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A simple Job

von

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Black wet Kitty

Es war eine regenreiche, aber doch ruhige Aprilnacht. Fast so ein Wetter, das jemanden aus seinem Haus für einen Spaziergang herauslocken könnte. Die dunklen Straßen konnten zumindest vom durch die Wasserpfützen reflektierten Laternenschein erhellt werden. Doch wenn man genau hinsah, konnte man ein Paar leuchtende Augen in einer kleinen Gasse entdecken. Sie huschten von Hecke zu Hecke, um sich vor dem Nassen zu schützen. Das arme, schwarze Ding steuerte, als vielleicht letzte Rettungsmöglichkeit, zu einer Haustür und fing an daran so laut wie nur möglich zu scharren. Nach einigen Sekunden hatte die Katze auch Erfolg und der Hausherr kam heraus um nachzusehen, wo diese Geräusche herkamen. Als er den Zustand des Kätzchens sah, zögerte er keine Sekunde es mit ins warme Heim zu nehmen. Nachdem er sie vor dem Kamin ablegte, ging er ins Badezimmer. Er kam mit einem Handtuch zurück und trocknete das zierliche Wesen, wobei es die ganze Zeit versuchte einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. Der Mann hatte einen recht freundlichen Gesichtsausdruck.
 

Inzwischen hatte er sich auf einem Sofa, dem brennenden Feuer gegenüber, hingesetzt und fast im selben Moment hüpfte das Kätzchen auf seinen Schoß. Der Gast machte es sich gemütlich und der Mann dachte, dass die Katze und ihn etwas verband. Er fing an sie zu streicheln, wobei das womöglich zukünftige Haustier zu knurren anfing. Es gefiel ihr sehr.
 

Dies war eine Genugtuung und eine schöne Ablenkung von seiner alltäglichen Arbeit. Nun ja, er hatte einen guten Verdienst. Seine Branche war zwar sehr risikoreich, aber ungemein lukrativ. Hinzu kam, dass er nicht einmal im Vordergrund sein musste, jedoch war die physische Anstrengung desto mehr und kraftraubender. So gesehen war er freischaffend und sehr mobil. Bis jetzt hatte er die meisten Weltmetropolen besucht. Rom, Paris, New York, Tokio, London und viele andere. Aber sein Heim blieb doch der beste Ort der Welt. Wie sagt man es auf Englisch: „Home, sweet Home“. Für diese Branche untypisch war er ziemlich jung und doch hatte er viel mehr Erfahrung als andere sogenannte Profikollegen, die ja eigentlich an zwei Händen abgezählt werden konnten. So rar wurde sein Beruf ausgeübt und das war auch gut so, denn nicht jeder konnte ein Auftragskiller oder vornehmer ausgedrückt ein Assassine werden.
 

Genau. Er war ein Profikiller und dieser Job gefiel ihm wirklich sehr. Natürlich hatte er vor bis zu seinem Ruhestand so lange wie nur möglich aktiv zu sein. Bei seinem Alter könnte es noch Dekaden dauern.

Wie schon gesagt, konnte nicht jede x-beliebige Person zu dieser Zunft gehören, da man eine gewisse Ausbildung dazu benötigte. Die einzige Frage ist, wo oder wie findet man einen Ausbilder? Die Antwort lautet: Er findet dich. Diese sind meistens Ex-Agenten oder Auftragskiller, die in Rente gingen. Na ja, das Honorar, die sie für die Ausbildung verlangen ist monströs, doch wenn man es schafft ihre Gunst zu erlangen ist es kostenlos. Falls man die Ausbildung erfolgreich absolviert, ist man für den Rest seines Lebens dieser Beschäftigung verpflichtet und zwar irreversibel. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran Menschen töten zu müssen, um sein Geld zu verdienen. Nach seiner Meinung war seine Betätigung genauso nötig, wie Ärzte Leben retten mussten. Bei seinem Fall tut er das Gegenteilige und das ist auch gut so, denn Gegensätze müssen einfach existieren. Wenn jemand Leben rettet muss der andere Leben auslöschen. So ist der Lauf der Dinge nun einmal.
 

Er schaute wieder die Katze an. Man sagte schwarze Katzen brächten Unglück, aber da er nicht abergläubisch war, interessierte ihn das nicht. Sie erinnerte ihn an sich selbst noch vor einigen Jahren...
 

"Wie bei jedem Auftrag erhielt ich einen codierten E-Mail mit einem Angebot, einer Zielperson und den notwendigen Angaben des zukünftigen Opfers. Natürlich wusste ich nicht von wem das E-Mail kam und wenn schon, ich hätte es auf der Stelle wieder vergessen, da diskretes Verhalten von allen beiden Seiten erwartet wird. So gesehen ist es fast eine Dienstleistung und, wie jeder weiß, muss ich ja für meine Dienste bezahlt werden. Die Bezahlung wird auf das Schweizer Konto überwiesen. Nicht Cash. Um Gottes Willen! Dabei könnte viel schief gehen und man kann ja nie wissen, was in so einer schwarzen Aktentasche sich befindet. Sowohl in der Unter- noch in der Oberwelt endet blindes Vertrauen meistens tödlich. Auf jeden Fall war eins klar. Du kriegst nur Geld, wenn du dafür das tust, was verlangt wird und dies tat ich dann auch sehr erfolgreich.

Ich habe eine Persönlichkeit und Stolz, der mir nicht erlaubt faul in einem Hotelzimmer mit dem Sniper, auf einen Zielpunkt hingerichtet, zu warten, bis der Todgeweihte dieses Bereich betritt. Nein. Da bevorzuge ich doch das „direkt in die Augenschauen“. Weiß nicht warum, aber - nicht dass es psychopathisch klingt - es ist wohl für die Milderung des Gewissens. Mir ist die Persönlichkeit des Opfers völlig egal. Von mir aus könnte ich den Papst oder sogar meinen Vater töten, wenn man mich dazu beauftragen würde. Kunde ist immer König, das gilt auch bei Killern. Kommen wir zur ersten Mission zurück. Ich habe nicht auf einen speziellen Tag oder Zeitpunkt gewartet. War ja auch nicht nötig, wenn man sich unauffällig und so normal, wie jeder andere Besucher eines Bürokomplexes verhielt. Die Tarnung muss nicht unbedingt sein außer es gibt keine andere Möglichkeit sich dem Ziel zu nähern. Obwohl ich keine Hemmungen habe Menschen zu töten - wäre für einen Killer wirklich recht untypisch - vermeide ich unschuldige Personen mit in die Sache hineinzuziehen, damit ich auch nicht die Zeugen erledigen muss. Ansonsten wäre es zu riskant diese Personen am Leben zu lassen. In einem weißen Anzug mit Hut und Sonnenbrille grüßte ich den Torwächter und sagte, dass ich einen Termin beim Chef hätte. Nach dem Eintritt winkte ihm noch zurück. Vor dem Büro angekommen stellte ich mich der Sekretärin mit einem brillanten Lächeln auf dem Gesicht, sowie unter falschem Namen vor und fragte, ob der Chef Zeit genug für einen Kunden hätte. Dieser ließ mich sofort hereinkommen und ich fing mit der allgemein bekannten Zeremonie an. Am Ende unseres langen Gesprächs, als er mir seine Hand gab, nahm ich meine mit einem Schalldämpfer bestückte Pistole heraus und schoss ihm genau in das Herz, während ich laut „Auf Wiedersehen!“ sagte. Wie erwartet hatte die Sekretärin nichts von allem mitgekriegt also übertrieb ich es ein bisschen und fing an zu flirten. Im Schatten des Huts war mein Gesicht gut geschützt, obwohl sie die ganze Zeit versuchte einen genaueren Blick zu erhaschen. Letztendlich verließ ich das Gebäude mit einer Leiche, einem nichts erahnenden Wächter und mit einer beeindruckten Sekretärin hinter mir. Mein erster Coup war vollbracht."
 

So hatte seine recht erfolgreiche Karriere angefangen und es folgten viele Tote, Verkleidungen und Kunden. Doch seit all den Jahren hatte er ein reines Gewissen. So rein wie ein kristallklarer Bach, der schneebedeckten Gipfeln entspringt.
 

Er wandte sich zurück an die Katze auf seinem Schoß und lächelte sie an. Das Tier erinnerte ihn an eine Ninja. Er wusste nicht warum, aber es war eben ein Gefühl. Vielleicht lag es daran, dass Ninja in Japan, diejenigen waren, die seinen Beruf etabliert hatten und dieser würde noch sehr lange bestehen. Als er sah, dass es schon dämmerte, beschloss er eine sehr frühe Einkaufstour zu machen, denn das Ding brauchte ja Futter, einen Korb zum Schlafen, einen Kratzbaum und ein Katzenklo. Schließlich hatte er eine neue Gefährtin gewonnen.

