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Secret of Time Prelude (Zan-Reihe)

Heldengeschichten
von

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Die Anstalt

Das nächste woran ich mich erinnere ist ein kalter Büroraum. Vor mir an einem monströsen Schreibtisch saß ein alter Mann, der mich investigativ fragte: „Wissen sie wo sie sind Zan?“ Ich sah den Mann genau an. Er hatte eine halbglatze, einen weißen Schnurrbart. Er trug einen offenen Laborkittel und darunter den obligatorischen grünen Rollkragenpullover. Plötzlich hörte ich jemand hinter mir husten. Ich drehte mich voller Schreck um und erkannte, dass zwei ziemlich große, ziemlich breitschultrige Kerle die Tür bewachten.

Sie hatten die Statur eines Kleiderschranks und auch in etwa die Größe und auch einen Laborkittel an. Langsam wurde mir klar, dass ich hier wohl nur sehr unfreiwillig anwesend war. Auch mein vorzeitiges Verlassen dieses Raums, sollte wohl unterbunden werden. Ich fühlte mich in meiner Vermutung bestärkt als ich bemerkte, dass ich eine Zwangsjacke trug und meine Arme somit völlig bewegungsunfähig waren.

„Lassen sie sich nicht beunruhigen Mr. Strife, meine Assistenten sind nur anwesend, damit meine körperliche Unversehrtheit gewährleistet ist.“, sprach der Mann hinter mir beruhigend, worauf ich mich wieder zu ihm umdrehte und antwortete kühl: „Ja Doktor, ich bin in einer Nervenheilanstalt aufgrund des Gerichtsurteils gegen mich.“ „Das ist richtig Mr.Strife. Wissen sie, nicht viele Patienten erkennen ihre eigentliche Lage, oder gar die Realität an. Sie verleugnen es im Unterbewusstsein so stark, dass sie es nicht erkennen können. Deshalb muss ich ihnen einige Fragen stellen, um zu erkennen was für eine Art, Patient sie sind.“, erklärte der Doktor ruhig und fragte weiter: „Was ist aus ihrer Sicht am Tag des Urteils geschehen?“

Ich erinnerte mich genau an die Dämonen die mich mitten im Gerichtssaal angriffen, es waren so viele, zu viele. Nun sah mich der Doktor sehr fragend an. Ich wusste, dass ich nun genau auf meine Antworten und auf meine Mimik und Gestik achten musste, diese Typen waren geschult darin aus jedem Anzeichen, dass man ihnen gab so viel wie möglich herauszulesen. Ich antwortete gelassen: „Ich erinnere mich nicht genau daran, ich bin während der Verhandlung zusammengebrochen glaube ich.“

Der Doktor zog eine Augenbraue hoch und murmelte leise während er etwas auf seinem Block notierte: „Interessant... Höchst Interessant. Laut Protokoll und der Aussage diverser Leute sollen sie einen Zeugen angeschriene haben, worauf sich ein Wachmann auf sie gestürzt hat um sie zu bändigen. Als sie sich wieder beruhigt haben sprachen sie vor Gericht nur von sogenannten Dämonen und Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten und auch davon, dass sie solche hätten. Erinnern sie sich daran?“

Ich schüttelte den Kopf: „Nein ich erinnere mich nicht daran.“ Ich wusste genau wie gefährlich dieses Gespräch war, ein falsches Wort und ich würde, abgesehen von unvorhergesehenen Ereignissen, diese Institution bis an mein Lebensende nicht verlassen. Der Doktor sah mich eindringlich an und bohrte weiter: „Wie sieht es bei ihnen mit dem Glauben an das Übernatürliche aus?“ Ich dachte kurz nach und erklärte: „Ich bin in manchen Dingen etwas abergläubisch.“ „Nehmen sie Drogen?“, fragte er weiter. Worauf ich zögernd erwiderte: „Nein nehme ich nicht aber... ich erinnere mich daran, dass am Tag vor der Verhandlung mich jemand mit etwas gestochen hat, worauf ich mich seltsam fühlte.“
 

Der Doktor notierte sich eine Menge und wies die zwei Gorillas an der Tür an, mich auf mein Zimmer zu bringen. Kurz bevor wir den Raum verließen ermahnte mich der Doktor noch: „Sie sollten versuchen, ihr verschulden nicht auf andere zu schieben Mr.Strife.“

Die zwei Riesen führten mich ohne Umwege in eine kleines Zimmer in welchem sich, abgesehen von einem Bett, einem Waschbecken, einer Dusche und einer Toilette nichts befand. Alles wirkte irgendwie kalt und war in erdrückendem krankenhausweiß gefärbt. Mein Zimmer hatte die Raumnummer 626.

