchste Zeit, dass diese Kraft geweckt wurde. Ich hatte damit nichts zu tun“, bestätigte Jeanne.

„Oh Access. Wie oft haben wir gemeinsam gelacht und die Zeit totgeschlagen? Vermisst du diese Augenblicke denn nicht? Wie oft hast du mir Tipps gegeben, wie ich mit Jeanne umgehen soll, ohne mich zu verraten oder ihr wehzutun. Ich habe immer auf dich gehört, weil ich dich unglaublich geschätzt habe. Du hast mich zu einem Zeitpunkt kennengelernt, wo es mir sehr schlecht ging. Ich hatte mich gerade von meinem Vater abgewandt, war ganz alleine und verzweifelt. Es war schon spät und ich bin weggelaufen. Ich schien in der Menschenmenge Momokuris unterzugehen, und genau das wollte ich auch. Ich wollte nicht wahrgenommen werden, alleine sein, einfach meine Gedanken verarbeiten - und da sah ich plötzlich dich. Mein Leben hat sich seit diesem Tag so schlagartig verändert. Es kam doch tatsächlich ein Engel zu mir, es war so unglaublich für mich. Ich hatte meine Mutter verloren, und mit ihr den Glauben an den Herrn, da ich nicht verstehen konnte, wie jemand eine so reine Seele wie die meiner Mutter so früh zu sich holen konnte. Doch in der Zeit mit dir habe ich begriffen, dass der Herr Gründe für sein Handeln hat, auch wenn wir Menschen nicht immer die Weisheit besitzen, sie zu verstehen. Jeanne D`Arcs Seele wurde in Maron wiedergeboren, um den Menschen genau das zu zeigen. Gott handelt nicht wie wir es wollen, sondern wie er allein es für richtig hält. Auch dass er dich zu mir geschickt hat war kein Zufall, ebenso wenig wie es Zufall war, dass ich Maron begegnet bin und den Auftrag erhalten habe, sie zu beschützen. Ich habe durch dich gelernt, dass das Leben wieder lebenswert ist, auch ohne meine Eltern. In Maron habe ich da gewissermaßen eine Leidensgenossin gefunden, da auch sie von ihren Eltern verlassen wurde. Ich war so einsam, doch dann warst du da und hast diese Lücke in meinem Leben gefüllt, wie sie kein anderer hätte füllen können. Dieser Platz war die ganze Zeit über für dich da und zwar nur für dich.

Du warst immer für mich da, du hast mich nie im Stich gelassen, auch wenn Jeanne mir des Öfteren das Leben schwer gemacht hat. Du hast mir sogar manchmal das Leben gerettet. Ich vertraue dir. Ich glaube so sehr an dich, dass ich dir mein Leben anvertrauen würde, und zwar ohne zu zögern. Ich werde dich nicht aufgeben, Access! Niemals!“, sagte Chiaki.

Maron weinte, zusammen mit Fynn. Chiakis Worte kamen aus seinem Herzen. Sie waren so ehrlich und einfach nur wunderschön.

Access gähnte.

„Bist du jetzt endlich fertig mit deinem sentimentalen Vortrag? Er hat mich sichtlich gelangweilt! Aber es ist schon erstaunlich, wie du dich von mir an der Nase hast herumführen lassen! Du bist genauso dumm wie Jeanne!“

„Du bist nicht böse! Also ich von Satan auf die dunkle Seite gezogen wurde hätte ich doch wissen müssen, dass du ein Verbündeter von mir bist! Das kann nicht sein!“, rief Fynn.

„Satan hat es dir nicht gesagt, weil er dich nicht ins Vertrauen gezogen hat. Er hat einen größeren Plan verfolgt, von dem selbst du nichts wusstest. Ach, er hat mit dir nur gespielt! Jetzt ist unsere kleine arme Fynn aber verletzt!!“ Access lachte und Chiaki griff an.

„Ich habe es im Guten mit dir versucht. Du lässt mir keine Wahl!“, schrie er, nachdem er Access zu Boden gestoßen hatte.

Sindbad hatte mächtige Kräfte entwickelt.

Er schaffte es nun sogar, den Schutzschild seines Gegners zu durchdringen. Eine wahre Meisterleistung.

„Chiaki nicht! Du darfst nicht hassen, du musst ihn mit deinen positiven Gefühlen zurückverwandeln! Wenn du Hass fühlst, ist es für Access leicht, dich wieder auf Satans Seite zu ziehen! Hasse ihn nicht! Liebe ihn!“, rief Jeanne und hoffte auf Chiakis Einsicht.

Sindbad starrte Access an. Entschlossenheit traf auf Angst.

Stille herrschte, bevor diese von einer hellen Stimme unterbrochen wurde:

„Access? Ich liebe dich!“

Access sah auf. Er hatte nicht damit gerechnet, diese Worte aus diesem Mund zu hören.

„Was? Was hast du da gesagt, Fynn?“, fragte er verdattert.

„Ich habe gesagt, dass ich dich liebe! Ich habe dich schon die ganze Zeit über geliebt! Bitte komm wieder zu dir, mir zuliebe!“

„Fynn...“ Access bebte.

„Und nicht nur Fynn. Auch ich liebe dich! Ich liebe dich wie einen Bruder! Bitte komm wieder zu mir, ich brauche dich!“

Chiaki liefen die Tränen die Wangen herunter, Maron lächelte.

„Ich liebe dich auch, Access. Wir alle lieben dich“, sagte sie leise und Chiaki fiel seinem Engel in die Arme.

Ein strahlendes Licht hüllte die beiden Gestalten ein.

Maron und Fynn mussten die Augen zusammenkneifen, so hell war es.

Die Dämonen um sie herum schrien, da das grelle Licht sie sofort vernichtete.

Als Maron erneut die Augen aufschlug, sah sie nur noch Chiaki am Boden knien.

„Chiaki? Hast du es geschafft?“, fragte sie und trat mit Fynn zusammen näher.

„Oh Access...“ Der junge Mann hielt seinen kleinen Engel in den Armen.

Beide weinten.

„Oh Chiaki... es tut mir so leid!“ Der wieder kleine Access sah zu Jeanne auf. „Maron? Kannst du mir je verzeihen was ich dir angetan habe? Ich habe... dich fast getötet und das auch noch zwei Mal! Es tut mir so wahnsinnig leid!“

Jeanne lächelte ihn warm an.

„Wie du siehst, geht es mir gut“, merkte sie augenzwinkernd an.

„Allerdings haben wir hier gerade noch ein anderes Problem...

Hier sind überall Dämonen! Was ist bitte mit der Stadt passiert?“

Besorgt schaute Maron aus den Ruinen auf die Straße.

Nirgendwo waren Menschen zu sehen, anstelle ihrer füllten Dämonen die Gehwege und Häuser.

„Ein wahrer Albtraum“, merkte Chiaki an, Access war zu Fynn gegangen.

Jeanne und Sindbad drehten sich zu ihren Engeln um und bereuten es sofort, da sie in einem besonderen Moment störten:

Access hatte seine Arme um Fynn gelegt und sah sie liebevoll an.

„Hast du wirklich ernst gemeint, was du vorhin zu mir gesagt hast?“, fragte er und Fynn lief rot an.

„Ja... das habe ich ernst gemeint. Ich... habe mich nur nie getraut es dir zu sagen... Ich weiß ich bin feige.“ Fynns Antwort war kaum mehr als ein Flüstern und doch hörten es alle.

„Das macht nichts. Jetzt hast du es gesagt und das ist die Hauptsache. Ich liebe dich schon seit wir uns im Himmel begegnet sind. Und jetzt darf ich dich endlich in meinen Armen halten“, sagte Access und strahlte über beide Engelsohren.

Die beiden kamen sich näher und küssten sich.

Chiaki legte einen Arm um Maron und zog sie näher zu sich.

„Das wurde aber auch Zeit, findest du nicht?“, flüsterte er in ihr Ohr und sie nickte lächelnd.

„Oh ja... Die beiden haben ja noch länger gebraucht als wir!“, lächelte sie und Chiaki kicherte leise.

„Und das ist schon ein Wunder!“, fügte er noch an, dann folgte das Erdbeben.

Fynn und Access wurden auseinander gerissen, auch Jeanne und Sindbad waren gezwungen worden, sich loszulassen.

Auf einmal wurde die gesamte Welt dunkel, um Jeanne herum bauten sich eine schwarze Wände auf, sie schienen sich durch die ganze Stadt zu ziehen. Sie sah nicht mehr die Engel, sie sah auch keinen Chiaki.

„Was geschieht hier? Chiaki? Fynn? Access? Chiaki?!“, rief Jeanne panisch.

Dann kam das zweite Beben. Maron spürte, wie eine Druckwelle direkt auf sie zugeschossen kam, durch ihren Körper fuhr, sie augenblicklich zurückverwandelte und sie zu Boden stieß.

Mit geschlossenen Augen lag Maron Kusakabe auf dem Boden. Schutzlos zurückverwandelt und ohne Bewusstsein lag sie inmitten eines Labyrinths der Dunkelheit, in dem lauter böse Dämonen auf ihren Einsatz lauerten.
 

Was ist wohl geschehen? Wo sind alle hin verschwunden?

Am Samstag werdet ihr es erfahren ;-)

Der Weg zu Satan

Hallo ihr Lieben!
 

Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel!!!

Ich weiß, heute bin ich früh dran, aber dann habt ihr das Kapitel wenigstens schon morgen früh ;-)

Ich hoffe, dass dieses Kapitel nicht adult geschalten werden muss, aber ich glaube, es geht auch ohne... Ich habe nichts sooooo genau beschrieben, von daher dürfte es noch im Rahmen sein...

Jaaaa, Fynn hat Access endlich gesagt, dass sie ihn liebt, wurde aber auch Zeit, oder??
 

So, ich rede nicht allzu lang: Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Lesen!!!^^
 

Ganz liebe Grüße
 

Lisa-Marie91
 


 

Kapitel 13: Der Weg zu Satan
 

Maron erwachte. Sie lag mitten in den Trümmern des eingestürzten Hauses. Sie setzte sich auf und stutzte einen Moment.

Um sie herum liefen Menschen die Gehsteige entlang, als ob nichts passiert wäre.

War die Welt eben nicht noch von Erdbeben erschüttert worden? Menschen waren panisch umhergerannt und Dämonen waren aus jedem dunklen Loch hervorgekrochen.

Und jetzt?

Die Sonne strahlte herab, der Himmel war blau, und Maron war alleine.

Sie sah nirgends Chiaki, Fynn oder gar Access.

‚Komisch, wo sind sie nur alle hin?‘, fragte sich Maron verwirrt und trat aus den Trümmern heraus.

„Kann ich Ihnen helfen?“ Eine junge Frau strahlte sie an und hob ihr hilfsbereit ihre Hand hin.

Die Kamikazediebin ergriff sie und ließ sich von der Dame auf die Beine ziehen.

„Ist wieder alles in Ordnung? Sie haben bestimmt einen Schock davongetragen!“, meinte sie gequält. Das junge Mädchen betrachtete die Frau näher: Ihre Haare waren rötlich und kinnlang, sie trug eine Brille und hatte ein fröhliches, rundliches Gesicht. Sie hatte eine Umhängetasche über ihre Schulter geschwungen und schien es nicht sonderlich eilig zu haben.

„Einen… Schock?“, fragte Maron verwirrt.

„Natürlich! Sie müssen vorsichtig sein, in diesen Trümmern sind schon so einige hingefallen! Sie hätten sich verletzten können!“, sagte sie.

„Danke für Ihre Hilfe!“, sagte Maron etwas perplex.

„Das ist doch kein Problem. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!“, meinte die Dame und ging weiter.

„Wie seltsam. Die Menschen sind so hilfsbereit, so extrem kenne ich das gar nicht“, murmelte die Brünette und ging zaghaft die Straße entlang, auf dem Weg zurück zu ihrer Wohnung im Orléans.

Die Menschen um sie herum waren ruhig und gingen ihren Beschäftigungen nach.

Maron hielt nach ihren Freunden Ausschau, konnte jedoch keinen von ihnen entdecken.

Plötzlich hörte sie panische Schreie an einer Straßenecke.

Ihr Rosenkranz fing an zu piepen. Ein Dämon!

Maron sprang hinter eine Gruppe von Müllcontainern, hinter welchen sie sich sofort in Jeanne verwandelte.

Sie musste diese Menschen retten!

Jeanne flog beinahe, so schnell rannte sie auf den Ort des Geschehens zu.

Vor sich sah sie den Dämon, seine Fratze war groß und ekelerregend.

„Im Namen des Herrn!“, rief sie laut und hielt ihren Rosenkranz etwas höher.

Plötzlich hörte sie die Polizeisirenen.

Jeanne hielt inne, bis sie begriff, dass sie sich ja nicht mehr vor Miyako und ihren Fallen zu fürchten hatte, da sie schließlich über ihre wahre Identität Bescheid wusste.

Sie konnte sich also darauf konzentrieren, den Dämon Schachmatt zu setzen.

Sie war entschlossen wie nie zuvor, sie musste schnell handeln, sonst würden Menschen verletzt werden.

Eine goldene Perlenkette umschloss den Dämon, in diesem Moment ertönte der Schuss.

Jeanne schrie auf, als ihr der Rosenkranz aus der Hand geschossen wurde, die Perlenkette löste sich auf.

Es war ein genau gezielter Schuss gewesen, der Schütze musste eine vortreffliche Ausbildung genossen haben. Maron blickte zu ihrer rechten, um herauszufinden, wer Verursacher dieses Desasters war.

Miyako hielt die Pistole in ihren Händen, sie war immer noch auf Jeanne gerichtet.

„Der Miyako Spezial Part 46: Das Konfrontationsmanöver!“, rief sie triumphierend und zielte nun auf Marons Herz.

„Beweg dich nicht, Jeanne! Sonst ist es aus mit dir!“

Um die beiden herum versammelten sich immer mehr Menschen, die das Schauspiel neugierig beobachteten.

„Seht nur alle her, Jeanne, die Kamikazediebin gehört mir! Sie wurde endlich gefasst!“, rief Miyako triumphierend, während Maron so gar nichts mehr verstand.

„Aber Miyako, du weißt doch wer ich bin, also lass das! Ich finde das nicht lustig! Nimm sofort die Waffe runter!“, rief sie, doch sie sah ihrer Freundin an, dass es für sie kein Witz war.

„Ja, ich weiß, dass du Maron bist! Aber weißt du, Maron, die Gerechtigkeit siegt immer! Und die Dämonen sind für alle Zeit weg und somit gibt es für Jeanne keinen Grund mehr zu stehlen! Du hast es trotzdem getan, das beweist mir, dass du von vorneherein eigene Absichten hattest“, sagte das Mädchen und hinter ihr kam ihr Vater angerannt.

„Sehr gut gemacht, Miyako! Dieses Mal haben wir sie!“, rief der Leiter der SOKO Jeanne entzückt.

„Miyako, das verstehst du nicht! Da war ein Dämon! Sie sind wieder da! Bitte glaub mir doch!“ Maron flehte. Sie war noch nie in einer so verzwickten Situation gewesen.

„Führ sie ab, Miyako!“, rief Fuyuta von hinten und die junge Polizistin ging langsam auf ihre Freundin zu und hielt ihr die Pistole zwischen die Schulterblätter.

„Wenn ich du wäre, würde ich nicht versuchen, zu fliehen, sonst behalte ich dein Schmuckstück hier!“, sagte sie und hatte Jeannes Rosenkranz in der anderen Hand.

Maron war in Panik, als sie sich auf die Rückbank des Polizeiautos setzte.

Was würde passieren, wenn die Polizisten sie als Maron entlarven würden? Würde dann die Welt untergehen? Würde sie sich noch verwandeln können?

Mit heulenden Sirenen fuhr das Polizeiauto durch Momokuri, Miyako saß neben ihr.

Jeanne hatte Angst. In jeder Gefahrensituation war ihr ein schlauer Clou, eine schlaue Möglichkeit eingefallen dieser misslichen Lage zu entfliehen, doch heute waren ihr sämtliche Ideen ausgegangen.

Sie wusste sich nicht zu wehren, hatte keine Ahnung, wie sie aus der Situation das Beste machen konnte.

Im Polizeirevier angekommen, musste sich Jeanne dem Verhör der Polizisten stellen. Diese wurden erst einmal mit Jubel empfangen, da sie endlich die lang gesuchte Kamikazediebin dem Polizeichef gegenüberstellen konnten.

„Was war dein Motiv, Jeanne? Warum hast du all diese Menschen bestohlen?“, fragte Miyakos Vater.

„Ich wollte die Welt retten“, sagte Jeanne und sah den Polizisten ernst an.

Der jedoch fing schallend an zu lachen.

„Tisch mir doch nicht so einen Mist auf! Um die Welt zu retten, dass ich nicht lache… Hast du in diesem Moment wirklich keine bessere Ausrede parat? Wie enttäuschend!“

„Erinnern Sie sich nicht, dass jeder Mensch, den ich bestohlen habe, keinerlei Verlust empfunden hat? Dass es keinen gab, der seinem gestohlenen Gegenstand auch nur die kleinste Träne nachgeweint hat? Alle Gegenstände, die ich „gestohlen“ habe waren von bösen Dämonen besessen, Herr Todaiji. Deswegen wurde ich, die Wiedergeburt von Jeanne d’Arc, darauf angesetzt! Ich sollte die Welt davon befreien und sie für alle friedvoller gestalten.“

Maron sah sofort, dass ihre Geschichte kein bisschen bei dem Polizisten ankam.

„Das höre ich mir nicht weiter an. Das ist absoluter Schwachsinn. Du hast gestohlen und dafür wirst du büßen, so wie jeder Verbrecher.“

„Nehmt ihr das Haarband ab.“ Miyakos Stimme war leise, aber sie drang deutlich zu ihrem Vater hindurch.

„Nein!“, schrie Maron panisch auf und wollte ihr Haarband festhalten, welches Fuyuta schon in die Hand genommen hatte.

„Was ist denn bitte so schlimm daran, ein Haarband zu verlieren? Du wirst bestimmt auch noch ohne eine hübsche Frisur haben!“, meinte der Polizist und zog daran.

„Das verstehen Sie nicht! Nein! Lassen Sie los!“

Leise klackte der Verschluss der Pistole und Jeanne hielt sofort inne.

„Keine weitere Bewegung, Mäuschen! Nimm ihr das Haarband ab, Fuyuta“, sagte Inspektor Todaiji und mit einem Ruck wurde Jeanne der größte Zopf gelöst.

Die Kamikazediebin spürte bereits, wie der Körper der Superheldin Jeanne um sie herum zerfiel.

Braune Haare fielen über ihre Schultern, die violetten Augen wurden zu walnussbraunen und ihr Kostüm wurde zu ihrem gelben Kleid mit dem blauen Korsett darüber, was sie immer so gerne trug.

Sie war wieder Maron. Es nützte nichts, es zu leugnen.

DU?“ Inspektor Todaiji sprang so ruckartig auf, dass der Stuhl umkippte.

Maron senkte beschämt den Kopf.

„Verstehen Sie doch Inspektor… ich…“ Eine Träne suchte sich seinen Weg über ihre Wangen, als der Inspektor zuschlug. Laut hallte der Schlag der Ohrfeige im Raum wider.

„Du hast mich die ganze Zeit betrogen! Steckt sie in die Zelle! Ich will sie nicht mehr sehen!“, schrie Herr Todaiji, Maron wurde grob an den Schultern gepackt und mitgezogen.
 

Maron wusste nicht mehr genau, wie sie in die Zelle gekommen war. Sie war zu verwirrt, um sich alles einzuprägen, zu durcheinander.

Spärliches Licht fiel durch ein kleines Fenster auf der rechten Seite.

Direkt an der rechten Seite stand ein schäbiges Bett, daneben der Stuhl, auf dem sie soeben saß und weiter vorne befanden sich eine Toilette und ein Waschbecken.

Die Brünette weinte.

Es war zu viel passiert in letzter Zeit. Was war mit Momokuri los? Wo waren Chiaki und die Engel? Warum hatte Miyako so reagiert? Warum hatte sie sie verraten? Fragen schwirrten in Marons Kopf herum, auf die sie einfach keine Antwort fand.

Sie hatte schon wahnsinnige Kopfschmerzen vom vielen Weinen.

„Wo bist du nur, Chiaki?“, fragte sie leise in den Raum, doch es war nur Stille um sie herum.

„Er wird nicht kommen.“

„Wer ist da?“, fragte Maron erschrocken und sah auf.

„Er war die ganze Zeit über böse, Maron. Und du hast es nicht gemerkt. Gott wollte nicht, dass du es merkst. Er wollte nur, dass du dich von ihm fernhältst, oder? Dass ihr euch nicht körperlich vereinigt, weil du ja sonst seine Macht verlieren würdest. Oh ja. Gott ist so selbstsüchtig, dass er das Schicksal der Welt wegen dir aufs Spiel setzt. Ich bin da anders, Maron.“

„Bist du… Satan?“, fragte Maron erstaunt, aber furchtvoll zugleich.