Precocial

„Ich kann nicht fassen, dass du’s nicht wahrhaben willst!“

„Wenn du dich zumindest etwas reifer verhalten würdest wäre es überhaupt kein Thema!“

„Welche Fehler hab‘ ich denn überhaupt gemacht, die du auf mein unreifes Verhalten zurückführen kannst?“

„Es sind nicht deine Taten, sondern deine Einstellung und Lebensweise. Bei deiner momentanen Faul- und Trägheit bräuchte es einen Wunder, dir solch eine Freiheit zuzumuten.“

„Merkst du etwas. Die ganze Zeit benutzt du nur Konjunktive! Du hast doch keinen blassen Schimmer, welch ein wichtiger Lebensabschnitt mir bevorsteht.“

„Wenn du mich beim Fahren noch weiter reizt, bauen wir einen Unfall! Ich sag nun zum allerletzten Mal als deine Mutter: Du wirst nicht ausziehen!“

„Und ich sage dir als Tochter: Eine volljährige junge Frau, die ich einfach bin, kann tun und lassen, was sie will, solange ihr die Chance auf eine Wohngemeinschaft mit ihren Freundinnen in Aussicht steht!“

„Yvette, du warst nicht einmal fähig auf ein kleines Kätzchen aufzupassen. Wie willst du dann selbst zurechtkommen!“
 

Touché. Mit diesem Satz landete ihre Mutter einen Volltreffer. Sie konnte nicht antworten, da das Gefühl aus Schuld und Verlegenheit ihre Zunge erlahmte, die ihr wie ein Kloß im Hals steckenblieb. Ein Knäuel, das sie wie eine Katze gerne herauswürgen würde, aber nicht schaffte. Schon war sie in tiefen Gedanken versunken. Die trotzige, streitlustige und rasierscharfe Entschlossenheit wich aus ihrem Inneren und verlor sich in einem tiefen Seufzer. Irgendwo hatte Mama ja recht. Für ein 19-jähriges Mädchen wirkte sie immer noch nicht erwachsen genug.
 

„Diese blöde Katze. Einen Augenblick habe ich nicht aufgepasst und schon war sie weg. Vor ein paar Wochen konnte sie kaum auf ihren Beinen stehen. Wer weiß. Vielleicht wollte sie nur ihre Mutter suchen gehen, die bei ihrem Wurf gestorben ist. Während dieser Trauerphase läuft ausgerechnet die einzige davon, die mir Trost hätte spenden können. Mag sein, dass es etwas egoistisch ist, aber schließlich hatte mich ihre Mutter all die Jahre begleitet. Stundenlang lagen wir manchmal auf dem Sofa. Kraulend und schnurrend. Ich mochte es auch, wenn sie sich an meinen Füßen schlängelte, um zu sagen, dass sie hungrig war. Ob ich meine Mutter auch vermissen würde, falls ich jemals ausziehen kann? Jetzt spreche ich selbst schon hypothetisch! Ich wage es kaum sie anzuschauen, denn ich befürchte, dass unsere Blicke sich treffen können. Im Moment will ich jeglichen Blickkontakt lieber meiden. Was wenn dem Winzling etwas angestoßen ist? Nein, nein, nein. Diesen Gedanken darf ich nicht fortsetzen. Ablenkung. Ich brauche eine Ablenkung, die mich auf andere Gedanken bringt. O.K. sie lebt noch und hat sich hoffentlich nur verlaufen. Möglicherweise ist sie instinktiv einem anderen Tierchen gefolgt. Vielleicht einer Heuschrecke, einer Maus oder einer anderen Katze. Hm. Also…“
 

„Da vorne ist eine Bäckerei und wir sind schon seit Stunden ohne Frühstück unterwegs. Wollen wir eine kurze Stärkungspause einlegen?“ Aus ihrer Vertiefung zurückschreckend: „Was? Wie?“ - „Wir wär’s mit einer Unterbrechung? Ich könnte einen Kaffee gut vertragen.“ Sie nickte zustimmend. Nachdem sie das Auto geparkt hatten, kamen sie zur Bäckerei. Als sich Yve, wie sie von ihren Freundinnen genannt wurde, an einem freien Tisch hinsetzen wollte, fragte ihre Mutter: „Was möchtest du zum Essen?“ - „Mir ist gar nicht nach Essen zumute. Ein Cappuccino dürfte reichen.“ Letztendlich brachte ihre Mutter zusätzlich zu den Getränken zwei Croissants mit: „Etwas musst du ja essen. Sonst fehlt dir die Energie für die weitere Suche.“ Ihre Augenbrauen hebend und tief einatmend musste Yve einwilligen und versuchte ein paar Stücke herunterzubekommen. Das Essen fiel ihr einfacher als erwartet. Sie dachte sich, dass die paar Bissen wohl auch gut für ihren Kummer sein würden. Fast unbemerkt hatte ein anderer mit Tüten beladener Passant die Bäckerei betreten und stellte sich an den Tresen: „Für mich ein Espresso und für meine Freundin ein Schüssel Milch, bitte.“ – „Entschuldigen sie, aber Haustiere sind aus Hygiene-Gründen hier nicht erlaubt.“ entgegnete ihm die Angestellte an der Kasse. Yve wunderte sich wie jemand nur auf die Idee kommen konnte, sein Haustier in eine Bäckerei mitzunehmen. Damit sie sich ein genaueres Bild von diesem Einfaltspinsel machen konnte, drehte sie sich, das Butterhörnchen in den Mund führend, langsam um.
 

Das Gebäck fiel ihr aus der Hand und mit offenem Mund starrte sie völlig überrascht in die Richtung des Mannes mit einer kleinen schwarzen Katze auf der Schulter. Sie konnte nur ein einziges Wort herausbringen: „Nana!“

Coffee party

Die Sonne schien zwischen den Wolken hindurch und trocknete allmählich die vom Schauer der letzten Nacht genässten Steinpflaster der Bäckereiterrasse. Der frische Duft verlieh dem wechsellaunigen Frühling eine kühle Seite. Mutter, Tochter und der Assassine saßen im Schatten eines Sonnenschirms an einem dreieckigen Tisch. Yve nippte an ihrer Tasse und beobachtete den Fremden, der ihr zur Linken saß, misstrauisch aus den Augenwinkeln. Sie wusste selbst nicht, warum sie diesem Mann ihr Vertrauen nicht so einfach schenken wollte. Eventuell lag es ja daran, dass Nana immer noch auf seiner Schulter lag und dahin döste.
 

„Undankbares Ding! Hat mich seit unserem Wiedersehen nicht eines Blickes gewürdigt. Nicht einmal anmiaut! Oh, ich könnte an die Decke gehen. Und diesem Kerl traue ich erst recht nicht. Man erkennt doch, dass alles an ihm aufgesetzt ist. Er tut nur so als ob. Gerade meine Mutter fällt darauf herein und redet seit etlichen Minuten ungeniert über dies und das und jenes. Ich frage mich, wann sie das Gespräch auf ihr Lieblingsthema, sprich auf meine Wenigkeit, hinlenkt. Jedes Mal, wenn ich in ihrer Nähe bin…“
 

„Sie wissen nicht wie dankbar wir dafür sind, dass die Katze von solch einer umsorgenden Person wie ihnen gefunden worden ist. Wissen sie, wenn Yve nur halb so verantwortungsbewusst wie sie wäre… Ach, ich will sie jetzt nicht mit persönlichen Themen beschäftigen.“

„Sprechen sie sich ruhig aus. Ich höre gerne zu.“ Während er antwortete, konnte er die langsam kochende Wut in Yve spüren. Er dachte sich, welch ein herrliches Bild es wäre, wenn das Mädchen erzürnt das Tisch verließe. Das Kätzchen hatte also Besitzer, besser gesagt eine junge Herrin. Seine neue Freundin wollte er, jedoch nicht einfach so aufgeben.
 

„Einen Kompromiss eingehen. Nein. Das ist nicht meine Art. Eine halbe Lösung ist keine Lösung. Der jungen Dame möchte ich ihr allgeliebtes Haustier auch nicht wegnehmen. Hm. Gott, die Mutter redet wie ein Wasserfall. Ich nicke mal zustimmend. Zurück zum Problem: Ich lasse es wohl darauf ankommen, ob mich das Mädchen überzeugen kann. Wenn sie genug Wille und Scharfsinn besitzt, könnte ich ja eine Ausnahme machen…“
 

„… es ist zwar typisch für die heutige Jugend, dass sie etwas träge sind. Bei ihr ist das so extrem, man kann es sich nicht vorstellen. Und da will sie mir ernsthaft weismachen, dass sie sogar ausziehen kann.“

„Ich habe das Gefühl, sie übertreiben in diesem Punkt vielleicht etwas. Man kann das auch folgendermaßen betrachten: Menschen brauchen Freiräume um sich zu entfalten. Der Sachverhalt lässt sich bildlich weitaus einfacher erklären: Stellen sie sich einen Setzling im Wald vor, der zwischen hochgewachsenen Bäumen eingepflanzt wird. Ohne Licht kann er nicht überleben. Das Problem bei den Bäumen ist, dass sie nicht laufen können, um sich eine Stelle mit genügend Platz zum Gedeihen auszusuchen. Menschen im Gegensatz schon. In diesem Sinne sollten sie ihrer Tochter durchaus Freiheiten gewähren, damit sie zu einer Person reifen kann. Das müssen sie auf jeden Fall beachten. Oder was denkst du darüber Yve? Hoffentlich darf ich dich duzen.“
 

Yve war im Moment völlig perplex. Der Unbekannte verteidigte ernsthaft ihre Position. Ihre Ablehnung schien sich langsam abzubauen. Am Gespräch teilhaben wollte sie nicht und trotzdem wurde sie durch seine Art und Weise dazu ermutigt.