Es war im Sechsten Stock zweiter Flur, Zimmernummer sechs.

Nachdem ich mich kurz umgesehen hatte, bekam ich von einem der Giganten einen Schlüssel. Zudem wurde ich von meiner Zwangsjacke befreit, solange ich keinen Ärger machte, meinte der eine. Danach bekam ich die Anlage gezeigt, damit ich wusste wo ich was finde.

Es gab insgesamt 16 Etagen, wobei man von Etage 0 (Keller) bis Etage F zählt. Etage 1 war die Verwaltung und die Aufenthaltsräume für uns. Etage 2 war ausschließlich für das Personal der Anstalt zugänglich. Etage 3 war die Küche und eine Art Kantine für uns. Die Etagen 4 bis 9 waren Wohnräume für die Insassen der Anstalt. Etage A und B war für den Bereitschaftsdienst und die Etagen über Etage B waren die berühmten Gummizellen für besonders schwere Fälle.

Zudem gab es ein großes Gelände um das Gebäude, auf dem man sich aufhalten durfte, solange man die Regeln beachtete. Das zugegeben relativ große Freigelände wurde von einer ca. 5 Meter hohen Steinmauer eingeschlossen und nur ein großes Tor, welches selbstverständlich gut bewacht wurde, diente als Ein und Ausgang.

Nach der langen Rundführung verabschiedete sich der Pfleger mit den ernsten Worten: „Um acht Uhr bekommst du deine Medikamente, also seh zu dass du auf deinem Zimmer bist. Lass mich dich nicht suchen und mach keine Probleme hier, dann machen wir dir auch keine!“

Ich sah mich noch ein wenig draußen um und beschloss, dass ich zurück ins Gebäude, welches von außen aussah wie ein riesiger grauer Betonklotz, gehe.

Auf dem Weg in mein Zimmer sah ich eine Menge gestörter Personen, darunter drei Napoleons,von denen mir jeder versicherte, dass er die Schlacht bei Waterloo gewinnen würde, zweimal der King of Rock and Roll Elvis und mehrere die einfach nur Irre wirkten. Ich versuchte Augenkontakt zu vermeiden.

Als ich gerade auf mein Zimmer zulief sah ich, dass der Doktor mit Saria vor meiner Zimmertür standen und scheinbar zusammen mit dem anderen Gorilla auf mich warteten.
 

Sarias Anblick erfreute mich so sehr, dass ich anfing zu rennen. Ich wollte sie einfach nur in die Arme nehmen , als ich sie gerade erreicht hatte, sprang der Gorilla vor mich, packte meinen Arm, verdrehte ihn und klatschte mich auf den Boden, so dass ich mich vor Schmerzen kaum bewegen konnte.

Er hatte offensichtlich meine Absichten falsch verstanden dachte ich während ich auf dem Boden lag und vor Schmerzen schrie. „Du darfst dich nicht bewegen und nicht wehren Zan, dann tut der Griff nicht weh.“, erklärte Saria mitleidsvoll und sie hatte Recht. Kaum hatte ich meinen Körper vollkommen entspannt, schon tat es nicht mehr weh. Der Pfleger raunte mich an: „Hast du dich nun beruhigt?!“ Worauf ich versuchte kühl zu erwidern: „Ich war die ganze Zeit ruhig, und wollte nur meine Freundin begrüßen“

Der Pfleger ließ von mir ab und ich stand auf: „Nun gut, aber du musst verstehen, dass ich auf einen heranstürmenden Patienten reagieren muss. Nähere dich anderen Leuten mit gemäßigtem Tempo.“, erläuterte der Pflegergorilla nüchtern.