„Manche nennen mich so, ja. Aber das bedeutet nicht gleich, dass ich böse bin.

Ich habe andere Ansichten als der Herr, den ihr alle Gott nennt, aber deswegen bin ich nicht schlecht oder gut.

Wer gut und wer böse ist, ist eine Ansichtssache. Gott verachtet mich, daher stuft er mich als Feind ein. Das heißt aber nicht, dass ich böse bin, Maron. Er ist mein Feind, daher ist er für mich böse und ich bin gut. Es ist allein Ansichtssache.“

„Hören Sie auf! Ich will Ihnen nicht zuhören!“, rief Maron und schüttelte den Kopf. Satan fing an, sie zu verwirren und Maron wusste, dass Selbstzweifel für sie gefährlich werden konnten.

„Aber ich habe bereits gesehen, dass du sehr schlau bist. Hast du es nicht durchschaut, Maron? Gott kann dich nicht beschützen! Fynn war böse, sie wollte dich umbringen vor noch gar nicht allzu langer Zeit. Dann Access, er hatte seine bösen Gefühle nicht länger unter Kontrolle, er hat sich dummerweise verraten. Und dann Chiaki, er war von vorneherein auf meiner Seite, er war mein erster Diener.“

„Das ist doch Quatsch! Fynn war anfangs gut! Und Access war es auch! Und Chiaki kann gar nicht böse sein, er liebt mich!“ Maron schüttelte den Kopf, sie durfte sich von Satan nichts einreden lassen!

„Wirklich? Woher willst du wissen, was Fynns wahre Absichten waren, als sie damals zu dir gekommen ist? Und was macht dich so sicher, dass Access nicht von Anfang an auch böse war? Chiaki… er hat dir Liebe vorgeheuchelt weil ich es so wollte! Erinnerst du dich nicht, als er unbedingt mit dir schlafen wollte? Das war meine Absicht! Ich wollte die Wiedergeburt von Jeanne d’Arc entjungfern, damit Gott endlich mit seinem Egoismus aufhört!

Ich habe dir soeben einen Einblick in die Welt Gottes gegeben. Fandest du sie unterhaltsam? Böses zu tun heißt in seiner Welt unterzugehen und von der Masse plattgetreten zu werden. Gott strebt nach einer vollkommenen Welt, ganz ohne Böses, aber die gibt es nicht! Wo Liebe ist, ist auch Hass und wo Gott ist bin auch ich. Gegensätze ziehen sich an, Maron. Ein Utopia ist nicht möglich! Er hat dich missbraucht, um diese Welt irgendwann herbeizuführen und ich musste dir Einhalt gebieten.“

„Warum habt ihr es dann nicht getan? Warum haben Chiaki und ich dann nicht…“, fragte Maron leise.

„Zuerst dachte ich, dass Chiaki es tun sollte, aber dann entschied ich mich dagegen und schickte die Engel dazwischen. Ich wollte dich bei mir haben, dich als Trophäe besitzen. Er hat dich nicht für umsonst so wunderschön erschaffen. Du wirkst anziehend auf ihn und damit auf mich, warum also sollte ich Chiaki in den Genuss kommen lassen, wenn ich diese Aufgabe nicht auch selbst übernehmen kann? Deine Seele ist angreifbar Jeanne und deswegen hat Gott keine Zeit, sich um die anderen Menschen zu kümmern. Es leiden andere Menschen, weil es dich gibt, wusstest du das? Aber wenn du nur ein gewöhnlicher Mensch wärst, dann hätten wir endlich Ruhe. Alle. Ich kann dich zu einem gewöhnlichen Mädchen machen, Maron. Mit meiner Macht kannst du es allen heimzahlen, die dir wehgetan haben. Wenn du dich mir anschließt, seelisch wie körperlich, werden wir beide Gott besonders hart treffen.“

Maron konnte nichts erwidern.

Er hatte ihre Gegenargumente weggewischt, ihr alle Trumpfkarten aus der Hand gezogen, er schien genauso viel zu wissen wie Gott und beinahe noch mehr.

„Gott kann dich nicht beschützen, dazu reicht seine Kraft nicht. Du bist schon immer allein gewesen, Jeanne, oder? Ich könnte bei dir sein, ich könnte dir deine Einsamkeit nehmen, ich bin der einzig wahre Freund. Vergiss dein Leben, wie es vorher war. Du musst Gott hassen, denn er hat dich zu seiner Dienerin gemacht, dir eine Last auferlegt, der du nicht gewachsen warst. Er hat dich ausgenutzt und für seine eigenen Zwecke missbraucht. Er führte schon immer einen Krieg gegen mich und dachte, ihn mit dir gewinnen zu können. Empfinde Hass, Jeanne.

Wunderst du dich denn nicht, was mit deinen Eltern passiert ist? Du hast erst einen Brief bekommen und danach nie wieder etwas von ihnen gehört!

Willst du sehen, was Gott mit deinen Eltern gemacht hat?“

„Ja…“, hauchte Maron und sah auf.

„Dann schau zu.“ Die Zelle um Maron herum verschwand kurz, sie stand in völliger Dunkelheit. Zwei magere Gestalten wimmerten in greifbarer Nähe, Maron schnappte entsetzt nach Luft.

„Das ist der Ort, an dem er deine Eltern zurückgelassen hat. Er wollte nicht, dass sie zu dir kommen, sie hätten dich von deiner Mission abhalten können. Er wollte dich mit dem Brief von ihnen nur bei Laune halten!

Aber auch das ist das Opfer von Jeanne, der Kamikaze Diebin. Nicht nur sie, sondern auch all die Menschen die sie liebt werden ins Unglück gestürzt. Du hast wahrlich eine schwere Last zu tragen. Wenn du Hass empfindest, wird diese Last leichter. Ich helfe dir, Jeanne.

Du befindest dich jetzt in einer gerechten Welt, und gerecht ist es, einer Diebin Leid und Schmerzen zuzufügen… Du warst böse Maron, du hast gestohlen… und jetzt erhältst du deine Strafe, ganz nach Gottes Willen! Wenn ihm etwas an dir liegt, dann würde er dich retten!“

Maron befand sich wieder in der Gefängniszelle.

Plötzlich wurde die Tür für einen kurzen Moment geöffnet und es trat jemand ein.

Draußen war es dunkler geworden, Maron konnte kaum etwas erkennen, da weniger Licht durch das Fenster fiel.

„Wer… ist da?“, fragte sie zitternd.

„Ich bin hier, Maron. Du musst keine Angst mehr haben…“

„Oh Yamato! Es ist so schön, deine Stimme zu hören! Ich bin so froh, dass du da bist!“, sagte Maron erleichtert.

Yamato trat näher, sein Atem schien schnell zu gehen.

„Es ist wunderschön, dass dir meine Anwesenheit zusagt, Maron. Ich bin mir sicher, dass wir zusammen viel Spaß haben werden!“

„Spaß?“ Maron versuchte, sein Gesicht zu erkennen. Sie erkannte jedoch nur seine Augen, in denen ein seltsames Leuchten lag, das sie noch nie zuvor an ihm gesehen hatte.

„Wobei Spaß haben? Ich will eigentlich nur aus dieser Zelle heraus, weißt du vielleicht wie…“, sagte Maron und versuchte, an ihm vorbeizugehen, da er ihr unheimlich war.

Er packte sie grob am Oberarm und stürzte sich auf sie.

„Yamato! Was soll das?“, rief Maron panisch, als sie von dem größeren Männerkörper an die Wand gedrückt wurde.

„Du willst doch nicht etwa sagen, dass ich unattraktiv bin, oder, Maron mein Engel??“

Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrer Wange, sein Mund kam immer näher. Sie drehte das Gesicht zur Seite, doch er war unglaublich stark, drehte ihren Kopf zurück und küsste sie gewaltsam.

„Lass das! Nein! Bitte…

„Findest du es nicht zu warm hier drin?“, flüsterte er rau und Maron spürte, wie er ihr das Korsett öffnete.

Das Mädchen wehrte sich mit Händen und Füßen, doch sie hatte keine Chance.

Yamato presste sich so stark an sie, dass sie seinen Schweiß roch, seine enorme Körperwärme und vor allem seine große Erregung spüren konnte.

Beinahe liebevoll schob er ihr das Kleid ein wenig hoch und streichelte ihr über die Brust.

„NEIN! Bitte nicht!“, schrie Maron so laut sie konnte, ihre Stimme hallte in der Zelle wider, bevor sie von einem weiteren gewaltsamen Kuss gestoppt wurde.

Yamato fasste ihr stöhnend zwischen die Beine.

Maron kreischte schrill, sie konnte sich nicht wehren, sie war wie gelähmt.

Sie hasste die Dämonen, die von Yamato Besitz ergriffen haben und ihr das antaten, sie verfluchte Gott, dass er ihr nicht half.

Sie war sein Schützling! Und er rettete sie nicht… er ließ sie im Stich! Ihr Schutzschild war weg!

Sie war allein, einsam, verzweifelt, die pure Angst breitete sich in ihr aus und ließ sämtliche restliche Hoffnung sterben, die noch in ihr übrig gewesen war.

Yamato würde es tun. Sie wusste es. Er würde sie vergewaltigen, und sie würde hilflos sein.

Maron spürte plötzlich, wie sie sämtliche Kräfte verließen und um sie herum wurde es schwarz.

Sie sank in die Bewusstlosigkeit, die ihr in diesem Moment wahrlich willkommen war.

So würde sie nichts spüren, nicht mehr den fauligen Gestank der Dämonen riechen, nicht mehr den schwitzigen Männerkörper, nicht mehr diese ekelhaften Hände…

Sie öffnete ihre Augen. Links und rechts von ihr waren schwarze Wände.

Zitternd erhob sich die Kamikazediebin und merkte, dass sie wieder angezogen war.

„Es ist vorbei, Maron. Weiter musste ich es nicht treiben. Ich wollte nur, dass du dich auf das wahre, starke Gefühl besinnst: Den Hass. Kein Gefühl ist stärker“, sagte Satan und Maron sah zu ihm empor, er hatte die Gestalt eines riesigen Dämons angenommen.

„Jetzt gehörst du zu mir. Endlich kann die Welt wieder in Frieden leben, da wir beide Gott Einhalt geboten werden. Er kann nun nicht mehr selbstsüchtig die Welt regieren. Wir übernehmen jetzt das Steuer.“

Maron lächelte.

„Das klingt gut. Ich meine natürlich, böse. Ihr habt Recht, Satan. Ich habe nun die wahre Seite gewählt“, sagte sie und der Dämon vor ihr verschwand, als sich der böse König zurückverwandelte.

Satan trug einen weinroten, langen Mantel, sein Gesicht lief spitz zu und er hatte ein Paar rötliche, stechende Augen.

Er trug einen Dreitagebart und hatte langes, schwarzes Haar.

Maron war fasziniert von diesen ausdrucksvollen Augen und ehe sie sich versah, stand sie vor ihm.

Satan hob die Hand und strich ihr liebevoll über die rechte Wange.

Jeanne erzitterte unter dieser Berührung, ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sich ihre Lippen berührten. Satans Lippen waren so heiß, dass augenblicklich ein starkes Verlangen nach ihm durch ihren Körper schoss.

Sie schmiegte sich dicht an ihn und er löste den Kuss.

„Vorher… haben wir noch etwas zu erledigen, meine Süße.“

Maron öffnete die Augen. Sie war noch ganz benebelt von dem Kuss.

„Wir bekommen Besuch“, sagte Satan und schaute in die Dunkelheit.

Maron drehte sich um, sie hielt immer noch Satans rechte Hand.

„Das ist mir gleich“, sagte Maron und zog den bösen König wieder verlangend an sich.

Der Rosenkranz auf ihrer Brust hatte sich schwarz verfärbt.
 

Mmh... ob ich wohl jetzt von euch erschlagen werde??? ^^ Was wird wohl Chiaki dazu sagen... Maron und Satan...?!

Ein schmerzvoller Abschied

Hallo ihr Lieben!
 

So, heute ist ein besonderer Tag!!

Vor etwa einer Stunde habe ich die Jeanne Geschichte zuende geschrieben!! Ihr könnt euch freuen, das Ende ist toll! Ich bin selbst ganz begeistert davon!! (darf ich das als Autor? Oder wirke ich dann eingebildet? Ihr wisst schon, wie ich es meine, oder??!!)

Zu diesem Kapitel gibt es übrigens noch eine witzige Geschichte zu erzählen!

Könnt ihr euch noch erinnern, wo Gott Maron gesagt hat, wer Satan wirklich ist? Als Maron im Koma lag? Das ist in diesem Kapitel jetzt ungemein wichtig!

Ich habe Carolin (maryjoa3004) mal schätzen lassen, wer Satan ist und hier ein kleiner Dialog zwischen uns am Telefon, den ich extremst amüsant fand:
 

Ich (versuche, sie draufzubringen): „Es ist etwas, was jeder Mensch hat! Ihn kennt jeder! Also, schätz mal, wer Satan ist!“

Caro (hat DEN Einfall): „Satan ist Gott!!!!!!!“

Ich (lach mir einen ab, weil sie total falsch lag): „Ähm… aber das ist leicht unlogisch, oder??“

Caro: „Ja aber ihn kennt doch jeder!!!“
 

So, wer Satan wirklich ist, werdet ihr jetzt herausfinden!!

Viel Spaß beim Lesen!!
 

Eure Lisa-Marie91
 


 

Kapitel 14: Ein schmerzvoller Abschied
 

Chiaki war schwerelos.

„Chiaki… komm zu mir mein Junge!“ Er öffnete die Augen und fand sich auf der Intensivstation des Krankenhauses wieder.

Der junge Mann stutzte.

War er eben nicht noch in den Trümmern bei Maron gewesen? Was war denn jetzt geschehen?

Der Raum um Chiaki herum nahm Gestalt an.

Seine Mutter lag in einem schmalen Bett, genauso wie er es in Erinnerung hatte.

Langsam trat der Nagoya Sprössling näher und sein Gesichtsausdruck spiegelte seine völlige Traurigkeit wider.

„Stirb nicht, bitte…“, flüsterte er verzweifelt und hatte ihre Hand ergriffen.

Seine Mutter war blass, ihre Lippen farblos.

„Mein Junge… ich bin so stolz auf dich!“, sagte sie lächelnd und schloss leidend die Augen.

„Kümmere dich um deinen Vater!“, sagte sie noch, dann war sie tot.

„Wusstest du, dass du Schuld am Tod deiner Mutter hast, Chiaki?“, fragte eine fremde Stimme, die den jungen Mann aufschreckte.

„Was? Das stimmt doch gar nicht! Sie hatte Krebs! Sie war schwerkrank!“, schrie er, die Geräte seiner Mutter waren inzwischen in einen Dauerton verfallen, der endgültige Beweis, dass sie tot war.

„Nein. Sie wurde erst so krank, als sie erfahren hat, dass du göttliche Macht in dir trägst!“

„Ich trage keine göttliche Macht in mir! Nur Jeanne, die Kamikaze Diebin trägt göttliche Macht in sich, deswegen ist sie ja auch die Wiedergeburt der Jeanne D’Arc!“, widersprach Chiaki.

„Oh nein. Du täuschst dich, Chiaki. Du trägst ebenfalls göttliche Macht in dir. Du bist der Beschützer von Jeanne, daher musst auch du mit einem kleinen Teil an göttlicher Macht ausgestattet sein, sonst hättest du dich nie in Sindbad verwandeln können! Natürlich hast du nicht so viel Macht wie Jeanne D’Arc, aber du hast sehr wohl Macht in dir.“

„Ich habe… göttliche Macht? Aber wer könnte es meiner Mutter gesagt haben?“, fragte Chiaki.

„Das war Gott. Er wollte nicht, dass du zu viele menschliche Bindungen aufbaust, denn das würde der göttlichen Macht in dir schaden. Ebenso hat er bei Jeanne verhindert, dass sie zu viele Bindungen aufbaut, er hat sie von der Welt abgeschnitten, alleine gelassen. Ebenso wie dich.“

„Hör auf! Hör sofort auf!“

„Tut dir das weh, Chiaki? Kannst du es nicht ertragen, einsam zu sein?“

„Ich bin nicht einsam! Ich habe immer noch Maron! Und sie hat mich! Wie kannst du behaupten, ich sei einsam? Du bist Satan, oder? Ich weiß, wer du in Wirklichkeit bist!“

„Was nützt dir das? Kannst du etwas gegen mich ausrichten? Nur Jeanne könnte es und sie ist weg! Oder siehst du sie hier irgendwo?!“

„Was… hast du mit meiner Maron gemacht?“, fragte Chiaki und er spürte, wie es ihm vor Angst die Kehle zuschnürte.

„Wie? Erinnerst du dich etwa nicht? Da muss ich dir wohl auf die Sprünge helfen!“

Die Welt verschwamm plötzlich und alles wurde in Schwärze getaucht.

Ganz langsam nahmen die sich bewegenden Personen vor ihm Gestalt an. Chiaki sah Maron und sich selbst einander gegenüberstehen.

Jetzt erst konnte er erkennen, dass sie verbittert kämpften.

War das nicht sogar im Museum der Waffen? Die Umgebung kam ihm so vertraut vor…

Chiaki wollte sich selbst aufhalten, aber er konnte es nicht.

Er konnte nur still dastehen und völlig machtlos zusehen.

Sindbad warf Maron zu Boden und stach ihr blitzschnell ein Messer in die Brust.

Chiaki schrie. Nein! Das konnte einfach nicht wahr sein!

Er sah das Blut, überall Blut, wie es warm und dunkelrot zu Boden floss, unaufhaltsam, unendlich lange. Er sah, wie Jeanne sich schließlich zurückverwandelte und Maron ihn entsetzt ansah, bevor ihre Augen brachen und sie ins Nichts blickte.

„Kannst du dich etwa nicht mehr erinnern, sie getötet zu haben? Du hast mir so sehr geholfen, Chiaki! Dafür möchte ich dich belohnen! Du sollst ein hoher General meiner Soldaten werden! Wir werden uns die Welt untertan machen! Du musst nur Hass empfinden…“

Chiaki schloss die Augen und konzentrierte sich.

Er fing kurz an zu leuchten, das Bild von der toten Maron und dem triumphierend lächelndem Sindbad verschwand beinahe sofort.

„Ahhhhh! Was tust du da?“, schrie die dunkle Stimme geblendet und Chiaki öffnete wieder seine Augen.

„Ich werde mich… niemals von dir auf die böse Seite ziehen lassen, Satan! Egal, wie viele Halluzinationen du mir noch schickst! Ich liebe Maron und ich weiß, dass ich sie niemals getötet habe! Du hast verloren!“, sagte er entschlossen und die Welt um ihn herum wurde wieder normal. Er stand in den Trümmern des eingestürzten Gebäudes, um ihn herum befanden sich schwarze Wände und er konnte wenig erkennen.

Er war in einem Labyrinth der Dunkelheit gefangen.

„Du hast das Traumbild zerbrochen! Na warte Chiaki Nagoya, das wirst du mir noch büßen!“, rief Satan und lachte auf einmal.

„Geh durch das Labyrinth und suche mich… Ich warte schon auf dich. Und dein Gegner… wartet ebenfalls!“
 


 

*
 

„Fynn? Ist alles in Ordnung mit dir? Bitte wach doch auf!“ Access schüttelte seine große Liebe sanft an den Schultern, diese öffnete gehorsam die Augen.

„A… Access?“, hauchte sie verwirrt und sah ihm in die violetten Augen.

„Oh… endlich! Ich habe mir schon Sorgen gemacht!“, flüsterte der Engel etwas verzweifelt, in seinen Augen waren Tränen zu entdecken.

„Aber nicht doch…“ Fynn streichelte ihm mit einer Hand über seine rechte Wange und lächelte.

„Ich bin bei dir“, sagte sie und er nickte leicht, zum Zeichen, dass er sie verstanden hatte.

„Wo… sind wir hier?“, fragte Fynn und blickte sich vorsichtig um.

„Wir sind unter Dämonen“, flüsterte Access. Vor ihnen standen Jeanne und Sindbad, sie bekämpften gerade die Lakaien des bösen Königs.

„Sie kämpfen gut, nicht wahr?“, fragte Access und Fynn musste lächeln.

„Ja, sie sind ja auch unsere Schützlinge. Und sie sind zusammen.“

„So wie wir.“

„Oh ja. Und ich bin sehr glücklich darüber!“ Fynn schmiegte sich an Access, der sie näher an sich drückte.

„Sollen wir ihnen nicht helfen?“, fragte Access und seine Freundin schüttelte den Kopf.

„Wir helfen ihnen, wenn wir außer Reichweite der Dämonen bleiben, du weißt doch was passiert, wenn wir zu nahe an sie herankommen. Da ist es besser, wir bleiben hier und geben auf uns Acht!“, sagte Fynn und der Schwarzengel nickte.