„Zu allererst möchte ich mich nochmals dafür bedanken, dass sie Nana geholfen haben und das Duzen geht in Ordnung. Wissen sie, ihre Mutter ist vor einigen Monaten bei ihrer Geburt gestorben und ich hing wirklich sehr an ihr. Sie ist in letzter Zeit meine einzige Trost gewesen und…“
 

„... doch wird sie ihre Mutter nicht ersetzen können.“ Mischte sich der Killer ein und fuhr fort: „Ich will damit sagen, dass du möglicherweise das Kätzchen genauso eingeengt hast wie deine Mutter es gerade bei dir versucht. Katzen sind Tiere, die sich zwar an Menschen binden und doch benötigen sie definitiv ihre Freiheiten. Weitaus mehr als andere Haustiere. Deshalb gilt das, was ich erläutert habe, ebenso für Nana. Zudem kann dieses Kätzchen nicht die Rolle ihrer Mutter übernehmen, da sie ein eigenständiges Individuum ist. Man müsste bei ihr von Null anfangen und eine Beziehung aufbauen.“
 

Yve erahnte worauf er hinauswollte und fühlte sich in ihrem anfänglichen Misstrauen im Nachhinein bestätigt. Mit leicht zusammengekniffenen Augen und bissig stellte sie folgende Frage: „Worauf wollen SIE hinaus?“
 

„Ich glaube es würde Nana gut tun, wenn sie bei mir bliebe.“
 

„SIE aufgeblasener, arroganter, hinterhältiger und unverschämter…“

„Yve beherrsche dich gefälligst und setz dich wieder hin!“ griff ihre Mutter in die eskalierende Situation ein. Inzwischen war auch Nana aufgewacht. Sie sprang auf den Tisch und blickte gebannt mit ihren halbgeschlossenen blauen Augen zu Yve. Sie war kurz davor loszuheulen und konnte sich nur mit äußerster Mühe zurückhalten: „Sie haben doch keine Ahnung. Nana ist kein Ersatz, sondern ein Vermächtnis von unschätzbarem Wert.“ Als sie diese Worte sprach, konnte sie ihre Tränen letztendlich nicht zurückhalten, die ihr auf die geballten Fäuste fielen. Sie spürte aber auch eine andere Art von Feuchtigkeit an ihrem rechten Zeigefinger. Verschwommen sah sie, dass Nana an ihrer Hand leckte und sich schnurrend zwischen ihre Arme schmiegte.

Coming home

Er war froh, dass er seine Dienstreise hinter sich hatte und freute sich auf seinen Urlaub. Er hatte alles so organisiert, dass er diesen direkt nach seinen Lieferantenbesuchen antreten konnte. Dieses Ostern war keine Reise geplant. Er wollte möglichst viel Zeit mit seiner Tochter verbringen. Ausgedehnte Radtouren, Bummeln im Einkaufszentrum, Möbel für ihre voraussichtliche Wohngemeinschaft aussuchen und so weiter… Schon vor seiner Reise hatte sie Andeutungen gemacht. Ihm war ja klar, dass sie auf lange oder kurze Sicht nicht mehr mit ihren Eltern wohnen wollte. Man konnte es ihr ja kaum übel nehmen. Schließlich war sein Rotkehlchen kein kleines Mädchen mehr. Sie war zu einer jungen selbstbewussten Frau herangewachsen, wobei der Prozess aus seiner Sicht noch nicht abgeschlossen war. Vielleicht auch nie abgeschlossen sein würde. Klar wird jeder irgendwann Erwachsen; zumindest bis zu einem gewissen Grad. Nichtsdestotrotz würde es dem stolzen Vater einige Zeit kosten, bis er akzeptiert, dass seine Tochter nun eine junge Dame war. Er konnte sein kleines Vögelchen nicht ewig im goldenen Käfig halten und musste sie irgendwann ziehen lassen.
 

Als er um die Ecke bog und sein Haus mit rot-anthrazit gepflasterten Garageneinfahrt sah, war er überrascht. Das Mini-Cooper seiner Frau war nicht im Carport, das sich neben der Garage befand. Er wusste genau, dass er vor seiner Rückreise am Telefon Bescheid gegeben hatte ungefähr Samstag-Mittag zu Hause zu sein.
 

„Ich bin wieder da!“ ließ er seine Stimme etwas melodisch erklingen während er das Entree betrat. Nun war es definitiv klar. Die beiden waren nicht zu Hause. Dabei hatte er sich insgeheim auf einen mediterranen Willkommensbrunch gefreut. Er hatte auch keine Lust sich selbst etwas zuzubereiten. Da konnte man wohl nichts machen. Er stellte seinen Koffer beiseite, zog seine Jacke aus und ging zur Wohnlandschaft aus cappuccinobraunem Kunstleder. Etwas ausstrecken, kurz ausruhen und Energie aufladen. Er atmete tief ein. So als ob er die Atmosphäre seines Heims absorbieren wollte. Dies würde ihm helfen den Jetlag bald abzubauen.
 

Gerade als er in den Schlummerzustand überging, riss ihn die knallende Haustür aus diesem.

„Unfassbar, einfach unfassbar! Ich krieg’s nicht in meinen Kopf!“ – Man konnte hören wie entnervt Yvette ihr Jäckchen an die Garderobe schmiss.

„Beruhige dich endlich! Es war eine gute Lösung.“ – versuchte die Mutter sie zu beruhigen.

Doch die Tochter gab nicht nach und entgegnete noch am Kühlschrank: „Du nennst es gut, dass wir um Nana, die meine Katze ist, regelrecht schachern mussten! Und das was du Lösung nennst ist für mich eine Niederlage!“
 

Genau dies hatte er unter anderem auch vermisst. Er stand langsam auf und schlurfte zur Küche, um sich bemerkbar zu machen. Mit einem „Hallo die Damen.“ begrüßte er sie. Die Hände in den Hosentaschen; am Türrahmen angelehnt. Mutter und Tochter verstummten, als sie bemerkten, dass der Mann des Hauses zurückgekehrt war. „Schatz, es tut mir unendlich leid. In der ganzen Hektik haben wir dich total vergessen.“ gab seine Frau verlegen zu.

Yvette hingegen eilte zu ihrem Vater und umarmte ihn. Sie war dabei so energisch, dass er Probleme hatte sein Gleichgewicht zu bewahren. Er legte seine Arme um sie und streichelte sanft ihren Rücken.
 

„Endlich ist Papa wieder da! Bei der ganzen Sucherei, haben wir seine Rückkehr völlig aus dem Blick verloren. Wir haben nicht mal bemerkt, dass er zu Hause war. So dumm! Wie konnte ich vergessen, dass Papa heute zurückkehrt. Vor allem wo ich ihn die ganze Zeit so vermisst habe. Obwohl ich doch schon so alt bin, will ich seine Umarmung nicht missen. Er entzieht regelrecht alles negative aus mir und füllt mich mit Wärme und Ruhe. Genauso ist ja auch sein Gemüt. Stets freundlich, geduldig und ruhig. Man konnte ihn einfach nicht aus der Fassung bringen. Meine Beziehung zu ihm ist auf einer völlig anderen Ebene im Vergleich zu der mit meiner Mutter. Die Verbindung zwischen uns ist sehr innig. Ich kann ihm stets alles anvertrauen und er hat immer die richtigen Worte parat. Vielleicht liegt es daran, dass lesen nicht nur ein Hobby, sondern seine Leidenschaft ist. Manchmal wundere ich mich, so gegensätzlich meine Eltern sind, wie sie überhaupt zusammengekommen sind. Klar hat er auch seine Macken und peinlichen Seiten wie jeder andere Vater. Aber dieser Mann ist mein Papa und er ist ohne Wenn und Aber der beste auf der Welt! Gott, ich klinge ja wie ein Kindergartenkind. Egal. Im Moment möchte ich vielleicht auch nur klein sein…“
 

„Wisst ihr was? Lasst uns an den Tisch setzen und ihr erzählt mir einfach was passiert ist.“ Er lächelte. Ihm war alles egal. Hauptsache er war bei seiner Familie.

Eyes without a face

Die abendliche Sonne näherte sich langsam den Dächern der Häuser in der Vorstadt. Nana spielte vergnügt mit einem Wollknäuel als sie das Läuten der Klingel vernahm. Der Assassine stellte den Kochtopf vorerst bei Seite. Wie vermutet kam Mademoiselle Yvette mit ihrem Herr Vater für Nachverhandlungen. Ach, sie war einfach erheiternd durchschaubar. Er hatte mit den beiden eigentlich früher gerechnet, aber das Kaffee war schon kalt und fad. Deswegen wollte er ihnen zumindest ein kleines Menü zubereiten. Hierfür hingegen waren sie zu früh gekommen. Dann mussten sie sich eben mit etwas Wein zufriedengeben. Gemächlich schritt er zur Tür und hieß sie willkommen.
 

Yvette würdigte den Hausherren keines Blickes und lief schnurstracks mit einem kurzen „Abend!“ zu Nana hin und nahm sie gleich in ihre Arme. „So hatten wir es aber nicht abgesprochen junge Dame. Zeige bitte etwas mehr Respekt.“ erklang die Stimme des Vaters vorwurfsvoll hinter ihr. Der Killer sprach munter: „Geht schon in Ordnung.“ und reichte dem Gast seine Hand.

„Freut mich Sie kennenzulernen Herr…“
 

Dieser Mann, der Killer kannte ihn.
 

„Altenberger. Simon Altenberger. Es ist für mich auch eine Freude die Bekanntschaft mit ihnen zu machen.“
 

Diese Augen, Simon hatte das Gefühl sie schon einmal gesehen zu haben.
 

Beide blieben einen Moment in dieser Position erstarrt. Bis der Gastgeber sich wieder fangend fortfuhr: „Mein Name ist Emanuel Wolf. Nehmen Sie bitte Platz. Ich bringe etwas Wein. Anschließend können wir uns unterhalten.“

„Machen Sie sich bitte keine Mühe. Wir haben wirklich nicht vor so lange zu bleiben.“

„Nein, nein. Fühlen sie sich wie zu Hause. Ich möchte Sie unbedingt näher kennenlernen.“ Besser gesagt zumindest erfahren was sich in seinem Leben seitdem geändert hat.
 