Während Saria mich in die Arme nahm erklärte der Doktor: „Sie haben pro Tag eine Besuchszeit von einer Stunde, welche nur solange gilt, wie sie nicht unter Beobachtung stehen, kurzum wenn sie nichts anstellen dürfen sie eine Stunde Besuch pro Tag haben. Um acht Uhr ist Medikamentenausgabe, ihr Betreuer wird zu ihnen aufs Zimmer kommen und ihnen ihre Dosis an Beruhigungsmitteln geben, die sie wie ich hoffe ohne Widerstand zu sich nehmen werden. Ansonsten haben sie Morgen um 13 Uhr ein erneutes Gespräch mit mir. Ansonsten überlasse ich sie nun ihrer Freundin.“, erklärte der Doktor ruhig und ging mit dem Pfleger seiner Wege.

Ich ging mit Saria auf mein Zimmer. Sie setzte sich auf mein Bett. „Komm schon Zan setz dich neben mich“, ermutigte sie mich. Ich tat was sie sagte und sie flüsterte mir zu: „Ich weiß zwar nicht, was während der Verhandlung los war, aber es ist fast ein Segen. Diese Einrichtung lässt dich nämlich gehen sofern du geheilt wirkst. Du musst nur darauf achten, was du sagst. Ich werde in der Zeit versuchen, den Deamon zu finden, der Yuri auf dem Gewissen hat.“ Ich sah Saria an und erklärte ihr, was vor dem Gerichtsgebäude geschah, worauf sie mich ermunterte: „Wir kriegen das alles hin Zan. Ich muss jetzt leider langsam los, ich komme dich aber Morgen wieder besuchen.“ Sie umarmte mich und verließ das Zimmer mit den Worten: „Du solltest dich ausruhen.“

Als ich mich in meinem Zimmer auf meinem Bett ein wenig ausruhte erschien Tachion vor mir. Er warnte mich eindringlich: „Zan mehrere Deamons sind in dieser Anstalt, ich kann es spüren. Ich habe keine Daten über die Art der Fähigkeiten die sie besitzen und auch keine Erklärung für ihre Inaktivität innerhalb dieser Zone, jedoch erscheint es mir als Anomalie.“ Ich sah die lila farbige Silhouette vor mir, welche von Zeit zu Zeit von blauen Blitzen und Funken durchfahren wurde, an und fragte eindringlich: „Welchen Grund könnten Deamons haben, sich nicht zu wehren, wenn sie hier landen?“

Plötzlich schlug die Tür auf, und der Pfleger stand in der Tür. Tachion war verschwunden.

„Mr.Strife ich bin hier um ihnen ihre Medizin zu verabreichen. Ich habe mich noch nicht vorgestellt, ich bin Simon, der Pfleger, der von nun an für sie zuständig ist.“, sprach er während er auf mich zuging und mir eine Pille und ein Glas Wasser in die Hand drückte. „Die müssen sie schlucken, keine Sorge, es ist nichts schlimmes, nur ein leichtes Beruhigungsmittel, ein Antihistaminikum. Es sorgt nur dafür, dass sie schnell einschlafen.“
 

Da ich wusste, dass ich hier keinen Ärger machen durfte, schluckte ich die Pille ohne zu zögern, worauf der Pfleger mich lobte: „Super alter junge, ich bin immer froh, wenn die Patienten ohne Gezeter ihre Medikamente einnehmen. Das sonst folgende Prozedere ist meistens eher unschön. Ab acht ist übrigens Sperrstunde, jeder Patient muss auf seinem Zimmer bleiben. Naja ich muss weiter, falls etwas heute Nacht sein sollte, hast du ja den Nachtschalter neben deinem Bett. Ich wünsche eine geruhsame Nacht.Bis Morgen.“

Er verließ den Raum und verriegelte ihn von außen. Wenige Minuten später verfiel ich in einen fast berauschten Schlaf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SarahXisari
2012-06-27T13:13:39+00:00 27.06.2012 15:13
haha :'D
Zan also in einer Anstalt...^^ das klingt natürlich durchaus... hm... interessant :3
Er wird jetzt also zum "Drogi", ja? :) ...kleiner Scherz...

Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Jedoch habe ich es recht spät mitbekommen, dass du eins hochgeladen hast. ._.'
(Sag mir das nächste Mal bitte wieder bescheid!! >_<
:b)
Rechtschreibfehler habe ich diesesmal NICHT gefunden *lach*
Find ich super.!

Mach weiter so ;)


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