„Du hast recht. Beobachten wir unsere Schützlinge von hier aus!“

Jeanne setzte gerade einen Dämon Schachmatt indem sie einen Pinn warf, Sindbad war neben ihr mit einem anderen Dämon beschäftigt.

Der nächste böse Geist stürzte sich auf die Kamikazediebin, doch dieses Mal war sie nicht darauf vorbereitet und wurde von dem Ungeheuer in die Luft gehoben.

„Jeanne!“ Fynn war aufgesprungen, aber Access hielt sie zurück.

„Geh nicht an sie heran! Schnell Fynn, hilf mir!“ Der Stirnstein des Schwarzengels fing an zu leuchten und Fynn, die begriff, dass er den Dämon blenden wollte, ließ ebenfalls rosafarbenes Licht aus ihrem Stein strömen.

Jeannes Schreie erfüllten den Raum, Chiaki versuchte, ihr zu Hilfe zu eilen, doch in diesem kleinen Moment des Ablenkens nutzte auch sein Dämon die Chance, packte ihn an der Hüfte und zog in die Luft.

Das Licht der Engel traf auf den Bösewicht und floss hindurch, ohne ihm Schaden zuzufügen.

„Was geschieht da?“, schrie Fynn.

Auch Chiaki stimmte in Jeannes Schreien ein, die beiden schienen furchtbar gequält zu werden.

„Was können wir tun, Access? Was können wir tun?“, schrie Fynn panisch, doch der Schwarzengel blieb ruhig.

„Wir sollten Gott vertrauen, dass er die beiden rettet, wenn wir es nicht vermögen“, sagte er ruhig und ließ das Licht erlöschen.

„Wie kannst du nur? Wie kannst du nur aufhören? Siehst du nicht, wie dein Schützling leidet? Wie Maron leidet? Warum tust du nichts?“

Fynn sah plötzlich, wie Tränen in den Augen des Engels aufstiegen.

„Ich liebe Chiaki. Er ist wie ein Bruder für mich geworden… Glaubst du, es fällt mir leicht, ihn leiden zu sehen?“

Fynn sah in seine verweinten, leidenden Augen. Grün traf auf violett und schweren Herzens ließ Fynn ihre Macht ebenfalls erlöschen.

„Vertraust du Gott?“, fragte Access.

„Ja, ich vertraue ihm“, sagte Fynn und beide hielten sich an den Händen, um sich gegenseitig Mut und Halt zu geben.

„Dann vertraue darauf, dass er ihnen genügend Macht verleiht, sich selbst zu retten“, sagte er und Fynn nickte, jetzt hatte auch sie Tränen in den Augen.

„Ihr Narren!“

Die Dämonen hielten ihr Opfer höher und verschlangen sie schließlich vor den Augen der beiden Engel.

Die Schreie waren erloschen. Es war nur noch das dunkle Lachen der vielen Dämonen zu hören, die ihren Kreis um die Engel herum schlossen.

Fynn schluchzte unaufhörlich. Was war geschehen? Was hatte Gott getan?

„Access… sie sind… tot!“, flüsterte sie gebrochen, der Schwarzengel hielt sie in seinen Armen.

„Das… glaube ich nicht! Ich glaube nicht, dass er sie im Stich gelassen hat! Dafür bedeutet ihm Jeanne viel zu viel! Du wirst sehen, es wird alles gut werden!“ Weinend aber dennoch beruhigend drückte er Fynn an sich.

„Gott hat ihr nicht geholfen“, sagte die dunkle Stimme.

„Er hat sie in ihr Verderben rennen lassen, so wie damals auch.“

„Wie damals? Access, was meint diese seltsame Stimme? Was war damals?“, fragte Fynn verängstigt und Access begriff.

„Das ist Satan! Fynn, hör nicht auf ihn! Er kann uns nicht… auf seine Seite ziehen! Wir glauben an Gott, und dieser Glaube bewahrt uns! Und wir haben uns, diese Kraft kann er nicht durchbrechen! Bitte bleib stark, Fynn! Bitte!

Die Dämonen kamen näher und Access spürte die stechenden Schmerzen in seiner Brust.

Immer tiefer schienen sich die Dornen in ihn hineinzubohren, neben ihm fing Fynn an zu schreien. Schrill und grell traf der Laut sein Ohr, und es schien, als müsse sein Herz zerspringen.

Doch auch er konnte die Schmerzen nicht mehr länger zurückhalten. Auch er schrie aus voller Seele, bis schließlich seine und Fynns Schreie verstummten und beide bewusstlos zu Boden sanken.
 


 

*
 

Chiaki kam schwerfällig voran. Das Labyrinth schien sich gegen ihn verschworen zu haben, überall war Dunkelheit und er sah nur den einen Weg vor sich, von dem er nicht wusste, wohin er ihn führen würde. Nach einer weiteren Biegung nach rechts sank Chiaki auf die Knie.

Wohin ging er eigentlich? Wo war Maron? Wo waren Fynn und Access?

Er raffte sich auf und ging weiter, immer weiter und weiter.

Wohin er ging, entschied er erst, wenn er direkt vor den beiden Abzweigungen stand.

Sein Gefühl leitete ihn und Chiaki betete, dass es ihn nicht im Stich ließ und geradewegs in einen Dämon hineinlaufen ließ.

Zu spät.

Lachend bäumte sich ein großer Dämon vor ihm auf und Chiaki warf seinen Pinn. Obwohl er unverwandelt war traf das Artefakt sein Ziel und die Bestie verschwand.

Ein wenig erleichtert atmete der junge Mann auf und erhob sich wieder, nachdem er auf dem Boden kurz verschnauft hatte.

Plötzlich sah er das schwache Leuchten in der Ecke.

Seine Augen weiteten sich überrascht und er rannte auf die zwei kleinen Gestalten zu, die auf dem kalten Boden lagen, regungslos.

„Fynn! Access! Oh ich bin so froh, euch gefunden zu haben! Sagt doch was! Bitte! Wacht auf!“ Chiaki hielt die beiden kleinen Engel in seinen Handtellern, beide schienen bewusstlos zu sein.

Die zwei rissen urplötzlich die Augen auf und fingen kurz an zu schreien, bis sie sich dessen bewusst wurden, dass sie sich anscheinend nicht mehr an dem Ort befanden, wo sie eben noch waren.

Chiaki vermutete, dass Satan auch ihnen einen Albtraum geschickt hatte.

„Was ist geschehen?“, fragte Fynn verwirrt und blickte in Chiakis haselnussbraune Augen.

„Chiaki? Du lebst? Wo ist Maron?“

„Oh Chiaki!“ Access weinte und umarmte die Hand seines unversehrten Schützlings.

„Oh ich bin froh, dass es euch beiden gut geht! Ich weiß nicht, wo Maron ist, wir gehen sie am besten suchen!“, sagte Chiaki und erhob sich.

Jetzt, wo er die beiden Engel wiedergefunden hatte, schien ihm der Weg durch das Labyrinth etwas angenehmer zu sein.

„Ihr sucht Maron? Sie ist bei mir, dort, wo sie hingehört! Kommt doch her um sie zu holen, sie erwartet euch schon sehnlichst!“

„Du! Was hast du mit Maron gemacht?“, schrie Chiaki, doch die Stimme antwortete nicht mehr.

„Was hat er zu uns gesagt? Was er schon damals mit ihr gemacht hat? Was meinte er damit?“, fragte Fynn nachdenklich, als sie sich erinnerte.

„Ich glaube ich weiß es…“, merkte Access an, doch er stockte.

„Was denn? Was hat er mit Maron gemacht?“, fragte Chiaki, er sah sehr ernst drein.

Access holte einmal tief Luft, um sich zu sammeln.

„Chiaki… versprich mir, ruhig zu bleiben. Es hat alles mit der Schöpfung angefangen. Du hast sicherlich schon etwas von der Erschaffung der ersten beiden Menschen gehört?“, hakte der Schwarzengel nach und Chiaki nickte wissend.

„Klar. Gott erschuf zuerst Adam und aus einer Rippe von Adam erschuf er Eva.

Diese wurde von einer Schlange dazu verführt, vom Baum der Erkenntnis zu naschen und eine Sünde zu begehen. Sie verleitete auch Adam dazu, von der Frucht zu essen und beide erkannten, dass sie Menschen waren und verliebten sich ineinander“, erzählte Chiaki während dem Weiterlaufen.

Er hatte offensichtlich im Religionsunterricht aufgepasst, denn er hatte wissend den Zeigefinger gehoben, um sein Wissen noch zu unterstreichen.

„Ganz genau. Gott hat sie verbannt, weil er ihre Liebe nicht ertragen konnte, da er neidisch auf die beiden war. Er hat Eva geliebt und sie in den Armen eines anderen zu sehen hielt er nicht aus.

Damit sie ihr Glück ausleben konnten, schickte er sie auf die Erde und verlieh ihnen einen Teil seiner Macht, damit sie nicht ganz schutzlos waren. Von da an bevölkerten sie die Welt. Adam und Eva, das seid ihr zwei, Maron und du!“ Fynn riss die Augen auf, ihr schien ein Licht aufzugehen.

„Irgendwoher kommt mir die Geschichte bekannt vor, Access… Ich glaube Satan hat mir so etwas Ähnliches erzählt, als ich ihm gedient habe!“, sagte Fynn und Chiaki war stehen geblieben.

„Was? Ich soll Adam sein und Maron Eva? Das würde ja bedeuten…“

„Ja. Jeanne D’Arcs Reinkarnation ist ursprünglich die Reinkarnation Evas gewesen. Und die deine ist Adam.“

„Und was hat das jetzt mit Satan zu tun?“, fragte Chiaki.

„Satan war damals in der Schöpfungsgeschichte die böse Schlange, die Eva verführt hat. Was ist, wenn er sie erneut verführt hat?“, fragte Access.

„Maron soll böse geworden sein? Das glaube ich nicht, Access. Maron ist stark. Sie hat sich nicht von Satan zu so etwas verleiten lassen. Das sieht ihr nicht ähnlich. Außerdem kann Jeanne doch gar nicht von einem Dämon besessen werden, oder?“

„Nein, das kann sie nicht. Aber Satan kann ihr einen Teil seiner Seele einflößen, der ihre gute Seite verdrängt“, erklärte Access.

„Und wie soll er das schaffen?“, fragte Chiaki.

„Er muss sie dazu bringen, ihn zu küssen. Dadurch flößt er ihr einen Teil seiner dunklen Seele ein.“

Chiaki schauderte.

„Das heißt je mehr er sie küsst…“ Der junge Mann konnte den Satz einfach nicht vollenden.

„Ja. Je mehr er sie küsst, umso schwieriger wird es, dass die gute Maron wieder die Kontrolle über ihre Seele und somit ihren Körper gewinnt.“

„Kann er ihre Seele… ganz auslöschen? Ich dachte, sie trägt göttliche Macht in sich?“

„Das ist richtig. Maron trägt göttliche Kraft in sich. Und diese Macht kann nicht von Satan beiseite gedrängt werden, sondern sie muss vernichtet werden. Erinnert dich das nicht an etwas, Chiaki?“

„Oh nein…“, hauchte Chiaki. „Ich weiß es. Er muss sie entjungfern, um die göttliche Macht in ihr ganz auszulöschen, oder? Denn wenn er sie töten würde, dann würde sie nur wiedergeboren werden, richtig?“

„Korrekt. Aber nachdem er die göttliche Macht in ihr vernichtet hat…“

„… ist sie eine seelenlose Puppe, die er endlich qualvoll töten kann.“ Chiakis Augen verengten sich vor Angst. Dann rannte er los, die Engel auf seinen Schultern.

„Wir müssen uns beeilen! Satan hat euch das nicht für umsonst gesagt, er hat bestimmt auf die Schöpfungsgeschichte angespielt! Wir müssen sie retten, wir müssen einfach!“

„Ich glaube auch nicht, dass Maron böse ist“, sagte Fynn Fish und Chiaki blieb schlagartig stehen, sodass sich die Engel an seiner Schulter festklammern mussten, um nicht abgeworfen zu werden.

„Fynn!“, sagte Access, doch seine Partnerin lächelte.

„Sie würde nie aufhören, an Gott zu glauben. Dazu konnte noch nicht einmal ich sie bringen, als ich böse war“, sagte sie sicher und Chiaki lächelte warm.

„Ja. Wir hoffen das Beste für sie. Wohin soll ich gehen?“, fragte er, er stand an einer Wand und hatte die Möglichkeit, nach links oder rechts zu gehen.

„Folge deinem Herzen, es wird dich zu Maron führen!“, sagte Access und Chiaki nickte, bevor er den linken Weg einschlug.

Und dann sah Chiaki eine Szene, die er nie in seinem Leben sehen wollte:

Maron saß auf einem Tisch, hatte sich auf den Händen abgestützt und die Beine gespreizt. Satan stand vor ihr und hatte sich über sie gebeugt.

Seine rechte Hand lag um Marons Hüfte, während die andere zwischen ihren Beinen verschwand.

„Maron!“, hauchte Fynn ungläubig, als sie sah, wie weit Satan ihre Freundin schon gebracht hatte.

Das junge Mädchen hatte lustvoll die Augen geschlossen und seufzte ergeben, als der böse König ihr mit den Lippen über den langen Hals strich und sie schließlich am Brustbein küsste.

Chiaki bebte vor Zorn, während Access nach Luft schnappte.

Marons Gesicht war feucht, wahrscheinlich durch die Gefühle, die sie gerade durchlebte und Chiaki empfand einfach nur Ekel in diesem Moment.

„Lass… sie sofort los!“, sagte er, seine Stimme zitterte.

Der Bumerang flog, und Satan fing ihn geschickt mit Zeige- und Mittelfinger ein, bevor er von Maron abließ, die ihre Freunde noch gar nicht bemerkt hatte.

„Wir haben Besuch, meine Liebste“, hauchte er noch an ihren Hals, bevor er sich zurückzog.

Die Brünette öffnete die Augen und war wütend.

„Wer wagt es, unser Liebesspiel zu stören?“, zischte sie und erhob sich. Ihr Rock fiel wieder über ihre zuvor entblößten Beine.

„Ach, du bist es, Chiaki. Siehst du nicht, dass du störst? Komm später wieder!“, sagte sie gleichgültig und wollte sich wieder Satan zuwenden, doch dieser sprach nun zu ihr:

„Er ist nicht mehr auf unserer Seite, Maron. Er hat uns verraten. Er ist jetzt gut geworden, Gott hat ihn auf seine Seite gezogen!“

Marons Augen blitzten verärgert auf.

„Er hat uns verraten?“, flüsterte sie, ihre Stimme bebte.

„Du Lügner!“, schrie Maron und Chiaki bekam einen Energieschlag ab, der von Marons Rosenkranz zu kommen schien.

„Was… geschieht hier? Maron, ich bin es, Chiaki! Ich bin es! Hast du mich etwa schon vergessen?“, rief er verzweifelt, während er sich aufzurappeln versuchte.

Marons Pupillen verengten sich.

„Vergessen?“, hauchte sie und plötzlich war Satan vor ihr und küsste sie erneut.

„Er darf ihr nicht zu nahe kommen! Chiaki, tu etwas!“, rief Access panisch und da warf der Dieb den Pinn.

Er traf Satan, doch verschwand beinahe sofort wieder, als er mit seinem Umhang in Berührung kam.

„Access! Gib mir die Kraft!“, sagte Chiaki und verwandelte sich augenblicklich in Sindbad.

Sein Bumerang kehrte wieder zu ihm zurück und gerade als Maron, von Satans Kuss benebelt, in die Knie ging, warf er seine Waffe.

Jetzt endlich ließ Satan von Maron ab, deren Pupillen wieder normal waren.

„Chiaki Nagoya, du gehst mir mittlerweile gewaltig auf die Nerven. Es wird Zeit, dich auszulöschen. Maron? Verwandle dich in Jeanne und töte ihn!“, befahl Satan und Maron lächelte.

„Mit Vergnügen, Euer Hoheit“, sagte sie und verwandelte sich in Jeanne.

Doch dieses Mal wurde sie nicht von einem leuchtenden Licht umringt, sondern verschwand kurz in einer schwarzen Säule, bevor eine schwarze Jeanne ihrem Gegner gegenüber trat.

Ihr Gewand hatte seine weiße Farbe verloren und Marons Augen waren leer.

„Du hast mich gestört, Chiaki Nagoya. Fast wäre es soweit gewesen und ich hätte meine Unschuld verloren, hätte die Last Jeanne D’Arcs nicht länger ertragen müssen, und dann kamst du“, sagte sie drohend und trat näher.

„Ich bin gekommen, um dich zu beschützen, Maron. So wie immer. Ich habe dir versprochen, dich immer zu beschützen und das halte ich auch. Erinnerst du dich noch daran, als wir beide geflogen sind? Als wir Zens Traum gelebt haben? Was hat dich seitdem verändert, sag es mir!“, rief Chiaki anklagend und Maron zuckte kurz.

„Halte dich nicht mit Reden auf, Jeanne! Er erzählt sowieso nur Lügen!

Die Wahrheit sage ich: Wir müssen Gott aufhalten und die Macht in dir auslöschen! Nur so kannst du mit mir glücklich werden!“, sagte Satan und Maron hob ihren Rosenkranz, der sich sofort in ein Schwert verwandelte. Es war völlig schwarz, so wie der Rosenkranz selbst es einst war und dieses Schwert richtete sie auf Chiaki, der schallend angefangen hatte zu lachen.

„Du willst mit Satan „glücklich“ werden? Das ist nicht dein Ernst! Als ob man mit dem Teufel glücklich sein könnte! Er hat dir Hirngespinste in den Kopf gesetzt, ich weiß zwar nicht wie, aber… du darfst ihm nicht glauben! Er will dich nur entjungfern, um dich danach töten zu können und Gott auszulöschen! Versteh doch, Maron!“, flehte Chiaki, doch das Schwert sauste schon auf ihn hinab.

„Halt, Maron.“

Jeanne hielt sofort inne, die Klinge blieb zwanzig Zentimeter vor Chiakis Gesicht stehen.

„Du willst wissen, wie Maron zu mir gefunden hat? Dann sollst du es sehen!“
 

Maron spürte, wie eine andere Macht Besitz von ihrem Körper ergriffen hatte. Sie konnte nichts tun, sie wurde von jemand anderem gelenkt. Und dennoch spürte sie, was auch ihr Körper spürte: Sie fühlte das unendliche Verlangen nach Satan, nach seinem Körper, es kam beinahe dem früheren Gefühl für Chiaki gleich. Dann sah sie durch ihre Augen, sah das, was die böse Seite in ihr auch sah. Sie spürte, wie sie die Hand hob, um das Schwert auf Chiaki sausen zu lassen. Und doch war sie willenlos.

„Ich bin allein… so allein… Und ich kann nichts tun! Ich habe Gott verstoßen, weil ich Hass empfunden habe, und nun kann ich nicht mehr zurück… Ich bin nicht mehr stark, meine Kraft ist gebrochen… Und ich sehe, was Chiaki sieht. Er sieht, wie ich leiden musste, wie ich in diese Situation gekommen bin. Mein Herz ist verloren. Chiaki muss mich töten. Sonst wird es Satan tun, nachdem er mich körperlich missbraucht hat“, schluchzte Maron, sie fühlte sich wie in Stille gehüllt, sie hatte Angst, was mit ihr weiter passieren würde.

Ihre andere Seite, die dank des bösen Königs angewachsen war, füllte beinahe ihren kompletten Körper aus.

Bei jedem Kuss des Tyrannen schrie das Gute in Maron, schrie all den Schmerz hinaus, welchen sie empfand, einfach alles Leid.

Sie sah durch ihre Augen nochmal ihre eigene Geschichte, ihren eigenen Traum, sah, wie Chiakis Augen sich weiteten, als die Szene mit Yamato kam und er ihre Schreie vernahm.

Auch Maron hörte ihre grellen Schreie erneut, und kauerte sich schluchzend hin.

Es hatte alles keinen Zweck mehr. Sie hatte verloren. Endgültig.
 

„Du hast Maron… in eine Falle gelockt! Du hast sie Hass empfinden lassen, damit du sie für dich einnehmen konntest! Du hast mit ihr gespielt und sie leiden lassen, so sehr leiden lassen, dass sie vergessen hat, wer sie in Wahrheit ist! Du bist… das Niederträchtigste, das ich jemals gesehen habe!“, schrie Chiaki aufgebracht und Fynn weinte.

„Jetzt töte ihn, Jeanne. Ich wollte mich noch ein letztes Mal an seinem Leid laben, er hat durch deine Erinnerung gelitten, auch, wenn er es nicht zeigt. Er bereut, dich nicht vor diesem Albtraum bewahrt zu haben. Er bereut es, dass er dich nicht beschützt hat. Er ist so wie immer, unser Adam. Doch nun wird es Zeit, dass Eva dem Teufel gehört und Adam von dieser Welt verschwindet. Los, Jeanne, erfülle deinen Auftrag, und zwar im Namen des Teufels!“ Der böse König fing schallend an zu lachen.