Yvette saß bereits auf dem Sofa und beäugte die Inneneinrichtung. Sie fand alles irgendwie altmodisch und langweilig. Trotz dessen versprühte die Villa eine ungewohnte Wärme. Dieses Flair hätte sie bei diesem linken Typ nicht erwartet. Sie hätte ihn eher als einen ehrgeizigen Anwalt oder gerissenen Börsenmakler eingeschätzt, aber nicht als Weltenbummler und Kunstliebhaber. An den Wänden hingen sowohl exotisch anmutende Gegenstände als auch impressionistische Bilder. Sie konnte die Bilder einer konkreten Richtung zuordnen, da sie Kunst als Vertiefungsfach in der Oberschule gewählt hatte. Der großräumige Wohnbereich war eingetaucht in Abendrot. Das notwendige Licht hierfür ergoss sich durch ein großes Fenster auf der Westseite des Zimmers. Nana schnurrte währenddessen, da Yve sie an ihrem Hinterkopf kraulte.
 

„Warum kann ich die Augen dieses Mannes keinem Gesicht zuordnen? Ansonsten habe ich doch keine Probleme mich an Personen zu erinnern, die ich sogar nur beiläufig kennengelernt habe. Diese grün gesprenkelten kastanienbraunen Augen… Mal schauen. Vielleicht kann ich ihm zu seiner Vergangenheit etwas entlocken.“
 

„Simon. Wie klein die Welt doch ist. Nie hätte ich erwartet dich noch einmal zu treffen. Unsere Wege hatten sich schon vor langer Zeit getrennt und doch wohnen wir quasi seit Jahren in derselben Gegend ohne uns begegnet zu sein. Ob er mich wiedererkennen kann. Nein, die Gesichtsoperation hat mich in eine andere Person verwandelt. Selbst meine Stimmbänder habe ich damals manipulieren lassen, um die Wiedererkennbarkeit auf ein Minimum zu reduzieren. Nur an meinen Augen, ließ ich nichts ändern. Ich muss mich anstrengen, um keine Angewohnheiten aus der Vergangenheit bemerkbar zu machen. Selbst die kleinste Geste, könnte mich womöglich verraten. Ich freue mich, dass er wohlauf ist und immer noch seine schöne kleine Familie hat. Um diese Idylle nicht zu gefährden, darf er mich nicht erkennen.“
 

Der fruchtige Spätburgunder war ungewöhnlich leicht zu vertragen und lockerte nicht nur die Gemüter, sondern auch die Zungen. Nicht umsonst hieß es “Im Wein liegt die Wahrheit.” Ob sie wirklich an die Oberfläche kommen würde interessierte beide Männer. Emanuel - dieser Deckname hatte keinerlei Bedeutung für ihn - wollte die Gäste nicht zu schroff hinausjagen, aber auch nicht zu lange bei sich haben. Vor allem Simon nicht. Dieser war am Forschen und versuchte durch seine einladende Art ihn aus der Deckung zu holen. Unwissend welche Folgen dies für ihn haben könnte. Der Assassine hatte sich auf die Nachverhandlung sehr gefreut und sich schon mögliche Taktiken vorbereitet, aber mit solch einer Wendung hatte er definitiv nicht gerechnet.
 

Währenddessen lauschte Yvette verwundert wie gut sich die beiden verstanden. Als ob sie beste Kumpel wären. Sie sprachen gewählt und eloquent wie zwei feine Gentlemen. Doch sie konnte sich vom Eindruck nicht lösen, dass sie mit ihren Worten einen Duell ausfochten. Der kleinste Fehler würde womöglich zur Niederlage des anderen führen. Was ging da vor sich? Überhaupt sie waren eigentlich hier um Nana endgültig zurückzuholen, aber der Ausgang des Gesprächs war wieder einmal weniger zufriedenstellend als Yve es sich vorgestellt hatte.
 

“Ich glaube, wir sind uns einig, dass Yvette nicht nur im Falle Ihrer Abwesenheit durch Reisen, sondern auch an Wochenenden das Recht hat Nana zu sich mit nach Hause zu nehmen.”

“Exakt. Diese Erweiterung stellt für mich einen durchaus akzeptablen Kompromiss dar.”

“Ich würde sagen, dass wir hiermit eine Abmachung getroffen haben. Natürlich unter der Prämisse, wenn nötig kleine Justierungen vornehmen zu dürfen.”

„Natürlich.“

Zwar versuchte Yve im Hintergrund dazwischenzufunken, aber sie konnte den Fluss einfach nicht unterbrechen.

„Es würde mich wirklich sehr freuen, wenn sie uns besuchen könnten. Ich möchte mich unbedingt für den Wein revanchieren.“

„Ich befürchte, dass wird mir in der nächsten Zeit nicht möglich sein. Als Verlagslektor habe ich etliche Manuskripte, die ich noch durchgehen muss. Die Kontakte zu meinen Autoren darf ich auch nicht allzu sehr vernachlässigen. Ich melde mich sobald sich eine Gelegenheit anbietet.“

„Macht mal bitte langsam! Ich denke, dass ich hier auch meine Meinung äußern darf!“

Verdutzt und mit hochgezogenen Augenbrauen blickten beide Männer Richtung der ehemaligen Herrin des Kätzchens.

„Yvette, ich glaube wirklich, dass es für dich und Nana so besser ist.“ musste ihr Vater geknickt seine Niederlage eingestehen. Mit leicht erstickter Stimme brachte sie nur noch ein „Aber, Papa.“ heraus, aber es half alles nichts mehr. Sie war definitiv nicht mehr die Herrin von Nana. Selbst ihr Vater hatte es nicht geschafft sie aus den Fängen dieser Gestalt zu befreien. Fast zeremoniell ging sie mit zögerlichen Schritten auf Herrn Wolf zu. Dieser erinnerte sie mit einem Lächeln im Gesicht: „Laut der getroffenen Vereinbarung musst du Nana erst morgen Abend zurückbringen.“

Yve machte einen Knicks und entgegnete spöttisch: „Sie sind so gnädig. Vielen lieben Dank Herr Wolf.“

Herr Altenberger verdrehte die Augen und gab einen leichten Seufzer von sich. Unverzüglich verließ Fräulein Altenberger die Villa mit Nana. Simon und Emanuel verabschiedeten sich mit einem Händedruck. Der Assassine blieb an der Tür stehen, bis er den Wagen nicht mehr sehen konnte. Er füllte sich noch ein Glas Wein und begab sich auf seinen Sessel. Nachdenklich versetzte er die rote Flüssigkeit mit leicht kreisender Hand in Bewegung. Die Vergangenheit. Würde sie ihn doch wieder einholen und schlucken wie ein Mahlstrom in einem blutigen Ozean?

Sweet dreams

Es war nichts Anderes als Maschinengewehrsalven zu hören. Die Schüsse schlugen in die Mauer des Bungalows, die sie sich als Deckung gesucht hatten. Splitter, Staub und Rauch. Vom Sehen konnte kaum die Rede sein. Adjutant Simon verstand nicht einmal die Worte seines Kameraden neben ihm. Eigentlich sollte die Einheit nur die verbliebenen Zivilisten aus der Ruine, die sich kaum eine Stadt nennen konnte, hinausbegleiten.
 

„Verdammt! Es war doch eine zweitägige Waffenruhe vereinbart worden!“ fluchte sein Kamerad, während er hektisch das Magazin seines FAMAS wechselte.
 

„Jammern bringt jetzt auch nichts. Die Menschen müssen raus. Mann und Munition sind knapp und reichen nicht für längeren Widerstand. Halte dich bereit! Bei Drei gebe ich euch Deckung!“ Vom Winkel der auf den Boden einschlagenden Patronen, wusste er, dass sich die Gegner im obersten Stockwerk befanden. Er nahm seine Granate in die Hand und zog den Zünder. Zählte innerlich bis sechs und begann anschließend laut zu zählen: „Eins, zwei und Los!“ Zur selben Zeit warf er die Granate im hohen Bogen zur gegenüberliegenden Häuserblock. Fast zeitgleich zückte er sein Sturmgewehr und schoss halb aus der Deckung in dieselbe Richtung. Er dachte sich, dass die Explosion und die Schüsse sie lange genug beschäftigen dürfte. Als der letzte Mann aus dem Bungalow herauslief, setzte er sich auch in Bewegung. Dieser Hinterhalt war glimpflich überstanden, aber sie konnten die geplante Route nicht mehr benutzen. Es wäre zu gefährlich auf breiten Straßen oder offenen Plätzen unterwegs zu sein. So versuchten sie entlang enger Gassen voranzukommen. Die Stadt war fast leer und die meisten Gebäude waren vom Bürgerkrieg gekennzeichnet. Er fand es wirklich schade wie Menschen so unbedacht etwas zerstören konnten, die sie über Jahrzehnte aufgebaut hatten. Zwar besagt ein Zitat, dass Krieg die Fortsetzung einer politischen Auseinandersetzung mit anderen Mitteln sei, aber er wollte es einfach nicht begreifen. Bürgerkrieg. Ein Wort der so paradox klingt. Die angehörige desselben Volkes bekriegen sich aufgrund unterschiedlicher Mentalitäten und Idealen. Für die einen ist es die Revolution und für die anderen eine Rebellion. Wer kann bestimmen welche Seite recht hat? Zynischerweise wird der Sieger, der aus diesem Konflikt herausgeht, das Recht für sich beanspruchen und alles so zurechtrücken, dass keinerlei Zweifeln bestehen. Warum er als Berufssoldat darüber sinnierte, war ihm selbst nicht ganz verständlich. Vielleicht wollte er zumindest etwas von seinem Gewissen aufrechterhalten.
 

Er versuchte schon seit einiger Zeit den Rest des Trupps zu erreichen, von der sie beim Angriff getrennt worden waren. Endlich meldete sich der Jüngste des Zuges: „Adjutant wir sind umzingelt! Brauchen Hilfe!“

„Haltet durch Korporal! Wo seid ihr?“

„Wir haben uns ins Innere des alten Gerichtsgebäudes zurückgezogen! Können nicht länger durchhalten!“

„Ich komme sofort!“
 

Er wandte sich zu seiner Vorhut: „Luc, führe die Zivilisten aus den Stadtgrenzen zu den Blauhelmen! Es scheint, dass die Rebellen sich im Zentrum versammelt haben, um den Rest der Einheit und die Flüchtlinge gefangen zu nehmen. Für euch besteht von hier aus keine akute Gefahr mehr.“

„Jawohl mein Adjutant!“ mit einem Handzeichen gab der Gefreite den Einheimischen das Zeichen ihm zu folgen.

„Xabier folge mir!“ woraufhin der Baske nickte und beide losliefen.
 

„Korporal, Haupt- und Hintereingang sind verbarrikadiert!“

„Gut! Wir ziehen uns in den kleinen Verhandlungssaal zurück!“
 

Um Kollateralschäden zu meiden, hatten die Legionäre die Stadtbewohner ins Archiv gebracht. Sein Plan war es den Angreifenden den Raumvorteil zu nehmen, um unter Schonung der Mittel möglichst bessere Bedingungen für die Verteidigung zu schaffen. Das Gebäude stammte aus dem 19. Jahrhundert. Den Haupteingang erreichte man über beidseitig gewundene Treppen aus graubraunem Tuffstein. Der klassische Baustil war sehr schlicht ausgeführt und an der Wand, wo sich die Treppen trafen, war ein doppelköpfiger Adler abgebildet. Der Hintereingang verband den Parkplatz mit dem Gebäude. Es war relativ unwahrscheinlich, dass die Angreifer einen der Wände hochjagen würden, um sich Zugang zu verschaffen. Normalerweise hätten die Verteidiger explosive Fallen an den Eingängen platziert. Die Ausrüstung hierfür war nicht vorhanden. Ursprünglich sollten sie ja nur die Zivilisten eskortieren.
 

Der wolkenverhangene Mittag wurde von schräg einfallenden Sonnenstrahlen in einen relativ heiteren Nachmittag verdrängt. Es herrschte Stille. Die Soldaten wirkten zwar äußerlich sehr ruhig, aber innerlich waren sie gespannt wie die Sehne eines Bogens. Was werden die Angreifer machen? Welche Taktik würden sie verwenden? Wild hineinstürmen und ihren Überzahl ausnutzen? Tür aufbrechen und Rauchbombe oder eine Handgranate hineinwerfen? Die Soldaten versuchten jedes Szenario im Kopf durchzuspielen. Sie dürften sich nicht überraschen lassen. Die Vorbereitung, selbst wenn man sie nur im Gedanken durchspielt, war entscheidend. Was man sich vorstellen kann, lässt sich auch durchführen. Es war nicht wichtig wie hoch die Wahrscheinlichkeit des Sieges war. Es zählte nur, dass es einen Weg zum Erfolg gab. Natürlich konnten sie auf Unterstützung hoffen, aber damit planen durften sie nicht. Denn mit Glück darf man nicht rechnen. Im Gegenteil: Die Soldaten müssen alle Aspekte einkalkulieren, die schiefgehen können. Korporal Emile durchbrach das Schweigen seiner Rekruten: „Männer, vergisst nicht das Ziel unserer Mission! Wir sind hier um die Zivilisten zu retten und nicht eine Schlacht zu gewinnen! Die Munition ist begrenzt! Handelt dementsprechend!“ – „Jawohl, mein Korporal!“ erwiderten die zehn Soldaten unisono.
 

Hinter der Tür des Saals hörte man die Schritte der Rebellen. Sie hatten die Barrikaden überwunden und suchten nun das Gebäude ab. Dieses vibrierte sodann relativ stark. Die Explosion aus dem Nordflügel war nicht nur deutlich hörbar, sondern man spürte die Detonation bis in die Knochen. Es schien, dass sie wahllos Granaten in Räume hineinwarfen. Kaum hatte sich die Tür bewegt, begannen die Legionäre zu schießen. Der Angreifer hatte durch den Kugelhagel nicht die Zeit gehabt die Wurfbombe aus der Hand zu lassen. Diese explodierte zugleich und riss gleichzeitig etliche seiner Kameraden mit in den Tod. Zwar wurde dadurch der Zugang zum Saal vergrößert, aber sie war für die Verteidigenden doch noch handhabbar. Die Angreifer verschanzten sich so gut es ging und erwiderten mit ihren Salven. Emiles Befehl entsprechend versuchten die Soldaten mit gezielten Schüssen die Gegenseite zu dezimieren beziehungsweise möglichst lange in Schach zu halten. Der Korporal war momentan guter Dinge. Es gab bisher keine Verletzten oder Verluste. Mit den vergehenden Minuten beschlich Emile langsam ein ungutes Gefühl. Es lief alles zu glatt. Die Rebellen wirkten nicht so aggressiv wie sie beim Hinterhalt gewesen waren.
 

„Seid auf der Hut! Hier stimmt etwas nicht!“
 

Kaum hatte er zu Ende gesprochen, schon tauchte ein Angreifer aus seiner Deckung mit einer Panzerfaust heraus. Reflexartig schoss Emile und traf den Rebellen am rechten Schulter. Dieser geriet in eine leichte Schieflage, konnte aber trotzdem mit letzter Kraft den Abzug drücken. Der Korporal sah wie das Geschoss gezündet wurde und aufgrund der gestörten Position des Schützen zur Decke flog. Sie stürzte teilweise ein und begrub einige Soldaten unter sich. Emile begab sich geistesgegenwärtig unter dem Richterpult in Deckung. Jetzt saßen er und seine Männer wie die Ratten in der Falle. Allmählich wurde ihm bewusst, dass sein rechter Unterschenkel pochend schmerzte. Sein Schienbein lag vergraben unter dem Schutt und war gebrochen. So hatte er sich sein Ende nicht vorgestellt, wenn er überhaupt einmal darüber gedacht hatte.
 

Simon und Xabier erreichten das Gerichtsgebäude. Für Taktik blieb keine Zeit. Sie mussten in kürzester Zeit so viele Gegner wie möglich ausschalten und ins Geschehen eingreifen.
 

„Xabier, einer von uns muss durchkommen und die anderen retten. So sang und klanglos darf unsere Truppe nicht enden!“
 

Der Baske nickte nur. Leicht gebückt heranpirschend schalteten die erfahrenen Söldner mit gezielten Schüssen die Wachen am Haupteingang aus. Beim Betreten des Gefechts konnten sie nur noch hilflos betrachten wie eine Panzerfaustrakete in die Decke des südlichen Saals einschlug. In diesem Moment griffen sie die abgelenkten Rebellen an. Einer fiel nach dem anderen. Schon fast mechanisch erledigten Adjutant und Rekrut gemeinsam jeden Gegner. Sie eilten zum Saal, um ihren Kameraden zu Hilfe zu kommen. Manche hatten sich schon selbst befreit und waren dabei die verletzten zu versorgen. Für einige kam alles leider zu spät.

„Korporal, wo bist du?“, fast schon verzweifelt schrie Simon. Er blickte sich im Raum herum bis er ein Klopfen aus dem noch teilweise sichtbaren Pult vernahm. Seine Hände aufreibend grub er Emile aus seiner Falle heraus und stützte ihn. Sein rechter Unterschenkel sah schlimm aus. „Mein Adjutant, die Zivilisten befinden sich im Archiv im Untergeschoss.“

Väterlich besorgt sprach Simon: „Hebe deine Kraft für die Flucht auf Emile. Wir haben es fast überstanden.“ – „Ich rechne fest mit weiterem Besuch, Simon.“, schnaufend blickte er zur untergehenden Sonne. Die leeren Häuser glühten fast leuchtend rot. Aus der Ferne konnte man Motorengeräusche vernehmen. Die Fahrzeuge der Revolutionären waren unterwegs. Die Angreifer hatten es wohl geschafft ein Notrufsignal abzusetzen.

Stoisch sprach Emile: „Lass mich und die Verletzten zurück. Wir werden ihre Verstärkung lange genug hinhalten und euch die nötige Zeit für die Flucht verschaffen.“

„Rede keinen Unsinn! Ich lasse niemanden zurück!“, erwiderte der Adjutant harsch.

Emile richtete nun seine grüngesprenkelten braunen Augen zu Simon lächelte leicht: „Mein Adjutant, ich muss Ihnen nicht sagen, dass die Mission Vorrang hat und Sie wissen genau so gut wie ich, dass keine andere Option für das Gelingen besteht.“

Simon begriff, dass der junge Soldat seinen Beschluss gefasst hatte. Von Natur aus stur und hartnäckig würde er ihn von seiner Idee nicht abbringen können. Ohne seine blaugrauen Augen von Emile zu lösen gab Adjutant Simon seinen Befehl: „Xabier, hole die Zivilisten aus dem Archiv. Wir gehen!“ Simon und Emile blickten sich einige Sekunden lang in die Augen. Beide erahnten zwar, dass dies ihre letzten Worte zueinander sein könnten und doch verloren sie nicht ihre Fassung.