Jeanne lächelte süffisant.

„Im Namen des Teufels, lösche ich die Guten aus!“, rief sie motiviert und sprang Sindbad entgegen, dieses Mal schien ihr Schwert das Ziel zu treffen, doch Chiaki wich rechtzeitig aus.

„So leicht bekommst du mich nicht, Jeanne!“, rief er.

„Ach nein?“ Maron hielt das Schwert in seine Richtung: Ein gewaltiger Blitz schoss daraus hervor und traf Chiaki noch im Flug.

Wie ein verletzter Vogel stürzte er ab und schlug hart auf dem Boden auf.

„Oh, ist die Vorstellung denn schon vorbei? Das ist aber schade, ich hatte den Beschützer von Eva wirklich für stärker gehalten! Also los, Jeanne, beende es!“, rief Satan und trank gelangweilt einen Schluck Rotwein.

„NEIN!“, schrie Access hilflos, er weinte bittere Tränen.

„Nicht! Oh bitte Gott, hilf uns, bitte! Ich flehe dich an!“, schrie Fynn verzweifelt.

(http://www.youtube.com/watch?v=zJ-CLKqFScg)

In diesem Moment tauchte ein Licht auf und hüllte die beiden Engel ein.

„Was geschieht jetzt?“, fragte Fynn erstaunt und sah auf ihre Hände hinab, die sich in die Länge zogen. Auch Access neben ihr wuchs, doch mit ihm geschah noch etwas Anderes.

Das Licht um Fynn herum war schon erloschen, das Wachstum hatte bei ihr aufgehört. Doch der Schwarzengel war immer noch in das weiße Licht getaucht.

Als es erlosch, traute Fynn ihren Augen nicht: Access war wie sie zu einem vollen Engel herangewachsen, der ein wenig größer als Chiaki war. Doch nicht nur das: Access hatte zusätzlich dazu noch weiße Flügel bekommen!

Selbst Jeanne hatte aufgrund des Lichts innegehalten.

„Du bist jetzt… Du…“ Fynn brach ab.

„Ich bin ein Grundengel geworden!“, sagte Access erstaunt.

„Wir sind nun mächtiger zusammen! Versuchen wir es! Versuchen wir, Maron zu retten!“

Access nickte zustimmend, beide Stirnsteine fingen an zu leuchten und das Licht traf Maron direkt in die Brust.

„Chiaki, hilf uns! Du musst auf sie einreden!“, rief Access und Sindbad rappelte sich auf.

„Maron! Erinnere dich! Bitte! Du musst wieder zu uns kommen! Entsinne dich, wer du bist!“, rief Chiaki und sah, wie sich Marons Augen leicht veränderten.

Sindbad lächelte.

„Meine Maron… Komm zu mir zurück!“ Er hielt ihr die Hand hin, ein bittendes Lächeln lag auf seinen Lippen.

„Nein! Das lasse ich nicht zu, dass ihr meine Arbeit so leichtfertig zerstört! Es tut mir leid, Access Time und vor allem tut es mir leid um dich, Fynn Fish. Wir zwei waren einmal Freunde und du hast mich betrogen. Es ist Zeit, dass ihr beide nun den Preis dafür zahlt!! Sterbt!“

Ein Beben erschütterte alles, das Labyrinth, den Thron, auf dem sich vorher noch Maron mit Satan vergnügt hatte.

Ein gewaltiger Blitz schoss vom Himmel und traf die beiden Engel, welche mit einem verzweifelten Schrei zurückgeworfen wurden und reglos am Boden liegen blieben.

„Access! Fynn!“, schrie Chiaki verängstigt und rannte auf die beiden Engel zu.

Blut sickerte über den Boden. Die Flügel beider Himmelsboten waren gebrochen und sie hatten unzählige Wunden erlitten.

„Nein… nein!! Bitte nicht… Bitte nicht ihr auch noch!“, flüsterte Chiaki und fing an zu weinen.

„Chiaki… kümmere dich um Maron! Na los! Lass uns, wir kommen klar…!“, rief Access und kroch langsam auf Fynn zu, welche noch bewusstlos war.

Chiaki drehte sich mit Tränen in den Augen herum.

„Ist es das, was du wolltest, Maron? Willst du, dass unsere Engel sterben? Unser Ein und Alles? WILLST DU DAS?“, schrie er und ließ seine Fäuste auf den Boden knallen.
 

Maron schrie, während sie weinte.

Die Engel… die geliebten Engel! Würden sie wirklich sterben? Konnte sie etwas tun?

Nein, sie war allein… Sie war ganz allein, zu schwach… und zu einsam.
 

„Maron! Erinnerst du dich, dass du mir anvertraut hast, was Gott dir gesagt hat? Erinnerst du dich, dass du mir gesagt hast, wer Satan wirklich ist? Du hast zu mir damals gesagt, dass du dich mir anvertraust, falls du es einmal vergessen solltest. Du hast es vergessen! Du hast vergessen, wer Satan in Wirklichkeit ist! Satan ist die Einsamkeit, Maron! Merkst du nicht, wie dich die Einsamkeit ausfüllt? Spürst du nicht, wie sie deinen Körper kontrolliert, deine Gedanken beherrscht? Du hast dir einreden lassen, du seist einsam. Niemand sei da, um dir zu helfen. Aber das stimmt nicht! Ich bin da! Und Fynn ist da und Access! Wir sind alle hier, um dir zu helfen! Aber du weist unsere Hilfe einfach zurück!

Habe ich das verdient? Sag mir Maron, habe ich das verdient? Ich bitte dich, brich diese Illusion, in der du gefangen bist! Bitte!! Ich flehe dich an!“, schrie er und die Tränen liefen über seine Wangen, während er seinen sterbenden Engel im Arm hielt.
 

Nein… er hatte es nicht verdient! Er hatte Recht, sie war nicht einsam! Sie war nicht einsam!

Sie war einsam ohne ihre Engel… und ohne Chiaki.

Wenn sie jetzt nichts unternahm, würde sie alle drei verlieren.

Maron fing an, sich zu wehren, um sich zu schlagen und merkte, wie sie etwas begriffen hatte.

Die Dunkelheit um sie herum wich zurück, als sie das Licht spürte, das wieder zu leuchten anfing und zog sich beinahe mitleidsvoll schreiend zurück.

„Ich brauche dich nicht! Verschwinde!“, schrie Maron und wurde plötzlich in ein helles Licht getaucht, welches ihr Herz erwärmte und sie mit Frieden füllte.

Chiaki traute seinen Augen nicht, als er das helle Licht sah.

Als es erlosch, stand seine Jeanne vor ihm, sie hatte Tränen in den Augen.

Ihr Rosenkranz war goldfarben und ihr Gewand wieder weiß.

„Du hast mich aus deinem Körper verdrängt!“, schrie der böse König entsetzt.

Sie wandte sich von Chiaki ab und sprach zu Satan.

„Glaubst du wirklich, du kannst ein reines Herz einfach mit einem Trugbild übermalen? Die Wahrheit siegt immer! Woher wusste Miyako beispielweise, dass man mir das Haarband abnehmen musste, damit ich mich zurückverwandle? Das habe ich ihr nie erzählt! Du hast nicht aufgepasst, Satan! Du hast mich nur ausgenutzt und das werde ich dir nicht vergeben!“, schrie Jeanne, löste ihr Haarband und eilte auf die beiden Engel zu.

„Fynn… Access… Bitte werdet doch wieder gesund!“, flüsterte sie und nahm Fynns Kopf in ihren Schoß.

„Oh Maron… ich bin so froh, dass du wieder normal bist!“, flüsterte Fynn, aus ihrem Mundwinkel tropfte Blut.

Maron lachte schluchzend.

„Du bist… ganz schön groß geworden, meine kleine Fynn“, sagte Maron und streichelte sanft über Fynns lange, grüne Haare.

„Access, komm, du schaffst das, steh wieder auf! So wie immer! Wir bleiben zusammen, das haben wir immer so gemacht!“, sagte Chiaki schluchzend und Access lächelte, er hatte eine starke Bauchwunde, aus der Blut zu Boden floss, wo es sich bereits mit dem von Fynn vermischt hatte.

„Du elender Optimist“, flüsterte er und da musste auch Chiaki kurz lachen.

„Ich habe keine Angst davor. Du?“, fragte Access und sah zu Fynn hinüber.

„Nein“, sagte Fynn und lächelte. „Aber ich muss dir noch etwas sagen, Access: Ich finde… deine weißen Flügel stehen dir ausgezeichnet! Deine anfänglichen Befürchtungen, sie könnten dir nicht stehen waren unbegründet. Ich finde dich mit ihnen sehr attraktiv.“

Access standen die Tränen in den Augen.

„Vielen Dank“, flüsterte er und ergriff Fynns Hand.

„Maron, Chiaki, ihr müsst es schaffen, Satan zu besiegen, bitte“, hauchte Fynn und Maron nickte.

„Aber natürlich schaffen wir das.“

„Daran glaube ich auch“, sagte Access. „Ihr schafft das. Fynn, spürst du es auch?“, flüsterte der Engel und der andere nickte.

„Ja, er holt uns… Auf Wiedersehen meine Maron, leb wohl! Ich danke dir… für alles“, sagte Fynn lächelnd und Maron schluchzte erneut.

„Nein… bitte nicht… Fynn!“

Doch der Engel hatte bereits die Augen geschlossen und die rechte Hand, mit der sie Maron noch an der Wange berühren wollte, fiel leblos zu Boden.

„Chiaki, ich werde dich wirklich vermissen. Bitte besiege Satan… und beschütze Maron!

Fynn… ich folge dir, meine Liebste…“

Access schloss die Augen und Chiaki drückte den toten Engel dicht an sich.

Beide Kaitos umarmten ihre Engel und weinten sich an ihren leblosen Körpern ihren Kummer von der Seele.

Plötzlich lösten sich die Körper in ihren Armen auf und verschwanden in kleinen Sternchen.

Und Maron und Chiaki waren allein.
 

Ohje... können Maron und Chiaki nach diesem Verlust überhaupt noch kämpfen??? Was wird das nur ohne Fynn und Access???

Der alles entscheidende Kampf

Hallo ihr Lieben!!
 

Und wieder ist es Zeit für ein neues Kapitel von Jeanne!!

Wir kommen langsam auf das Ende zu... Aber ihr habt ja noch 3 Wochen Lesestoff, also noch nicht traurig sein!! :-)

Euch jetzt aber viel Spaß beim Lesen!!
 

Liebe Grüße
 

Lisa
 

PS: Vielen Dank an maryjoa3004, die extra für mich ein Stück auf youtube hochgeladen hat!! Danke dir, Caro :-)
 

Kapitel 15: Der alles entscheidende Kampf
 

(http://www.youtube.com/watch?v=hnTnonzIxhQ)

Manchmal hat man das Gefühl, die Welt steht still.

Nichts rührt sich mehr, das Gras wiegt nicht mehr im Wind, weil einfach keiner da ist.

Kein Vogel singt, da er die Dunkelheit um sich herum spürt und ihm diese Last die Sprache verschlägt.

Man glaubt, der Boden bricht unter einem weg, man denkt, es sei endgültig vorbei.

Doch dann blickt man in den schwarzgetränkten Himmel und sieht - zwei scheinbar verlorene Sternschnuppen über das Firmament gleiten.

Sie fliegen dicht beieinander, als ob sie zusammengehören würden.

Lange ziehen sie ihre leuchtenden Schweife durch die Dunkelheit - und entlocken deinem gekränkten Herzen ein Lächeln. Es ist nur ein ganz kleines Lächeln, aber es kann die große Wendung deines Schicksals bedeuten. Es kann der Anfang einer ganz neuen Zeit sein, einer Zeit, die schon lange hätte anbrechen sollen.
 

Maron war wie betäubt, als sie plötzlich allein auf dem Boden saß. Ihre Kleider waren blutüberströmt. Auch Chiaki neben ihr schien es nicht anders zu ergehen.

Sie waren allein, ihre Engel waren tot. Für immer.

Chiaki kroch zu seiner Freundin herüber, nahm sie in seine Arme und sie weinten sich gemeinsam den Schmerz von der Seele.

Sie spürten beide diesen Stich im Herzen, der einfach nur wehtat.

Chiaki legte seine blutgetränkten Hände auf Marons Schultern und zog sie näher an sich heran, er spürte ihr Herz schlagen, doch er spürte auch denselben Schmerz, den er in diesem Moment selbst empfand.

Wenn die Liebe zu einem anderen zerbricht, ist es normal, dass ein unerträglicher Schmerz zurückbleibt.

Doch genau dies war Satans Plan gewesen, Maron und Chiaki waren nun psychisch labil und unfähig zu kämpfen.

Der böse König lachte. Er lachte so laut, dass es ungewollt an Chiakis und Marons Ohren klang, auch, wenn diese es nicht an sich herankommen lassen wollten.

„Sie sind tot! Endlich! Diese dummen Engel haben mich lange genug genervt! Dass Gott es mit diesen Viechern um sich herum überhaupt aushält! Und was wollt ihr nun tun, Kaitos? Wollt ihr euch rächen? Nur zu! Empfindet Hass und ihr seid eine leichte Beute für mich! Oder was ist mit dir, Maron? Sollen wir dich nicht doch noch entjungfern, nur wir zwei?“, rief der böse Herrscher, Maron klammerte sich noch mehr schluchzend an Chiaki, der rasend vor Zorn aufspringen wollte.

„Nicht…“ Maron flüsterte leise, doch Chiaki hielt inne.

Das tränenüberströmte Mädchen blickte zu ihm auf.

„Ich glaube immer noch an Gott. Auch, wenn er unsere Engel im Stich gelassen hat“, sagte sie und Chiaki sah den Ernst in ihren Augen.

(http://www.youtube.com/watch?v=QALv6_Ygurg&feature=channel_video_title)

„Ich habe sie nicht verlassen“, erklang plötzlich eine Stimme.

Chiaki riss die Augen auf, Maron erkannte die Stimme des Herrn sofort.

„Hört ihr die Engel singen? Sie weisen zwei wahren Helden den Weg zu mir.“

Maron und Chiaki umklammerten gegenseitig ihre Arme, als sie zu dem hellen Licht über sich blickten.

Ja, sie konnten die Engel hören, ihr Gesang war hell und hoffnungsvoll. Er öffnete ihnen die Herzen, wischte alle Traurigkeit weg und erfüllte sie wieder mit Hoffnung.

Maron weinte. Diese Musik war so wunderschön und endlich fühlte sie sich nicht mehr allein.

Chiaki weinte ebenfalls. Seine braunen Augen blickten ebenfalls in das Licht und versuchten, Access in ihnen auszumachen, doch er konnte außer dem Licht nichts sehen.

„Trauert nicht um sie. Sie haben wahrlich großes geleistet. Sie sind jetzt bei mir“, sagte Gott und der Engelgesang wurde langsam leiser, bis er wie das Licht erlosch.

„Sie sind bei ihm“, sagte Chiaki und lächelte warm.

„Dann bin ich glücklich“, fügte er noch an und Maron erwiderte sein Lächeln.

„Ich auch, Chiaki, ich auch. Sie haben es wahrlich verdient, in den Himmel zurückkehren zu dürfen“, sagte sie und beide umarmten sich.

„Seid ihr jetzt endlich fertig? Wunderschöne Show hat euer Gott da abgezogen, wirklich tolle Vorstellung. Können wir jetzt endlich kämpfen?“, fragte Satan und hatte seinen langen Mantel abgelegt und ein Schwert gezogen.

„Einer gegen zwei? Mutest du dir da nicht etwas viel zu?“, fragte Chiaki, als er mit Maron näher getreten war.

Der böse König fing erneut an zu lachen.

„Wie süß. So etwas kann nur ein naives Kind sagen, das mich gewaltig unterschätzt. Ich möchte anmerken, dass ihr zwei euch hier in meinem Reich befindet und meinen Regeln unterliegt. Um euch herum sind lauter Dämonen, und ihr seid beide unverwandelt. Ohne eure Engel habt ihr niemanden, der euch die Kraft verleiht. Und ich bin außerdem auch noch da. Ich, der Stärkste in meinem Reich. Glaubst du immer noch, dass ihr gewinnen könnt, Chiaki?“, fragte er und der junge Mann blickte ihn entschlossen an.

„Oh ja, das glaube ich!“, sagte er und hielt weiterhin Marons Hand fest.

„Ich brauche keinen Engel zum Verwandeln! Ich habe einen Engel neben mir stehen. Einen Engel, der so rein ist, dass er sich noch nicht einmal durch Satans eingeflößte Seele hat beschmutzen lassen. Ich brauche sie, und niemanden mehr! Ich brauche weder den Hass, noch die Einsamkeit!“

Chiaki leuchtete hell auf und verwandelte sich in Sindbad, scheinbar von ganz allein.

„Erstaunlich, wirklich erstaunlich. Du bist stärker geworden, Adam“, meinte Satan anerkennend.

„Auch ich werde mich nicht noch einmal von dir verführen lassen, Teufel! Ich bin Jeanne, die Kamikazediebin und im Namen Gottes werde ich dich vernichten!“, rief Maron und verwandelte sich in Jeanne.

„Soso, du willst mich vernichten, Maron? Erinnerst du dich nicht an das, was ich dir gesagt habe? Ein Utopia ist kein Ort zum Leben! Ich dachte, nach deinem Traum hättest du das gelernt!“

„Ich habe auch gelernt, dass es sich nicht mit Dämonen leben lässt, Satan! Dein Weg ist auch nicht der richtige! Und ich setze mich für den Frieden ein! Ich glaube nicht daran, dass Gott ein Utopia haben will! Er will nur Frieden auf Erden, genauso wie Chiaki und ich! Und deine Dämonen stören da!“, rief Jeanne und setzte den ersten Dämon Schachmatt, indem sich ihre goldene Perlenkette um ihn schlang und er sich schreiend auflöste.

(http://www.youtube.com/watch?v=Atc51MxhoAE)

„Gut. Ihr wollt kämpfen. Ich habe euch gewarnt. Ihr seid selbst schuld“, sagte Satan und hob sein gewaltiges Schwert.

Er setzte zum Sprung an.

Man merkte, dass er über gewaltige Kräfte verfügte.

Er flog höher als ein normaler Mensch es je vermochte und er war rasend schnell.

„Weg, Chiaki!“, schrie Maron und beide warfen sich in verschiedene Richtungen, weg vom Feind.

Der böse König trat an Jeanne heran, die ihn scharf fixierte.

Satan hob das Schwert und schlug zu.

Jeanne wehrte sich nicht, sie vertraute auf ihre Kraft. Und tatsächlich: Das Schwert traf auf ihren Schutzschild und rutschte ab.

„Och nicht doch! Du hast den albernen Schutzschild wieder um dich herum aufgebaut! Soll ich dir einen kleinen Kuss geben, um das in Zukunft zu verhindern?“, fragte der böse König und trat lächelnd näher.

„Deine schleimigen Liebkosungen kannst du behalten!“, schrie Jeanne und rannte zwei Schritte nach vorn, wodurch Satan von ihrem Schild zu Boden gestoßen worden wäre, doch er hatte sich vorher in die Luft erhoben und war ausgewichen.

Im Augenwinkel sah Jeanne Sindbad, wie er einige Dämonen Schachmatt setzte.

„Willst du mich immer noch vernichten?“, fragte sie und Satan grinste.

„Das weißt du doch. Ich muss dich entjungfern, sonst wirst du nur wiedergeboren und ich muss von vorne anfangen, nach dir zu suchen. Du musst wieder auf meine Seite kommen!! Es war doch so wunderschön, sich in meinen Armen gehen zu lassen, oder?“

„Es ist wahr, was sich die Menschen über dich erzählen! Du bist die Verführung, du bist geübt darin, Unschuldige um den Finger zu wickeln und zu benutzen!“

„Oh nein, ich bin auch die Leidenschaft, Maron. Das hast du selbst gemerkt, als du dich unter meinen Berührungen gewunden hast… erinnerst du dich?“

„Hör sofort auf!“, schrie Jeanne.

„Das war nicht ich, und das weißt du genau! Das habe ich nur getan, weil du es von mir wolltest!“

„Ich hätte noch mehr von dir gewollt, Maron. Und ich werde es mir holen. Ich werde dich holen!“, schrie Satan und schlug mit seinem schwarzen Schwert auf den Schutzschild ein.

„Maron!“, schrie Chiaki und warf seinen Bumerang nach Satan, der ihn mit einem gekonnten Schwerthieb abwehrte.

„Wie süß! Du wirfst mit Kinderspielzeug nach mir! Damit kannst du vielleicht Dämonen beeindrucken, aber nicht mich! Ich werde mir Maron holen, darauf kannst du dich verlassen!“

„Das werde ich verhindern! Schachmatt!“, rief Sindbad und warf zum zweiten Mal einen Pinn nach Satan.

Der Pinn bohrte sich zwar in seinen Rücken, doch er löste sich sofort auf.

„Das klappt nicht! Ich bin der höchste der Dämonen, du wirst mich nicht besiegen! Man kann mich nicht besiegen! Ich bin die Einsamkeit der Menschen und dieses Gefühl wird immer existieren, daher könnt ihr mich nicht schlagen!“

Satan holte mit dem Schwert aus und zielte auf Sindbad, der ihm aber auswich.

Dennoch war Chiaki nicht schnell genug und das Schwert traf ihn am Arm.

Der junge Mann schrie vor Schmerz auf. Maron rannte augenblicklich zu ihm und schützte ihn mit ihrem Schutzschild.

„Gebt auf! Ihr schafft es nicht, dazu seid ihr zu schwach!“

„Ist alles okay, Chiaki?“, fragte Maron besorgt. Sie hatte sich über ihren Freund gebeugt und ihm geholfen, sich aufzusetzen.

„Ja Maron… ich bin okay! Konzentrieren wir uns auf den Kampf!“, sagte Chiaki und stand mit schmerzverzerrtem Gesicht auf.

Maron sah sich kurz die Wunde an.

„Sie ist nicht tief, du hast Glück gehabt! Kampf? Ich glaube nicht, dass wir hier mit körperlicher Stärke weiterkommen!“, sagte Jeanne und Chiaki blickte sie verdutzt an.

„Du… willst nicht etwa aufgeben, oder?“, fragte er und sah sie entsetzt an.

„Oh nein. Ich werde nicht aufgeben. Aber ich habe eine Idee. Satan hat uns soeben gesagt, wie wir ihn besiegen können“, sagte sie, nahm Chiaki in ihre Arme und sprang in Richtung Dämonen, die von ihrem Schutzschild umgeworfen wurden.

Satan war etwas zurückgefallen, genauso wie Jeanne es geplant hatte.

„Was hast du vor?“, fragte Chiaki und Maron lächelte.

„Er hat uns soeben gestanden, dass er die Einsamkeit der Menschen ist. Aber was ist, wenn wir die Einsamkeit in ihrem Kern ersticken, Chiaki?“, fragte Maron und Sindbad sah sie an, man sah ihm förmlich an, wie es in seinem Gehirn ratterte.

„Im Kern? Was meinst du damit?“, hakte er nach und Maron grinste.

„Die ersten Menschen, die es überhaupt gab, wurden aus dem Paradies verbannt, weil Eva sündigte. Sie wurden auf die Erde geschickt und erfuhren dort, was es überhaupt hieß, einsam zu sein. Sie hatten zwar sich selbst und den Partner, doch sie vermissten Gott und es entwickelte sich die Einsamkeit. Und durch diese Einsamkeit in diesen beiden ursprünglichen Menschen ist Satan entstanden. Das heißt…“

„…wenn wir als die Reinkarnation der beiden ursprünglichen Menschen dieser Welt es schaffen, unsere Einsamkeit zu besiegen… wird Satan vernichtet?“, fragte Chiaki ungläubig und Maron nickte.

„So lautet zumindest der Plan“, sagte die Kamikazediebin.

„Wir haben die Einsamkeit schon fast besiegt, Chiaki. Als wir Gottes Stimme gehört haben, wussten wir, dass Fynn und Access uns nicht verlassen haben. Wir haben gespürt, dass wir nicht alleine sind, egal, was wir tun. Gott beobachtet uns immer, ist immer bei uns. Wir müssen versuchen, das zu realisieren. Wir müssen es schaffen, an etwas zu glauben, was wir nicht sehen oder anfassen können. Nimm meine Hand, Chiaki“, sagte Maron und Sindbad ergriff ihre Hände, beide saßen sich kniend gegenüber.

Plötzlich sprang Satan erneut auf die beiden zu, er hatte wieder sein Schwert erhoben.

Maron und Chiaki waren von einem hellen Licht umgeben, als sie beide konzentriert die Augen geschlossen hatten.

Mit einem hellen Klirren zersprang Marons göttlicher Schutzschild, da sie die Einsamkeit nicht mehr als Feind ansah, sondern als bemitleidenswertes Geschöpf.

Satan grinste siegessicher, er glaubte, selbst den Schutzschild durchbrochen zu haben und wollte Jeanne an sich reißen, welche sich jedoch bereits erhoben hatte und ihren Rosenkranz in der Hand hielt.

„Es wird Zeit, dich zu befreien“, sagte sie und lächelte warm.

„Schachmatt!“, rief sie und Satan wurde von einer goldenen Perlenkette umhüllt.

„Nutzlos!“, schrie er, doch die Perlenkette begann zu leuchten und zersprang schließlich mit einem lauten Knall.

Satan schrie, als der Dämon in ihm verschwand.

Die menschliche Hülle des Dämons fiel Jeanne in den Schoß, ganz langsam, als sei sie ein Blatt Papier.

„Man muss sich nicht vor der Einsamkeit fürchten. Man muss an Gott glauben, um dieser Einsamkeit Einhalt zu gebieten. Du selbst kannst es schaffen. Glaube an Gott, und er wird dich lieben“, sagte Jeanne und der böse König blickte in ihre violetten Augen.

„Ich habe dich immer besitzen wollen, Jeanne. Ich wollte ein so reines Wesen, von Gott auserwählt, für mich haben. Du gibst mir Hoffnung. Mit dir bin ich nicht mehr einsam.“

„Ich bin ein Teil Gottes“, sagte Jeanne und blickte ihm tief in die Augen.

„Du liebst Gott und das ist gut so. Er wird dir vergeben, da bin ich mir sicher.“ Jeanne hielt die Hand des sterbenden Königs und streichelte ihm sanft über die linke Wange.

„Ich habe dir schreckliche Dinge angetan. Ich weiß, ich kann sie nicht mehr rückgängig machen, aber ich… ich bereue sie! Wie kann ich das nur wieder gutmachen?“

„Das musst du nicht“, sagte Jeanne.

„Ich vergebe dir.“

Satans Augen weiteten sich ungläubig.

„Was? Du vergibst mir? Einfach so? Bei allem, was ich dir angetan habe?“, fragte er und Tränen standen in seinen Augen.

„Ja. Ich vergebe dir. Vergebe deinen Feinden und liebe deinen Nächsten. Du bist für mich kein Feind mehr. Ich liebe dich so sehr wie ich jeden Menschen auf dieser Welt liebe und alle sind es wert, dass ich sie beschütze.“

„Vielen… Dank…“, hauchte Satan und schloss die Augen.

Dann erhob sich sein Körper in die Luft und bekam auf einmal riesige, schwarze Flügel.

„Er… wird zum Schwarzengel?“, hauchte Chiaki verblüfft, er war die ganze Zeit hinter Jeanne gestanden und hatte das Gespräch zwischen ihr und Satan mitverfolgt.

„Gott hat ihm vergeben“, stellte Maron fest und lächelte.

„Das ist schön“, sagte Chiaki und die beiden nahmen sich an der Hand.

Satan öffnete noch einmal seine Augen, sein Gewand hatte sich in das eines Engels verwandelt, er blickte noch einmal zu den beiden Kaitos hinab und lächelte.

„Vielen Dank, Eva“, hauchte er und dann war er verschwunden.

Die Umgebung veränderte sich: Die ganzen Dämonen verwandelten sich in Sternschnuppen, die vom Himmel regneten und das Schwarz um sie herum in leuchtende Farben tauchte.

Eine Wiese wurde auf dem Boden sichtbar, Jeanne und Sindbad standen im Momokuri Park.

Maron zog sich das Haarband aus dem großen Zopf, Sindbad nahm sich das Stirnband ab und beide verwandelten sich zurück. Sie hatten ihre Mission beendet.

„Es ist alles gut“, sagte Chiaki strahlend und Maron fiel ihm in die Arme.

„Wir haben es geschafft! Satan ist zu einem Engel geworden!“, freute sich Maron.

„Hoffentlich ist er jetzt glücklich… Für immer!“
 

So, der spannende Teil ist vorbei, die nächsten Kapitel sind eher friedvoller und lustig, sie sollen ein schönes Ende einleiten :-) Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen!!!

Das Ende der beiden Kaitos

Hallo ihr Lieben!
 

Oh es rast auf das Ende zu! Gestern war mit meinem Abiball meine Schullaufbahn endgültig beendet, die Geschichte hier mit nur noch 2 ausstehenden Kapitel auch langsam!!

Traaaaurig -,-

Auf der anderen Seite freue ich mich aber auch, ich bin ein Mensch, der Happy Ends mag ^^

Vielen Dank für eure Kommentare, ich habe mich sehr gefreut, wisst ihr doch! ;-)

Jetzt viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!!
 

Euch ein schönes Wochenende
 

Lisa-Marie91
 


 

Kapitel 16: Das Ende der beiden Kaitos
 

Die Sonne strahlte auf Momokuri hinab, als Maron und Chiaki an den Teich traten.

„Es ist endlich alles vorbei… Ich kann es kaum glauben!“, sagte Maron und schaute auf das Wasser hinaus, wo sich ein paar Enten um einen Brocken Brot stritten.

„Es ist nur ein Jahr vergangen, seit wir erfahren haben, dass wir Kaitos sind“, erinnerte sich Chiaki.

„Es wird Zeit, dass wir zurückkehren! Das, was geschehen ist, können wir nicht mehr ändern“, sagte die Braunhaarige und Chiaki nickte. Die Enten hatten sich schließlich darauf geeinigt, sich das Brot zu teilen und quakten vergnügt.

„Du hast recht. Gehen wir in unser Wohnhaus zurück! Wobei… Willst du dich wirklich nicht nochmal von meinem Vater untersuchen lassen?“, fragte Chiaki und Maron sah ihn ernst an.

„Nein, ich glaube aber eher, dass nun du eine Behandlung bei ihm nötig hättest“, sagte sie und deutete auf seinen verletzten Arm.

Chiaki winkte ab.

„Oh nein, das ist nicht nötig, wirklich… Mir geht es gut! Glaub mir! Außerdem wirst du dann auch untersucht, wenn du mit mir hingehst!“

„Das nehme ich in Kauf! Komm!“ Maron zog an Chiakis gesunden Arm, bis zum Nagoya Hospital war es nicht weit.

Als die beiden in das Krankenhaus eintraten, wurden sie schon von einer aufgebrachten Schwester empfangen: „Fräulein Kusakabe! Wo waren Sie bloß? Und Sie!“ Anklagend deutete sie auf Chiaki.

„Wir haben stundenlang versucht, Sie zu erreichen! Wo haben Sie bloß gesteckt?“

Chiaki, der nicht mit einer Standpauke gerechnet hatte, schluckte erst einmal.

„Ach wissen Sie… das ist eine wirklich lange Geschichte…“, versuchte er die aufgebrachte Schwester zu beruhigen.

„Lassen Sie uns das bitte mit Dr. Nagoya klären!“, bat Maron freundlich, ihr Lächeln stimmte die Schwester augenblicklich um.

„Also gut. Zu seinem Büro geht es dort hinauf!“, sagte sie und deutete auf eine Treppe.

„Aber das weiß ich doch! Ich bin ja schließlich sein…“

„Vielen Dank!“, unterbrach Maron den zeternden Chiaki und schleifte ihn mit sich.

„Warte, Maron! Was wollen wir ihm sagen, wenn ihr ihm gegenübertreten? Dass dich ein böser Engel entführt hat? Oder wie hast du dir das vorgestellt?“, fragte der Nagoya Sprössling.

„Eine Ausrede erfinden?“, sagte Maron und blickte ihn mit großen Augen an, sie tippte ihre Zeigefinger aneinander.

„Das zieht nicht. Ich habe mir schon bei unserem Erlebnis im Museum eine Ausrede einfallen lassen! Noch einmal fällt er nicht darauf hinein!“, sagte Chiaki bedauernd und schüttelte den Kopf.

Plötzlich strahlte Maron, Chiaki sah sie verdutzt an, wieso war er aber auch immer gleich fasziniert, wenn sie ihr strahlendes Lächeln aufsetzte?

„Das ist gut! Ich möchte nämlich nicht mehr lügen! Ich möchte den Personen, die mir nahe stehen, die Wahrheit sagen!“

„Du willst ihm… die Wahrheit sagen? Und er… steht dir nahe?“, fragte Chiaki nun völlig perplex und Maron nickte.

„Aber natürlich, er hat mir das Leben gerettet als ich im Sterben lag! Und er ist der Vater des Mannes, den ich liebe! Da sollte ich mich doch ehrlich ihm gegenüber verhalten, oder? Außerdem… hat mich Satan gelehrt, dass lügen schlecht ist. Egal ob man jemandem falsche Gefühle entlockt oder lügt - es ist schlecht. Ich habe mir geschworen, nie wieder zu lügen!“

„Na das nenne ich mal ein Wort“, sagte Chiaki beeindruckt.

„Dennoch, ich wünsche dir viel Spaß mit Vaters Reaktion auf dein Geständnis… Das wird kein Zuckerschlecken, das sag ich dir!“
 

1 Stunde später:
 

Kaiki Nagoya hielt sich krampfhaft an den Lehnen seines Schreibtischstuhls fest, um nicht vor Lachen vom Stuhl zu kippen.

Chiaki fielen fast die Augen raus, als er die Reaktion seines Vaters sah. Er hatte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht damit!

„Das passt zu dir mein Sohn, wirklich!“, merkte Kaiki Nagoya amüsiert an.

„Was passt zu mir? Dass ich gestohlen habe oder wie?“, fragte Chiaki leicht gereizt, die Reaktion seines Vaters verwirrte ihn gründlich.

„Ja. Du hast das Zeug dazu, eine so große Aufgabe zu bewältigen. Ich bin sehr stolz auf dich, wirklich!“

Chiaki stockte verdutzt und Maron klopfte ihm freudig auf die Schulter.

„Jetzt verstehe ich auch, warum Maron aus dem Krankenhaus verschwunden ist… Von einem Engel entführt… Das glaubt wahrhaftig niemand, aber da ihr euch vor meinen Augen verwandelt habt, muss ich eure Geschichte ja glauben.

Aber es war sehr nett von euch, beinahe sofort wieder zu dem Chiaki und der Maron zu werden, die ich kenne. Ich denke, es hätte ziemliche Probleme gegeben, wenn mein Sekretär Kagura hier hereingeplatzt wäre und Jeanne und Sindbad hier in meinem Büro gestanden hätten. Dann wäre ich nämlich leicht in Erklärungsnot gekommen!

So, und jetzt kommen wir aber zu eurer notwendigen Untersuchung, ihr beide! Komm her mein Sohn.“ Kaiki winkte Chiaki zu sich auf den Behandlungstisch, wo dieser sich verlegen draufsetzte.

„Na dann zeig mal deinen Arm her, mein Junge.“

Chiaki streckte seinen linken Arm aus und krempelte seine Ärmel hoch.

„Ah, welch ein Glück, sie ist nicht tief, das müsste schnell heilen. Ein bisschen desinfizieren sollten wir sie dennoch. Einen Moment…“

Kaiki kramte in seinem Schrank nach dem Desinfektionsmittel.

Maron war in der Zwischenzeit neben Chiaki getreten und streichelte ihm sanft mit der linken Hand über die linke Wange.

Sie beugte sich zu ihm hinunter und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich bin stolz auf dich!“

Noch ehe Chiaki zu einer Gegenfrage kam, stand Maron schon wieder einen Schritt von ihm entfernt und Kaiki tupfte seinem Sohn mit einem desinfektionsmittelgetränkten Wattebausch die Wunde ab.

Der junge Nagoya knirschte vor Schmerz mit den Zähnen, ließ jedoch keinen Laut über seine Lippen kommen.

„So, du bist fertig. Überanstrenge den Arm nicht zu sehr in den nächsten Tagen und hebe nichts Schweres!“

„Ich werde darauf achten, dass er sich nicht allzu sehr überanstrengt Dr. Nagoya, nur keine Sorge!“, sagte Maron augenzwinkernd.

„Na dann komm mal her, Kamikazediebin“, sagte Dr. Nagoya und die Brünette trat lächelnd näher und legte sich entspannt auf den Behandlungstisch.

„Nach diesem schweren Kampf, wie ihr ihn mir beschrieben habt, war dein Schutzschild tatsächlich sehr nützlich. Du bist absolut unverletzt, Maron. Deine Lunge…“ Dr. Nagoya verstummte, um die Atmung besser zu hören.

„… klingt absolut gesund! Als ob du dir deine Rippen vor 6 Monaten gebrochen hättest! Wahnsinn! Wirklich sehr erstaunlich… Dein Blutdruck… ist etwas hoch, aber das kann auch von der Anwesenheit meines Sohnes herrühren.“

Chiaki lief ein wenig rot an und Maron kicherte.

„Dein Puls ist stark, so soll es sein. Du bist kerngesund, meine Maron.“

„Meine Maron?“, wiederholte Chiaki mit leicht gehobenen Augenbrauen.

„Entschuldige. Ich möchte mich nur näher mit meiner zukünftigen Schwiegertochter anfreunden, verstehst du?“, fragte Kaiki lächelnd und räumte seine Instrumente weg.

„Zukünftige Schwieger… Was spinnst du schon wieder herum, Vater? Das hat niemand gesagt!“, sagte Chiaki leicht verärgert, doch Maron hing sich an seinem linken Arm ein und strich ihm eine Haarsträhne hinter sein Ohr.

„Lass ihn doch. Er ist doch goldig!“, meinte sie und Chiaki war entsetzt.

Mein Vater? Goldig? Du machst Witze, Maron! Oder?“

„Nein, mache ich nicht!“, sagte Maron und Kaiki lachte schallend.

„Ich glaube, wir verstehen uns immer mehr, Maron! Ich denke du bist für meinen Sohn genau die Richtige!“

„Das glaube ich auch!“, sagte Maron und strahlte.

„Na ihr seid euch ja einig!“, sagte Chiaki schmunzelnd.

„Siehst du das etwa nicht so?“, fragte Maron und sah ihm forsch in die Augen.

„Oh… doch! DOCH!“, winkte Chiaki ab und seine Freundin lachte.

„Also ihr beiden, es war schön, von euch endlich die Wahrheit zu erfahren, aber ich muss zurück an die Arbeit, da hilft alles nichts. Ich weiß ja, wo ich euch beide finden kann!“, sagte Kaiki augenzwinkernd und verließ sein Büro.

„Und was jetzt?“, fragte Chiaki.

„Wir gehen nach Hause und erzählen Miyako alles. Sie hat sich bestimmt Sorgen gemacht!“

„Garantiert. Das ist eine gute Idee!“, stimmte er zu, beide verließen das Krankenhaus und liefen ins Orléans.

Gerade, als sich die Glastüren öffneten, sah Maron noch wie schwarze Haare vor ihrem Gesicht waren, dann hielt sie Miyako in den Armen.

Sie schluchzte und war völlig außer sich.

„Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Was fällt euch nur ein? Mir zuerst euer Geheimnis zu verraten und mich dann so allein im Regen stehen zu lassen? Mir hat niemand gesagt, was mit dir ist und warum du im Krankenhaus lagst… Dann warst du auf einmal weg und ich habe meinen Vater eingeheizt euch zu suchen aber ihr wart nirgends! Wisst ihr überhaupt, wie ich mich dabei gefühlt habe? Oh Maron ich bin so froh, dass du noch am Leben bist!“

„Oh Miyako…“ Maron drückte ihre Freundin fest an sich, selbst Chiaki legte ihr seine Hand auf die Schulter.

„Lasst uns hochgehen, dann erklären wir dir alles, okay?“, sagte Chiaki, als gerade eine Frau an ihm vorbeilief, welche ebenfalls im Orléans wohnte.

„Okay…“

Die Fahrstuhlfahrt verlief relativ schweigend, wie gesagt: relativ.

„Ich hoffe ihr wisst, was euer Fehlen für die Schule bedeutet!“, fing Miyako klagend an.

„Wir befinden uns in unserem Abschlussjahr! Da dürfen wir uns so gut wie keine Fehlstunden erlauben! Und ihr wart jetzt beide mehrere Tage nicht in der Schule!“

„Miyako… wir hätten auch in die Schule gehen können, aber dann würdest du jetzt nicht mehr leben, um dich an deinem Abschlussjahr zu erfreuen!“, meinte Chiaki trocken und Miyako bekam große Augen.

„Das heißt… ihr wart wieder in einen übernatürlichen Kampf verwickelt?“, hakte sie nach und beide Kaitos nickten.

„Oh ja. Und ob wir das waren“, bestätigte Maron und der Fahrstuhl kam im siebten Stock an.

Alle drei stiegen aus und gingen in Chiakis Wohnung.

Als Maron eintrat bewunderte sie wie immer die Sauberkeit in seinem Reich.

Doch etwas fehlte: Etwas Kleines, Verspieltes… Es fehlte Access.

Maron schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter und setzte sich auf Chiakis Sofa.