“Korporal, haltet durch bis unsere Verstärkungen eintreffen!”
 

Emile lächelte nur. Er lächelte mit geschlossenen Augen. Die Züge seines Gesichts begannen sich zu ändern. Langsam verzogen sich seine Mundwinkel bis zu seinen Ohren und sein Gesicht nahm groteske Formen an. Simon wollte wegschauen, aber etwas schien ihn daran zu hindern. Das warme Lächeln hatte sich in eine dämonische Fratze verwandelt. Urplötzlich schlug eine Faust aus der Mundhöhle, die inzwischen übergroßen Zähne heraus und begann Ober- und Unterkiefer weit auseinanderzuscheren. Es sah so aus als ob der Teufel höchstpersönlich umgeben von einer Blutfontäne aus dem Inneren von Emile ihn entzweiend entstieg. Entsetzt versuchte Simon zu schreien, aber er bekam keinen Ton heraus. Alles um ihn herum war eingefroren. Sein Körper war versteinert. Nachdem die Metamorphose abgeschlossen war, stand in einem dunklen Anzug Emanuel nun vor ihm. Blutüberströmt. Mit grün gesprenkelten Braunen Augen. Ohne Umschweife zog dieser seine Baretta aus dem Halfter und schoss.
 

Simon wachte schweißgebadet auf. Seine Frau schlief noch tief und fest. Er begab sich ins Bad und wusch sich mit kaltem Wasser das Gesicht. Er stützte seine Hände am Rand des Waschbeckens und richtete seinen Blick zum Spiegel. Er atmete immer noch schwer. Die Wahrheit, dass der angebliche Emanuel Wolf eigentlich Emile war, hatte sich in seinem Albtraum offenbart.
 

Der ehemalige Adjutant flüsterte zu sich:

“Warum diese Maskerade Emile? Was steckt hinter alldem?”

Affairs of the lone

Der frische Wind trieb die Wolken gemächlich gen Osten. Wenn Simon zu solch einem Himmel blickte, war er stets von dieser Wanderung beeindruckt. Dieses Phänomen machte ihm bewusst, dass alles durchgehend in Bewegung war. Die Zeit floss. Auf der Welt war nichts beständig.
 

Obwohl die Sonne sich hin und wieder blicken ließ, schien alles in einem grauen Schleier eingehüllt zu sein. Er stand auf dem schotterbedeckten flachen Dach eines Hochhauses und wartete. Ihm ging vieles durch den Kopf und er hatte Probleme die Gedanken und Fragen in Zaum zu halten. Sie füllten seine Brust mit Spannung. Sein Herz pochte schneller als sonst. Er wollte sich bewusst nicht beruhigen, um möglichst natürlich zu bleiben. Es war nicht die Zeit der Verstellung. Das untere Ende seines langen beigefarbenen Trenchcoats flatterte unentschlossen.
 

Er hörte wie sich die Tür hinter ihm quietschend öffnete, schaute aber nicht in die Richtung. Mit bedächtigen Schritten und Händen in den Hosentaschen kam der Assassine in einem schwarzen Anzug. Er trug eine karierte Baskenmütze. Auch sein Seidenschal passte dazu. Ohne zu Grüßen stellte sich der Killer mit etwas Abstand neben Simon. Beide Männer würdigten sich keines Blickes. Sie schwiegen und blickten zum Meer, dass sich vor ihnen erstreckte. Man konnte förmlich das Salz aus der Luft herausschmecken.

Endlich brach Simon das Schweigen: „Du kannst dir denken, dass ich dir etliche Fragen stellen könnte. Ich würde es auch gerne tun, nur kenne ich dich zu gut. Du würdest nicht antworten. Übrigens ist mir deine Absicht klar. Du hast vor mich am Ende dieses Gespräches zu töten. Nicht wahr, Emile?“ Er löste nun seinen Blick vom Himmel und betrachtete seinen alten Kameraden mit geneigtem Kopf und hochgezogenen Augenbrauen. Emile hatte wirklich alles an sich ändern lassen. Sein Profil war nun viel kantiger im Vergleich zu seiner alten Identität. Dieser schwieg einige Augenblicke und betrachtete weiterhin das tosende Meer und ein paar Möwen in der Ferne. Anschließend holte er tief Luft und begann zu sprechen: „Du bist immer noch zu sentimental. Suchst die Gefahr wo du doch so sehr am Leben hängst.“ Nun drehte er sich zu seinem alten Freund und fuhr fort: „Du hast recht. Ich bin hier um dich umzubringen. Normalerweise hätte ich das schon längst getan, aber du hast am Telefon über eine Abmachung gesprochen, die du mit mir vereinbaren willst. Deshalb gewähre ich dir noch ein paar letzte Sätze.“
 

Simon schluckte. Auch wenn er sich Emiles Worte vornherein im Kopf ausgemalt hatte, verletzten sie ihn irgendwo tief im Inneren. Nun wandte er sich zum Assassinen und sie blickten sich ohne zu blinzeln in die Augen. Der ehemalige Adjutant der Fremdenlegion löste nun seine verschränkten Arme und steckte sie in die Seitentaschen seines altmodischen Mantels: „Es ist weniger eine Abmachung als die Bitte eines Todgeweihten. Bei einer Sache muss ich dich, jedoch enttäuschen. Du wirst nicht derjenige sein, der mich tötet.“

Die Mine des Killers verfinsterte sich: „Worauf willst du hinaus?“

Leicht nickend setzte Simon seine Rede fort: „Ich hoffe du hast genug Zeit mitgebracht, denn ich muss etwas ausholen. Nachdem ich die Armee verlassen hatte, begann ich für den französischen Geheimdienst zu arbeiten. Als Entwicklungsingenieur infiltrierte ich unter anderem einen deutschen Waffenproduzenten. Näheres kann ich dir über das Projekt, an dem ich beteiligt war, nicht nennen. Auf jeden Fall wurde diese kurz vor dem Abschluss durch gezielte Sabotage anderer Geheimdienste zum Stillstand gebracht. Die Ergebnisse wurden nicht dokumentiert. Ich hatte aber die wichtigsten Details zu meinem Kontaktmann bereits weitergegeben. Wie du es dir denken kannst, bin ich weiterhin im Gebiet der Spionage tätig. In den letzten Wochen sind auf mysteriöse Weise alle Personen gestorben, die damals an der Infiltration beteiligt waren. Da selbst unsere Organisation nichts dagegen unternimmt, schätze ich, dass da einiges im Hintergrund läuft und ich nun auch im Visier bin. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich demnächst sterben werde. Es macht mir eigentlich nichts aus. Da ist nur …“ Seine verloren blickenden Augen schweiften zum Boden und dann zum Meer hinaus.
 

In ernstem Ton holte ihn der Killer zurück: „Es war ein großer Fehler eine Familie zu gründen. Du weißt doch genau, welchen Konsequenzen du dich damit ausgesetzt hast. Mache dir keine Sorgen, ich würde weder deiner Frau noch deiner Tochter ein Haar krümmen. Denn…“
 

Simon fiel ihm nun ins Wort: „Nein, es geht darum, dass du dich um sie kümmern sollst, wenn mir etwas zustößt.“
 

Emile hatte mit solch einer Bitte definitiv nicht gerechnet. Sie erschien ihm abstrus.

„Mit mir hast du dir den rechtschaffensten Mann auf diesem Planeten ausgesucht!“, er begann zu lachen und schüttelte seinen Kopf. „Mal im Ernst: Soll ich etwa für deine Tochter den Babysitter spielen?!“ Nachdem sein Lachen langsam verklang, richtete er eine Pistole auf die Stirn seines alten Freundes.
 

Mit einem puppenhaften Gesichtsausdruck schlug Simon seinen Trenchcoat auf und zeigte dem Assassinen seine Trumpfkarte: „Meinst du, ich hätte keine Vorbereitungen getroffen. Schieß ruhig. Sobald sich mein Daumen vom Zünder löst, wird man nur noch unsere zerfetzten Körperteile finden. Du kennst die Wirkung von C4 besser als ich.“
 

Der Killer atmete in tiefen Zügen durch die Nase ein und aus. Die Situation gefiel ihm gar nicht. Er hatte keine Gegenwehr von Simon erwartet: „Hör auf zu bluffen!“
 

Simon musste unbedingt versuchen seinen alten Freund zu überzeugen: „Emile, hör mir zu: Mein Leben bedeutet mir nichts! Die Angst, dass meiner Familie etwas zustößt, frisst mich aber innerlich auf. Mir fehlt einfach die Macht Petra und Yvette nach meinem Tod zu beschützen. Ich muss dir nicht erzählen, dass auf lange Sicht beide ins Fadenkreuz geraten werden. Vielleicht habe ich einen Fehler begangen, indem ich mich verliebte und entschloss eine kleine Familie zu gründen. Aber sie sollen nicht für meine Fehler bezahlen. Ich habe versucht diese Tatsache eine lange Zeit zu ignorieren und selbst, wenn ich daran dachte, fiel mir keine Lösung ein. Erst als ich dich wiedererkannte, hatte ich diese Idee. Ich glaube das Schicksal hat uns wieder zusammengeführt. Auch wenn du inzwischen ein eiskalter Todesengel bist: Bitte, hilf mir!“
 

Unbeeindruckt brachte der Assassine seine Gedanken kaltblütig zu Wort: „Was ist aus dir geworden? Ist dieser Jammerlappen wirklich mein einstiger Vorgesetzter? Auch früher hast du dich eher von deinen Gefühlen leiten lassen, aber dass es so weit kommt. Nun bist du in einer Sackgasse gelandet. Meinst du, ich helfe dir, wenn du mir mit dem Tode drohst? Ich bin der Tod selbst und habe die Furcht vor allem längst abgelegt. Den naiven Emile, den du kanntest, habe ich längst umgebracht. Bin wie der Phönix aus seiner Asche geboren worden. Was denkst du wer du bist? Wagst es mir zu drohen!“ Seit langem war er nicht so wütend gewesen. Dass Simon bereit war, sein Leben so einfach herzugeben entfachte seinen Zorn.
 