Wieder erzählten sie ihre Geschichte, immerhin war sie etwas kürzer, da sie Miyako schon von ihren wahren Identitäten erzählt hatten.

„Ihr habt tatsächlich gegen Satan gekämpft?“, fragte Miyako verblüfft und Maron und Chiaki nickten.

„Wow. Und ihr habt ihn besiegt! Ich habe die besten Freunde der Welt!“, sagte sie stolz und fiel Chiaki und Maron in die Arme.

„Und jetzt ist es vorbei? Ich meine ihr müsst euch jetzt nicht mehr verwandeln?“, hakte sie nach und Maron schüttelte den Kopf.

„Nein, wir… müssen uns nicht mehr verwandeln“, sagte sie und Miyako schaute etwas traurig.

„Wie schade… Dann hat die SOKO Jeanne ja gar nichts mehr zu tun! Dabei hat es so Spaß gemacht, dieser Diebin Steine in den Weg zu legen… Jetzt kann ich mir ja gar nichts mehr ausdenken!“, bedauerte das Mädchen und Maron haute ihr auf den Oberarm.

„Hey! Was sollte das denn heißen, du hast das gern gemacht? Ich dachte nachdem du jetzt weißt, wer Jeanne wirklich ist, änderst du deine Meinung!“, protestierte Maron, aber Miyako lächelte.

„Oh nein. Das bestätigt sie nur noch. Es hat mir wahrlich Spaß gemacht, dich zu jagen und dir auf den Zahn zu fühlen. Ich konnte mir immer wieder neue Fallen ausdenken! Das war lustig!“

„Na vielen Dank auch!“, sagte Maron und Miyako lachte.

„Ich hab dich doch lieb, beste Freundin!“, sagte sie und knuffte dieses Mal Maron in die Seite.

„Ihr beide versteht euch wirklich gut!“, merkte Chiaki an und Miyako erhob sich.

„Ich muss noch Hausaufgaben machen, ich lasse euch beide das erst einmal alles verarbeiten, in Ordnung? Aber wehe ihr kommt morgen nicht zur Schule! Das wäre unverzeihlich!“, sagte Miyako und Maron erhob sich ebenfalls.

„Das ist okay. Ich begleite dich noch bis daheim!“, sagte sie und ging mit ihrer Freundin zur Tür.

„Als ob es so weit wäre! Ich muss doch nur den Gang überqueren Maron, das ist doch echt kein Problem!“, winkte die Schwarzhaarige ab, aber Maron folgte ihr.

„Keine Widerrede!“, sagte die Kamikazediebin und begleitete ihre Freundin wahrhaftig noch bis zur Tür.

Miyako öffnete die Haustür, drehte sich gerade herum, um sich von Maron zu verabschieden, auf einmal hörten die beiden Stimmen in der Todaiji Wohnung:

„Und Sie wissen auch nicht, wo Maron sein könnte? Wir machen uns wirklich Sorgen um sie!“

Maron erstarrte. Diese Stimme kannte sie… Lange war es her, seit sie diese Stimme gehört hatte.

„Sie ist wirklich aus dem Krankenhaus verschwunden? Wir machen uns Vorwürfe, dass wir nicht früher da waren!“

Miyakos Augen weiteten sich, als sie die Gäste sah.

Ein hochgewachsener Mann und eine zierliche Frau standen direkt vor Sakura, Miyakos Mutter.

„Vater… Mutter?“

„Maron, wo bleibst du denn?“, kam der Ruf von Chiaki vom Flur und die Brünette wirbelte mit Tränen in den Augen herum.

„Aber Maron… was ist denn los?“, fragte Chiaki, besorgt über ihren Gesichtsausdruck, und trat näher.

„Maron?“, fragte Korron überrascht.

„Da bist du ja mein Schatz!“, sagte die Frau und Maron rannte in ihre Arme, die Tränen liefen über ihre Wangen.

„Ihr seid es wirklich, oder?“, fragte Maron schluchzend und ihre Mutter nickte.

„Wir sind wieder da, mein Engel. So, wie wir es versprochen haben, erinnerst du dich?“

„Du hast den Brief doch bekommen, oder, Maron?“, fragte Takumi seine Tochter und sie sah ihn an und nickte warm.

„Na dann ist ja alles gut, wenn ihr eure Tochter wiederhabt! Ich denke ihr solltet erst einmal in Ruhe alles besprechen!“, sagte Sakura und alle Beteiligten nickten. Maron ging mit ihren Eltern in ihre Wohnung, Chiaki war an ihrer Seite. Sie wollte ihn unbedingt dabeihaben, auch, wenn er sich anfangs gewehrt hatte.

„Hier hast du also gewohnt“, sagte Takumi und sah sich in der Wohnung um.

„Hier wohne ich immer noch“, korrigierte ihn Maron und Korron sah sie erstaunt an.

„Wohnst du noch nicht bei deinem Freund?“, fragte sie und ihre Tochter lief rot an.

„Noch… noch nicht“, antwortete sie wahrheitsgemäß.

„Aber wir könnten das durchaus mal in Erwägung ziehen finde ich. Da hat sie recht“, sagte Chiaki und erntete dafür einen Seitenhieb von Maron.

„Wir wussten Bescheid, Maron“, sagte Korron und lächelte ihre Tochter an.

„Ihr… wusstet Bescheid?“, fragte die Brünette erstaunt und ihre Eltern nickten.

„Uns wurde alles erklärt. Wir sind beide so stolz auf dich. Du hast dich in so große Gefahr begeben, um die Welt zu retten. Und unsere gemeinsame Beziehung musste darunter leiden. Es tut uns so leid, Maron“, sagte Takumi und seine Tochter schloss auch ihn in die Arme.

„Ich bin so froh, dass ihr wieder hier seid, Mama und Papa. So unendlich froh.“

„Wir auch, Schatz.

Können wir vielleicht bei dir übernachten?

Wir würden gern ein wenig in der Stadt bleiben.

Wenn du das nicht möchtest, können wir uns natürlich auch ein Hotelzimmer nehmen!“, sagte Korron und Maron war ein wenig mit der Situation überfordert.

„Naja… als Schlafgelegenheit habe ich eigentlich nur mein Bett und die Couch, aber wir sind 3 Personen…“

„Wie wär’s deine Eltern schlafen in deiner Wohnung und ich entführe dich heute Abend, Maron?“, klinkte sich Chiaki ein und Maron sah ihn mit geröteten Wangen an.

„Okay“, sagte sie schüchtern und bekam prompt von Chiaki einen Kuss auf den Kopf gedrückt.

„Das ist schön, wenn das klappen würde!“, sagte Takumi und Maron nickte.

„Wir müssen noch eine Menge bereden, ich hoffe das geht in Ordnung, wenn wir Sie jetzt allein lassen? Sie verstehen sicher, dass wir nach diesem Tag ganz schön durch den Wind sind…“, sagte Chiaki und Marons Eltern nickten verständnisvoll.

„Natürlich. Morgen ist auch noch ein Tag, um sich zu unterhalten.“

„Dann… gehe ich jetzt meine nötigsten Sachen holen und bin dann weg…“

Maron ging in ihr Schlafzimmer und richtete sich die nötigsten Dinge zusammen.

Als alles in einer Tasche verstaut war, verließ sie mit Chiaki zusammen ihre Wohnung.

„Na wenn das jetzt mal nicht eine Überraschung war, findest du nicht auch? Deine Eltern stehen auf einmal vor der Haustür, echt nicht schlecht, oh nein…“

Chiaki schloss die Tür und Maron stand in seinem Wohnzimmer.

Endlich waren sie allein.

„Ich hätte nicht gedacht, dass sie auf einmal hier sind“, gab Maron zu.

„Aber ist doch klar, jetzt, wo Satan nicht mehr da ist, gab es auch keinen Grund mehr, den Kontakt zu dir weiterhin abzubrechen. Zumal sie dir ja schon einen Brief geschrieben hatten“, merkte Chiaki an und Maron nickte.

„Ja… der Brief. Es kommt mir vor, als wäre es schon Wochen her, wo ich ihn bekommen habe, dabei waren es nur wenige Tage. Wahnsinn“

Der Himmel wurde langsam dunkler, die Sterne waren zu sehen.

Maron trat auf den Balkon hinaus. Drüben in ihrer Wohnung war bereits das Licht ausgegangen, ihre Eltern schienen schon zu schlafen.

Die Brünette sah in die Sterne und dachte nach.

Chiaki trat von hinten an sie heran und schlang seine Arme um sie.

„Woran denkst du?“, fragte er und Maron seufzte.

„Sie fehlen mir. Es ist so still, seit sie nicht mehr da sind.“

„Ja. Auch ich merke es. Es ist etwas, das fehlt. Auch wenn wir wissen, dass sie bei Gott sind, versetzt es einem doch irgendwie einen Stich ins Herz, findest du nicht auch?“, fragte Chiaki und Maron nickte.

„Oh ja. Ein Stich im Herzen. Sie fehlen. Sie fehlen so gewaltig.“

„Vergiss nicht, dass sie immer in unseren Herzen bleiben werden. Und von da kann sie uns auch niemand wegnehmen“, sagte Chiaki und Maron lächelte.

„Chiaki?“

„Ja?“

„Am Anfang habe ich dich für einen herzlosen Playboy gehalten, der keinerlei Gefühle besitzt. Jetzt sehe ich das anders. Du besitzt in der Tat welche, sogar sehr starke und schöne Gefühle, die ich gerne mit dir teilen würde“, sagte sie und drehte sich zu ihrem Freund um, der nun lächelte.

„Das ist aber nett von dir. Da freue ich mich doch! Ich will sie auch mit dir teilen, aber… sollen wir es wirklich tun?“, fragte er sanft und zog Maron an sich.

„Du weißt, wir werden uns nie wieder verwandeln können. Nie wieder werden wir gemeinsam über die Dächer streifen und nie wieder etwas stehlen“, sagte Chiaki und Maron merkte, was für eine Last von ihr fiele, wenn sie ihre Gabe endlich verlieren würde .

„Wir sollten es tun. Heute Abend. Wir müssen einen endgültigen Schlussstrich ziehen. Noch heute“, sagte Maron entschlossen.

„Aber erst… würde ich mir gerne den ganzen Schmutz des Tages von meiner Haut waschen. Und all diesen Krankenhausgeruch, den muss ich unbedingt loswerden. Darf ich bei dir duschen?“, fragte Maron und Chiaki nickte.

„Aber klar doch. Ich würde mich auch gerne noch duschen, mir geht es so ähnlich wie dir: Blut, Dreck und Tränen kleben an mir. Das muss wirklich nicht sein“

„Ganz meiner Meinung. Gut, dann gehe ich zuerst. Bis gleich! Und wehe du überfällst mich in der Dusche!“

„Ja, bis gleich! Würde mir nicht im Traum einfallen, dich zu überfallen, kleine Diebin!“

Maron streckte ihm die Zunge raus, bevor sie sich mit Shampoo und frischen Kleidern bewaffnet ins Bad begab.

Maron seufzte wohlwollend, als ein wenig später das warme Wasser auf ihre Haut traf.

Es tat so gut, sich sauber zu machen. Damit wischte sie die Spuren ihrer letzten harten Tage von sich.

Als sich die junge Frau genügend im warmen Wasser aufgewärmt und gesäubert hatte, drehte sie das Wasser ab und tastete nach dem Handtuch… Mist! Wo war denn das Handtuch?

Das hatte sie doch glatt vergessen mitzunehmen!

„Chiaki? Kommst du mal bitte?“, rief Maron und wrang sich das Wasser aus den Haaren.

„Was ist denn? Ich dachte, ich sollte dich nicht überfallen?“, kam die Stimme von der Tür her.

„Wärst du so lieb und könntest du mir ein Handtuch geben? Ich hab‘s vergessen mir hinzulegen!“

„Ja, mach ich, ich hole es dir!“

Maron wartete einen Moment und strich sich erneut das Wasser aus den Haaren, dabei arbeitete sie mit beiden Händen und machte ein leichtes Hohlkreuz.

Sie hörte gar nicht wie die Tür aufging und Chiaki hineintrat.

Dem jungen Mann blieb beinahe die Luft weg, als er seine Freundin so dastehen sah, als wolle sie das männliche Geschlecht nur geradezu anlocken.

„Das machst du mit Absicht, oder?“, fragte er laut und Maron zuckte zusammen.

„Chiaki! Was tust du da?“, sagte sie und ihre Haltung änderte sich schlagartig.

Sie streckte ihren nassen Kopf aus dem Duschvorhang und schnappte sich das Handtuch aus Chiakis Händen.

„Du bist so ein Spanner!“, sagte sie, gab ihm eine Kopfnuss und befehligte ihn zur Tür hinaus.

„Jaja, ich bin der Spanner, aber was zum Schauen hast du mir gegeben! Und zu mir sagen, ich soll dich nicht überfallen, aber dann so in der Dusche stehen! Da vergeht einem ja sämtliche Zurückhaltung…“, sagte Chiaki und von diesem Anblick noch lange betört, stapfte er zur Badezimmertür hinaus.

Maron hatte ihr Lieblingskleid angezogen und ihre Haare in das Handtuch gewickelt, als sie in Chiakis Schlafzimmer kam.

„Du kannst ins Bad“, sagte sie und sofort hing ein Chiaki an ihr, der sie von oben bis unten abknutschte.

„Chiaki! Lass das! Aus! Geh duschen, auf! Ich will mir jetzt die Haare föhnen!“

„Du hast mich eben gerade scharf gemacht…“

„Du Witzbold! Jetzt lass die Scherze und geh dich duschen! Sonst werde ich durch dich Dreckspatz nur wieder schmutzig…“

„Okay, okay. Ist ja gut. Aber ich beeile mich! Dann bin ich sofort wieder bei dir!“

Maron musste jetzt doch lachen.

„Tu das!“, sagte sie amüsiert und steckte den Fön in die Steckdose.

Chiaki hatte sich wirklich beeilt. Als er nur in einer Boxershorts bekleidet sein Schlafzimmer betrat, sah er Jeanne vor sich.

„Du… hast dich wieder verwandelt?“, fragte er und Maron löste sich vom Fenster, durch welches sie geschaut hatte. Sie machte die Vorhänge vor und nickte.

„Ja. Ich dachte mir, wir haben uns das erste Mal geküsst als wir Jeanne und Sindbad waren und ich finde, wir sollten so auch unser erstes Mal haben“, sagte sie.

„Außerdem… möchte ich mich vergewissern, dass wir unsere Macht auch wirklich verlieren.“

„Kein schlechter Vorschlag.“ Chiaki holte sein Holzkreuz hervor und verwandelte sich mit ein wenig Konzentration in Sindbad.

Jeanne nahm ihren Rosenkranz in die Hand und wiegte ihn bedächtig in ihren Händen.

„Auf Wiedersehen… vielen Dank für deine Hilfe!“, flüsterte sie und legte das wertvolle Artefakt auf Chiakis Nachttisch.

Auch Sindbad verabschiedete sich von seinem Holzkreuz und legte es neben den Rosenkranz.

Dann standen er und Jeanne sich gegenüber.

Maron trat näher, entfernte vorsichtig Sindbads Mundlappen und ließ ihn zu Boden segeln.

Sie erinnerte sich daran, dass ihr diese Geste vertraut vorkam, so hatte sie Sindbad als Chiaki Nagoya entlarvt.

Chiakis blaue Augen verengten sich, beinahe so als ob er Schmerzen empfinden würde.

„Ich liebe dich“, sagte er und Jeanne musste lächeln.

„Warum eigentlich?“, fragte sie und er schaute verdutzt in ihre violetten Augen.

„Warum liebst du mich eigentlich?“, fragte Maron und meinte es ernst.

„Weil ich… weil du einfach umwerfend bist! Deine sanfte Art… du willst niemandem wehtun und willst nur das Beste für die Menschen um dich herum… Du kannst dich wunderschön bewegen. Ich mag deine Haare, wie sie sich sanft wiegen, wenn du rhythmische Gymnastik machst. Ich liebe deine Ausstrahlung, deine Schönheit, und dein reines Herz“, sagte Chiaki und lächelte.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich jemandem begegnen würde, der so vollkommen ist wie du“, gestand er und legte seine Hände um ihre schlanken Hüften.

Maron lächelte und hatte Tränen in den Augen.

Langsam näherte sich Chiakis Gesicht dem ihren und beide versanken in einem langen Kuss.

Jeanne schnappte nach Luft.

„Und ich liebe dich weil… du der erste Mensch warst, der mich wirklich verstanden hat. Zuerst hast du mich belogen, aber ich weiß, dass es zu meinem eigenen Schutz war. Du hast mich immer nur beschützen wollen und ohne dich stünde ich jetzt nicht mehr hier.

Ich habe dir so viel zu verdanken. Du hast mich aufgefangen, als es mir schlecht ging und ich habe gelernt, dir zu vertrauen. Ich habe gelernt, wie es ist, jemand anderen zu lieben, einfach so, ohne eine Gegenleistung zu verlangen oder dir irgendetwas dafür zu geben. Durch dich erfahre ich, was es heißt, jemanden wirklich zu lieben…“

„Oh Maron!“ Chiaki war gerührt und Jeanne nahm ihm seinen weißen Umhang ab, während Sindbad ihr die weichen Stiefel von ihren Füßen zog und ihr schlankes Schienbein küsste.

Maron durchlief ein Schauer und sie bekam Gänsehaut.

Sie schloss genießend die Augen und spürte, wie Chiakis warmer Mund und seine beiden weichen Hände immer höher wanderten.

Er streifte seine Stiefel ab, Jeanne zog ihm danach sein blaues Hemd aus und entledigte ihn seiner Kette.

Sindbad versuchte währenddessen verzweifelt, Jeannes Kordel um ihre Taille aufzubekommen, doch die Perlenkette wehrte sich.

„Das ist geschickt gemacht…“, hauchte Sindbad.

„Damit niemand an dich herankommt…“

Jeanne kicherte und half ihm, gemeinsam schafften sie es, das Kostüm zu lockern.

Dadurch musste Sindbad nur noch darunter greifen und es Maron über den Kopf ziehen, was sich durch ihre langen blonden Zöpfe als ebenfalls schwierig erwies.

Sindbad hob die halb entblößte Jeanne in seine Arme und trug sie zum Bett.

Chiaki kniete über ihr und küsste ihren Hals, während sich Maron an seiner Hose zu schaffen machte.

Sindbad entledigte sie nun ihrer kompletten Unterwäsche und bestaunte ihren Körper.

„Du bist einfach wunderschön, Maron…“, hauchte Chiaki und spürte, wie seine Erregung wuchs, was musste sie aber auch so anziehend auf ihn wirken?

Nachdem auch Jeanne ihren Partner von dem letzten Rest seiner Kleidung befreit hatte, konnte sie nichts Anderes als er erwidern:

„Du auch… einfach Wahnsinn… Ich bin… verzaubert!“

Beide versanken in einen erneuten Kuss.

Chiaki breitete die Decke über ihnen aus, aus Angst, seine Maron könnte frieren.

In einem liebevollen Vorspiel testeten die beiden Kaitos ihre Vorlieben aus und gaben sich völlig ihren Gefühlen hin.

Als Sindbad in sie eindrang spürte Maron bereits, wie die Hülle Jeannes um sie herum zerfiel und Chiakis Haare dunkler wurden.

Beiden entging jedoch, dass der Rosenkranz und das Holzkreuz hell zu leuchten anfingen.

Sie waren viel zu sehr in ihre Gefühle vertieft, um sich in diesem Moment solch „unwichtigen“ Sachen zu widmen.

Sie genossen den nahen Körperkontakt zum jeweils anderen und waren nun wieder endgültig zu Maron und Chiaki geworden.

Jeanne und Sindbad waren seit diesem Augenblick an für immer verschwunden.

Als Maron und Chiaki eingeschlafen waren, hatten sich der Rosenkranz und das Holzkreuz in zwei Engelsfedern und in einen Fotorahmen verwandelt. Auf dem Foto waren Fynn und Access abgebildet. Sie saßen auf einem Ast, hielten einander in den Armen und lächelten strahlend und glücklich in die Kamera.
 

Was mir am meisten Spaß gemacht hat zu schreiben, war in diesem Kapitel die Szene mit Kaiki Nagoya und die Duschszene... Naja... Sagen wir mal Code Geass hat mich dazu inspiriert ^^

Und die Schlussszene hat mir auch besonderen Spaß gemacht...

Und, wie hat euch das Treffen mit Marons Eltern gefallen? Wart ihr überrascht?? ^^

Bis zum nächsten Kapitel!

Ein ganz besonderes Date

Hallo ihr Lieben!
 

Jetzt ist es soweit - das letzte Kapitel von Jeanne kommt hiermit, danach kommt nur noch der Epilog!

Ich weiß gar nicht, was ich hier noch schreiben soll...

Ich weiß: Viel Spaß! xD
 

Liebe Grüße und bis nächste Woche zum Epilog!!!
 

Lisa-Marie91
 

Kapitel 17: Ein ganz besonderes Date
 

Maron öffnete die Augen. Es schien noch früh zu sein, das Zimmer lag noch im Halbdunklen.

Ihr war angenehm warm, sie spürte Chiakis Körper an ihrem, sie war auf seiner nackten Brust eingeschlafen. Tief atmete die Brünette seinen Duft ein und musste unwillkürlich lächeln, als sie in Chiakis schlafendes Gesicht sah.

Sie blickte auf die Uhr an der Wand.

Es war erst sechs Uhr. Also noch viel zu früh, um aufzustehen. Um pünktlich zur Schule zu kommen reichte es, um sieben aufzustehen. Schon Wahnsinn, dass sie einmal nicht verschlief… Ob das an Chiaki lag?

Maron wollte sich soeben immer noch müde wieder an ihren Freund kuscheln, als dieser ungewöhnlich tief einatmete.

Er wachte auf!

Maron wollte ihn mit einem ganz besonderen Geschenk begrüßen:

Sofort beugte sie sich herunter und küsste Chiaki wach.

Dieser öffnete nahezu sofort seine Augen und blickte in die braunen seiner Freundin.

„Guten Morgen“, murmelte er, als sie von ihm abgelassen hatte.

„Einen wunderschönen guten Morgen, mein Chiaki!“, strahlte Maron und er musste lächeln.

„Soso, bin ich jetzt zu deinem Chiaki geworden?“, hakte er nach, doch Maron legte ihm mit verführerisch glitzernden Augen den Finger auf die Lippen.

„Seit gestern Nacht ja…“, hauchte sie und Chiaki musste seine erneut aufkommenden Gefühle für Maron erst einmal schlucken.

Wieder versanken sie in einem Kuss.

„Sie haben irgendwie gefehlt, oder?“, fragte Chiaki leise und Maron schaute ihn an.

„Du meinst, weil sie dieses Mal nicht reingeplatzt sind? Ja… da hast du recht…“, sagte sie und schaute bekümmert.

„Was ist eigentlich aus unseren Kreuzen geworden?“, fragte Chiaki und augenblicklich sahen er und Maron zum Nachttisch.

Sie entdeckten das große Bild und Maron knipste das Licht an, um es besser betrachten zu können.

„Nein… das glaube ich nicht“, hauchte Chiaki.

„Ein Bild von Fynn und Access! Und zwei Engelsfedern!“, sagte Maron fassungslos und beide starrten das Bild an.

Vorsichtig nahm die Brünette den Fotorahmen in die Hand und drehte ihn um, während Chiaki die Engelsfedern nahm und damit an Marons Unterarm entlangfuhr.

„Hier! Da steht etwas geschrieben! Damit wir nicht in Vergessenheit geraten… Das ist ja so süß!“, schwärmte Maron und Tränen stiegen in ihren Augen hoch.

Chiaki nahm sie in den Arm und küsste ihr auf den Scheitel.

„Unsere beiden Engel… als ob wir sie je vergessen könnten!“, seufzte er und Maron schmiegte sich an ihn.

„Ich werde sie niemals vergessen…“, flüsterte sie und Chiaki drückte sie an sich.

„Ich auch. Niemals.

Beide zuckten zusammen, als plötzlich der Wecker klingelte.

„Ich würde sagen, wir müssen aufstehen! Sonst kommen wir zu spät!“, grinste Chiaki, als sich beide von dem Schock erholt hatten.

„Es ist so ungewohnt, wieder zur Schule zu gehen!“, sagte Maron, als sie sich ihre Schleife um den Hals festband. Ihre Finger zitterten ein wenig, da Chiaki hinter ihr stand und ihr seinen warmen Atem in den Nacken blies.

„Hör auf damit!“, sagte Maron und versuchte nun zum vierten Mal, ihre Schleife einigermaßen gleichmäßig hinzubekommen.

„Warum? Macht dich das an?“

Gänsehaut jagte Maron über den Rücken, als sie sich um eine ernsthafte Antwort bemühte:

„Geh Frühstück machen, Chiaki! Ich bin schon halb am Verhungern!“

„Ach so, wir lenken vom Thema ab. Verstehe. Dann werde ich mal das Frühstück machen, bevor du mir noch vom Fleisch fällst!“

Leise kichernd verließ Chiaki das Schlafzimmer.
 

„Wow! Ihr seid ja heute beide überpünktlich! Das bin ich ja überhaupt nicht gewohnt, vor allem nicht von dir, Maron! Hast du heute etwa einen Wecker gehabt?“, fragte Miyako, als sie im Flur auf das verliebte Pärchen stieß.

Maron und Chiaki liefen beide rot an.

Chiaki versuchte, die peinliche Situation durch ein fröhliches Pfeifen zu überbrücken, während Maron mit einer Antwort rang:

„Ja, Miyako, so ungefähr…“

„Oder… habt ihr heute etwa zusammen übernachtet?“, fragte die Kurzhaarige so beiläufig wie möglich und Maron wurde dunkelrot.

„Ich… wir… naja… also ich…“ Maron tippte die Finger gegeneinander, als sie sich fieberhaft eine passable Antwort überlegte.

„Ja, das haben wir. Was dagegen?“, sagte Chiaki gelassen und hob vorsichtig eine Blüte in der Handfläche. Sie gehörte zu der Pflanze, welche in der Eingangshalle stand.

Miyako schaute ertappt.

„Ähm nein… natürlich nicht“, sagte die Kurzhaarige und Yamato trat in die Halle ein.

Miyako lief tiefrot an, als sie den Neuankömmling sah.

Chiaki ließ die Blüte wieder los und schaute zu Maron, als er sich an ihren Albtraum erinnerte.

Marons Augen weiteten sich eine Spur, als sie Minazuki sah, sie schien dieselben Bilder wie ihr Freund im Kopf zu haben.

Chiaki legte ihr sofort einen Arm um die Schultern.

„Es ist alles gut“, flüsterte er in ihr Ohr und sie lächelte ihn erleichtert an.
 

Die Schule verlief normal. Beinahe schon zu normal. Maron wurde von Frau Palkaramao zurechtgewiesen, da sie so lange im Training gefehlt hatte und einige Klassenkameraden wurden von ihrer berühmten Flöte zurechtgewiesen.

Als Maron und Miyako sich nach der rhythmischen Gymnastik umzogen, stellte diese ihre Freundin zur Rede:

„Was ist da eigentlich zwischen dir und Yamato?“, fragte Maron und legte ihr Handtuch zur Seite, nachdem sie sich den Nacken getrocknet hatte.

„Naja… er war für mich da, als ihr beide abwesend wart… Ich habe ihn schätzen gelernt“, sagte Miyako ausweichend.

„Nur schätzen gelernt? Oder hast du ihn auch… lieben gelernt?“, fragte Maron direkt und Miyako wurde rot.

„Nun ja… ich habe mich… in ihn verliebt glaube ich…“, gab sie zu und Maron lachte schallend los.

„Das darfst du ihm nicht sagen! Bitte!“, flehte Miyako und Maron sah sie an.

„Ich habe mich schon so lange gefragt, wann du es dir endlich eingestehst!“, kicherte sie und Miyako sah sie verständnislos an.

„Aber vorher war ich doch in Chiaki…“

„Ja, vorher! Aber als ich mit Chiaki zusammenkam, war dir klar, dass Yamato auch bei mir keine Chance mehr haben würde und du hast dich mehr mit ihm beschäftigt.

Ich habe das schon länger beobachtet, wie du dich in seiner Gegenwart verhalten hast. Deine Reaktionen sprachen Bände für sich. Wie schön, dass du es endlich selbst siehst, dass du in ihn verschossen bist“, sagte Maron und grinste.

„Du bist gemein! Du weißt so viel! Dann will ich aber auch wissen, was Chiaki und du heute Nacht angestellt habt!“, sagte Miyako und jetzt war Maron plötzlich dunkelrot.

„Was meinst du?“, fragte sie ausweichend.

„Habt ihr es getan?“, hakte Miyako nach und stach Maron in die Seite, welche sich leicht bedrängt fühlte.

„Sind Jeanne und Sindbad verschwunden?“, fragte Miyako und Maron sah sie warm an.

„Ja. Das sind sie. Glaub mir. Für immer.“

Miyako blickte in ihre ruhigen Augen und sah darin die pure Wahrheit.

„Wie schön für euch. Dann ist ja jetzt alles gut. Und ihr beide seid euch endlich näher gekommen, das muss eine schöne Erfahrung gewesen sein“, sagte die Hilfspolizistin und Maron lächelte.

„Ich bin mir sehr sicher, dass du diese Erfahrung auch noch machen wirst, Miyako!“, sagte sie strahlend und lief mit ihrer Freundin aus der Schule, die Sonne ging gerade unter und tauchte den Himmel in ein Orangerot.
 

Das Abschlussjahr verlief turbulent, aber machbar.

Chiaki musste viel für seine Fußballwettkämpfe trainieren, Maron übte unermüdlich für ihre wichtigen Wettkämpfe in der rhythmischen Gymnastik.

Aber das Abschlussjahr hatte auch entscheidende Prüfungen mit sich gebracht, die alle gemeistert werden mussten.

Mehrere Wochen verbrachten alle Schüler nur mit Lernen, sodass man kaum Zeit füreinander hatte oder sich mit seinen Hobbys beschäftigen konnte.

Am Abend der letzten Prüfung hatte Maron das Gefühl, dass alles so unwirklich ist.

Sie würde nie wieder in die Schule gehen, nie wieder mit Miyako und Chiaki zusammen in einem Klassenraum sitzen, nie wieder von ihrer Lehrerin mit der Flöte zurechtgewiesen werden, nie wieder…

Nie wieder?

Es hatte sich so viel verändert:

Maron war bei Chiaki eingezogen und ihre Eltern hatten ihre Wohnung übernommen, um endlich in der Nähe ihrer Tochter bleiben zu können.

Die Familie hatte sich in all den Monaten wieder einander angenähert und Maron war glücklich über diesen Verlauf.

Chiaki hatte sie für diesen besonderen Abend zu einem Date eingeladen.

Allerdings hatte er ein ziemliches Geheimnis daraus gemacht, wo und wie es stattfinden sollte.

Aber auch Maron hatte eine ganz besondere Überraschung für ihn, für die es jedoch den passenden Zeitpunkt abzuwarten galt.

Alles, was Maron von Chiaki wusste, war, dass sie sich in der Eingangshalle ihres Wohnhauses trafen.

Die Brünette trug ein langes, weißes Kleid, welches er ihr zum Abschluss gekauft hatte.

Er hat sie ausdrücklich gebeten, es an diesem Abend zu tragen.

Ungeduldig wartete die junge Frau auf ihren Freund, welcher die Treppe herunterschritt und sie glücklich in den Arm nahm.

„Was ist denn los, Chiaki? Warum bist du so schick angezogen?“

„Weil du es doch auch bist! Schön, dass du hier auf mich gewartet hast.“

„Ich verstehe allerdings nicht, warum wir uns hier treffen. Wir hätten doch auch gemeinsam herunterkommen können? Schließlich wohnen wir zusammen!“, sagte Maron etwas verwirrt.

„Nein. Das hier ist ein ganz besonderer Ort“, meinte Chiaki und seine Freundin blickte sich suchend um.

„Hier sind nur Teppiche, Pflanzen und die Briefkästen. Und natürlich der Fahrstuhl. Was ist daran besonders?“

„Hier sind wir uns zum ersten Mal begegnet“, erinnerte sich Chiaki und auch Maron erinnerte sich an diesen Augenblick zurück, wo Miyako über die Kartons gestolpert war und die beiden Mädchen von ihnen überschüttet wurden.

„Stimmt. Da hast du recht“, sagte Maron und ein Lächeln lag auf ihren Lippen.

„Komm, wir gehen!“, sagte Chiaki und zog sie mit sich.

„Wohin gehen wir?“, fragte sie verwirrt, doch ihr Gegenüber lächelte sie entwaffnend an:

Das ist noch ein Geheimnis! Nur so viel: Wir feiern unseren Abschluss, ist doch klar!“, meinte er lächelnd und Maron trabte ihm hinterher.

Sie waren eine kleine Weile gelaufen und plötzlich fing es an zu regnen.

„So ein Mist! Hoffentlich wird das teure Kleid nicht nass!“, fluchte Maron und Chiaki lächelte.

„Keine Sorge, ich habe einen Schirm. Ich freue mich, dass es regnet“, meinte er und seine Freundin blickte ihn verständnislos an.

„Du freust dich? Warum denn?“, hakte sie nach.

„Weil es dann noch besser wird“, antwortete er ihr und die beiden blieben nach einer kleinen Weile vor einem Tor stehen.

Maron blickte auf und sah zuerst das Schild an, dann Chiaki.

„Der Freizeitpark? Du schleppst mich in den Klamotten und bei diesem Wetter in einen Freizeitpark? Also ich könnte mir jetzt etwas Schöneres vorstellen, als Achterbahn zu fahren!“, sagte Maron und Chiaki ging zur Kasse, wo eine junge Frau saß.

„Warte es einfach ab. Sagen Sie Yamato bitte viele Grüße und danke!“, sagte Chiaki und ging lässig winkend an der Kasse vorbei.

„Warte! Willst du nicht bezahlen? Dürfen wir denn zu dieser Zeit hier überhaupt noch rein? Und sind überhaupt noch Besucher da? Es ist doch schon lange dunkel!“, fragte die Brünette, der Regen hatte sich in der Zwischenzeit verzogen und Chiaki machte den Regenschirm zu.

„Nein, wir müssen nicht bezahlen. Besucher? Sind hier keine mehr, keine Angst. Der Freizeitpark hat nur noch für uns geöffnet.“

„Wahnsinn! Feiern wir alle hier unseren Abschluss? Mit Miyako und Yamato und unseren Klassenkameraden?“, fragte Maron und Chiaki kicherte.

„So ungefähr“, erwiderte er und führte seine Freundin weiter durch den Park.

Er schien ein ganz spezielles Ziel zu haben.

Plötzlich blieb der junge Mann stehen und Maron sah auf.

Sie standen direkt vor einer Attraktion.

Es war nicht die Achterbahn oder das Riesenrad, es war ein Karussell.

Maron erinnerte sich zurück: Hier hatte sie gestanden, als sie erfahren hatte, dass ihre Eltern sich scheiden lassen wollten.

„Chiaki das ist…“

Plötzlich ging das Licht in dem Karussell an und Chiaki legte den Schirm beiseite.

Er ging an das kleine Häuschen und holte eine Decke hervor.

Langsam breitete er sie auf einem der Holzpferde aus und sah Maron warm an.

„Darf ich bitten?“, fragte er und hob sie auf das Pferd hinauf.

„Aber Chiaki… ich…“

Der Nagoya Sprössling setzte sich hinter sie auf den Rücken des Pferdes und die Fahrt begann.

„So… haben sich meine Eltern kennengelernt“, erinnerte sich Maron und Chiaki lächelte.

„Ich weiß. Genau deswegen habe ich es ja gemacht. Heute ist ein ganz besonderer Tag, meine Maron. Wir haben heute unseren Abschluss gemacht. Aber es ist noch etwas besonders. Heute wirst du 20 Jahre alt. Wir haben genau eine Minute nach Mitternacht, also die perfekte Zeit für mein Vorhaben“, sagte der junge Mann und die Pferde wurden langsamer, bis sie schließlich stehen blieben.

Chiaki schwang sich vom Pferderücken, während sich Maron noch immer an der Stange vor ihr festhielt.

Chiaki holte eine Rose hervor und reichte sie seiner Freundin.

„Oh ist die schön! Vielen Dank!! Aber Chiaki was…“

In diesem Moment kniete er sich nieder, hielt eine kleine Dose in der Hand und Maron begriff plötzlich.

„Maron Kusakabe möchtest du mich, Chiaki Nagoya zu deinem Mann nehmen? Ich halte hiermit um deine Hand an!“, sagte er und hatte den Kopf ehrfürchtig gesenkt.

Maron war sprachlos.

Sie hielt immer noch die Rose in der Hand und starrte ihren Freund an.

Die Tränen schossen ihr in die Augen, als sie begriff, dass er das alles nur für sie getan hatte:

Er hatte den Freizeitpark für sie organisiert, das Karussell, die Rose und die schönen Kleider.

Er liebte sie aus ganzem Herzen, das begriff sie in diesem Moment stärker denn je.

Maron glitt von dem Pferderücken und brachte zwischen ihren Tränen drei Worte heraus:

„Ja, ich will!!“

Lachend schloss sie ihren Verlobten in die Arme und nahm nur nebenbei wahr, wie er ihr den silbernen Ring an den Finger steckte.

Sie küsste ihn stürmisch und er erwiderte ihren Kuss zärtlich. Er hielt sie in den Armen, als ob sie etwas Zerbrechliches wäre…

Er hielt seine große Liebe in den Armen.

„Ich werde dich… nie wieder verlassen“, hauchte er in ihre Ohren und um sie herum traten Miyako, Yamato, Kaiki, Korron und Takumi hervor, alle hatten Blumen in der Hand und es wurde Reis geworfen.

„Auf das zukünftige Hochzeitspaar!“, riefen sie alle begeistert und alle lachten, während Maron immer noch überwältigt weinte.

Es war einfach nur alles wunderschön.
 

Nachdem das verlobte Paar von ihrer Feier zurückgekommen war und eine Art Hochzeitsnacht vorgezogen hatte, hielten sich beide erschöpft schlafend in den Armen.

Es war zwar dunkel, aber dennoch strahlte der Vollmond helles Licht durch einen kleinen Spalt im Fenster, wo Chiaki nicht ganz die Gardinen zugezogen hatte.

Maron lag in diesem Licht und schlief ruhig, einen Arm um Chiaki geschlungen.

Der Ring an ihrem Finger blitzte verführerisch und das Mondlicht wurde für einen kurzen Moment etwas heller.

Maron schreckte aus dem Schlaf und hörte plötzlich eine vertraute Stimme in ihrem Kopf:

„Jetzt bin ich wieder bei dir, Maron…“

Die junge Frau lächelte warm und schüttelte Chiaki wach. Sie musste es ihm sagen. Jetzt. Sofort.

„Was ist denn? Maron? Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte er und war hellwach, als er seine Verlobte so strahlend im Bett sitzen sah.

„Chiaki… ich muss dir etwas gestehen. Ich… bin schwanger!!“

„Was?“ Jetzt war es an Chiaki, Tränen in den Augen zu haben.

„Ist das wahr?“, flüsterte er erstickt und Maron lächelte, gerührt von seiner Reaktion.

„Ja, es ist wahr. Ich erwarte ein Baby. Ich bin in der 7. Woche.“

Chiaki drückte sie an sich und Maron spürte seine heißen Tränen auf ihrer Schulter.

Sie war so glücklich über seine Reaktion, einfach nur glücklich.

„Ich werde Vater…“, hauchte Chiaki ungläubig und strich sanft über Marons Bauch.

„Wahnsinn…“, flüsterte er, als hätte er Angst, das Baby aufzuwecken.

„Ich bin… der glücklichste Mensch auf Erden!“, sagte er und küsste Maron, welche seinen Kuss leidenschaftlich erwiderte.

„Ich auch, Chiaki. Ich auch“, hauchte sie und erneut versanken sie in einen tiefen Kuss.
 

Und? Wie war der Heiratsantrag? Hatte mir das mit dem Karussell ganz fest vorgenommen ^^

Wiedergeburt

Hallo ihr Lieben!
 

Das ist meine letzte Nachricht an euch, es ist soweit, wir sind im Epilog angekommen!

Dieses letzte Kapitel ist mein persönliches Lieblingskapitel!!

Wahnsinn, ihr seid ja jetzt gleich fertig mit Lesen :-)

Ich möchte mich hier auch noch für die Kommentare im letzten Kapitel bedanken! Das freut mich, dass euch der Antrag gefallen hat ^^

So, ich darf euch hiermit noch ein letztes Mal wünschen: VIEL SPAß BEIM LESEN!!!

Ich würde mich freuen, wenn ihr auch zu diesem letzten Kapitel eure Meinung dalasst!!
 

Liebe Grüße und euch eine schöne Zeit!
 

Lisa-Marie91
 

Epilog: Wiedergeburt
 

10 Jahre später:
 

http://www.youtube.com/watch?v=P9C0LE-rdbA (Endlosschleife bis zum nächsten Musiklink)
 

Sonniges Licht fiel in das ruhige Zimmer.

Die morgendliche Stille schien auf die ganze Umgebung übergegriffen zu haben.

Ruhig atmend lag das kleine Mädchen im Bett und ihr Kopf schaute in Richtung Fenster.

Sie bewunderte jeden Abend den Anblick der untergehenden Sonne im Meer.

Das Haus lag ein wenig abseits von Momokuri in einem ruhigen Stadtteil.

Verschlafen öffnete das kleine Mädchen die Augen und rieb sich gähnend den Schmutz aus den Augenwinkeln.