Der Vater ging Schritt für Schritt auf den Killer zu. Dabei fixierte er seine graublauen Augen an die grüngesprenkelten braunen Augen seines Gegenübers. Emiles Worte hatten eine sonderbare Wirkung gezeigt. Die Verzweiflung wich der Entschlossenheit. Es war nun an der Zeit den jungen Mann in seine Schranken zu weisen. Der Rollentausch konnte beginnen: „Du hast dich zwar äußerlich ändern lassen, aber vor mir spricht immer noch der eingebildete Korporal aus der Vergangenheit. Wer bist du, dass du den Tod überwindest? Ein hedonistischer Künstler, der sich die Einsamkeit als den einfachsten Weg ausgesucht hat. Natürlich ist dir dein Tod egal, wo doch das Leben für dich die größere Herausforderung darstellt. Du hast doch Nana nur bei dir aufgenommen, um dich von deiner Einsamkeit abzulenken. Das Katz-und-Maus-Spiel mit Yvette? Ist es nicht die vergebliche Suche nach Aufmerksamkeit nach all den Jahren? Verstehe doch: Mein Vorschlag ist auch für dich die Rettung aus deiner tristen Welt.“
 

Der Assassine drückte seinen Abzug. Der Nachhall der Patrone klingelte in den Ohren der beiden Männer. Simon stand wenige Meter vor Emile still. Der Wind blies seine vom Schuss getrennten Haare von seiner Schulter aufs Meer hinaus. Er deaktivierte den Zünder und legte seine Hand auf die Schulter seines Freunds. Dieser konnte immer noch nicht begreifen was gerade eben geschehen war. An seiner Mimik und Gestik konnte man genau ablesen wie er innerlich zusammensackte.
 

„Touché mein Adjutant.“

Finding my religion

Die Sonne stand im Zenit und brannte gnadenlos. Machte ihrem Wesen als gigantischer Feuerball alle Ehre. Gräser, Hecken sowie Bäume waren der Hitze seit Tagen ausgesetzt. Das Grün wies teils braune teils strohgelbe Flecken auf. Normalerweise waren diese Temperaturen typisch für den Sommer, aber im Mai kam er manchen zu früh. Genauso wie manch andere Dinge, die zu früh gekommen waren.
 

Yvette stand im schwarzen Jeans und T-Shirt vor zwei Särgen im Freien. Die ausgehobenen Gräber waren noch leer. Ihr Blick war genauso leer. Ihre Lippen ausgetrocknet. Der linke Arm hing. Mit der rechten Hand griff sie dessen Ellbogen. Sie wirkte ausdrucksloser als ein Mannequin im Schaufenster. Sie hatte verloren. Alles. Der Tod hatte sich Vater und Mutter geholt. Ein Verkehrsunfall. Lastwagenfahrer mit Herzinfarkt. Plötzlicher Spurwechsel auf der Landstraße. Ehepaar gestorben an der Unfallstelle. Für andere nicht unbedingt etwas Ungewöhnliches. Hört oder liest man immer wieder in den Nachrichten. Es war so banal. Sie kam damit einfach nicht klar. Konnte es nicht begreifen. Sie wollte sich nicht trennen. Es war nicht die passende Zeit. So vieles gab es noch. So viele Träume, die nun der Trauer weichen mussten. Sie wollte weinen, konnte aber nicht mehr. Viele Freunde und Bekannte waren gekommen, aber so etwas wie Trost konnte ohne weiteres nicht in sie hineindringen. Der Pfarrer predigte zwar, aber sie vernahm nicht den Inhalt. Ihre Sinne waren seit Tagen betäubt. Sie sah, hörte, roch, schmeckte, tastete und fühlte nichts. Es klappte nichts mehr. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Es wurde hin und wieder schwarz vor ihren Augen, aber sie schaffte es sich auf den Beinen zu halten.
 

„Papa, ich wünschte ich könnte in deinen Sarg steigen und dich umarmen. Sollen sie uns gemeinsam beerdigen. Was ist ein Leben ohne dich. Es ist alles so sinnlos. Alles ohne Bedeutung. Papa, Mama lasst mich nicht zurück.“
 

Alle waren gegangen. Damit sie alleine sein konnte, hatte sie ihre Freundinnen trotz deren Protest weggeschickt. Langsam kniete sich Yvette nieder und legte ihre Hände in den Schoß. Ihre rotbraunen welligen Haare fielen über ihr Gesicht. Sie blickte in Reihen marmorner Grabsteine. Es schien als stünde alles still und keine Brise war zu spüren. Nur der Gesang der Grillen durchbrach die Stille und verlieh der tristen Umgebung etwas Leben. Leben. Was ist es schon Wert ohne die geliebten Menschen. Sie sind nicht mehr da. Kehren nicht zurück. Sie schloss ihre Augen, um für ihre Eltern zu beten. Doch fand sie nicht die richtigen Worte. Ihre Familie war nicht unbedingt religiös gewesen. Das war nie wirklich ein Thema. Wo sie nun vereinsamt war, entwickelte sich in ihr ein Bedürfnis. Sie wollte die Hoffnung aufrechterhalten, ihren Vater und Mutter irgendwann wieder zu treffen. Vielleicht würde ihr dies Kraft verleihen durchzuhalten. Es war komisch, dass sie nun an ein höheres Wesen zu glauben versuchte über das sie bisher sich keine Gedanken gemacht hatte.
 

Im nächsten Moment spürte sie etwas Feuchtes an ihren Fingern, das sie langsam zurück aus Ihrer Versenkung holte.
 

„Nana!“, stammelte sie überrascht und sah ihr ehemaliges Haustier vor sich.

„Halluziniere ich oder bist du wirklich hier?!“ – Sie hob das inzwischen etwas gewachsene Kätzchen zuerst hoch und liebkoste sie anschließend an sich drückend.

„Oh, du bist noch da! Wir sind verwaist, aber wir haben uns meine Nana.“

Sie merkte nicht, dass sie im Schatten einer Person stand, die einen Papierschirm trug.
 

„Mein Beileid, Mademoiselle Yvette.“ – Sanft und kühl erklang die Stimme des Assassinen.

Langsam sammelte sie sich, stand auf und drehte sich zu ihm um. Sie wusste nicht ob sie sich über die Anwesenheit von Herrn Wolf freuen oder ärgern sollte. „Danke. Ehrlich gesagt, hatte ich mit Ihnen nicht gerechnet.“

„Mit Vielem rechnet man im Leben nicht. Deshalb ist ein Schicksalsschlag umso härter, da man unvorbereitet ist. Ich weiß, dass ich dir in deinem Zustand nicht helfen kann, aber es ist offensichtlich, dass du nun Nana brauchst. Mehr als je zuvor.“

Sie spürte wie sich eine wohlige Wärme langsam in ihr auszubreiten begann. Das noch nicht erwachsene Tier stärkte sie und lud sie innerlich auf. Wer weiß, vielleicht hatte dieses Kätzchen etwas Göttliches an sich.
 

„Sie ist förmlich wie eine Einheit mit Nana. Wirkt wie eine Marienstatue. Melancholisch, mütterlich und heilig. Sie hat wahrlich das Aura ihres Vaters geerbt. In ihr wird ein Teil von ihm weiterleben. Wie lenke ich das Gespräch nun zum eigentlichen Thema hin.“
 

Mit einer einladenden Geste begann der Killer: „Wollen wir nicht etwas spazieren? Ewig wirst du hier nicht Wache halten können." Yvette wandte sich ab vom Grab ihrer Eltern und schluckte leicht: „Ich schätze Sie haben recht, aber ich habe keine Lust auf ein Gespräch. Ehrlich gesagt habe ich immer noch große Probleme Ihnen zu Vertrauen.“ Ihre Offenheit überraschte die junge Frau sogar selbst.
 

Sie liefen an etlichen Gräbern vorbei. Der Friedhof ähnelte einem Park zur Erholung. Frei von Lärm und umgeben von Bäumen und Grünflächen. Der Profi begann bedächtig zu sprechen: „Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich nicht unbedingt freiwillig hier.“ Leicht lächelnd fuhr er ohne eine Antwort abzuwarten fort: „Wenn wir uns auch erst seit Kurzem kannten, fand ich einen guten Freund in deinem Vater. Bei unserem letzten Gespräch bat er mich, vorausschauend wie er war, um ein sehr ungewöhnliches und höchst persönliches Gefallen.“ Nun schwieg er, denn der schwierige Teil seiner Nachricht sollte von nun an beginnen. Gerade als er noch einmal ausholen wollte, unterbrach ihn Yve: „Herr Wolf, darf ich für einige Zeit bei Ihnen bleiben?“
 

Der Killer verharrte einige Sekunden verdutzt und nickte anschließend zustimmend. Am Ende hatte das Thema sich von selbst erledigt. Er betrachtete Yvette verwundert. Seine Instinkte warnten ihn womöglich vor zukünftigen Gefahren. Seine Sinne schlugen wohl auch Alarm, da die Ähnlichkeit des Mädchens mit ihrem alten Herren unheimlicher wirkte, als es ihm genehm war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Irgendwie ist der Flashback zu lange geworden und gefällt mir nicht unbedingt. Leider konnte ich nichts besseres fabrizieren. Aber den Schluss würde ich als einen guten Einfall bewerten. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Es fällt mir wirklich schwer die Geschichte halbwegs logisch zusammenzuhalten und doch gefällt mir dieser Kapitel wirklich sehr. Die Umgebung ist eine Referenz an eine Szene aus dem Hong-Kong-Film "Infernal Affairs". Und im Kapiteltitel ist sie auch enthalten ^^

Im nächsten Kapitel steigen wir in den eigentlichen Hauptteil der Serie ein. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Schwabbelpuk
2019-05-05T14:15:29+00:00 05.05.2019 16:15
Ein Kapitel, das wirklich viel Atmosphäre hatte. Muss ehrlich sagen, dass ich mir das Ganze wohl nochmal durchlesen muss, wenn es komplett ist, da ich hier und da mit den Pausen nicht mehr so ganz durchblicke.
Aber trotzdem hat mir das Kapitel gut gefallen! Die Denkweisen der beiden war sehr nachvollziehbar und besonders die letzten Schlusssätze und dieses "Touché mein Adjutant", fand ich sehr stark. Konnte mir das ganze auch wunderbar bildlich vorstellen, wie sie da zusammen auf dem Dach standen. Und den Gedanken, hauptsache seine Familie zu beschützen, wirklich beeindruckend von ihm~
Antwort von:  Desty_Nova
05.05.2019 17:37
Vielen Dank ^_^
Ich versuche die Kapitel relativ unabhängig voneinander zu gestalten und doch bauen sie aufeinander auf. Ja, Simon ist ein sehr starker und entschlossener Charakter. Ursprünglich hatte ich nicht vor ihn in den Vordergrund zu rücken, aber nach all der Zeit des Sinnierens stellte ich fest, dass ich unbedingt noch eine tragende Rolle brauchte.
Es freut mich, dass die Szene bildlich gut vorstellbar ist. Hoffe, dass ich mich noch steigern kann.
Von:  Schwabbelpuk
2019-04-14T10:05:05+00:00 14.04.2019 12:05
Okay, zunächst muss ich sagen, dass ich mit Kriegsszenarien oder allgemein mit dem Thema nicht besonders viel anfangen kann. Es war trotzdem gut und nachvollziehbar geschrieben, hat mich aber nicht gepackt, aber wie gesagt, dass ist meine persönliche Ansicht und andere haben diesen Teil sicher mit Freude verfolgt.
Das Ende bzw. wie es sich dann zum Albtraum verzerrt, fand ich wieder sehr gut und bin gespannt, was er mit der neuen Offenbarung wohl anstellen wird. Ich bleibe gespannt! ;)
Antwort von:  Desty_Nova
14.04.2019 15:51
Ehrlich gesagt hatte ich auch meine Schwierigkeiten bei den Szenen. Aber ich wollte doch eine gewisse Authentizität wahren und habe deshalb auch einiges an Recherchearbeit geleistet. Es war ein anstrengendes Kapitel und ich bin froh es hinter mich gebracht zu haben. Nun stehe ich vor einer wichtigen Verzweigung der Geschichte und werde höchstwahrscheinlich etwas Zeit brauchen, um die Optionen abzuwägen.

So einen Schluss hatte ich eigentlich nicht geplant, aber sonst wäre es zu schnulzig geworden und der Albtraum-Abschitt scheint mir gut gelungen zu sein. =D
Von:  Schwabbelpuk
2019-03-12T18:12:57+00:00 12.03.2019 19:12
Hmm, also scheinen sich die beiden Männer irgendwie und irgendwo her zu kennen, richtig? Bin ja gespannt, was da noch für ein Twist kommt. ^^ Gut, dass Nana nicht komplett von dem verzogenen Gör mitgenommen wurde. Wieder ein schönes Kapitel, bin nach wie vor gespannt, wo die Reise hingehen wird.
Antwort von:  Desty_Nova
12.03.2019 21:56
Also der Killer hat seinen alten Freund bereits erkannt. Ob es andersherum auch klappt wird dann im nächsten Kapitel aufgeklärt. Eigentlich bemühe ich mich gar nicht Yvette so negativ darzustellen, aber es scheint, dass sie am Assassinen nicht vorbeikommt. Ich glaube, ich sollte in den nächsten Kapiteln versuchen sie in ein etwas besseres Licht zu rücken. ^_^°
Antwort von:  Schwabbelpuk
12.03.2019 22:10
Ahh, das wurde mir nicht so ganz ersichtlich, wer jetzt wen erkannt hatte. xD Aber danke für die Erklärung!
Ja, bisher komm Yvette wirklich leicht nervig rüber, tut mir leid. :')
Von:  Schwabbelpuk
2019-03-08T18:32:51+00:00 08.03.2019 19:32
Oh, bin aus Zufall hier drauf gestoßen. Finde die Grundidee sehr interessant und bin gespannt, was du aus dem Thema machen wirst. ^^ Dein Schreibstil ist wie gewohnt gut durchdacht und lässt sich flüssig lesen. Die männliche Hauptfigur gefällt mir besonders gut und ist mir, auch wenn es etwas seltsam ist, durchaus symphatisch. Da kann man sicher noch eine Menge drauß machen.
Lg.
Antwort von:  Desty_Nova
09.03.2019 06:53
Vielen Dank! Du hast es mit dem Wort "durchdacht" wirklich gut getroffen. Die Geschichte ist so durchdacht, dass ich acht Jahre benötigt habe, um sie passend fortzusetzen. ^_^°
Ehrlich gesagt habe ich schon eine unngefähre Vorstellung wie die Geschichte enden soll. Probleme bereitet mir die Entwicklung bis dahin. Inzwischen habe ich aber konkrete Vorstellungen welche entscheidenden Szenen ich einbauen werde. Mal schauen wie lange es bis zum nächsten Kapitel dauert.
Antwort von:  Schwabbelpuk
09.03.2019 19:24
Das kenne ich auch. ^^ Schreibe derzeit auch an einer Geschichte, wo ich das genaue Ende kenne und so Bruchstücke dazwischen. Irgendwie versucht man bestmöglichst auf das Ende hinzusteuern, aber ich bin überzeugt, dass du das packst! Lass dir ruhig Zeit, ich werde aufjedenfall darauf warten. ;)
Von: haki-pata
2011-07-29T05:03:05+00:00 29.07.2011 07:03
Nana bleibt bei ihm und BASTA!
Yve sollte erst einmal mit sich und ihrer Mutter klarkommen.

Ich weiß gar nicht, warum du befürchtest, es ist fad.
Es ist gut. Es ist... menschlich.

Kann es sein, die Mutter hält nicht all zuviel von ihrer Tochter...?
Von: abgemeldet
2011-06-05T21:34:25+00:00 05.06.2011 23:34
Wohooo,
also ich muss zugeben, der Profikiller ist mir tatsächlich sehr sympathisch. Muss ich mich jetzt schlecht fühlen? >///<
Auch wenn sein Job eher... sagen wir moralisch fragwürdig ist, kann ich ihn irgendwie verstehen. Die Erklärung - so makaber das auch klingen mag - erscheint im ersten Moment völlig einleuchtend: Wenn es Leute gibt, die Leben retten, muss auch (dem Gleichgewicht halber) ein Gegenpart existieren.
Ok, wenn man ein bisschen darüber nachdenkt, ist es ziemlich absurd, dennoch kann man die Ansicht des Assassinen gewissermaßen nachvollziehen.

Außerdem zeugt es doch von einem nicht ganz so kalten Herz, wenn er ein kleines, obdachloses Kätzchen bei sich aufnimmt. Das gab auf jeden Fall einen Pluspunkt auf der Sympathie-Skala ;)

Dein Schreibstil gefällt mir immer besser!
Die Idee, den ersten Auftrag vom Protagonisten selbst erzählen zu lassen, war echt gut. Irgendwie unerwartet, aber es lockerte die Story auf, sodass die Erzählweise nicht monoton schien.

Ein kleines Fehlerchen hab ich noch entdeckt. Das Präteritum von "an jemanden wenden" ist "wandte" und nicht "wendete". Ehrlich gesagt, verwechsele ich das selbst oft genug^^


Liebe Grüße und ein schnelles Vorrankommen,

Nara ^-^
Von: haki-pata
2011-06-04T17:11:50+00:00 04.06.2011 19:11
Die Sache mit der Katze...
Das war ein Hieb unterhalb der Gürtellinie!
Hätte sie sich das Tierchen ans Bein tackern sollen, liebe Frau Mutter?
Das hätte Ärger gegeben. Mit dem Tierschutz weniger, denn mit mir!

Klasse geschrieben. Das neue Kapi frisch veröffentlich, aber ich bin schon auf das nächste gespannt!!!
Von: haki-pata
2011-05-18T05:16:46+00:00 18.05.2011 07:16
Harte Schale, weicher Kern.
Aber... Bei Katzen wird (fast) jeder schwach.
Ich kenne mich da aus.

Toll geschrieben.


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