„Oh wie habe ich heute gut geschlafen… Wie spät ist es? OH NEIN! ES IST SCHON VIERTEL NACH ACHT!“, schrie sie aufgebracht und schälte sich aus der Bettdecke.

„Oh nein, ich komme zu spät!“, rief sie aufgeregt und schlüpfte in ihre Schuluniform.

Schnell kämmte sie sich ihre Haare durch und zog ihre weichen Stiefel an, bevor sie aus dem Zimmer stolperte.

Sie war schlank gebaut, beinahe wie eine Elfe.

Ihre Augen waren groß und liebenswürdig, wie die ihrer Mutter.

Das überzeugende Lächeln stammte jedoch eindeutig von ihrem Vater.

Damit hatte sie in der Schule bereits so einigen Jungs den Kopf verdreht, wie ihre Eltern schon entsetzt festgestellt hatten.

Sie war schließlich erst 9 Jahre alt und war doch schon so durchtrieben, ihre Begabungen zu ihrem Vorteil einzusetzen.

Außer es betraf einen ganz speziellen Jungen, der sie immer nervte, dort versagten sämtliche Bemühungen ihn abzuwehren.

Das Mädchen rannte die Holztreppen hinunter und stürmte in die Küche, wo ihre Eltern gerade beim Frühstück saßen.

„Mama! Warum hast du mich nicht geweckt? Jetzt komme ich wieder zu spät!“, rief die Kleine aufgebracht und schnappte sich einen Apfel von der Anrichte.

Ihr Vater ließ die Zeitung ein wenig sinken und grinste.

„Guten Morgen, meine Liebe!“, sagte er an sie gewandt, seine nächsten Worte richtete er an seine Frau, welche gerade dabei war, eine Tasse Kaffee auf den Tisch zu stellen.

„Hast du etwa wieder vergessen, sie zu wecken, Maron?“

„Nein… Hast du heute nicht erst zur zweiten Stunde Schule, mein Schatz?“, fragte Maron und ihre Tochter schüttelte hastig den Kopf.

„Nein! Eben nicht! Ich habe erst morgen zur zweiten!“, rief das Mädchen aufgebracht und angelte einen Toast aus dem Toaster.

„Hast du deinen Wecker mal wieder nicht gehört?“, fragte Chiaki grinsend und ein paar wütende Augen blitzten ihm entgegen.

„Nein… habe ich nicht!“, kam die geknickte Antwort, danach folgte schweigsames Kauen, während sich in aller Eile der Schulranzen auf den Rücken geschwungen wurde.

„Ich schreibe dir eine Entschuldigung!“, sagte Maron und winkte beruhigend ab.

„Du schreibst ihr zu viele. Sie verschläft zu oft. Das erinnert mich an eine gewisse Person… Sie ist eindeutig deine Tochter!“, kicherte Chiaki und hob die Zeitung wieder ein wenig höher, während Maron ihn verzweifelt ansah, weil sie genau wusste, dass er recht hatte.

„Es tut mir leid!!“, rief sie ihrer Tochter hinterher, die für lange Entschuldigungen gerade keine Aufmerksamkeit aufbrachte.

„Ich muss los!“, rief das kleine Mädchen hastig und stand schon an der Tür, bereit, um zur Schule zu rennen.

„Ach, Fynn?“, rief Maron und das Mädchen drehte sich zu ihr um.

„Ja, Mama?“ Die grünen Augen schauten in die braunen der Mutter.

„Pass auf dich auf!“, zwinkerte Maron und Fynn lächelte.

„Mache ich doch immer!“, sagte sie und wandte sich zum Gehen, als ihre Mutter sie nochmals zurückhielt.

„Access wartet unten schon auf dich, ich habe ihn schon durch das Fenster gesehen!“, sagte sie noch grinsend, als Antwort darauf knallte Fynn die Haustür zu.

„Diese verdammte Nervensäge! Warum muss er mich auch jeden Tag in die Schule begleiten? Wofür habe ich das verdient? Nur weil er der Sohn von Miyako und Yamato ist, muss ich doch nicht jeden Tag mit ihm zur Schule laufen!“, tobte das kleine Mädchen und rannte auf das Tor des Grundstücks zu, wo Access schon entspannt an der Mauer lehnte.

„Na du hast ja die Ruhe weg!“, sagte Fynn und Access stieß sich elegant von der Mauer ab.

„Guten Morgen Fynnschätzchen!!“, flötete er und rannte ebenfalls los, um seine Fynn nicht zu verlieren.

„Hör auf mich so zu nennen! Warum wartest du jeden Morgen eigentlich auf mich? Wegen mir kommst du immer zu spät!“, rief sie hinter sich, doch Access hatte ihre erste Frage geflissentlich überhört.

„Weil ich auf den Tag warte, an dem du nicht verschläfst!“, grinste er und Fynn war nahe dran, ihm ihren Apfel ins Gesicht zu werfen, aber dann würde sie Ärger mit ihrer Mutter bekommen und das wollte sie nicht.

Sie liebte ihre Mutter über alles. Sie war einfach die gütigste Person, die sie kannte.

Sie durfte Access nicht allzu oft ärgern, schließlich war seine Mutter Polizistin und wies sie meist zurecht. Aber Fynn mochte Miyako und auch Yamato. Nur mit Access hatte sie so ihre alltäglichen Probleme…

„Lauf schneller! Los!“, rief Access und Fynn wurde wütend.

„Warum soll ich schneller rennen? Du hast mich ja noch nicht mal eingeholt! Schaff es doch erstmal mich zu überholen, dann renn ich vielleicht schneller!“, rief sie wütend und Access‘ helles Lachen hörte sie laut und deutlich hinter sich.
 

„Fynn kommt immer zu spät, sie lernt es nie“, sagte Chiaki seufzend und trank noch einen Schluck Kaffee.

Maron stellte sich hinter ihn und legte ihm beide Hände auf die Schultern.

„Sie ist wirklich wie du“, fügte er noch an und Maron beugte sich hinunter zu seinem Ohr.

„Dafür ist sie so frech wie ihr Vater!“, flüsterte sie und Chiaki musste lachen.

„Ich weiß!!“, gab er zu und seine Frau gab ihm einen Kuss.

„Wann musst du los?“, fragte Maron und Chiaki sah auf die Uhr.

„Die erste Operation habe ich um 10. Also noch ein wenig Zeit. Aber ich muss schon etwas früher ins Krankenhaus, der Papierkram muss leider auch erledigt werden.“

„Verstehe“, sagte Maron und lächelte.

Sie war so stolz auf Chiaki, dass er das Krankenhaus seines Vaters übernommen hatte.

Nach seinem Studium dauerte es nicht lange und sie konnten sich dieses schnucklige Haus am Meer leisten, mit Blick in die Bucht.

Maron selbst war Lehrerin für rhythmische Gymnastik geworden.

Es war schon immer ihre Bestimmung gewesen, auch, wenn sie dort nicht annährend so viel Geld verdiente wie Chiaki als Arzt.

„Da laufen sie!“, sagte Maron noch, bevor die rennenden Kinder aus ihrem Blickfeld verschwanden.

„Schon Wahnsinn, dass sie sich nicht an früher erinnern können. Obwohl auch mir unsere Zeit als Jeanne und Sindbad irgendwie nur noch schemenhaft in Erinnerung geblieben ist“, sagte Maron und Chiaki legte die Zeitung beiseite.

Beide sahen zu dem Bild an der Wand, eine fliegende Jeanne vor dem Mond.

Kaiki hatte ihnen dieses einzige Bild von Jeanne überlassen und das Ehepaar hatte es als Erinnerung an alte Zeiten aufgehängt.

Auch Fynn hatte schon viele Geschichten von Jeanne, der berühmten Kamikazediebin und Sindbad gehört, sie war ein großer Fan von ihnen und liebte das Bild über alles.

„Ich finde es besser so, dass sie sich an nichts erinnern. Sie haben viel mit uns durchgemacht“, meinte Chiaki und Maron setzte sich ihm gegenüber.

„Ich finde es nur ein bisschen schade. Sie hatten sich doch gerade erst gefunden und wurden dann so schnell wieder getrennt. Naja, vielleicht erinnern sie sich ja irgendwann“, hoffte Maron und nippte an ihrer Milch.

„Ach Maron. Inzwischen müsstest du aber wirklich gelernt haben, dass die zusammen kommen, denen es vorherbestimmt ist. Das hat uns der Herr doch oft genug bewiesen, findest du nicht? Das war bei uns so, bei Miyako und Yamato und auch bei Fynn und Access, als sie noch Engel waren“, sagte Chiaki und Maron lächelte.

„Du glaubst also, dass sie auch in diesem Leben zusammenfinden werden?“

„Aber klar doch. Ich finde es sogar sehr spannend, ihnen dabei zuzusehen. Sie jagen sich gegenseitig hinterher, genauso wie früher als Engel. Es ist schön, die Parallelen zu sehen. Und das Happy End wird dasselbe sein“, sagte Chiaki und Maron lächelte.

„Ich würde es ihnen wünschen“, sagte sie und ihr Mann nickte.

„Du wirst sehen“, meinte er zuversichtlich.

„Ich bin gespannt, ob sie sich erinnern werden…“, sagte Maron und erinnerte sich zurück, an den Tag, an dem die Wehen bei ihr eingesetzt hatten:
 

„Ich werde ihn auf jeden Fall Access nennen“, sagte Miyako und reichte ihr Ultraschallbild an Maron weiter.

Beide Freundinnen waren hochschwanger, Miyako hatte kurz nach Maron erfahren, dass sie von Yamato schwanger war.

„Du hast unseren kleinen Engel sehr in dein Herz geschlossen, oder?“, fragte Maron und ihre Freundin lächelte.

„Ich kenne ihn ja nur von der Klippe, als mich deine Fynn unter Kontrolle hatte, da habe ich ihn gesehen. Er hat mich einfach fasziniert und bezaubert. Und es ist mein Dank an euch, dass ihr mich gerettet habt.“

„Du musst ihn nicht wegen uns so nennen. Das finde ich sowieso nicht in Ordnung, dass du es für uns tust! Du sollst es selbst wollen!“, sagte Maron und Miyako schüttelte den Kopf.

„Nein, nein! Ich will ihn so nennen! Wirklich! Das ist mein innigster Wunsch! Yamato ist auch damit einverstanden!“

„Na dann… Ich nenne meine Tochter Fynn“, sagte Maron und lächelte.

„Wie schön. Dein Engel würde sich freuen“, sagte Miyako und Maron sah sie an.

„Sie ist mein Engel. Sie hat zu mir gesprochen, dass sie wieder bei mir ist. Ich weiß, dass sie es ist“, sagte sie und Miyako schaute sie mit großen Augen an.

„Ich… hatte da glaube ich eine so ähnliche Eingebung, Maron!“

„Echt?“, fragte die Brünette und strich in Gedanken versunken über ihren Bauch.

„Ja… schon verrückt!“

„Vielleicht kommen sie beide wieder in unsere Welt, das würde mich freuen… Ah! Autsch!“

„Maron, was ist los mit dir?“

„Ich glaube… es geht los!“, rief die Hochschwangere aus und hielt sich den großen Bauch.

„Das Baby kommt? Da muss ich unbedingt Chiaki in der Uni anrufen!“, rief Miyako aufgeregt und Maron sah sie mit schmerzverzerrtem Gesicht an.

„Ein Krankenwagen wäre jetzt auch keine schlechte Idee!“, merkte sie an und ihre Freundin nickte.

„Mach ich! Oh wie ist das spannend! Chiaki? Maron bekommt euer Baby! Schnell, komm zu deinem Vater ins Krankenhaus!“

Maron lag bereits in schweren Wehen, als sie die Stimme des Herrn vernahm:

„Sie werden zurückkommen. Beide. Fynn in dir und Access in Miyako. Doch sie werden sich an nichts erinnern können, vorerst nicht. Lass sie wie ganz normale Menschen aufwachsen. Fynn ist mein Geschenk an dich, für das, was du für mich und die Welt getan hast! Gib gut auf sie Acht, Maron. Engel kommen nur ganz selten in eure Welt. Sie sind sehr wertvoll.“

‚Ich werde sie mit meinem Leben beschützen und sie lieben wie niemand anderer!‘, dachte Maron und spürte die Liebe Gottes in ihren Gedanken.

„Sehr gut.“

Ein Babyschreien erfüllte den Saal und Maron sank erschöpft in ihre Kissen zurück, schweißgebadet.

Chiaki stand weinend neben ihr und Kaiki Nagoya, unter deren Leitung sie ihr Kind zur Welt gebracht hatte, reichte ihr ihre kleine Tochter.

„Hallo Fynn!“, sagte Maron schwach, aber lächelnd. Sie war so stolz, ein Kind von Chiaki zu haben, welches außerdem noch die Wiedergeburt ihres geliebten Engels war.

Glücklich strahlten die beiden frischgebackenen Eltern ihr kleines Baby an, welches immer noch aus vollem Leib schrie und ihre grünen Augen in Marons strahlende braune Augen blickten.
 

http://www.youtube.com/watch?v=0-TtOKHqGJ8
 

Es gab einmal zwei Menschen, die von Gott geschaffen wurden.

Sie hatten die Aufgabe, die Welt vor dem Bösen zu bewahren und mussten viele schwere Hindernisse überwinden.

Das Glück schien sie verlassen zu haben und sie schienen nur Mittel zum Zweck zu sein.

Sie verloren den Glauben an das Schicksal, aber niemals ihren starken Willen und auch niemals die Macht Gottes.

Mit der Zeit lernten sie, Gottes Liebe zu schätzen und sie anzunehmen.

Sie schafften es gemeinsam, die Grenzen des Möglichen zu überwinden und die Welt zu einer guten werden zu lassen.

Wenn man ihnen begegnet, sieht man zwei normale Menschen vor sich.

Doch sie waren etwas Besonderes, bis sie von Gottes Macht erlöst wurden und zur Belohnung gewöhnliche Menschen sein durften.

Sie malen noch bis heute Spuren in den Sand, der die Zeit verändert.

Sie bringen ein Lachen in die Herzen ihrer Freunde und ihrer Mitmenschen - und das wird sich auch niemals ändern.

Es gab einmal zwei Menschen, die sämtliche Grenzen von Gut und Böse überwanden.

Und diese Menschen waren Maron Kusakabe und Chiaki Nagoya.
 

ENDE
 

Ich hoffe, euch hat meine Geschichte gefallen und ihr beehrt auch weiterhin andere Geschichten von mir mit eurer Kritik / Kommentaren! Bis bald!!!



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Von:  Hallostern2014
2017-01-05T15:48:23+00:00 05.01.2017 16:48
Wow *__* hamma einfach mega
Antwort von:  Feuerblut
05.01.2017 21:18
Freut mich, dass dir meine Geschichte gefallen hat, auch wenn sie schon etwas älter ist :-)
Von:  Ms_JKB
2015-09-17T16:32:19+00:00 17.09.2015 18:32
Super schön geschriebene FF! *-*
Antwort von:  Feuerblut
17.09.2015 20:59
Danke dir! Freut mich sehr, dass sie dir gefallen hat!! ^_^
Von:  oldBlacklion
2015-06-16T00:31:18+00:00 16.06.2015 02:31
Richtig toll gemacht insgesamt. ♡♡♡♡
Antwort von:  Feuerblut
16.06.2015 07:42
Dankeschön! Dass die alte ff noch jemand liest :-D
Von:  seiyerbunny20
2013-04-01T18:32:48+00:00 01.04.2013 20:32
Oh Mann das wahr ja der Wahnsinng und bin auch froh das alles gut geworden ist und das alle hir Glück gefunden haben und das maron und Chaikin Finn bekommen haben und mijako und yamaro Access bekommen haben und ich bin froh das sie so sind wie früher hast du sehr schön gemacht und bin froh es gelesen zu habe
Antwort von:  Feuerblut
01.04.2013 20:55
vielen lieben Dank für deinen Kommentar :-)
Der 101. XD
Freut mich, dass sie dir gefallen hat!

Viele Grüße!

Feuerblut
Von: abgemeldet
2012-10-06T21:48:50+00:00 06.10.2012 23:48
Hallo nochmal

Ich hatte ja geschrieben, dass es eigentlich nur einen Gesamt-Kommi gibt, aber Iwie tust du mir Leid.
Hast 99 Post und kriegst einfach den 100. nicht
Naja
Jetzt kriegst du einen
*dich drück*
Also nochmal:
Ich LIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEBE deine FF
Sie ist coooooooooooooooooooool
(Ja, ich bin grade zu Jason geworden, auch wenn er nicht zu KKJ passt)

lg

Kathrin
Von: abgemeldet
2012-08-25T16:00:03+00:00 25.08.2012 18:00
Sorry, dass ich jetzt erst nen Kommi schreibe
Gomene Lisa-chaaaaan
*sich mehrmals verbeugt*

Ich würde ja gern jedes Kapi einzeln kommentieren, aber das wäre iwie zu viel auf einmal. Deswegen schreibe ich halt einen einzigen Gesamt-Kommi
*Ärmel zurückkrempelt*
Ich hoffe, ich erschlage dich nicht mit dem Kommi ^^'

Also, zuerst werfen wir mal nen Blick auf die Story im Allgemeinen...
Ich fand die Idee, an den Anime anzuknüpfen und den Manga dann einfließen zu lassen, echt genial. Was mir besonders gut gefallen hat, war der böse Chiaki/Sindbad. Das hast du echt spitze und glaubhaft umgesetzt. Und der böse Access... einfach göttlich. Ich hab Rotz und Wasser geheult, als sich der Kampf dem Ende zuneigte. Dann lag Maron auch noch im Koma...
Dann gefiel mir auch die Idee mit Satan. Bei der Erklärung, wer und was er ist, hast du dich mal wieder selbst übertroffen. Ich dachte ja zuerst, dass einer von Marons Eltern Satan ist ^//////////////^
Jaaaaaaa, ich bin dämlich
Ich gebs ja zu
Deine FF hat alles, was eine gute Geschichte ausmacht. Du hältst die Spannung immer schön oben, lässt sie im richtigen Moment ausklingen und wenn man glaubt, es könne spannender nicht werden, setzt du noch einen drauf. Und ich musste echt heulen, als Fynn und Access gestorben sind. Das war so schön traurig...
Für die Story im Allgemeinen gibts also 10 von 10 möglichen Punkten.

Zum Schreibstil
Du hast dich im Vergleich zu deiner Sailor Moon FF echt gesteigert. Man sieht, wie viel dir Kamikaze Kaitou Jeanne bedeutet. Die kleinen Rechtschreibfehler (von denen es fast keine gab) sind nicht schlimm. Mich hat beeindruckt, wie gut du die Ich-Perspektive beherrscht und konsequent durchziehst. Ich finde es einfach genial. Von mir gibts deshalb in dieser Sparte 8 Punkte von möglichen 10 Punkten.

Was hat mir am besten gefallen?
Da gibts eine Menge. Deshalb kriegst du jetzt nur die Top 3
Platz 1: Chiaki vs. Maron
Platz 2: Access will Fynn füttern
Platz 3: Access und Fynn erwischen Maron und Chiaki in flagranti

Also dann
Bis zum nächsten Kommi

lg

Kathrin
Von:  Ami_Mercury
2011-08-28T22:45:14+00:00 29.08.2011 00:45
Eine wirklich gelungene Geschichte. Auch wenn sie an den Anime anknüpft, gefallen mir die einzelnen Parallelen zum Manga, die jedoch nicht zu übermäßig sind, so dass es noch deine Geschichte ist!

Es ist ja die 2.FF, die ich von dir lese und ich bin wieder sehr beeindruckt! Maron ist froh ihre Gabe zu Jeanne "verloren" zu haben, doch ich hoffe, du verlierst deine Gabe Schreiben zu können nicht *-*
Sie ist ein großes und einzigartiges Geschenk!
Von:  Ami_Mercury
2011-08-28T22:33:27+00:00 29.08.2011 00:33
Das war so klar! Es war so klar, dass er das tun würde! Schon als das mit dem Regen kam, hab ich geahnt, wo es hin geht und was er vorhat!
Wirklich richtig romantisch (Ich liebe sowas *-*) *von einem solchen Antrag träum*^^
Von:  Ami_Mercury
2011-08-28T20:12:10+00:00 28.08.2011 22:12
Also erst einmal muss ich sagen, das Lied hast du wirklich mehr als passend ausgewählt!
Es ist eine harte Probe für Jeanne und ich hoffe, sie wird den Mut und die Kraft finden sie zu bestehen ;)
Von:  Ami_Mercury
2011-08-28T18:56:11+00:00 28.08.2011 20:56
Der Satz "Doch bald schon kam er auf die brillante Idee, endlich seine Flügel zu benutzen." ist echt zum ablache, da geb ich den anderen recht.

Aber am schönsten find ich die Stelle, als er sie um ein Date bittet und sie "Vielleicht" antwortet (das hätte ich an ihrer Stelle auch getan *-*)


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